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Wenn Vergangenheit zur Gegenwart wird...

von

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Kapitel 1
 

Endlich hatte Tetsuhiro Morinaga sein Ziel erreicht. Er wohnte nun zusammen mit seinem geliebten Senpai in einer Wohnung, da dessen Haus von einem nachtragenden Otaku abgefackelt worden war. Kanako, Soichi Tatsumis Schwester, wohnte bei einer Bekannten der Tatsumis und hatte ihren großen Bruder dazu genötigt, mit ihm in ein Haus zu ziehen, da es auch für Soichi leichter sein würde, da Morinaga ausgezeichnet kochen konnte, was der Silberblonde nicht von sich behaupten konnte.
 

„Hast du Hunger, Senpai?“, fragte er in Richtung dessen Zimmers, aus dem nach kurzer Stille ein ‚Ja’ als Antwort kam. Kurz lächelte der Schwarzhaarige noch wehmütig, bevor er sich umdrehte und in Richtung Küche ging, wo er sich einige Zutaten aus dem Kühlschrank holte, die er brauchte, um sein geplantes Menü zu kochen.
 

Wenn sie von der Uni zurückkamen, verbarrikadierte sich sein Senpai sofort in seinem Zimmer. Er traute ihm wirklich kein Stück und das machte Morinaga traurig, sehr traurig. Es stimmte schon, dass er den Silberblonden gerne verführte, aber er konnte sich auch zurückhalten, wenn er wollte, doch davon schien Soichi nichts wissen zu wollen.
 

Seufzend begann er das Gemüse klein zu schneiden, damit er es besser der brodelnden Brühe, die bereits auf dem Herd stand, hinzufügen konnte, schließlich wollten sie ja schnell essen und nicht erst in ein paar Stunden.

Abermals aufseufzend schnitt er die restlichen Zutaten klein und zuckte plötzlich zurück.
 

„Au!“, keuchte er und blickte auf seinen Finger, aus dem eine beachtliche Menge an Blut auf die Arbeitsfläche tropfte. Still beobachtete er, wie das Blut aus der Wunde floss und es kamen schon lange verdrängte Erinnerungen in ihm hoch. Er hatte noch immer das Bild vor sich als damals… Plötzlich erschrak er, als er vom Vorraum das Klicken eines Schlosses vernahm und Schritte auf ihn zukamen.
 

„Verdammt!“, murmelte er leise, steckte sich den blutenden Finger in den Mund und holte sich ein Tuch, um das Blut von der Arbeitsfläche zu wischen. Den Rest des beschmutzen Gemüses ließ er schnell im Abfall verschwinden.
 

„Gibt’s schon was zu essen?“, hörte er die dunkle Stimme seines Senpais und er drehte sich zu ihm, nahm dabei den Finger aus dem Mund.
 

„Nein, aber es wird nicht mehr lange dauern.“, lächelte er ihm entgegen, doch das Lächeln war nicht echt. Er hoffte nur, dass sein Senpai davon nichts mitbekam, ebenso wie von seinem blutenden Finger. Der Silberblonde hatte es sich gerade auf seinem Sessel bequem gemacht, als er einen Blick auf etwas rotes erhaschte, dass von Morinagas Hand tropfte. Sofort stand er auf und ging auf seinen Gegenüber zu, der ihn verwundert anblickte.
 

„Was hast du da schon wieder angestellt? Du bist wirklich so ungeschickt, wie du aussiehst!“, murrte Soichi, nahm Morinagas Hand in die seine und betrachtete den Finger, der schon wieder einiges an Blut abgesondert hatte.
 

„Idiot!“, fügte Soichi noch hinzu und ging dann zum Erste-Hilfe-Kasten um Verbandsmaterial zu holen. Morinaga beobachtete verwundert, wie der Silberblonde seinen Finger reinigte und dann einen Verband darumwickelte.
 

„Danke.“, murmelte der Schwarzhaarige und Soichi stoppte in seiner Bewegung, das Verbandszeug wieder zurückzubringen, abrupt, drehte sich um und schrie den Schwarzhaarigen an.
 

„Bilde dir bloß nichts darauf ein! So ein Idiot wie du ist eben zu nichts zu gebrauchen! Du bist sogar zu blöd, um etwas zu kochen! Tse!“, fügte er noch empört hinzu, drehte sich um und stapfte zum Verbandkasten.
 

„Da hättest du mich damals nicht sehen dürfen.“, wisperte Morinaga und musste trotz der schmerzhaften Erinnerung schmunzeln. Sein Senpai hatte rote Ohren bekommen, als er ihm gedankt hatte. Er war wirklich süß. Vor allem, wenn er sich so künstlich aufregte, um seine Sorge zu überspielen. Einfach zu niedlich.
 

Morinaga wendete sich dem Essen zu, um dieses auf zwei Teller zu verteilen und diese auf den Tisch zu stellen. Soichi war anscheinend noch mal ins Bad gegangen.

Aufatmend setzte sich Morinaga an den gedeckten Tisch und wartete auf seinen Gegenpart.
 

Diese Erinnerungen von früher wollten einfach nicht mehr verschwinden und das bereitete Morinaga großes Unbehagen. Er wollte nicht mehr daran erinnert werden, wollte nicht mehr davon träumen. Viele Jahre hatte er dieses Geschehen nicht verarbeiten können und als ihm das endlich gelungen war, hatte er endlich wieder etwas Glück gefunden und das in Form eines Mannes, der ihn unwirsch von sich wies. Es war die Liebe zu seinem Senpai gewesen, die ihm half, das Geschehene zu verarbeiten und er hoffte, dass sie ihm auch wieder half, diese Erinnerungen zu verdrängen.
 

