Dreamt you were missing von Sefie_chan (...long before I learned to breathe [Ruka x Yomi]) ================================================================================ Kapitel 1: Bruch.stück ---------------------- Augen. So sagt man, sind Spiegel zur Seele eines Menschen. Alles wir in ihnen festgehalten, alles spiegelt sich in ihnen wieder. Somit sind Trauer, Glückseligkeit, Panik und Angst ständige Begleitstücke unserer Seele, ständige Beipartikel unserer Iris, die über unser Innerstes einen zusätzliche Aufschluss geben. Doch was geschieht, wenn das Auge seine Funktion verliert, wir erblinden und sich eine Art der Welt sich vor uns zu verschließen beginnt? Nämlich die des Sichtbaren, des visuell Erfahrbaren. Wo finden wir unsere Seele wieder? Wo verbirgt sich unser Innerstes nun? Wie setzen wir es frei? Wie finden wir und unsere Mitmenschen uns wieder? Argh, verdammt! Jetzt musste es aber schnell gehen! Das ihn der Manager auch so lange wegen den neuen Drums aufhalten musste. Mit hektischen Handbewegungen wurde die Tür zu Wohnung aufgeschlossen und wieder zugeworfen, sobald sich sich der Wohnungsbesitzer drinnen, im Flur befand und sich sowohl Schuhe als auch Jacke vom Leibe riss. Schnell noch die Katze aus seinem Körbchen in der Küche geholt und ins anliegende Wohnzimmer getragen. Und schon konnte es losgehen. Der Fernseher war schnell eingeschaltet, jetzt fehlte nur noch der richtige Sender. Und auch dieser war schnell gefunden. MusiC Japan, Nightmare-Special. Ruka atmete erleichtert auf, als er sah, dass gerade erst das Intro zur Sendung anlief. Vom Interview selbst hatte er also noch nichts verpasst. Er wischte sich die inzwischen kalt gewordene Schweißtropfen von der Stirn, bevor er sich noch dran machte die weißen Kissen auf dem breiten schwarz ausgestatteten Ledersofa zurecht zu rücken, so dass er mit Chiyu einen gemütlichen Platz zwischen all den reich gefüllten Polstern finden konnte. Als auch dies bewerkstelligt war und sich die kleine Katze zufrieden auf den warmen Schoß des Braunhaarigen eingerollt hatte, entwich Ruka ein erneutes Seufzen und er ließ sich unbewusst tiefer ins Sofa sinken. Er war sich der Sinnlosigkeit seiner Aktion durchaus bewusst. Ja, er wusste wie blödsinnig es gewesen war, fluchtartig das Label zu verlassen, um rechtzeitig vor dem Bildschirm zu kommen. Dabei hatte er um ein Haar den Manager angeschrien, wenn ihn dieser noch 5 Minuten länger im Gebäude aufgehalten hätte. Und wozu das Ganze? Nur damit sich der werte Herr eine Nightmare-Interview ansehen konnte, dessen Inhalt nun wirklich nicht schwer zu erraten war, da er selbst Teil der Band war und so über die neusten Veröffentlichung und Konzerte, die anstanden Bescheid wusste. Mit der ein oder anderen Anekdote aus den gemeinsamen Bandproben wurde das ganze noch gewürzt und schon war die Unterhaltung zu Ende. Wenn man es so bedachte, war es wirklich das Stumpfsinnigste und Dümmste, das Ruka heute Abend getan hatte. Doch er war verliebt. Und Sehnsucht war ein schlimmer Begleiter der Einsamkeit. Er ließ das Ganze viel schlimmer stehen, als es eigentlich war, ließ Sekunden zu Minuten und Minuten zu Stunden vergehen. Wühlte hier und Gedanken und Erinnerungen wach, die in der Hektik des Alltags verloren gegangen waren. Ganze drei Wochen hatte er auszuharren. Eine davon war bereits vergangen. Wirklich viel hatte Ruka in der Zeit nicht getan, während die Hälfte seiner Kollegen in ganz Japan auf Promotiontour waren. Nur er und Ni~ya waren daheim, in Tokio geblieben und hatten die dort anstehenden