Time & Chaos von Soud (Von den Machern von "ZAP!") ================================================================================ Kapitel 1: Vergangenheit Teil 1: Why is everything white? --------------------------------------------------------- Man sollte denken, dass die Niemande aus „der Welt die niemals war“ besseres zu tun hatten als Vexen bei seinen Selbstbelobigungen zu zuhören. Doch sie taten es mal wieder. Dabei war jedem zweiten Niemand klar, dass das Zeitverschwendung pur ist. Aber da Xemnas nun mal der erste Niemand ist und erst Xigbar diese Zeitverschwendung, statistisch, klar ist müssen nun alle schon seit 30 Minuten Vexens Fachgeschwafel stand halten. Nun gut nicht alle. Axel war, aus Sicherheitsgründen, von Xemnas in eine andere Welt geschickt worden, da er das letzte Experiment von Vexen mit seinem Feuer in die Luft gejagt hatte. Ob es Absicht war um der langweiligen Ansprache zu entkommen oder nicht blieb bis zum heutigen Zeitpunkt offen. Doch damit Axel auf keinen Fall ungeschworen davon kam, hatte man ihm die passende Ausrüstung mitgegeben, damit er den Liveversuch und die Voransprache trotzdem mit bekam. Da saß er nun mit einem Laptop, in einer dunklen und einigermaßen ruhigen Gasse auf Tortuga und beobachtete das Geschehen durch eine Webcam. Er hatte jedoch vor 29 Minuten und 59 Sekunden den Media Player des Laptops eingeschaltet und tat nur so, als würde er zuhören. Da er durch eine zweite Webcam immer noch beobachtet werden konnte, sah er sich das Treiben in der Stadt der Piraten nur an wenn er wusste, dass keiner auf ihn achtete. Dabei war das was hier passierte so viel interessanter als das, was in der nicht exestierenden Welt geschah. Gerade eben war einen Prügelei in seiner Nähe los gegangen. Neugierig lugte er über das Fass, hinter welchem er sich versteckt hielt, doch die wütende Stimme des Superiors lies ihn erschrocken zusammen zucken. „Du sollst doch zuhören, Axel! Los Augen auf den Bidschirm!!!“ Genervt drehte sich Axel wieder zum Bildschirm. Wie konnte die Nummer 1 nur lauter sein als der auf volle Lautstärke gestellte Media Player? Da die Ansprache aber scheinbar zum Ende kam schaltet Axel den Player aus. Vexen beendete seine Ansprache mit der Frage: „So noch Fragen?“ Diese Frage war eigentlich nur rethorisch gemeint, doch 7 Niemande, Axel mit eingeschlossen hoben ihre Hand. Man konnte Vexens Ader pochen sehen so sehr regte ihn die Inkopetenz seiner Kollegen auf. „Okay. Was wollt ihr denn?“ Im Chor antworteten die Niemande, welche keine abgeschlossene Wissenschaftlerausbildung bei Ansem, dem Weisen hatten: „Gibts das Ganze auch mit Untertiteln?“ Vexen brach seinen Zeigestock fast durch um seine Wut darzustellen. Dann platzter er wüttend mit einer einfachen Erklärung raus. „Diese Maschine dreht die Zeit an bestimmten Orten zurück, die durch die Buttons die ihr da Tragt fest gelegt wird! Wenn ich sie also einschalte, werden unsere Körper zu dem Zeitpunkt zurück gestellt bevor sie ihr Herz verloren. So ersparen wir uns ne Menge Zeit und die Schufterei Herzen zu sammeln!!! Ganz einfach ausgedrückt: Alles wird wie früher!! So habt ihr es jetzt kapiert???“ Vexen starrte sein Puplikum wütend an während er tief ein und aus atmete. „Und um das zu erklären brauchst du 30 Minuten?“ fragte Axel, welcher sich verarscht fühlte. Vexen knurrte nur als Antwort. Seine Wissenschaftskollegen verstanden seine Lage im Moment gut. Doch dass durfte jetzt nicht vom Vorhaben ablenken. Xemnas stellte sich neben Vexen und erklärte jetzt nochmal das Vorgehen, vereinfacht. „Nun gut. Trägt jeder den Button, den ich ihm gegeben hab?“ Jeder Niemand sah noch einmal nach dem, nun schon zum zweiten mal, genannten Button. Alle trug einen an ihrer Kutte. Es war ein kleines weißes Herz, in dessen Mitte das Niemands Symbol prangte. Zur Bestätigung zeigte jeder Xemnas den Button kurz, auch Axel zog ihn zur Webcam hin damit Xemnas ihn sehen konnte. „Alles klar. Verliert ihn nicht, denn er ist bei jedem anders eingestellt, da wir unsere Herzen ja zu verschiedenen Zeitpunkten verloren haben. Wenn Vexen die Maschine fertig eingestellt hat beginnen wir. Wenn der Versuch klappt werden wir gleich wieder unser altes Selbst haben.“ Xemnas lächelte bei seiner Ansprache, ja schon bald würde er sein Herz wieder haben. „Werden wir dann unsere Kräfte verlieren?“ fragte Demyx unsicher nach. Vexen unterbrach kurz seine Arbeit an der Maschine um die Frage zu beantworten. „Zur 90% wird es wohl so sein.“ Nun hatte Axel eine Frage. „Und wie komm ich dann zurück oder ihr in eure Heimat?“ Auch darauf hatte Vexen eine Antwort parat. „Nun entweder wir werden automatisch in unsere richtige Heimat gebracht durch die Macht von Kingdom Hearts oder Sora hilft uns. Wir sind dann schliesslich nicht mehr seine Feinde oder Roxas?“ Der Angesprochene nickte nur kurz. Er fühlte sich bei diesem Experiment nicht wohl, da er sich an sein früheres Leben nicht erinnerte. Er hatte keine Ahnung zu wem er werden würde, ob dieser Jemand von dem die anderen immer reden Freunde hatte, wie seine Eltern wohl waren und so weiter. Das einzige was er über seinen Jemand wusste war, dass er ihm ähnlich sieht. Das hatte Xemnas ihm erzählt. Was ihn jedoch am meisten beschäftigte war ob er sich überhaupt noch an sich selbst erinnern würde, wenn er wieder Sora war. Doch er war zu verunsichert um diese Frage zu stellen. An seiner Stelle fragte jedoch Saix nach. „Werden wir uns daran erinnern, dass wir Niemande waren?“ Ein Schweigen breitete sich aus und lies Vexen verunsichert wirken. „Nun das weis ich eben nicht. Aber wäre es denn schlimm, wenn wir es vergessen?“ Die Niemande dachten kurz drüber nach und die Meisten von ihnen waren der Meinung, dass dies nun wirklich nicht schlimm wäre. Roxas aber dachte anders darüber. Er wollte sich schon gern erinnern. Denn diese Erinnerungen machten ihn ja gerade aus. Und außerdem wollte er Axel nicht vergessen. Auch wenn alle behaupteten dass Niemande keine Freunde sein könnten, er war der Ansicht dass Axel und er Freunde waren. Ein beunruhigendes Geräusch aus der Maschine sorgte dafür dass alle Niemande aufstanden und näher tratten um sich das genauer an zu sehen. Roxas nutze den Moment um mit Axel zu reden. Dieser war von der Maschine nicht überzeugt. „Das klappt doch nie im Leben. Vexen und Xemnas denken nicht mal darüber nach was dannach passiert falls es klappt. Ich sags dir, das Ding wird nicht funktionieren.“ Roxas sah kurz zur Maschine und dann wieder in die Webcam. Sein Blick war frustiert. „Axel wenn es klappt dann werden wir einander vergessen.“ Axel bemerkte erst jetzt Roxas besorgten Blick. Nun wenn er so recht darüber nach dachte fand er das auch nicht toll. Aber ihm fehlte nun mal das Herz um darüber traurig zu sein. „Ach was. Das wird schon nicht passieren. Und wenn doch dann werden wir uns bestimmt nochmal übern Weg laufen. Wie heißt es? Man begegnet sich immer zwei Mal im Leben.“ „Das sagst du so einfach.“ Seufzte Roxas. Doch Axel gab seinen Aufmunterungsversuch nicht auf. „He, du bist der Niemand von Sora, dem Auserwählten des Schlüsselschwertes welcher durch die Welten reist um sie zu retten, kannst du dir das merken? Irgendwann wirst du in meiner Welt landen ob du willst oder nicht.“ Nun konnte Roxas sich ein Lächeln nicht mehr verkneifen. „Meinst du?“ Axel grinste frech. „Ich würde dieses Ding ja gern in die Luft jagen damit du besser drauf bist aber ich bin zu weit weg. Sorry!“ Roxas schüttelte den Kopf. „Du musst dich dafür doch nicht entschuldigen. Sag mal Axel...“ „Ja?“ „Wie heißt deine Welt aus der du kommst eigentlich? Und wie ist dein Richtiger Name?“ Überrascht sah Axel mit offenen Mund in die Webcam, dann verfinsterte sich sein Blick. Er schwieg und schien über etwas nach zu denken. Besorgt versuchte Roxas Axels Blick zu erkennen doch es war zu dunkel und seine Gesichtszüge blieben vor Roxas versteckt. „Ich..äh...“ begann Axel plötzlich doch Vexen kündigte an dass es gleich los gehen würde. Nun blieb nicht mehr viel Zeit. Und so beschloss Axel sich zu verabschieden. Er grinste Roxas an und beantwortete seine Fragen so: „Das wirst du schon raus finden Kleiner. Wir sehn uns dann.“ Doch Roxas wollte nicht gehen ohne Anhaltspunkte zu Axel. Er wollte ihn ausquetschen doch Xemnas zog ihn zu den Andern, welche einen Kreis um die Maschine bildeten. „Dann los!“ gab Xemnas den Befehl. Vexen legte seine Hand auf den Hebel. Gleich könnte alles vorbei sein, für immer, dachte Roxas. Als der Hebel fiel schloss er die Augen. Um die Geschichte besser verstehen zu können müssen wir nun kurz in eine andere Welt in einer andern Zeit schwenken. Um den Lesern Klarheit zu verschaffen eine kleine Erklärung zu dieser Welt. Zu erstmal befindet sie sich auf der anderen Seite von Kingdom Hearts, der dunklen Seite. Hier fürchten die Menschen nicht die Dunkelheit sondern das Licht. Viele mögen jetzt denken, dass hier Mord und andere herzlose Taten den Alltag regieren, doch das ist alles Firlefanz. Es geht hier genau so zu wie in den Welten auf der Seite des Lichtes. Es gibt gute und böse Menschen. Es gibt hinterhältige Verbrecher die vor nichts zurück schrecken und es gibt sogar mutige Helden die andere beschützen. Um diesen Zustand genauer zu erklären fehlt es jedoch sowohl den Leser als auch der Autorin an Gedult und Zeit, daher bittet sie darum sich mit dieser Erkenntnis erstmal zu frieden zu geben, damit sie nun fort fahren kann. Nun kommen wir also nachdem wir am dritten Stern rechts vorbei fliegen in der Welt Salma an. Hier ist die Vegitation ziemlich wenig und auch Wasser findet man nur in kleinen Mengen. Die ganze Welt erinnert an einen Wüste, welche jedoch dadurch nicht langweilier ist als Atlantica. Ihre Umgebung verändert sich je weiter wir nach Norden gehen. So wie wir gerade noch über eine endlos scheinenden Sandwüste flogen wird die Umgebung nun steiniger. Der Sand wird weniger. Langsam erkennen wir hohe Berge mit flachen Gipfel, ähnlich denen die wir aus guten Westernfilmen kennen. Auf manchen dieser Bergen erkennen wir nun auch kleine Städte. Am Rande der Stadt wo der Berg endet liegen Schiffe an. Dies sind die fliegenden Wüstenschiffe Salmas. Sie gleiten über den Wüstenboden genau so gut wie die Schiffe welche auf dem Wasser fahren und dem Leser wohl eher vertraut sind. Um nun die Situation der Welt zu verstehen muss der Leser wissen dass diese Welt, ähnlich wie Twilight Town ist. Auch Salma liegt nah zur Grenze der Welt des Lichtes, daher hat sie eine weite Vergangenheit in der viel passiert ist. Zum Beispiel ist Salma der Geburtsort aller existierenden Drachen. Von hier aus haben sie sich in alle Welten verstreut bevor diese von einander getrennt wurden. Auch einen Krieg der Schlüsselschwerter hat sie bereits erlebt, doch dies liegt weit zurück, so dass sich kaum einer noch daran erinnert. Und obwohl dieser Krieg nun schon ewig her ist hat er immer noch Auswirkungen auf die Gegenwart der Welt. Die Wasserquellen auf Salma sind durch den Krieg zu 70% vernichtet worden und viele nutzen dies aus um an das große Geld zu kommen. So wird der Wichtigste Quell des Lebens vielen vorenthalten. Aus diesem Grund gibt es in Salma eine Menge Wüstenpiraten, welche die Frachtschiffe des Adels überfallen um so an Wasser zu kommen. Beliebt bei den Piraten sind Leute die mit Furrylboards umgehen können. Furrylboards sind übrigens nichts weiter als Surfbretter mit einem Spezialmotor. Nichts besonderes, jedoch unglaublich hilfreich um sich unbemerkt an ein Frachtschiff an zu schleichen. Um ihre Überlegenheit andern Piraten zu beweisen nutzen die Boarder, die in der Wüste stehenden Felsen und Berge als Rampen aus und führen so den Zuschauern ihr Können vor. Eine dieser Piraten ist die junge Boya, der Charackter dem ihr diese lange Einführung verdankt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist Boya 16, hat dunkelrote, kurze Haare und blaue Augen. Momentan trägt sie ihre Surfkleidung, welche aus einer Mütze, einer Schutzbrille, einem schwarzen Schal, Knie-, Armschützen, einem roten T-Shirt mit dem Zeichen der Piratenbande zu welcher sie gehört, einer festen Jeans und fast unzerstörbaren Schuhen besteht. Um nun auch ihre momentane Situation zu erklären braucht man nur ein Wort: Dummheit. Sie war mit ihrem Furrylboard gerade auf der Flucht. Gekonnt beschleunigt sie und verlegt ihr Gewicht nach hinten um an der Wand von einem der Berge senkrecht hoch zu fahren. Oben angekommen bremst sie knapp vor dem gegenüberliegenden Rand des Berges und atmet erleichtert aus. Schnell holte sie aus ihrer Schultertasche ein Fernglas während sie den Schal, welcher ihr Gesicht verhült hatte, runter zog und die Brille nach oben schob. Nun wo sie ihr Gesicht wieder frei hatte sah sie sich mit dem Ferngals die Umgebung an. Gut er hatte ihr nicht folgen können. Ein Stein fiel ihr vom Herzen. „Wow, ich bin die Größte! Keiner ist so mutig wie ich!“ lobte sie sich selbst. Grinsend zog sie ihre Beute aus der Tasche. Ein Kompass mit einer ungewöhnlichen Nadel, war ihr erbeuteter Schatz. Dieser Kompass gehörte dem Vizekäpt'n der Piratenbande, welcher sie angehörte. Jeder fürchtete diesen Mann, außer dem Käpt'n und natürlich Boya. Doch das musste sie den anderen Piraten erstmal beweisen indem sie den geliebten Kompass stehlen sollte. Doch leider gelang ihr das nicht so recht. Der Vizekäpt'n hatte ihren Diebstahl bemerkt und sie über das Deck gejagt. Um ihm entwischen zu können hatte Boya sich ihr Furrylboard geschnappt und war damit von Bord gesprungen. Natürlich hatte der Vizekäpt'n sie auf seinem eigenen Board verfolgt, doch sie hatte Glück und war ihm entkommen. Sie musste bei dem Gedanken lachen. Ob er ihr wohl jemals verzeihen wird? Da der Kompass an einer Kette befestigt war legte sie ihn um ihren Hals und liess ihn unter ihrem T-Shirt verschwinden. So würde sie ihn nicht verlieren. Dann nahm sie wieder das Fernglas um nach dem Schiff ihrer Bande ausschau zu halten. Da! Einige Kilometer entfernt lag es. Mit ihrem Board würde sie keine 10 Minuten für den Rückweg brauchen. Schnell verschwand das Fernglas in ihrer Tasche. Sie startete den Motor ihres Boards und drehte es wieder in die Richtung aus der sie gekommen war. Mit Hochgeschwindigkeit raßte sie die Steilwand des Berges runter. Beim Aufstieg hatte sie einen Felsvorsprung bemerkt, der eine Perfekte Rampe abgab. Auf diesen fuhr sie gezielt zu und mit einem Mal flog sie durch die Luft. Sie liebte dieses Gefühl. Aus Freude machte sie einen Salto. Als sie wieder richtig rum stand bemerkte sie eine kleine schwarze Wolke, die plötzlich in ihrer Flugbahn war. »Was zum -. War die die ganze Zeit schon da?« Wir spulen die Zeit wieder etwas vor und kehren in die Welt die niemals war zurück. Dort hatte Vexen, wie wir wissen, den Schalter gerade umgelegt und Roxas hatte die Augen geschlossen. Doch es tat sich scheinbar nichts. Und so öffnete unser junger Niemand wieder seine Augen um fest zu stellen, dass über ihm eine... kleine... schwarze... Wolke hing? Verwirrt musterte er die Wolke. Immerhin wann sieht man schon ne kleine gewitter Wolke in einem Schloss? Während Roxas noch darüber nach dachte ob dies physikalisch möglich sei bemerkte er, dass über jedem Niemand solch eine Wolke hing. Skeptisch sah Xemnas seine kleine Wolke an. Er ging einen Schritt nach rechts und musste verwundert feststellen, dass die kleine Wolke ihm folgte. Um sicher zu gehen ging er noch einmal nach links, einen Schritt nach hinten und wieder nach vorne. Als seine Vermutung durch das Folgen der Wolke bestätigt wurde, bat er um Aufklärung. Doch Vexen wusste selber nicht was hier vor ging. Auch über Axel, der immer noch in der Gasse saß, hing so eine Wolke. Irgendwie glaubte er schon mal was von so einer Wolke gehört zu haben, doch er konnte sich nicht erinnern woher. Mit verunsicherte Stimme fragte er nach was jetzt zu tun wäre. „Sollen wir irgendwas machen, Xemnas?“ Dieser wollte gerade etwas sagen als die Wolken plötzlich gleichzeitig jedem Niemand einen Blitz durch den Körper jagten. Man hörte Geschrei und Donner bevor die Wolken weiß wurden und sich in Nebel verwandelten. Roxas hustete geschockt schwarzen Rauch aus. Er hatte keine Ahnung was passiert war aber dieses Ereignis würde ihn ein Leben lang verfolgen. Nachdem er endlich den ganzen Rauch ausgehustet hatte bemerkte er dass er andere Klamotten trug. Waren das riesige gelbe Turnschuhe, die er da trug? Und rote aufgeplusterte Shorts? Wenn die Maschine wirklich funktioniert hatte und er nun sein Jemand war, dann hatte dieser Sora echt einen miesen Geschmack. Zu mindests hatte er seine Erinnerungen nicht verloren aber sein Wissenstand war nicht gewachsen. Er hatte, genau wie vor dem Blitzschlag, keine Erinernung an sein altes Leben, als Jemand. Hatte es denn nun funktioniert oder nicht? Langsam legte sich der Nebel und Roxas Sicht wurde besser. Besorgt ging er zum Laptop um nach Axel zu sehen. „Axel? He Axel! Geht es dir gut?“ Roxas konnte seinen Freund jedoch nicht sehen aber zum Glück hören. „Verdammt. Was sollte das denn?“ Fluchend kämpfte sich Axel aus einem Haufen Sperrmühl in den ihn die Wucht des Blitzes geschleudert hatte. Erleichtert atmete Roxas aus, das Gezeter sagte ihm dass es Axel gut ging. Axel indessen setzte sich sein Headset wieder auf und stellte den Labtop gerade hin um was sehen zu können. Er selbst war sich absolut nicht sicher ob es jetzt funktioniert hatte oder nicht. Er trug wieder seine alten Klamotten eine alte zerissene schwarze Jacke die ihm eine Nummer zu groß war ein halbwegs gutes T-Shirt und eine lange Jeans, die an mehreren Stellen genäht worden war. Ausserdem zierte nun ein schwarzes Tuch seinen Kopf und seine Haare waren zu einem Zopf zusammen gebunden während schwere Schuhe mit Eisensohlen ihn beim gehen behinderten. Was sich auch verändert hatte, was Axel jedoch selber ohne Spiegel nicht feststellen konnte war dass seine Tattoos verschwunden waren. Gespannt sah er in den Bildschirm um zu sehen wie der Rest der Truppe nun aus sah. Was er als erstes sah war ein Junge mit braunen stacheligen Haaren und komischen Klamotten, dessen Gesicht ihm bekannt vorkam. „Roxas?!“ stellte Axel überrascht fest und brach in Gelächter aus. Roxas jedoch fand das gar nicht komisch. „Was denn? Ich kann doch nix dafür, dass ich jetzt so aussehe!!!“ Axel wischte sich die Tränen vom Lachen aus den Gesicht und versuchte sich wieder ein zu kriegen. „Ha ha ha...Geh mal beiseite Roxas damit ich auch was sehen kann.“ Beleidigt drehte Roxas sich etwas zu Seite um den Blick frei zu geben. Nun hatte sich der Nebel so weit gelichtet das wieder jeder Niemand die anderen Niemand sehen konnte. Und auch sie hatten sich genau wie Roxas und Axel verändert. Xemnas, Xigbar, Xaldin, Vexen, Lexaeus und Zexion trugen wieder ihre alten weisen Kittel aus ihrer Zeit bei Ansem. Saix neuer Still erinnerte an eine Mischung aus Robin Hood und Legolas, mit seinen Strumpfhosen, weiten Umhang, einem silbernen Schwert und einem Bogen über die Schultern gelegt sah er grimmig drein. Demyx hatte es am schlimmsten erwischt. Er war zum Meermann geworden. Da er nun nicht mehr stehen konnte sah er überrascht seinen türkisen mit blauen Wellen bemusterten Fischschwanz an. Luxord trug nun die Unfiform eines Casinoangestellten und seine Haare waren länger geworden. Bis zu den Schultern waren sie gewachsen und zu einem Zopf zusammen gebunden worden. Larxene machten den gruseligsten Eindruck. Sie trug die Kleidung eines Ninja und hatte auch einen genauso mordlustigen Blick drauf. Doch die Krönung war Marluxia, welcher nur noch eine Toga trug. Wieder fing Axel lauthals an zu lachen und auch Roxas konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Man seht ihr schräg aus!“ sagte Axel und hielt sich vor lachen den Bauch. „Denkst du etwa du würdest am coolsten von allen aussehen?“ knurrte Saix wütend in die Webcam. Nun endlich meldeten sich die Wissenschaftler wieder zu Wort. Diese waren nämlich nicht von dem Ergebnis überzeugt. „Xemnas ich glaube nicht, dass es funktioniert hat.“ kritisierte Zexion während er seine Brille zurecht rückte. „Ja. Die Tatsache, dass wir unsere Erinnerungen noch haben wiederspricht der Theorie. Allerdings...habt ihr auch das Gefühl wieder ein Herz zu haben?“ hakte Xemnas nach. Seine Kollegen nickten. „Es ist schwer zu beschreiben...“ begann Xaldin, „...die Gefühle scheinen echt zu sein und trotzdem sagt mir mein Verstand das dem nicht so ist.“ „Es gibt nur eine Möglichkeit es heraus zu finden, meine Herren.“ merkte Xigbar an und legte das Stetoskop, welches bis grade noch um seinen Hals hing, an. „Wer meldet sich freiwillig?“ Bereitwillig hob Demyx seine Hand und bot sich so als Versuchskaninchen an. Gespannt versammelten sich alle um den Meermann während Xigbar ihn abhörte. Doch wehleidig schüttelte er den Kopf. Da war nichts, absolut nichts. „Schöne Pleite.“ seufzte Larxene. Doch Vexen konnte sich damit nicht so leicht abfinden. Weinend lehnte er gegen seine Maschine und fragte mit schluchzender Stimme immer und immer wieder: „Wieso? Wieso nur? Ich hatte alles genau berechnet! Wieso hat es nicht funktioniert?“ Xemnas versuchte ihn aus seiner Melanchonie zu befreien. „Na, na Vexen. Irgendwie hat sie ja funktioniert. Immer hin haben wir unser altes Aussehen. Das ist doch schonmal ein Schritt in die richtige Richtung.“ Aber Vexen schluchzte weiter. Mitleidig klopfte Xemnas ihm auf die Schulter und wollte noch weitere Worte zur Aufmunterung sagen als ihn Axel unterbrach. „VEXEN du nichtsnutziger Wissenschaftler!!! Was hast du mit mir gemacht?“ Wüttend drehte Xemnas sich zum Laptop hin. „He was hast du für ein Problem Nummer 8? Wenn du schon Vexen fertig machen willst dann beweg wenigstens deinen Arsch hier hin, damit ich dich dafür, dass du mich unterbrochen hast zerstückeln kann.“ „Das ist ja gerade das Problem! Ich komm hier nicht weg! Ich sitz fest. Kein Korridor geht mehr auf. Sonst wäre ich doch schon längst wieder da um mich über euch lustig zu machen.“ Stimmt jetzt wo Axel es gesagt hat fiel es auch Xemnas auf dass er immer noch in Tortuga saß. Aber wieso kann er plötzlich keinen Korridor mehr öffnen? Um sicher zugehen versuchte nun Xemnas einen Korridor zu öffnen doch...nichts. Der Korridor öffnete sich nicht und auch als er seine Lichtschwerter rufen wollte geschah nichts. Hatte die Maschine ihnen etwa ihre Kräfte genommen? Mit nervösen Blick befahl er allen Niemand einen Korridor zu öffnen. Als das keinem gelang sollten sie auch ihre Kräfte nach prüfen doch auch die waren verschwunden, genau wie bei ihren Anführer. Dieser war nun total perplex. „W-wie kann es sein, dass wir keine Herzen haben und keine Niemand-super-power? Ich meine das ist der faire Deal. Kein Herz dafür spezielle Kräfte zum Ausgleich.“ „Noch da zu kommen diese unglaublich starken falschen Gefühle. Es ist ein totales Chaos, Xemnas.“ fügte Zexion den Feststellungen hinzu. Nun musste gehandelt werden. Wenn die andern Niemande oder die Herzlosen davon Wind bekommen, wäre das der viel zu frühe Untergang der Organisation 13. Verzweifelt sah Xemnas zu Vexen welcher nun noch niedergeschlagener war als zuvor. „Du musst das rückgängig machen Nummer 4, sofort!“ Doch dieser lächelte nervös und zeigte auf seine heiß geliebte Maschine. Sie war wirklich heiß denn sie brannte und diesmal war nicht Axel daran schuld gewesen. Einer der Blitze musste sie erwischt haben und so einen kleinen Kurzschluss verursacht haben. „Ich würde gern aber wie du siehst ist sie schrott und ich muss sie erstmal reparieren.“ „WAS?!“ kam es geschockt aus dem Laptop. Axel hatte keine Lust allein in Tortuga rum zuhängen. „Xemnas ich hab kein Bock darauf. Ich-“ Mit zuckender Augenbraue hatte Xemnas sich den Laptop geschnappt. „Wir melden uns bei dir wenn wieder alles klar läuft Nummer 8. Sieh es als Urlaub an. Bis später!“ „Was? Nein! Ich-“ Genervt hatte Xemnas den Labtop zugeklappt und abgeschaltet. Nein eine nervige Nummer 8 konnte er jetzt echt nicht gebrauchen. Tja nun hing Axel allein in Tortuga fest. Während er sich über Xemnas und die andern Vollidioten von Wissenschaftlern aufregte packte er den Laptop in eine Tasche und gesellte sich unter die Piraten. Zum Glück passten seine schmutzigen Sachen irgendwie zu denen der Leute hier auf der Insel. Obwohl selbst wenn er ein Clownskostüm mit roter Nase getragen hätte wäre er den betrunkenen Piraten in ihrem Rausch nicht aufgefallen. Aber was nun? Er sollte warten aber allein? Nun wünschte er sich seinen kleinen blonden Freund an seine Seite. Doch als er einen Pub entdeckte war er recht froh, dass der Minderjährige welcher was gegen Alkohol hatte, nicht da war. Er hatte schon so lange keinen Rum mehr getrunken. Mit einem fröhlichen Grinsen betrat Axel den Pub und setzte sich an die Bar. „Was darfs denn sein?