Andere Welt [Vol.1] von Noel (Als es Angefangen hat...) ================================================================================ Kapitel 1: Die alte Welt ------------------------ Tag 1: Die alte Welt Ich gähnte furchtbar rum, als ich aufstand und den Wecker aus machte, der laut klingelte und auf 6 Uhr früh gestellt war. Das war so öde, Freitags in die Schule zu gehen. Ich zog mich schnell an, packte meine Sachen zusammen, ging runter und aß etwas von dem Frühstücksbrot, das meine Mutter schon geschmiert hatte. Es ging alles sehr schnell, man sah nur noch eine Staubwolke von mir, weil ich fast denn Bus verpasst hatte, den ich nur noch knapp erwischte. Ich setzte meine Kopfhörer auf und machte den Mp3-Player an. Ich ging ganz nach hinten, setzte mich auf einen der hintersten Plätze und legte meinen Rucksack neben mir. Ich schaute aus dem Fenster, ich sah Autos die vorbei fuhren, Leute die in Eile waren, viele Häuser und Bäume und mit der Musik, wirkte alles sehr harmonisch. Das war bisher meine liebste Tageszeit; ich dachte sehr viel nach, als ich so beobachte wie die Welt sich veränderte. Es war Herbst und viele Blätter schwebten durch die Luft; es sah schon fast wie ein Tanz der Blätter aus. Ich lies meine Gedanken schweifen wie diese Blätter und lehnte mein Kopf an die Busscheibe; ich war so vertieft in die Musik das ich ganz verpeilte das ich an meiner Station vorbei fuhr. Als ich das bemerkte stieg ich sofort die nächste Haltestelle aus. Als ich die Schwelle des Busses verlassen hatte, musste ich wieder sehr gähnen. Ich hatte kaum aufgehört zu gähnen, da begann doch schon ein heftiges Erdbeben. Meine Beine, Füße, mein ganzer Körper zitterten. Ich konnte mich an der nächst besten Laterne festhalten, so dass ich nicht gleich das Gleichgewicht verlor. Nach einigen Minuten hörte es auf; ich wunderte mich weil es in unserer Region, in meinem Leben, noch keine Erdbeben gegeben hatte. Ich dachte mir aber auch nichts dabei und ging den Schulweg weiter. Voller Schreck nahm ich meine Kopfhörer ab. Die halbe Schule war eingestürzt. Im Innersten freute ich mich ein wenig auf diese Abwechslung, doch ich konnte nur langsam und mit etwas Furcht dahin gehen. Die Klassenlehrer suchten ihre klassen zusammen. Die Schulleiterin hatte 2 riesige Tafeln aufstellen lassen. Da standen Informationen dran z.bsp: ~~~~~1.Tafel~~~~~ Klassen 1 - 5 : Schulunterricht in der Nachbarschule Klassen 6 - 10 : Frei (auf längeren Hinsicht) Klassen 11 - 12: Frei (vorübergehend) ~~~~~~~~~~~~~~~ Man sah es mir nicht an, aber ich freute mich richtig, im Innersten so ein kleiner Freudensprung. Auch wenn ich äußerlich etwas mitgenommen war, ich hatte mir so was nie ausgemalt, so ein Chaos, überall Löschwagen von der Feuerwehr, Polizisten die etwas überfordert waren. Es gab ein paar Verletzte und dadurch entstand Aufruhe. Es kamen auf ein Kind, dass sich weh getan hatte, zwei Eltern die sich beschwerten; da musste ich schon etwas schmunzeln. Ich redete mit meinen Schulkameraden, die auch schon nur noch von dem Erdbeben redeten. Es war nach ein paar Minuten schon langweilig. Ich ging also nach Hause. Auf dem Weg ging ich durch eine Wohngegend, die mir bekannt war. Ich setzte wieder meine Kopfhörer auf und lief vor mir hin; hörte Musik und schaute mir die Häuser wieder an. Es begann etwas zu nieseln; das störte mich aber nicht. Ich beobachtete die verschiedenen Farben der Wolken sehr genau. Es war echt bemerkenswert, mehre blau-, grau- und weisstöne. Als es doch doller wurde und schon die Blitze über die Wolken sprangen, bekam ich ein wenig Angst. Ich rannte sehr schnell nach Hause; da lief ich, und lief, und stürzte in eine Pfütze. Ich sagte laut " Scheiße !" und als ich das sagte schaute ich an mir runter und da bemerkte ich das ich auch so aussah. Ich lief schnell weiter nach dem ich aufstand. Es war schon später Nachmittag und da traf ich auch erst zuhause ein. Ich zog meine Schuhe aus, legte meine