Once upon a time... von abgemeldet ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- „S'il y eût jamais au monde une histoire garantie et prouvée, c'est celle des vampires. Rien ne manque: rapports officiels, témoignages de personnes de qualité, de chirurgiens, de prêtres, de juges: l'évidence est complète.“* -Jean-Jacques Rousseau 18. Jahrhunderts ~~~ „Wenn es jemals in der Welt eine bewiesene und geprüfte Geschichte gab, dann die der Vampire. Es fehlt an nichts: offizielle Berichte, Zeugenaussagen von Gewährspersonen, von Chirurgen, von Priestern, von Richtern: die Beweise sind vollständig.“ Kapitel 1: Dublin, Irland. 13 März; Colin Farell ------------------------------------------------ „Wissen Sie, Kinder sind sehr Anstrengend.“ „Und wieso denken Sie das?“, fragte er der Mann hinter dem großen Tisch und einen Computer Bildschirm. Seine Brille hatte er sachte die Nase hinab geschoben, den seine eigentliche Gleitsicht Brille war in er Reparatur und seine Lesebrille war auch nicht mehr die aktuellste, so das er nur so zwischen dem Herren und Bildschirm Blicke schweifen lassen konnte, ohne das er unter Kopfschmerzen litt. „Sie müssen meine Frage entschuldigen, aber viele haben Kinder. Sie sind nicht der einzige Vater mit Kinder. Ständig vergessen wir,das wir selber einmal Kinder waren und das es andere gibt.“ „Das ist Absurd, das Sie so einen Vergleich mit meinen Kindern machen.“ „Inwiefern sind den Ihre Kinder anders, als andere Kinder?“ kurz blickte er den Mann mit den blonden Haaren an und hob die Augenbrauen und sah in das blanke Gesicht seines Gegenübers.„Ah, ich verstehe, Sie wollen nicht darüber reden? Das macht doch nichts. Wie dem auch sei. Erzählen sie mir von ihrem ältesten Sohn – Matthias Vilatis – nicht wahr?“ „So in etwa.“ „Sind Sie stolz auf ihn?“ „Wie soll ich sagen, er war ein Narr und hat sich verliebt.“ Ein schweigen kroch zwischen den beiden Männern auf. Dem einen sah man seinem Alter nicht im geringsten an, der andere sah viel Älter aus als er eigentlich wahr, den er litt unter eine Krankheit mit dem Namen Progeria. Eine Krankheit die einen Schneller altern lies. Interessanterweise war dieses Gen nicht dominant wie bei anderen Leidens genossen, die von der gleichen Krankheit befallen waren, den er hatte bei weitem das alter von 13 überschritten – dem eigentlichen höchst Alter derer die Krankheit einem gestattet zu leben. „Wie bitte?“ stutze der älter aussehende Mann. „Ja, Sie haben schon richtig verstanden.“ sagte der blonde Mann mit einer verärgerten Miene. Der Mann mit der Brille, Herr Mikka, blickte ihn ein wenig überrascht an. „Verliebt? Was ist denn daran so Falsch Herr Farell? Das ist doch vollkommen normal.“ „Mein Sohn, mein ganzer Stolz: Nicht nur weil er mein erstes Kind wurde, sondern auch weil er auch von Geburt an große Talente vor zu weisen hatte. Und so eine Person wie er, schafft es, dass alles aufzugeben was ich ihm noch ermöglicht habe, in dem er sich verliebt hat!“ Kapitel 2: Dublin, Irland. 14 März; Matthias Vilatis ---------------------------------------------------- „Wie schreibt man Ihren Nachnamen?“ „Vilatis ... V-I-L-A-T-I-S.“ Das kratzen eines Bleistiftes auf Papier erfüllte den leisen Raum und war schon fast Ohrenbetäubend nach Matthias Meinung. „Ah – danke, wie kommt es das Sie einen anderen Nachnamen haben als ihrem Vater?“ Stirnrunzeln blickte der junge Mann Mikka an. „Darüber wollen Sie nicht reden?“, fragte er mit gehobenen Augenbrauen und einem lächeln. „...“ „Gut – dann nicht-“ „Ganz einfach – weil er nicht mein Leiblicher Vater ist.“ Ein kühler Blick ging von Matthias aus und verwirrt Mikka im ersten Moment. „Wollen Sie mir von Ihren Leiblichen Eltern erzählen?“ „Meine Eltern? Nun ja, sie waren meine Eltern.