One-Shot Sammlung von Schattenwolfamazone (Alles mögliche) ================================================================================ Kapitel 3: The Past was bloody... --------------------------------- Eigentlich müsste ich glücklich sein, doch die Leere in mir lässt es nicht zu. Fühle mich einsam, auch wenn ich Menschen um mich herum habe, weiß nicht was mit mir los ist, weiß nicht, wem ich vertrauen kann, weiß nicht wer ich bin Ich saß auf einem der Stühle am Rand und massierte müde meine armen Füße. Diese Ballschuhe sollten eigentlich einen Waffenschein benötigen. Doch gedanklich war ich ganz wo anders. Ich sah meinem Tanzpartner mal wieder dabei zu wie er hyperaktiv um seinen Freund und dessen Partnerin herumwedelte und versuchte witzig zu sein. Langsam regte er mich wirklich auf. Wer glaub er zu sein, mich dauernd so ignorieren und ausschließen zu können. Ich verstand mich selber nicht, warum ich immer noch so an ihm hing. Sollte ich ihn wirklich lieben? Das war doch einfach nicht möglich, oder liebte ich doch meinen Freund, der sich bis jetzt noch nie hat blicken lassen... Oder vielleicht auch meinen besten Freund. Ich schloss genervt die Augen und schüttelte den Kopf, ich hasste es immer noch in der Pubertät zu sein, wo die Gefühle verrückt spielen. Dabei sollte ich mich doch mit anderen, wichtigeren Dingen beschäftigen, statt mit diesem Alltagskram... Ich war nicht normal, und mein Leben war noch um so viel schlimmer als das der „Normalen“, auch wenn es mir in solchen Momenten eher nicht so vorkam. Abwesend strich ich über meinen Unterärmel, die lange Narbe darunter, die vom Ellbogen bis zum Handgelenk führte, löste durch die Berührung einen Schmerz aus, der mich wieder in die Wirklichkeit zurück verfrachtete. „Irgendwie bist du heute ein wenig zu ruhig.“ Ich drehte mich nicht zur Seite, sondern sah ruhig weiterhin auf meine geballte Faust. „Schön möglich!“, murmelte ich, ehe ich mich dann innerlich ermahnte und meine beste Freundin ansah. Ich sah das ihr Freund nicht weit von uns stand und war mir deshalb auch sicher, dass sie nicht weiter nach fragen würde, was denn mit mir los sei. Das würden wir unter uns noch mal besprechen und dafür war ich im Moment dankbar, den ich hatte ein sehr schlechtes Gefühl. Irgendetwas würde passieren und es würde bald sein. Dann begann die Musik, mit der die Tanzlehrer uns Jugendliche wieder zurückholte und es funktionierte wie immer. Alle Tanzschüler strömte von draußen, wo es wesentlich kühler war als im stickigen Tanzsaal, wieder herein und warteten auf die nächsten „Aufgaben“. Der Kurs ging in den zweiten Teil des heutigen Abends und ich konnte nicht verleugnen, dass es lustig war, doch das schlechte Gefühl in meiner Brust verschwand nicht. Und es dauerte nicht lange bis es sich bewahrheitete... Plötzlich mitten unter einem Cha-Cha-Cha wurde die Doppeltür mit einem Ruck nach innen aufgeschleudert und ein düster aussehender Mann kam herein. Eine düstere Aura ging von ihm aus und sofort wichen einige Leute vor ihm zurück. Ungeniert und selbstbewusst ging er durch die Halle, beobachtete von zirka 100 Schülern und den 6 Tanzlehrern. Keiner sagte ein Wort und auch die Musik wurde abgedreht. Schließlich fasste sich Joseph, der „Haupt“-tanzlehrer und ging auf den Fremden zu. „Was...?“ Doch noch bevor er einen vollständigen Satz über die Lippen brachte, griff der Fremde unter seine Jacke und zog einen Pistole hervor. Ein erschrockenes Aufkeuchen ging durch die Menge, und unwillkürlich wich jeder mindestens einen Schritt zurück. Außer mir, ich hielt die Luft an und starrte wie hypnotisiert auf den Mann. Und er starrte zurück, die Waffe war immer noch auf den Erwachsenen gerichtete, doch seine Augen, sahen mich triumphierend an. Für mich war er kein Fremder! Ich kannte ihn gut, zu gut! Er war gefährlich, nein, mehr als das er war ein Mörder, Wie ich... „Wir haben unseren letzten Kampf nicht beendet. Und du weißt doch, dass ich meine Aufträge immer erfülle, Satana!