Destiny Calls von aerial (SasukexNaruto) ================================================================================ Kapitel 3: Of Coffee Rings and Fingerprints ------------------------------------------- Gut gelaunt band sich Naruto die helle Schürze um seine schmalen Hüften und rieb sich anschließend voller Vorfreude die Hände. Er liebte seinen Beruf. Er liebte seinen kleinen Essensstand, der sich im obersten Stock des Einkaufszentrums, welches im Herzen der Stadt gelegen war, befand. Aber vor allem liebte er den lieblichen Duft von Ramen am Morgen! Oder besser gesagt am Vormittag… denn es war mittlerweile fast elf Uhr. Seine Mitarbeiterin Ino war inzwischen auch mit leicht säuerlicher Miene in die Kaffeepause verschwunden, die bei ihr immer ausgesprochen lange zu dauern schien. Das lag daran, weil sie eben ziemlich geschwätzig war, vermutete Naruto. Und wenn man bedachte, dass er sich vorher wegen seines späten Erscheinens erst einmal eine fünfzehnminütige Stadtpauke anhören hatte müssen, warf das doch wirklich die Frage auf, wer hier eigentlich der Boss war… Während er gerade fröhlich die - jedenfalls seiner Meinung nach - nahrhafte Brühe für den großen Ansturm um die Mittagszeit herum aufsetzte und dieser anschließend in vollster Zufriedenheit beim köcheln zusah, ertönte plötzlich die unverkennbare Melodie seines Handys, welche signalisierte, dass er soeben eine Kurzmitteilung empfangen hatte. Aus seiner blendenden Laune heraus, schwang der Blonde einige Sekunden lang seine Hüften zu 'Sexbomb' und entsperrte schließlich das Handy, woraufhin der Klingelton auch sofort verstummte. Man konnte regelrecht mit ansehen, wie Narutos gerade noch strahlende Gesichtszüge, erst einen sehr erstaunten Ausdruck annahmen und ihm schließlich gänzlich entglitten; nur um sich kurze Zeit später wutentbrannt anzuspannen. Es war Sasuke gestern also tatsächlich nur um die Reinigung des verdammten Anzugs gegangen? Wieso war er auch so blöd gewesen zu glauben, dass sich da gestern Nacht etwas… Besonderes zwischen ihnen abgespielt hatte! Verdammt! Er war vor wenigen Minuten sogar noch davon überzeugt gewesen, dass sie sich bald wieder sehen würden. Naruto hätte das Handy in diesem Augenblick am liebsten auf den Boden gepfeffert und dann sicherheitshalber noch einmal die Überreste dieses teuflischen Wunderwerkes der Technik in den Boden gestampft. Zum Glück besann er sich noch rechtzeitig, da er sich im Moment nicht unbedingt ein neues Exemplar leisten konnte. Dieser Bastard! Und er hatte heute früh sogar noch in der Dusche zu ihm masturbiert! Eine Ehre die normalerweise nur den knapp (oder eigentlich meist gar nicht) bekleideten jungen Damen in seinen schmutzigen Heftchen gebührte. Fast fühlte er sich versucht die ihn geradezu zu verhöhnen scheinende Nummer auf seinem Display anzurufen und Sasuke einmal ordentlich die Meinung zu erzählen! Wütend auf sich selbst und vor allem auf den schnöseligen Bastard legte er das Handy aber vorerst in die dunkelste Ecke seines Ramenstandes und schmollte leise vor sich hin. Seine Laune war immer noch auf dem absoluten Tiefpunkt, als Ino, ein wonniges Grinsen auf ihr hübsches Gesicht gepflastert und mit verträumten Augen, wieder durch die kleine Hintertüre in den Ramenstand trat. Sobald ihr Blick auf Naruto fiel, bekam sie dieses unheimliche Blitzen in den Augen. Dann hakte sie sich bei ihrem Chef, der sich nicht schnell genug vor dem, was jetzt wahrscheinlich wieder kommen würde, zu retten vermocht hatte, ein. Sofort begann sie aufgeregt zu erzählen, wobei ihr langer blonder Pferdeschwanz im Takt zu ihren erregten Worten wippte: „Du wirst nicht glauben wen ich gerade im Starbucks getroffen habe!