Endlich kam Soichi wieder und setzte sich ihm gegenüber an den Tisch. Still aßen sie ihr Abendessen und als dann Morinaga begann das Geschirr abzuwaschen, gesellte sich sein Senpai zu ihm.
 

„Fehlt dir Kanako sehr, Senpai?“, fragte Morinaga, der endlich die für ihn unangenehme Stille unterbrechen wollte und lächelte leicht in Richtung des anderen. Worauf dieser nur kurz schnaubte.
 

„Sie ist ihn guten Händen, wäre sie das nicht, würde ich mir Sorgen machen, aber so…“, antwortete Soichi zu Morinagas Erstaunen ehrlich und ohne Wutausbruch. Wenn das so war, konnte er da nicht einen kleinen Versuch wagen?
 

„Senpai, wollen wir nachher zusammen vielleicht diese Doku im Fernsehen anschauen? Die wolltest du doch auch sehen oder?“, fragte Morinaga vorsichtig und berührte den anderen leicht auf der Schulter. Augenblicklich reagierte Soichi.
 

„Vergiss es! Ich werde mich hüten, mit dir in einem Raum, geschweige denn auf einem Sofa zu sitzen! Du willst doch sowieso nur eine Gelegenheit, um mich wieder dranzukriegen, doch das werde ich zu verhindern wissen!!!“, fauchte Soichi und schlug Morinagas Hand weg. Der Abwasch war sowieso erledigt, also stürmte Soichi aus dem Raum, schlug seine Zimmertür hinter sich zu und verschloss diese sofort.
 

Morinaga blicke ihm hinterher und sein Gesicht war gezeichnet von Trauer und Verletztheit. Eigentlich hatte er nur in seiner Nähe sein wollen, um nicht immer an dieses Ereignis erinnert zu werden, doch da hatte er sich unnötige Hoffnungen gemacht. Hart biss er sich auf die Unterlippe und ballte seine Hände zu Fäusten, was ihm einen stechenden Schmerz durch die eine Hand jagte, da er den verletzten Finger belastete, aber das ignorierte er vollkommen.

Er brauchte ihn, jetzt, so dringend wie noch nie zuvor, doch der andere würde nicht kommen und er würde sich hüten ihn anzuflehen.
 

Seufzend ging er in sein Zimmer und legte sich aufs Bett. Eigentlich wollte er nicht schlafen, doch Morpheus befahl ihn in sein Reich und schon bald lag Morinaga, eingewickelt in seine Decke, auf dem Bett und schlief.
 

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Mitten in der Nacht schrak Morinaga aus dem Schlaf. Augenblicklich saß er aufrecht im Bett und atmete hektisch ein und aus. Mit einem schnellen Blick vergewisserte er sich, dass er alleine im Zimmer war und atmete tief aus.

Er hatte es gewusst, diese Träume waren wieder gekommen und raubten ihm den Schlaf.
 

„Verdammt!“, knurrte er und fuhr sich mit der Hand über die schweißnasse Stirn. Langsam stand er auf und schritt auf das Fenster zu, dessen Vorhänge offen standen und den Blick auf den fast vollen Mond gewährleisteten.

Er schob das Fenster auf und augenblicklich wehte ihm der frische Nachtwind ins Gesicht und wirbelte ihm sein nachtschwarzes Haar ins Gesicht.
 

Er blickte zum Mond und atmete tief die kalte Nachtluft ein. Er hasste diese Träume, diese Erinnerungen und er hatte Angst. Angst, dass so etwas noch einmal passieren würde. Angst, dass seinem Senpai dabei etwas zustoßen könnte.
 

Nein, er würde sich nicht unterkriegen lassen. Er würde stark sein, stark, um die Person, die ihm mehr als sein Leben bedeutete zu beschützen.

Entschlossen blickte er gen Himmel auf den leuchtenden Mond und schwor sich, seinen Geliebten auf ewig zu beschützen und wenn es sein muss, dabei sein eigenes Leben aufs Spiel zu setzen.
 

Noch lange stand er vor dem geöffneten Fenster und blickte hinaus. Als er zu frieren begann, schloss Morinaga das Fenster und lies sich wieder aufs Bett sinken. Er würde noch einmal versuchen zu schlafen, doch ob es etwas bringen würde, wusste er nicht.
 

Schlussendlich beschloss Morinaga, nach einem weiteren Albtraum, aufzustehen. Er hatte genug und marschierte in die Küche, wo er begann Frühstück zu machen. Auch wenn sein Senpai erst in ein paar Stunden aufstehen würde, konnte er ja einstweilen alles herrichten. Er platzierte eine Tasse, Schalen und Stäbchen auf dem Tisch. Er selbst hatte keinen Hunger, also würde er nicht mit seinem Senpai gemeinsam frühstücken. Er bereitete noch alles vor, sodass sein Mitbewohner sich nur noch das Essen zu wärmen brauchte und ging dann wieder in sein Zimmer, wo er sich anzog. Er musste hier raus und die beste Möglichkeit war ein Spaziergang.
 

Fertig angezogen blickte er sich noch einmal um, ob er auch nicht den Zettel vergessen hatte, den er seinem Senpai geschrieben hatte, wo draufstand, dass sie sich in der Uni treffen sollten und schloss dann die Tür hinter sich ab.
 