“ fragte der Wirt seinen neuen Gast. „Gib mir deine Spezialität.“ forderte Axel ihn auf. Ein Pirat, der neben ihm saß bewunderte seinen Mut. „Jungchen, du traust dich aber was.“ Axel grinste frech und meinte: „Wer nicht wagt der nicht gewinnt.“ Doch das beeindruckte seinen Sitztnachbarn nicht. „Und wer dann was gewinnt muss damit rechnen hinterhältig nieder gestochen zu werden.“ Axel musste Lachen. „Der is gut. Den merk ich mir.“ Nun endlich hatte der Wirt Axel ein Glas mit seinem besten und härtesten Drink hingestellt. Das was auch immer im Glas schwamm war bestimmt zu mehr als 110% Alkohol so wie das stank. Doch das hielt Axel nicht auf. In einem Rutsch leerte er das Glas, was ihm einen Aplaus der Piraten um ihn herum einbrachte. „Wow nicht schlecht Junge.“ „Das ganze nochmal!“ forderte Axel den Wirt erneut auf. Dieser sah skeptisch zu Axel. Bis jetzt hatte noch nie jemand ein zweites Glas davon verlangt. Doch Axel war ja auch nicht Jemand. „Verrat mir deinen Trick Junge. Damit kann man unendlich viel Kohle beim Wettsaufen schäffeln. Und von diesem Geld kaufen wir uns dann jede Menge Rum und fahren mit meinem Schiff über die weiten der Meere.“ Axel konnte nur grinsen, dieser Pirat machte ihm Spaß. „Wieso hör ich immer WIR? Wer sagt dass ich dir helfe?“ „Du hast recht. Wir kennen uns ja noch keine 5 Minuten. Aber glaub mir ich bin ein feiner Kerl und auch schon sehr bekannt, musst du wissen.“ „Ach muss ich?“ wieder leerte Axel das neue Glas mit nur einem Schluck und forderte mehr. Sein neuer Gesprächspartner fuhr derweil fort. „Na klar. Jungchen ich kann dir Geschichten erzählen. Geschichten die einzigartig und so fazinierend sind dass du meinen Namen nie wieder vergessen wirst. Wobei ich mich frage wie du noch nie was von mir gehört haben kannst.“ Wieder leerte Axel sein Glas nun zum dritten mal und forderte das vierte Glas. Sein neuer Gesprächspartner und der Alkohol würden ihm das Warten erleichtern. „Nun wie ist denn dein Name? Vielleicht hab ich ja mal ne nette Anekdote über dich gehört?“ „Wenn jemand einen Namen wissen will muss er erst seinen preisgeben.“ „Mein Name ist Axel. Kannst du dir das merken?“ Etwas verwirrt blickte ihn der Pirat an. Dann nahm er Axels Hand schüttelte sie und sagte: „Käptn Jack Sparrow. Freut mich sehr Axel.“ Nachdem Xemnas den Laptop und so die Verbindung zu Axel gekappt hatte, wollte er gerade seine Untergebenen mit Aufgaben beschäftigen als sie plötzlich einen weiteren lauten Donner hörten. Erschrocken zuckten alle Anwesenden zusammen. Auf den Donner folgte der Schrei einer weiblichen Stimme und ein lauter Rumms. Als die Stille wieder zurückkehrte stellte Roxas die Frage die im Moment allen im Kopf rumschwirrte laut. „Was war das?“ Wir spulen nun noch einmal 10 Minuten zurück bis zu dem Zeitpunkt wo die Niemande die Wolken über sich bemerkten. Vor lauter Faszination hatte jedoch keiner der Niemande bemerkt, dass noch eine 14 Wolke im Zimmer hing. Diese niemandlose Wolke schwebte leise aus einem offenen Fenster raus ins Freie. Doch gleich nach ihrem Ausbruch wehte eine kleine Sturmböhe sie eine Etage tiefer wieder ins Schloss. So hing die kleine Wolke nun allein hier rum. Bis sie plötzlich hörte wie ihre Kollegen ihre Blitze abfeuerten. Schnell dachte die Wolke nach was sie jetzt tun sollte und so blitzte auch sie mit etwas Verspätung. Doch anstatt einen Niemand in seine alte Form zu verwandeln fiel aus ihr ein Mädchen mit einem Surfbrett heraus. Genau. Boya kam aus der Wolke heraus geschossen immer noch befand sie sich im Landeanflug, doch als sie durch die Wolke fiel war da kein Sand mehr sondern glatter Marmor und er kam viel zu schnell auf sie zu. Zwar landete sie mit ihrem Furrylboard gerade, doch da dies nicht für diese Art Untergrund gedacht war, rutschte sie damit auf dem glatten Boden hin und her. Bevor sie das Gleichgewicht wieder finden konnte war sie schon nach vorn gekippt. Sie machte mehrere Rollen bevor die nächste Wand sie stoppte. Mit den Füßen nach oben und dem Kopf am Boden atmete Boya erstmal erleichtert aus. Ein Glück hatte sie sich nichts getan. Dann löste sie die Schnallen ihres Boards, stellte sich aufrecht hin und fragte sich als nächstes selbst: „Wo bin ich?“ So einen seltsamen und gleichzeitig öden Ort hatte Boya noch nie gesehen. Alles war weiss. Der Boden war weiss, die Wände waren weiss, die Decke war weiss und oh! Was ne Überraschung. Die Blumen waren auch weiss. Irgendwer hatte eindeutig was gegen ihre lieblings Farbe Schwarz. Doch zu aller erst sollte sie einen Blick aus diesem „Weissen“ Fenster werfen. Vielleicht würden ihr draussen Anhaltspunkte weiter helfen. Doch da war keine Wüste. Dort draussen war eine Stadt mit riesigen Häusern, unglaublich hellen Schildern und gigantischen Vierecken. (Ja ich weis entsetzlich aber war in Boyas Welt gibt es keine Fernseher, armes Kind.) Nein, diesen Ort kannte Boya nicht. Ein bisschen stieg Panik in ihr auf. Ihr war klar, dass das hier nicht Salma sein konnte. Schon oft hatte sie Geschichten gehört von Leuten die in andere Welten gereist waren, doch von denen war nie einer zurück gekehrt. Nun zumindest waren die Häuser draussen schwarz. Wenigstens eine gute Erkenntnis hatte das rausschauen gebracht. Boya dachte nach. Was sollte sie als nächstes tun? „Am besten ich suche erstmal Intelligente Lebewesen. Mir würde auch halbintelligentes Leben reichen wenn ich ehrlich bin. Die frag ich dann nach dem Weg.“ Da es im Flur zu eng zum Surfen war legte Boya eine Schnalle um ihr Board und schulterte es. Mit einer posiviten Einstellung machte sie sich auf das Schloss zu erkunden und fing an ein Lied zu singen, um sich nicht so alleingelassen zu fühlen. „Von den blauen Bergen kommen wiiiir. Unsere Lehrer ist genau so doof wie wiiir~“ Eine Etage höher hatten sich die Niemande allesamt auf die Knie gesetzt und lauschten mit den Ohren am Boden. Aber nach dem Rumms hörten sie erst nichts mehr, doch dann war irgendein Gesumme durch den dicken Boden zu hören, welches aber nach eine Weile immer leiser wurde bis es ganz verschwand. Skeptisch sah Xemnas den Boden an und überlegte was das gewesen sein könnte. Sora dürfte es nicht sein. Der war immer noch mit seinem herzlosen Gegenstück beschäftigt und Dusks und Herzlose können nicht singen. Es musste entweder ein Niemand auf ihrem Level sein oder ein menschliches Wesen, mit Stimmbändern. Egal was es war, sie mussten heraus finden was dort unten singend durch die Gänge streifte. „Okay. Alles mal her hören! Xigbar, Xaldin, Vexen, Zexion, Lexaeus und ich bleiben hier und reparieren die Maschine. Der Rest sieht nach was in unserem Schloss rum läuft. Wenn ihr es gefunden habt macht es kalt.“ Gerade wollte Xemnas sich mit den andern Wissenschaftlern daran machen die immer noch namenlose Maschine wieder zu reparieren als man seinen Vorschlag kritisierte. „Aber wir haben keine Kräfte mehr. Was wenn das Ding uns zu erst kalt macht.“ wendete ein nervöser Marluxia ein. Xemnas seufzte. „Na schön ich komme mit.“ Luxord schulterte sich Demyx noch auf und los ging die Expedition. Die restlichen Niemande machten sich an die Arbeit. „Xemnas hätte ruhig sagen können dass er mit will.“ sagte Zexion um eine Unterhaltung anzufangen. „Man hat ihm seine Neugierde von den Augen ablesen können.“ bestätigte Lexaeus den Verdacht. Boya hatte inzwischen schon ein neues Lied angefangen und tanzte nun im Gehen dazu. Immer wieder schwang sie die Hüften und rutschte auf dem glatten Boden dabei hin und her. Irgendwie schien ihr das richtig Spaß zu machen. „I'm with the skater boy, I said see you later boy I'll be back stage after the show I'll be at a studio Singing the song we wrote About a girl he used to knooowoooo!“ Am Ende des Liedes rutschte Boya auf den Knien und streckte die Arme aus. Leider musste sie nach ihrer puplikumslosen Showeinlage feststellen, dass sie wieder am Ausgangspunkt ihrer Schlosswanderung angekommen war. Genervt sah sie den Riss in der Wand an, den sie bei ihrer Landung verursacht hatte. Jetzt war es amtlich. Boya hasste diesen Ort. Wie sollte sie rausfinden, wenn alles hier gleich aus sah. Verdammt! Hätte sie doch nur ein paar Anhaltspunkte. Moment das ist es! Boya hatte eine Idee. Sie grief nach ihrer Tasche und holte einen Filzmarker hervor. Grinsend zog sie die Kappe ab. Nein von ein paar weissen Wänden würde sie sich nicht aufhalten lassen. Ein paar Gänge weiter schlichen die Niemande sich vorsichtig voran. Keiner wusste was sie erwarten würde. Vielleicht ein riesiger Herzloser oder aber auch diese kleine nervige Maus die schon des öfftern hier rum gestreunert war. Wenn sie großes Pech hatten war vielleicht sogar Ansem zurückgekehrt um ihnen die Hölle heiß zu machen. Egal was Xemnas würde es fertig machen und dann...Was zum- War das da ein schwarzer Pfeil auf seiner weissen Wand? Wütend drehte sich das Oberhaupt der Organisation zu Roxas. „Hab ich dir und Axel nicht gesagt, dass ihr gefälligst Papier zum malen nehmen sollt?“ Doch Roxas schüttelte verängstigt den kopf. „Das waren wir nicht.“ Aber wer dann? Xemnas beschloss, dass sie dem Pfeil folgen sollten. Wenige Meter später fanden sie wieder einen Pfeil und folgten ihm. Immer neue Pfeile tauchten auf. Ein Pfeil welcher nach oben zeigte verwirrte sie kurz, doch sie fanden einen Meter weiter einen zweiten Pfeil mit der Aufschrift: „Ups FalSch daLang.“ Xemnas hätte spätestens hier merken müssen, dass das kein gutes Zeichen war. Denn als nächstes folgten Pfeile mit Blümchen und dann war kein Pfeil mehr da sondern ein kindisches Strichmänchen. Man hätte denken können, dass dieses Kunstwerk von einer Dreijährigen stammt, hätte nicht daneben in Großbuchstaben gestanden: „DER INNENARCHITEKT IST EIN IDIOT!“ Xemnas erschrack als er die Kritztelei sah. Nein sowas konnte er nicht gutheißen in seinem Schloss. Der Rest der Truppe sah den vor Wut zitternden Xemnas verängstigt an. „Alles okay, Superior?“ fragte Saix nach doch Xemnas stampfte weiter und so folgten die andern einfach. Doch als Xemnas um die Ecke ging blieb er vor schreck erstarrt stehen. Entsetzt starrte er ein künstlerisches Meisterwerk von Jack Sparrow an, neben dem der Künstler gerade dabei war unter dem Satz: „Jacki you are the best!“ zu unterschreiben. Als Boya merkte dass wer hinter ihr stand drehte sie ihren Kopf zu Xemnas. Und so begegnete Xemnas seinem nächsten Problem.... To be continued... Kapitel 2: Vergangenheit Teil 2: Devils Angels ---------------------------------------------- Wir fassen kurz zusammen. Vexen hatte eine Art Zeitmaschine gebaut mit der er die Zeit der Niemande zurück drehen und ihnen so ihre Herzen wieder beschaffen wollte. Dieses Vorhaben ging jedoch ...total in die Hose. Zwar hatte die Maschine die Niemande äußerlich zurückgespult, innerlich jedoch fehlte ihnen immer noch ihr Herz. Aber das war noch nicht genug, denn die Zeitmaschine hatte die Piratin Boya aus der Vergangenheit in die Gegenwart gebracht. Ob das gut gehen kann? Stumm sah Xemnas Boya an. Diese lächelte nun erfreut darüber endlich jemanden gefunden zu haben und fing sofort an zu reden. „Na endlich treffe ich mal wen hier. Also ich bin mal so direkt wenns okay ist. Kennst du dich hier aus? Ich weis gar nicht wo ich hier eigentlich bin. Gerade war ich noch dabei nen super coolen Move mit meinem Board zu machen, als ich plötzlich hier landete.“ Da Xemnas nicht antwortete sondern Boya nur entgeistert ansah, überlegte diese, ob sie was Falsches gesagt hatte. Doch dann kamen die andern Niemande um die Ecke. Auch sie sahen Boya erst überrascht an. „Oh es gibt hier noch mehr?“ fragte Boya um endlich einen der Leute zum reden zu bringen und es klappte nun auch. „Wer bist du? Wo kommst du her? Wie bist du hier rein gekommen?“ fragte Roxas stürmisch. Boya blinzelte kurz und antwortete dann mit: „Boya. Salma. Durch ne Wolke.“ Das Wort Wolke holte Xemnas aus seinem Koma. „Wie? Durch eine Wolke?“ „He jetzt mal langsam. Ich hab mich ja wohl erstmal genug geoutet hier. Sagt ihr mir erstmal wer ihr seid und wo ich hier bin. Sonst werde ich nichts mehr sagen. Habt ihr das verstanden?“ Um mehr über ihren ungewollten Gast zu erfahren, stellte sich jeder Niemand mit seinem Namen kurz vor. Boya war über die Vielfältigkeit dieser Welt überrascht. Am meisten faszinierte sie Demyx, dem sie sich näherte, als dieser sich vorstellte. Neugierig sah sie sich seinen Fischschwanz an und kitzelte ihn kurz an der Flosse, doch Xemnas packte sie an der Schulter und drehte sie wieder zu sich. „So und jetzt nochmal von vorne, Mädchen. Wie-“ „Boya!“ unterbrach sie ihn. „Hä?“ „Mein Name ist Boya. B-O-Y-A!“ Gott, hält sich denn jeder für schlau, der seinen Namen buchstabieren konnte? Egal von sowas sollte Xemnas sich nicht ablenken lassen. Er setzte erneut an. „Na schön...BOYA. Wie bist du hier hergekommen?“ „Wie ich schon sagte. Ich surfte gerade mit meinen Board einen Felsen runter. Als ich von einem Vorsprung aus in die Luft sprang, war da plötzlich diese Wolke mitten in meiner Flugbahn. Da ich nicht ausweichen konnte liess ich mich durch sie durchfallen. Als ich wieder was sehen konnte war da dieser weiße Boden und schwubbs bin ich hier.“ Diese Aussage reichte Xemnas vorläufig. Zu 99% war er sich sicher, dass die Maschine mit dem Auftauchen des Mädchens zu tun hatte. Also beschloss er die Fremde erstmal Vexen vorzuführen. „Gut Boya. Ich denke ich weiß ungefähr wie du hier hergekommen bist und das bedeutet ich weiß auch wie du wieder zurück kommen kannst.“ „Echt? Eh danke Mann. Erst hab ich ja gedacht du wärst ein unfreundlicher Blödmann. Wie man sich täuschen kann.“ Xemnas knirschte verärgert mit den Zähnen und auch Saix wollte Boya gern eine verpassen, aber diese plapperte einfach weiter. „Und? Wo bin ich hier?“ „Du bist in der Welt die niemals war.“ erklärte Roxas höflich, doch Boya sah ihn verstört an, als sie den Namen hörte und wiederholte ihn verwirrt. „Die Welt die niemals war? Aber sie ist doch da, oder?“ „Das ist schwer zu erklären. Ich habs auch erst nicht gerafft.“ meinte Demyx lächelnd und Boya tat dem mit einem Schulterzucken ab. Was solls. Sie würde diese Welt wohl eh bald wieder verlassen. Was sollte sie sich um den Namen kümmern. Xemnas beschloss darauf, dass sie wieder zu den Andern zurück gehen sollten, um Boya vorzustellen. Als er sich auf den Rückweg machte, folgten seine Niemandskollegen sofort. Boya zögerte kurz und folgte dann neben Roxas. Diesen interessierte das Board, welches das Mädchen bei sich trug. „Sag mal, was schleppst du da eigentlich die ganze Zeit mit dir rum, Boya?“ fragte er und deutete auf das Furrylboard. Boya folgte erst seinem Finger, um dann zu verstehen was er meinte. „Das ist mein Furrylboard! Damit überfalle ich die Frachtschiffe.“ erklärte Boya kurz und knapp. „Du überfällst Frachtschiffe?“ fragte Roxas geschockt nach, doch Boya grinste nur und antwortete stolz: „Ja. Ich bin nämlich Piratin!“ Alle drehten sich geschockt zur Rednerin und wiederholten das letzte Wort. „Piratin?!“ Boya nickte dreimal schnell mit einem unschuldigen Lächeln und roten Wangen. Roxas und Demyx sahen sie mit begeisterten Augen an. „Du bist eine wasch echte Piratin? Das ist ja cool!“ „Nein das ist obercool!“ verbesserte Demyx Roxas begeistert. Boya wurde nun richtig rot. So viele nette Kommentare hatte sie schon lang nicht mehr gehört. Xemnas hingegen gefiel das ganz und gar nicht. In Tortuga leerte Axel nun schon sein 10 Glas vom dem Teufelsgetränk. Langsam aber sicher zeigte sich auch bei ihm die Wirkung des Alkohols. Gerade war er dabei Käpt´n Sparrow eine kleine Geschichte zu erzählen. „...und was macht sie? Sie knallt mir eine und springt einfach. Kannst du dir das vorstellen?“ „Unglaublich!“ sagte Sparrow erstaunt und sah Axel ungläubig an. Dieser schüttelte nur den Kopf. „Nein! Hiek! Das war einfach nur unglaublich dumm! Hiek! Mehr nicht. Und Roxas ist genau so. Meistens denkt er die Dinge einfach nicht zu Ende.“ Kurz pausierte er, um noch nen Schluck zu nehmen. Dann sah er betrübt in das fast leere Glas. Doch der Wirt holte ihn aus seinen Gedanken. „Wie willst du das eigentlich bezahlen, Freundchen?“ Axel überlegte nicht lange und krammte in seiner Jackentasche rum. Es musste hier irgendwo sein. Er hatte es damals bei sich gehabt. Da war es das? Nein. Überrascht zog Axel ein Sandwich aus seiner Jackentasche und starrte es an. Das Ding hatte er schon drei wochen bevor er zum Niemand wurde mit sich rumgeschleppt. Und zum Niemand wurde er vor drei Jahren. Scheinbar störte ihn das nicht, denn er biss plötzlich herzhaft rein. Während er das Sandwich mit seinen Zähnen fest hielt, durchsuchte er seine Jacke weiter, nun mit beiden Händen. Und endlich schien er gefunden zu haben, was er suchte. Stolz präsentierte er ein Kartenspiel. Der Wirt war davon jedoch weniger begeistert und sah Axel böse an. „Willst du damit bezahlen?“ Axel grinste und wedelte den Zeigefinger hin und her. „Nein, nein mein Freund.“ Siegessicher drehte er seinen Barhocker um 180° und sah sich in dem Pub um. „Was hast du vor Jungchen?“ fragte Sparrow lachend nach, er hatte da eine Ahnung. „Gegen Luxord und seine unfairen Tricks hab ich keine Chance. Aber unter normalen Umständen kann mich keiner im Kartenspielen schlagen. Hehehe wen nehm ich zu erst aus?“ Im Schloss der Niemande bastelten derweil Vexen und Co immer noch an der Maschine, als Xemnas die Tür aufstieß. Gespannt sahen alle Wissenschaftler zu ihm. „Und? Was war es, das da unten rumgelaufen ist?“ fragte Xigbar nach. „Meine Herren wir haben wohl noch ein Problem.“ kündigte Xemnas unheilvoll an. Seine Kollegen traten näher zu ihm und endlich folgten auch der Rest der Organisation. „Vexen...“ begann Xemnas und massierte sich die Schläfen. „...ist es möglich dass deine Maschine auch Leute aus der Vergangenheit in die Gegenwart bringen kann?“ Etwas verwirrt sah Vexen drein und dachte darüber kurz nach. „Nun...das ist ne schwierige Frage. Ich habe dies zwar theoretisch schon mal überdacht aber...dann müsste mit der Maschine irgendwas nicht stimmen. Wieso?“ Xemnas seufzte kurz und zeigte mit seiner Hand zu Boya. „Nun weil wir sie hier gefu-“ Doch Xemnas zeigte ins leere. „Was? Wo ist sie hin?“ fragte er nervös und drehte sich suchend in alle Richtungen. „Cooooooooooles Teil.“ kam es von der Maschine. Boya war wieder ihrer Neugierde erlegen und sah sich mit großen Augen die Maschine an, der sie ihren Aufenthalt verdankte. „Was ist das? Eine Popcornmaschine?“ gerade wollte sie die Maschine anfassen als Vexen angerannt kam, sie packte und von der Maschine wegzog. „NEIN nicht anfassen!!!“ schrie er dabei. „Das ist ein extrem empfindliches Gerät und das- Moment mal wer bist du eigentlich?“ Das Mädchen sah ihn lächenld an. „Ich bin Boya. Xemnas sagt ich komme wohl aus der Vergangenheit.“ Einen Moment liess Vexen sich diese Erkenntniss durch den Kopf gehen. Dann war er ganz begeistert, dass seine Maschine wohl doch funktioniert hatte. Von Freude und Stolz überwältigt nahm er Boya bei den Händen und tanzte mit ihr quer durch den Raum. „Es hat funktioniert! Es hat wirklich funktioniert! Ich hab jemanden aus der Vergangenheit..hierher...in die Zukunft gebracht.“ Vexen wurde immer langsamer beim tanzen und sein Gesicht wurde bleich vor Schreck, als ihm scheinbar etwas klar wurde. Als ihm die Erkenntnis traf, liess er Boya entsetzt los und, während sie auf den Boden fiel, wiederholte er laut: „ Oh mein Gott, ich hab jemanden aus der Vergangenheit in die Zukunft gebracht!!!“ „Ist das so schlimm?“ fragte Saix nach, da er die Reaktion von Vexen übertrieben fand. Doch dieser war nun mehr als nur verzweifelt und fing an nervös beim denken seine Fingernägel abzukauen. 4 Minuten lang lief er um Boya im Kreis herum. Keiner wagte es etwas zu sagen, sogar Boya blieb still und beobachtete Vexen so lange bis ihr schwindelig wurde. Dann ganz plötzlich blieb Vexen stehen, half Boya auf und zog sie zu Roxas hin. Bestimmend zeigte Vexen mit dem Finger auf ihn. „Du wirst auf sie aufpassen, bis die Maschine wieder läuft. Und sorg ja dafür das ihr nichts aber auch wirklich gar nichts passiert!“ Verschwitzt sah Roxas den Gelehrten an. „Ich soll babysitten?“ fragte Roxas nach. „Is mir egal, was du mit ihr machst, es darf ihr nur nix passieren. Am besten ihr geht alle mit.“ beschloss Vexen und zeigte dabei auf Nummer 7-12. Diese wollten schon lautstark dagegen protestieren, doch Xemnas befahl es dann nochmal selber und Vexen drückte die Niemande und ihren Gast zur Tür raus auf den Gang. „Ich sag es lieber nochmal: Ihr darf nichts passieren! Könnt ihr euch das merken?“ wiederholte Vexen nun schon zum 3 mal. „He das ist Axels Spruch!“ bemerkte Roxas noch bevor Vexen die Tür vor seiner Nase zuknallte. Da standen sie nun. Und Boya unterbrach die Stille mal wieder. „Wer ist Axel?“ Sie bekam auf diese Frage mehrere Antworten die wir mal kurz aufzählen: Saix: „Eine Nervensäge.“ Demyx: „Ein Teufel.“ Luxord: „Ein schlechter Verlierer.“ Marluxia: „Blumenhasser“ Larxene: „Ein Querkopf.“ In Tortuga musste ein gewisser Niemand, welcher nun schon an seinem 18 Glas Teufelsgetränk dran war, in diesem Moment vier mal niesen. „Hatschi! Hatschi! Hatschi! Hatschi! Boah wasschnen losch? Hiek!“ Roxas unterbrach diesen Teufelskreis der schlechten Beschreibungen von Axel. „Ja er ist manchmal schwer zu verstehen, aber eigentlich ist er ganz okay. Er gehört zu unserer Organisation weißt du? Er ist nur im Moment nicht hier.“ Seine Aussage zu Axel brachte Roxas böse Blicke ein und obwohl er sie nicht sah konnte er sie deutlich spüren. In diesem Moment wünschte er sich seinen großen Freund an seine Seite. Und wieder musste Axel niesen. „Hatschiiiiiiii!“ „Oh der arme Bubi bekommt wohl ne Erkältung. Willst du zurück zu deiner Mama, um dich bei ihr auszuweinen?“ verhöhnte ein Pirat, mit dem Axel gerade kartenspielte, ihn. Doch Axel blieb ungerührt. „Wenn einer gleisch zu scheiner Mama rennt dann du!“ Und mit einem Grinsen legte Axel seine vier Asse auf den Tisch. Boya indessen machte ein bedrücktes Gesicht. „Mhm ich kenn diese Art Mensch. Nervt die ganze Zeit, aber man kann nicht ohne ihn leben. Und wenn man mal versucht mit ihm darüber zu reden, futtert er heimlich deinen Nachtisch weg.“ „Genauso ist Axel!“, kam es im Chor. Boya musste lachen. Sie hatte gerade von ihrem Vizekäpt'n geredet, dessen Kompass sie immer noch bei sich trug. Ob er sie immer noch suchte? Bestimmt war er noch wütend auf sie und überlegte sich schon, wie er den Diebstahl bestrafen sollte. Oder er machte sich schon Sorgen wo Boya abgeblieben war. Wenn er wüsste... „Und was machen wir jetzt?“ fragte Boya gespannt nach. Sie fand das Alles hier so aufregend, dass sie sich gar keine Sorgen machte, was passieren würde, falls sie nicht mehr zurück könnte. Die Niemande setzten sich in Bewegung und führten sie zum Gemeinschaftsraum. Hier standen zwei Sofas, ein paar Stühle, ein kleiner Tisch, eine Minibar und ein Schrank voller Gesellschaftsspiele. Sofort stürzte sich Boya auf eines der Sofas und hüpfte darauf herum. „Was tust du da?“ fragte Larxene etwas überrascht nach. Im Springen beantwortete Boya die Frage, immer wenn sie am höchsten Punkt ihres Sprunges ankam. „Ich. Hab. Meinen. Spaß. Solche. Guten. Sofas. Gibt. Es. Bei. Mir. Nicht.“ Larxene fand das ganze kindisch und schüttelte nur verständnislos den Kopf. „Wie alt bist du eigentlich? 3 Jah- Marluxia was machst du da?“ Nun waren auch Roxas und Marluxia aufs Sofa gesprungen. Sie wussten selbst nicht wieso, irgendwie hatte sie das zuschauen dazu verführt. „Das. Macht. Wirklich. Spaß.“ meinte Roxas beim Springen. Mit gequälten Gesicht sah Demyx den Dreien zu. Hätte er jetzt nicht einen Fischschwanz anstatt Beine, wäre er schon längst mit auf dem Sofa. Mit einem Blick, dem selbst Hundebabys keine Konkurenz bieten könnten, sah er Luxord an. „Luxi...“ Als Luxord hörte wie Demyx ihn nannte, wusste er sofort, was der Niemandsmeermann wollte ohne ihm in sein Gesicht sehen zu müssen. „Nein Demyx ich werde nicht mit dir aufs Sofa springen.“ sagte er kalt und knapp. Enttäuscht liess Demyx den Kopf hängen. „Axel hätte es bestimmt gemacht.