“ Vermutlich wieder irgendeinen Prominenten, der ihr angeblich zugelächelt hatte, was sie jetzt natürlich dazu veranlasste von einer baldigen Traumhochzeit und einer ganzen Fußballmannschaft an gesunden, hübschen Kindern zu fantasieren… Ino drückte ihre Wange fest gegen Narutos eigene und machte, wohl um den dramatischen Effekt ihrer im Anschluss daran folgenden Worte noch zu unterstreichen, eine ausladende Geste in den leeren Raum vor ihnen. Es schien Naruto als wollte sie ihm auf diese Weise ihre imaginäre Zukunft als Frau eines millionenschweren Supersportlers, Rockstars oder wahlweise auch des Präsidenten vor Augen führen. „Ich komme also total Ahnungslos in das Café und sehe plötzlich – Naruto rollte bei der effekthascherischen Pause, welche jetzt folgte heimlich die Augen – den best-aus-seh-end-sten Mann auf der ganzen Welt!“ Den habe ich schon gestern Nacht getroffen... dachte Naruto bitter. „Schlank, schwarze Haare, tolle Frisur, wunderschöne dunkle Augen, unglaublich schicker Anzug, das neuste Handymodell, so verträumt und irgendwie mysteriös…“, fuhr die blonde Ramenverkäuferin fort. So würde er Sasuke auch beschreiben… „Und das Beste: ich weiß sogar wie er heißt!“, fügte Ino triumphierend hinzu: „Sasuke Uchiha! Ja genau, der Sasuke Uchiha! Der Chef des im Moment absolut hipsten Plattenlabels!“ Naruto klappte die Kinnlade sprichwörtlich herunter. Aber nach einem kurzen Moment des Erstaunens ballten sich bereits seine Fäuste, weil ihm gerade eine gewisse Tatsache gedämmert war… Sasuke war also einer der Uchiha Brüder… und die waren seines Wissens ja nur die Besitzer von Sharingan Records… eines der erfolgreichsten Plattenlabels des Landes! Dieser Mann musste Geld haben wie Heu, es wuchs ihm vermutlich schon zu den Ohren heraus! Und dann besaß er auch noch die Dreistigkeit, Naruto wegen eines winzigen, unbedeutenden Bierflecks, den man mit etwas Wasser sofort hätte entfernen können, die Rechnung für die Reinigung seines Anzuges nach Hause schicken zu wollen? Als Ino gerade im Begriff war nach einer Verlängerung ihrer Pause zu fragen, sodass sie sich endlich Sasukes Telefonnummer besorgen konnte, befreite sich Naruto plötzlich entschlossen aus ihrem eisernen Griff und riss dann energisch seine Schürze von sich. „Du bleibst hier.“, donnerte er in ungewöhnlich forschem Ton, der ihm eine Sekunde später aber schon wieder Leid tat oder ihm, besser gesagt, ein reumütiges Wimmern entlockte, als eine zwar kleine aber dennoch äußerst schmerzverheißende Faust nach ihm geschwungen wurde. Schnellen Schrittes machte sich Naruto auf, in den ersten Stock des Einkaufszentrums, wo sich eine Starbucksfiliale eingekauft hatte. Die Arme hatte er dabei steif neben dem Körper. Seine kurzen Fingernägel drohten sich in die Handflächen zu bohren, so fest hatten sich seine Hände verkrampft und sein Kopf hatte inzwischen eine ungesund anmutende rötliche Färbung angenommen. Er schäumte vor Wut. Die schwere Eingangstüre von Starbucks klimperte unschuldig, als sie kurze Zeit später energisch aufgestoßen wurde und… tatsächlich! Sein Blick fiel sofort auf einen der hinteren Tische, so weit entfernt von allen anderen Gästen wie nur irgendwie möglich. Dort saß, das Gesicht zur Hälfte hinter der aktuellen Times