“ Ich merkte nicht mal, wie mich alle ansahen und wieder zurück zu Jack, dem Fremden sahen. Ich war nur auf ihn fokussiert, denn ich kannte ihn. Den kleinsten Fehler würde er ausnützen. „Diesmal muss ich dich wohl enttäuschen. Du wirst deinen Auftragen nicht vollenden können!“ Meine Stimme war kalt, so kalt wie schon lange nicht mehr und emotionslos. „Satana? Auftag? Sam! Was geht hier vor?“ Die leicht hysterische Stimme meiner besten Freundin drang von der Seite an mein Ohr, sie stand nicht sehr weit von mir entfernt. Während ich aus dem Augenwinkel heraus, Jack beobachtete, wendete ich meinen Blick zu ihr. Ich sah sie lange an und sie verstand, doch sie wollte nicht was ich wollte. Stattdessen wollte sie einen Schritt zu mir herkommen. „Tom! Halt sie fest wenn du sie nicht verlieren willst!“ Und ich konnte mich darauf verlassen, dass er es tat. Den er wollte seine Freundin nicht verlieren. Und auch Jacky sah ein wie ernst es mir war. „Was ist das für ein krankes Spiel?“ Nun wendete ich den Blick langsam auf die andere Seite, dort stand mein Tanzpartner und sah mich gerade heraus an, neben ihm Aaron und Tina Und im Hintergrund erblickte ich viele bekannte Gesichter, alle entweder eingeschüchtert, verwirrt oder mit der Situation schlichtweg überfordert. „Geht raus! Alle!“, ich sagte es so kalt und unbewegt wie möglich und ich sah Marco an. „Ich denke ja gar nicht dran, und dich hier alleine mit diesem Verrückten lassen. Du spinnst wohl?“, kam es empört von Jacky, die von Thomas immer noch festgehalten wurde. Leichte Verzweiflung stieg in mir auf. Dann hörte ich wieder seine Stimme. „Siehst du, sie wollen dir alle beim Sterben zu sehen...“ Ein hämisches Lachen folgte, „ außerdem hätte ich sie auch nicht gehen lassen! So macht es einfach viel mehr Spaß!“ Ein leises Knurren drang aus meiner Kehle, doch noch bevor ich etwas darauf erwidern konnte, sah ich plötzlich aus dem Augenwinkel, wie Marco auf Jack zurannte. Dann dachte ich nicht mehr und reagierte nur noch. Mein Körper übernahm kurz das denken für mich. In dem Moment als er in meiner nächsten Nähe war, schnellte ich vor und prallte mit meinem vollem Körper gegen seinen. Als wir zu Boden stürzten, hörte ich das Knallen der Pistole und das Aufschreien der Leute um mich herum nur noch als verzehrten Unteron, der mich gewaltig unter Druck setzte. Als ich wieder zu Atem kam, lag ich halb auf meinem Tanzpartner, der mich geschockt ansah. „Du rührst dich hier keinen Millimeter mehr weg!“ Nun sah er mich wirklich geschockt an, den meine Stimme klang nicht mehr wie die meine, wie immer wenn ich mich DARAUF konzentrierte und vorbereitete. Sie war eisig und auch mein Blick hatte seine Wärme verloren. Die Wut hatte mich gepackt , die Wut und die Angst, das es meine Schuld sein würde, wenn jemand verletzt werden würde. Mit einem raschen Sprung stand ich wieder auf den Beinen. Jack hatte die Pistole inzwischen wieder gesenkt und sein Blick war hämisch. „Du hast noch immer die Reflexe einer Killerin. Man merkt, wie gut du ausgebildet wurdest! Doch das wird dir nichts nützen, denn ich werde dich jetzt hier für dein Vergehen bestrafen müssen, sonst währe der Monsieur ganz und gar nicht begeistert und das wollen wir ja nicht!“ „Ich verstehe immer noch nicht warum er dich ausgeschickt hat, mich umzubringen, ich hatte schon bessere Gegner als dich!“ Nicht mal für eine Sekunde entglitten ihm seine Gesichtszüge, er hatte sich perfekt unter Kontrolle, stattdessen wurde, das hämische Grinsen um seinen Mund ein wenig breiter. „Du kannst mich nicht provozieren, das hat vielleicht beim letzten Mal funktioniert, aber dieses Mal nicht!“ Ich nutzte die Zeit die er redetet, um mich meiner elendigen Ballschuhe zu entledigen und das lange Messer, das ich wie immer unter meiner Kleidung versteckt auf dem Rücken trug, in die Hand zu nehmen. Dann ließ ich es langsam neben mir auf den Boden fallen. Er tat dies ebenso mit seiner Pistole. Ich hatte nie daran gezweifelt dass er die Regeln einhalten würde. Hosted by Animexx e.V. 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