“ nuschelte er gekränkt. Doch auch das brachte Luxord nicht dazu seine Meinung zu ändern. Aber zumindest setzter er Demyx auf dem zweiten Sofa ab, auf welchem der Meermann versuchte ohne Hilfe zu hüpfen. Doch daraus wurde nichts. Bis Boya mit einem großen Satz vom einem auf das andere Sofa sprang. Zwar flog Demyx nicht besonders hoch doch er dankte es Boya. Diese lächelte nur und sprang wieder zurück aufs andere Sofa. Aber als sie im Sprung den herzförmigen Mond durchs Fenster sah, hörte sie auf zu springen und ging zum Fenster hin. Den Niemanden war klar, dass dieser ungewöhnliche Mond das Mädchen bestimmt ziemlich beeindruckte. Saix stellte sich neben Boya ans Fenster und meinte, dass dieser Mond jeden faszinierte, der ihn zum ersten mal sah. Doch Boya schüttelte den Kopf. „Nein er fasziniert mich nicht besonders. Bei mir sieht der Mond genau so aus. Er schimmert nur blau, das ist der einzige Unterschied.“ Überrascht sah Saix sie an und auch alle andern Personen im Raum. Doch Boya bemerkte die Blicke nicht. Sie drehte sich vom Fenster weg und ging wieder zum Sofa auf dem Roxas und Marluxia das Springen eingestellt hatten. Sie nahm etwas Schwung und hiefte sich mit einer Hand über den Sofarücken. Gespannt saß sie nun zwischen Roxas und Marluxia. „Kommt wir machen irgendwas.“ forderte Boya die Niemande auf, doch diesen fiel nichts ein. Was sollte man hier auch schon machen, ohne dass sich das Vergangenheitsmädchen irgendwas tut? Während alle noch darüber nachdachten und verschiedene Vorschläge abwiesen, hatte Boya bereits eine Idee. „Lasst uns Karten spielen! Ich kenne ganz viele Kartenspiele von Romme bis Strippoker.“ Einen Moment stellten die Niemande ihr Reden ein. Dann lachten alle laut los bis auf Luxord, welcher nur überlegen lächelte und Boya, welche nicht verstand, was so lustig war, bis Larxene sich beruhigte und ihr erklärte das gegen Luxord keiner eine Chance hätte. Boya jedoch wollte trotzdem Karten spielen und forderte Luxord zu einer Partie Black Jack heraus. Doch Luxord hatte eine Bedingung. „Wir spielen mit Einsatz.“ „Abgemacht!“ Boya spuckte sich auf die Handfläche und wollte mit einem Handschüttel den Pack besiegeln, doch Luxord sah sie nur mit gehobener Augenbraue skeptisch an. „Das spucken war unnötig.“ kommentierte er knapp, bevor er nachfragte was Boya denn setzten wolle. Diese fing sofort an in ihrer Tasche nach etwas Wertvollem zu suchen. Bis Marluxia dazwischen funkte. „Setzt doch deine Halskette.“ Für eine Sekunde war Boya irritiert, weil sie nicht wusste, dass er den Kompass um ihren Hals meinte. Als ihr Gehirn es dann begriffen hatte, dass der Kompass beim Hüpfen aus ihrem Hemd geglitten und nun wieder für jeden sichtbar war, schüttelte sie den Kopf. „Das geht nicht. Erstens ist das keine Kette sondern ein Kompass und zweitens gehört er mir nicht. Ich hab ihm meinem besten Freund geklaut, um ihn zu ärgern. Er bedeutet ihm zu viel, als das ich es riskieren könnte ihn zu verlieren. Er hat ihn von seinem Vater geerbt.“ Während sie von dem Kompass und ihrem Freund erzählte, sah Boya verträumt den Kompass an. Erst als sie selbst bemerkte, wie sehr sie mit ihren Gedanken abdriftete und wie viel sie erzählt hatte, fing sie sich wieder. „Ach aber lassen wir das! Hier ich werde mein Furrylboard als Einsatz setzten.“ Xemnas und seine Kollegen hatten das Ganze über eine Videokamera, die Xigbar vor ein paar Tagen im Gemeinschaftsraum angebracht hatte, beobachtet. Xemnas überlegte nun aus welcher Welt Boya wohl kam, doch ein anderer Gedanke verdrängte die Überlegungen. Langsam schritt Xemnas zu Vexen welcher fieberhaft versuchte die Maschine zu reparieren. „Warum bist du so nervös Vexen?“ Fragte der Anführer seinen Gelehrten. Dieser bastelte weiter, während er die Frage beantwortete. „Ich mache mir Sorgen wegen der „Mücken-Theorie“ , Superior.“ Xemnas hob überrascht eine Augenbraue. Vexen glaubte also wirklich an diese lächerliche Mücken-Theorie, die in jeder viertklassigen Cartoonserie vorkam? Sowas Albernes. „Vexen, dass durch das töten einer einzigen Mücke in der Vergangenheit die ganze Menschheit ausgerottet werden kann, ist jawohl lächerlich.“ Doch Vexen war da anderer Meinung. Er hatte ein paar Kabel der Maschine entfernt und diese über seine Schulter gelegt oder um den Hals gebunden und gerade hielt er die beiden Enden eines Kabels in den Händen. Als er sich so verkabelt und mit diesem irren Blick, welchen immer die Leute haben welche kurz vor dem Durchdrehen sind, zu seinem Vorgesetzten umdrehte, erschraken Xemnas und die andern Wissenschaftler gewaltig. „Diese Theorie ist jawohl alles andere als lächerlich!!! Vor drei Tagen habt ihr auch gesagt Zeitreisen wären lächerlich und jetzt haben wir eine zeitreisende Göre, deren Existenz vielleicht das Gleichgewicht des Universums durcheinander bringen kann, in unserem Gemeinschaftsraum sitzen. Wie könnt ihr da sagen die Mücken-theorie wäre lächerlich!!!!!!“ Total aus der Puste von seinem Wutausbruch schnaufte Vexen laut und zuckte nervös mit seinem linken Auge. Seine Wissenschaftskollegen wichen derweil einen Schritt zurück. Nicht das sie Angst hätten, aber man sollte bei Vexen und seinen neurotischen Anfällen doch lieber auf Nummer sicher gehen. Zexion war der erste, welcher sich Vexen wieder näherte. „Jetzt atme erstmal tief durch Vexen. Es kann ja auch sein, dass dieses Mädchen gar keine große Rolle im Universum spielt und daher ihr Verschwinden gar nicht auffällt.“ Nachdem er ein paar mal tief Luft geholt hatte, dachte Vexen über die Theorie noch einmal nach. Doch sein Gedankengang wurde vom Klingel eines Handys unterbrochen. Leaxeus holte das Telefon, welches übrigens den neuen nervigen Be Four Song als Klingelton hatte, vom Tisch und reichte es Xemnas. Mit den Nerven am Ende hob er ab. „Hier Xemnas Finalboss, teuflisches Genie und Vorsitzender der Organisation 13. Was kann ich für sie tun?“ Jetzt fragen sich natürlich alle was für Leute Xemnas immer anruft, damit so eine Ansprache von Nöten wäre. Jedenfalls war diese Ansprache für den momentanen Anrufer unnötig gewesen. „Wasch macht ihr eigentlisch die gansche Scheit?“ fragte ein betrunkener Axel am anderen Ende der Leitung. „Axel? Bist du etwa betrunken?“ stellte Xemnas entsetzt fest und schon versammelten sich alle Wissenschaftler um ihn, um mithören zu können. Das konnte noch interessant werden. „Ach wasch! Ich hab nur ein bisschl getrunken. Alscho wasch dauert dasch scho lang? Hä?“ „Wir haben ein Problem mehr bekommen, aber Vexen ist gut dabei, nicht wahr Vexen?“ „Frag Axel mal was er getrunken hat! Sonst kann Alkohol ihm doch nichts weil er den doch durch sein Feuer immer sofort verbren-“ Xemnas hielt Vexen den Mund zu. Was interessiert ihn was Nummer 8 trinken muss, um betrunken zu werden? „Wenn ich deinen Mund gleich wieder loslasse, will ich, dass du mir nur sagst wie du voran kommst. Klar?“ Zur Bestätigung nickte Vexen kurz und so gab Xemnas ihm wieder Sprecherlaubniss. Mit ein paar komplizierten Wörtern machte der Gelehrte dann ihren Standpunkt klar. Xemnas nickte mehrere Male und fuhr dann mit dem Telefonat fort. „Also Axel wir-“ „Devilsch Angelsch!“ warf Axel plötzlich ein und verwirrte Xemnas. „Wie?“ „Na Vexen wollte doch wisschen wasch isch getrunken hab. Und dasch Scheug heischt Devilsch Angelsch! Kannschte dir dasch merken?“ aus irgendeinen Grund fing Axel nach dieser Aussage an zu lachen. Xemnas beschloss das einfach zu ignorieren. „Hör zu Axel wir haben hier ein Mädchen aus der Vergangenheit im Schloss und wir müssen uns erst darum kümmern, dass sie zurück kommt.“ „Ach haschte dir jetscht doch ne Braut geschucht? Da wird Schaix aber traurig schein. Armer Schaix. Dasch wird ihm schein Hersch breschen.“ „Was? NEIN! Jetzt hör mal zu das Mädchen kommt aus der Vergangenheit. Wir müssen sie zurück schicken, sonst wird wohl möglich die Mücken-Theorie wahr.“ „Heischt dasch schie ischt ne alte Freundin von dir? Aber dasch mit der Mücke verschteh isch nischt.“ „Arg! Axel ich melde mich später nochmal bei dir. Und tu mir den Gefallen und trink nix mehr okay?“ „Alaska*! Isch schwörs. Kein Tröptschen mehr.“ Trozdem konnte man am Telefon hören, wie Axel gleich wieder ein Glas leerte und darauf hin hiekste. Total fertig sah Xemnas das Handy an. „Bis später Axel.“ Und legte auf. Der Rest der Truppe versuchte sich ein Lachen zurückzuhalten während Vexen schnell aufschrieb wie das Teufelsgetränk hieß. Mit ernster Mine drehte sich Xemnas zu seinen Untergebenen. „Los lasst uns keine Zeit mehr verlieren.“ Zur selben Zeit legte Boya ihr unschlagbares Blatt auf den Tisch. Mit einem Ass und einer Königin war das Kartenspiel entschieden. Mit ungläubigen Augen sahen der nun zum erstenmal geschlagene Luxord und die Zuschauer die Karten an. Wie konnte sowas nur passieren? „D-d-d-das g-g-glaub ich nicht.“ stotterte Luxord, während er immer noch hypnotisiert die Karten ansah. Total aus dem Konzept gebracht sah er die grinsende Boya an. „D-du musst geschummelt haben.“ versuchte er sich selbst einzureden. „Ja, aber erst nachdem du geschummelt hattest.“ meinte Boya freudig während sie ihren Gewinn, 4 Flaschen teuersten Rotwein, in ihre Tasche verfrachtete. Aus Luxords perplexten Gesichtsausdruck wurde eine wütende Fratze. „Wie jetzt und du gibst es auch noch zu?“ Total außer sich haute Luxord auf den Tisch, doch Boya beeindruckte das nicht. „He erstens hab ich, wie gesagt, erst geschummelt nachdem du es getan hast, zweitens glaubst du doch nicht wirklich, dass ich mich verarschen lasse und drittens: Ich bin Pirat und worauf man bei einem Piraten vertrauen kann ist, dass er schummelt.“ Hinterhältig grinsend lehnte Boya sich zurück und fing an fies zu lachen. Hätte Luxord noch seine Kräfte würde sie nicht so locker dasitzten. Gespannt wartete Boya darauf, was als nächstes passieren würde und sah jeden in der Runde kurz an. Nachdem aber keiner einen Vorschlag machte, hing wohl alles wieder von ihrem Tatendrang ab. „Und?“ versuchte sie ihre Gastgeber anzutreiben, doch keiner reagierte. „Was und?“ kam es nur knapp von Marluxia. Beleidigt zog Boya einen Schmollmund. „Was machen wir als nächstes?“ verdeutlichte sie nun ihre Frage, ohne Erfolg. Alles was sie als Vorschlag zu hören bekam war: „Nichts.“ Entsetzt schüttelte Boya den Kopf, als wenn sie versuchte dieses Wort aus ihrem Gehirn zu schleudern. „Nichts?!“ wiederholte sie. „Genau!“ antwortete Luxord. „Du bist zu unberechenbar. Bevor noch was passiert, bleiben wir besser hier und warten einfach.“ „Ach was! Das kannst du deiner Oma erzählen. Du bist doch nur ein schlechter Verlierer.“ maulte Boya rum und ging Richtung Fenster, aus welchem sie beleidigt raus sah. Gelangweilt sah sie sich die Stadt und den Vorbau des Schlosses an. Luxord hatte Recht, Boya war unberechenbar, denn in diesem Moment entdeckte sie den „Pfad der Nichtigkeit“, welcher für sie nichts anderes war als eine Geniale Abfahrt. Und je länger sie sich das, was sie vom Schloss sehen konnte, ansah, um so mehr Abfahrten und Rampen fand sie. Begeistert presste sie ihre Nase ans Glas und sorgte mit ihrem Atem dafür, dass das Glas beschlug. Nun konnte sie nichts mehr stoppen. Sie fing an das Fenster abzutasten um den Riegel zu öffenen. Doch sie verstand den Mechanismus nicht und tat sich schwer. Bis Roxas neben ihr auftauchte. „Was tust du da?“ fragte er neugierig und erschreckte Boya, welche auch gleich aufschrie vor Schreck. Sie wollte ja nicht von den Langweilern aufgehalten werden. Schnell hielt sie Roxas den Mund zu und sah ihn drohend an. „Wehe du verpfeiffst mich.“ „MEHM MIHM NICHM!“ Boya hatte zwar nichts verstanden, doch ihr Instinkt sagte ihre dass Roxas schon still bleiben würde. Während sie ihre Hand von seinem Mund löste, sah sie nach ob die Andern was gemerkt hatten, doch diese waren zu sehr damit beschäftigt, sich über Vexen aufzuregen. Mit einem Grinsen auf den Lippen beschloss Boya Roxas ihren Plan zu verraten. Aufgeregt zog sie ihn zum Fenster und drückte wieder ihre Nase daran. „Sag mal, was siehst du ,wenn du raus siehst?“ „Eine Stadt?“ antwortete Roxas und kam sichtlich nicht mit Boyas Gedanken mit. „Also ich sehe Abfahrten und Rampen für mein Furrylboard. Und wenn du mir hilfst hier raus zu kommen, dann lass ich dich auch mal mit meinem Board fahren. Na was sagst du?“ Roxas Augen wurden immer größer. Er war begeistert von Boyas Idee und wollte schon die ganze Zeit mal mit ihrem Board fahren. Mit Riesenvorfreude im Gesicht nickte Roxas und verbesserte den Plan sogar noch. „Dann sollten wir aber nach oben zum „Altar des Nichts“ gehen. Von dort haben wir einen besseren Start. Folge mir! Ich bring dich hin.“ Leise schlichen sich die beiden Ausreißer aus dem Raum. Keiner bemerkte ihr Verschwinden, da die Gruppen nun einen Streit darüber angefangen hatte, wer als Jemand am coolsten aus gesehen hatte. Fünf Minuten später standen Roxas und Boya dann auf dem Rand des Altars und sahen ehrfürchtig nach unten. „Wow. Ganz schön hoch.“ waren die einzigen Wörter die Boya einfielen. Roxas nickte. „Ja. Sehr hoch.“ „Bist du schon mal hier runter gesprungen?“ fragte Boya nach, ohne ihren Blick von dem Nichts unter ihr abzuwenden. „Ich hatte es mal mit meinem Skateboard vor.“ Überrascht sah Boya ihren Gesprächspartner an. „Warum hast du es nicht getan?“ „Axel ist mir gefolgt und hat mich aufgehalten. Er meinte das wäre mit einem Skateboard reiner Selbstmord.“ „He das reimt sich. Skateboard, Selbstmord. Darüber sollte man ein Lied schreiben!“ unterbrach Boya grinsend. Nach einem kurzen verstörrten Blick fuhr Roxas fort. „Danach hab ich es nicht mehr versucht, weil ich so viel zu tun hatte.“ „Sag mal ist dieser Axel dein Bruder oder sowas?“ Kurz schwieg Roxas. „Weißt du ich hab keine Erinnerungen an früher. Ich weiß nicht wer meine Eltern sind oder ob ich sowas wie Geschwister habe. Ich bin ganz allein gewesen, als ich erwachte bis Xemnas mich hier her brachte.“ „Dann seid ihr also Kumpels!?“ Roxas dacht darüber kurz nach. Waren er und der Pyroman wirklich Freunde? Nun gut sie erledigen fast alle Missionen zusammen und hängen in ihrer Freizeit auch immer zusammen ab. Aber Axel erzählte nur selten etwas über sich. Klar wurde ihm das heute, als er Axel nach seinem richtigen Namen fragen wollte. Nicht einmal den wusster er. Und Axel wollte ihn auch nicht preisgeben. Würde ein echter Freund nicht anders handeln? „Keine Ahnung.“ antwortete Roxas nun. Boya sah ihn skeptisch an. „Du sagst er hat dich vom Springen abgehalten.“ „Ja...“ Boya legte ihr Board auf den Rand und zog ihre Schnallen fest um die Schuhe während sie weiter fragte. „Ist er oft mit dir unterwegs?“ „Ja...“ „Und wenn du allein sein willst, lässt er dich dann in Ruhe?“ „Ja...“ Boya testete ob ihre Schnallen fest genug waren. Dann wand sie sich zu Roxas und lächelte ihn an. „Dann seid ihr Freunde. Nur ein Freund ist gern bei einem und respektiert ihn auch. Wieso zweifelst du daran?“ „Weil ich nicht viel über ihn weiß. Er erzählt nie von seiner Vergangenheit.“ „Das kommt noch. Es braucht manchmal Zeit. Über mich weißt du ja auch nicht viel oder?“ Überrascht sah Roxas die Piratin an. „Meinst du damit, dass wir auch Freunde sind?“ „Klar, wieso nicht? Ich mag dich. ... Hast du etwa was gegen mich?“ fragte sie bedrohlich. Hastig schüttelte Roxas den Kopf. „Natürlich mag ich dich! Ich wäre gern dein Freund und Axel wirst du bestimmt auch mögen. Ihr zwei habt den selben Humor.“ „Den selben Humor? Dann kann der Typ nur in Ordnung sein. Okay ich bin soweit. Los steig auf!“ Begeistert winkte Boya Roxas zu sich. Dieser war sich jedoch nicht sicher, wie er sich festhalten sollte. Boya erklärte ihm er solle seine Füße neben ihre stellen und sich an ihrer Hüfte festhalten. Erst zögerte Roxas, da er noch nie die Hüfte eines Mädchens berührt hatte. Als alles klar war, verlagerte Boya ihr Gewicht nach vor und schon rasten sie schreiend die Wand des Schlosses hinunter. Was keiner ahnte war, dass in diesem Moment ein unbekanntes Wesen vor dem Schloss entstand. Langsam und träge zog es sich aus einem dunklen Schatten hervor. Lange hatte es auf diesen Moment gewartet. Sein langes Maul mit den scharfen Zähnen blitzte kurz auf, als es sich hoch zum Schloss streckte. Es streckte sich bis es die Vorderbeine, mit den drei langen Klauen, in der Luft hielt und auf seinen starken Hinterbeinen stand. Kurz rümpfte es die Nase um eine Färte aufzunehmen, da seine Augen durch Gürtelschnallen verbunden waren. Ein wiederhallendes Knurren entwich seinen Lippen. „Ein Herz. Ein Herz getränkt in ewiger Dunkelheit. Ein Herz geboren mit Dunkelheit, dazu verdammt in Dunkelheit zu sterben.“ Das Wesen, welches einem Niemand ähnelte, setzte sich in Bewegung. Wie ein Löwe auf seiner Jagd bewegte sich das Wesen voran, ohne ein Geräusch zu verursachen. Sein silberner Körper schien durch das Mondlicht zu gleiten. Zielstrebig ging es Richtung Schloss und sprach mit sich selbst. „Wir werden es finden. Es fangen und dann fressen.“ Herzlose und Niemande krochen aus ihren Verstecken und beobachteten das unbekannte Wesen. Dieses machte mit einem kurzen Knurren klar, wer der Stärkere war. Sofort verschwanden die Herzlosen und Niemande wieder. Sich sicher dass keiner mehr ihn beobachtete, setzte das Wesen seinen Weg fort und beachtete dabei nicht wie ihm ein Schattenschalk über die Dächer folgte. _________________________________________________________________________________ * Alaska: Bedeutet in der Alkoholsprache "Alles klar!" Wir sehn uns im nächsten Kapitel! ^^ Kapitel 3: Vergangenheit Teil 3: See you... ------------------------------------------- „Vorsichtig...ganz...vorsichtig...oh so willst...ah also ich würde eher...bis du dir sicher dass-“ „VEXEN SEI ENDLICH STILL!!!“ Nun reichte es Xigbar. Der frostige Gelehrte nervte ihn schon die ganze Zeit, seit er mit dem löten der neuen Drähte angefangen hatte. Vexen wollte einfach nicht einen anderen an seine geliebte Maschine lassen, doch Xigbar war der bessere Löter von beiden. Das ganze erinnerte einen an das Spiel Doctor Bibber. Bis auf die Tatsache das man nichts entfernte, sondern einfügte. Xigbar war von Vexen und der ganzen Detailarbeit schon nervlich tot. Eigentlich war das löten und schweißen eher Axels Ding, doch ihn hätte Vexen wohl kaum an die Maschine gelassen, vor allem da er momentan betrunken und eh nicht hier war. Doch wir schweifen zu weit ab. Die Maschine war schon fast wieder einsatzbereit, es fehlten nur noch zwei drei Drähte, die Xigbar zusammenfügen musste. Zexion sorgte nun dafür das Vexen ihn nicht weiterhin belästigte. „Vexen du weißt doch, wie leicht man Xigbar reizen kann. Also lass es gut sein, er hört eh nicht auf dich.“ Geknickt stimmte Vexen seinem jüngeren Kollegen zu. Xemnas derweil hatte ein schlechtes Gefühl. Irgendwie hatte er den Verdacht, dass es noch schlimmer kommen würde. Ein paar Etagen höher fiel Demyx im Eifer des Streites auf, dass Nummer 13 und das Mädchen abwesend waren. „He Leute!“ versuchte Demyx sich Gehör zu verschaffen, doch Ninja Larxene lieferte sich gerade einen Kampf gegen Strumpfhosenheld Saix und Marluxia zog Luxord mit seiner Niederlage gegen Boya auf. Demyx atmete tief ein, um dann die eingeatmete Luft als extrem lautes: „LEUTE!!!“ wieder raus zu lassen. Nun endlich waren alle Augen auf ihn gerichtet. „Wisst ihr wo Roxas und Past-Girl geblieben sind?“ fragte er unschuldig die muntere Runde. „Past-Girl?! Wie bist du denn auf den Namen gekommen?“ musste Marluxia nachfragen doch Saix knallte ihm eine auf den Hinterkopf, für diese unnötige Frage. Glasklar verdeutlichte er dann die Lage. „Xemnas wird uns den Arsch aufreißen, wenn ihr was passiert. Wenn ich Roxas erwische, dann...“ „Ganz ruhig Saix. Die finden wir schon.“ beruhigte ihn Luxord. „Roxas kann im Moment nicht teleportieren, folglich müssten sie also noch irgendwo im Schloss sein. Hat einer ne Ahnung, was die beiden vorhaben könnten?“ Demyx machte wieder auf sich aufmerksam, diesmal indem er mit den Armen wedelte. „Ich hab gesehen, wie sie aus dem Fenster gesehen haben.“ Unbeeindruckt sahen die andern Vier Richtung Fenster. „Aus dem Fenster? Was soll man da schon-“ Sofort weiteten sich die Augen aller entsetzt, denn sie hörten Geschrei näher kommen. „WAAAAAAAAAAAAAAAAAaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhh!“ Mit geschockten Blick und offenen Kinnladen mussten die 5 Niemande mitansehen, wie Roxas und Boya am Fenster vorbeiflogen. Sofort rannten alle, die Beine hatten, zum Fenster. Erst nachdem Demyx sich gefangen hatte und hinter den Andern her schrie, dass sie ihn mitnehmen sollten, drehte Saix um und holte ihn. Immer noch in Panik versetzt, öffnete Larxene das Fenster. Alle beugten sich so weit wie möglich raus, um was sehen zu können. Einen Moment lang dachten sie die Beiden würden abstürzen, doch Boya lenkte das Board an den Wänden entlang, bis sie wieder auf einem der Vorsprünge des Schlosses landeten. Von dort aus fuhren sie eine der Treppen runter. „Was im Namen aller herzlosen Dinge tut ihr beiden Blödmänner da?“ schrie Larxene runter. „Wir skaten!“ schrie Roxas beim Fahren hoch, doch das beruhigte die 5 nicht. „Ihr haltet jetzt sofort an!“ befahl ihnen Saix. „He, jetzt macht euch mal nicht ins Hemd!“ antwortete Boya selbstsicher. Dadurch vergass sie nach vorn zu sehen und wandte ihren Blick genau wie Roxas zu den Niemanden am Fenster über ihnen. „Ich hab alles unter Kontro-“ Doch in diesem Moment war die Treppe und ihr Geländer, auf dem sie gesurft hatten, zu Ende. Mit bleichen Gesichtern und leeren Augen sahen die 5 Beobachter, verstummt vor Schreck, auf die Skater. Deren Gesichter hatten übrigens auch keine besonders gesunde Farbe. Nervös flüsterte Boya : „Oh oh...“ bevor sie mit einem melanchonischen Schrei in die Tiefe fielen. Wenn Xemnas das heraus findet wird er sie...keine Ahnung was er mit ihnen machen wird!!! Wieder zurück zu den Wissenschaftlern. Diese hatten gerade ihr Projekt beendet und sahen sich stolz ihr Werk an. Die Maschine war an vielen Stellen geflickt worden und ein paar Teile waren sogar übergeblieben, aber nach Vexens Meinung war sie nun wieder bereit. „Okay das wars. Am besten wir machen jetzt einen Testlauf!“ schlug er sicher vor. „Gut aber wir werden das draußen machen.“ beschloss Xemnas und öffnete die Balkontür. Hätte er es lieber nicht getan, denn just in diesem Moment mussten er und seine Kollegen mitansehen, wie ihr seltener Schlüsselschwerterniemand und das, ich-komme-aus-der-Vergangenheit-und-wenn-mir-was-passiert-geht-das-ganze-Universum-kaputt-Mädchen am Balkon, schreiend vorbei fielen. „Wir werden steeeeeeeeeeeerbeeeeeeeeeeeeeeeeen!“ Die Panik, die sie in diesem Moment empfanden, war zwar nur eine Täuschung, aber sie war so groß, dass sie sich nicht bewegen konnten. Erst wenige Minuten später rasten sie dann zum Geländer des Balkons und sahen nach, wohin die Beiden denn fielen. Noch immer befanden Roxas und Boya sich im freien Fall. Verzweifelt sahen sie hinunter in ihren sicheren Tod, denn weder Teile des Schlosses, noch der Anfang der Stadt waren unter ihnen. Würde ihnen nicht gleich was einfallen wäre das das Ende. Roxas wusste er konnte nichts mehr tun, denn er hatte ja seine Kräfte verloren und so schloss er mit seinem nicht existierenden Leben ab. Er bereute es nie Sora getroffen zu haben, dass er nie erfahren würde, ob er ein Herz hatte oder nicht, dass er Axel den letzten Pudding weggeschnappt und ihm erzählt hatte, dass Saix das gewesen wäre und dass er als Jungfrau sterben würde. Nachdem er alles bereut hatte, fing er an sich zu fragen, ob Niemande wohl in den Himmel kommen könnten. Doch plötzlich ging ein Ruck durch das Furrylboard und sie schossen nach vorn Richtung Wolkenkratzer. Überrascht sah Roxas nach unten, wie sie über das Nichts flogen. Er verstand es nicht, wie war das möglich? Er wandte sich an seine Flugbegleiterin, aber diese war total konzentriert. „Boya?“ Nun endlich waren sie nah genug und landeten auf dem Wolkenkratzer am Rande des Abgrunds. Im selben Moment atmeten 11 Niemande erleichtert auf. Doch als sie durch den starken Aufprall ins Schwanken kamen und über die Kante des Wolkenkratzters fuhren, hielten die Beobachter wieder die Luft an. Boya lehnte sich nach vorn und nutzte einen der gigantischen Fernseher als Sprungbrett. Sie flogen bis zum nächsten Dach und von dort wieder auf ein tieferes Dach. So ging das weiter und weiter. Jedesmal wenn sie sicher aufkamen hörte man ein lautes: „Puuuuuuuuuuuuuuuuhhhhhh...“ während man immer, wenn sie vondem Dach runterfielen, ein lautes: „Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhh!“ oder „NEEEEEEEEEEEEiiiiiiiiinnnnnnnnnnnnn!