“ lächelnd blickte Matthias hinaus zum Fenster. „Mein Vater arbeitet viel und war selten zu Hause, doch er liebte meine Mutter und mich. Er war ein warmherziger Mann und immer großzügig zu seinen Mitmenschen und wusste immer was das Richtige war, ich schätze mal ich habe ihn bewundert. Mutter war die perfekte Frau für ihn schätze ich mal, wunderschön und vollkommen hingebungsvoll mit einer Leidenschaft fürs einkaufen wie jede Dame dieser Welt diese Leidenschaft nun mal hat, oder was meinen Sie?“ „Ja, das kenne ich auch von meiner Frau, sie liebt vor allem Dinge Schuhe.“ Ein kurzes lachen ging durch den Raum und Matthias lehnte sich nach hinten in seinem Stuhl. „Sie haben noch zwei Geschwister?“ „Als ich zu Colin kam, dann ja.“ „Und vorher? Bei deinen Leiblichen Eltern?“ „War ich Einzelkind.“ „Waren Sie dann oft allein zu Hause?“ Matthias blickte Mikka an und runzelte ein wenig die Stirn. Es war seltsam. Laut seinem Vater war Mikka nicht mal Mitte Vierzig, dennoch sah er aus wie ein alter Greis, so wie die Druiden in so manchen Filmen. „Nein, Jane war da meistens.“ „Ihre Freundin?“ „Ja und Nein denke ich mal.“ „Das klingt nicht wirklich sicher.“ „Ah, sehen Sie, im leben ist nichts sicher.“, Matthias setzte sich und meinte dies mit einem lächeln, dass so viel Trauer so tragen schien, das es schon fast erdrückend war. Mikka schob sich seine rutschende Brille wieder die faltige Nase hoch und erwiderte das lächeln, dabei schüttelte er sachte mit dem Kopf:„Das wäre bis auf den Tod.“ „Da wäre ich mir nicht mal so sicher Herr Mikka“, meinte Matthias mit einem perfektem lächeln und lachte leise vor sich hin. „Nichts im leben ist sicher Herr Mikka, glauben Sie mir einfach, ich weiß wovon ich spreche.“ Kapitel 3: Dublin, Irland. 18 März; Inaiya Briony ------------------------------------------------- „Ich war schon immer der Meinung gewesen, das Vater eine Partnerin brauchte.“, sagte das Mädchen mit den kindlichen Augen und der Körper einer fast Erwachsenen Frau. „Er war nie ausgeglichen genug.“ „Wieso denken Sie das?“ Kichernd blickte das Mädchen Mikka an und schüttelte sachte mit ihren eleganten Fingern durch ihre schweren dunklen langen Haaren. „Sie können mich ruhig Duzen, ich bin gerade mal 18 und nicht verheiratet. Wissen Sie, die Zeiten haben sich geändert.“ „Danke Inaiya, aber warum glaubst du das er besser dran gewesen wäre mit einer Partnerin?“ „Na, weil wir alle einen Partner brauchen. Das ist doch normal für uns, nicht wahr? Sie haben ja immerhin auch eine. Matthias und Jane auch. In gewissermaßen bin ich für Jasper schätze ich mal ein Partner. Ich war immer für ihn da und hab ihn mit groß gezogen.“ „Ist das dann nicht viel mehr eine Mutterrolle, als die Rolle eines Partners, die du dir dann aneignest?“, fragte Mikka mit einem Stirnrunzeln. Seine Hände lagen ineinander gefaltet auf dem Tisch. Schweigend griff er dann nach der Tasse Kaffee, die auf dem Tisch stand und trank einen tiefen Schluck der schwarzen Brühe, als sein Gegenüber weiter Sprach. „Nein. Nein. Es stimmt schon so wie ich es meine – Partner- und nicht Mutterrolle. Ah, wie soll ich das nur erklären, ohne das es Falsch klingt?“ Nachdenklich wand das Mädchen den Blick zur Decke hoch und legte ihren linken Zeigefinger auf ihre Lippen. „Also wissen Sie – Jasper liebt mich und ich liebe ihn, es geht viel weiter hinaus als Geschwister Liebe, müssen Sie verstehen. Aber bitte nicht Falsches denken nun mein lieber Herr Mikka!“ sagte sie dann hastig auf den verwirrten Blich des Mannes gegenüber von ihr hin mit einem leisen kichern. „Jasper vertraut mir Blind.