Der Fluch des smaragdgrünen Drachen von Lionheart_Schwestern (The Neverending Stories Of The 108 Stars) ================================================================================ Prolog: Die Ruhe vor dem Sturm ------------------------------ Die Sonne schien blendend hell auf das Meer, wo bis vor kurzem ein schrecklicher Sturm gewütet hatte. Doch der wolkenlose, stahlblaue Himmel und der ruhige Wellengang ließen nichts mehr davon erahnen. Auch das Schiff, das auf dem Meer fuhr, zeigte keine Anzeichen der überstandenen Strapazen, so als ob es von dem Sturm verschont worden wäre. Es war ein großes Segelschiff, doch man konnte nicht erkennen, woher es kam oder wem es gehörte. Die Segel waren weiß, kein Wappen zierte den Stoff und egal bei welchem Hafen man angefragt hätte, von überall wäre die Antwort gekommen, dass man dieses Schiff nie zuvor in diesem Gewässer gesehen hatte. Es war wie aus dem Nichts gekommen und würde dahin auch bald wieder verschwinden. Auf dem Schiff war es genauso ruhig, wie das Wasser selbst. Einige wenige Seemänner gingen ihrer Arbeit nach. Doch diese Männer waren seltsamerweise schweigsam und schienen sich vollkommen auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Selbst als ein Mann mit einer Weinflasche in der Hand von unten aufs Deck kam, reagierten die Seemänner nicht. Der Mann, der von unten gekommen war, war muskulös, allerdings schon ein wenig älter. Falten hatten angefangen, sein Gesicht heimzusuchen und sein schwarzes Haar würde dem langsamen Ergrauen auch nicht mehr lange standhalten können. Er wirkte leicht betrunken, was daran zu erkennen war, dass er beim Gehen leicht schwankte. Während er sich seinen Weg zum Bug des Schiffes bahnte, trank er noch einmal einen kräftigen Schluck aus seiner Flasche. Als er an seinem Ziel ankam, grinste er, da er den Mann gefunden hatte, den er gesucht hatte. Einen Mann mit schwarzen Haaren und einem Schnurrbart über den Lippen. Er schien im selben Alter zu sein, wie der betrunkene Mann, aber die Zeit hatte es ein wenig besser mit ihm gemeint. Wie gebannt sah er auf das Land, das am Horizont bereits zu sehen war. Das Königinnenreich Falena - ihr Ziel. „Hat ja auch lange genug gedauert. Das Geschaukel ging mir langsam auf die Nerven“, sagte der Mann mit der Flasche erleichtert. Der Mann mit dem Schnurrbart sah seinen Freund kurz an und rümpfte die Nase. Angewidert sah er weg. „Wir haben gerade erst Mittag und du bist schon wieder betrunken“, tadelte er den anderen leicht angewidert. „Du kannst einfach nicht die Finger vom Alkohol lassen, was?“ Die Antwort seines Gegenübers bestand lediglich aus einem weiteren Schluck aus seiner Flasche. So reagierte er stets auf Kritik, das war nichts Neues mehr. Der schwarzhaarige Mann seufzte und sah wieder auf Falena. „Falena… es ist lange her… zu lange mussten wir warten. Doch nun ist die Zeit unserer Rückkehr gekommen. Sie glaubten, dass sie uns los seien. Doch solange einer von uns übrig bleibt, stirbt unsere Organisation nicht aus.“ Der Betrunkene nickte zustimmend. „Genau. So leicht wird man uns nicht los.“ Während er lachte und wieder aus seiner Flasche trank, verfiel der andere in seine Gedanken. Es hat wirklich sehr lange gedauert. Man hat uns einen ganz schön harten Schlag versetzt. Es war nicht leicht uns wieder zu dem zu machen, was wir einst waren. Zumal wir uns bedeckt halten mussten, was wirklich sehr schwierig war, bei dem, was wir tun mussten. Aber man hat uns zum Glück nicht entdeckt. Und nun sind wir hier. Aber wir müssen noch eine Weile unerkannt bleiben. So lange, bis wir das perfekte Hauptquartier gefunden haben. „Hey. Aber du weißt doch. Wir beide sind nicht nur deswegen hier“, riss der Betrunkene seinen Freund aus den Gedanken. Der Schwarzhaarige nickte und sagte: „Das ist wahr. Es ist schon lustig, dass unsere Rache und das auf denselben Zeitpunkt fällt.“ Wieder verfiel er in Gedanken. Ein wirklich seltsamer Zufall, aber auch nicht schlecht. So kann ich ganz sicher sein, dass du mir nicht entkommst, mein kleines Versuchskaninchen. Nur noch ein paar Tage… dann sind die zehn Jahre vorbei… und dann beginnt es… „Dann hoffen wir mal, dass alles klappt. Ich trinke auf unseren Erfolg, he he“, sagte der Betrunkene und trank die Flasche nun ganz leer. Während er sie ungeachtet über Bord warf, lächelte sein Freund. „Falena… Wir sind wieder da.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)