Jacke weg, positionierte meinen Rucksack neben der Treppe und ging dann hoch in mein Zimmer. Murmelnd und etwas jammernd "Dummer Regen, doofe Blitze.. blöde Pfütze" halfen mir mich daran auszulassen. Dann zog ich in meinem Zimmer Hose und T-shirt aus. Ich machte den Fernseher an und begab mich zum Schrank; sammelte meine neuen Sachen zusammen. Ich legte meine Sachen über den Stuhl und ging ins Bad. Ich guckte in den Spiegel, machte ein paar Grimassen; dachte mir nur wie öde das war und zog die restlichen Sachen aus. Dann stieg ich in die Dusche, machte das Wasser an und lies es über meinem Körper fließen. In diesem Moment stand alles still. Es war so als ob die Zeit stehen geblieben wäre und das nur ich mich bewegen konnte. Ich nahm die Hand von dem Duschkopf , und betrachtete die Wassertropfen. Es war spektakulär, ich betrachtete diesen einen ganz genau. Da widerspiegelte sich eine Farbenvielfalt, wie ein Prisma nur viel wärmer. Ich dachte mir nur " Kami*², was geht hier nur vor? " Ich stieg aus der Dusche , nahm ein Handtuch und wickelte es um meine Hüfte. Dann begab ich mich nach draussen. Und da war es nicht anders, alle Tropfen des Regens waren angehalten. Ich schaute mich um, alle Tiere und Menschen, ihre Zeit, ihr Leben alles stand still. Da stand ich auf der Straße und drehte mich; es sah so schön aus. Ich hätte nie gedacht, dass es alles echt war. Da irrte ich mich, nach ein paar Minuten ging alles weiter und ein Autofahrer konnte nur knapp vor mir ausweichen. Mein Schock des Lebens. Ich rannte so schnell wie es ging rein. Meine Mutter war auf der Arbeit, meine Oma war in dem Garten hinten bei der Terrasse. Deshalb hatte niemand was mitbekommen. Ich rief einen Krankenwagen, der nach wenigen Minuten am Unfallort war. Der Autofahrer hatte nur eine Gehirnerschütterung und daher vergessen was passiert war. Ich ging nach oben zurück ins Bad; duschte ich zuende, nahm meine vorher rausgelegten Sachen und zog sie an. Es war nun ungefähr 16 Uhr. Ich schaute ein paar Filme und Serien bis so um die 20 Uhr. Dann machte ich den Fernseher aus und ging nach unten. Ich zog mir die Sachen über. Jacke, Schuhe und Mütze. Dann packte ich meine Tasche mit Kaugummi, einer Taschenlampe, einem dicken Block, 2 Kugelschreibern und etwas zum Essen. Ich rief zu meiner Mutter, die in der Küche saß "Tschau, ich geh ein wenig raus. Ich komme vielleicht in 2 Stunden zurück" dann ging ich auch schon los. Ich zog behutsam und sachte die Tür zu, und ging dann in Richtung Hafen. Es war schon sehr dunkel draußen. Ich schaute immer wieder nach oben um die Sterne zu betrachten. Schön, das war der einzige Gedanke den ich hatte. Ich lief so vor mich hin und ging sehr zügig. Oben am Himmel war es sehr bewölkt und die Wolken bauschten sich auf. Ich rannte los, weil ich schon Tropfen auf meiner Haut spürte. Es fing sehr an zu regnen. Ich schaute mich um und fand in der nähe eine Bushaltestelle. Das sah man nur 2 Personen. Ich ging unter die Stelle wo der Regen nicht hin konnte und wartete. Nach ungefähr drei Minuten klang der Regen aus und ich lief weiter. Als ich am Hafen stand, schaute ich aufs Meer, die Sterne spiegelten sich im Wasser und ich ging die Promenade lang. Für einen Augenblick sah ich einen Blitzschlag in der Nähe der Promenade, in einem eher unlebhafteren Teil. Ich lief sofort hin. An dem Ort wo der Blitzschlag war, war nichts. Ich beobachtete kurz die Gegend, um etwas Eventuelles zu bemerken. Es war aber nicht so. Ich bemerkte gar nichts. Aber ich hörte eine kleine Mädchenstimme. Sie rief " Bitte, bitte komm helft mir!". Ich schaute mich um aber da war nichts. Ich ging dieser stimme nach und sie führte mich zu einem leeren Bunker. Es war kein Mensch da, es war nur sehr gruslig. Um mich rum alles dunkel und dann noch dieser Bunker wo die Tür ein Spalt breit offen stand. Ich zitterte etwas weil es auch sehr kalt war. Und nun auch noch das; ich sah wie ein kleiner Junge der sehr