Dreams of December von Ela87 ================================================================================ Kapitel 7: Es schneit --------------------- Pairing: Arne Friedrich / Marcell Jansen Disclaimer: Alles nicht meins, ich verdiene auch, leider, kein Geld damit Kapitel: 8/31 Lied: Es schneit – Rolf Zuckowski Link: http://www.youtube.com/watch?v=4_y7njVwxXg *************************************************************************** Es schneit Völlig genervt zog Arne die Bettdecke über sein Gesicht. Warum war das bloß so hell da draußen? Er hasste den Sommer. Immer diese Helligkeit, die einem morgens schon entgegenkam. Grummelnd wollte er mehr zur Seite robben, stieß aber an einen warmen Körper. Irritiert öffnete er die Augen ein paar Zentimeter, eben so viel, dass er was erkennen konnte. Der warme Körper war der seines Freundes, des Abwehrspielers Marcell Jansen, der für den HSV kickte. Aber musste der nicht in Hamburg sein? Training? Spiele? Langsam wich die Müdigkeit. Es war Winter, genauer gesagt der achte Dezember und er selber, Arne Friedrich, hatte Marcell zu sich eingeladen, damit sie gemeinsam Weihnachten feiern konnten. Nachdem das geklärt war, schloss er die Augen und versuchte einfach weiter zu schlafen. Aber diese, ihm unerklärliche, Helligkeit ließ ihn nicht los. Es war zu hell für diese Uhrzeit. „Verdammt! Schlaf einfach weiter Friedrich, es wird schon nicht der Weltuntergang sein!“, knurrte er. Marcell regte sich im Schlaf, ließ jedoch die Augen geschlossen. „Was ist?“, fragte er träge. „Nichts, schlaf weiter.“ Trotz der Tatsache, dass er müde war, musste Marcell lächeln. „Schade Arne, ich bin wach. Mit schlafen ist jetzt Schluss.“ Arne grummelte. „Und das nur, weil es so komisch hell draußen ist.“ Marcell lachte leise. „Das nennt sich Tageslicht.“ „Hältst du mich für blöd? Es ist zu hell!“ „Dann steh halt auf und sieh nach, ich bin zu träge.“ Arne seufzte. In Shorts und Shirt tappste er zum Fenster. Ein Blick hinaus ließ ihn die Augen aufreißen. „NEIN! OH NEIN! NEIN! NEIN! NEIN UND NOCHMAL: NEIN!“ Es schneit! Es schneit! Kommt alle aus dem Haus! Die Welt, die Welt Sieht wie gepudert aus! Es schneit! Es schneit! Das müsst ihr einfach sehen! Kommt mit, kommt mit Wir wollen rodeln gehen! Marcell setzte sich, irritiert durch die verzweifelten Rufe seines Freundes, im Bett auf. „Was? Was ist?“ Doch Arne reagierte nicht, sah einfach nur voller grauen auf die Straße. Marcell wurde das zu dumm, er stand auf und ging, ebenfalls nur mit Shirt und Shorts, zu seinem Freund. Was bei diesem jedoch pures entsetzen auslöste, ließ Marcell einen Jubelschrei ausstoßen. „SCHNEE!“ „Ja…“ „Schau mal!“ „Ich bin nicht blind…leider…“ „Wunderbarer, weißer Schnee…“ „Das Mistzeug ist wirklich überall liegen geblieben…“ „Ist das schön.“ „Ich muss raus und den Gehweg frei machen, bevor sich einer den Hals bricht.“ „Gehen wir nach dem Frühstück mal raus?“ „Wenn du so scharf darauf bist kannst auch du gerne den Weg frei machen, ich halte dich nicht auf.“ „Das ist doch nicht das gleiche.“ „Ist auch Schnee.“ Marcell sah seinen Freund böse an. „Komm schon. Ein bisschen durch den Park. Schnee knirscht so schön unter den Füßen. Und toll sieht es auch noch aus.“ Arne hörte ihm gar nicht zu. „Das Zeug ist wahrscheinlich direkt aus der Hölle gekommen.“ „Wenn etwas aus der Hölle kommt ist es bestimmt nicht mehr im gefrorenen Zustand.“ „Warum soll es in der Hölle immer heiß sein? Warum kann die Hölle nicht noch kälter wie die Arktis sein?“ „Du hast einen Schaden.“ „Sagt der, der bei Schnee sich freut wie ein kleines Kind.“ „Schepp deinen Schnee, ich backe Brötchen auf. Umso eher kommen wir raus.“ „Wohohohohohohohow. Was heißt denn hier ‚wir’?“ „Du und ich.“ „Ich gehe da nicht raus.“ „Komm schon.“ „Nein.“ „Ach bitte.“ „Vergiss es. Und die Nummer mit den Aufbackbrötchen auch, wenn ich schon mal da draußen bin, kann ich auch gleich frische mitbringen.“ „Aber…“ „Kein aber. Geh duschen, gieß die Blumen oder koch schon mal Kaffee, mir gleich, ich werde frische Brötchen holen und den Gehweg frei machen.