Dreams of December von Ela87 ================================================================================ Prolog: Pretty Paper -------------------- Hier habe ich eine kleine Überraschung für euch, sie wird euch den kompletten Dezember über begleiten: einen „Adventskalender“ vom ersten bis zum letzten Dezembertag. Zuerst habe ich gedacht, dass ich mir für jeden Tag ein anderes Pairing raussuche, aber das war mir dann doch ein bisschen zu einfach, deswegen werden diese Geschichten alle aufeinander aufbauen. Die Titel stammen allesamt von Weihnachtsliedern, ich werde versuchen, diese Lieder mit einem Link einzubauen, falls mir das mal nicht gelingen sollte, weil ich schlicht und ergreifend keinen gefunden habe, dann sage ich euch vorher bescheid. Nun wünsche ich aber viel Spaß beim lesen :-) Pairing: Arne Friedrich / Marcell Jansen Disclaimer: Alles nicht meins, ich verdiene auch, leider, kein Geld damit Kapitel: 1/31 Lied: Pretty Paper – Roy Orbison Link: http://www.youtube.com/watch?v=qzqUxWu-kN0 ****************************************************************************************************************************************************** Pretty Paper Schnell huschte Marcell durch seine Wohnung und drehte überall die Heizung auf. Es war Montag, der erste Dezember und voller Vorfreude betrat er seine Küche, dort, über den kleinen Esstisch hing sein Adventskalender. Er öffnete das Türchen und schob sich das kleine Schokoladenstück in den Mund. Fast sofort schmolz die süße, cremige Schokolade auf seiner Zunge und er schloss die Augen. Dann setzte er den Kaffee auf und ging wieder in sein Schlafzimmer um sich anzuziehen. Nach dem Frühstück ging er zu seinem Briefkasten und holte seine Post. Erstaunt hielt er einen Brief von seinem Freund in der Hand. Neugierig lief er wieder in seine Wohnung, setzte sich auf sein Sofa und öffnete den Brief. Er erkannte, dass das wunderschöne Briefpapier sehr teuer gewesen sein musste. Mit blauer Tinte aus einem Füllfederhalter hatte er den Brief in Schönschrift verfasst. Marcells Augen huschten über das Papier. Liebster Marcell, es ist wieder soweit. Es wird früh dunkel, die Menschen hektischer und die Kinder schauen sehnsuchtsvoll in den Himmel. In der Stadt werden schon die ersten Weihnachtsstände aufgebaut, bald wird sie im Glanze der vielen Lichterketten erstrahlen. Ich kann ihn schon fast riechen, den Duft von Weihnachten. Zimt, Anis, Gebäck, Tannen, Kerzen. Wie schnell doch die Zeit verrinnt. Als kleiner Junge konnte ich es kaum erwarten. Hibbelig stand ich morgens vor dem Adventskalender und doch wollte es nicht Heiligabend werden. Heute renne ich der Zeit hinterher. Training, Geschenke kaufen, über den Weihnachtsmarkt bummeln und sich fragen, wo die Zeit hinläuft. Pretty Paper, pretty ribbons of blue Wrap your presents to your darling from you Pretty pencils to write I love you Pretty paper, pretty ribbons of blue So früh fängt Weihnachten an. Kurz nach den Sommerferien kannst Du schon Spekulatius im Supermarkt kaufen. Und kurz vor dem ersten Advent fängt die Hektik an. Ich bin gelassen durch die Stadt gegangen. Ich hab ja Zeit, leider. Genau wie Du. Ich konnte nicht widerstehen, habe mir eine Pommes mit Currywurst gegönnt. Ich hab mich draußen an den kleinen Tisch gestellt, die Mütze bis über die Ohren gezogen, Handschuhe in den Mantel gesteckt. Dann habe ich ihn gesehen. Kaputte Klamotten, auf dicken Decken. Orientierungslos hat er sich umgesehen. Völlig ungerührt aller Hektik um ihn. Dann hat er mich gesehen und mir zugezwinkert. Ob ich für ihn auch ein Bild der Ruhe, inmitten dieses Trubels war? Was es auch war, es hat mich erschreckt. Vermutlich hat er keine Familie, warum sollte sie ihn auf der Straße lassen? Vermutlich hat er keinen Ort, an dem er Weihnachten feiern kann. Vermutlich bleiben ihm nur seine Erinnerungen an vergangene Feste. Vermutlich war das der Moment, an dem mir endgültig bewusst wurde, was ich wirklich will. Crowded street, busy