hell leuchtete und auch sehr blass im Gesicht war mit einem Ball in diesem Bunker gehüpft is. Als würde es nur ein Spielplatz sein. Ich ging langsam hinterher, mit etwas Furcht und einer großen Portion Mut machte ich die Tür auf und...... *² (Kami = Gott) Kapitel 2: Die andere Welt -------------------------- Nacht 1: Die andere Welt Riesige Bäume erstreckten sich über das ganze Gebiet. Kein einziger Laut, kein Geräusch war zu hören. Die Bäume waren an den Stämmen dunkelgrau und die Blätter leuchteten in rot, blau, gelb, grün und lilanen Neonfarben. Die Umgebung war düster, da konnten auch die schillernden Blätter nicht helfen. Der Himmel erstrahlte mit einem klaren Sternenhimmel, doch war davon nichts zu sehen da die gewaltigen Baumkronen alles verdeckten. Plötzlich traf ein weißer Blitz in einen Baumstumpf. Zum Glück war es ein alter Baumstumpf der innen hohl war. Er war wie die anderen, doch hatte er ein paar dunkle Verzierungen. In der Einschlagsstelle war nur ein weißer Riss in eine andere Welt zu sehen aus dem ein Junge geschleudert wurde. Er war sehr groß, ungefähr 1,81m und hatte lange grüne Haare, sie waren sehr flauschig aber spitz aufgestellt, vorne etwas kürzer und hinten dafür länger, er war in Schwarz gekleidet und hatte 2 Piercings etwas tiefer bei der Unterlippe. Er purzelte und rollte ein wenig als er aus dem Riss geworfen wurde und knallte gegen einen Baum. Zunächst lag er bewusstlos da und der Riss verschwand, aber nach ein paar weiteren Minuten schlug ein weiterer Blitz an derselben Stelle ein, wieder erschien ein Riss und ein zweiter Junge kam zum Vorschein. Dieser jemand war ich. Ich purzelte genauso heraus und knallte gegen den anderen Jungen. Ich war benommen und verwirrt kam schnell auf die Beine, denn ich war ja weich gelandet. Also stand ich erst einmal auf und sah mich um. Ich sah diesen Wald, dann schaute ich an mir herunter, alles schien in Ordnung zu sein. Dann schaute ich nach oben. Da sah ich diese wundervollen Blätter, wie sie mit ihren Farben spielten. Ich fragte mich wo ich war, kam jedoch zum Schluss dass es egal war und ging zu dem alten Baumstumpf wo ich rausgekommen bin und sah hinein, doch kein Riss war da oder ein Anzeichen für einen Rückweg. Ratlos setzte ich mich an den nächstbesten Baum. Da rappelte sich schon der andere Junge auf und schaute sich um. Dann sagt er plötzlich: "Mein Gott, was ist denn passiert?!" Ich beobachtete ihn und fragte mich, wie wir beide hierher kommen konnten. Da sagte er zu sich selbst "hm.. wie bin ich nur hierher gekommen?". Er ignorierte mich wohl oder hatte mich noch garnicht bemerkt, ein bisschen beängstigend war es schon, dass wir genau die gleichen Gedanken hatten, doch wem würde es in dieser Situation schon anders ergehen. Ich stand auf und winkte kurz, da bemerkte mich der Junge und erschrak. Er fiel auf seinen Hintern und krabbelte rückwärts von mir weg. Ich war entsetzt, hatte ich etwas falsches gemacht? Wieso reagierte er so? Ich ging ein paar Schritte vor und sagte: "Ähm... schön dich kennen zu lernen, hehe... ich würde gerne wissen wieso du dich so vor mir erschreckst." Er antwortete: "A... aber du dürftest garnicht hier sein." Ich sah ihn an "Ich dürfte nicht hier sein? Es kommt mir vor als ob du mich kennen würdest." Der Junge kriegte sich wieder ein da er nun wusste, dass keine Gefahr bestand. Er sagte: "Was, erkennst du mich denn garnicht?" Ich ging einen Schritt näher und betrachtete ihn " Hm... könnte es sein...", ich schüttelte leicht den Kopf. "Nein, ich kenne dich nicht, aber schön dich kennenzulernen, mein Name ist Leon" ich lächelte ihn an. Er streckte seinen Arm aus und nahm meine Hand. Plötzlich begab er sich auf ein Knie und gab mir einen Kuss auf die Hand, was mich peinlich berührte. Ich wurde sehr schnell rot, ignorierte es aber. Er schaute hoch zu mir und sagte: "Auch schön dich kennenzulernen, Darling, hier im Real Life" und lächelte er zurück. Ich schau ihm ins