Das ist das Leben von ChaosAngel2 (Mello x Matt) ================================================================================ Kapitel 16: Warten ------------------ Und Matt begann zu erzählen, wurde aber bereits unterbrochen, als er bei der Stelle war, wo er die Visitenkarte aus der Weste geholt hatte. „Nein… Du hast echt… sag mal, hättest du nicht einfach ‚ne Bank überfallen können oder so? Ich meine… Du… Das hättest du doch nicht tun müssen…“ Matt schüttelte den kopf. „Ich hatte in dem Moment einfach nur panische Angst, dich zu verlieren. Und das war das einzige, was mir eingefallen ist, womit ich schnell zu Geld komme. Aber lass mich weiter erzählen.“ Und Matt erzählte. Mello gab sich Mühe, ihn nicht zu unterbrachen, auch wenn ihm ab und zu das Wort „Scheiße“ entwich. Dann war Matt endlich fertig. Eine Weile saßen sie still nebeneinander, dann nahm Mello Matt in die Arme und beide fingen an zu weinen. Am nächsten Tag, als Mello aufwachte, lag Matt immer noch neben ihm, eng an ihn gekuschelt. Und Mary stand neben dem bett. „Ps… Mihael…“ Mello blinzelte, dann flüsterte er: „Ja?“ „Kannst du mal mitkommen?“ Mello nickte, ließ sich in den Rollstuhl helfen- Gott, wie er das verdammte Ding hasste- und in die Küche rollen. „Was ist?“, fragte Mello, der immer noch nicht wusste, warum er so früh am Morgen geweckt worden war. „Ich… Ich wollte euch nicht unterbrechen, ihr habt ja definitiv einige Zeit für euch gebraucht, aber ich muss mit dir über was reden. Ich weiß nicht, ob er dich auch schon gefragt hat, aber…“ „Was?“ „Mail hat mich quasi darum gebeten, für sein Verhalten bestraft zu werden. Ich… Ich war mir nicht sicher, wie ich darauf reagieren sollte, und dann… Ich denke, dass du darüber entscheiden solltest. Vielleicht auch mit ihm noch einmal darüber redest. Ich weiß, dass er ziemlich große Schuldgefühle hat, und…“ „Und was soll ich da deiner Meinung nach tun? Ich bin nicht seine Mutter! Ich kann doch nicht…“ Mary seufzte. „Ich weiß. Aber ich glaube, dass du mit ihm darüber reden solltest. Ich bin selbst zu keinem Ergebnis gekommen. Er scheint glücklich zu sein, wenn er bei dir ist, trotzdem hab ich Angst, dass diese ganze Geschichte… Nun ja, dass ihn das kaputt macht. Und er selbst weiß das wohl auch. Ich hab noch kein kind- und schon gar kein volljähriges erlebt, dass zu mir gekommen wäre und gemeint hat, es verdiene eine Bestrafung. Ich denke nur, dass wenn ich mit ihm rede… Mit dir wird er offener sein. Und wie du letzten Endes handelst, das bleibt dir überlassen.“ „Aber ich..“ Mary schüttelte den Kopf. „Ich weiß doch auch nicht weiter.“ Wieder seufzte sie. „Ihr Jungs macht einem Schwierigkeiten… Mein Gott, entweder ich hab damals versäumt, euch richtig zu erziehen, oder ihr seid der Teufel, der versucht, mich vom rechten Weg abzubringen… Sei’s drum. Ich wollte mit dir darüber reden, das hab ich getan. Willst du wieder zurück ins Krankenzimmer?“ Mello schüttelte den Kopf. „Aber könntest… könntest du die Krücken holen? Ich… Ich will es nur mal versuchen.“ Mary holte die Krücken, doch Mello musste bald feststellen, dass er seine Beine zwar bewegen konnte, und sich auch- weil er genug Kraft in den Armen hatte- auf den Krücken vorwärts bewegen konnte, er aber immer noch nicht auf seinen Beinen stehen konnte. Seine Knie knickten sofort weg, und wäre Mary nicht da gewesen, um ihn aufzufangen, dann wäre er sicher wieder voll hingefallen. Er schnaubte, ließ sich von Mary aber zurück in den Rollstuhl helfen. „Du musst Geduld haben… Der Arzt hat gesagt, deine Beine sind nicht so schlimm verletzt, du wirst also wieder laufen können.