verborgen, wirklich Sasuke Uchiha! Naruto krempelte seine Ärmel hoch, stampfte dann lautstark durch das Cafe und ließ am anderen Ende angekommen seine Handfläche mit einem Knall auf die Tischplatte niedersausen, was den Kaffee des Dunkelhaarigen ordentlich zum überschwappen brachte. Mit düsterem Blick knurrte er dabei: „Sasuke…“ Manchmal waren die Wege des Schicksals eben unergründlich… Sasuke war noch nie so froh gewesen, dass er die Tageszeitung abonniert hatte. Obwohl er sich in die hinterste Ecke des berühmten Coffeeshops gesetzt hatte, war ihm bis eben eine blonde, junge Frau gewaltig auf den Keks gegangen, indem sie ihm anzügliche Blicken zugeworfen hatte, die in etwa suggerierten, dass sie gleich einen Orgasmus bekommen würde, sobald er sie auch nur mit dem kleinen Finger berührte. Mal eine ausgesprochen kreative Art der sexuellen Belästigung... In Konsequenz war ihm nichts anderes übrig geblieben als das informationsreiche Blatt größtenteils vor sein Gesicht zu halten und zu hoffen, dass ihn sonst niemand erkennen, anstarren oder nach seiner Nummer fragen würde. Zudem war es relativ interessant, was die Zeitung so berichtete. Wenn der Kaffee hier doch bloß nicht so verdammt gut schmeckte schmecken würde... Zumindest bis die Hälfte über den Tisch schwappte, als irgend ein Schwachkopf - Sasuke kam sofort der Gedanke, diese Person arbeitslos und heimatlos zu machen - auf die beschissene Idee kam, seine Hand auf den Tisch zu knallen. Hoffentlich brannte dessen Handfläche davon und tat richtig schön weh. Ordentlich geknallt hatte es ja. Als habe er alle Zeit der Welt senkte Sasuke die Zeitung und blickte in zornige blaue Augen. Als er seinen Namen hörte, zog er seine Augenbrauen überrascht nach oben. Er hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit ihm. Es reizte Naruto ungemein wie Uchiha seine Zeitung gemächlich, fast in Zeitlupe, sinken ließ und dabei, im Gegensatz zu ihm und trotz der sich derweil auf dem Tisch ausbreitenden, braunen Pfütze eiskalt seine Fassung behielt. Unbewusst entblößte Naruto seine äußerst spitz wirkenden Eckzähne. Er erwartete schon fast, dass Sasuke gleich in seiner unerschütterlichen, emotionslosen Stimme, die keine Widerrede zu dulden schien, von ihm verlangen würde auch noch dessen Kaffee zu bezahlen… Außerdem hatte er in der Zwischenzeit begonnen leicht vor Wut und Anspannung zu zittern, was nicht gerade die beste Voraussetzung war um einen Sasuke Uchiha, bekanntermaßen – so stand es jedenfalls in der Presse – ein skrupelloser, gerissener Geschäftsmann, zur Rede zu stellen. Stattdessen musste er mit wutverzerrtem Gesicht und geballten Fäusten zusehen, wie sich Sasuke bedeutend langsam erhob und dabei auch noch die Frechheit besaß ganz offensichtlich von Naruto genervt zu sein. Das Blut in seinen Adern brodelte regelrecht. Nach einem Moment des Schocks dämmerte es Uchiha, dass er hier ganz schnell weg musste. Die anderen Gäste sahen allesamt zu ihnen rüber und hatten teilweise schon zu tuscheln begonnen. Klasse. Genervt stopfte Sasuke die Zeitung in seine Anzuginnentasche und packte Naruto am Arm, um ihn ruckartig aus dem Cafe und ziemlich unsanft hinter sich her durch die breiten Gänge des Einkaufszentrums, bis zu den Herrentoiletten zu ziehen. Zielstrebig schubste er Naruto in eine der Kabinen, schloss hinter ihnen ab und funkelte den nach Nudelsuppe riechenden Idioten an. „Was fällt ihnen ein?!" fauchte er wütend. Er fixierte Naruto, den sein Blick dabei zu durchboren