feet, hustle by him Downtown shoppers, Christmas is nigh There he sits all alone on the sidewalk Hoping that you won’t pass him by Ich vermisse dich. Tag und Nacht. Jede Sekunde meines Lebens, die ich nicht mit dir verbringe. Wenn Du die Tür hinter Dir schließt oder wenn ich von Dir gehe, sofort fehlst Du. Dein Lachen, deine Wärme, deine Liebe. Alles Dinge, die mir soviel bedeuten. Aber wenn ich daran denke, diese Zeit ohne dich verbringen zu müssen, alle Hektik, alle restlichen Adventssonntage, Heiligabend, die Feiertage, Silvester. Ohne dich? Nein, das würde ich nicht aushalten. Ohne meinen Kleinen will ich nicht feiern. Ich will mit dir Plätzchen backen, auf den Schnee warten, heißen Kakao trinken. Kuschelige Stunden vor meinem Kamin verbringen, den Weihnachtsbaum aussuchen und schmücken. Heiligabend mit dir verbringen und auf ein Neues, erfolgreiches und glückliches Jahr anstoßen. Should you stop? Better not, much too busy You’re in hurry, my how time does fly In the distance the ringing of laughter And in the midst of the laughter he cries Mein Liebster. Wir sind beide verletzt, warum nicht aus der Not eine Tugend machen? Komm zu mir, lass uns einen wunderschönen Monat miteinander verbringen. Ich werde hier auf dich warten. In Liebe, dein Arne Gerührt strich Marcell immer und immer wieder über den Brief. Nie hat jemand ihm einen Liebesbrief geschrieben. Und dieser Brief war so wunderschön. Er las ihn noch mal und noch mal. Nur langsam kam der wirkliche Sinn zu ihm durch. Vier Wochen mit Arne. Vier Wochen mit seinem Freund. Nicht irgendwelche Wochen, die Dezember Wochen. Heiligabend, Weihnachten und Silvester. Er musste schmunzeln. Verletzt. Was hatten sie gelacht, als sie beide Zeitgleich Probleme mit dem Rücken hatten. Nichts ernsthaftes, aber sie setzten vorsichtshalber mit dem Training aus. Schnell lief er in sein Schlafzimmer, zog seine Reisetasche aus dem Schrank und holte sein Handy vom Nachttisch. „Friedrich.“ „Hey Schatz.“, seine Stimme überschlug sich beinahe beim sprechen. „Engel. Wie geht es dir?“, Arnes Stimme wurde ganz sanft. „Gut. Gut. Und dir?“ „Jetzt geht es mir gut.“ „Ich hab deinen Brief gelesen.“ „Oh…und?“, Arnes Stimme war leicht ängstlich, war er sich nicht sicher gewissen, als er ihn geschrieben hatte. „So etwas Wunderschönes hat mir nie einer geschrieben. Ich…ich packe gerade meine Tasche…und dann fahr ich los.“ „Du kommst wirklich her?“ „Natürlich. Einen ganzen Monat, nur für uns.“ „Ich freu mich. Ich räum hier schnell auf.“ Marcell musste lachen. „Schatz, seit wann hast du Unordnung im Haus?“ „Irgendwas muss ich doch tun, bist du kommst.“, schmollte der Berliner. „Dann kannst du ja von Glück reden, dass ich jetzt in Hamburg wohne und nicht mehr in München.“ Arne lachte am Telefon. „Bis später, mein Engel.“ „Bis später.“ Es dauerte nicht mehr lange, da hatte Marcell alle Sachen gepackt und war in sein Auto gesprungen. Und auch wenn er recht hatte, Hamburg war näher an Berlin wie München, er brauchte schon seine Zeit und einen Stau gab es auch noch. Wäre ja auch zu schön gewesen wenn nicht. Gegen frühen Nachmittag kam er endlich an, wurde von seinem Freund sehnsüchtigst erwartet. Sanfte Küsse, kuscheln auf dem Sofa und leise Liebesschwüre. Marcell ließ sich fallen und wurde gehalten, ebenso wie Arne. „Vier Wochen.“, flüsterte Arne. „Weihnachten und Silvester.“, flüsterte Marcell zurück. Pretty paper, pretty ribbons of blue Wrap your presents to your darling from you Pretty pencils to write I love you Pretty paper, pretty ribbons of blue Ja, jetzt konnte Weihnachten kommen. ****************************************************************************************************************************************************** So, kurz ich weiß, soll ja aber auch nur eine kleine Einleitung sein. Die nächsten werden dann länger, versprochen. Ich hoffe es hat euch gefallen, sagt mir doch kurz bescheid *zum Review Knopf schielt* LG Ela87 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)