“ hörte. Bis sie endlich auf der Straße aufkamen. Aber leider rutschte Boya in einer Pfütze aus und so stürzten Beide in einen Haufen alter Kisten. Während die Einen den Atem anhielten, kaute Xemnas nervös auf den Fingern rum, bis Roxas und Boya ihren Daumen hochhielten und so deutlich machten, dass es ihnen gut ging. Erschöpft von den Panikattacken sackten alle Niemande erleichtert zusammen. Dann aber setzte Xemnas seinen wütendsten Blick auf und schrie vom Schloss aus Roxas an. „Was fällt euch ein? Wollt ihr, dass ich nen Herzinfarkt bekomme???“ Das sagt ja der Richtige... Roxas ignorierte seinen Boss gekonnt und wandte sich zu Boya. Diese war total begeistert von ihrer Abfahrt. Um ihre Freude zu zeigen, schubste sie Roxas leicht an der Schulter, sprang auf und sagte: „Wow! Was ne Fahrt! Erst dachte ich wir würden draufgehen, aber dann... Komm das machen wir gleich nochmal!“ Doch Roxas war zu geschafft von der ersten Abfahrt. Schwach lächelte er sie an. „Boya ich dachte wir müssten sterben. Wie hast du...“ Erst jetzt sah er Boyas Gesicht. Seine Augen weiteten sich überrascht. Unter ihren Augen waren Tattoos. Unter jedem Auge war ein waagerechter Strich der abknickte und nach unten verlief, fast wie bei Axel. Zögernd setzte Roxas neu an. „B-boya, du hast Tattoos unter den Augen?“ Boya lächelte und fuhr mit einem Finger an ihrer rechten Wange entlang. Die Tattoos fingen an zu verschwinden. „Ja die sieht man nur wenn ich-“ Ihr Satz wurde abrupt unterbrochen, als das unbekannte Wesen aus Kapitel 2 hinter ihr auftauchte, sie mit seiner Pranke schnappte und gegen die Wand des Wolkenkratzers drückte. Roxas erschrak, reagierte aber sofort. Er wollte das Schlüsselschwert ziehen, doch dann erinnerte er sich, dass er seine Kräfte nicht hatte. So ballte er seine Faust und sprang auf das Wesen zu, doch dieses schleuderte ihn einfach zur Seite. Als er sich erneut aufrichten wollte, setzte das Wesen einfach seinen Fuß auf Roxas, um ihn aufzuhalten. Dann wandte es sich Boya zu, die verzweifelt versuchte sich zu befreien, doch das Wesen drückte fester zu, sodass sie kaum noch Luft bekam. „Endlich. Wir haben dich gefunden.“ Verwirrt sah Boya das Wesen an. Die Niemande oben im Schloss mussten entsetzt zusehen. Sie konnten nichts tun. Ohne ihre Kräfte konnten sie ja nicht mal das Schloss verlassen. Xemnas fragte sich, was das da unten war und meinte zu seinen Kollegen, ohne seinen Blick abzuwenden. „Ist das ein Niemand?“ „Keine Ahnung. Wenn es einer ist, dann hab ich so einen noch nie gesehen.“ antwortete Xaldin. Die Andern konnten dem nichts mehr zufügen. „Du hast mich gesucht?“ fragte Boya nach Luft ringend nach. Das Wesen kam mit seiner Schnauze näher. „Ja wir haben gewartet und gewartet. Wir wussten du würdest eines Tages hier auftauchen.“ sprach das Wesen mit seiner unheimlichen Stimme. Seine Gesprächspartnerin fletschte wütend die Zähne. „Und was willst du von mir?“ „Wir wollen dein Herz. Dein in der Dunkelheit geborenes Herz.“ „Und wieso ausgerechnet meins? Du könntest dir ja auch Roxas Herz nehmen. Nichts gegen dich Kumpel.“ Roxas war ihr nicht böse. An ihrer Stelle hätte er das wohl auch gefragt und außerdem hatte er ja eh kein Herz. „Schon gut Boya.“ ächtzte er. Das Wesen drehte seinen Kopf zu Roxas. „Er hat kein Herz.“ knurrte es leise. „Und selbst wenn er eins hätte, würden wir es nicht wollen. Es wäre voller Licht. Wir wollen nur Herzen erfüllt mit Dunkelheit.“ Boya verlor allmählich das Bewusstsein. „Herzen... erfüllt mit Licht... sowas ... gibt es...nicht.“ Das Wesen holte mit seiner freien Pranke aus. „Gib es uns.“ „Boya!“ schrie Roxas, noch während die Pranke auf Boya zuraste. Doch bevor das Wesen ihre Brust durchstach, wurde es weggekickt. Das Wesen rammte seine Krallen in den Boden und bremste so seinen Flug. Roxas stand schnell auf und wollte nach Boya sehen. Das Mädchen holte erstmal tief Luft und hustete dann stark. Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte sie, wie jemand hinter ihr stand. Roxas sah ungläubig ihren Retter an, welcher hinter Boya stand und sie mit seinen gelben ausdruckslosen Augen ansah. „Ein Schattenschalk?“ flüsterte Roxas und näherte sich dem Herzlosen. Boya hindessen sah sich das herzlose Wesen genauer an. „Ich kenn dich. Diese Augen.“ Sie stand auf. Der Herzlose wich nicht einen Millimeter vom Fleck. „Diese vorwurfsvollen und gleichzeitig erleichterten Augen.“ dachte Boya laut und legte den Kopf schief. Plötzlich verschwand der Herzlose in der Dunkelheit. Boya und Roxas sahen ihm überrascht nach. Doch für sowas war nun keine Zeit. Das Wesen erholte sich langsam von dem Schlag. Mit vorsichtigen Schritten traten Roxas und Boya rückwärts ihre Flucht an, ohne das Wesen aus den Augen zu lassen. „Okay...was ist das da?“ fragte Boya etwas verängstigt nach. „Es ähnelt einem Kieselhai aus meiner Heimat. Aber das ist es nicht, oder?“ „Was für ein Hai?“ fragte Roxas angespannt nach. „Ein Kieselhai. Ich schwöre dir, die sehen genau so aus. Nur haben die Flossen, ein paar Sandkiemen, schwarze Streifen und Augen. Oh und sie haben nicht solche Krallen oder Gürtelschnallen um den Kopf.“ Mit entsetzten Blick sah er zu Boya und dann wieder zu dem Monster. „Was? Dann haben die doch gar nichts gemeinsam.“ „Doch.“ „Was denn?“ Boya schluckte schwer. „Die Zähne.“ Mit einem riesigen Satz sprang das Monster zu ihnen. Sofort nahmen Boya und Roxas schreiend die Beine in die Hand und rannten auf dem kleinen Vorplatz im Kreis. Von oben im Schloss hörte man, wie der Rest der Orga versuchte, ihnen seelisch beizustehen. „Ihr müsst im zickzack laufen!“ schrie Larxene ihnen zu. „Na los! Macht schon ihr schafft das!“ feuerten Demyx und Marluxia sie an. „Los Boya! Los Roxas! Los Boya! Los Ro-“ „Los Monster! Los!“ Mit einem verwirrten und gleichzeitig verärgerten Blick sahen Larxene, Demyx und Marluxia zu Saix und Luxord, die weiterhin das Wesen anfeuerten. Erst nachdem sie die Blicke der Andern bemerkten, stellten sie ihre Motivation ein. „Wasn?“ fragte Saix nach. „Ihr feuert die falsche Seite an.“ kommentierte Demyx verärgert. „He, sie hat mich lächerlich gemacht.“ verteidigte sich Luxord. Gespannt auf Saix Ausrede sahen ihn alle an. Doch dieser sagte nur: „Sie erinnert mich an Axel.“ „Ach sooooo!“ Das war verständlich... scheinbar. Verzweifelt versuchte Boya eine der Türen, der Hochhäuser zu öffnen, aber es tat sich nichts. „Wieso geht die Tür nicht auf? He lasst uns rein!“ wild hämmerte Boya gegen die Tür, bis plötzlich die Pranke des Wesens von hinten angeschnellt kam und die Tür durchbohrte. Nach einer entsetzten Starrminute rannte Boya dann wieder weiter und wandte sich an Roxas. „Was ist das für ne blöde Stadt? Warum kommt keiner und hilft uns?“ „Weil die einzigen Bewohner dieser Welt mit einem Gehirn oben im Schloss feststecken!“ „WAS?!“ Wieder hatte das Monster sie eingeholt. Mit panischen Blicken sah seine Beute es an. Oben im Schloss bei den Wissenschaftlern suchte man nun nach einer Möglichkeit irgendwie etwas tun zu können. Xemnas durchsuchte gemeinsam mit Vexen und Xigbar das Labor nach einer Erfindung, die helfen könnte. Doch sie fanden nur unnützes Zeug. Nun gesellten sich auch die Niemande aus der oberen Etage zu den Wissenschaftlern. „Was sollen wir tun, Xemnas?“ fragte Demyx verzweifelt ja schon fast weinerlich nach. Er wollte nicht, dass Roxas oder Boya starben. Aber sein Vorgesetzter schüttelte verzweifelt den Kopf. „Du kannst von allen am wenigsten tun, Nummer 9. Verdammt! Vexen hast du denn keine Teleportmaschine oder zumindest eine Bazooker?“ „Es hat Roxas erwischt!“ brüllte Xaldin vom Balkon aus. Sofort stürmten alle nach draußen. „Verdammt!“ fluchte Xemnas. Wozu hatte er sich denn die Mühe gemacht Roxas vor allen andern Bösen zu finden, wenn er jetzt draufgehen würde? „Xemnas wenn sie stirbt, stehen die Chancen 50:50, dass das Universum in sich zusammenbricht. Wir müssen das verhindern!“ brüllte Vexen hysterisch. „Und wie?“ fuhr Xemnas, sichtlich genervt seinen Kollegen an. „Wir können nur zusehen.“ gab er dann geschlagen zu. ... .. . „Gibts da was umsonst oder warum starrt ihr alle nach draußen?“ „Axel?!“ Tatsache. In der Tür zum Labor stand der Pyroman, welcher, gemäß den Naturgesetzen des Games, eigentlich gar nicht hier sein konnte. Ungläubig sahen Xemnas und die Andern ihn an. „W-w-wie bist du wieder zurückgekommen ohne deine Kräfte?“ fragte Vexen, von all den Ereignissen heute überfordert, nach. Axel legte den Kopf schief und dachte darüber stark nach, so stark, dass schon Qualm aufstieg. Zwar schien er nun nicht mehr betrunken zu sein, aber der unverbrannte Alkohol in seinem Hirn hatte immer noch Einfluss auf ihn. Mit ernstem Blick zeigte er mit dem Zeigefinger auf Vexen und antwortete: „Ich hab keinen Schimmer.“ Seine Antwort sorgte dafür, dass alle im Raum befindlichen geschockt zu Boden gingen. Doch Axel war das egal, er hatte eigene Probleme, nämlich die Nachwirkungen des Betrunkenseins. Sein Kopf pochte stark und hin und wieder sah er alles doppelt. Daher stolperte er auf dem Weg zum Balkon auch über Vexens automatischen Fuzel- und Zwiebelsortierer. Fragt mich nicht wofür man sowas braucht. Axel sah die Stolperfalle verärgert an und zog dann eine Flasche Wasser und Tabletten gegen Kopfschmerzen aus der Tasche, welcher er sofort einwarf und mit dem Wasser runterspülte. „Also funktioniert die Maschine wieder?“ fragte er im gehen. „Das wissen wir noch nicht. Außerdem haben wir im Moment größere Problem. Das Mädchen aus der Vergangenheit und Roxas werden von einem uns unbekannten Wesen gejagt.“ erklärte Xaldin seinem rothaarigen Kollegen die Situation. Axel musste kurz überlegen, welches Mädchen er meinte. Dann aber erinnerte er sich, dass Xemnas was von nem Mädchen und ner Mücke am Telefon erzählt hatte. „Ach dann hatte ich mich doch nicht verhört.“ bestätigte er seine Gedanken laut und nahm einen weiteren Schluck aus der Wasserflasche. Gelassen sah er über den Balkon nach unten, zu dem Monster und seinen Opfern. Axels Augen weiteten sich geschockt und er spuckte das Wasser wieder aus, bevor er entsetzt und lauthals schrie: „BOYA?!“ Alle drehten ihren Kopf nach links zu Axel und fragten geschockt im Chor: „Wie? Du kennst sie?“ Ihr Kollege jedoch ignorierte sie völlig. So weit wie möglich, ohne in den sicheren Tod zu stürzen, lehnte er sich nach vorn. „Was zum Teufel macht Boya hier?“ Nachdem er die Frage gestellt hatte, war es ihm klar und mit einer schnellen Bewegung zog er Vexen am Kragen zu sich. „Du bist das gewesen! Nicht wahr?“ „Das ist jetzt vollkommen egal, wer sie hergebracht hat. Wenn sie von dem Ding gefressen wird, geht eh das ganze Universum drauf!“ verteidigte sich Vexen. Sofort liess Axel von ihm ab. Er ging ins Labor und holte Roxas Skateboard, welches zur Reparatur bei Vexen gewesen war. Dann durchsuchte er wieder seine Jackentaschen und fand.... eine Tüte Gummibären? Überrascht sah er die Tüte an und gab sie dann Zexion. Bestimmt fragen sich die Leser gerade, was da noch alles in der Jacke drin war. Die Autorin kann nur soviel dazu sagen, dass Axel im früheren Leben eine schlechte Erfahrung gemacht hatte, an der übrigens Boya schuld war, und seitdem seine Jacke immer wieder mit Lebensmitteln vollgestopft hatte. Was er als Niemand übrigens fortführte. Nun beim zweiten Versuch fand er das gesuchte Etwas. Einen mit irgendwas gefüllten Beutel. Er drückte ihn auch gleich Laxaeus in die Hand. „Wirf das nach unten in die Stadt. Du kannst weiter werfen als ich.“ Der Angesprochene sah kurz den Beutel und dann Axel an. Gespannt warf Lexaeus den Beutel hinunter zur Stadt. Während seines Fluges fiel der Inhalt aus dem Beutel. Silbrig glänzender Sand sorgte dafür, dass der Beutel einen Schweif hinterliess, doch das wunderschöne, funkelnde Klitzerzeug konnte man nicht lange beobachten, denn kurz nachdem der Beutel geworfen wurde, formte Axel mit seinem Daumen und Zeigefinger einen Kreis, blies rein und schon schossen Flammen hervor, die den Klitzersand in eine Glasbahn verwandelten. Mit offenen Mündern sahen die Niemande das Kunstwerk an und wollten stotternd um Aufklärung bitten. Axel jedoch hatte andere Pläne. Mit einem großen Satz sprang er samt Skateboard auf die Glasrutsche und raste hinunter. Doch das war ihm noch zu langsam. Seine Tattoos erschienen wieder unter seinen Augen und im selben Moment entflammte an seinem hinteren Fuß eine weitere Flamme, die wie ein Raketenantrieb funktionierte. Während Axels plötzlichen Auftretens hatte sich das Monster Boya mit der rechten und Roxas mit der linken Klaue geschnappt. Beide versuchten durch Drücken sich zu befreien ,aber sie kamen keinen cm weit. Das Monster lachte gehässig über seinen Triumph. „Endlich ist es unser!“ „Von wegen!“ Boya versuchte nun sich mit Kitzeln zu befreien, doch das hatte leider genau den falschen Effekt. Denn das Monster hasste Kitzeln. Wütend schleuderte es Boya hin und her. „Lass das! Hör auf!“ Während es sie rumschleuderte, verlor Boya ihren Kompass. Entsetzt sah Boya ihrem Schatz hinterher. Nun war sie echt sauer. „Jetzt gib es uns!“ forderte das Monster erneut. Doch es erntete damit nur einen bösen Blick, der dem eines Herzlosen nah kam. „Nein!“ antwortete sie kalt. „Wie?“ Langsam erschienen unter Boyas Augen wieder die Tattoos und ein beissender Geruch von verbranntem Fleisch stieg auf. Plötzlich schrie das Wesen schmerzerfüllt. In der Hoffnung die Schmerzen würden verschwinden, wedelte es mit den Armen. Während Roxas kurz vorm Erbrechen war, konzentrierte sich Boya darauf den Arm des Monsters, trotz aufkommender Übelkeit, nicht loszulassen. „Waaahhaaas tuuuuhhuuust duuuu daaahhhaa?“ fragte Roxas, während er rumgeschleudert wurde. „Iiiihhiiich soooohhhoorg dafüüüüür daaaaaahhhaass es uuuhhuuns loooohhhos läähhääässt.“ Wer hätte das gedacht? Boyas Plan ging auf. Das Monster liess vor Schmerz seine Beute los. Roxas rollte sich, nach dem 9-Sekundenflug, gekonnt ab und Boya schnappte sich den verlorenen Kompass. Sie wollten schon wieder losrennen, doch sie waren in einer Ecke des Vorplatzes gelandet und konnten weder vor, noch zurück. Da Boya ihr Furrylboard bei der Flucht vergessen hatte und es nun am andern Ende des Platzes lag, war auch der Weg nach oben versperrt. Wieder schluckten sie schwer und drehten sich zum Monster um. „Okay Roxas wir haben nur eine Chance!“ verkündete Boya und legte ihre Hand auf seine Schulter. „Du musst dich von ihm fressen lassen und ich mach die Fliege!“ machte sie ihren Vorschlag, ohne die Miene zu verziehen. „WIE KANNST DU DAS NUR SO UNGERÜHRT SAGEN?“ fuhr Roxas sie geschockt von all der Herzlosigkeit an. „He, ich war noch nicht fertig. Du lässt dich fressen und trittst dem Ding von innen gegen den Magen. Währenddessen hau ich ab und besorg mir ne Säge. Wenn es ohnmächtig ist vor Schmerzen, werde ich ihm dem Bauch aufschlitzen, du kletterst raus und wir beide sind gerettet!“ „Und wieso muss ausgerechnet ich gefressen werden und nicht du?“ „Weil ich zu süß bin und es mich nicht fressen, sondern mir nur das Herz rausreißen will.“ Konterte Boya mit einem unschuldigen Lächeln. Roxas schüttelte geschockt den Kopf. So einen dämlichen Plan würde sich nicht mal Demyx ausdenken. Ach was, nicht mal Axel wär so verrückt. „Jetzt ist Schluss!“ knurrte das Monster so wütend, dass man denken könnte, ein Vulkan müsste in diesem Moment irgendwo ausgebrochen sein, um diese Wut bildlich zu verdeutlichen. Verängstigt wichen die beiden Beutetiere zurück, bis die Wand des Gebäudes hinter ihnen ein Weitergehen verhinderte. „Das ist nicht fair. Ich bin viel viel zu jung zum Sterben.“ jammerte Boya rum. „Ach ja? Ich hatte ein noch viel kürzeres Leben als du, weil ich mich nicht weiter als zwei Monate zurückerinnern kann. Und außerdem wirst du als Niemand weiterleben, aber ich werde nun endgültig ausgelöscht!“ Boya konnte nicht anders als bei dieser Aussage dumm dreinzusehen, da sie das mit dem Weiterleben als Niemand nicht verstand. Mit ihrem verwirrten Blick drehte sie ihren Kopf zu Roxas und wollte dem gerade nachhaken, als sie aus dem Augenwinkel heraus Jemanden oder besser gesagt Niemanden sah. Mit einem Affenzahn raste Axel zu ihnen und verpasste dem Monster einen rechten Haken. „Verpiss dich!“ schnauzte er es beim Ausführen seiner Attacke an. Das Ganze ging so schnell, dass das Monster gar nicht realisierte was genau passierte, so flog es meterweit und landete mit einem lauten „Ruuummms!“ in einem verlassenen LKW. Geschockt sahen die beiden Teenies ihren Retter an. Dieser atmete schwer ein und aus, bevor er sich den Geretteten zuwand. Roxas verstand zwar nicht, wieso Axel plötzlich da war, aber war darüber so unheimlich froh, dass es ihm vollkommen egal war. „Gott sei dank! Du hast uns gerettet A-“ „TÖTE MICH NICHT!“ bettelte Boya plötzlich laut. Dabei schloß sie die Augen, klatschte ihre Hände zusammen, hielt sie hoch und verbeugte sich demütigst. „Boya wir sind gerettet. Axel hat das Monster fertig gemacht, es wird dich keiner mehr töten.“ Boya öffnete überrascht ein Augen, behielt aber ihre „Es tut mir leid“-Pose bei. „Axel?!“ wiederholte sie in einem fragenden Ton. Genannter schnappte sich nun Boyas Kragen und hob sie auf seine Augenhöhe hoch. Grimmig drückte er seine Nase an ihre und strafte sie mit einem zornigen Blick. „Sag mal, was treibst DU eigentlich hier?“ fragte er nun und wartete auf eine, für Boya, hoffentlich gute Antwort. „Wenn ich dir erzählen würde, dass ich durch eine Wolke gefallen bin, hier gelandet, ein paar nette Leute getroffen, von dem Schloss dort oben runter geskatet, dann von einem herzfressenden Monster gejagt und dann wieder von einem andern herzlosen Monster vor ersterem gerettet worden bin, würdest du es mir glauben, Ale?“ „Ale?“ wiederholte nun Roxas und sah ungläubig zu seinem älteren Kollegen. „So wie Ginger Ale?“ fragte er nach, um sicherzugehen sich nicht verhört zu haben und verkniff sich ein Lachen. „Sagt der Junge mit den Zweimeterlatschen.“ konterte Axel. „Ich hab mir die Klamotten nicht ausgesucht!!!“ „Ich bekomm keine Luft mehr!“ meldete sich Boya wieder. Überrascht liess Axel sie runter. Und wie es die Ironie in dieser Geschichte nun mal will, kam nun auch das Monster wieder aus seinem LKW gesprungen. Nachdem alle Drei einmal geflucht hatten, schnappte Axel sich Roxas warf ihn über die Schulter, griff Boya am Oberarm und rannte mit seinen beiden Gepäckstücken zu Boyas Furrylboard. Mit einem Bilderbuchsprung landete er auf dem Board, wich gleichzeitig dem Monster aus und mit zwei schnellen Bewegungen schob er gekonnt seine Schuhe in die Schnallen. Dann setzte er Boya hinten aufs Board und startete mit seinem Feuer den Motor. Kurz bevor das Monster erneut nach ihnen schnappen konnte, fuhren sie schon los. Das Ganze sah jedoch am Anfang sehr holprig aus. „So ein Mist.“ schimpfte Axel und musste so mit einem Kommentar seiner Mitfahrerin rechnen. „Du fährst wie ein betrunkener Gelbprimade!“ „Ja ..ist doch klar. Dein Board ist ja auch viel zu kurz für mich.“ „Mit der Ausrede kannst du bei Roxas landen, aber nicht bei mir. Du hast wieder getrunken, nicht?“ Axel wurde rot, weil Boya Recht hatte. Aber es lag nicht am Alkohol, sondern daran, dass er schon seit drei Jahren nicht mehr gefahren war. „Ich gebs zu, ich bin nun mal aus der Übung.“ gestand er dann. „Wie bitte? Was laberst du da, Ale? Heute Mittag musste ich über Treibsand fahren, um dir zu entkommen.“ Geschockt zuckte Axel zusammen, als er das hörte und schüttelte dann den Kopf, um ihn wieder frei zu bekommen. Jetzt musste er sich auf die Flucht konzentrieren. Sein Plan war es die Glasrutsche wieder hoch zu fahren und sie dann einzureißen, wenn das Monster allein auf ihr stand. Doch dafür brauchten sie mehr Schubkraft. Er wandte sich zu Boya. „Ich könnte etwas mehr Feuer gebrauchen, Boya.“ „Kein Problem!“ bestätigte Boya mit hochgestrecktem Daumen und formte eben genannten mit Zeigefinger zu einem Kreis. Sie blies rein, ihre Tattoos erschienen und eine Flamme schoss aus ihrer Hand. Mit einem mal flogen sie regelrecht nach vorn. Das Monster kam nur schwer mit. Axel sah grinsend nach hinten und streckte dem Vieh die Zunge raus. Doch als er nach vorn sah, gab es wieder ein Problem. Diesmal wandte er sich an Roxas, welcher immer noch auf seiner Schulter hing und geschockt von der Geschwindigkeit nach vorn blickte. „Äh Rox. Ich hab ein kleines Problem.“ „Und was für eins?“ fragte Roxas mit böser Vorahnung. Er wusste, wenn Axel zugab, dass er ein Problem hatte, dann war es alles, nur nicht klein. „Nun Boya hatte da nicht ganz Unrecht. Ich hab wirklich etwas getrunken...“ „Axel..?“ „Kannst du mir sagen, welche von den beiden Glasbahnen, die ich sehe, real ist und welche ich mir nur einbilde, bevor wir auf die falsche fahren und so in den Tod stürzen?“ „MEHR NACH RECHTS!!!“ schrie Roxas in Panik. Axel lenkte sofort nach rechts und landete nun auf der „realen“ Bahn. Wie geplant folgte ihnen das Monster. Axel war sich sicher, dass sie es schaffen würden, doch dann wurden sie langsamer. Überrascht sahen Axel und Roxas zurück. Boya hatte ihr Feuer gelöscht, so verloren sie an Schubkraft und da Axel aus der Übung war, wurden sie so langsam, dass sie jeden Moment stehen bleiben würden. „Boya los weitermachen, bevor-“ Nun sahen die beiden Niemande den Grund. Der Schattenschalk, welcher sie vorhin gerettet hatte, war zwischen ihnen und dem Monster aufgetaucht und starrte es an. Dieses war nun über den neuen Einmischer noch erzürnter. Es knurrte. „Geh uns aus dem Weg.“ Doch der Schalk verschwand nicht und regte das Monster dadurch so sehr auf, dass es sich auf ihn stürzte. Der Schatten wich nicht aus. Er materialisierte hinter sich ein schwarzes Portal, in das er rückwärts eintrat. Das Monster konnte nicht verhindern, dass es mit in das Portal fiel. Und so verschwand es mit dem Schattenschalk, für immer. Die drei Zurückgebliebenen sahen noch für einen Moment auf die Stelle. Dann machten sie sich daran die Glasrutsch bis nach oben zu erklimmen. Oben angekommen musste Roxas sich erstmal eine lange Strafpredigt anhören, die von 11 Leuten gleichzeitig gehalten wurde. Dieses akustische Phänomen würde wohl, als ein seltenes Naturschauspiel, in die Geschichte die niemals war, der Welt die niemals war eingehen. Während des „Naturphänomens“ widmete sich Axel Boya. Er schnappte sich den um ihren Hals baumelnden Kompass und bedachte ihn mit einem besorgten Blick. Boya suchte seinen Augenkontakt, doch der blieb aus und so drehte sie den Kopf beschämt zur Seite. „Für dich ist also jener Tag an dem du mir den Kompass geklaut hattest?“ fragte Axel nach. Boya horchte auf. „Ja.“ Boya ahnte worauf er hinaus wollte. „Für dich nicht?“ Axel schüttelte langsam den Kopf. „Du bist also der zukünftige Ale oder Axel?“ „Ja.“ „Aber du siehst genau so aus, wie vorhi- äh..damals.“ Axel warf einen verachtenden Blick zu Vexen. „Das liegt an der Maschine von dem Volltrottel da drüben.“ „Ja stimmt mir kam er auch, wie ein Vollidiot vor.“ Sein Blick wanderte zurück zu Boya. „Jetzt fällts mir wieder ein, woher ich von der Wolke gehört habe. Du hast...wirst mir von all dem hier und der Wolke erzählen, wenn du zurückkehrst nach Salma. Und ...“ Er legte die Hand auf die Stirn und massierte sie sich. Boya schwieg einen Moment. Doch wie wir sie kennen, dauerte dieser Moment nicht lange. „Warum bist du in der Zukunft hier? H-hast du etwa die Piratenbande verlassen? Wenn das meine Schuld sein sollte, tut es mir Leid!“ Weinerlich fiel sie auf die Knie und zog an Axels Jacke. „Aber es war nun mal der letzte Pudding und ich wollte ihn unbedingt!“ „Jetzt beruhig dich mal, Boya... Moment! Du hast meinen Pudding gegessen?“ Mit tränenerfüllten Augen und einer feuchten Nase sah der Puddingdieb zu seinem Richter hoch. „Ef tfuf fir foooooo fleid!!!“ flennte sie als Antwort. Axel legte seine Hand auf ihren Kopf und versuchte sie zu beruhigen. „Ist ja gut. Als ob ich einfach so wegen nem Pudding gehen würde.“ Boya fiel sichtlich ein Stein vom Herzen. Scheinbar traute sie Axel es zu, wegen eines Puddings auszuflippen. Die Beiden unterhielten sich noch einige Minuten lang. Axel erklärte ihr, was ein Niemand war und wieso die Schattendinger Herzlose hießen. Im Gegenzug dazu erzählte Boya ihm, was sie heute alles erlebt hatte. Ihr merkt die Predigt, die Roxas sich anhören muss, geht jetzt schon geschlagene 20 Minuten. Das gibt eine schöne Kindheitserinnerung fürs Leben. Als die Predigt sich langsam dem Ende näherte, stellte Boya eine Frage, die nicht leicht zu beantworten war. „Bist du ein Niemand Ale?