Gemütlich schlenderte er die verlassenen Straßen entlang und versank in Gedanken. Plötzlich jedoch trat eine Gestalt aus einer Gasse und stellte sich ihm in den Weg. Schockiert weiteten sich Morinagas Augen, als sein Blick auf die Person fiel und er keuchte auf.

„Du?!“

Kapitel 2
 

Soichi Tatsumi wurde am Morgen lautstark von seinem Wecker aufgeweckt und er schlug missmutig nach dem lärmenden Gegenstand, was diesen auch sofort zum Verstummen brachte. Murrend setzte er sich auf und blickte sich verschlafen um, tastete dabei nach seiner Brille, die er am Nachtkästchen fand und sofort aufsetzte.

Die Umgebung war ihm zwar immer noch fremd, aber mittlerweile hatte er sich schon etwas eingelebt, aber daran, dass er gemeinsam mit seinem schwulen Kohei in einer Wohnung wohnte, daran würde er sich wohl nie gewöhnen.
 

Grummelnd stand er auf und verschwand im nebenan liegenden Bad, wo er sich wusch, anzog und dann seine Tür aufschloss, um auf den Gang zu treten. Alles war ruhig und diese Tatsache ließ Soichi verwundert eine Augenbraue heben. Wo war dieser Nichtsnutz von Morinaga geblieben?
 

Etwas verwundert ging er in die Küche und fand einen gedeckten Tisch vor. Noch erstaunter ging er auf diesen zu und fand einen kleinen Zettel vor, auf dem „Ich muss noch was erledigen, wir treffen uns nachher in der Uni.“ stand. Perplex las er sich den Zettel noch mal durch, knüllte ihn zusammen und warf ihn dann in den Müll. Sollte der andere doch bleiben, wo der Pfeffer wuchs!
 

Soichi aß das vorbereitete Frühstück auf und musste wieder einmal feststellen, dass Morinaga wirklich klasse kochen konnte. Sagen würde er ihm das allerdings sicher nicht.
 

Als er fertig war und gerade das Geschirr abwaschen wollte, klopfte es an der Tür. Verwundert blickte Soichi auf. Wer konnte das sein? Um diese Zeit kam normalerweise noch kein Postbote oder sonstiges. Oder war das Morinaga? Nein, der hatte einen Schlüssel.
 

Der Silberblonde legte die Schale, die er gerade abgespült hatte, weg, trocknete sich die Hände und ging an die Tür. Langsam öffnete er diese und blickte verwundert auf die Person, die vor der Tür stand.
 

„Guten Morgen. Ist vielleicht Tetsuhiro da? Ich hätte etwas Wichtiges mit ihm zu besprechen.“, sagte der Fremde mit dunkler, wohlklingender Stimme und Soichis Augen verfinsterten sich. Der hatte Morinaga doch glatt beim Vornamen genannt.
 

Sein Gegenüber war mindestens so groß wie er, trug einen bodenlangen, dunkelbraunen Mantel, hohe Schnürstiefel, eine schwarze Hose und ein schwarzes Muskelshirt. Seine über die Schulter reichenden Haare, die er in einen Zopf gebunden hatte, waren ebenso schwarz und seine Augen waren im Kontrast dazu stechend grün.
 

„Nein, der ist nicht da. Was wollen Sie von ihm?“, fragte Soichi in seiner typischen, unfreundlichen Art, doch der andere lächelte nur.
 

„Darf ich reinkommen, dann kann ich Ihnen auch erklären, warum ich hier bin.“, sagte der Schwarzhaarige galant und Soichi gab nach einem Grummeln nach. Er mochte es zwar nicht, einen Fremden in seine Wohnung zu lassen, aber die Neugier siegte. Soichi ließ den anderen eintreten und wies ihm den Weg ins Wohnzimmer, wo er ihm einen Platz auf der Couch anbot, welchen dieser auch annahm. Sie saßen sich nun gegenüber und Soichi musterte den anderen misstrauisch.
 

„Also, ich will eine Erklärung. Wer sind Sie und was wollen Sie von Morinaga?“, fragte Soichi direkt heraus und blickte den anderen missbilligend an. Dieser lächelte und nickte.
 

„Ich bin Tetsuhiros Halbbruder, freut mich Sie kennen zu lernen.“, sagte der Schwarzhaarige freundlich und streckte Soichi die Hand hin. Dieser blickte den anderen verwundert an und reichte ihm schließlich ebenfalls die Hand, die kurz geschüttelt wurde. Seit wann hatte Morinaga einen Halbbruder? Soichi bemerkte, dass er nicht wirklich viel über den anderen wusste, auch wenn er schon über 4 Jahre mit ihm befreundet war.
 

„Warum weiß ich nichts davon, dass Morinaga einen Halbbruder hat?“, fragte der Silberblonde verwundert und der andere schmunzelte.
 

„Wahrscheinlich deshalb, weil keiner erfahren soll, dass wir Halbbrüder sind. Schließlich würde das nicht nur Tetsu, sondern auch meine Familie in Schwierigkeiten bringen, also haben wir beschlossen, es niemandem zu sagen.“, erläuterte Morinagas Halbbruder und Soichi nickte. So war das also.
 

„Aber wenn keiner etwas darüber weiß, wie habt ihr dann herausgefunden, dass ihr Brüder seit?“, fragte Soichi, da ihm nicht ganz klar war, wie das funktioniert haben sollte.
 