schien. Solche Aktionen konnten seinen Ruf ruinieren, vor allem wenn sie durch Zufall Itachis Aufmerksamkeit erregten, der sie vor dem Aufsichtsrat zu unwirklichen Dimensionen aufbauschen würde, um ihn offiziell seiner Entscheidungsgewalt entmächtigen zu lassen. So enttäuschend es klang, aber in gewisser Weise war sein eigener Bruder nun mal Sasukes schwächster Punkt. Am liebsten hätte er den Flachkopf vor sich windelweich geprügelt, aber nicht einmal das konnte er sich leisten, weil es ihn wegen Körperverletzung vor Gericht bringen konnte. Musste ihn das Unglück wie einen verdammten Magneten verfolgen?! Das konnte doch alles nicht wahr sein! Naruto wusste gar nicht, wie ihm geschah. Sasukes plötzlicher Ausbruch hatte ihn so verblüfft, dass er nicht einmal auf die Idee gekommen war sich loszureißen. Als Sasuke dann endlich freiwillig von ihm abgelassen hatte, war es…. um sie in eine Toilettenkabine einzuschließen! Und Naruto traute seinen Ohren kaum, dass Uchiha es anscheinend wieder für nötig hielt ihn zu siezen! Innerlich stellte er sich schon vor wie seine Faust gleich mit einem hoffentlich schmerzhaften Krachen mit dessen (noch) hübschen Kiefer Bekanntschaft machen würde. Er war viel immer noch viel zu aufgewühlt um zu antworten und knirschte mit den Zähnen. Außerdem hatte er in solchen Situationen schon immer dazu geneigt Taten statt Worte sprechen zu lassen. Mögliche Folgen waren im Moment nebensächlich… Getrieben von seiner impulsiven Natur, packte Naruto den etwas größeren Mann am Kragen seines wahrscheinlich ebenfalls unbezahlbaren Hemdes. Dann schloss er mit einem Zielstrebigen Schritt die Distanz zwischen ihnen, bis er wegen ihrer unmittelbaren Nähe Sasukes Körperwärme spüren konnte. Praktisch aus der Laune Moments heraus, presste er seine Lippen grob, zornig, hart aber mit dem unverkennbaren Unterton eines einige Zeit lang unterdrückten Verlangens auf Sasukes und drückte diesen dabei mit seinem ganzen Körpergewicht in die Trennwand hinter ihnen. Narutos Wucht ließ Sasuke, verständlicherweise von dessen impulsiver Handlung einigermaßen überrumpelt, einen halben Schritt nach hinten stolpern. Alles passierte so schnell, dass es seinem Körper schlicht an Reaktionszeit für den entsprechenden Kampf-oder-Flucht-Reflex mangelte. Es kam gewiss auch nicht alle Tage vor, dass er in einer Toilettenkabine tätlich angriffen wurde. Und obwohl er sich nicht rühren konnte, war er sich doch jeden schmerzhaften Details bewusst. Sasuke riss die Augen auf, als raue Lippen mit seinen kollidierten, um ihn feucht und salzig, bar jeder Sanftheit aufzubrechen. Es war eine Art außerkörperliche Erfahrung, obwohl Sasuke nicht an solchen esoterischen Mist glaubte. Zunächst hatte Naruto beide Arme an der Wand hinter ihnen abgestützt um Sasuke effektiv dort festzuhalten. Inzwischen waren sie jedoch auf seltsame Weise in Richtung von dessen Hüften gewandert, wo sie jetzt natürlich über dem Jacket ruhten. Das musste wohl an den, wie er fand, eher halbherzigen Befreiungsversuchen Sasukes liegen. Und weil sich die Lippen des arroganten Bastards gar nicht mal so schlecht anfühlten, küsste Naruto währenddessen einfach immer weiter. Außerdem schien Sasuke nicht jemand zu sein, der sich in einer Toilettenkabine stumm und ohne richtige körperliche Gegenwehr zu einem Kuss nötigen lassen würde, woraus Narutos hormonvernebelter Verstand automatisch schlussfolgerte dass dieser damit einverstanden war. Vollkommen klar denken konnte