Zetsuai - Was wäre, wenn… von Roxelane ================================================================================ Nach einiger Zeit hatte Takuto den großen Baum endlich im Ständer stecken. Mit einem Blick stellte er aber fest, dass ein Ast weiter oben fehlte. Die Natur war eben nicht vollkommen. Also nahm er von den bereitgelegten Ästen – die wohl noch für eine große Bodenvase reichen würden – einen besonders gut gewachsenen Ast heraus. Er passte ihn auf die Länge an, bohrte ein Loch in den Stamm und befestigte darin den Ast. Anerkennend nickte er. Der Baum stand. Auch Kôji schien mit dem Baum zufrieden. Zumindest sagte er nichts Gegenteiliges, als er einen Blick hochwarf, um ihn zu begutachten. Takuto trat nun zu den Schachteln, kniete sich daneben und öffnete eine nach der anderen, ihren Inhalt dabei zu sichten. Er sortierte die Großen nach rechts, die Kleinen nach links, suchte die Kerzenhalter heraus, legte auch diese extra; ebenso wie das silberne Lametta und die Spitze. Dann begann er damit die Halter für die Kerzen anzubringen und die Kerzen selber darin zu befestigen. Als das getan war, brachte er die Spitze oben an, dann die kleineren Kugeln und Figuren, unten dann die Großen und dazwischen die Mittleren. Zum Schluss verteilte er noch die Ketten, süße Leckereien und das silberne Lametta über den Baum. Kôji's Interesse an seinem Tun hatte er schon längst gemerkt, traute sich jedoch nichts zusagen, da er dachte dieser „beaufsichtige“ NUR seine Arbeit. Beifällig pfiff Kôji als er den Traum in rot und silbern/weiß endlich stehen sah. Takuto wollte die restlichen Teile gerade wieder in die Kartons tun, doch Kôji hinderte ihn daran. Ohne dass Takuto es bemerkt hatte, war dieser nämlich aufgestanden und stand plötzlich – wie aus dem Nichts – hinter ihm, starrte auf seinen muskulösen gebräunten Körper, welcher durch einen leicht glitzernden Schweißfilm bedeckt wurde. Es war wirklich erstickend heiß da drin und die körperliche Arbeit war halt nicht ganz ohne Auswirkungen geblieben. Als Takuto sich umdrehte, starrte Kôji ihn gerade an. „Tust du mir bitte noch einen Gefallen? Ich meine die Misteln… befestige sie doch bitte noch über der Schlafzimmertüre in der Wohnstube und über der Eingangstüre.“ Kôji lächelte Takuto an. Er fand die Idee ganz lustig. Konnte so den Mädchen, auch mal den einen oder anderen Kuss abringen. Dieser kleine Trick zog immer noch. Denn die wenigsten wussten was das für ein Gewächs war. Erst wenn er sie darunter im Arm hielt, klärte er sie auf. Und Izumi? Kannte er es? Ob er es als kleinen Scherz tarnen konnte? Takuto befestigte die Misteln wo Kôji sie hinhaben wollte und ging anschließend zögernd auf die Badtür zu. Er war sich nicht sicher, ob er wirklich ohne sich frische Klamotten mitgenommen zu haben, das Bad betreten sollte. Wenig später rauschte das Wasser jedoch in der Dusche. Kôji griff unter das Kissen holte eine Fernbedienung heraus und drückte verschieden Knöpfe. Eine unsichtbare Kamera in der Duschkabine nahm ihre Arbeit auf, leitete ihr Bild samt Ton auf einen Monitor im Schlafzimmer, welcher das Bild im Großformat wiedergab. Diese kleine Spielerei hatte er sich schon vor längerer Zeit eingebaut, um seine „Gespielinnen“ besser beobachten zu können. Allerdings hatte er dann sehr schnell die Lust daran verloren. Doch seit Takuto bei ihm wohnte, konnte er sich dieses Anblickes nicht mehr erwähren. ~*~ Dann wurde er Zeuge wie Takuto sich einseifte, die Haare shampoonierte und mit gleichmäßigen Bewegungen der