“, sagte sie schließlich nach einigen Momenten der Stille. Sie stand auf von ihrem Stuhl und ging hinüber zum Fenster, blickte auf die Straße, 17 Stockwerke weiter unten, hinab. An das Fenster angelehnt drehte sie sich wieder zu Mikka, mit einem seltsamen Blick in den Augen den er nicht ganz einordnen konnte. „Wenn ich ihm sage Spring, würde er mir nicht widersprechen, sondern fragen, wohin oder wie weit. Er vertraut mir, weil ich die einzige bin, der man vertrauen kann in unsrer Familie.“ Mikka blickte das Mädchen ein wenig verwundert an. „Meinst du damit, das man Herrn Farell nicht trauen kann?“ „Nun ja, wie man es nun nimmt. Man kann sich darauf verlassen das er einiges macht, nur Vertrauen würde ich das nicht nennen. Er ist... berechenbar viel mehr als alles andere.“ „Und du bist das nicht?“ Das Mädchen kicherte und winkte mit der Hand ab. „Nein, ich bin unberechenbar, ich mache das was der Familie gut tut meines erachten nach.“ „Studieren sie deswegen Medizin?“ „Ja und Nein.“ „Genau das selbe hat Matthias auch gesagt.“ sagte Mikka ohne von seinem Kaffee auf zuschauen, stattdessen betrachtete er die schwarze Flüssigkeit in seiner Tasse, durch die er nicht hindurch sehen konnte. „Ah mein lieber Bruder, ja. Wissen Sie, mit Vater ist es nicht immer leicht. Er macht meistens was er will, es sei den man hindert ihn, was aber gefährlich ist, wenn Sie verstehen. Jasper zum Beispiel, hatte er ohne unsrer Erlaubnis zu uns gebracht. Matthias war wütend. Scheinbar wurde schon bei mir damals nicht mit Matthias geredet, ob er denn damit einverstanden wäre.“ „Denkst du, er ist Eifersüchtig?“ „Auf wenn? Auf Jasper? Auf mich oder gar auf Vater?“ Lachend schüttelte sie den Kopf, winkte abfällig mit der Hand. „Nicht doch, dank mir hat er gelernt das beste aus der Situation zu machen.“ „Und was ist das beste was man aus der Situation machen kann?“ Kichernd blickte Inaiya Herrn Mikka an. „Wenn Sie geduldig sind, erzähle ich Ihnen das gerne in aller Ruhe.“ Kapitel 4: Dublin, Irland. 18 März; Jasper Holing ------------------------------------------------- „Ich mag Teddys!“ , sprach der jüngst Sprössling der Familie. Seine großen Kindlichen Augen blickten hinauf zur Decke als er sprach. „Und was magst du noch?“ fragte Mikka mit einem großen warmen lächeln auf den Lippen. „Inaiya.“ eine kurze bündige Antwort die Mikka mit einem Stirnrunzeln auffasste. „Deine Schwester?“ „Ja, Sie haben doch gerade eben mit ihr geredet. Ich war deswegen der Meinung das Sie sie schon kennen, oder?“ Lachend schüttelte Mikka den Kopf. „Ja gewiss doch, ich kenne sie. Ich war nur ein wenig überrascht von deiner Antwort, das ist alles.“ Fragend blickte der 8 jährige junge mit den Locken sein Gegenüber an. „Was magst du an deiner Schwester am meisten?“ „Ihren Geruch!“ rief er freudig und hob seine Finger hoch um weitere Eigenschaften seiner Schwester aufzählen zu können: „Sie ist witzig, spontan, ich kann mit ihr spielen was ich will, wir essen immer zusammen... ich mag es wenn sie mich umarmt, wenn sie mich küsst, wenn sie mich ins Bett bringt. Besonders wenn sie mir gute Nacht Geschichten erzählt oder wenn sie mir von der Lebensweise der Menschen erzählt-“ Mikka blickte von seiner Kaffeetasse auf. „Welche Lebensweise, welcher Menschen?“ „Na Sie sind doch ein Mensch, sagen Sie es mir!“ „Und du bist kein Mensch?“ „Jaein~“ schmunzelte der kleine Junge verlegen und beugte sich in seinem Sessel weit nach vorne zum Herrn Mikka. Kapitel 5: Ben: Von Menschen und Werwölfen -Teil 1 -------------------------------------------------- There was a starre daunst, and vnder that was I borne (Es tanzte eben ein Stern, und unter dem bin ich zur Welt gekommen) Shakespeare, Viel Lärmen um nichts, 2, I * Ich erinnere mich genau an den Tag vor dem Abend, der mein Leben gänzlich verändert hatte. Seltsamerweise wurden meine Erinnerungen in einem Sieb aufgehoben und so verlor ich selbst die wichtigsten und schlimmsten mit der Zeit. Ich war 16 