“ Ihr Gesprächspartner weitete erschrocken die Augen. Sie bekam keine Antwort von ihm zu hören, was in ihr Sorgen aufkeimen liess, die sie aber nicht zeigte. „Blöde Frage. Natürlich bist du kein Niemand. He, ne doppelte Verneinung! Ich hätte auch sagen können, du bist Jemand!“ versuchte sie die Kurve humorvoll zu kriegen. Doch Axel verzog keine Miene. Und nun näherte sich ihnen Vexen. „So du wirst uns auch noch einiges erzählen müssen Axel. Aber zuerst werden wir DICH wieder zurückschicken. Komm!“ Vexen griff nach Boyas Hand und wollte sie Richtung Maschine ziehen, doch Axel stoppte sie. „Warte!“ Er nahm den Kompass und legte ihn Boya um den Hals. „Denn musst du mir noch wiedergeben!“ Boya musste lachend zustimmen, bevor sie weitergezogen wurde. Axel folgte und stellte sich neben Roxas. Während Vexen nun wieder die Maschine einstellte, schlich Boya sich noch kurz zu Roxas. „Ich weiß zwar nicht, wieso ich nicht hier bin in der Zukunft, aber ich schwöre ich finde euch. Und dann fahren wir wieder ne Runde, ne?“ „Ja das wäre toll!“ freute sich Roxas. Nun kam der Abschied. Er war ziemlich kurz, ehrlich gesagt. Wieder erschienen die 14 Wolken von denen 13 einen Blitz donnern liessen und die 14te sich unter Boya schob. In dem Moment, in dem die einen aufblitzten, fiel Boya plötzlich durch die andere Wolke, wie durch eine plötzlich aufgehende Falltür. Und alles war wieder beim Alten. Axel seufzte. Bis grade eben war da noch ein sehr starkes Gefühl, nun war es wieder fort und er wusste nicht, ob er sich darüber künstlich ärgern oder darüber glücklich sein sollte, soweit ihm das möglich war. Die Autorin möchte hier kurz darauf hinweisen, dass sie es hasst über Niemande zu schreiben, da das Erklären der nicht existierenden Gefühle, anstrengend ist. Kommen wir nun zurück zur Geschichte. Roxas und Axel hatten sich sofort von den Kollegen abgeseilt und waren nun dabei sich heimlich zu verdrücken. Roxas spazierte gut gelaunt neben Axel her. „Warum hast du nie was von Boya erzählt? Ich hatte richtig viel Spaß mit ihr. He, komm wir gehen sie suchen! Da wird sie sich freuen, wenn sie uns wiedersieht. Für sie ist bestimmt schon ne Menge Zeit vergangen, oder?“ Doch Axel schüttelte den Kopf. „Ich muss dir was erklären.“ ____________________________________________________ So wir sehn uns dann im 4 Kapitel ^______________^ Kapitel 4: Gegenwart Teil 1: Nice to meet you --------------------------------------------- Wecheseln wir nun noch einmal nach Salma. Dort fiel gerade in diesem Moment ein gewisses Mädchen mit ihrem Furrylboard aus einer uns sehr bekannten Wolke. Schreiend fiel Boya auf ihre 4 Buchstaben. Dieser plötzliche Verlust des Bodens unter ihren Füßen hatte ihr das Herz in die Hose rutschen lassen. Nun zum Glück hatte sie jetzt wieder festen, sich nicht in Luft auflösenden Boden unter sich. Als sie feststellte, dass sie wieder in Salma war, warf sie sich dankend in den Dreck und küsste den Boden. „Oh, dreckiger brauner Sandboden!!! Ich hab dich so vermisst!“ Ein Schatten fiel auf Boya und eine Männerstimme sorgte dafür, dass sie mit dem Knutschen aufhörte. „Hab... ha... ich ....dich.... endlich gefunden!“ röchelte die Stimme erschöpft. Boya drehte ihren Kopf zum Besitzer der Stimme und wurde bleich. „Ale!...Warum so aus der Puste?“ Der junge Axel, damals bekannt als Vicekäptn Ale, war im Gegensatz zu seinem älteren Ich noch immer sauer, dass Boya seinen Kompass geklaut hatte und sah sie mit pochenden Strinadern und gereiztem Grinsen an. „Ich hab keine Ahnung wo du dich die ganze Zeit rumgetrieben hast. Aber jetzt ist Schluss mit lustig.“ Wie gesagt, so getan. Ale schnappte sich Boya und warf sie über seine rechte Schulter, ihr Furrylboard über die linke und schon schoss er auf seinem eigenen Board Richtung Schiff. Boya zog eine beleidigte Schnute und kramte den Kompass aus ihrer Tasche. „Hier ist dein doofer Kompass!“ sagte sie, während sie ihn um Ales Handgelenk bindete. „Du bist später viel netter.“ murmelte sie noch unverständlich nach und gewann so Ales Aufmerksamkeit. „Was laberst du da?“ „Ha. Willste wissen was mir passiert ist? Ich bin durch eine kleine schwarze Wolke in die Zukunft gesurft!“ Der Zuhörer sah seiner Erzählerin ungläubig in die Augen. „Ja sicher doch. In die Zukunft.“ „Tss. Später wirst du mir glauben!“ Nach einer kurzen aber sehr ...gesprächigen Fahrt kamen die beiden Piraten bei ihrer Heimat dem Piratenschiff „Painted Queen“ an. Über eine Strickleiter gelangten sie nach oben an Deck, wo man Boya feierte und Ale damit aufzog von einem Mädchen überlistet worden zu sein. Die Piraten lachten und genossen den Tag ausgibig. Doch eine schwarze Wolkenfront welche den hellen Tag mit einem Mal zur finstersten Nacht machte, liess die Piratenbande verstummen. „Der Tag fing so schön an. Das Wetter war gut und wir hatten nichts zu tun. Also beschloss ich mich hinzulegen und den Tag einfach zu verschlafen. Aber dann ...“ Axel pausierte. Das laute Pfeifen des Zuges hatte ihn unterbrochen. Die beiden Niemande saßen oben auf dem Glockenturm, ihrem Lieblingsplatz und folgten dem Zug mit den Augen so lange, bis er hinter den Hügeln Richtung Meer verschwand. „Ja dann. Wer weiß. Wenn ich wach gewesen wäre, dann hätte sie mir den Kompass nicht klauen können. Dann wäre sie wohl nie in die Wolke gefallen. Echt witzig oder?“ Axel lächelte gespielt, doch Roxas war, soweit er das sagen konnte, besorgt. „Axel irgendwas stimmt nicht, oder?“ Der Redhead setzte eine emotionslose Mine auf und fuhr fort. „Nun ich habe sie verfolgt. Gejagt hab ich sie eigentlich mehr. Ich wusste, dass sie ihn mir wiedergeben würde, aber ich bin nun mal ein Hitzkopf gewesen und manchmal ist nicht mal mir klar, was ich eigentlich warum tue. Wahrscheinlich habe ich es aus Spaß getan. Jedenfalls hatte ich sie schon fast erwischt als sie sich ihr Board schnappte und es mir gegen den Schädel donnerte. Und dann sprang sie einfach von Deck. Ich natürlich sofort hinterher, nachdem ich wieder zu mir kam. Ich hab sie 2 Stunden lang gesucht und mir schon Sorgen gemacht, dass ihr was passiert wäre. Doch dann finde ich sie, wie sie den Boden freudig küsst. Sie sah so albern aus. Da konnte ich ihr natürlich nicht glauben, dass sie durch eine Wolke in die Zukunft gereist ist.“ Axel musste darüber kurz leise lachen. „Sie gab mir den Kompass wieder. Und wir kehrten zum Schiff zurück. Alle machten sich über mich lustig. Aber das war mir egal gewesen. Ja und dann kamen diese Wolken auf. Plötzlich war es finsterste Nacht und der Wind wurde stärker. Wir beschlossen zu einer nahegelegenen Höhle zu fahren, um das Schiff zu retten. Dummerweise nahmen wir die Abkürzung über die Yellowmountain Schlucht. Das war der größte Fehler, den wir begehen konnten. Ich weiß nicht woher oder warum. Aber plötzlich tauchten Herzlose auf. Du musst wissen, dass wir noch nie zuvor von ihnen was gehört hatten. Also kämpften wir mit ihnen wie mit anderen Piraten. Und verloren eindeutig.“ „Heißt das Boya wurde das Herz gestohlen?“ unterbrach ihn Roxas mit verzweifeltem Blick. Axel sah seinen blonden Freund mit traurigen Augen an. Auch wenn er momentan keine Trauer spürte, seine Erinnerung an dieses Gefühl war mächtig genug es für eine Sekunde wachzurufen. „Nein. Das nicht. Wir kämpften Seite an Seite und als sie von einem Herzlosen abgelenkt war kippte das Schiff zur Seite. Sie verlor das Gleichgewicht und flog über die Reling. Ich hastete zu ihr. Sie hatte sich an der Reling festgehalten. ‘Halt durch!’ schrie ich zu ihr. ‘Halt durch-’ Ich drehte mich um und suchte nach Hilfe, doch alle andern waren bereits ...“ er starrte Roxas einen Moment an. „... du weißt schon. Die Herzlosen kamen auf mich zu und ich streckte ihr meine Hand entgegen. Fliehen konnten wir nicht, unsere Boards waren unter Deck gelagert. Ich konnte nichts tun, außer ihr die Hand hinzuhalten. Ich hätte sie niemals freiwillig losgelassen. Sie packte meine Hand und versuchte sich hochzuziehen. Aber in diesem Moment spürte ich, wie jemand meinen Rücken durchbohrte und mein Herz griff. Ich war erstarrt. Und Boya sah mich mit einem Blick an, den ich bei ihr noch nie gesehen hatte. Ich spürte wie ihre Hand langsam meinen Fingern entglitt. ‘Ale!’ schrie sie. Ich sah wie Tränen in ihren Augen aufstiegen. Mein Körper fing an zu verblassen. Ich sah noch, wie sie sich an meinem Kompass festhielt, den ich ums Handgelenk trug. Dann wurde es langsam schwarz vor meinen Augen. Das letzte was ich sehen konnte, war wie sie in die Tiefe fiel. Und als ich wieder erwachte, war ich Axel.“ Eine Stille trat ein, welche in diesem Moment kein Lebewesen wagte zu zerstören. Roxas fehlten die richtigen Worte. Welche Ironie das Leben doch auf Lager hatte. Vor nicht mal einer Stunde hatte er Boya kennengelernt und dabei war sie bereits seit Jahren tot. Roxas biss sich auf die Unterlippe, dann wandte er sich mit einem wütenden Gesicht ab. „Warum?“ fragte Roxas dann mit einem Mal. Axel horchte auf und schenkte seinem Gesprächspartner einen verwirrten Blick. „Was?“ „Warum hast du nichts gesagt? Du hättest sie retten können. Warum hast du sie nicht vor dem was kommt gewarnt?“ Erst jetzt wendete Roxas seinen Blick wieder zu Axel. „IST DIR IHR TOD DENN SO EGAL?“ Der Niemand jedoch blickte nur zornig drein. Es dauerte, bis er eine Antwort gab. „Wie soll ich darauf antworten? Egal wie ich antworte, es wäre gelogen.“ Aus einer Lunchbox holte Axel ein Meersalzeis und fing an es regelrecht zu verschlingen. „Ich bin ein Niemand. Ich habe keine Gefühle mehr. Ich habe ihren Tod akzeptiert. Außerdem...“ Er schnippste den übriggebliebenen Eisstil weg. „...wer sagt, dass selbst wenn sie wüsste was passiert, sie nicht doch irgendwie anders stirbt? Ich bin mir da sicher, Tote kann man nicht zurückholen. Hast du eigentlich mal daran gedacht, dass wir uns gar nicht kennen würden wenn sie mit diesem Wissen die Vergangenheit geändert hätte?“ Sie starrten einander an. Roxas war entsetzt über das was Axel gesagt hatte und brachte deswegen kein Wort mehr raus. „Du bist anders...“ erfasste Axel dann wieder das Wort. Roxas verstand nicht. „...Ach egal. Hör zu du kannst von mir aus nach ihr suchen gehen, aber du wirst sie nicht finden.“ „Wieso nicht?“ Axel seufzte. „Nicht einmal ich kann den Weg nach Salma wieder finden. Liegt bestimmt daran, dass es hinter Kingdom Hearts ist. Darum vergiss sie einfach. Finde dich damit ab, so wie ich.“ Axel erhob sich und streckte seine Glieder. Dann öffnete er einen Korridor. „Du kannst ruhig hier bleiben. Ich denke Xemnas will, dass ich ihm ein paar Dinge noch erkläre. Wir sehn uns später Partner.“ Mit diesen Worten verschwand Axel und liess Roxas allein zurück. Traurig beobachtete der junge Niemand den Sonnenuntergang. Und für einen Moment war er froh keine Erinnerungen zu haben. Xemnas stand oben auf dem Altar des Nichts und grübelte über den heutigen Tag nach. Am meisten beschäftigte ihn aus welcher Welt Boya kam. Konnte es vielleicht möglich sein, dass sie aus jener Welt stammte? Seine Gedanken wurden von einem sich materialisierenden Korridor unterbrochen. Aus der Dunkelheit schritten Saix und Axel hervor. „Hier ist er, Xemnas.“ sagte Saix grob und stieß Axel vor. Der Superior nickte und befahl Saix ihn und den Pyromanen allein zu lassen. Sofort gehorchte er und verschwand. Erst jetzt drehte Xemnas sich zu seinem Untergebenen und fing an Fragen zu stellen. „Axel was kannst du mir über deine und Boyas Welt erzählen?“ Misstrauisch sah Axel den Fragenden an, wandte dann aber seinen Blick zur Seite. „Nun...Salma ist eine riesige Wüste.“ antwortete er knapp. Drei Tage vergingen, in denen Roxas Axel kein einziges Mal zu Gesicht bekam. Keiner konnte ihm sagen, wo der Pyromane abgeblieben war. Frustriert verbrachte er den Abend in Twilight Town. Er beobachtete die Menschen dort. Besonders interessiert beobachtete er zwei Banden, die sich über kindische Dinge stritten. Bis plötzlich Axel neben ihm auftauchte. Unbemerkt stellte er sich hinter Roxas und folgte seinem Blick. „Sie scheinen genauso alt zu sein wie du.“ Der überraschende Satz des Pyromanen riss Roxas aus seinen Gedanken. Freudig drehte er sich zu seinem Kumpel um und lächelte ihn an. „Axel! Wo hast du gesteckt?“ „Unwichtig.“ beantwortete er die Frage und wandte seinen Blick ab. „Hör zu ich werde ne Weile woanders arbeiten.“ verkündete er die schlechte Nachricht und sein junger Freund erstarrte. „Warum?“ „Es ist nicht wegen dir, wenn du das denkst. Xemnas will, dass Vexen, Zexion, Leaxeus, Marluxia, Larxene und ich in einem Schloss in einer andern Welt ein paar Experimente machen.“ klärte Axel ihn dann schnell auf, doch Roxas kam das seltsam vor. „Experimente?“ Axel bewegte seine Pupillen kurz zur Seite und beugte sich dann zu Roxas runter. Leise flüsterte er ihm ins Ohr. „Eigentlich ist es viel komplizierter. Scheint als sei wer nicht mit Xemnas einer Meinung.“ Roxas zuckte kurz. Verräter beseitigen, dass war Axels Spezialität. Bedrückt blickte Roxas zu Boden. „Komm wieder ja?“ Der Pyromane grinste. „Klar, ich werd meinen Spaß haben. Ich bin schließlich Axel. Kannst du dir das merken?“ „Ich denke schon.“ sagte Roxas ironisch und sein Partner verschwand. Nachdenklich wandte er sich wieder den Menschen auf dem Platz zu und er fing an ein Lied zu summen, das ihn schon seit Tagen im Kopf rumschwirrte. Allmälich erinnerte er sich an den Text. „What if I say you are not like the others What if I say you are not just another one Your Face You are a Pretender...“ Mit einem Mal stoppte Roxas im Text. Auf der andern Seite des Platzes stand ein Schattenschalk und beobachtete ihn. War es vielleicht derselbe Schattenschalk der Boya und ihn gerettet hatte? Roxas stand auf und ging vorsichtig um den Platz zu dem Herzlosen. Dieser beobachtete den Niemand, bewegte sich aber keinen Schritt von der Stelle. Nun standen sich die Beiden schweigend gegen über, bis Roxas sich verbeugte. „Ich danke dir für deine Hilfe.“ Roxas war sich nicht sicher, ob es wirklich das gleiche herzlose Wesen war, aber nachdem dieses sich auch vor ihm verbeugte, bestand für ihn kein Zweifel mehr. Doch noch bevor er mehr über ihn herausfinden konnte verschwand er in der Dunkelheit und ließ Roxas ahnungslos zurück. Der Schattenschalk materialisierte sich in der Dunkelheit wieder. Es schien eine Art Raum zu sein in dem er sich befand. Außer ihm waren noch zwei Wesen hier. Eines schien ein Mensch zu sein, welcher in einen schwarzen Mantel gehüllt war und mit einer Fliegermütze sein Gesicht im Dunkel hielt. Dieses Wesen stand vor einem Käfig in dem das unbekannte Wesen, welches in Kapitel zwei seinen großen Auftritt und in Kapitel 3 seine große Niederlage hatte, gefangen war. Ungeduldig stampfte es im Käfig hin und her und dann und wann warf es seinen Körper mit ganzer Kraft gegen die Gitterstäbe um sie zu zerbrechen. Doch es gelang ihm nicht. Das menschliche Wesen lachte auf. „So wird das nix. Du bist echt ne Nummer für sich.“ Das Monster knurrte seinen Aufpasser an und warf sich erneut gegen sein Gefängnis. So weit es ging, streckte es die Krallen aus, um seinen Gefängniswärter ergreifen zu können. Doch dieser saß zu weit weg. Um es noch mehr zur Weißglut zu treiben, holte der Wächter eine Flasche aus seinem Mantel hervor und trank seelenruhig einen Schluck daraus. Nun wandt er sich um zum Schattenschalk. „Na warst du wieder unterwegs?“ Der Angesprochene blieb stumm. Was erwartet man auch anderes von einem Herzlosen? „Es ist echt öde mit dir. Selbst das Ding da redet mehr als du.“ Der Wächter zeigte gelangweilt auf seinen Gefangenen und nahm erneut einen Schluck. Zufrieden wischte er mit der Hand über seinen Mund und grinste. „Man dieser Wein ist echt gut. Und? Hast du einen Weg gefunden?“ Wieder nur ein stummer Blick. Jedoch redete er weiter, als ob der Schalk geantwortet hätte. „Ach tatsächlich? Bestimmt kann ich wieder nicht durch. Zeigst du ihn mir?“ Der Schattenschalk setzte sich in Bewegung. Sein Begleiter folgte ihm, doch als das Monster erneut gegen die Stäbe rannte, drehten sich beide zu ihm um. „Lass uns kämpfen! Wir wollen gegen dich kämpfen. Wir wollen unsere Freiheit!“ brüllte es mit seiner Stimme, die in der Dunkelheit noch furchterregender klang. Seinen Wächter beeindruckte dies aber nicht. „Ich bin doch nicht taub. Das hast du schon so oft gesagt seit wir dich wieder hierher geholt haben.“ Der Wächter wandte sich ab und winkte dem Monster zu. „Du wirst hier bleiben. Für immer.“ Der Schattenschalk führte seinen menschlichen Gefährten durch die Dunkelheit bis sie zu einer Stelle kamen, wo ein kleines Licht glimmte. Es hatte die Form eines Schlüsselloches. Der Wächter betastete es mit den Fingerspitzen, da es nicht größer war als eine Murmel. „Nicht groß genug. Dort können nur Schatten durch. Hätte ich mir denken können.“ Wütend verpasste er dem Schattenschalk eine Kopfnuss. „Die hast du verdient! Weißt du eigentlich wie gefährlich es hier ist? Ich kann nicht jeden Tag mein Leben für sowas aufs Spiel setzen! Wenn du das nächste Mal-“ Er brach seinen Satz ab. War das da vorn nicht ein Mensch? Überrascht sah der Wächter zu dem alten Mann, welcher sich nur gerade so am Leben hielt. Neugierig ging der Wächter auf ihn zu, gefolgt vom Schattenschalk. Besorgt ging er neben dem alten Mann auf die Knie. „Ist mit ihnen alles in Ordnung?“ Erschrocken fuhr der Mann hoch. Er hatte wohl seit langem keinen Menschen mehr gesehen. Ungläubig sah er den Wächter an. „Sie scheinen nicht von der dunklen Seite zu sein. Wie ist ihr Name?“ fragte der Wächter.Der Gefragte schien sich zu beruhigen und antwortete. „Man nennt mich Ansem, den Weißen.“ _________________________________ So geschafft. Ich weiß es ist nicht viel aber besser als gar nix ne? Viel Spaß beim lesen! Kapitel 5: Gegenwart Teil 2: Sore wa genzai desu! (That´s the present!) ----------------------------------------------------------------------- „Ale.“ ... „Ale?“ ... „Ale!“ ... „Ginger-“ „Was willst du, Boya?!“ schrie er ihr lauthals ins Gesicht. Doch die Angesprochene sah nur für eine Millisekunde verdutzt drein und fing dann an zu kichern. „Du hörst auf Ginger.“ kicherte sie mit einem hämischen Grinsen. „Süßer Name.“ Doch „Ginger“ wandte sich nur gequält ab. „He, was ist los? Verstehst du keinen Spaß mehr?“ „Im Moment nicht.“ grummelte er und sah gedankenverloren zum Himmel. Doch Boya schob sich zwischen ihn und die abendrote Fläche. „Warum?“ „Komm mir nicht mit deinem 'Warum'!“ drohte er ihr. „Warum?“ Jetzt reichte es. Wütend richtete er sich auf und zog sie am Kragen zu sich. „Sei einfach still, okay?“ Ruppig warf er sie zur Seite und ließ sich wieder nach hinten fallen. Einen Moment sagte keiner von beiden was, doch... „Dir geht’s nicht gut, oder?“ versuchte sie erneut ein Gespräch zu starten, doch er antwortete nicht. „Alter ich will dir helfen, also mach nicht wieder einen auf stur.“ Doch vergebens. Da der Hilfe anbietende Helfer nicht zum Hilfe-Brauchenden durchdrang, legte sie sich neben ihn und starrte ebenfalls den Himmel an. So lagen sie da und beobachteten die lila-orangenen Wolken, die über sie herzogen. „Ich vermisse dich.“ gab er plötzlich von sich und sie zuckte überrascht zusammen. Verunsichert rollten ihre Pupillen zur Seite und beobachteten ihren Sonnenanbeterkollegen. „Ach ja? Das ist süß von dir.“ „Findest du?“ „Welcher Mensch würde das nicht süß finden?“ „Einer ohne Herz.“ „Ale-“ „Bitte nenn mich nicht so.“ Bedrückt sah sie wieder zum Himmel und legte ihre Hände gefaltet auf ihren Bauch. Sie schien kurz nachzudenken ehe sie das Gespräch fortführte. „Er wird schon klarkommen.“ versuchte sie ihn zu beruhigen, der Angesprochene tat jedoch so, als wüsste er nicht von wem sie sprach. „Was redest du da?“ „Ich rede von Roxas. Irgendwas ist mit ihm, oder?“ „Woher weißt du das?“ „Was fragst du mich? Das ist dein unterbewusstes Verarbeiten von Ereignissen, die dir am Tag passiert sind.“ „Du meinst das ist ein Traum?“ „Jepp!“ Zuerst sah er sie überrascht an, dann wurde sein Blick betrübt und er wandte den Blick zu ihr ab. „Roxas ist abgehauen, weil er wissen musste, warum das Schlüsselschwert ausgerechnet ihn auserwählt hatte. Und dann hat er sich auch noch einsperren lassen in eine virtuellen Welt, dieser Blödmann. Jetzt leidet er an Vollamnesie gepaart mit falschen Erinnerungen. Und ich habe den Auftrag bekommen ihn zurück zu bringen. Weil ich mich immer um die Verräter kümmern muss. Bei ihr wars genau so.“ Seine Zuhörerin legte wieder eine Denkpause ein, bevor sie darauf antwortete. „Als du noch Ale warst, hast du dich auch immer um die Ausreißer gekümmert. Weißt du noch als ich einmal abgehauen bin?“ Ein Knurren war seine Antwort, doch sie machte einfach weiter. „Warum bin ich eigentlich nochmal abgehauen? Is ja egal. Jedenfalls hatte ich mir mein Furrylboard geschnappt und bin Hals über Kopf davon gefahren. Und ich fand diese kleine Felseninsel auf der ich mich niederließ und darüber nachdachte. Du bist mir sofort hinterher gefahren und hast die ganze Zeit über versucht mich dazu zu bringen wieder zurückzukommen. Jetzt fällts mir wieder ein! Du warst Schuld daran, dass ich abgehauen bin!“ unterbrach sie ihre Geschichte verärgert und ihr Freund versuchte das nur abzuwinken. „Ach was, das war wegen was anderem.“ Schlagartig setzte sie sich auf und zeigte vorwurfsvoll mit dem Zeigefinger auf ihn. „Klar warst du Schuld! Du hattest meine Klamotten geklaut, während ich unter der Dusche war. Ich musste nur mit einem kleinen Handtuch bekleidet zu meiner Kabine rennen. Das werde ich dir nie verzeihen!!!“ Bei dem Gedanken an diese Erinnung überkam ihre Wangen eine beschämte Röte. Er lachte nur darüber, wie er es einst schon getan hatte. Als Belohnung wartete auf ihn ein gekonnter Bauchschlag knapp über der Gürtelline, sehr knapp. Vor Schmerz hielt er sich den Bauch, während sie weiterredete. „Worauf ich hinaus wollte war, dass du zehn Tage gebraucht hast mich davon zu überzeugen, dass du nicht wolltest, dass ich verschwinde.“ „Ich erinner mich.“ kam es gequält von ihm „Ich musste zehn Tage hungern nur weil du mir nix von deinem Essen abgeben wolltest.“ Desinterresiert zuckte sie mit den Schultern. „Daraus hast du wenigstens gelernt immer was zu essen einzustecken. Für Notfälle.“ Grummelnd richtete er sich auf und sah sie beleidigt an. „Bei Roxas ist das anders. Er hat alles vergessen. Als ich ihn fand und er mich mit diesem Blick ansah. Ich weiß, dass es nur eine Täuschung ist, aber dieser Blick tat weh. Es tat weh von ihm nicht wiedererkannt zu werden. Außerdem steht nun mehr auf dem Spiel. Wenn ich ihn nicht zurück bringen kann, soll ich ihn löschen und wenn ich ihn nicht lösche, dann werden wir beiden von ihnen vernichtet. Ich weiß nicht was ich tun soll.“ Verzweifelt vergrub er seinen Kopf hinter seinen Knien. „Der Käptn hat mal zur Abwechslung was Interresantes von sich gegeben.“ ergriff sie wieder das Wort. „Zweifel ist etwas das Niemand gern hat, doch es beweist, dass wir einen Geist haben der sich mit dem Herzen streitet.“ Überrascht blickte er auf und sah sie an, langsam ging die Sonne auf. „Das Rot hat es wirklich nicht leicht.“ sagte er „Es muss immer den längsten Weg nehmen.“ Ein letztes Lächeln dann verschwand sie. Axel öffnete die Augen. Benommen richtete er seinen Körper auf und blickte in die Abendröte des echten Twilight Towns. Ein Traum. Mehr nicht. Vom Glockenturm aus sah er hinüber zum Herrenhaus. Ein Dämmerling erschien neben ihn. „Folgt mir.“ In der endlosen Dunkelheit ging jene Gestalt, die das unbekannte Wesen gefangen hatte, nervös im Kreis. Sein Begleiter der Schattenschalk, welcher Roxas und Boya das Leben gerettet hatte, war nicht mehr bei ihm. Vielleicht war dies der Grund weshalb der Wächter so angespannt wirkte. Allein in der Dunkelheit zu sein war gefährlicher denn je, seit die Niemande ein neues Kingdom Hearts erschufen. Um sich etwas zu beruhigen zupfte der Wächter an der Spitze seines Mantels rum und rückte seine Fliegerbrille immer wieder neu zurecht. Dann ganz plötzlich erstrahlte ein Licht und ein Mann mit roten Bandagen im Gesicht und ungewöhnlicher Kleidung erschien vor dem Bewohner der Dunkelheit. Überrascht sah dieser den Neuankömmling an. „Wie könnt ihr hier sein, DiZ?“ kam es völlig überwältigt vom Wächter. Bevor DiZ antworten konnte, durchzuckte den Wissenschaftler eine Art Bildstörung. „Dies ist nur eine Projektion meiner Selbst. Die Verbindung wird jedoch nicht lange halten.“ Sein Gegenüber nickte hastig, um DiZ nicht zu unterbrechen. Das Hologramm näherte sich seinem Gesprächspartner. „Als ich in der Dunkelheit umherirrte, halfst du mir den Weg zurück zu finden. Heute werde ich meine Schuld bei dir tilgen.