Hände seinen Körper entlang strich, um die Seife wieder restlos zu entfernen. Sorgfältig strichen seine Hände über den von der Sonne gebräunten und durch den Sport gestählten Körper, seiften ihn Stück für Stück ein und entfernten auch zugleich die Stellen welche vom Harz geschwärzt worden waren. Aufmerksam verfolgte Kôji das erregende Schauspiel welches sich ihm auf der Mattscheibe bot. Er lag inzwischen schon nicht mehr in den Kissen, sondern hatte sich aufrecht gesetzt, um dem Bild unbewusst näher zu sein. Keinen Augenblick von dem was sich ihm bot, wollte er verpassen. Soeben hörte Takuto mit der Seife auf, griff zur nächsten Flasche um sich nun das Shampoo auf die Hand zu füllen. Nachdem er noch einmal den Duft eingeatmet hatte, verteilte er es im nassen Haar und massierte sich die Kopfhaut. Kôji ließ sich langsam wieder in die Kissen zurück gleiten, nachdem er sie aufrecht gegen die Rückseite des Bettes gestellt hatte. Gerade schloss Takuto die Augen, hob das Gesicht in den Wasserstrahl und ließ das feuchte Nass seinen Körper in Besitz nehmen. Der Schaum löste sich aus den Haaren und auch schon teilweise am Leib um seine Bahnen ein Stück tiefer zu ziehen. Jetzt griff Takuto sich selbst in den Haarschopf um dem Wasser zu helfen, die restliche Seife daraus zu entfernen, immer noch genießerisch dabei beide Augen geschlossen. Anschließend strich er sie behutsam von seinem Körper ab. Kôji schluckte. Das Bild war einfach zu verführerisch, welches Takuto ihm so bot. Das jemand eine heiße Dusche so genießen konnte? Kôji hätte es nicht gedacht. Für ihn war es immer etwas Selbstverständliches gewesen…. Aber für Izumi wohl nicht, so wie es aussah. Die ganze Zeit über, die er Izumi auf dem Bildschirm beobachtete hatte, spürte Kôji diese Schmetterlinge in seinem Bauch, welche da einen wilden Tanz aufführten. Sein Atem hatte sich merklich erhöht und dass sonst so weiße Gesicht hatte einen leichten Rotstich. Ihm war heiß. Am Liebsten wäre er jetzt selbst ins Bad gestürzt und hätte der Seife Einhalt geboten. Nicht ihr gebührte es ihn dort zu berühren, sondern nur ihm allein. Er wollte Takuto, wie noch nie etwas anderes in seinem Leben. Jedem Zentimeter seiner Haut, nein… das war falsch… er verzehrte sich nach jeder noch so kleinen Zelle. Um es zu verstecken, schaltete er die Geräte ab als Izumi sich das Handtuch nahm und ging hinüber zu seiner Arbeit und schrieb das auf, was ihm in dem Moment so durch den Kopf ging. ~*~ Als Takuto dann das Bad verließ, sah er Kôji über seine Arbeit vertieft am Klavier sitzen. Leise ging er an ihm vorbei, um in seinem Zimmer noch was für die Schule zu lernen. ~*~ Einige Zeit später schaute Kôji vorbei, steckte den Kopf zur Tür hinein und als er bemerkte, dass er Takuto's Aufmerksamkeit hatte, fragte er ihn: „Sag mal Izumi, hast du am 24. Dezember schon irgendwas vor?“ „Nein… eigentlich nicht… Wieso? Wolltest du hier mit einer Fr…“ „Nein, nein. Ich wollte nur wissen, was du so machst. Vielleicht könnten wir dann ja mal wieder gemeinsam zu Abend essen. Ich muss dann jetzt los, bin aber bald wieder zurück.“ „Lässt sich machen.“ Takuto wandte sich wieder, seinen Aufgaben zu. Kôji zog die Tür leise wieder zu. Dann jedoch schlug er sich mit der linken Faust in die rechte Hand. „Gebongt…. Ob er wohl weiß, dass er sich gerade mit mir zum Date verabredet hat?... Bestimmt nicht, sonst hätte er vielleicht ganz anderes reagiert… Vielleicht? Nein, ganz sicher hätte er anders reagiert.“ ~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)