er offensichtlich immer noch nicht, aber schließlich presste er, Naruto Uzumaki, Besitzer einer kleinen aber feinen Ramenbar, ja auch nicht alle Tage mit der ganzen Länge seines Körpers einen millionenschweren, mächtigen, verdammt heißen Mann in die Trennwand der Herrentoilette eines Einkaufszentrums. Obendrein fühlte es sich so verboten gut an! Er wollte Narutos von sich stoßen, aber seine Muskeln gehorchten ihm nicht. Ihm, Sasuke, der stets Herr jeder Situation war. Schlimmer noch, je länger ihn Narutos Lippen malträtierten, desto schwerer fiel es ihm seinen innerlichen Widerstand aufrecht zu erhalten, bis sich seine Muskeln langsam entspannten und seine Lider senkten. Wie eine Champagnerflasche die man zulange geschüttelt hatte, bevor man den Korken knallen ließ, übersprudelte Naruto, um in Sasuke weiter zu prickeln. Nur schmeckte er eher nach Ramenbrühe anstatt exquisitem, fein perlendem Schaumwein. Und doch war es eben dieses kribbelnde Gefühl in der Magengegend, welches Sasuke vergessen ließ, dass er einen Mann vor sich hatte. Dass er bis eben eine ungeheure Wut auf diesen Nichtsnutz mit seinen barbarischen Manieren verspürt hatte und dass dieser Kuss, diese vorübergehende Dummheit, wäre sie an einem anderen Ort geschehen, sein gesamtes Leben ruiniert hätte. Alles, woran Sasuke Uchiha in diesem Moment zu denken vermochte, war nichts. Naruto sah zufrieden dabei zu, wie die dunklen Augen langsam zufielen, sodass dichte schwarzen Wimpern federgleich über den blassen Wangen zum Liegen kamen. Dabei krallten Sasukes Finger in sein T-shirt, als ob er sich an ihm festhalten wollte. Obgleich das sicher ein nicht zu verachtender Anblick war – was nun wirklich maßlos untertrieben war - wollte er im Moment lieber fühlen, riechen, schmecken und schloss ebenfalls die Augen. Die Lippen des Dunkelhaarigen schmeckten ein wenig nach Kaffee aber gleichzeitig haftete eben auch dieser unverkennbare Sasuke-Nachgeschmack daran, den Naruto gerade versuchte, plötzlich doch etwas schüchtern und zögerlich, einzufangen, indem er seine Zunge, ohne den eigentlichen Kuss zu lösen, erst über dessen Unterlippe und dann ebenfalls über die Oberlippe gleiten ließ. Äußerst positiv überrascht war Naruto, als sein Kuss plötzlich, wenn auch ein wenig zaghaft, erwidert wurde. Es ermutigte ihn dermaßen, dass er sich fast versucht fand im nächsten Schritt den ein oder anderen Bestandteil seiner früh morgentlichen Fantasie auszuleben, welche er sich noch immer vor seinem inneren Auge vorstellen konnte. Er könnte beispielsweise Sasukes eigenen Duft in dessen Halsgrube riechen, weil er im Moment leider noch etwas von dessen Aftershave überdeckt wurde. Oder mit den Fingern sanfte Kreise auf dessen nackten Oberschenkel ziehen. Oder seine Zunge in dessen Bauchnabel tauchen und dann auf dem Weg in tiefere Gefilde eine feuchte Spur auf der blassen Haut hinterlassen… Naruto spürte regelrecht wie bei diesen Gedanken das Blut langsam aber sicher in seine Lenden schoss. Seine Intuition – der Verstand war ja gerade mehr oder weniger außer Gefecht gesetzt - warnte ihn dabei, dass es für sein bestes Stück unter Umständen äußerst schmerzhaft enden könnte, wenn es jetzt hart in Sasukes Hüftregion presste Leider hatte er gleichzeitig das ungute Gefühl, dass der Zauber des Moments nur allzu schnell vorbei sein könnte wenn er den Kuss jetzt lösen würde. Fast etwas wehmütig zog er deshalb zurück und machte vorsichtshalber auch noch einen Schritt nach hinten um wieder etwas Abstand zwischen ihre Körper zu bringen. Dabei blieb sein Blick noch kurz bei den leicht geröteten Lippen Sasukes hängen. Naruto hob seine Hand in den Nacken um sich leicht am Hinterkopf zu kratzen und pflasterte ein verlegenes aber breites Grinsen auf sein Gesicht: „Ähm… also, Sasuke… was wolltest du hier noch gleich besprechen?