Gesicht und antwortete etwas stotternd "Aber... Aber... du bist doch nicht etwa Pii..." Darauf musste er grinsen und nickte mir zu. So machte es Sinn, die erste Reaktion... Ich habe mit ihm immer in MSN geschrieben und ihm auch mal Bilder geschickt, nur ich hatte noch kein Foto gesehen wo ich sein ganzes Gesicht sehen konnte. Ich lachte etwas, war aber nachdenklich. "Was machen wir beide denn nur hier!" sagte ich und schaute mich noch mal um. Pii nahm seine Hand von meiner und antwortete "Hm, sehr komisch. Ich hatte nur meinen Schrank geöffnet um zu gucken was ich Morgen anziehen werde, da wurde ich auf einmal in ein weiße Licht gezogen." Ich lief ein Schritt näher zu Pii und umarmte ihn plötzlich. Er war für einen Moment erschrocken. Seine Miene wandelte sich aber schnell zu einem warmen Lächeln. Ich hatte Angst alleine in dieser Welt zu sein und das spürte er. Er flüstete mir ins Ohr "Keine Sorge, solange wir beide zusammen bleiben, schaffen wir es auch wieder hier raus." Seine Worte beruhigten mich. "Pii magst du ein wenig spazieren?" Er nickte und ging vor, ich an seiner Seite fragte ihn noch "Kann ich dich hier auch Bruder nennen, wie ich es immer im Chat gemacht hab, Pii?" Er überlegte kurz und sagte: "Aber nur wenn ich es auch darf" Darauf lachte er. Auch ich fing an zu lachen und wir beide bemerkten garnicht, dass jemand hinter uns stand. Auf einmal spürte ich etwas Spitzes im Nacken. Die Person die hinter uns war sagte: "Hey, hey, immer schön ruhig hier, wehe ihr dreht euch um, und wenn ihr nur einmal versucht mir nicht zu gehorchen, denn schieß ich einen Pfeil in eure Wirbel." Uns lief ein Schauer über den Rücken. Da es eine hellere Stimme war und die Tonlage eher untypisch für ein Mann war, vermutete ich, dass es sich um eine Frau handelte. Ich schielte zu Pii rüber und sah wie es ihm immer schlechter ging, Ich dachte "hm.. er brauch doch seine ruhe... es is nicht gut das er hier is". Ich fragte die Person hinter uns: "Was wollen sie, wieso bedrohen sie uns?" Sie antwortete: "Geht, ich bringe euch an einen Ort der euer Leben verändern wird." Sie zwang uns mit den Pfeilspitzen im Nacken in eine bestimmte Richtung zu gehen. Immer wieder blickte ich zu Pii, doch sein Zustand wurde nicht besser. Nach einiger Zeit sagte sie: " Stop! Wir sind da " Pii schaute nach vorne und sagte: "Aber hier ist doch garnichts..." - "Das tut mir aber leid, hrhr." Auf einmal hörte ich ein stumpfen Prall, schaute zur Seite und sah gerade noch wie Pii zu Boden fiel. Ich wollte mich noch umdrehen, aber es war zu spät, etwas Hartes hatte bereits meinen Kopf getroffen. Meine letzten Empfindungen waren, wie ich über den Boden geschleift wurde. Alles was ich sehen konnte war Dunkelheit, ich dachte dass dies das Ende wäre. Was würde eine Person aus einer anderen Welt nur mit Gefangenen machen? Verhungern lassen, fesseln und ins Wasser schmeißen vermutlich. Was ich wusste war, dass ich Angst hatte. Nach wenigen Minuten die mir wie Stunden vorkamen, konnte ich langsam meine Augen öffnen. Ich sah Stoff, ein Stoffzelt, ich lag auf einer altmodischen Liege aus Holz. Erst als ich wieder richtig sehen konnte registrierte ich, dass ein älterer Mann über mich gebeugt war. Ich wurde etwas hysterisch und schlug wild um mich. Meinen ersten Schlag konnte der Mann ganz leicht aufhalten. Er sagte: "Keine Angst, immer mit der Ruhe... vergiss nicht, du bist verwundet, bewege dich lieber nicht so viel, mein Name ist Lou, ich bin Arzt, bitte beruhge dich." Lou ließ meine Hand los und legte sie hin. Etwas entspannter sah ich zur Seite und erblickte Pii. Ich sah bedrückt drein und fragte "Gehts meinem Bruder gut? und wiso sind wie hier ? werden wir das überleben?" "Du hast ja sehr viele Fragen", sagte der Arzt und schmunzelte "ich sag dir mal ein paar Dinge, du bist hier nicht in Gefahr, deinem Bruder geht es den Umständen entsprechend, doch den Rest erklärt euch wohl lieber unser Anführer." Er lächelte und