Pressetermine wahrgenommen. Er vermisste seinen festen Freund Yomi. Sein Lachen, dass so unbeschwert wie eben über den Bildschirm flog. Die Moderatorin hatte anscheinend einen Witz gemacht. Vielleicht war es auch Sakito gewesen. So genau hatte Ruka nicht darauf geachtet. Er sah nur immer wieder Yomi an und stellte lächelnd fest, dass er ein T-Shirt von Ruka trug. Der Zwerg vermisste ihn also auch. Ruka wurde augenblicklich wärmer ums Herz und er begann das kleine Kätzchen sanft am Nacken zu kraueln, nach die sich näher an seinen Körper gedrängt hatte. Doch das warme Gefühl währte nicht lange... „Yomi-san. Bevor wir Sie verabschieden, müssen wir Sie unbedingt noch nach ihrem Geheimnis fragen. Was machen sie, ich meinte, wie leben sie, dass sie immer so unbeschwert sind? So fröhlich und witzig? Haben sie eine Lebensweisheit für uns?“, plapperte die Moderatorin fröhlich drauf los. Und Ruka musste zugegeben, noch nie so eine selten dämliche Frage gehört zu haben. Er schnaubte verächtlich. Was war das denn bitte schön für eine Frage gewesen? Yomi war nun mal so. So hatte er ihn zu Beginn der Band kennen gelernt und so war er auch heute noch verblieben. Laut und ständig den anderen am Arsch kleben. So war Yomi und Ruka musste sich eingestehen, dass er anfangs mit dieser Sorte von Mensch mehr als nur Probleme gehabt hatte. Er war zu anfangs schlicht und weg überfordert damit gewesen, schließlich kannte er diese „Dauerfröhlichkeit“ aus seinen Kindertagen nicht. Und allem Neuen hatte er schon immer kritisch gegenüber gestanden. Doch schließlich war alles ganz anders gekommen. Zunächst war Yomi für ihn nur ein netter Kerl gewesen. Manchmal nervig, aber auszuhalten. Doch irgendwann vor knapp zwei Jahren hatte Ruka eine andere Seite an sich entdeckt. Dieses ständige Betatschen. Er wollte mehr und mehr von Yomi haben. Seine Hand war rastlos in Yomis Nähe. Sein Herz, wie ausgehungert. Beide verlangten nach mehr. Immer mehr. Immer mehr Yomi musste es sein. Zunächst war es nur eine unverfängliche Liaison zweier Körper gewesen, die über mehrere Monate ging, bis sie schließlich in einer echten Liebschaft mündete. Ruka konnte sich noch genau an den Tag erinnern, als Yomi ihm mit seinem Gefühlen praktisch überfallen hatte. Sie waren kurz vor den Höhepunkt gewesen. Yomis Stöhnen war immer lauter und und verfänglicher geworden, Rukas Stöße immer härter und drängender, bis diese zwei Wörter aus Yomis Mund mitten ins Bild gekippt waren. „Aishiteru, Satoru“. Schwach und Brüchig. Und dennoch unendlich fest und ehrlich aufgetragen. Natürlich hatte er erwidert. Und so war eins zum anderen gekommen. Heute lebten sie zusammen in einem schicken kleinen Apartment mitten im Herz von Tokio. Ruka war so tief in Erinnerungen versunken gewesen, dass ihn Yomis sonst so gewohnt fröhlich plappernde Stimme regelrecht erschreckte, als diese zur Antwort ausholte. „Eine richtige Lebensweisheit habe ich nicht.“, schmunzelte der blondierte Sänger und warf einen direkten Blick in die Kamera. Der Ausdruck in seinen Augen veränderte sich für einen Augenblick. Für einen Bruchteil einer Sekunde nur, dann kehrten das gewohnte Lachen in seinen Augen zurück. Seine Züge wurde wieder klarer und weicher. In diesem Bruchteil einer Sekunde jedoch, hatte Ruka etwas gesehen, dass er von seinem kleinen quirligen Sänger nicht kannte. Ruka hatte ihn bis zu seinem Innersten durchschauen können und dabei eine tiefe fast schon verschlossene Wunde finden können, aus der nur noch ein bisschen Schmerz quoll. Doch reichte dieses Bisschen allein reichte schon, Ruka