„Bevor ich jetzt beginne, Tetsuhiros und meine Geschichte zu erzählen, möchte ich mich erst einmal offiziell bei Ihnen vorstellen, mein Name ist Narita, Takuto Narita.“, sagte er und reichte Soichi die Hand.
 

„Tatsumi Soichi, angenehm.“, erwiderte dieser und schüttelte kurz die Hand des anderen, in dessen Augen sich Erkenntnis spiegelte.
 

„Ah, Sie sind also Tetsus Senpai an der Uni. Er hat mir schon vieles über Sie erzählt.“, lächelte Takuto freundlich und Soichi stockte. Was hatte Morinaga diesem Kerl erzählt?!
 

„Und was bitte hat er Ihnen erzählt?“, fragte Soichi und seine Augen verengten sich. Wehe Morinaga hatte seinen Mund zu weit aufgemacht, dann würde er ihn umbringen!
 

„Das er sich riesig gefreut hat, dass Sie ihm erlaubt haben, Ihnen im Labor behilflich zu sein. Er war so glücklich, wie ich ihn schon lange nicht mehr gesehen habe. Endlich hatte er jemanden gefunden, von dem er sich einiges an Wissen abkucken konnte und das freute ihn sehr.“, lächelte der Schwarzhaarige glücklich und Soichi wunderte sich. Morinaga hatte sich so gefreut, dass er bei ihm helfen durfte? War ihm gar nicht aufgefallen. Wahrscheinlich auch eher, weil er in ihn verknallt war.

Soichi grummelte kurz.
 

„Ich möchte Ihnen dafür danken.“, sagte Takuto und Soichi blickte auf.
 

„Warum?“, fragte der Silberblonde nach und runzelte die Stirn.
 

„Na dafür, dass Sie ihm die Chance gegeben haben, bei Ihnen im Labor zu arbeiten. Er hatte eine schwere Zeit hinter sich und so glücklich habe ich ihn das letzte Mal gesehen, als wir noch zusammen auf die gleiche Schule gingen.“, lächelte der Schwarzhaarige und Soichis Verwunderung stieg.
 

„Sie besuchten die gleiche Schule?“, fragte Soichi nach, dem diese beiläufige Bemerkung nicht entgangen war.
 

„Ja, wir besuchten dieselbe Polizeiakademie.“, sagte Takuto und Soichis Kinnlade küsste den Boden.
 

„Polizeiakademie?! Morinaga wollte Polizist werden?!“, erwiderte Soichi etwas lauter als gedacht und viel aus allen Wolken. Morinaga und Polizist? Das war doch wohl ein Scherz.
 

„Dafür ist er doch viel zu weich! Der würde doch glatt aus den Latschen kippen, wenn er eine Leiche vor Augen hätte!“, fügte Soichi hinzu und schüttelte den Kopf. Er konnte es nicht fassen. Morinaga und Polizist…
 

„Sagen Sie das nicht. Tetsuhiro ist stark, stärker als viele andere von uns es waren. Er besitzt eine seelische Stärke, die man ihm wohl nicht zugetraut hat bzw. die man ihm wohl noch immer nicht zutraut.“, sagte Takuto und brachte den Silberblonden zum Schweigen. War dem wirklich so? Er konnte es sich nicht vorstellen, obwohl… als ihn dieser Otaku terrorisiert hat, behielt Morinaga auch immer die Nerven, aber das hieß noch nichts.
 

Plötzlich kicherte Takuto und blickte Soichi schmunzelnd an.
 

„Außerdem war Tetsu der begehrteste Junggeselle an der ganzen Schule. Er war überdurchschnittlich attraktiv und das brachte sogar einige Männerherzen zum Höherschlagen.“, grinste Takuto und Soichis Kinnlade küsste abermals den Boden.
 

„Das glaube ich nicht! War der damals auch schon so ein geiler Bock?!“, entkam es Soichi, doch er schlug sich sofort die Hände vor den Mund. Das hätte er jetzt besser nicht sagen sollen.
 

„Geiler Bock? Liebe Güte nein. Er war Singel aus Überzeugung. Er wollte keine Beziehung oder gar ein One-Night-Stand ohne Liebe. Ich weiß nicht wie es jetzt aussieht, aber das kann ich mir bei weitem nicht vorstellen.“, erwiderte Takuto darauf etwas verwundert und dann begannen seine Augen zu funkeln, ohne das Soichi das mitbekam.
 

„Also sind Sie doch mit meinem Halbbruder liiert.“, stellte er darauf fest und Soichi horchte auf.
 

„Das ist nicht wahr!!! Ich bin nicht schwul!! Er hat mich vergewaltigt, ich konnte nichts dafür und…“, rief Soichi aus und ihm wurde abermals bewusst, dass er in seiner Rage zu viel gesagt hatte. Augenblicklich lief er rot an und blickte zur Seite. Verdammt!! Warum konnte er nicht einfach mal die Klappe halten?!!
 

„Vergewaltigt? Tetsuhiro?“, fragte Takuto erstaunt nach und bedachte Soichi mit einem musternden Blick.
 

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass er so etwas tut. Ich glaube Sie verwechseln da was. Wäre es eine Vergewaltigung gewesen, müsste da einiges an Blut geflossen sein, doch ich denke nicht, dass es bei Ihnen so war oder? Haben sie geblutet?“, fragte Takuto sachlich, ganz im Beamtenmodus, nach.
 