“ Narutos Worte hallten in der engen Kabinewieder, holten Sasuke abrupt zurück auf den Boden der Tatsachen. Der Druck gegen seine Lippen war gewichen, doch das Gefühl ließ ihn nicht los, klang noch immer nach, wie ein ungeliebtes Memento. Er starrte, ohne Notiz von dem verlegen Ausdruck Narutos zu nehmen. Ohne auch nur ein Wort an den Versager zu verschwenden drehte er sich um, einsperrte die Tür und riss sie auf um mit einer Laune, die weit unter dem Gefrierpunkt lag, aus den Toilettenräumen, zu den Rolltreppen hin zu stampfen, um dieses verfluchte Einkaufszentrum zu verlassen. Sasuke hatte Prioritäten im Leben, eindeutige. Auf Kosten seines Privatlebens hatte er den Beruf an erste Stelle gesetzt. Und er bereute nichts, denn er war erfolgreich. Er wusste gar nicht, was in ihn gefahren war für einen einzigen unbedeutenden Kuss alles aufs Spiel zu setzten wofür er so hart gearbeitet hatte. Wieso er es zuließ, dass irgendein daher gelaufener Loser einfach so seinen effizient arrangierten Alltag auf den Kopf stellte. Es musste sich um eine Miskonzeption seines sexuell unbefriedigten Unterbewusstseins handeln, ein postadoleszentes hormonelles Ungleichgewicht... Er sollte... wollte sich nicht auf diese Weise... zu Naruto hingezogen fühlen! Naruto ließ erst enttäuscht seine Hände und danach den Kopf sinken, als sich Sasukes Züge fast augenblicklich wieder erhärteten und sich dieser anschließend beeilte so schnell wie möglich aus der Kabine zu verschwinden. Eine Weile lang stand Naruto einfach nur da, immer noch fassungslos und ein wenig ratlos auf den hell gefliesten Boden des Waschraumes schauend, bis er auf einmal einen Entschluss fasste. Er würde bei Ramen nicht eher aufgeben, bis der eiskalte Bastard Sasuke Uchiha verschwitzt und mit lustverzerrtem Gesicht unter ihm liegen und Naruto anflehen würde endlich heiße Liebe mit ihm zu machen. Er war Naruto Uzumaki und was er sich einmal in den Kopf gesetzt hatte, nahm er niemals zurück! Darauf konnten sie alle, besonders Sasuke, wetten! Endlich verließ auch Naruto die Herrentoilette. Immerhin war es bereits Mittagszeit und er hatte noch einige Portionen Ramen zu verkaufen. Ino würde ihm sowieso den Kopf abreisen und wenn sie von diesem heimlichen Kuss Wind bekommen würde, wahrscheinlich auch noch die Augen auskratzen --------------------------------------------------------------------------------------- Als Naruto einige Tage später wieder auf dem Weg zu seinem Ramenstand, mit für seine Verhältnisse ungewöhnlich niedergeschlagenem Gemüt, durch die Straßen der Innenstadt schlenderte, wanderten seine Gedanken wieder einmal zu Sasuke und dem ihn betreffenden Versprechen. Der Scheißkerl hatte ihn seit dem Vorfall auf der Herrentoilette, nein, seit sie sich das erste Mal in der Bar begegnet waren, jede einzelne der letzten Nächte in seinen feuchten Träumen und - als wäre das noch nicht genug - auch noch tagsüber in seinen erotischen Fantasien heimgesucht. Aber natürlich hatte er in der Zwischenzeit immer noch nichts von ihm gehört. Nicht einmal die angekündigte Rechnung für die Reinigung war angekommen. Nach einer Weile des