Dreams of December von Ela87 ================================================================================ Kapitel 11: Leise rieselt der Schnee ------------------------------------ Pairing: Arne Friedrich / Marcell Jansen Disclaimer: Alles nicht meins, ich verdiene auch, leider, kein Geld damit Kapitel: 12/31 Lied: Wenn ich an Weihnachten – Rolf Zuckowski Link: http://www.youtube.com/watch?v=0ec-3BcBm0o *************************************************************************** Leise rieselt der Schnee Vorsichtig befreite sich Marcell aus der Bettdecke. Der Tag war anstrengend gewesen, aber schlafen konnte er trotzdem nicht. Es war drei Uhr morgens und er wollte schon immer mal was Verrücktes tun, also öffnete er jetzt schon das Türchen mit der Nummer zwölf an seinem Adventskalender und genoss die Schokolade. Ein Blick aus dem Fenster ließ ihn glücklich schauen. Dicke, weiße Flocken vielen zu Boden, blieben sogar liegen. Schnell ging er zum Wasserkoche, er brauchte jetzt eine schöne Tasse Tee. Später kniete er auf der Küchenbank, Tee und die selbstgemachten Plätzchen vor sich und beobachtete das Schneetreiben draußen. Auch wenn er Schnee liebte wusste er, dass es draußen jetzt kalt und ungemütlich war. Umso mehr genoss er die Wärme und Behaglichkeit in der Küche, Arne hatte wohl vergessen, die Heizung runter zu drehen. Immer noch vielen die Flocken dicht an dicht zu Boden, der Wind wurde stärker, ließ sie wild durcheinander tanzen, doch sie ließen sich nicht von ihrem Ziel abbringen, deckten alles unter sich zu und schenkten der Welt Ruhe und Frieden. Lächelnd knabberte er an einem Keks. Später würde er Arne erstmal wieder überzeugen müssen mit ihm rauszugehen. Dieses mal allerdings ohne Schneekuscheln, er wollte nicht wieder krank werden. So ganz ohne Erkältung war auch Arne nicht davon gekommen, dieses Mal sollten sie vorsichtiger sein. Aber gegen einen schönen Spaziergang im Schnee hatte der Berliner hoffentlich nichts einzuwenden, zumal es ihm beim letzten mal ja auch gefallen hatte. Leise rieselt der Schnee Still und starr ruht der See Weihnachtlich glänzet der Wald Freue dich, Christkind kommt bald Das hatte er schon als Kind gerne gemacht. Am Fenster sitzen, den Schnee beim fallen beobachten und sich vorstellen, was man alles machen konnte, wenn das Schneetreiben erst nachgelassen hatte. Schlittenfahren war eines seiner größten Hobbys neben dem Fußball gewesen. Eigentlich würde er das auch gerne jetzt noch tun, aber dazu würde er wohl Arne definitiv nicht kriegen. Er wusste, dass Arne alles für ihn tun würde, wenn er lang genug schmollend in die Augen schaute. Aber er wollte nicht, dass Arne sich komplett für ihn aufgab. Mit Arne hatte er den tollsten Freund bekommen, den er sich wünschen konnte. Seine erste große Liebe war eine Katastrophe gewesen, er hatte sich geschworen sich nie wieder zu verlieben. Aber dann kam Arne, zeigte ihm, wie schön die Liebe sein konnte und er wollte ihn nie wieder missen, wollte sich nie von ihm trennen. Das würde er auch vermutlich gar nicht fertig bringen. Arne war immer da, wenn er ihn brauchte. Arne wusste als erster, dass er sehr spontan zum HSV wechseln würde, hatte ihn verstanden und ihn bei der Überlegung unterstützt, ob er das richtige tat. Arne war ein Goldstück. Und er wusste immer noch nicht, was er ihm zu Weihnachten schenken sollte. Was sollte man einem Menschen wie Arne schenken? Konnte da überhaupt etwas gerecht werden? Vermutlich eher nicht. Seufzend sah er wieder nach draußen, versuchte sich vorzustellen, dass er ein perfektes Geschenk für Arne hätte. Was musste das sein? Worüber würde sich der ältere freuen? Gefrustet schloss er die Augen. Ihm wollte nichts einfallen. Und das, wo in ein paar Tagen Heiligabend war. Nächste Woche würden sie zu Arnes Familie fahren, er war schon aufgeregt. Wie würden sie auf ihn reagieren? In den Herzen wird’s war Still schweigt Kummer und Harm Sorge des Lebens verhallt Freue dich, Christkind kommt bald Arne sagte, dass er sich nicht so viele Gedanken machen solle, dass sie ihn mögen würden, dass er sie mögen würde, dass sie alle ein wunderschönes Weihnachtsfest verbringen würden. Marcell freute sich schon drauf. Arne hatte Geschwister und die würden ihre Frauen und Kinder mitbringen, es würde voll werden. Normalerweise verbrachte Marcell den