“ Schmollend verließ Marcell das Schlafzimmer, während Arne sich flink anzog. Wir laufen durch die weiße Pracht Und machen eine Schneeballschlacht, Aber bitte nicht, mitten ins Gesicht! Bis zu den Knöcheln verschwand Arne in dem weißen Zeug. Knurrend nahm er dies zur Kenntnis. Marcell hatte ihn nur triumphierend angesehen und sowas gesagt wie: „Siehst du, deswegen habe ich zwei paar Winterschuhe, einmal Halb-Schuhe und einmal Stiefel!“ Arne besaß natürlich nur Halb-Schuhe. Natürlich hatte er Marcells betteln beim Frühstück nicht länger widerstehen können und hatte eingewilligt, mit ihm nach draußen zu gehen. Begeistert lief der jüngere nun neben ihm her, beobachtete die Menschen in ihrer Umgebung. Auf den Schulhöfen spielten die Kinder. Die jüngeren Kinder waren mit ihren Müttern unterwegs, zogen einen Schlitten hinter sich her oder tollten mit anderen. Allen schien es Spaß zu machen. Arne konnte das absolut nicht nachvollziehen. „Schnee ist vom Teufel erschaffen worden!“ Irritiert sah Marcell zu seinem Freund. „Wie kommst du denn darauf?“ „Alle Menschen sind glücklich. Schnee verleitet Menschen dazu Spaß zu haben. Teufelszeug.“ „Du bist total bekloppt.“ „Mir egal. Ich will keinen Schnee, ich brauch keinen Schnee.“ Marcell zog einen Schmollmund. „Nein, wirklich nicht. Ich mein, er ist nass, er ist kalt, verursacht Stau, Unfälle, Chaos und Verspätungen. Ja, die Welt wird eines Tages untergehen und Schuld ist das weiße Mistzeug, das da runter kommt. Gefrorenes Wasser. Ich zieh in die Sahara.“ ‚Tu das, dann muss ich dich nicht in die Wüste schicken’, dachte Marcell so bei sich. Er ließ seinen Freund weiter meckern, ließ sich unbemerkt zurückfallen. Arne war so in seine Schimpftirade versunken, dass er nicht bemerkt, dass Marcell nicht mehr neben ihm stand. Plötzlich spürte er einen Schlag an seinem Hinterkopf und seine Mütze war nass. Er drehte sich um. Der jünger stand fies grinsend ein Stück hinter ihm, einen Schneeball in der Hand. „Hast du gerade einen Schneeball nach mir geworfen?“ Marcell warf den zweiten auch noch in die Richtung des Herthaners, der noch rechtzeitig ausweichen konnte. „Na warte!“ Schnell formte der ältere einen Schneeball und lief hinter seinen Freund her, traf ihn im Rücken. Lachend drehte Marcell um, grabschte sich eine Hand voll Schnee und lief jetzt wieder hinter Arne her. Lachend jagten sie sich hin und her. Irgendwann holte Arne seinen Freund ein und er stürzte sich auf ihn. Japsend fiel Marcell in den Schnee. Arne hatte bei seinem Wurf jedoch einen solchen Schwung drauf gehabt, dass sie beide den Abhang runter kullerten. Lachend rollten sie durch den Schnee, bis sie schließlich liegen blieben, Marcell auf dem Rücken und Arne auf ihm drauf. Beide hatten von der Kälte rote Wangen und waren vom laufen so verausgabt, dass sie japsend liegen blieben. Arne fand, dass sein Freund nie verführerischer ausgesehen hatte. Kurz sah er sich um und konnte sein Glück nicht glauben, dass sie alleine waren. Sanft legte er seine Lippen auf die des jüngeren, der genüsslich die Augen schloss. „Arne?“ „Ja?“ „Mir wird kalt.“ Arne stand auf, hielt Marcell seine Hand hin und zog ihn auf die Beine. „Dann lass uns gehen, nicht dass du mir noch krank wirst.“ „Pflegst du mich dann gesund?“ Arne grinste. „Mal sehen. Ich weiß nicht. Hm…na gut, aber nur, weil du es bist.“ „Was würde ich nur ohne dich tun.“, seufzte Marcell gespielt auf. „Krank im Bett liegen und dich doch selber versorgen müssen.“ Lachend liefen sie nebeneinander her zurück zu Arnes Wohnung. Es schneit! Es schneit! Kommt alle aus dem Haus Die Welt, die Welt Sieht wie gepudert aus! Es schneit! Es schneit! Das müsst ihr einfach sehn! Kommt mit, kommt mit Wir wollen rodeln gehen! In der Wohnung selber hatten sie erstmal ihre nassen Klamotten ausgezogen und über die Heizung gelegt. Arne stand am Herd und machte ihnen einen heißen Kakao. Marcell kniete wieder auf der Bank und sah aus dem Fenster raus. Graue Wolken waren aufgezogen, dicke, weiße Flocken segelten zu Boden und erhöhten die Schneedecke. „Alles ist so friedlich.