Soichi schüttelte nach kurzer Stille den Kopf. Er wusste sehr wohl, dass es keine Vergewaltigung war, aber dieses Wort drückte einfach das Gefühl aus, wie er sich damals gefühlt hatte bzw. so wie er es sich eingeredet hatte.
 

„Na sehen Sie. Anscheinend muss Tetsuhiro Sie sehr gerne haben, sonst würde er es nicht mit Ihnen tun wollen.“, sagte der Schwarzhaarige und Soichi blickte ihn an.
 

„Vielleicht.“, wisperte er dann als Antwort und blickte auf seine Hände, die er auf seine Knie gelegt hatte.
 

„Na wie dem auch sei, wenn Sie wollen, kann ich Ihnen ja ein Foto von uns beiden zeigen, als wir noch zur Schule gingen. Ich hab es immer noch dabei. Seit er es mir geschenkt hat, habe ich es nicht mehr aus meiner Geldbörse genommen.“, lächelte Takuto und holte ein dunkelbraunes Portmonee aus seiner Manteltasche, aus dem er ein zusammengefaltetes Foto zog. Er entfaltete es und hielt es Soichi hin, der neugierig einen Blick darauf warf. Seine Augen weiteten sich minimal, als er Morinaga und Narita auf dem Foto sah.
 

Er konnte es nicht fassen. Morinaga in einer Polizeiuniform! Soichi musste zugeben, dass Narita Recht hatte. Morinaga sah unverschämt gut aus, das musste sogar er zugeben. Der Schwarzhaarige war auf dem Foto noch um einiges jünger, doch er wirkte viel erwachsener, als Narita. Seine Statur war schmal und dennoch zweifelte Soichi nicht daran, dass sich unter der Uniform stramme Muskeln befanden. Das Gesicht war schmaler, bleicher und doch ließ die Blässe die rauchblauen Augen Morinagas geradezu herausstechen. Seine pechschwarzen Haare waren wild zerstrubbelt und wirkten doch ordentlich in ihre Position gebracht. Einfach unglaublich. Kein Vergleich zu heute.
 

„Er hatte eine gewaltige Wirkung auf seine Umwelt. Alle drehten sich nach ihm um, doch keiner konnte genau sagen, was so besonders an ihm war. Ich hab ihn zwar schon über 4 Jahre nicht mehr gesehen, aber ich bin mir sicher, dass er auch heute noch diese gewisse Ausstrahlung hat.“, sagte der Schwarzhaarige und Soichi blickte auf. Stimmte das? Hatte Morinaga eine besondere Ausstrahlung? War ihm noch nie aufgefallen. Er blickte wieder auf das Foto.
 

„Sie haben sich ihn noch nie so richtig angesehen, nicht wahr?“, fragte Narita und Soichi blickte auf, zog dabei eine Augenbraue in die Höhe.
 

„Ich arbeite jetzt schon seit über 4 Jahren mit ihm zusammen, glauben Sie da wirklich, dass ich ihn mir noch nie angesehen habe? Ich sehe ihn jeden Tag!“, erwiderte Soichi unfreundlich und reichte dem anderen das Foto. Dieser lachte nur auf.
 

„Das mag schon sein, aber ich meine ja nicht nur den Körper, sondern den Ausdruck in den Augen, das Gehabe, der Gang, die Aura, wenn man das so sagen kann und die Redensart.“, erklärte er seine Aussage und lächelte. Soichi murrte nur. Er kannte Morinaga zwar schon 4 Jahre, aber er musste sich eingestehen, dass er auf solche Dinge noch nie geachtet hatte.
 

„Na ja, sie können das ja noch locker nachholen.“, sagte Narita schmunzelnd und musterte Soichi.

„Hoffentlich.“, dachte er und wurde wieder unruhig. Er hatte das unbestimmte Gefühl, dass etwas geschehen war und das gefiel ihm gar nicht.

Soichi indessen blickte auf die Uhr und fluchte.
 

„Ich komme zu spät!“, knurrte er, rannte in sein Zimmer und zog sich fertig an. Dann stand er wieder vor Narita und blickte diesen an.
 

„Wenn Sie wollen, können Sie ja an die Uni mitkommen. Dort ist Morinaga bestimmt.“, grummelte er und Narita lächelte ihn an.
 

„Gern.“, erwiderte er und folgte Soichi bis zur Uni, die nur ein paar Minuten von der Wohnung entfernt war.
 

Soichi hastete durch die Gänge und riss dann die Tür zum Labor auf.

„Morinaga!! Du hast Besuch!!“, knurrte er und stellte erstaunt fest, dass niemand im Labor war. Verwundert blickte er sich um. Kein Zettel, nichts. Wo war dieser Nichtsnutz schon wieder?
 

Narita blickte Soichi über die Schulter und stellte fest, dass das Labor leer war, was sein ungutes Gefühl noch bestärkte.
 

„Wissen Sie vielleicht, was Tetsu vorhatte?“, fragte er Soichi und dieser schüttelte nur den Kopf.

„Nein. Ich habe nur einen Zettel auf dem Tisch gefunden, dass er was zu erledigen hat und wir uns dann bei der Uni treffen.“, murrte Soichi und war stinksauer. Wie konnte es Morinaga nur wagen ihn so im Stich zu lassen.
 

„Ich schätze er wollte spazieren gehen. Das hat er früher oft gemacht wenn er nicht schlafen konnte oder schlecht geträumt hat.“, sagte er ernst und schluckte. War das befürchtete eingetreten? Dann hätte er definitiv ein Problem.
 