erst einmal gehörig zusammenfahren zu lassen. Seine ganzer Körper verkrampfte sich augenblicklich, was auch Chiyu bitterlich zu spüren bekam, als sich Rukas Finger immer tiefer um ihrem Körper bohrten. Sie fauchte sich daraufhin frei und traktierte den Drummer mit seinen Krallen, bis sie endlich mit dem nächsten Satz von Sofa verschwinden konnte. Hastig hatte er seinen Kopf nach hinten geworfen, um Chiyu noch bedauernd nachsehen zu können, doch war das weiße Fellkneul durch die offene Wohnzimmertür schon um die nächste Ecke geflüchtet. Ein lautes Seufzen verließ seinen Mund und er besah sich das Ausmaß seiner Verletzungen an. Ein paar leicht zerkratzten Stelle an seinem rechten Handrücken und an seinem linken Oberarm. Jetzt konnte er nur hofften, dass diese möglichst schnell verheilten und kaum Narben davon trug, sonst würde das Ganze in schrecklichen Vorwürfen enden. Er kannte seine kleine Drama-Queen doch am besten. Mit dämlichen Fragen würde er ihn nerven, wieso er Yomis Katze nicht mehr lieb hatte und ihr so schreckliche Sachen antat. So nahm er eher nur noch anteilnamslos wahr, dass Yomi am Ende seiner Antwort noch einmal bekräftigend sagte, dass er keine wirkliche Lebensweisheit parat hatte und die auch nicht brauchte. Er wolle nur das Leben genießen und es sich nicht durch schlechte Laune verderben lassen. Mit allen Sinnen, wollte er das Leben täglich neu begrüßen. Ohren, Nase, dem Körper und dem Mund. Hier lachte die Moderatorin. „Yomi-san. Sie haben die Augen vergessen.“ „N...natürlich. Ich wollte nur sehen, ob Sie es auch merken.“, Yomi zog eine Schnute, was die Moderatorin und das Publikum ebenfalls zu einem Lächeln stimmte. Ruka war indessen in die Küche getreten. Yomis Aussetzer mit dem Augen und das Lachen der Moderatorin hatte er nur noch am Rande wahrgenommen. Ihn beschäftigte im Moment eine viel wichtiger Sorge, als die tatsächliche Höhe des IQ seines Freundes. Ein leichter Verdacht hatte sich in seinen Kopf seit geraumen Minuten eingeschlichen. Und er wurde ihn einfach nicht mehr los. So war seine Ruhe dahin gewesen und er hatte es wirklich nicht mehr länger auf dem Sofa aushalten können. In der Küche hatte er sich auf einem der bunten Küchenstühle niedergelassen. Seine Stirn hatte sich in Falten gelegt, seine Hände kippten wie von selbst in seinem Schoß. Warum bloß? Warum bloß, ließ ihn der Gedanke einfach nicht mehr los, dass es neben seinem Jun auch noch einen anderen geben musste? Vor seinem inneren Augen lief das selbe Bild immer und immer wieder ab. Eine penibelst vernähte Wunde, die zwar eine breite Kruste bildete, doch nie vollständig verheilen würde. Etwas hatte den Spiegel zerschlagen. Er wies Lücken auf. Somit war auch Heilung dem Stillstand inbegriffen. Er musste alle diese Scherben finden. Er musste... Er musste alle diese Seiten finden, die er an Yomi nicht kannte. Als sein fester Freund. Er musste einfach. Denn ohne ihn wollte und konnte auch er nicht mehr ein ganzer Spiegel sein. Ende Kapitel 1 TBC. Keine Beta. Also falls ihr Rechtschreibfehler oder dergleichen findet, denkt dran ich bin auch nur ein Mensch ^ ^ und habe begrenzt Zeit. ich würde mich über Kommis freuen und nicht wundern über die seltsame Schreibweise. Ist eine parabolische Kurzgeschichte. Das heißt, hinter dem Gesagten steckt auch irgendetwas dahinter. Vielleicht kann sich der ein oder andere mit dieser Art von Geschichte anfreunden. ^^ Ich dachte ich schreib mal eine, gibt hier so wenige Nightmare FFs! Spread Ruka x Yomi love Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)