Jahre alt als meine kleine Schwester zu mir kam und sagte, sie würde bald heiraten. Ihrem Lächeln zufolge und dem Ring an ihrem Finger, schien sie glücklicher den je zu sein. Mit 18 Jahren wurde ich zum stolzesten Onkel in Stratford und ein Jahr darauf holten sich die Engel das Kind meiner Schwester. Meine Eltern starben kurze Zeit später an der Pest und so blieben nur noch meine Schwester, meine Cousine und ich übrig. Vater hinterließ mir sein ganzes Vermögen, sein Hab und Gut für das er 46 Jahre lang gearbeitet hatte. Zudem hinterließ er mir ein altes Buch, dass schon drohte auseinander zu fallen und ein Brief in der ersten Seite. Was ich aus diesem Brief alles erfahren habe, schockierte mich. Meine Familie war verflucht und das ein leben lang. Was für ein Fluch es war, will ich euch jetzt nicht erzählen, sonst ist gleich die ganze Spannung verflogen. Meine Cousine Charlett, meine Schwester Mary und ich zogen zu einem entfernten Verwanden meiner Mutter, raus aus der kleinen Stadt Stratford hinaus auf das Land in einer Ortschaft die keinen Namen hatte. Hier nannten alle die mit Bäumen und Ranken verwachsene Stadt ’hier’. Es war der 15. April 1562. Die Herrschaft der Königin Elisabeth 1 hatte hier kaum Auswirkungen. Nach der Königin müsste hier alles in einer gewissen Ordnung herrschen, was das zusammenleben der Menschen und vor allem der Kirche anging. Elisabeth 1 war eine gerechte und wohl angesehene jungfräuliche Königin die jeden Konflikt mit anderen Staaten vermied, einen Krieg nur einging wenn es unumgänglich war. Die Sonne schien mir ins Gesicht und hieß mich und meine Gefährten willkommen. “Da ist der Bastard”, hörte ich eine ältere Frau nicht weit weg von mir sagen. Sie stand neben ihrem Schweinestall neben der Straße. Ihr müsst wissen, dass es im 17.Jahrhunder keine Ordnung gab was die Straßen und Häuser, ja sogar Ställe anging. Früher war ein Haus einfach mitten auf der Straße erbaut worden, ein heruntergekommener Stall gleich dazu und so stapelte sich alles bis eine solche Unordnung entstanden war, dass sich jeder Laie verlaufen würde. Alles und jeder war sich so nahe, es war üblich das man versehentlich in einen Misthaufen trat, kein Wunder wenn deren Bauern das Vieh frei durch das Dorf herumlaufen ließen. “Lass uns Joseph suchen, Bruder”, bat mich Mary als sie aus der Kutsche stieg und vorsichtig meine Hand nahm. Ich nickte leicht. Charlett brauchte wie immer länger Zeit. Vielleicht waren es ihre langen, zerzaust, völlig ausgetrockneten Haare die in allen Himmelsrichtungen herausstachen sodass sie nichts mehr vor ihren eigenen Augen sehen konnte, so war ich der Meinung. “Nein nein, da lang”, sagte meine 19-jährige Cousine und schleppte ihren Koffer durch die schlammige Straße bis zu einem etwas größeren Haus. Hier wohnte der entfernte Verwandte meiner Mutter Johanna, Joseph. “Da seit ihr ja”, ein alter Mann mit grauen Haaren kam aus den Garten und umarmte Charlett herzlich, er kannte das Mädchen seit klein auf. Joseph ging nun auch auf Mary und mich zu. “Meine lieben Kinder, es tut mir so leid”, da konnte sich auch Mary nicht mehr zurückhalten und umarmte, den für sie fremden Mann. Sie hing sehr an unserer Mutter und vermisste sie schrecklich. Joseph war erst unbeholfen, ein netter Mann, war meine erste Meinung über ihn gewesen und er lächelte mich mit seinem freundlichen Gesicht an. In dem Brief den mir Vater hinterließ, schrieb er, ich solle mich an Joseph wenden, er würde mir erzählen was es mit dem Fluch der Familie auf sich hatte. Der Abend brach an. “Es ist so ungewohnt hier”, Mary und ich befanden uns in eines der Zimmer im Hause, was wir nun als ‘unser Zimmer’ bezeichneten. Meine Schwester lag auf dem einzigen Bett und starrte ihren Ring an. “Das wird schon wieder”, leicht