„Wissen Sie wo er sonst noch sein könnte? Bei Freunden, Verwandten? Kennen Sie einen bestimmten Platz wo er sich gerne aufhält?“, fragte er weiter und blickte Soichi an. Dieser fuhr herum und funkelte ihn an.
 

„Was sollen diese Fragen? Ich habe keine Ahnung wo er sein könnte.“, knurrte der Silberblonde und Narita wurde nun todernst.
 

„Es könnte sein, dass ihm etwas zugestoßen ist. Ich bin Polizist, darum muss ich so was fragen. Aber ganz genau kann ich das noch nicht sagen, schließlich könnte er sich ja auch verspäten.“, sagte der Schwarzhaarige und setzte sich auf einen der Laborsessel.
 

„Zugestoßen? Was soll dem bitte zustoßen?“, murrte Soichi. Diese Nachricht machte ihn trotzdem etwas unruhig. Konnte wirklich was mit Morinaga passiert sein? Plötzlich ging ihm ein Licht auf. Sein Handy! Morinaga besaß ein Handy.

Knurrend holte Soichi das seine aus der Hosentasche und wählte Morinagas Nummer. Kurz lauschte er, bis er die vertraute Stimme der Mailbox hörte und legte knurrend wieder auf.
 

„Er geht nicht ran.“, meinte er nur, steckte sein Handy weg und zog seinen Laborkittel an, schließlich konnte ja die Arbeit nicht so einfach stehen gelassen werden.

Diese Nachricht beunruhigt den Schwarzhaarigen noch mehr, doch er zwang sich zur Geduld.

Kapitel 3
 

Mittlerweile war eine Stunde vergangen und Morinaga war nicht aufgetaucht. Abrupt stand Narita auf und holte sein Handy hervor.
 

„Das reicht. Ich rufe meine Kollegen an.“, murmelte er und tippte eine Nummer ins Handy ein.
 

„Narita hier. Es ist vermutlich das eingetreten, was wir befürchtet haben. Ja. Ja. Tetsuhiro Morinaga ist seit einer Stunde verschwunden. Ja. Ja. Ja. Schickt einen Suchtrupp los und durchkämmt die Gegend. Ihr wisst worauf ihr zu achten habt. Ja. Ja. Danke. Ich bleibe hier bei dem Freund von ihm. Ja. Gut. Meldet euch wenn es was Neues gibt. Danke.“, beendete er das Gespräch und legte auf. Seufzend ließ er sich wieder auf den Stuhl sinken.
 

„Alles ist meine Schuld! Ich bin zu spät!“, fluchte er innerlich und fuhr sich aufgebracht durchs Haar.

„Wenn er ihn hat, bring ich ihn um!!“, dachte er und schwor es sich innerlich.
 

„Was sollte das gerade?“, sagte Soichi und riss Narita aus seinen innerlichen Selbstgesprächen. Dieser blickte ihn ernst an und zögerte kurz, antwortete aber dann doch.
 

„Ich habe meine Kollegen verständigt. Sie sollen Tetsu suchen. Es gibt da etwas bzw. jemanden, bei dem es sein könnte, dass er ihn aufsucht.“, erklärte er und umging das Thema so gut es ging. Er wusste nicht ob Tetsu das Recht war, wenn er Soichi diese Geschichte erzählte.
 

Soichi wollte gerade etwas erwidern, als Naritas Handy läutete. Schnell hob er ab.
 

„Narita am Apparat. Ja? WAS?!“, rief er aus und sprang vom Stuhl auf. Kurz stand er reglos da und horchte der Stimme am anderen Ende der Leitung.
 

„Wo? Keine 200 m von der Wohnung entfernt? Wie viel? Nur ein Fleck? Sein Handy? Wo? Im Mülleimer? Scheiße!! Ja, danke.“, beendete er das Gespräch, steckte das Handy weg und schlug mit der Faust krachend auf die Arbeitsplatte.
 

„Verdammte Scheiße!!!“, fluchte der Schwarzhaarige lautstark und fuhr sich durchs Haar.
 

„Ich bin zu spät!“, knurrte er und der Anblick, der sich ihm bot, bescherte Soichi ein mulmiges Gefühl.
 

„Was heißt das?“, fragte dieser und legte das Präparat beiseite, das er in der Hand hielt. Er lehnte sich an die Arbeitsfläche an und musterte Narita mit gemischten Gefühlen. Dieser hatte begonnen im Raum hin und her zu gehen.
 

„Meine Kollegen haben Tetsus Handy nur 200 m neben eurer Wohnung in einem Mülleimer gefunden. Dazu kommt noch ein kleiner Blutfleck am Boden, der, zwar noch nicht ärztlich bestätigt, aber höchstwahrscheinlich von Tetsuhiro stammt. Oh Gott, warum hab ich mich nicht mehr beeilt!!“, fügte er noch verzweifelt hinzu und Soichi wurde schlecht.
 

„Was hat das zu bedeuten?! Was ist passiert?!“, fragte er laut und blickte Narita an. Jetzt war er wirklich besorgt, mehr als besorgt.
 

„Er wurde wahrscheinlich entführt. Ich bin hergekommen, um ihn zu warnen, aber ich kam wohl zu spät.“, antwortete Narita nüchtern und schluckte hart. Er wusste sehr gut, was das bedeutete und er hoffte nur, dass er seinen Halbbruder lebend wiederbekommen würde.
 

Soichi reichte es. Er ging zu Narita und packte ihn am Kragen.
 