“, sagte Marcell in die Stille des Zimmers. Arne schüttete die heiße Schokolade in zwei Becher und kniete sich zu Marcell. Sie stellten die Becher auf die Fensterbank und sahen gemeinsam aus dem Fenster. Vorsichtig legte Arne eine Hand in den Nacken seines Freundes, kraulte zärtlich die weiche, warme haut dort. Marcell brummelte genüsslich. Der jüngere drehte schließlich seinen Kopf zu dem Berliner, legte eine Hand auf seine Wange und strich zärtlich mit dem Daumen über die Haut. Vorsichtig beugte sich Arne zu seinem Freund, legte sanft seine Lippen auf die des anderen. Marcell schmeckte süß, seine Lippen waren weich, öffneten sich leicht und Arne ließ seine Zunge die Mundhöhle des anderen erforschen. Keuchend lösten sie sich wieder voneinander. Marcell zitterte leicht in seinen Armen. „Ist dir noch kalt?“, hauchte Arne in dessen Ohr. „Ein bisschen.“ Arne lächelte sanft. „Komm mit, ich werde schon dafür sorgen, dass dir wieder warm wird.“ Marcell lag auf dem Rücken, versuchte seinen Herzschlag und seine Atmung wieder zu beruhigen. „Ist dir noch kalt?“, flüsterte Arne in sein Ohr. Er konnte nur den Kopf schütteln. Bei dem was sie getan hatten konnte einem nicht kalt sein. „Das ist gut.“ Sanft küsste Arne seinen Brustkorb. Träge schlang Marcell seine Arme um Arne und streichelte über dessen Rücken. „Lieb dich.“, murmelte er. „Müde?“ Er nickte einfach nur. Arne lächelte sanft. „Dann schlaf ein bisschen. Ich werde dich zum Abendessen wecken.“ Marcell schloss die Augen, spürte das weiche Bett unter sich und Arnes starken, warmen Körper über sich und langsam driftete er in den Schlaf. Wir holen unsre Schlitten raus Und laufen in den Wald hinaus Und dann bauen wir Den Schneemann vor der Tür Arne hatte sein Wort gehalten und Marcell pünktlich zum Abendessen aus dem Schlaf geküsst. „Hallo Schneeflocke. Ich hab uns einen Nudelauflauf gemacht, hast du Hunger?“ Marcell wollte gerade antworten, aber sein Magen nahm ihm das ab. Arne lachte und hielt ihm die Hand hin. „Na komm, auf mit dir. Nicht dass du mir hier noch verhungerst.“ Schnell zog Marcell sich noch eine frische Boxershorts an, dann folgte er seinem Freund in der Küche. Arne hatte die Teller gegenüber gestellt und schon gefüllt. Weingläser waren zur Hälfte mit Rotwein gefüllt und nur die zwei Kerzen auf dem Tisch neben dem Lichterbogen spendeten Licht. Staunend sah Marcell sich das an. „Womit habe ich denn das verdient?“ Arne lächelte. „Weil du der beste Freund bist, den man sich wünschen kann. Und jetzt komm.“ Er zog den Stuhl zurecht und schob ihn an den Tisch, so dass Marcell perfekt saß. Dann setzte er sich ihm gegenüber. „Wünsche guten Appetit.“ „Danke, ich dir auch.“ Arnes Auflauf war ein Gedicht. Marcell nahm noch zweimal nach und sie leerten sogar die ganze Flasche Wein. Danach zog Arne seinen Freund ins Wohnzimmer, wo der Kamin schon prasselte und sie kuschelten sich unter die Decke. Kleine Streicheleinheiten begleiteten sie durch den Abend. Es war schon spät, das Feuer im Kamin war verloschen, nur noch die Glut leuchtete schwach auf. Marcell sah hoch in das Gesicht seines Freundes, das ganz entspannt war. Ein lächeln schob sich nun dort hin und ließ ihn noch schöner als ohnehin schon aussehen. „Wie wäre es, wenn wir schlafen gehen? Ist schon spät.“ Marcell lächelte. „Hast recht.“ Vorsichtig wickelten sie sich aus der Decke raus und gingen ins Badezimmer, putzten sich die Zähne um sich dann schlafen zu legen. Arne zog Marcell in seine Arme. Der Hamburger schlief schnell ein, Arne bettete sein Kinn in Marcells Haaren und sah aus dem Fenster. Vielleicht war Schnee ja doch keine Katastrophe. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, war Schnee was wunder, wunderschönes. Es schneit! Es schneit! Kommt alle aus dem Haus Die Welt, die Welt Sieht wie gepudert aus Es schneit! Es schneit! Das müsst ihr einfach sehn! Kommt mit, kommt mit Wir wollen rodeln gehen Es schneit! Es schneit! Es schneit! *************************************************************************** So meine Lieben, mit dem Teil bin ich zufrieden, ich hoffe, euch hat er auch gefallen. Wir sehen uns dann Morgen!!!! P.S.: über Kommis würde ich mich wirklich, wirklich freuen :-) LG Ela87 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)