Happy Family von dannysahne (SasuSaku) ================================================================================ Kapitel 1: Erste Wahrnehmung ---------------------------- Genervt schaute Sasuke dabei zu, wie der Kaffeeautomat den Plastikbecher mit der wässrig braunen Brühe, die sich Kaffee schimpfte, füllte. Er fragte sich gerade zum wiederholten Mal, warum er mit einem solchen Bruder gestrafft sein musste. Nicht nur, dass Itachi aus einer Mücke einen Elefanten machte, nein er musste ihn auch noch ohne Ende bemuttern. Mein Gott er hatte sich den Arm gebrochen, dass war zwar nervig, aber bei weitem kein Weltuntergang. Dennoch hatte sein Bruder es sich nicht nehmen lassen, nochmals unter vier Augen mit dem Arzt zu sprechen. Sasuke dem das ganze Theater auf die Nerven ging, hatte sich kurzerhand aus dem Staub gemacht und nicht länger vor dem Behandlungszimmer gewartet. Den heißen Becker in die Hand nehmend, machte er sich auf den Weg Richtung Grünanlage. Er brauchte jetzt einfach etwas frische Luft. Allerdings hielt Sasuke auf halbem Wege inne, als ihm ein rosa Haarschopf ins Auge fiel. Sakura, die in dem Plastiksitz vor dem Behandlungsraum saß, machte mit den etlichen Schrammen und dem betrübten Gesichtsausdruck, einen ziemlich erbärmlichen Eindruck. Mitleid konnte der Uchiha jedoch nicht für sie aufbringen. War es doch schließlich ihre Schuld, dass er überhaupt hier war und sich die nächsten Wochen mit dem Gips rumärgern durfte. Von seiner kaputten Maschine ganz zu schweigen. Was musste die dumme Nudel auch ohne zu schauen auf die Straße rennen. Seine Vollbremsung hatte ihr wahrscheinlich den Hals gerettet, aber sein Motorrad war unglücklicherweise in den Gegenverkehr geschlittert und erinnerte nun stark an eines dieser abstrakten Kunstwerke. Der Schwarzhaarige wollte gerade weitergehen, als sich die Tür neben Sakura öffnete und der Arzt mit Sakuras Eltern heraustrat. Sasuke hatte keine Lust, sich jetzt auch noch mit Sakuras Eltern herumzuschlagen, die ihm wahrscheinlich auch noch die Schuld an dem ganzen Unfall gaben. So hielt er sich bedeckt und wartete darauf, dass sie gingen. Das Verhalten der Eltern viel jedoch anders aus als erwartet, nachdem der Arzt sich verabschiedet hatte und um die Ecke verschwunden war. Der braunhaarige Mann blickte finster auf Sakura runter, während er seiner Frau in den Mantel half. „Man sollte eigentlich meinen, dass du alt genug bist, alleine über die Straße zu gehen.“ kam es gehässig von ihm. Die blonde Frau zupfte derweil hier und da ihren Mantel zurecht und sprach in genervter Tonlage: „Deinetwegen mussten wir unseren Abflug verschieben. Unser ganzer Zeitplan ist im Eimer, wegen nichts und wieder nichts.“ „Bitte vielmals um Entschuldigung, dass meine bloße Existenz, euch so viele Umstände bereitet.“ gab Sakura ihrer Mutter sarkastisch zurück. Die anschließende Szene ließ Sasuke scharf die Luft einziehen, den der Brauhaarige holte mit wutverzerrter Miene aus und wollte der noch immer sitzenden Sakura eine knallen, während er brüllte: „Rede nicht so mit deiner Mutter, du undankbares Stück.“ Die Blondine klammerte sich jedoch an den Arm des Mannes und zischte ihm warnend zu: „Nicht hier Haku.“ „Hör auf mich zu belehren Kaya. Wer hat den versucht mir dieses verkommene Balg nach seinem Seitensprung unterzuschieben? Hättest du es wenigstens gleich zugegeben, wäre es für die Abtreibung noch nicht zu spät gewesen. Und du...“ er wendete seinen Blick von der betreten schweigenden Frau und blitzte Sakura hasserfüllt an „...pack dich! Unser Flug geht in einer Stunde und gnade dir Gott, wenn wir den deinetwegen auch noch verpassen.“ Die Rosahaarige die bei Hakus Worten zusammengezuckt war, bewegte sich allerdings kein Stück, sondern sank nur noch tiefer in Sessel rein und widersprach nuschelnd: „Ich ziehe es vor mit dem Bus zu fahren! - Muss sowieso noch kurz in die Bücherei.“ Es machte den Anschein, als wolle Haku erneut ausholen und Sakura schloss in Erwartung des Schlages die Augen und zog den Kopf ein. Doch der erwartete Schlag blieb aus. Den Haku Haruno fühlte sich unangenehmerweise beobachtet. So drehte er sich kurzerhand mit einem bissigen „Mach doch was du willst! Von mir aus kannst du auch nach Hause laufen!