sprach als er rausging " Ruhe dich noch eine Stunde aus, du wirst es brauchen." Ich starrte an den Holzbalken der die Plane des Zeltes hielt und dachte über einige Dinge nach, "Sehr merkwürdig ist das alles hier, wieso Leben in dieser Welt normale Menschen... oder sind wir noch auf der Erde ? Hm.. Ich werde dem nachgehen." Langsam bewegte sich auch mein Nachbar. Ich stand auf, setze mich auf den Stuhl in der Mitte des Zeltes und drehte mich zu Pii. Eine Weile beobachtete ich ihn bis er schließlich anstalten machte aufzuwachen. Ich streichelte ihm über die Stirn und flüsterte leise "Hey, Bruder wach auf". Er sah mich an und richtete sich langsam auf. "Bruder, wo sind wir? Wo ist der, der uns Ohnmächtig geschlagen hat?" frage Pii neugierig. Ich konnte nur mit einem Schulterzucken antworten und sagte: "Ich habe auch keine Ahnung, der Mann der hier war,er hieß Lou, ich glaube er war Arzt. Er sagt der Anführer wird uns schon alles erklären... vielleicht sollten wir rausgehen?" Pii schwang seine Füße über den Rand der Liege. Er schaute sich um und war für eine Weile still, er wirkte nachdenklich. Ich stand auf und ging zum Eingang des Zeltes, schob mit einer Hand das Leinentuch beiseite damit ich rausschauen konnte. Wir befanden uns auf einer großen Lichtung auf der viele Zelte und Fackeln standen. Viele Leute waren über den ganzen Platz verstreut und feierten, kleine Kinder rannten herum, doch jede Person, die ich sah, trug eine Maske. Ich sah nach oben und dadurch, dass nicht so viele Bäume nebeneinander standen, konnte man endlich den Sternenhimmel sehen. Das gab mir ein schönes Gefühl. Auf einmal spührte ich eine Hand auf meiner Schulter, zuckte kurz zusammen und erschrak. Aber dann erkannte ich Pii's Stimme. "Lass uns gehen", sagte er und lächelte. Ich hielt das Leinentuch hoch und ging nach draußen, lief einen Schritt zur Seite und ließ auch Pii heraus. Wir gingen ein Stück durch die Ansammlung von Zelten, schauten uns um und sahen eine Person mit einer Hundemaske auf uns zukommen. Er nahm die Maske ab und ich erkannte nun, dass es Lou war. Mit gesenktem Blick räusperte er sich, denn eigentlich sollten wir uns ja weiter ausruhen, dann rückte er seine Brille zurecht und lächelte uns an: "Ihr beide scheint ja schon fit zu sein, ihr wollt bestimmt zum Anführer, bevor ich euch dahin bringe führe ich euch noch etwas rum !" Er ging vor und gab uns ein Zeichen ihm zu folgen. Zuerst kamen wir am Speißezelt vorbei und ein wunderbarer Geruch von Essen stieg uns in die Nase. Der Doktor sah nach hinten und bemerkte dass uns vor Hunger schon das Wasser im Munde zusammenlief, zählte zwei und zwei zusammen und bat uns einen Platz am Tisch an. Dankbar nahmen wir das Angebot an. Unser Tisch war weiter von den anderen entfernt und wir fühlten uns beobachtet. Als jemand einen Witz über uns machte mussten wir anfangen zu lachen, der Doktor lachte und alle anderen die da waren. So lockerte sich die Stimmung etwas und wir konnten in Ruhe Essen. Lou brachte uns Reis mit einer scharfen Soße und etwas Gemüse. Ich mampfte das Essen weg wie nichts, ich hatte seit ich aus meiner Welt kam nichts mehr gegessen und aß deshalb 3 ganze Teller voll. Dass meine Zunge danach brannte war mir egal. Pii hatte nur ein halben Teller geschafft und benahm sich auch nicht so schweinisch wie ich. Der Doktor führte uns weiter, an einem riesigen Lagerfeuer vorbei, die Menschen tanzten und feierten, sie hatten viel Spaß und sangen. Der Doktor erwähnte : "Nun gehen wir zum Anführer", Ich schluckte meine Spucke runter und dachte mir: "Bisher wirkte alles so friedlich, doch ich weiß nicht ob der schein trügt, es kann sein dass nun das große Ende kommt...mhm..." Ich machte mir Sorgen um Pii. Der Arzt führte uns zu einem prachtvollen großen Zelt. Er hielt den Leinenstoff hoch damit wir hineingehen konnten, was wir auch taten... Kapitel 3: Die Sucher --------------------- Nacht 1: Die Sucher Der Doktor bleib am Eingang