legte ich meine Hand auf der ihrer und da sah sie mich schon mit diesen braungrünen Augen an. “Ich vermisse sie alle so schrecklich”, so war meine kleine Schwester. Wenn sie anfing zu weinen, nahm ich sie immer in den Arm, wog sie wie ein Vater es bei seiner Tochter tun würde und sprach auf sie beruhigend ein. Es war nicht ungewöhnlich das man im 16.Jahrhundert schon mit 16 Jahren verheiratet war. Für die Meisten war es vielleicht sogar zu spät. Aber meine Schwester war zu jung und unerfahren. “Du verheimlichst mir etwas Ben”, ihre brüchige Stimme stach sofort in der Stille heraus. “Was meinst du?”, ich tat so alsob ich nicht wüsste von was sie sprach. “Du weißt genau was ich meine. Was hat Vater in dem Brief geschrieben?”, eine Strähnen ihres langen braunen Haars legten sich über ihre Stirn, welche ich dann sanft hinter ihr Ohr legte. Ich sagte ihr nicht an diesem Abend, was in dem Brief stand. Genauso wie in den nächsten Monaten. Joseph schien mir aus dem Weg zu gehen, anders gesagt, er ging mir mit Absicht aus dem Weg und ich wusste genau warum. Er wollte mir nicht sagen was es mit dem Fluch auf sich hatte. Aber er müsste es bald tun, sonst würde etwas geschehen was niemandem zum Wohle kommen würde. Als Mary und Charlett zu Bett gingen, waren nur noch Ben und ich die einzigen die wach waren. Wir saßen im kleinen Salon. Joseph richtete hier alles im Stil der Tudors ein, leicht rustikal und in Grautönen könnt ihr euch das vorstellen, so entsprachen auch die Balken in ihrer typischen schwarzen oder dunkelbraunen Farbe. Zu meiner Zeit war die Farbgebung wesentlich zarter und subtiler abgestuft. Die hölzernen Möbel im Raum entsprachen den normalen Einrichtungen von heute. “Ich muss mit dir etwas besprechen Joseph”, das war der Anfang den ich setzte. Joseph saß mit mir am Tisch und beobachtete das Flackern der Flammen im Kamin. Der alte Mann drehte sich zu mir und sprach. “Aber nicht hier, ich will nicht das deine Schwester davon etwas mitbekommt, dass soll meine Frau übernehmen”, Susan war seine Frau, eine sehr temperamentvolle Person muss ich schon sagen. Ich folgte Joseph durch den Flur, hoch in den ersten Stock und dann auch in den Dachboden. Von der Decke herunter öffnete der Alte eine Türe, und eine schon auf dem Holz geschraubte Treppe kam runter. So gingen wir auch hoch und schlossen die kleine Falttüre von oben. Alles war dunkel, man konnte nichts sehen aber riechen. Ein seltsamer Geruch kam mir entgegen und ich hörte wie etwas laut atmete. “Erschreck dich nicht”, hörte ich Joseph sagen als er eine Kerze anzündete und ich in zwei paar goldene Augen sah. Vor dem Fenster des Dachbodens auf dem Teppich, lag eine Art Hund, dachte ich zuerst. Aber es war kein Hund, die Schnauze war dafür zu lang und eben, die Augen waren nicht so groß und rund sondern schmal und geprägt. “Ein Köter?”, ungläubig drehte ich mich zu Joseph. “Nicht doch!”, empört und etwas zu laut sprach er. Seine Stimme wurde wieder leise und er ging auf den Köter, so wie ich das Vieh nannte rüber. “Das ist deine Cousine”, der Mann setzte sich neben dem Tier und legte seine Hand auf dessen graubraunes Fell. Erst musste ich darüber Schmunzeln. “Natürlich”, schnaubte ich und der Köter knurrte mich an. “Nicht doch Charlett”, sprach Joseph beruhigend zu. “Er weiß es schließlich noch nicht, lass ihm Zeit. Jetzt werden wir es ihm beichten”. Ich schreckte zurück als das Ding anfing zu knurren von dem mein entfernter Verwandte behauptete, sie wäre meine Cousine Charlett. Joseph lächelte etwas schadenfroh, tätschelte dann seine Hand auf dem Boden ohne mich nur einmal aus den Augen zu lassen. “Setz dich hin. Ich werde dir jetzt erzählen, was es mit dem Fluch auf sich hat”. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)