“ um und zog seine Frau Richtung Ausgang. Sakura blickte den beiden perplex hinterher, hatte sie doch angesichts ihrer Widerworte fest mit Prügel gerechnet. Nicht, dass sie ihr Schläge nichts ausmachte, aber sie konnte jetzt unmöglich mit den beiden in einem Auto sitzen. War es doch schließlich die Auseinandersetzung mit Haku Haruno gewesen, der sie mit Tränen in den Augen blind auf die Straße hatte rennen lassen. Erleichtert atmete sie aus und lehnte mit geschlossenen Augen den Kopf an die Wand. Langsam ließ auch die angehaltene Körperspannung nach, die sie unbewusst aufrechterhalten hatte und eine Träne bahnte sich einen Weg über ihre Wange, die sie ärgerlich mit dem Ärmel ihres Pullovers wegwischte. Stöhnend öffnete sie die Augen wieder und erhob sich vorsichtig, da ihr noch immer alle Knochen im Leib wehtaten. Mit sachten Schritten machte sie sich auf den Weg nach Hause und schon jetzt graute ihr vor der holprigen Busfahrt. Das schwarze Augenpaar, dass ihr die ganze Zeit über unablässig folgte, bemerkte sie nicht. ---------------------------------------- Sasuke der der Rosahaarigen noch lange hinterher schaute, war so in Gedanken versunken, dass er nicht einmal bemerkte wie sein Bruder hinter in trat. „Ach hier bist du! Ich hab dich schon gesucht.“ Der jüngere der Uchihas zuckte ertappt zusammen und fragte sich gleichzeitig warum. Er hatte ja schließlich nichts verbotenes getan und diesen ziemlich privaten Einblick ins Leben seiner Schulkameradin eher unfreiwillig erhalten. Itachi, dem jedoch nichts entging besah seinen Bruder mit einem fragenden Blick, dieser überging dies jedoch einfach und schnauzte in genervtem Ton: „Können wir dann jetzt endlich gehen?“ Der ältere Uchiha bejahte dies und gemeinsam machten sie sich auf Richtung Ausgang, wo Sasukes Blick erneut an einem rosa Haarschopf hängen blieb. Mit etwas verzweifeltem Blick schaute Sakura in den Himmel, aus dem es in Strömen goss und gewitterte. Heute war eindeutig nicht ihr Tag und dabei hatte sie sich doch so darauf gefreut, dass ihre Eltern für ein paar Wochen wegfuhren und sie ihre Ruhe hatte. Nicht nur, dass ihr jeder Knochen im Leib wehtat, nein jetzt musste sie auch noch mitten im Regen an einer unüberdachten Bushaltestelle auf den Bus warten. Unter dem Krankenhausdach stehen bleiben konnte sie jedenfalls nicht - denn bis zur Bushaltestelle waren es gute 20 Meter und wenn sie den Bus kommen sah, würde es ihr in ihrem angeschlagenen Zustand mit Sicherheit nicht gelingen, rechtzeitig zur Bushaltestelle zu rennen. In Erwartung einer unangenehmen Dusche wollte sie sich schon auf den Weg machen, als eine dunkle Stimme sie zurückhielt. „Sollen wir dich mitnehmen?“ Überrascht drehte Sakura sich um und sah in die unglaublich dunklen Augen von Sasuke Uchiha. Der Mädchenschwarm ihrer Schule schlechthin und ihre Eintrittskarte für ordentlich Prügel, sobald bekannt wurde, dass sie seinen gebrochenen Arm zu verschulden hatte. Sie war sich sicher, dass der Schwarzhaarige normalerweise nicht mal richtig wahrnahm, dass sie in die selben Kurse gingen und jetzt fragte er sie ob sie mitfahren wollte. Und das obwohl ihretwegen sein Motorrad völlig hinüber war. „Ist das dein Ernst? Ich meine bist du denn nicht sauer auf mich?“ fragte sie daher eher kleinlaut. Doch es war nicht Sasuke der ihr Antwortet, sondern Itachi, in dem die Hoffnung aufkeimte, dass sein mürrischer kleiner Bruder endlich ein ordentliches Interesse an dem anderen Geschlecht zeigte. „Natürlich können wir dich mitnehmen! Warum sollte Sasuke denn auch sauer auf so ein süßes Gesicht sein?“ Sakura war im ersten Moment baff, doch zog sich kurz ein leichter Rosaschimmer über ihre Wangen, während Sasuke über das peinliche Verhalten seines Bruders ein wütendes Brummen von sich gab, das Sakur nur noch verlegener machte. „Naja, jeder weiß doch, dass Sasuke seine Maschine heilig ist und meinetwegen ist sie jetzt kaputt...“ nuschelte die Rosahaarige kleinlaut. Itachi brach sofort in fröhliches Gelächter aus, während Sasuke die Haruno überrascht anschaute, weil sie wusste wie viel ihm sein Motorrad bedeutete. Wieder war es Itachi, der als erstes seine Sprache wieder fand. „Dann bist du also das Mädchen, dass Sasuke beinahe über den Haufen gefahren hat? Mach dir mal darüber keine Gedanken, die Versicherung wird die Reparatur schon bezahlen. – Ich bin übrigens Itachi.