„Soll das heißen, Sie hätten das verhindern können?! Was zur Hölle passiert hier gerade?!“, schrie er den anderen an und er konnte nicht mehr leugnen, dass er jetzt höllische Angst um Morinaga hatte.
 

Narita blickte Soichi an und seufzte. Er löste dessen Hände von seinem Kragen und drückte ihn auf einen der Sessel.
 

„Setzten Sie sich besser. Ich muss für die Erklärung etwas weiter ausholen.“, meinte er nur knapp und blickte Soichi an.
 

„Als Tetsu und ich noch in dieselbe Schule gingen, gab es einen jungen Mann, der für Tetsu schwärmte, nein, mehr als das, er vergötterte ihn regelrecht. Eines Tages verschwand Tetsu dann spurlos. Ich suchte ihn überall und konnte ihn nirgends finden. Er blieb über 2 Wochen verschwunden und dann, eines Tages, lag er vor meiner Haustür. Ich sage Ihnen, diesen Anblick werde ich nie vergessen.“, sagte er unterbrach seine Erzählung. Er fuhr sich durchs Haar und man konnte die Angst in seinem Blick sehen.
 

„Er sah…. schrecklich aus. Ich brachte ihn sofort ins Krankenhaus und als er endlich wieder sprechen konnte, erzählte er mir, wer ihm das angetan hatte. Natürlich informierte ich die Polizei und der Kerl wurde verhaftet. Er saß 6 Jahre wegen schwerer Körperverletzung und Vergewaltigung im Gefängnis und zwei Tagen wurde er entlassen. Niemand hatte damit gerechnet, dass sich der Kerl sofort wieder auf dich Suche nach Tetsu machen würde.“, endete er seine Erzählung und setzte sich.
 

Soichi war merklich blass geworden und starrte Narita an. Was hatte er da gesagt? Vergewaltigung? Körperverletzung? Morinaga war so schlimm misshandelt worden?

Der Silberblonde schluckte hart, als ihm das ganze Ausmaß bewusst wurde.
 

„Und der Typ hat Morinaga wieder in seiner Gewalt?“, hauchte Soichi und seine Angst wuchs ins Unermessliche. Narita blickte ihn an und nickte.
 

„Wir vermuten das, ja.“, antwortet er knapp und schluckte. Von einer Sekunde auf die andere sprang Soichi auf und packte den anderen ein weiteres Mal am Kragen und zerrte ihn hoch.
 

„Und was tun Sie dann noch hier?! Suchen Sie ihn doch!!“, schrie er ihn an und rüttelte ihn leicht durch. Das konnte doch nicht wahr sein! Der Kerl saß hier seelenruhig und da draußen wurde Morinaga vielleicht gerade… Er dachte den Gedanken nicht zu Ende. Seine Hände begannen zu zittern und er biss sich auf die Lippen.
 

„Das weiß ich selbst und meine Kollegen suchen ihn bereits. Ich bin nur hier um SIE zu beschützen!“, sagte Narita ernst und Soichi blickte ihn entgeistert an.
 

„Mich… beschützen?“, hauchte Soichi und ließ ihn los. Er musste sich dringend setzen. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Narita nickte nur.
 

„Es besteht die Gefahr, dass dieser Mann Sie aufsucht. Vielleicht um Tetsu zu quälen oder was auch immer. Er will ihn brechen. Ihn sich zu Willen machen. Damals hat er es nicht geschafft, aber würde er Ihnen etwas tun, könnte er es fertig bringen und ich denke, dass weiß er auch. Darum bleibe ich bei Ihnen.“, erklärte er Soichi die Tatsachen, blieb aber dieses Mal stehen.
 

Soichi starrte auf einen unbestimmten Fleck am Boden. Der Kerl würde ihm was antun, um Morinaga wehzutun? Er konnte sich vorstellen, dass es Morinaga wehtun würde, wenn ihm etwas passiere würde, aber konnten seine Gefühle so weit gehen, dass man ihn deswegen brechen konnte? Irgendwie konnte er sich das nicht vorstellen. Liebte Morinaga ihn so sehr? Er wusste es nicht, hatte es nie wissen wollen.
 

„Wir versuchen ihn zu finden. Keine Sorge. Wir haben schon bestimmte Anhaltspunkte, wonach wir suchen sollen. Außerdem ist Tetsu ein ausgewachsener, sportlicher, junger Mann. Es besteht die Möglichkeit, dass er sich selbst befreien kann.“, versuchte er Soichi etwas zu beruhigen, doch er wusste, dass das nicht so einfach war. Dieser starrte nämlich gerade vor sich hin und hatte ihn wahrscheinlich gar nicht gehört.
 

Seufzten lehnte er sich zurück und blickte aus dem Fenster.

„Bitte Tetsuhiro, komm heil wieder zu uns zurück.“, dachte er traurig.
 


 

~In der Zwischenzeit~
 

Stöhnend wachte Tetsuhiro Morinaga auf. Blinzelnd versuchte er die Augen zu öffnen, doch es wollte ihm nicht so recht gelingen. Sein Kopf dröhnte und er spürte verkrustetes Blut, welches ihm über die Schläfe und das Gesicht geronnen war.

Keuchend blinzelte er und blickte an eine Decke, die höchstwahrscheinlich einmal weiß gewesen war. Nun hatte sie eine komisch gräuliche Farbe.
 

Vorsichtig versuchte er seinen Kopf zu bewegen, doch der pochende Schmerz wurde nur noch heftiger. Er bemerkte schnell, dass er auf einem Bett lag und seine Hände nach oben mit Handschellen an das Bettgestell gefesselt waren. Seine Füße konnte er auch nur mäßig bewegen.