stehen, also wir traten alleine ein. Dort erblickte ich einen kleinen Thron, einen Stuhl mit gravierten Goldverzierungen in der Mitte des Zeltes. In jeder der vier Ecken stand eine Wache, die uns sehr genau beobachteten. Plötzlich rief einer von ihnen: "Hinknien!" Pii und ich waren ängstlich, dass wir sofort handelten. Einen Moment lang herrschte nichts als Stille. Dann hörte man Schritte die aus einem Nebenraum zu kommen schienen. Ich sah die hintere Stoffwand des Zeltes und bemerkte gerade noch wie eine Person durch einen externen Eingang kam. Sie hatte eine Rabenmaske auf und hatte sehr kurz geschnittenes braunes Haar. Es handelte sich um einen muskulösen Mann von etwa 1,76 Meter. Er ging voller Stolz auf den Thron in der Mitte zu, klopfte mit einer Hand auf die Stuhllehne. Die Wachen verschwanden. Von seinem Thron schaute er auf uns herab und sagte: "Ihr werdet sterben..." Unfähig irgendetwas zu tun lief uns ein kalter Schauer über den Rücken. Was sollten wir tun? Wir wussten nicht weiter. Ich vernahm ein neues Geräusch. Aus dem selben Gang kam eine Frau mit gewelltem schwarzen Haar, etwa 1,68 Meter groß, sportlich, schlank, das Gesicht mit einer Katzenmaske verdeckt. Sie ging um den Stuhl herum an die Seite ihres Anführers und meinte: "Nun lach doch nicht so, bleib ernst, es sind doch unsere Gäste." Ich verstand die Welt nicht mehr, Waren wir nun Gäste oder Opfer? Verwirrt stand ich auf und Rufte: "Was soll das? Könnten wir mal erfahren was hier los ist? Ich möchte Antworten!" Darauf nahmen beide ihre Masken ab und ich konnte erkennen wer wirklich hinter der Verkleidung steckte. War das ein Zufall? Wohl kaum, die beiden die dort standen waren gute Bekannte und Freunde von mir. Er hieß Lars und sie war als Pati bekannt. Mit beiden hatte ich bis vor 2 Wochen noch Kontakt. "A..Aber... wie kommt ihr hier her? Erzählt mir was passiert ist." Pati ging in die Knie und legte ihren Kopf auf Lars' Schoß. "Macht es euch gemütlich, es ist eine lange Geschichte..." Pii und ich setzten uns auf den Boden und hörten den beiden gespannt zu. Sie sprachen davon wie sie in ein weißes Portal gezogen wurden, genauso wie bei uns beiden. Vor ihrem Treffen seien in den Wäldern auf der Erde komische Dinge passiert. "Wir wussten nicht weiter, irgendwann fanden wir dieses Lager, einen alten Kompass mit nur einem leuchtenden Pfeil der uns zu einer Truhe führte in der sich ein sonderbares Buch befand. Dort stand alles drin was wir wissen mussten, es befahl uns Dinge zu tun, in eine bestimmte Richtung zu gehen. Nach und nach retteten wir Kinder", sagte Pati und schmiegte sich an die wärmenden Hände von Lars. ich versuchte alles zu begreifen und verstand trotzdem nicht von alldem hier. Ich versuchte zu verstehen, alles als selbstverständlich anzusehen und fragte ob ich das genannte Buch mal sehen dürfte. Mir schwirrten so viele Fragen im Kopf herum, was mit den Kindern war, wie sie sie gerettet hatten und die große Frage nach dem Warum. Als könnte Lars meine Gedanken lesen sagte er: "Das Buch beschrieb die Kinder als verlorene Seelen, ich glaube nicht wirklich daran. Aber das ist auch egal, denn das Buch ist leer. Seit ungefähr einer Woche zeigt es uns nichtsmehr an, Pati wollte die Kinder nicht hier alleine lassen, deshalb suchten wir keinen Ausweg, allerdings ist noch etwas entscheidendes geschehen..." Plötzlich ertönten Kinderschreie, eine Explosion übertönte alles. Wir rannten raus und sahen schwarze Gestalten, die das Lager angriffen. Einer der riesigen Bäume fiel in unsere Richtung. Nur knapp konnten wir vier ausweichen. Wir suchten hinter dem Baum Schutz und Lars rief: "Leon, geh mit deinem Kumpel nach Osten, wir sehen uns später wieder, Pati und ich halten sie auf!" Pati gab mir den Kompass und das Buch, ich steckte beides hastig in meinen Rucksack und bedankte mich. "Ihr werdet schon wissen was ihr tut, ich vertraue euch." Pii machte einfach mit, er wusste nicht was er tun