Heiligabend mit seinen Eltern und besuchte mit ihnen gemeinsam an den Feiertagen die anderen Verwandten. Alles immer ganz ruhig. Nein, das würde dieses Jahr eindeutig lebhafter von statten gehen, hatte ihm Arne versichert. Er war mal gespannt. Immer noch fiel der Schnee, doch längst nicht mehr in so dicken Flocken. Auch der Wind hatte abgenommen, rüttelte nicht mehr ganz so kraftvoll am Fenster. Marcell stand auf, kochte sich einen neuen Tee. Die Uhr zeigte inzwischen fünf Uhr morgens an, aber er wollte nicht zurück ins Bett, hatte Angst Arne zu wecken. Der Berliner schlief gerne und viel. Und Marcell gönnte ihm die Ruhe. Er goss das heiße Wasser in seine Tasse, beobachtete wie es sich färbte und sog den Geruch nach Äpfeln und Zimt in sich auf. So liebte er seinen Tee. Er füllte seine Schüssel mit Keksen neu auf und setzte sich an den Tisch. Die Zeitung vom vorigen Tag lag noch dort. Er war gestern nicht zum lesen gekommen und blätterte eine wenig herum. Wirklich interessieren tat es ihn nicht, was dort stand, besser gesagt er konnte sich nicht darauf konzentrieren. So langsam wurde er müde. Vielleicht sollte er seinen Tee austrinken und sich dann im Wohnzimmer auf die Couch legen. Letztenendes hatte er sich mit dem Tee wieder vor das Fenster gesetzt und beobachtete den Schnee. Plötzlich hörte er tapsende Schritte, die sich der Küche näherten. „Dachte ich mir, das du hier bist.“, hörte er die müde Stimme seines Freundes. Marcell drehte sich um. Arne stand ohne Hemd und Socken im Türrahmen, die Augen noch klein vom schlafen und die Haare völlig verstrubbelt. Der jüngere musste schmunzeln. „Schlaf doch weiter.“ Arne setzte sich neben ihn auf die Bank, legte seine Arme um die Hüften seines Freundes und kuschelte sich an dessen Brust. „Da fehlt was zum knuddeln.“, gähnte er. Bald ist heilige Nacht Chor der Engel erwacht Hört nur wie lieblich es schallt Freue dich, Christkind kommt bald Marcell hielt ihn fest, hielt mit einem Arm Arnes Kopf sanft an seiner Halsbeuge gedrückt, spürte dessen warmen Atem an seiner Haut. Noch etwas, was er an dem Berliner liebte. Er drückte ihn nicht von vornherein in eine Rolle. Er konnte Marcell sein. Wenn er schwach sein wollte, dann konnte er bei Arne schwach sein. Und wenn Arne seine schwachen Momente hatte traute er sich ohne wenn und aber seinem Freund an. Jetzt gerade war Arne zu müde um jemanden festzuhalten, wollte selber gehalten werden und genoss die starken Arme die um ihn geschlungen waren. „Wusste ich doch, dass es besser ist die Heizung anzulassen.“, nuschelte Arne. „Das hast du mit Absicht getan?“ Arne gluckste leise. „Du hast zwei Tage beinahe komplett durchgeschlafen. Hätte mich gewundert wenn du die Nacht durchgeschlafen hättest, auch wenn es mich gefreut hätte. Und dann kam noch im Wetterbericht die Ankündigung von Schnee, da war die Sache für mich klar.“ Marcell zog seinen Freund noch mehr in seine Arme, Arne seufzte genüsslich auf. „Ich liebe dich Arne.“ Marcell sah seinen Freund lächeln. „Ich liebe dich auch, Schneeflocke.“ „Wird komisch, wenn du mich im Sommer so nennst.“ „Da lasse ich mir dann was anderes einfallen.“ „Was hältst du davon, wenn ich meinen Tee austrinke und dann gehen wir wieder ins Bett. Du bist ja noch todmüde. Wir machen uns einen schönen, faulen Tag. Stehen auf wenn du wach bist, räumen hier ein wenig auf und gehen dann vielleicht später in den Schnee raus.“ „Hört sich toll an.“, antwortete Arne. Schnell zog Marcell die Tasse zu sich und trank sie in einem Zug leer. „Dann komm.“ Er stand auf und hielt Arne seine Hand hin. Der ältere ließ sich hoch ziehen und gemeinsam gingen sie wieder ins Schlafzimmer. Im Bett kuschelte sich Arne wieder an seinen Freund. „Nacht.“, murmelte er und war sofort wieder eingeschlafen. Marcell lächelte sanft. „Nacht.“ Dann schloss auch er die Augen. Spürte Arnes Gewicht auf seiner Brust, spürte den warmen Körper, lauschte dem leisen und gleichmäßigen Atem und war kurz darauf selber eingeschlafen. Als sie einige Stunden später aufstanden, machten sie sich wirklich einen ruhigen und gemütlichen Tag mit einem großen Schneespaziergang gegen späten Abend. Freue dich, Christkind kommt bald… *************************************************************************** Hosted by Animexx e.V. 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