Er konnte das Gefühl von Déja-vue nicht verhindern. Diese Situation erinnerte ihn an das Geschehen von vor über 6 Jahren.
 

„Ist das Dornröschen schon wach?“, hörte er plötzlich eine Stimme und ein eiskalter Schauer fuhr durch seine Glieder. Konnte das möglich sein? Konnte diese Bestie von einem Mann wieder auf freiem Fuß sein? Wie lautete das Urteil noch mal?

Schlagartig wurde Morinaga blass. 6 Jahre, hatte das Urteil gelautet und diese 6 Jahre waren vorbei.
 

Dann plötzlich tauchte die dazugehörige Person in seinem Blickfeld auf und ihm wurde schlecht. Er hatte sich nur mäßig verändert. War etwas erwachsener und stattlicher geworden. Hatte mehr Muskeln bekommen, aber sein feuerrotes Haar war noch immer so wie früher.
 

„Falan!“, zischte er den Mann an und dieser lachte auf. Er spürte wie sich die Matratze leicht senkte und ihm brach kalter Schweiß aus. Sollte es wieder so sein wie vor 6 Jahren? Wahrscheinlich.
 

„Du erinnerst dich an mich. Welche Freude.“, antwortete dieser fröhlich auf seinen Namen. Er blickte Morinaga an, musterte dessen Körper und grinste.
 

„Du bist noch männlicher und hübscher geworden, als damals.“, hauchte Falan und stricht kurz über die strammen Bauchmuskeln des Gefesselten.
 

„Fass mich nicht an!!!“, fauchte Morinaga und versuchte sich zu bewegen, doch es ging nicht. Knurrend blickte er den anderen an, welcher nur laut auflachte.
 

„Du bist wilder geworden, dass freut mich.“, sagte er mit dunkler Stimme, welche Morinaga einen eiskalten Schauer den Rücken runterjagte.
 

„Wag es ja nicht Falan!!“, knurrte er, doch ein gewisses Zittern in der Stimme konnte er nicht unterdrücken. Dieser lachte abermals laut auf, stricht dabei hauchzart über Morinagas Oberschenkel.
 

„Tetsuhiro, du weißt doch das ich dich liebe. Ich habe nie aufgehört dich zu lieben. Diese 6 Jahre waren eine Qual für mich, aber ich habe sie ausgehalten, nur um dich wieder zu sehen und jetzt, wo du so vor mir auf meinem Bett liegst, könnte ich heulen vor Freude.“, sagte er und Morinaga wurde übel.
 

„Du bist krank, Falan!“, knurrte er diesen an und spürte die Berührungen des anderen. Er wollte das nicht, konnte sich aber nicht bewegen, um diesen auszuweichen.
 

„Krank? Krank vor Liebe vielleicht, aber mehr schon nicht.“, erwiderte der Rothaarige und grinste.
 

„Wie ich mich nach dir gesehnt habe… Das kannst du dir gar nicht vorstellen…“, hauchte er und streichelt weiter über Morinagas Körper. Doch plötzlich schwang Falans Laune um und er knurrte.
 

„Und du treibst es in der Zwischenzeit mit einem anderen!!“, fauchte er und schlug Morinaga hart ins Gesicht, sodass dieser Blut spuckte. Aufkeuchend blickte er auf Falan und bekam nun wirklich Angst. Der andere war unberechenbar und das wusste er auch.
 

„Falan, beruhige dich!“, sagte Morinaga mit sanfter Stimme und versuchte ihn zu beruhigen. Er wusste nur zu gut, wozu der andere in so einem Zustand fähig war.
 

„Nein! Ich beruhige mich nicht! Ich habe viel zu lange auf diesen Augenblick gewartet und ich werde deinen Körper von den widerwärtigen Spuren des Blondies reinwaschen!“, knurrte er und Morinaga wusste, was gleich kommen würde. Er schloss die Augen und versuchte sich so gut es geht zu entspannen.

Keine Sekunde später spürte er einen unbeschreiblichen Schmerz und schrie auf.

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  ChailaMing
2009-02-09T21:25:31+00:00 09.02.2009 22:25
Ah der arme Testu Q.Q
*Falan kick*
Eine echt interessante FF^^
Ich bin schon gespannt, wie es weiter geht. x3

LG Chaila^^
Von: abgemeldet
2009-02-05T13:43:00+00:00 05.02.2009 14:43
*schnurr*
Tja, was soll ich dazu noch sagen?
XD
Ich kenne das schon so von dir. XDDD
Von: abgemeldet
2009-02-05T13:39:26+00:00 05.02.2009 14:39
><
Sorry, aber ich mag Falan.
Der ist so schön böse!
Trotzdem finde ich es toll, dass Soichi sich Sorgen macht!
Mal sehen, was dir noch so einfällt. XD
Von: abgemeldet
2009-02-05T13:35:49+00:00 05.02.2009 14:35
Mir gefällt besonders die neue Erkenntnis über Mori.
Oo
Kenn ich das nicht woher?
XD
Ich mag es eben auch mit dir RPG zu playn (Insider).
Immer weiter so!
Von: abgemeldet
2009-02-05T13:34:07+00:00 05.02.2009 14:34
XD
Du weißt, dass mir die FF gefällt, nicht wahr?
Sonst hätte ich dich nicht gedrängt sie zu veröffentlichen. XDDDD


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