sollte, anscheinend war das alles ein bisschen zu viel für ihn. Ich nahm ihn an die Hand und rannte mit ihm Richtung Osten. Ängstlich sah ich nochmal zurück zu Lars und sah gerade noch wie er seine Faust zusammenballte. Als er sie wieder öffnete, formte er eine dunkle lilande Magiekugel über seiner Handfläche und warf sie auf die Monster zu. Eine Explosion, gefolgt von einem kleinen Beben veranlasste die Wesen wegzurennen, doch hinter ihnen tauchten schon wieder neue auf. Pati rannte zu einem umgestürzten Zelt in dem die Waffen gelagert waren. Rauch stieg vom Dorf auf, die Zelte brannten. Sie nahm ein Schwert und ein kleineres Messer an sich und sprang in die Mitte der schwarzen Kreaturen. Mit einem einzigen Schwung tötete sie alles in unmittelbarer Nähe. Die Wesen die getroffen wurden zerfielen, nur kleine Blätterhaufen blieben zurück. Langsam kam ich zu mir und mir wurde bewusst was ich tat. Neben mir wurde gekämpft und ich stand da wie ein Trottel und sah dabei zu! Ich sah Pii an, der genau das gleiche tat, rief etwas und rannte weiter. Wir rannten und rannten, wir hetzten uns ab um vor etwas zu fliehen von dem wir selbst nicht wussten was es war. Vorsichtig warf ich einen Blick nach hinten, wir waren schon sehr weit gelaufen und es war sehr unwahrscheinlich das uns bis hierher jemand gefolgt war. Pii, der seit Stunden geschwiegen hatte, sprach das aus was ich dachte: "Hier werden wir erstmal unsere Ruhe haben, ich hoffe diese... Wesen kommen nicht nach." Um uns auszuruhen setzten wir uns auf den Boden. Ich nahm den Rucksack von der Schulter, stellte ihn auf den Waldboden und holte das Buch hervor. Neugierig blätterte ich darin rum. Alle Seiten waren leer, doch ich spürte dass dieses Buch etwas magisches an sich haben musste. Ich nahm den Kompass heraus und sah ihn an. Etwas in meinem Inneren wusste was zu tun war doch rief dieses auch nach hilfe. Ich wusste nicht wie es geschah, doch auf einmal leuchtete ein Zeiger des Kompasses und zeigte in eine bestimmte Richtung. Irgendetwas sagte mir, dass es richtig war auf den Kompass zu hören. Als Pii beobachtete was ich tat warf er auch einen Blick auf den Kompass, doch für ihn war es nur ein gewöhnliches Ding. Er dachte sich nicht viel dabei und folgte mir einfach. Wir stiegen über umgekippte Baumstämme, schlugen uns unseren Weg durch Sträucher und krochen unter überwucherte moosbewachsene Wurzeln. Plötzlich lichtete sich der Wald und wir standen an einem Strand. Ich schaute nach rechts und links, so weit das Auge reichte war Sand zu sehen. Der Geruch von Salzwasser stieg mir in der Nase den ich bereits aus meiner Stadt kannte. Mir kam der Gedanke dass wir uns auf einer Insel befanden, ich sagte es Pii, aber er hatte nichts besseres zu tun als am Ufer zu plantschen. Also ging ich zu einem umgestürzten Baum und setzte mich auf seinen Stamm. Erneut blickte ich auf den Kompass, sein leuchtender Zeiger war erloschen, kein Anzeichen von Magie mehr. Neugierig schlug ich das Buch auf, wie mit einer unsichtbaren Handgeschrieben tauchten vor mir die Worte "Du bist ein Sucher" auf. ich wusste nicht was es bedeutete und blätterte weiter. Noch einmal bildete sich etwas mit schwarzer Farbe. Es entstand ein Bild, ein Strand, genau derselbe an dem wir uns gerade befanden. Auf der nächsten Seite befand sich ein Bild von Pii und mir die auf einem Baumstamm saßen. Wieder blätterte ich um, doch das was ich dort sah machte mir wirklich Angst. Auf der Zeichnung war nur Pii zu sehen, in einem schrecklichen Zustand, als würde er sterben. Die restlichen Seiten des Buches waren leer. Pii kam vom Wasser zurück und setzte sich plötzlich neben mich: "Denkst du, dass wir je nach Hause kommen?" Ich wollte antworten, doch auf einmal sah ich wie hinter Pii eine riesige Schlange auftauche. Grob geschätzt war sie bestimmt 4 Meter lang. Ich nahm Pii und zog ihn von der Schlange weg was sein Leben rettete, denn im selben Moment schlug die Schlange zu. Panisch