“ ... „Ach ja?“ ~Was ist hier los?~ „Ha, Ha, Ha! Im Ernst?“ ~Was geschieht hier?~ „Unsinn! Das glaub ich nicht!“ ~Ich versteh es nicht.~ „Doch es ist wirklich wahr!“ ~Hä?~ Mit einem Mal waren sie durch ihn hindurch und zur Tür raus, als wenn nichts wäre. Fassungslos starrte Roxas ins Nichts. Seine drei besten Freunde waren durch ihn hindurch geglitten wie durch Nebel. Hayner, Pence, Olette. Was war geschehen? Niedergeschlagen verließ er das Clubversteck. Hinter ihm öffnete sich ein Korridor der Finsternis. Im selben Moment betrat DiZ den Computerraum, in welchem er schon seit Tagen sein Twilight Town beobachtete. Ein Mann in einer schwarzen Kutte erwartete ihn bereits dort. „DiZ sie sind zurück.“ Damit hatte er schon gerechnet. Schnell setzte er sich wieder an sein Pult und drückte hastig viele unterschiedliche Knöpfe. „Ich werde mich um sie kümmern.“ Überrascht drehte sich Roxas um. Axel war zurück. Der Niemand kratzte sich beschämt am Hinterkopf. „Soweit ist es also gekommen. Man hat mir den ekligen Auftrag erteilt dich auszulöschen, wenn du dich weiterhin weigerst mit mir zu kommen.“ Roxas senkte den Kopf. „Töten meinst du?“ „Das ist nicht meine Idee aber...“ „Wir sind...doch gute Freunde...,oder?“ fragte Roxas verunsichert und sah Axel direkt in die Augen. Dieser wandte sich bedrückt ab. „Ja schon, aber ich lass mich nicht in einen Dämmerling verwandeln...“ Erst jetzt ereichten die elektrischen Signale der Ohren das Gehirn und sofort erstrahlte der Niemand wieder vor Hoffnung. Aufgeregt sah er seinen jungen Freund an. „Halt! Du erinnerst dich also wieder?“ fragte er. Der blonde Niemand antwortete mit einem verunsicherten „Ja.“ Axel war heilfroh, dass sich nun alles zum Guten wandte. Nun noch eben die Frage stellen, um die Xemnas gebeten hatte und dann ab nach Hause. „Großartig. Aber ich muss dir noch eine Frage stellen, um sicher zu gehen. Sei mir nicht böse.“ Roxas ahnte, dass er diese Frage wohl nicht beantworten konnte, da er, was das Erinnern anging, gelogen hatte. Er kannte diesen Mann nicht. Er wusste nur von ihm selbst, dass er Axel hieß. Dass sie Freunde gewesen seien, hatte Naminé, die Hexe der Erinnerungen, behauptet. „Wie heißt unser Boss?“ stellte der Rothaarige als Frage. Roxas wusste es nicht. Tief in seinem Innern wurde ihm klar, was jetzt passieren würde. Axel sah ihn erwartungsvoll an. Was ist los? Fragte er sich. Komm schon Roxas! Bat er in seinen Gedanken. Doch die erhoffte Antwort blieb aus und ein Schweigen nahm ihren Platz ein. Axel wurde klar, dass der Junge gelogen hatte. Er würde nicht mitkommen und so blieb nur noch die unangenehme Einbahnstraße Richtung Vernichtung übrig. „Wär ja auch zu schön gewesen.“ seufzte Axel. In Roxas Hand begann ein Ast, den er auf der Straße gefunden hatte, damit sich in das Schlüsselschwert zu verwandeln. Der rothaarige Niemand rief seine Chakrams, auch wenn er dies nicht gern tat. Er holte aus und- Sein Körper erstarrte. Was war los? Keinen Muskel konnte er bewegen, doch er nahm trotzdem wahr, was um ihn herum geschah. Wie Roxas ihn verblüfft ansah und DiZ ihn aufforderte zum Herrenhaus zu gehen. Auch wie er die Namen der drei Menschen rief und davon lief. Erst als Roxas außer Sichtweite war, löste sich Axels Starre. Er sackte kurz zusammen und dann wurde ihm der Stand der Dinge klar. „Den Roxas, den ich kenne, gibt es also nicht mehr.“ Er seufzte. „Dann soll es wohl so sein.“ „Dieser verfluchte Niemand. Egal. Naminé hat ihre Aufgabe erfüllt. Sobald Roxas hier ist, kann keiner von ihnen mehr etwas gegen Soras Erwachen tun.“ DiZ drückte weitere Tasten und startete ein neues Programm. Seinem stillen Gehilfen gab er eine neue Aufgabe. „Sorg dafür, dass Roxas heil im Herrenhaus ankommt. Wenn alles erledigt ist, kümmer dich um Naminé.“ Die Hexe der Erinnerung befand sich derweil in jenem weißen Raum, in dem der Auserwählte des Schlüsselschwertes schlief. Ihr tat das alles so Leid. Nur wegen ihr hatte Sora seine Erinnerung vor knapp einem Jahr verloren. Sie seufzte und blickte noch einmal hinauf zur Kapsel, ehe sie sich aufmachte, um Roxas ein letztes Mal zu sehen. Ein weiterer Niemand war in jenem Moment damit beschäftigt sich durch Datenströme zu kämpfen, die ihn daran hinderten sich im falschen Twilight Town fortzubewegen. Immer wieder stellten ihm sich Viren, Trojaner und andere elektronische Hindernisse in den Weg. Da half sein Feuer auch nicht weiter. Axel kotzte das alles dermaßen an, dass er zurück in die 'Welt die Niemals war' kehrte. Dort angekommen musste er erst einmal tief Luft holen, um sich zu beruhigen. Er war so sehr mit seinen Gedanken über die geschehenen Ereignisse beschäftigt, dass er sein unniemandliches Benehmen gar nicht bemerkte. Nun nachdem er sich wieder unter Kontrolle hatte, beschloss er einen ewig währenden Durchgang zu schaffen, um so zu Roxas zu kommen. Er wusste genau, wo der alte Mann ihn hinführen wollte. „Du denkst mich kann deine dämliche kleine Firewall aufhalten DiZ?“ fragte er ins Nichts. „Ich werde dir zeigen was eine Firewall ist.“ Roxas war schwummrig als er den letzten Dämmerling erledigte. Es kam sovieles plötzlich wieder. Er hatte sich an alles wieder erinnert. An die Niemande, an die Organisation, an Axel und auch an Sora. Jetzt konnte er nie wieder zurück. Eine vertraute Stimme weckte ihn aus seinen tiefen Gedanken. „Wirklich nicht schlecht Roxas.“ Überrascht sah Roxas den Rothaarigen an. „Axel.“ Was war das? Wie er seinen Namen sagte. Er konnte es daran erkennen, wie er seinen Namen sagte. Axel war klar, dass Roxas nun wieder wusste, wer vor ihm stand. „Du erinnerst dich also wieder an mich?“ fragte er mit einem seltsamen Unterton. Mit wütender Mimik drehte er sich zu ihm. „Was für eine FREUDE!“ Und machte seine Wut mit meterhohen Feuersäulen deutlich, die sogar Roxas einschüchterten. Es war vorbei. Hier würden ihre Wege sich trennen. Keiner konnte es mehr verhindern. Mit verkrampften Händen beschwor Axel seine Chakrams. „Aber du erinnerst dich zu spät.“ Ein Weg ohne zurück. Roxas tat es ihm gleich. Zwei Schlüsselschwerter erstrahlten und irritierten den älteren Niemand kurz, ehe die beiden Freunde aufeinander losstürmten. Für einen kurzen Moment kam es beiden vor, als wenn jemand sich eine große alte Uhr geschnappt und die Zeiger so oft gegen die Uhrzeit gedreht hätte, dass alles Leben sich wie jene Uhrzeit zurückgedreht hatte, zu einem fernen Punkt in der Vergangenheit. Alles war genau wie damals, als Axel Roxas das Kämpfen lehrte. Sie kannten einander. Sie wussten, wie der andere sich bewegte. Jede Attacke wurde gekontert. Es wäre wohl ewig so weitergegangen, hätte die Nostalgie dieses Momentes Axel nicht übermütig gemacht. „Nicht übel! Los erinner dich! War das nicht eine schöne Zeit?“ Doch Axel sprach ins Leere, ehe er begreifen konnte, was geschehen war, stand Roxas bereits hinter ihm und meinte bedauerlich: „Wir können sie nicht zurückholen. Dass müsstest du doch am Besten wissen.“ und beendete den Kampf. Geschlagen kniete Axel auf dem Boden. „Das war nicht übel.“ Mit gequältem Lächeln sah er zu Roxas. „Wir treffen uns im nächsten Leben wieder.“ versprach er seinem einzigsten Freund. „Ja das werden wir. Ich werde warten.“ gab Roxas sein eigenes Versprechen. Axel konnte nur schmunzeln. Langsam holte die Dunkelheit ihn zurück. „Narr. Du magst ja wiedergeboren werden.“ verabschiedete er sich und verschwand. Doch er blieb nicht lange dort in der Finsternis. Er musste sich erholen, einmal kurz Luft schnappen und so materialisierte er sich in Naminés Zimmer im echten Herrenhaus. Erschöpft ließ er sich an der Wand nieder. Ihm fiel ein, dass er den Durchgang zur 'Welt die Niemals war' offen gelassen hatte. Egal. Es war ihm jetzt alles egal, er brauchte eine Pause. Nur eine kleine Pause. Nur einmal kurz die Augen schließen. Aus dem kurzen Augenschließen wurde jedoch ein kleines Nickerchen und aus dem Nickerchen ein fester Schlaf. Der jüngere Niemand, sah seinem Freund nach, als er verschwand. Er hatte ein schlechtes Gewissen Axel gegenüber. Sein Magen verkrampfte sich, als er sich daran erinnerte, dass Boya tot war und der Pyromane nun wirklich niemanden mehr hatte. Mit einer unbeschreiblichen Wut im Bauch setzte er seinen Weg fort. Vorbei an den ungewöhnlichen Kapseln in denen Donald und Goofy schliefen, hinüber zu der letzten Tür am Ende des Ganges. Dort drinnen in einem Raum, dessen Größe unendlich schien ruhte eine riesige Kapsel, in der ER schlief. Und vor ihr stand jener Mann, der ihn hier eingesperrt hatte. DiZ. „Gut, dass du da bist. Der vom Schlüsselschwert Auserwählte.“ begrüßte DiZ seinen Gefangenen. Dieser schien über ihr Treffen jedoch nicht so erfreut. „Wer bist du eigentlich?“ DiZ musste bei dieser Frage kurz schmunzeln. „Ich bin ein Diener der Welt. Und wenn ich ein Diener bin, dann bist du allenfalls ein Werkzeug.“ „Das war nicht die Antwort, die ich wollte!“ Desinteressiert blickte er zu dem jungen Niemand hinab. „Du solltest dir darüber auch keine Gedanken mehr machen. Bald wird der wahre Held des Schlüsselschwertes seine Augen wieder öffnen. Und dann musst du sie ihm zurückgeben.“ In Roxas Gesicht spiegelte sich Ratlosigkeit und so verdeutlichte DiZ seine Worte dem Jungen gegenüber. „Ich meine deine Existenz. Mit seinem Erwachen wirst du gelöscht.“ In Roxas brach eine Welt zusammen. Wie konnte ihm der Kerl das so einfach ins Gesicht sagen ohne jegliche Schuldgefühle? Wie konnte er sich das Recht nehmen über seine Existenz zu entscheiden? „Wieso denn...?“ fragte Roxas mit bewegter Stimme. „Weil in dir die Hälfte seiner Kraft steckt. Es wird Zeit sie zurückzugeben. Denn du bist ein Wesen, das in der Finsternis lebt. Ich jedoch benötige Jemanden, der im Licht wandelt, um die Organisation 13 zu vernichten.“ Die Worte des Wissenschaftlers lösten in Roxas etwas aus, dass er noch nie zuvor gespürt hatte. Dieses etwas brachte ihn dazu sein Schlüsselschwert herbeizurufen. „NEIN! Mein Herz gehört mir!“ Geblendet von seinem Hass stürmte der Niemand los und durchstieß DiZ digitales Abbild. Erschrocken musste Roxas ansehen, wie der Angegriffene unverletzt blieb, trotz seiner starken Attacke. Doch selbst nachdem DiZ erklärt hatte, dass Roxas nur ein Hologramm vor sich hatte, schlug der Junge mehrere Male zornig auf das Abbild ein, bis DiZ´s Hologramm für einen Moment verschwand, um an einer andern Stelle im Raum aufzutauchen. Mit Tränen in den Augen drehte Roxas sich zu seinem Gegner. „Ich hasse dich so sehr...“ keuchte er, doch DiZ schien das Ganze eher zu amüsieren. Er lachte kurz auf, ehe er sich mit den Worten: „Gib einen Teil dieses Hasses an Sora weiter. Er ist zu nett, dass bekommt ihm nicht.“ verabschiedete. Roxas konnte nicht anders. Verzweifelt schrie er die Namen seiner drei Menschenfreunde in die Welt hinaus. Er wollte nicht veschwinden. Nein das wollte er nicht. Er wollte doch zum Sommerfest gehen. Er wollte doch das Meer sehen. Er wollte Naminé und Axel doch wiedersehen. Auf einmal begann die Kapsel sich langsam zu öffnen. Roxas drehte sich zu ihr und sah zum ersten Mal in seinem Leben seinen Jemand. Verzweifelt und traurig blickte er zu dem Menschen, den er unbedingt finden wollte. Sora schlief noch immer, doch Roxas bemerkte wie seine Hand langsam durchsichtig wurde. Er war dabei zu erwachen. „Ich beneide dich so sehr, Sora.“ Wieder ran eine Träne seine Wange hinunter. „Meine Ferien sind wohl nun endgültig... vorbei.“ Ein lautes Pfeiffen drang an Naminés Ohren. Der Zug fuhr in den Bahnhof ein. In ihrem Kopf herrschte Aufregung, denn sie musste fort von hier. DiZ hatte sie nach ihrem Gespräch mit Roxas in einen Schrank gesperrt und nun saß sie fest. Sie schaffte es einfach nicht einen Korridor zu erschaffen. Jenen den sie erschaffen hatte, um in die digitale Welt zu gelangen, hatte es nur mit sehr viel Glück zu seiner Entstehung gebracht und so war ein Entkommen scheinbar unmöglich. Nun saß sie hier mit angezogenen Knien und hoffte, dass irgendwas passieren würde. Das Zerbrechen einer Vase holte sie aus ihren Gedanken. Jemand war da draußen. Ob DiZ sie nun rauslassen würde? Doch es war nicht DiZ welcher da draußen rumstreunerte. „So ein Scheiß. Was heben die all den Müll hier auf? Ich hab doch gesehen, dass der Blödmann auch ne Kutte trägt. Hat er keine als Ersatz?“ Naminé kam die Stimme bekannt vor. „Ha! Na bitte. Wusste ichs doch! Man ist die breit geschnitten. Was macht der Kerl in seiner Freizeit? Stämmt der Elefanten?“ Das Mädchen erinnerte sich. Es war Axels Stimme. Was nun? Ob Axel sie zurück zur Organisation bringen würde, wenn er sie hier fände? Verunsichert rutschte sie nach hinten und stieß dabei einen Besen um. Sie versuchte ihn aufzufangen, doch ihre Hände waren zu nervös und so machte sie noch mehr Lärm. Als sie alle im Fall befindlichen Gegenstände, die sie beim Fangen des Besens mit angestoßen hatte, geschnappt hatte, öffnete sich hinter ihr die Tür des Schrankes und ein überraschter Redhead sah zu ihr herab. „Wir haben uns ja lang nicht gesehen, Naminé.“ kam es gleichgültig von ihm. Naminé wusste nicht was sie sagen sollte. Sie wusste wie unberechenbar Axel war. Keiner konnte ihn durchschauen und so versuchte sie es einfach mal mit leichter Konversation. „Axel?! So ein Zufall aber auch. Nettes Wetter oder? Schön trocken hier im Schrank, nicht?“ „Wie? Was soll das Gelaber vom Wetter?“ Naminé rutschte verängstigt zurück, während sie sich einen neuen Plan überlegte. Das merkwürdige Verhalten des Mädchens machte ihn stutzig. Doch er war nicht an ihr interresiert und wenn die Organisation sie haben wollte, sollten sie sie gefälligst selber zurückholen. Er hatte damit nichts mehr am Hut. „Nun werd mal locker. Ich werde dich schon nicht umbringen.“ sagte er, während er sich an den Türrahmen des Schrankes lehnte. Das Mädchen erwiderte darauf nur einen verblüfften Blick mit einem: „Ehrlich?“ „Warum sollte ich? Seh ich so aus?“ In Gedanken beantwortete Naminé die Frage mit einem deutlichen „Ja!“ doch ihr Mund antwortete mit einer Gegenfrage. „Ja aber willst du mich nicht zurück zu Xemnas bringen? Bist du nicht deswegen hier?“ Der Pyromane rollte sich vom Rahmen ab und fing wieder an die andern Schränke zu durchsuchen. „Der Verein interresiert mich nicht mehr. Ich mach jetzt mein eigenes Ding.“ Naminé verließ den Schrank und sah Axel schweigend zu. Er hat die Organisation also hinter sich gelassen, wie Roxas. Vielleicht würde er ihr helfen. Damals im Schloss des Vergessens hatte er ihr auch irgendwie geholfen Sora zu treffen. Sie musste es nur geschickt anstellen, auch wenn sie nicht ganz wusste wie. „W-was suchst du eigentlich, Axel?“ Ja genau erstmal nähern wie eine Katze an ihre Beute. Ganz vorsichtig und ja nicht in ein Fettnäpfchen treten. Axel wandte seine Aufmerksamkeit wieder zu ihr. Er zeigte ihr einen Riss in seiner Kutte. „Wie du siehst war Roxas bei seinem Schlag nicht zimperlich. Meine Wunden habe ich schon geheilt, jetzt brauch ich noch ne neue Kutte. Ich dachte ich leih mir eine von Riku, aber die sind alle viel zu groß.“ „Soll ich sie für dich wieder zunähen?“ Ja genau. Eine Hand wäscht die andere. So würde sie ihn bekommen. Der Rotschopf sah nur dumm drein. Naminé kramte kurz in einer Schublade und holte ein Nähzubehör hervor. Mit einem süßen Lächeln bat sie Axel Platz zu nehmen, doch das Geräusch einer aufgehenden Tür ließ die Beiden zusammenzucken. „Was war da-“ Axel hielt Naminé den Mund zu und drückte sie an sich. Er presste sich an die Wand neben der Tür und ließ in seiner freien Hand eines seiner Chakrams erscheinen. Er hatte sich noch immer nicht vollkommen erholt. Würde Riku da draußen sein und es zu einem Kampf kommen, hätte er keine Chance, im Moment. Weshalb er Naminé ebenfalls vor diesem Ende bewarte, wusste er selbst nicht. Sie harrten einen Moment so aus bis sie Stimmen hörten. „Hier in den Kapseln haben wir geschlafen.“ meinte eine quakige Stimme, die nur schwer zu verstehen war. „Vielleicht ist das hier ein Hotel?“ kam es von einer anderen etwas vertrottelt klingenden Stimme. Naminé und Axel kannten diese Stimmen. Die Dritte verursacht bei beiden Niemanden ein Gefühl, der Erleichterung. „Es kommt mir vor, als hätte ich eine Ewigkeit geträumt.“ Naminé zog Axels Hand von ihrem Mund und flüsterte seinen Namen. „Roxas...“ Doch Axel schüttelte den Kopf. „Jetzt nicht mehr.“ Das blonde Mädchen starrte betrübt die Tür an hinter der sich Sora befand und sich langsam immer mehr entfernte. „Du hast recht. Aber es geht ihm gut.“ So hatte Roxas sich immer das Leben als Geist vorgestellt. Seit Sora aufgewacht war, ging er neben ihm her ungehört und ungesehen. Er sah alles, was Sora auch sah, er hörte alles, was Sora hörte, und er spürte, was Sora spürte, und trotzdem hatte er das Gefühl immer nur eine Art Anhängsel zu sein, dass dorthin gehen musste wohin der Besitzter ging, weil eine Kette das eigenständige Entscheiden verhinderte. Hatte DiZ nicht gesagt seine Existenz würde mit Soras Erwachen beendet werden? Warum war er dann noch hier? Ein Gefühl der Vertrautheit durchzog Roxas und auch Soras Körper. Er dachte etwas hinter sich zu spüren und drehte sich um. Sie befanden sich in der Eingangshalle des Herrenhauses. War dort oben an der Treppen nicht was gewesen? Donald holte seinen Gefährten aus seinen Gedanken. „Was hast du Sora?“ Der Auserwählte des Schlüsselschwertes ließ die Treppe Treppe sein und wandte sich wieder seinen Freunden zu. „Ach nichts, ich dachte nur dort oben wär was. Lasst uns nach draußen gehen und nachsehen wo wir sind.“ schlug er dann vor und verliess das alte Gemäuer. Er hatte sich nicht geirrt. Oben auf der Treppe war wirklich etwas gewesen. Axel und Naminé sahen dem Jungen und seinen Gefährten, vom Geländer aus nachdenklich nach. In der Stadt dann trafen unsere drei Helden Hayner, Pence und Olette. Immer wieder wurden Roxas Gefühle zu den dreien durch Sora sichtbar und immer mehr wuchs sein Neid auf seinen Jemand. Als es Abschied nehmen hieß, konnte Roxas seine Traurigkeit nicht mehr zurückhalten und so vergoss Sora sogar eine Träne. „Was ist das denn?“ fragte der Auserwählte als er bemerkte, dass er weinte. Die drei Freunde seines Niemands lächelten sanft und trösteten sowohl Sora als auch Roxas, indem sie versprachen sich wiederzusehen. Mit Tränen aber auch einem Grinsen stieg Sora in den Zug zu seinen Gefährten. Sie winkten einander, eh der Zug laut pfeiffend davon fuhr. „Seltsam.“ meinte Hayner. „Irgendwie kam er mir bekannt vor.“ Schnell fuhr der Zug gen Horizont über eine Brücke und unter einem Tunnel her. Dann verschwand er in einem bunten Schwall aus Licht. Auf dem Abendrothügel sah Axel ihm nach. „Jetzt ist er weg.“ seufzte er. Naminé sah ihren Block gedankenverloren an. „Dann lass uns auch gehen.“ kam es plötzlich von ihr. Axel drehte sich überrascht um und sah sie fragend an. „Du hast doch gar keinen Ort, wo du hingehen oder zurückkehren könntest, oder? Sowas existiert für uns nicht.“ „Das ist wahr.“ gestand das Mädchen „Ich habe keine Heimat. Trozdem gibt es einen Ort, wo ich hin will. Ich möchte jemanden treffen.“ Axel wusste wen die Blonde treffen wollte. Es war die selbe Person die auch er nochmal sehen wollte. „Ja, bei mir ist es genauso. Warum also lässt du uns nicht einfach gehen?“ Seine Frage galt Riku, welcher sie erwischt hatte, als sie Sora in die Stadt gefolgt waren. Er war es auch der sie hierher brachte. Doch Axel wusste, was der Junge vorhatte. Als dieser seine Frage nicht beantwortete, erledigte der Pyromane dies. „Der alte Mann hat dir befohlen uns aus dem Weg zu räumen, nicht wahr?“ Naminé erschrak. „Wirklich?“ fragte sie und sah Riku enttäuscht an, da sie das nicht von ihm erwartet hatte. Ihre Vermutung erwies sich als richtig, als er die beiden aufforderte zu verschwinden. „Geht.“ „Du findest nicht, dass du hier und jetzt deinen Auftrag beenden solltest?“ fragte Axel misstrauisch nach. „Ich schulde es euch.“ Naminé sah ihn verblüfft an. „Tust du?“ „Ja wegen der Sache im Castle Oblivion.“ Die beiden Niemande sahen einander an. Dann öffnete Axel einen Korridor und bedankte sich karg. Naminé kramte ihre Stifte und ihren Block zusammen und machte sich bereit zu gehen. Ehe sie in den Korridor trat, drehte sie sich noch einmal zu Riku. „Es tut mir leid.“ dann verschwand sie und Axel folgte ihr wenig später. ____________________________________ So nun ist das Kapi fertig. Hat etwas länger gedauert weil ich mir nicht sicher war was noch alles in diesen Abschnitt mit rein kommen sollte. Ich hoffe ihr hattet wieder spaß beim lesen. ^^ Kapitel 6: Gegenwart Teil 3: The hope. H-O-P-E. Got it memorized? ----------------------------------------------------------------- Lauter Donner durchbrach den Nachthimmel der Welt die Niemals war. Er erleuchtete kurz das Zimmer in dem Naminé bis gerade noch geschlafen hatte. Sie setzte sich erschrocken auf und sah sich verängstigt um, bis ihr Gehirn die Erinnerung hervorkramte und sie wie eine Karte ausbreitete. Der jungen Hexe fiel wieder ein, dass Axel und sie sich, nachdem Riku sie entkommen ließ, in diesem Hotelzimmer versteckten. Der Pyromane hatte gemeint, dass die Organisation wohl kaum auf die Idee käme hier nach ihnen zu suchen. Es gab zu viele leerstehende Häuser in dieser Welt, als dass Xemnas über alle ein wachsames Auge haben konnte. Wer käme denn auch drauf, dass der Feind sich im eigenen Lager Unterschlupf suchen würde? Das Zimmer war nicht besonders schön. Ein Bett aus kalten Eisenstangen mit einer dünnen Matratze und ein Schreibtisch mit Stuhl, auf dem ihre Zeichenuntensilien lagen, waren die einzigen Möbel im Raum. Das schmale Fenster, dessen Ausblick alles andere als berauschend war, versteckte sich hinter zwei zerrissenen Vorhängen. Die Wände waren in einem kalten grau tapeziert und sorgten für eine deprimierende Stimmung. Ein Spiegel und zwei Türen, die nach draußen und ins Bad, welches man lieber nicht beschreiben sollte, führten unterbrachen die graue Trostlosigkeit der Wände. Eine einzelne Glühbirne versuchte vergebens den Raum mit ihrem schwachen Schein zu erhellen. Naminé, welche in eine Decke eingehüllt war, sah sich traurig im Zimmer um. Sie war bei ihrer Ankunft halb am schlafen gewesen, da Saix sofort hinter ihnen her gewesen war und Axel sie durch mehrere Welten schleifen musste, um dem Mondanbeter zu entkommen. Am Ende konnte sie nicht mehr selber gehen und Axel hatte sie tragen müssen. Dann war wohl er es gewesen, welcher sie ins Bett gelegt und zugedeckt hatte. Das hatte sie nicht von ihm erwartet. Verschlafen stand sie auf und schlüpfte in ihre Schuhe. Die Decke behielt sie wie einen Mantel um, da es doch sehr kühl war. Sie wagte es vorsichtig aus dem Fenster zu schauen. Zwei Wolkenkratzer versperrten die Sicht, doch man konnte noch gerade so die Spitze des Schlosses der Niemande erblicken. Nun da sie ungefähr wusste, wo sie sich befand, schob Naminé wieder den Vorhang vor das Fenster, sie wollte schliesslich nicht entdeckt werden. Sie dachte darüber nach, was sie jetzt tun sollte. Von ihrem Begleiter fehlte jede Spur. Um sicher zu gehen ging sie zur Tür und sah kurz in den Flur, doch dieser war leer. Auch als sie leise gegen die Badezimmertür klopfte, erhielt sie keine Antwort. „Axel? Bist du da?“ fragte sie flüsternd. Die Stille antwortete ihr und so setzte sie sich an den Schreibtisch. Sie blätterte gedankenverloren in ihrem Block. Sie hatte Hunger. Ihr Magen verlangte laut nach Essen, doch hier würde sie wohl kaum etwas finden. Auch war es zu gefährlich jetzt loszuziehen und nach etwas zu suchen. Sie brauchte einen Plan. Sie dachte darüber nach, ob es ihr helfen würde, wenn sie etwas malte, dass würde sie vom Hunger ablenken und ihr beim Nachdenken helfen. So suchte sie nach ihren Stiften, bis ihr wieder einfiel, dass sie sie auf der Flucht verloren hatte. Sie wusste nicht wieso, doch ihr war auf einmal danach zu heulen. Und so kullerte Träne um Träne ihre Wangen hinunter. Was sollte sie jetzt nur tun? Sie schluchzte leise und wischte sich immer wieder ihre Tränen weg, bis ihre Augen rot waren. Das Geräusch von näherkommenden Schritten ließ sie jedoch hochschrecken. Schnell huschte sie unter das Bett und hoffte, dass alles gut werden würde. Die Tür öffnete sich und ein Paar schwarze Stiefel trat ein, welche eine Wasserspur hinter sich zogen. Überrascht rief eine Stimme ihren Namen. Nachdem Naminé erkannt hatte, dass es Axel war, verriet sie ihr Versteck „Ich bin hier.