“ „Dann mach mir jetzt was zu essen! Ich meine… Ma’m, kann ich bitte etwas von der Krautsuppe von gestern Abend haben, die so… „, sein erster Gedanke war widerlich, aber das wollte er nicht sagen. „Die du mit soviel liebe gekocht hast“, beendete er schließlich seinen Satz. Mary lächelte, als sie sah, wie er sich damit abmühte, etwas so bitteres wie Krautsuppe herunter zu würgen, die er so hasste. Keiner von beiden wollte jetzt daran denken, dass Mello noch mit Matt was zu klären hatte und für eine Weile schafften sie es tatsächlich, den Gedanken zu verbannen. Später: Mello saß im Rollstuhl neben Matt an einem kleinen Tisch in der Ecke von L’s altem Zimmer. Nichts war hier verändert worden, das Haus hatte mehr als genug Räume für die paar wenigen Waisenkinder, die den Anforderungen entsprachen. Keiner von ihnen hatte ein Wort gesagt, seit sie das Zimmer betreten hatten, doch nun fing Mello an. „Matt? Ich… Wir müssen reden. Mary hat mir gesagt, dass du…“ Matt lief rot an. „dann weißt du es also schon.“ Mello seufzte. „Matt, du… Du willst wirklich dafür bestraft werden? Du hast das alles nur getan, um mir das Leben zu retten und…“ „Ich hab… Ich meine… Vielleicht hab ich gute Motive gehabt, aber… Ich hab dir wehgetan. Ich hab dir mehr als nur einmal wehgetan. Ich hab wieder gedrückt, obwohl ich es dir versprochen hatte, ich hab mich… diesen Kerlen überlassen, das… Ich hab geplant, dich für immer zu verlassen und hätte es beinahe auch geschafft. Ich verdiene es nicht, dass du so nett zu mir bist, dass du mich immer noch liebst, ich meine, ich bin… Ich bin doch der allerletzte Dreck…“ Matts Worte waren immer leiser geworden, bis sie zuletzt kaum noch hörbar gewesen waren. Mello zog ihn an sich. „du bist kein Dreck… Nicht für mich…“ „Bitte hör auf, so lieb zu mir zu sein… Ich… ich ertrag das nicht…“, schluchzte der Rothaarige. Mello wusste nicht, was er tun sollte. Sicher, er war wütend, aber nach Matts Geschichte eigentlich mehr auf diese Kerle, die seinem Freund etwas so grausames angetan hatten. Und auf sich selbst, weil er der Anlass dafür gewesen war, dass Matt diesen Schritt gegangen wäre. Aber was sollte er denn nun tun mit dem Jungen, der so darauf hoffte, sich nach einer Tracht Prügel besser zu fühlen? Der- wie er selbst sagte- soviel Scheiße gebaut hatte, dass er dachte, nicht mehr gut genug für Mello zu sein? „Was… was erwartest du denn von mir, Matt?“, flüsterte er. „Dass du sauer auf mich bist, dass du… mich anschreist, oder sonst irgendwas tust, aber ich will dass es aufhört…Ich hab soviel Mist gebaut und ihr seid alle so nett zu mir, ich…“ „Du willst also wirklich dafür bestraft werden?“ Mello schloss die Augen. Er musste sich das alles durch den Kopf gehen lassen. Matt schien es wirklich zu brauchen und… Aber konnte er das tun? Konnte er sich wirklich so sehr in seine Wut hineinsteigern, dass er in der Lage war, Matt weh zu tun? Dann nickte er. „Aber ich warne dich. Wenn du wirklich meinst, du müsstest die Strafe bekommen, die du verdient hast, dafür, dass du mich im Stich lassen wolltest, nach all dem… Es wird keinen Spaß machen.“ „Mello, ich WILL bestraft werden. Und eine Strafe macht keinen Spaß, sonst ist es keine.“ Wieder nickte der Blonde. „Also gut, dann werde ich dich bestrafen. Warte hier.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)