Schlenderns hielt Naruto inne, weil er auf der anderen Straßenseite einen kleinen Zeitschriftenstand entdeckt hatte. Vielleicht vermochte sich seine Stimmung durch den Kauf seiner erklärten Lieblingslektüre, die auf seiner Hitliste der besten Dinge der Welt einen der obersten Ränge - selbstverständlich nicht vor Ramen - einnahm, etwas zu heben. Entschlossen überquerte er die Straße und ließ seinen Blick nur wenig später auf der Suche nach dem 'Weekly Shonen Jump' durch die Auslage des Kiosks schweifen. Wie der Zufall es so wollte, entdeckte er dabei auf einem der bunten Lifestylemagazine eine äußerst interessante Schlagzeile: 'Neuer Stern am Himmel des Popbiz feiert ihr Debut bei Sharingan Records' Von der Neugier gepackt, schnappte sich Naruto die Zeitschrift und bezahlte sie anschließend zusammen mit der neuen Ausgabe von Shonen Jump. Noch im Gehen schlug er die Seite mit dem gesuchten Artikel auf und tippte dann mit seinem Zeigefinger so fest darauf, dass sie fast durchbog. Dann blieb er erst einmal stehen um besser lesen zu können. Er hatte es gewusst! 'Niemand anderer als die Uchiha Brüder persönlich laden heute Abend zum Debut ihrer neusten Entdeckung, dem Popsternchen (irgendwie ein wenig unleserlich an dieser Stelle), in die heiligen Hallen von Sharingan Records ein. Sasuke (24) und Itachi (29) Uchiha, die seit der Gründung des Plattenlabels 2006 wohl unzählige Frauenherzen zum Schmelzen gebracht haben, dürften mittlerweile eindeutig zu den begehrtesten Junggesellen dieser Stadt gehören…' Sollte das nicht ein Artikel über einen neuen Popstar sein? Stattdessen handelte er fast ausschließlich davon wie toll und sexy Sasuke Uchiha und dessen Bruder waren. Die Zeitschrift drohte sich unter Narutos Fingern zusammenzuknüllen. Oh wie gerne er Sasukes Gesicht sehen würde, wenn der fantastische Naruto selbst auf dieser kleinen Party auftauchen würde. Nicht, dass er zu solch einer Veranstaltung einfach hereinspazieren könnte. Die Sicherheitsmänner würden ihn wahrscheinlich gar nicht erst rein lassen, weil er nicht auf der Gästeliste stehen würde… da machte er sich keine Illusionen. Er kaute eine Weile gedankenverloren auf seiner Unterlippe herum, als ihm plötzlich die zündende Idee kam. Es gab doch Mitglieder einer bestimmten Berufsgruppe, die bei solchen Events immer äußerst gerne gesehen waren und daher auch immer auf der Gästeliste standen. Naruto musste also nur jemanden von der Presse dazu bringen, ihn als Gast mit auf die Party zu schleusen. Genauer gesagt, dachte er bei dieser Person an eine bestimmte, nämlich eine gewisse Freundin, die passionierte Klatschkolumnistin, bei solchen Partys regelmäßig eingeladen und garantiert immer anwesend war . Hastig nestelte er sein Handy aus der Hosentasche und wählte Sakuras Nummer. Als sie wenig Später in der Leitung war, trug Naruto auch sogleich sein Anliegen, den Umstand dass er auf dieser Party vorhatte Sasuke Uchiha für sich zu gewinnen, dabei wohlweislich auslassend, vor. Und ihre Antwort brachte ihn dazu einem wildfremden Mann im Vorbeigehen Daumen hoch zu zeigen. Ja, sie würde tatsächlich zu dieser Veranstaltung gehen und ja, sie würde Naruto als ihren Gast mitnehmen. Wenn er sich nicht wie ein Kleinkind benehmen würde, vergaß sie aber nicht hinzuzufügen. Zufrieden verabschiedete er sich von seiner Freundin und klappte das Handy zu. Sasuke Uchiha hatte heute Abend ein Date. Ohne es zu wissen. Mit Naruto. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)