“ sagte sie mit zitternder Stimme. Der Pyromane kniete sich neben das Bett und sah nach dem Mädchen. Er hatte schon befürchtet, sie sei allein losgezogen. Doch ihre roten Augen und nassen Wangen machten ihn stutzig. „Was ist passiert? Hast du dir was getan?“ fragte er und ließ seine Stimme ein klein wenig besorgt klingen. Naminé schüttelte den Kopf. Der Redhead hielt ihr seine Hand entgegen und forderte sie auf rauszukommen. Mit zittrigen Knien kroch sie unter dem Bett hervor und setzte sich gleich wieder auf die unbequeme Matratze. Axel hatte ein paar Einkaufstüten auf den Schreibtisch abgestellt und suchte nun etwas in ihnen. Er zog zwei Sandwiches in einer Plastikverpackung hervor und öffnete sie. Dann gab er sie an Naminé weiter. Dankend nahm die kleine Hexe sie an und biss herzhaft rein. Sie verschlang sie richtig. Axel staunte nicht schlecht und bot ihr auch eine Coladose an, welche sie gleich hinterher schlürfte. Der Niemand kramte noch mehr Essen aus den Einkaufstüten, welches er dem Mädchen anbot. Dann nahm er sich selber einen Reiskuchen und setzte sich neben sie aufs Bett. Während Naminé verplüfft sah, wie wenig Axel zu sich nahm, fragte sie ihn mit vollem Mund, ob er denn nichts abhaben wollte. Doch der Feuerbändiger schüttelte nur den Kopf und ließ den Rest des Reiskuchens in seinem Mund verschwinden. „Das ist alles für dich. Ich denke damit kommst du ne Woche mindestens aus.“ Naminé verschluckte sich, als ihr die Bedeutung dieser Worte klar wurde. Sie hustete kurz, ehe sie sich vergewisserte, ob sie Recht hatte. „H-heißt das, dass du mich hier allein zurücklässt?“ Der Pyromane wandte sich beschämt ab und strich sich durch die feuerroten Haare. „Axel...was hast du eigentlich vor? Wie willst du Roxas zurückholen?“ fragte sie besorgt. Der Gefragte seufzte verlegen, ehe er antwortete. „Zuerst muss ich Kairi wieder zurückholen.“ „Wie 'zurückholen'? Wie meinst du das?“ „Ich hatte sie... sagen wir ich habe sie auf nen Ausflug mitnehmen wollen, doch leider hat Saix sie geschnappt, als ich nicht aufgepasst hab.“ Naminé sah Axel mit einem strafenden Blick an. Er war zu weit gegangen, das wusste er selber nur zu gut. Das hätte er nicht zulassen dürfen. „Sieh mich nicht so an. Ich werde sie schon retten und dann holen wir Roxas mit ihrer Hilfe wieder.“ Jenes Wort zwischen 'holen' und 'Roxas' ließ sie überrascht aufschauen. Während der Pyromane sich von der alten Matratze erhob wiederholte sie es verwundert. „Wir?“ Axel sah sie mit einem zufriedenen Grinsen an. „Ich hab folgenden Vorschlag für dich. Du wartest hier und rührst dich nicht von der Stelle. Ich sorge dafür, dass Roxas wieder von Sora getrennt wird und komme mit ihm hierhin zurück. Und dann hauen wir alle drei gemeinsam ab.“ „Aber um Roxas zurückzuholen muss Sora sein Herz aufgeben. Dann wird er wieder in der Dunkelheit verschwinden. Er kann nicht ohne Roxas existieren.“ „Also wirklich. Er ist der Finsternis schon einmal entkommen und konnte ohne Roxas existieren. Erst durch das Fehlen seiner Erinnerungen war seine Existenz gefährdet und das wird diesmal nicht passieren.“ verteidigte der Pyromane seinen Plan, doch Naminé schüttelte enttäuscht den Kopf. „Trotzdem wird die Hälfte seiner Kraft an Roxas gehen. Alle werden uns verfolgen. Sora, seine Freunde, die Organisation und auch DiZ. Wir wären nirgends sicher.“ Die Hexe ließ den Kopf verzweifelt hängen. Wie sollte das alles nur enden? Doch der Pyromane war noch nicht fertig. Er ging in die Hocke um in ihre Augen sehen zu können. Seine eigenen grünen Augen funkelten aufgeregt. „Hier kommst du ins Spiel. Die meisten, Sora eingeschlossen, wissen nichts von Roxas, also werden sie gar nicht verstehen was passiert ist. Die welche von Roxas wissen, sind alle mit Sora verbunden, dass heißt du kannst ihre Erinnerungen manipulieren.“ Langsam hob Naminé wieder ihren Kopf und sah Axel mit großen Augen an. Es kam ihr vor wie ein kleiner Hoffnungsschimmer, den keiner außer ihm gesehen hatte. „Lass sie Roxas vergessen. Wir können sogar noch etwas warten, bis unsere Feinde sich gegenseitig ausgelöscht haben. Wenn das geschafft ist, können wir hingehen, wohin wir wollen.“ Sprachlos sah die Hexe ihren Partner an und ließ sich alles nochmal durch den Kopf gehen, um mögliche Fehler zu finden. Doch da war kein Hacken. Es war möglich. Der Gedanke ließ sie innerlich vor Aufregung zittern, während Axel weiter von seinen Ideen erzählte. „Wir könnten erstmal nach Port Royal gehen. Ich hab da einen Freund, der uns sicher helfen kann. Wer weiß, vielleicht finde ich den Weg nach Salma auch wieder. Dort findet uns garantiert keiner und es ist echt schön dort. Es wird euch gefallen. Ich war zwar seit meiner Niemandswerdung nicht mehr da, aber-“ „Das ist es.“ rutsche es Naminé plötzlich raus. Ihr war der Fehler in diesem Plan endlich klar geworden. Axel interpretierte jedoch daraus, dass der Hexe der Plan zusagte und grinste zufrieden. Naminé erwiederte sein Grinsen aber mit einem frustrierten Blick. „Axel. Wie soll ich es erklären. Wir sind nicht wie Roxas. Wir haben kein Herz. Wir sind nur Schatten. Ich sogar mehr als du. Roxas hat Empfindungen und er muss sich darüber Gedanken machen. Egal wo du ihn hinbringst, er wird immer nach Antworten auf seine Fragen suchen wollen und dann wird er uns, die welche das nicht verstehen können, wieder verlassen. Genau wie er es bereits einmal getan hat.“ Ein wütender Blick traf sie und Axel wandte sich ab. Doch Naminé versuchte weiterhin es ihm klar zu machen. „Wir werden ihm nie genug sein, denn er wird wieder der der er einst war.“ „Das werden wir sehen.“ gab er knapp als Antwort. Erneut kramte er in den Tüten herum und zog einen bunten Kasten hervor, welchen er der Künstlerin zuwarf. Eine Packung neuer Buntstifte landete neben ihr auf dem Bett. Ungläubig aber auch betrübt nahm sie die Stifte an sich. Sie wollte nichts mehr als frei sein und sie würde es nur zu gern zusammen mit Roxas und Axel sein. Sie wünschte sich im Moment so sehr, dass Axels Plan funktionieren würde, doch eine leise Stimme tief in ihr ermahnte sie immer wieder, dass er es nicht würde, um sie vor einer großen Enttäuschung zu bewahren. „Es tut mir Leid.“ kam es leise aus ihrer Kehle. Axel seufzte traurig, ehe er sich zum Fenster wandte. „Muss es nicht. Warte einfach hier auf mich und Roxas.“ „Versprich mir, dass du wiederkommst.“ bat sie den Redhead, ehe er verschwand. Bevor der dunkle Nebel ihn verschlang, sagte er: „Ich versprechs.“ In einer anderen Welt fand gerade eine gigantische Schlacht statt. Vor Hollow Bastion kämpfte das Hollow-Bastion-Wiederaufbau-Komitee mit ihren Verbündeten gegen die unzählbare Armee der Herzlosen. Der spektakuläre Kampf wurde derweil von DiZ und seiner Bekanntschaft aus der Finsternis gespannt verfolgt. Natürlich in einer sicheren Entfernung, um genau zu sein, von der Spitze der Hollow Bastion Festung. Der Wächter beobachtete das ganze Schauspiel durch die verdunkelten Gläser seiner Fliegerbrille. „Ganz schön hell hier.“ nörgelte der Bewohner der Finsternis, während DiZ sich ein Meersalzeis schmecken ließ. „Das liegt daran, dass du so viel Zeit in der Dunkelheit verbracht hast. Wie lange bist du eigentlich schon da gewesen?“ hackte der Gelehrte nach. Es war nicht so, dass es ihn interesierte, doch gegen eine Unterhaltung hatte er nichts. „Weiß nicht. Hab vor zwei Jahren aufgehört zu zählen.“ antwortete sein Gesprächspartner, von der Schlacht etwas abgelenkt. DiZ ignorierte den unlogischen Satz. Mit diesem Menschen würde der weise Mann wohl kaum ein interessantes Gespräch führen können. Sein Begleiter sah sich weiter suchend um. „Wird er wirklich hier auftauchen?“ DiZ ließ seinen Blick kurz über die Unmengen an Herzlosen schweifen, ehe er antwortete. „Der König will ihn zwar dazu bringen die Schlacht den andern zu überlassen, doch seine Freunde im Stich zu lassen, käme für ihn nicht in Frage.“ Plötzlich schoss eine riesige Wasserfontäne kurz vor den Toren Hollow Bastions in die Höhe. Der Wächter sprang sofort auf und verabschiedete sich von DiZ. „Ich glaube da unten ist er. Wir sehn uns ach und...“ Er verbeugte sich demütigst vor DiZ. „...Danke.“ Dem Wissenschaftler entglitt ein sanftes Lächeln. „Du brauchst dich nicht zu bedanken. Ich möchte dich jedoch bitten die Treppe zu benutzten. Du weißt schon wegen deinem-“ „Fang bloß nicht damit an. Ich hau jetzt ab.“ keifte der Wächter DiZ an und übersah dabei die verschobene Dachziegel, welche dafür sorgte, dass er ins Stolpern kam. Zwar kam der Wächter wieder ins Gleichgewicht, doch er musste ja unbedingt der Ziegel noch die Zunge rausstrecken, als wenn sie ein lebendiges Wesen wäre, dessen Ziel es sei Menschen zum Fallen zu bringen. Hätte er es wenigstens im Stehen und nicht im Gehen getan, dann wäre er nicht in die offene Dachluke getreten. So folgte ein kurzer Schrei und ein lauter Krach, welcher auf eine zerbrochene Leiter schliessen ließ. DiZ sah besorgt zur jener Dachluke, bis er ein schmerzverzerrtes „Alles klar! Nix passiert.“ hörte. Kopfschüttelnd wandte er seine Aufmerksamkeit mit einem ernsten Blick dem Krieg vor seinen Füßen wieder zu. Im Geheimen dachte er allerdings nicht über die epische Schlacht nach, sondern darüber, wie er denn ohne Leiter hier runter kommen sollte. Soweit musste er nun also schon gehen? Mit einem verbissen Blick sah Roxas die Stelle an, wo vor wenigen Minuten noch Demyx gestanden hatte. Gut der Wasserspieler hatte ihn angegriffen und sie waren auch nie richtige Freunde gewesen. Doch er fühlte einen Verlust tief in sich. Schliesslich hatten sie oft als Partner Missionen zusammen erledigt. Würde es nun die ganze Zeit so weiter gehen? Müsste er immer wieder dabei zusehen, wie Sora seine ehemaligen Mitkämpfer in die ewige Finsternis schickte? Er würde keinen Halt machen. Auch nicht vor ... Roxas dachte zu viel nach. Mit einem traurigen Blick sah er zu Sora. Dieser kniete gerade auf dem Boden. Seinen Freund Goofy hatte ein Felsbrocken erwischt. Es sah nicht gut für den Hauptmann aus. Der Auserwählte redete sich immer wieder ein, dass es nicht wahr sein konnte, genau wie der Hofmagier. Nur der König war bereit für seinen Freund weiterzukämpfen. Fest entschlossen stürmte die Maus davon. Sein treuer Hofmagier folgte ihm aufgebracht. Sora zögerte, ehe auch er sich in die Schlacht stürzte. Da Roxas keine Wahl hatte, folgte er Sora in den Kampf. Er hatte nicht bemerkt, dass Axel die ganze Szene beobachtet hatte. Nachdem Saix ihn wiedergefunden hatte, musste Nummer 8 sich erstmal durch eine Menge Welten schlagen, bis der Zufall es wollte, dass er hier in Hollow Bastion landete. Von seiner Neugierde getrieben, hatte er sich zum Schlachtfeld begeben und war nicht überrascht gewesen, als er Sora und seine Gefährten fand. Nun überlegte er, ob er Demyx nicht hätte helfen sollen. Doch was hätte das gebracht? Feuer und Wasser konnten noch nie gut zusammen und ändern konnte er es jetzt eh nicht mehr. Er ließ gedankenverloren seinen Blick schweifen und erschrak innerlich, als er eine ihm sehr bekannte Gestalt entdeckte. „Sieh mal einer an. Wen haben wir denn da?“ Und schon war der Pyromane wieder verschwunden. Der Wächter sprang gekonnt die Reste des ehemaligen Tores hinunter, welches die Herzlosen vollkommen zerstört hatten. Nun endlich hatte er eine flachere Ebene erreicht. So legte er an Tempo zu, doch etwas lenkte ihn ab. Er bremste plötzlich und starrte, den am Boden liegenden Hauptmann Goofy an. Er wollte weitergehen, doch sein Gewissen ließ sein Bein in der Bewegung erstarren. Dann drehte er sich verärgert um und holte aus seinem Mantel eine Flasche mit dunkelgrüner klitzernder Flüssigkeit hervor. „Ich bin viel zu tierlieb. Ich verliere nur kostbare Zeit.“ meckerte er herum. Vorsichtig hob er Goofys Kopf an und ließ die Flüssigkeit in seinen offenen Mund tropfen. Nachdem die Hälfte des Trankes nun nicht mehr in der Flasche, sondern in seinem Bauch war, stoppte der Wächter den Fluss der Medizin. Er wartete einen Moment, um sicher zu gehen, dass sein Mitgefühl sich auch auszahlen würde. Doch nichts geschah. Mit einem unsicheren Blick sah der Helfer seinen Patienten an und warf dann einen fragenden Blick auf die Arznei. „Kann doch nicht sein. Wo steht das Verfallsdatum? Ich bin mir sicher, die läuft erst morgen ab.“ Doch plötzlich rührte Goofy sich. Er schmatzte genüsslich, da ihm noch der Geschmack der leckeren Medizin im Mund lag. Sofort ließ der Wächter erschrocken seinen Kopf fallen und flüchtete hinter den nächstbesten Felsbrocken. Mit einem lauten RUMS schlug Goofys Kopf auf dem Boden auf, doch dass war nur halb so wild für den geübten Chaoten. Er rieb sich verwirrt seine zwei Beulen und sah sich um. Als er feststellte, dass keiner mehr da war, schnappte er sich sein Schild und ging denselben Weg, den auch der König und seine zwei Gefährten gegangen waren. Der Wächter beobachtete ihn von seinem Versteck aus und war erleichtert, dass er nicht erkannt worden war. „Moment? Kann mir doch egal sein, ob der Typ mich sieht oder nicht.“ fiel dem Wächter plötzlich ein. Seine Identität war nie ein großes Geheimnis gewesen. Warum also jetzt das Versteckspiel? Verlegen zog der Wächter seine Mütze ins Gesicht. „Ich bin so blöd! Moment! Er kann mich zu ihm führen! He warte ma-“ Als der Wächter über den Felsbrocken springen wollte, um Goofy zu folgen, blieb ein Teil seines Mantels an einer Eisenstange, die wohl vom zerstörten Tor stammte, hängen und sorgte dafür, dass die Sprungkraft nach vorn in eine Schwerkraft nach unten verwandelt wurde. Und schon lag der Wächter mit dem Gesicht im Dreck. Frustriert atmete er in den Boden hinein. „Das Ding kommt in die Altkleidersammlung.“ Während die einen Leute versuchten ihre Kleider von Eisenstangen zu lösen, hatten andere es bei weitem schwerer. Sora kämpfte sich mit Hilfe seiner Freunde durch die Scharen von Herzlosen, welche nun wirklich nicht in der Unterzahl waren. Es waren so viele, dass Goofy seine Freunde mit Leichtigkeit einholen konnte, da diese immer noch mit Kämpfen an der selben Stelle beschäftigt waren. Durch die Rückkehr ihres Freundes bestärkt, kämpften sie sich nun vor, bis sie den König eingeholt hatten. Doch nicht nur den König trafen sie dort an. Ein Korridor der Finsternis öffnete sich und einer der Niemande trat aus dem Schatten. Er warf die Mütze seiner Kutte nach hinten und gab so seine Identität preis. Sora sah seinen neuen Gegner überrascht an. Er dachte es sei Ansem, welchen er vor einem Jahr besiegt hatte, doch in Wahrheit stand vor ihm der Niemand jenes Herzlosen. Roxas schluckte schwer, als sein ehemaliger Chef zu ihm sah. Xemnas lächelte überlegen seine Feinde an. Dem blonden Niemand lief es eiskalt den Rücken runter. Ehe er jedoch begreifen konnte, wieso stürmte sein Jemand auf eine Armee von tausend Herzlosen zu. Der Kampf dauerte lange, war aber bei weitem nicht so anstrengend wie gedacht. Als der letzte Herzlose gefallen war, ging es weiter zu Xemnas. Der König hatte ihn bereits erreicht, als seine drei Gefährten zu ihm stießen. Sofort stellte Sora ihn zur Rede. „Raus damit! Wo sind Kairi und Riku?“ Doch Xemnas tat unwissend. „Ich weiß nichts von einer Kairi und was diesen Riku betrifft solltest du vielleicht lieber deinen König fragen.“ Ehe Sora weiter nachhacken konnte, öffnete Xemnas einen Korridor und verschwand. Der König war der Einzige, welcher es schaffte Xemnas in die Finsternis zu folgen. Wütend ließ Sora sich zurückfallen und bestrafte den unschuldigen Steinboden, welcher nun wirklich nichts für die langsame Reaktionsgeschwindigkeit des Auserwählten konnte, mit Faustschlägen. Nun... am besten wäre es, könnte er mal Roxas fragen. Doch diese Möglichkeit fiel aus. So blieb Roxas stumm und beobachtete weiterhin die Situation, bis eine vertraute Stimme erklang. „Ihr seid ihnen genau in die Falle getappt.“ Überrascht drehte sich die ganze Truppe um und erblickten den rothaarigen Niemand. Nummer 8 hatte mal wieder gelauscht. Nachdem er Xemnas entdeckt hatte, war ihm klar gewesen, dass alle wichtigen Figuren hierher kommen würden. Er hatte es satt, dass Xemnas Plan ohne Komplikationen verlief und so beschloss er dem Jemand seines besten Freundes alles zu erklären. So würde er auch Zeit gewinnen, um seine eigenen Pläne umsetzen zu können. Lässig stiess er sich von seiner Rückenlehne alias Felswand ab, ging direkt auf Sora zu und verriet den Plan seines früheren Anführers. „Das Ganze ist ein abgekartetes Spiel der Organisation 13. Xemnas benutzt dich, um die Herzlosen zu vernichten. Das ist sein großer Plan.“ Aber die drei verstanden nicht. „Xemnas?“ fragte Donald misstrauisch nach. „Na der Typ gerade. Ihr Anführer. Könnt ihr euch das merken? X-E-M, N-A-S.“ In Sora kam plötzlich ein Gefühl der Vertrautheit auf. Es war wie ein Deja vu für ihn, da er nicht sagen konnte, was genau ihm so bekannt vorkam. „Die Organisation 13 möchte die Herzlosen loswerden?“ fragte der Hauptmann verwirrt, doch Axel schüttelte den Kopf auf diese Frage. „Mann, bist du langsam. Vom Schlüsselschwert niedergestreckte Herzlose geben ein gefangenes Herz frei. Und darauf hat es die Organisation abgesehen.“ „Und was hat die Organisation mit den Herzen vor?“ hackte Donald nach. Aber Axel beschloss diese Frage nicht zu beantworten. Es machten ihm einfach zu viel Spaß andere im Dunkeln tappen zu lassen. „Das sag ich nicht.“ „Sag´s uns!“ Forderte der Gänserich verärgert. Roxas musste bei diesem Szenario lächeln. Genauso hatte der Pyromane auch ihn oft auf den Arm genommen und da wurde ihm klar, wer Kairi entführt haben musste. Überrascht sah er Axel an. ~Warum tust du das? Was hast du vor Axel?~ Roxas Erkenntnis bahnte sich den Weg zu Soras Bewusstsein und ließ so den Jungen, ohne jegliche Hinweise oder Beweise darauf kommen, dass vor ihm Kairis Entführer stand. „Du...du bist der Entführer von Kairi!“ platzte es aus ihm heraus. „Bin ich. Und Axel heiß ich. Kannst du dir das merken?“ Obwohl Axel aüßerlich cool blieb, fragte er sich innerlich, wie dämlich sein Gegenüber sein musste. ~Scheinbar nicht, denn ich hab mich dir jetzt schon zum vierten Mal vorgestellt. Diese ganzen Amnesien von ihm kotzen mich langsam echt an.~ „Wo ist Kairi?“ fragte Sora verzweifelt nach. Der Rothaarige kam aus seinen Gedanken zurück. Das war schlecht. Er hatte nicht damit gerechnet diese Frage beantworten zu müssen. Irgendwie hatte er jetzt ein schlechtes Gewissen. Verlegen kratzte er sich am Kopf, während er über seine nächste Antwort nachdachte und wandte seinen Blick zum Boden. Sora flehte den Pyromanen an es ihm zu sagen. Dieser wusste wie es war, wenn man nicht wusste, was mit einem Freund los war. Die Erinnerung an Boya tauchte vor seinem inneren Auge auf und eben jene Erinnerung und ein seltsames Gefühl tief in seinem Innern ließ den Niemand etwas tun, was man von einem herzlosen Wesen nicht erwartet hätte. „Also wegen Kairi... das tut mir leid.“ Axel war selber überrascht. Hatte er sich gerade entschuldigt? Doch ihm blieb keine Zeit, um über dieses seltsame Phänomen nachzudenken, denn kurz nach seiner Entschuldigung tauchte Saix auf. Schnell verschwand Axel mit einem „Oh je!“ in der Finsternis. ~Axel, warte!~ rief Roxas ihm nach und stürmte mit seinem Jemand zu ihm, doch Saix versperrte ihm den Weg. Während Nummer 7 Sora quasi Axels Tod versprach, fragte sich Roxas, was sein Freund vorhatte und was das alles sollte. Ein Berg weiter war der Wächter immer noch dabei sich seinen Weg zu Sora zu suchen. Mühevoll kletterte er nun den letzten Felsen hoch. Oben angekommen konnte er sehen, wie Sora und seine Gefährten von Herzlosen eingekesselt wurden und Saix gerade die Fliege machte. Kurz um beschloss er ihnen zur Hilfe zu eilen und rannte die andere Seite des Berges hinab. Doch eh der Wächter sie erreichen konnte, öffnete sich unter Sora ein Portal zur Finsternis und ließ ihn und seine Begleiter im Boden verschwinden. Überrascht versuchte der Wächter zu bremsen, doch er war zu schnell gewesen und so musste es passieren, dass er über seine eigenen Füße stolperte und burzelbaumschlagend den Rest des Berges runterkullerte, ehe er zum Stehen kam. Nachdenklich musterten ihn die Herzlosen. Auch wenn sie keinen Verstand besaßen so war ihnen doch klar, dass dieser Auftritt äußerst peinlich gewesen sein musste. Knurrend richtete sich der Wächter auf und sah die Gaffer böse an. „Was glotzt ihr denn so, hä?“ Sofort verschwanden die Herzlosen, ob nun aus Angst oder Desinteresse wird wohl vorerst ein Rätsel bleiben. Verärgert schlug sich der Wächter den Dreck von seinen Klamotten, bis eine Stimme ihn aufschrecken ließ. „Sowas. Sie haben scheinbar gar kein Interesse an deinem Herzen.“ Malefitz stand hinter dem Wächter und besah sich das Objekt ihrer Neugierde, wie ein Kunstwerk, das zum Verkauf stand. „Sag, hast du etwa die Macht über die Finsternis oder bist du gar einer dieser Niemande?“ Der Wächter hatte keine Angst vor der Hexe und so beantwortete er die Frage nur unzureichend. „Was geht es dich an? Die mögen mich einfach nicht. So und nun entschuldige mich. Ich muss mir ne Mitfahrgelegenheit suchen.“ Malefitz überlegte kurz und machte dem Wächter dann einen Vorschlag. „Mmmhhhmm erzähl mir mehr von dir und ich werde dich hinbringen wohin du willst.“ Interresiert sah der Wächter seinen neuen Partner an. „108, 109, 110, 111, 112, 113...Es sind immer noch 114 Deckenplatten.“ Genervt ließ Kairi den Kopf hängen. Nun hatte sie schon zum dritten Mal die Deckenplatten ihres Gefängnisses gezählt. Aber ihr blieb nichts anderes übrig. Sie hatte alles versucht, um hier rauszukommen. Natürlich denken jetzt viele Leute, dass sie ja nur die unnütze Freundin von Sora ist und es ja klar ist, dass jemand wie sie aus einem einfachen Gefängnis wie diesem nicht rauskommen würde. Doch entgegen aller Erwartungen hatte unsere rothaarige Freundin sich sehr viel Mühe gegeben hier rauszukommen. Sie hatte es zuallererst mit einem Tunnel versucht. Doch als dieser fertiggestellt war, hatte Xaldin ihn wieder zugebuddelt und sie zurück ins traute Kämmerchen geworfen. Ihr zweiter Plan sich durch die Gitterstäbe zu zwängen schlug fehl, weil Demyx (zu diesem Zeitpunkt noch sehr lebendig) vorbeikam und sie in einen Kerker mit näher aneinander liegenden Gittern verfrachtete. Nachdem sie sich lauthals über ihn beschwert hatte, bat der Wassertänzer ihr zur Versöhnung Kekse an. Überrascht nahm Kairi das Friedensgeschenk an und hatte schon die Hoffnung einen Verbündeten gefunden zu haben. „Oh danke! Die Kekse sind köstlich. Scheinbar bist du doch auf meiner Seite, sonst wärst du nicht so nett zu mir.“ Doch Demyx zerstörte prompt ihre Hoffnung. „Nein eigentlich hab ich sie dir gegeben, damit du ein paar Kilo zunimmst und nicht mehr durch die Gitter schlüpfen kannst.“ „WAS?! Glaubst du wirklich, dass ich die jetzt noch esse?“ Dann warf sie ihm wütend die restlichen Kekse vor seine Füße. Demyx sah sie mit einer Schmolllippe an und meckerte über ihren gemeinen Umgang mit den Keksen. „Du bist genau wie Axel. Der isst auch kaum was.“ Ihr Plan C „Flirte mit Xigbar, um ihn dazu zu bringen die Tür aufzuschließen“ endete in einem Pistolenfeuerwerk, da sie seine Augenklappe bewunderte. Wer hätte ahnen können, dass dies seine Achillesferse war und er es hasste darüber zu reden? Nun und so gab sie es vorerst auf auszubrechen. Sehnsüchtig sah sie aus dem Fenster zum Mond hoch. Ob er sie hier finden würde? Plötzlich hörte sie schnelle Schritte auf sich zukommen. Wie? Konnte es sein? Mann, das ging aber schnell. „Sora.“ rief sie freudig und rannte zu den Gittern hin. „Ich wusste du würdest-“ Doch ihre jähe Freude verschwand, als statt Sora jener Niemand vor ihrem Gefängnis stehen blieb, dem sie ihren Aufenthalt hier verdankte. Axel, völlig außer Atem vom davonrennen, bemerkte ihren stinksauren Blick erst gar nicht. „Du...“ knurrte sie schon fast. „Hu... hu... hu..was... hu... guckst...hu...du so?“ fragte er immer noch nach Luft schnappend nach. „Was tust du hier?“ fragte sie im Gegenzug. Axel lehnte sich erschöpft an die Gitterstäbe. „Ich bin hier um hu hu dich hier rauszuholen. Moment ich brauch noch hu hu kurz hu ne Pause.“ „WIE BITTE?!“ kam es gereizt von Kairi. „Du willst mich hier rausholen? Du bist doch schuld daran, dass ich hier drin sitze! Und tu nicht so, als seist du aus der Puste!“ Axel war bei ihrem Geschrei aufgeschreckt und versuchte nun ihr mit wedelnder Hand und dem Zeigefinger auf seinen Lippen zu verdeutlichen ruhig zu sein. „Willst du wohl die Klappe halten! Wenn Xemnas rausbekommt, dass ich hier bin hetzt er mir nur Saix wieder auf den Hals. Oh man ich bin so fertig.