“ Die immer noch etwas rote Sakura schüttelte kurz seine Hand und antwortete in lockerem Ton. „Mein Name ist Sakura. Sakura Haruno und es wäre wirklich nett wenn ihr mich unterwegs irgendwo absetzen könntet.“ Beide Uchihas waren erstaunt über den plötzlichen Stimmungsumschwung der Rosahaarigen. Eben war sie noch schüchtern und verunsicher und im nächsten Moment war davon nichts mehr festzustellen. Sasuke schüttelte kurz den Kopf, sie war ihm früher nie besonders aufgefallen, immer nur eine Randerscheinung die man ab und zu wahrnahm. Doch mittlerweile fand er sie durchaus interessant. In der Schule hatte sie mit ihrer immer fröhlichen Ader einen eher langweiligen Eindruck auf ihn gemacht, doch schien sie ihre eigentlichen Gefühle ziemlich gut verbergen zu können. Ihre Probleme zu Hause waren ihr nicht anzumerken, auch jetzt nicht. Itachi, der Sakuras Hand nach der Begrüßung nicht losgelassen hatte, legte ihre Hand kurzerhand in seine Armbeuge und spannte den großen Schirm auf, bevor er sie zum Auto zog und sich mit dem anderen Arm kurzerhand bei Sasuke einhackte. Der jüngere der beiden Uchihas konnte sich ein weiteres Brummen nicht verkneifen und hörte ein leises Kichern Seitens Sakura. Nicht nur, dass sein Bruder mit seiner blamierenden Ader seine Nerven reizte, jetzt lachte ihn die Rosahaarige auch noch aus. Natürlich ließ Itachi auch nicht zu, dass Sakura nach hinten saß und bugsierte sie kurzerhand auf den Beifahrersitz, während Sasuke, der mehr oder weniger auf die Rückbank verfrachtet wurde, überlegte was für ein Teufel ihn geritten hatte die Rosahaarige mitzunehmen. Nachdem sein großer Bruder sich weigerte die Haruno nur an irgendeiner Bushaltestelle raus zu lassen, sagte sie ihm etwas widerstrebend ihre Adresse. Sasuke war überrascht, dass sie nur ein paar Blocks weite von seiner Wohnung entfernt lebte. Er hatte sie in der Gegend noch nie gesehen oder aber er hatte sie einfach nicht wahrgenommen. Während der ganzen Fahrt über versuchte Itachi eifrig die Rosahaarige auszufragen, doch Sasuke entging nicht, dass sie den meisten Fragen geschickt auswich, vor allem wenn es um ihre Familie ging. Auch bemerkte er, dass sie sich zwar fröhlich mit Itachi unterhielt, ihrem Blick aber dennoch etwas melancholisches anhaftete, sobald sie zur Seite blickte und sich unbeobachtet fühlte. Sie schien nicht wahrzunehmen, dass Sasuke von der Rückbank aus, ihr Gesicht im Seitenspiegel deutlich sehen konnte. ---------------------------------------- Irgendwie fühlte Sakura sich beobachtet. Dieses unterschwellige Gefühl, dass sich durch kleine Pickser im Nacken bemerkbar machte und einen Drang sich umzudrehen vermittelte. Die Haruno war sich auch ziemlich sicher, von wo dieser stechende Blick kam, da Itachi trotz ausführlicher Unterhaltung seinen Blick auf die Straße gerichtet hielt. Nicht nur dass sie es ohnehin hasste, beobachtete zu werden, die plötzliche Aufmerksamkeit Sasukes machte sie auch zunehmend nervös. Früher hatte er sich nicht eines Blickes gewürdigt und mit einem Mal schien sein Blick förmlich an ihr festgenagelt. Ein Umstand, der ihren Bauch unangenehm prickeln ließ. Der Schwarzhaarige hatte sie mit seiner Art schon immer fasziniert und sie gestand sich ein, dass sie in gewisser Weise auch für ihn schwärmte. Doch im Gegensatz zu den meisten Weibern an der Schule ließ sie sich dies nicht anmerken. Wusste sie doch, dass sie ohnehin keine Chance bei einem solchen Jungen hatte. Also ersparte sie sich lieber die Blamage einer Abfuhr und versuchte seine Anwesenheit zu ignorieren. Doch wie sollte sie diesen intensiven Blick ignorieren, den er ihr vom Beifahrersitz aus zuwarf, nachdem Itachi sie zu Hause abgesetzt hatte und die beiden nun weiterführen. Erst nachdem sie die Haustüre aufgeschlossen hatte und in das leere Haus trat, viel ihr auf wie schnell ihr Herz klopfte. Wie sollte man in diesen dunklen Augen auch nicht versinken, ohne dass einem das Herz aus der Brust zu hüpfen drohte. Sie musste morgen im Unterricht unbedingt darauf achten, ihn nicht ständig anzustarren. Die Tussen-Clique würde sich so eine Gelegenheit bestimmt nicht entgehen lassen sie aufzuziehen und die Haruno zog es vor Sasukes Fanclub lieber aus dem Weg zu gehen. Hätte sie gewusst, was in den nächsten Wochen noch auf sie zukam, wäre sie vermutlich überhaupt nicht mehr vor die Tür gegangen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)