“ Erschöpft ließ Axel sich zu Boden sinken und atmete schwer. „Wie gesagt gib mir nen Moment, um mich zu erholen. Ich bin durch 20 Welten gestreift, ehe ich hier ankam und eine davon war „Small World“. Meine Kräfte sind erschöpft, deswegen musste ich den Rest des Weges zu dir auch laufen, anstatt mich her zu teleportieren.“ Die junge Prinzessin hatte das Gefühl, dass er es ehrlich meinte. So kniete sie sich in seiner Nähe hin. Immer noch atmete der Pyromane schwer und Schweißtropfen liefen an seiner Stirn runter. Er hatte also wirklich nicht gelogen, was seine Erschöpfung anging. „Willst du mich wirklich retten? Wieso?“ „Weil ich ein schlechtes Gewissen hab.“ Überrascht sah Kairi ihn an. Er gehörte doch zu den Typen, die sie hier eingeschlossen hatten, aber er benahm sich ganz anders als sie. „Sag mal bist du wirklich einer von diesen Niemanden? Es kommt mir nämlich so vor, als wenn du anders bist als sie.“ Axel grinste nach dieser Frage. Ihm war sein Verhalten nun auch schon aufgefallen. Während er in Hollow Bastion war, hatte er den Verdacht gehabt, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Er war sich sicher, als er dort war, hatte er Gefühle. So etwas ähnliches hatte er auch immer wenn er mit Roxas zusammen oder in Naminés Nähe war. Aber das dort in Hollow Bastion war stärker. „Nein, das bin ich nicht. Ich hab genauso wenig Herz wie die andern.“ beantwortete er dann die Frage und atmete noch einmal tief ein. Dann stellte er sich wieder hin und besah sich das Schloss des Kerkers. „Am besten ist es wohl, ich mach einen Korridor auf und hol dich so raus.“ Die junge Prinzessin war allerdings immer noch etwas misstrauisch und so kam ihr der Gedanke, dass sie wieder nur als Köder ausgenutzt werden würde. „Willst du irgendwas von mir?“ „Hä?“ „Du holst mich doch bestimmt nur hier raus, um dann etwas als Gegenleistung zu verlangen.“ „Bitte?“ „Wenn du mich nur benutzen willst, um Sora etwas antun zu können, dann komm ich nicht mit!“ „Ich will ihm nichts antun, du blauäugige Möchtegernprinzessin! Ich tu das, damit er sich keine Sorgen mehr um dich machen muss!“ „Wie hast du mich genannt? Du...du...du dämlicher Punk!“ „Jetzt reicht es! Halt die Klappe! Ich hol dich jetzt da raus.“ Kairi hatte ihn nun schon so auf die Palme gebracht, dass er sie anschrie und dabei vergass, dass doch keiner seine Anwesenheit mitkriegen sollte. Und so erreichte der Schall, nachdem er sich kurz in den Gängen des Schlosses verirrt hatte, Xemnas Ohren. Es überraschte ihn zwar nicht, dass Axel das Risiko aufnahm hierher zu kommen um die Prinzessin zu retten, aber dass Saix scheinbar zu dämlich war ihn einzufangen. Angepisst öffnete Xemnas einen Korridor und gelangte durch ihn in Sekundenschnelle hinunter zum Kerker, wo er die zickige Prinzessin und ihren vor Wut kochenden Drachen fand. „Sieh mal einer an. Wen haben wir denn da?“ begrüßte er den Verräter. Dieser ging überrascht ein paar Schritte zur Seite und machte sich bereit für eine schnelle Flucht. „Keine Sorge, Mansex. Wir verschwinden auch gleich wieder.“ „Irrtum. Nur du wirst verschwinden. Verschwinden in die ewige Finsternis. Es überrascht mich doch sehr Axel. Das ausgerechnet du, der die Verräter auslöscht, nun selber einer bist.“ Der Superior besah sich seinen ehemaligen Untergebenen, als wenn er versuchte durch bloßes Gaffen herauszufinden, was den Pyromanen zu solchen Taten bewegt hatte. Doch er fand nichts. „Ich verstehe es ehrlich gesagt nicht. Wie kannst du so viel aufs Spiel setzen, für etwas das gar nicht existiert?“ Kairis Blick wanderte von einem Niemand zum andern. Bis Axel wieder das Wort ergriff. „Weil ich meinen Freund gern noch einmal sehen würde.“ Er hätte Xemnas nicht antworten müssen und trotzdem tat er es. Der Anführer belohnte seine Höflichkeit nur mit einem angewiderten Blick. Die Prinzessin hingegen belohnte ihn mit ihrem Vertrauen. „Los lass uns gehen.“ forderte sie den Pyromanen auf. Sie war sich jetzt sicher, dass Axel ihr wohlgesonnen war. Der Redhead sah sie erst überrascht an, bevor er seine Chakrams erscheinen ließ und sich Xemnas zuwandte. Sein neuer Plan war es, nun einen Korridor in Kairis Kerker zu öffnen, während er mit Xemnas kämpfte um ihn abzulenken. Doch das hinterhältige Lächeln des Wissenschaftlers ließ Axels Erschaffung eines Korridors stoppen. „Weißt du eigentlich, wo Sora sich gerade befindet, Axel? Er ist auf dem Weg zum virtuellen Twilight Town, das mein früherer Meister erschaffen hat. Und nun rate mal, welchen Weg er gehen will um hierher zu kommen.“ Axel gefiel Xemnas arrogantes Getue nicht. Es lenkte ihn vom Nachdenken ab, doch dann fiel ihm wieder ein, was er vergessen hatte. An den vor Schreck aufgerissenen Augen des Feuerbändigers erkannte Xemnas, dass es ihm klar war. „Ganz genau. Er wird durch deinen ewigen Durchgang gehen, den du Trottel vergessen hast zu schließen. Ein Glück hab ich wenigstens daran gedacht den Ausgang zu versiegeln und dem Auserwählten dort ein nettes Willkommensgeschenk zu hinterlassen. Ich denke, dass er mit den Zehntausend Niemanden dort nicht so leicht fertig wird, wie mit den tausend Herzlosen in Hollow Bastion.“ „Was? Zehntausend?“ wiederholte Kairi entsetzt, da sie diese Zahl an Feinden nicht fassen konnte. Axel ließ seine Zähne knirschen. Dies brachte seinen ganzen Plan durcheinander. Was sollte er jetzt tun? Xemnas legte die Fakten offen. „Der Schlüsselschwertträger mag zwar stark sein, aber auch er kann so viele Gegner nicht besiegen. Er wird fallen. Was also tust du jetzt, Axel? Willst du das Mädchen hier rausholen und gleich wieder in die nächste Gefahr bringen? Oder lässt du sie hier zurück um deinem sogenannten 'Freund' zu helfen? Sei vernünftig und komm wieder zurück zur Organisation.“ „Wie bitte? Du willst, dass ich zurückkehre als wenn nichts gewesen ist?“ „Ich kann dich nun mal gut gebrauchen. Auch wenn du mir in letzter Zeit oft ein Dorn im Auge warst, so hast du mir doch sehr gut gedient. Außerdem wenn die Niemande Soras Herz wieder in die Dunkelheit schicken, wird Roxas zurückkehren. Ich brauche dich um ihn dazu zu bewegen wieder mein Untergebener zu werden. Also wie siehts aus, Nummer 8, tanzende Flamme im Wind?“ Ein Schweigen durchflutete den Gang. Während Xemnas auf die Antwort wartete, dachte Axel über das Angebot nach. Erst Kairi sorgte dafür, dass der Pyromane sich sicher entschied. „Axel! Lass mich hier! Bitte geh und hilf Sora. Ich bitte dich! Du bist doch anders also bitte hilf ihm.“ Der Feuerbändiger sah sie einen Moment verblüfft an. Da Xemnas das Risiko nicht eingehen wollte, dass Axel sich umentschied, attackierte er den Pyromanen plötzlich, doch bevor er ihn mit seinem Lichtschwert in zwei Hälften teilen konnte, verschwand Nummer 8, ohne ein Wort. „Und weg sind sie.“ Die drei Freunde Hayner, Pence und Olette waren in DiZ Labor zurückgeblieben, als Sora mit seinen Gefährten und dem König das virtuelle Twilight Town betreten hatte. Nun konnten sie nur warten. Welch eine blöde Aktivität. Nachdem sie weitere zwei Minuten regungslos vor dem Scanner standen, beschloss Hayner dass sie sich ein Eis holen sollten und so machte sich die Truppe auf, den Keller zu verlassen. Auf der Treppe nach oben kam ihnen ein alter Bekannter entgegen. „DU!?“ kam es geschockt von den drei Menschen. „IHR!?“ gab Axel als Antwort. Hayner stellte sich protestierend vor Axel und drohte ihm mit der Faust. „Wenn du denkst, dass wir dich hier einfach so durchlassen, dann hast du dich aber geschnitten.“ „Sag uns, wo du Kairi hingebracht hast!“ forderte Olette den Niemand auf. Dieser sah sie nur gelangweilt an. „Das geht euch gar nichts an. Sagt ihr mir lieber wo Sora steckt.“ „Das geht dich gar nichts an!“ kam die widerwillige Antwort von allen drei gleichzeitig. So langsam fing Axel an Kinder zu hassen. Gernervt verschwand er in der Dunkelheit, um am Ende der Treppe wieder aufzutauchen. Verwirrt sahen Hayner und Pence zwischen seinem alten Standort und dem neuen hin und her, während Olette ihm nachrannte. Doch Axel war schneller und verschwand durch den Scanner in das andere Twilight Town. Sora und Co. waren indessen schon im 'Jenseits von hier und jetzt' und mussten sich mit den Niemanden rumschlagen. Doch für jeden zerstörten Niemand kam ein neuer nach und Sora wusste nicht mehr weiter. Bis Axel zu ihnen stieß. Als Begrüßungsgeschenk machte er gleich 5 Dusk platt. „Na habt ihr mich vermisst?“ „Du schon wieder! Warum hilfst du uns?“ Natürlich muss man ja immer erst fragen, warum er das tut, was er tut. Kann man es nicht einfach mal hinnehmen, wenn Hilfe angeboten wird. Nun gut Axel wollte sich nicht weiter darüber aufregen. Schnell rammte er einem Dusk sein Chakram rein, um sich etwas abzureagieren. Dann wandte er sich wieder Sora zu. „Frag nicht! Lauf lieber!“ Ein anderer Dusk hatte seine Unaufmerksamkeit ausgenutzt und ihn von hinten angegriffen. Seine Kollegen folgten ihm und warfen sich mit auf Axel. Blitzschnell fegte Sora einmal mit dem Schlüsselschwert knapp über Axels Rücken und befreite ihn so. „Alles in Ordnung?“ fragte Sora besorgt nach. Axel gestand Sora seine Dummheit sofort. „Ich habe Kairi entführt, aber sie ist mir entwischt. Und danach hat Saix sie sich geschnappt. Er gehört der Organisation 13 an. Saix – kannst du dir das merken? Dann geh und rette sie!“ Soras Niemand war geschockt. Er wusste, wie gefährlich Saix sein konnte. Doch noch mehr überraschte ihn Axels Handeln. Er ging dieses große Risiko ein und das nur wegen ihrer Freundschaft? Noch mehr überraschte es ihn, dass er plötzlich an Soras Seite kämpfte. Er beobachtete den Kampf der beiden. Es erinnerte ihn an die Zeit, in der er anstelle von Sora mit Axel zusammen kämpfte. ~Es wird nie mehr so sein wie damals. Ich werde nicht zurückkommen. Das müsste doch auch dir klar sein. Warum also...tust du das alles,... Axel?~ Und da war es geschehen. Der Feind hatte beide Kämpfer umzingelt. Rücken an Rücken standen sie nun da und wussten nicht weiter. Axel sah sich mürrisch nach einem Plan B um, doch er fand ihn nicht. Er musste sich geschlagen geben. Sein großer Plan würde nicht funktionieren. „Mir war es lieber, als sie noch auf meiner Seite waren.“ gab der Pyromane von sich. „Und bereust du`s etwa bereits?“ fragte Sora nach. Axel war sich in diesem Moment gar nicht mal so sicher, ob es nicht sogar Roxas war, der ihn das fragte. Er gabs auf Roxas zurückholen zu wollen. Es ist nun mal, wie es ist und bestimmt würde er auch Naminé retten. Die Beiden werden schon durchkommen. Aber was war mit ihm selbst? ~Ich habe weder ein Herz noch einen Ort zu dem ich hingehen kann. Was solls also. Ich tus aber nur für die Beiden~ Axel beugt sich hinunter zu Sora und gab ihm nun endlich seine Antwort. „Unsinn. Ich komme mit denen schon klar. Wirst schon sehen!“ Gesagt, getan. Mit einer schnellen Bewegung sprang der Pyromane in die Mitte des Feindes und ließ seinen Kräften freien Lauf. Das explodierende Feuer riss alle Niemande in den Tod, nur Sora und seine Freunde blieben unverletzt. Als das grelle Licht der Explosion sich lichtete, konnte der Auserwählte es kaum fassen. Kein einziger Niemand hatte den Angriff überstanden. Auch Roxas war erstaunt. Sowas hatte er auch noch nicht erlebt. Er hatte ja keine Ahnung, dass der Feuerbändiger so viel Macht hatte. Moment was war eigentlich mit Axel? Schnell drehte sich Sora zu seinem Retter um. Roxas Gesicht wurde blass, denn sein Freund fing an zu verschwinden. Schnell eilte Sora zu ihm, gefolgt von Roxas. Beide knieten sich neben den Rothaarigen. „Du... löst dich auf!“ „Das passiert wenn man seine ganze Existenz in einen Angriff legt. Kannst du mir folgen? Nicht, dass Niemande überhaupt existieren würden, was?“ Axel musste über seine Aussage lachen, doch dafür war keine Zeit mehr. „Aber ich schweife ab. Geh. Such Kairi. Ach. Und was ich ihr angetan hab... es tut mir echt leid.“ Schon wieder. Er hatte sich schon wieder entschuldigt. Und da war auch wieder dieses Gefühl, das Gefühl ein Herz zu haben. „Wenn wir sie finden, kannst du ihr das selber sagen.“ Sora fand das Axel ihr das schuldig war. Doch der Pyromane lehnte ab. „Lieber nicht. Das käme nicht von Herzen, verstehst du? Denn ich hab ja keins.“ Diese Ironie. Wieder musste er darüber lachen. „Axel, was hattest du eigentlich vor?“ „Ich wollte Roxas wiedersehen.“ Überrascht sah Sora ihn an und nicht nur er, auch Roxas war mehr als verwirrt. „Er war der einzige, den ich mochte. Er gab mir das Gefühl, ein Herz zu haben. Irgendwie schon seltsam. Bei dir ist es genauso.“ Was hatte ihm eigentlich die ganze Arbeit gebracht? Weder Roxas, Boya noch Naminé würde er je wiedersehen. Alles umsonst. „Kairi ist im Schlosskerker. Geh jetzt.“ Mit letzter Kraft öffnete Axel wieder den Weg zur Welt die Niemals war. Mehr konnte er nicht tun. Traurig sah Roxas zu, wie auch der Rest von Axels Existenz verschwand. Er sagte seinen Namen und schaffte es, dass Sora ihn wiederhallen ließ, damit er ihn hören konnte. „Axel...“ ~Ich möchte noch schnell auf Wiedersehn sagen. Ist das okay?~ Roxas hatte seine Antwort bekommen, die er gesucht hatte und nun? Er hatte sich in die Tiefen seiner selbst zurückgezogen. Hier war alles wie früher. Er saß oben auf ihrem Lieblingsplatz, doch keiner war bei ihm. Er ließ den Kopf hinter seinen Knien versinken. „Endlich aufgewacht?“ Überrascht sah er neben sich. „Axel.“ „Nein wahrscheinlich gehst du jetzt erst schlafen. Bald schon werden wir nicht mehr in der Lage sein, so miteinander zu reden.“ Betrübt wandte Roxas seinen Blick ab und überlegte kurz, wie er seine Lage erklären sollte. „Ich...ich werde wieder zu dem, der ich war.“ Axel ließ sich geschlagen neben seinem Kumpel nieder. „Ich habe viel darüber nachgedacht...“ meinte Nummer 8 dazu. „Naminé sagte das gleiche.“ Er wandte sich an seinen Partner. „Roxas du hast ein Herz oder? Während Naminé und ich... Wir haben nicht wirklich Herzen oder?“ Roxas konnte diese Frage nicht beantworten. „Ich weiß es auch nicht.“ „Dacht ich mir.“ „Aber ein Herz ist nicht etwas, das du sehen kannst.“ Der blonde Niemand wollte seinen Freund aufmuntern und erzählte ihm von seiner Theorie. „Ich frage mich, ob man es denn überhaupt fühlen kann. Wenn es so ist, dann...Ach vergiss es.“ Der Pyromane wurde neugierig. „Hm? Worauf willst du hinaus?“ Roxas fing an zu lächeln. „Ich bin mir sicher, dass Sora die Antwort findet. Denn er ist Ich.“ „Ja, das stimmt.“ Aus dem Nichts holte Axel zwei Meersalzeis hervor und gab eines davon dem Jüngeren. Doch dieser starrte das Geschenk nur lächend an, während der Ältere anfing sein eigenes zu verputzen. „Das erinnert mich an früher.“ meinte der Rothaarige beiläufig und fing an in Erinnerungen zu schwelgen. „Weißt du noch? Wir trafen uns zum ersten Mal an dem Tag, an dem du deinen neuen Namen bekommen hast. Und dann sahen wir uns den Sonnenuntergang von hier aus an.“ Roxas nickte zustimmend. „Ja. Hier komme ich her. Alle...Hayner, Pence und Olette. Ich hoffe es geht ihnen gut...“ „Du solltest nach ihnen sehen, um die Antwort zu finden.“ „Ja... also muss ich gehen. Sora wartet auf mich.“ Axel konnte nicht anders. Er setzte ein verbittertes Gesicht auf und verschlang den Rest von seinem Eis. „Ja. Das tut er wohl. Mann, dieses Eis ist wirklich salzig!“ Für einen Moment sahen beide noch ein letztes Mal den Sonnenuntergang an, bevor sich ihre Körper langsam auflösten. Mit einem traurigen Lächeln sah Roxas zu Axel, und Axel zu Roxas. Das wars. „Mach´s gut, Axel.“ „Mach´s gut..." eine Träne lief Axels Wange runter "Partner.“ Und dann wurde es dunkel. ... .. . „Wenn du jetzt abhaust, verzeih ich dir das nie.“ _______________________________________ Kapitel 7: Gegenwart Teil 4: When darkness fall a sleep ------------------------------------------------------- Jede Reise ermöglicht neue Begegnungen, und jede Begegnung führt zu einem Abschied. Wenn ein Abschied wiederum in eine Reise mündet, öffnen die Welten ihre Herzen. Wenn du an dem Weg zweifelst, den du bisher beschritten, wenn die Hand, die du hieltest, verloren scheint, blicke erneut auf das Herz, das einmal war... denn es hält alle Antworten bereit. Es begann plötzlich zu regnen. Einfach so ohne jegliche Vorwarnung. Ein Regen ohne Blitz und Donner. „Was zum- Wieso muss es ausgerechnet jetzt anfangen zu regnen?“ meckerte der fette Kater Karlo rum. Malefitz hingegen störte der Regen wenig. Sie wandte sich zu ihrer Begleitung, welche den kühlenden Regen genoss. „Tja da wären wir. Ich gebe zu, dies ist ein interessanter Ort. Ich glaube hier wird es mir gefallen. Und was ist mit dir? Willst du nicht vielleicht mir folgen? Du könntest meine rechte Hand werden.“ Doch ein Kopfschütteln war die Antwort. Malefitz war es gleich. „Nun gut dann endet unsere Partnerschaft hier.“ „Danke.“ Der Wächter zog einen Kompass mit einer sonderbaren Nadel hervor und verschwand in jene Richtung die sie wies. Malefitz sah ihrer Bekanntschaft noch hinterher und begab sich dann in Richtung Schloss. Der Kater folgte ihr unbeholfen. Ein paar Gassen weiter endete der Weg am Wolkenkratzer der Erinnerung, wo Sora und seine Freunde sich gerade befanden. Wenige Minuten später stoppte der Regen und der Auserwählte zog weiter. Mit langsamen Schritten näherte sich der Wächter dem hohen Gebäude und blieb vor ihm stehen. Die Nadel des Kompass spielte verrückt. Sein Besitzer kniete sich hin und legte ihn auf den Boden. Dann zog er seinen Mantel aus und schob seine Fliegerbrille hoch. „Wenn du jetzt abhaust verzeih ich dir das nie.“ ~Wo bin ich?~ Verwirrt sah Axel sich um. Da war nichts außer Dunkelheit. Hatte er sich die Stimme vorhin nur eingebildet? Seine Augen fühlten sich so schwer an. Er schlug sie kurz zu. In dieser kurzen Zeitspanne hatte sich ein Schattenschalk vor ihn gestellt. Überrascht musterte er ihn. ~Wer bist...?~ 'Ich bin´s!' ~Ale?~ Mit einem Mal verschwand alles. Er bekam keine Luft mehr. Moment, war er unter Wasser? Instinktiv fing er an zu schwimmen, in die Richtung die er für oben hielt. Aber war das auch oben? Er brauchte Luft. Auf einmal erkannte er etwas. Es war Licht, dass gebrochen wurde. War es die Wasseroberfläche? Plötzlich erstrahlte das gebrochene Licht noch heller und blendete ihn so sehr, dass er seine Augen schloss. Als er sie wieder öffnete, erkannte er einem ihm sehr bekannten Himmel wieder. Einen dunklen trostlosen Himmel, der ihn schon früher immer bedrückt hatte. Inmitten dieser Trostlosigkeit von schwarzen und grauen Wolken erstrahlte jener Mond, für dessen Entstehung die Organisation solange hatte arbeiten müssen. Doch was war das? In Kingdom Hearts klaffte eine riesige Wunde. Er wollte sich aufrichten, doch ihm fehlte die Kraft dazu. Wieso war er so erschöpft? „Na endlich wach?“ fragte ihn plötzlich jemand. Er drehte seinen Kopf zur Seite und erkannte eine junge Frau, die neben ihm saß und sich an der Wand des Wolkenkratzers der Erinnerung anlehnte. Eine Fliegerbrille hinderte ihr langes tiefdunkelrotes Haar daran ihr Gesicht zu verbergen und so erkannte er sie wieder, auch wenn ihre Gesichtszüge reifer geworden und ihre Statur nun die einer erwachsenen Frau war. Seine müden Augen weiteten sich überrascht und sein Mund zögerte ehe er ihren Namen aussprach. „Boya.“ Auch wenn er es nicht fassen konnte, wusste er, dass sie es wirklich war, als sie ihn anlächelte. Doch konnte ihr Lächeln nicht verbergen, wie erschöpft und besorgt sie war. „Was ist passiert?“ musste er nun wissen. Um sie herum waren Herzlose und Niemande, welche tausenden von Herzen nachjagten, die langsam vom Himmel fielen. Boya sah dem Ganzen traurig zu, während sie erklärte. „Man hat Kingdom Hearts angegriffen und nun bricht alles ein. Ich glaube diese Welt wird bald in sich zusammenfallen. Scheint als würde dieser Auserwählte alles richtig machen.“ „Du kennst Sora?“ Boya schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich. Wir sind uns ja nie begegnet. Obwohl, ich hab ja Roxas getroffen, also kenne ich ihn wohl doch irgendwie.“ Sie grinste als sie sich daran erinnerte. Ihr Gesprächspartner sah sie betrübt an. „Ich dachte du seist tot.“ kam es dann von ihm. „Nein. Unkraut vergeht nicht. Du wirst dich nicht erinnern, aber eigentlich hast du mich damals gerettet als ich vom Schiff fiel.“ Ein verstörter Blick traf sie und wieder musste sie überlegen grinsen. „Ich meine deinen Herzlosen. Er hat mich damals mit in die Welt der Finsternis genommen. Er öffnete einen dieser Korridore oder wie sie heißen, bevor ich auf dem Boden aufschlug. Na klingelt es da bei dir?“ Doch er schüttelte schweigend den Kopf. „Kaum zu glauben. Vier Jahre bin ich mit ihm in der Finsternis umhergewandert und du erinnerst dich nicht.“ „Ist vielleicht auch besser so.“ flüsterte er leise und bekam als Strafe einen leichten Schlag auf die Schulter. Er sah sie böse an und nach einem Moment des Schweigens fingen beide an zu lachen. Die Erinnerung an alte Zeiten hatte sie ihre schlechte Lage vergessen lassen. Doch jener fröhlicher Moment hielt nicht lange an. Ihr Lachen verstummte wieder. „Wieso bist du hier Boya?“ fragte er und spürte wie langsam die Müdigkeit ihn überkam. So musste er sich anstrengen nicht einzuschlafen. „Ich wollte es dir zurückgeben.“ gab sie als Antwort, doch dass reichte ihm nicht. „Was wolltest du mir wiedergeben?“ Sie hob ihre Hand und zeigte auf seine Brust, auf welcher sein geliebter Kompass lag, den er an jenem Tag zusammen mit Boya verlor. Mit letzter Willenskraft nun zwang er seinen Körper dazu sich aufzurichten und den Kompass mit der rechten Hand zu nehmen. Erschöpft lehnte er sich an die kalte Mauerwand und spürte plötzlich ein immer wiederkehrendes Pochen in seiner Brust, mit welchem ein Kribbeln durch seinen ganzen Körper schoss. Zum ersten mal seit Jahren schmerzte sein Herz wieder, überwältigt von all diesen Gefühlen, die ihn durchfuhren. Freude darüber Boya wieder gefunden zu haben. Wut darüber dass Xemnas ihn so ausgenutzt hatte. Angst um Naminé. Trauer über den Tod von Xion. Und Erleichterung darüber dass Roxas noch lebte. All diese angestauten Gefühle, welche im letzten Jahr nur ab und an in kleinem Masse auftauchten, prallten jetzt wie eine gigantische Welle gegen ihn und ließen ihn erzittern. Bis eine Träne nach der andern ihren Weg über seine Wangen fand. Ein gequältes Lachen versuchte sich durch seine Trauer zu zwängen. „Verdammt!“ schrie er plötzlich. Boya zuckte erschrocken zusammen. Sie zögerte kurz doch dann legte sie ihre Hand auf die seine und er fing an sich langsam zu beruhigen. Er schluchzte leise, als er sie fragte: „Was ist nur mit mir los?“ „DiZ hat versucht es mir zu erklären. Dein Herz suchte sich damals einen Ort an dem es verweilen konnte und wählte dafür deinen Kompass. Ich habe ihn immer bei mir getragen und weil dein Herz so nah bei meinem war und weil ich auch mit Roxas verbunden bin, hast du über ihn und mich hin und wieder Kontakt zu deinem Herzen gehabt.“ „Kann ich mich deswegen an Xion erinnern?“ „Vielleicht. Ich kenne mich damit nicht aus.“ Sie kramte in ihrer Hosentasche und zog einen zusammengefalteten Zettel hervor, den sie vor seine Nase hielt. „Soll ich dir geben.“ Verwirrt nahm er den Zettel und faltete ihn auf. Eine Zeichnung von ihm selbst, Roxas, Naminé, Xion, Boya und Sora war darauf abgebildet. Die grellen Farben der Buntstifte, mit dem das Bild gemalt worden war, strahlten richtig. Er erkannte den Stil wieder. Wie oft hatte er sie im Castle Oblivion beim Zeichnen beobachtet, während er auf sie geachtet hatte. „Naminé.“ „Sie kam hier vorbei und fing an zu weinen. Nachdem ich sie beruhigt hatte, gab sie mir den Zettel und bat mich dir was auszurichten.“ sie verstummte um ihn neugierig zu machen. „Was? Was hat sie gesagt?“ „Danke, dass du zurückgekommen bist.“ Er sah verdutzt drein ,musste dann aber leise lachen. „Es hat sich viel verändert.“ meinte er plötzlich. „Du bist ruhiger geworden, Boya.“ „Das liegt daran, dass ich so fertig bin. Es war ein langer Weg hierhin.“ „Das stimmt. Ein verdammt langer Weg...“ Ohne jede Vorwarnung tat sich, einige Meter von ihnen entfernt, die Erde auf. Ein gigantischer Riss zog sich durch den Beton der Stadt. Gebäude fingen an einzustürzen und Niemande und Herzlose wurden von der Dunkelheit die aus den Spalten kroch verschlungen. Das Schloss der Niemande, welches lange Zeit erhaben auf die Stadt hinuntergeblickt hatte, zerbrach nach und nach und fiel in den unendlichen Abgrund. Nun war es soweit. Die Welt die Niemals war kehrte in die Finsternis zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)