sah ich mich um und entdeckte auf dem Boden einen länglichen Stock. Provokant stellte ich mich vor die Schlange und hielt den Stock als eine Art Schwert vor mich. Ohne mich umzudrehen rief ich zu Pii: "Renn, such Pati und Lars, hol Hilfe!" - "Nein, das kann ich doch nicht machen Bruder!" widersprach mir Pii. Etwas energischer sagte ich: "Nun geh schon, ich versuche sie aufzuhalten. Wir sehen uns später wieder, keine Sorge!" Pii rannte los während ich lebensmüde vor einer Schlange stand die doppelt so groß war wie ich. Meine Beine zitterten, doch mein Stolz war größer. Die Schlange zischte und kam auf mich zu. Gerade noch konnte ich ausweichen, ich sah ihre Zähne im Licht des Mondes aufblitzen als sie knapp an mir vorbeischoss. Wie dumm war ich eigentlich mich vor dieses Riesenvieh hinzustellen? Hektisch sah ich mich um und bemerkte einen großen Felsen. Während die Schlange und ich uns fixierten nahm ich all meinen Mut zusammen und rannte Hals über Kopf los. Als ich am Felsen ankam stellte ich mich mit dem Rücken zu ihm. Das Tier verfolgte mich, sah mich für einen Moment an und tauchte auf einmal in den Sand unter uns ein. Sie war wohl schlauer als ich. Die einzige Sicherheit die mir blieb war der Felsen. In meiner Angst versuchte ich mich zu konzentrieren, was nicht gerade einfach war wenn man bedenkt, dass ein riesiges geschupptes Reptil mit Fangzähnen so lang wie meine Hand unter mir im Sand herumkroch und jeden Moment wieder auftauchen konnte. Ich erinnerte mich an das was im Buch stand, ich riskierte viel nur um viel zu gewinnen. Einige Minuten blieb ich in der Kampfhaltung, dann entspannte ich mich denn von der Schlange war weit und breit nichts zu sehen. Langsam ging ich zum Strand zurück und atmete tief durch. Doch ohne jede Vorwarnung erbebte die Erde unter mir. Ohne dass ich etwas tun konnte öffnete die Kreatur ihr Maul und verschluckte mich ganz. Aus Reflex hatte ich die Augen geschlossen, doch um mich herum war alles schwarz. Ich hörte eine leise Stimme, doch verstand ihre Worte nicht. Ich schloss erneut meine Augen und hörte genauer hin. Es war eine Stimme eines kleinen Mädchens "Komm, bitte hilf mir. Greif meine Hand!" Durch meine Augenlider drang ein helles Licht in dem sich das Mädchen befand. Gehorsam streckte ich meine Hand aus und griff nach ihr. Dann erstrahlte die Dunkelheit um mich herum in einem blendend weißen Licht. Die Schlange in der ich mich befand zerfiel zu Blättern und ich stand da, an der Hand das kleine Mädchen. Sie war in einen weißen Kimono gekleidet und trug langes braunes Haar. Lächelnd sah sie mich an und sagte: "Danke dass du mich befreit hast." Ich kniete damit ich ihr in die Augen sehen konnte: "Bist du nicht das Mädchen das mich gerufen hat? Bei dem Bunker damals?" - "Ja, doch nun muss ich gehen", sie winkte und verschwand ohne ein weiteres Wort. Ihre Silhouette verblasste und ein kleiner Schleier aus funkelndem Staub. Erstaunt rief ich sie solle bleiben, doch sie war schon verschwunden. Verwirrt setzte ich mich an den Strand, zog meine Turnschuhe aus und kühlte meine Füße im kalten Strandwasser. In Gedanken versunken musste ich die neuen Eindrücke erstmal verdauen. Magie gab es also wirklich, eine Art Lebenstraum von mir wurde war. Ich war begierig nach Neuem, doch so einfach war das nicht. Ohne dass ich es merkte schlich sich jemand von hinten an. Es war Pati. Sie setzte sich neben mich und sagte: "Du hast wohl auch gelesen dass du nun ein Sucher bist" Ich stimmte ihr zu und bat sie: "Pati, bitte erzähl mir mehr über das alles hier, wieso konntet ihr so gut kämpfen? Was war das in Lars' Händen als er die Monster verscheuchte?" Sie überlegte was sie sagen sollte, setzte sich neben mich und legte ihren Kopf auf meine Schulter. "Ach Leon, ich habe mich so verändert. Lars und ich waren nur ein paar Tage hier,schon haben wir magische Kräfte bekommen. Es muss etwas mit dem Tor zu tun haben. In diesem Buch stand, dass dieser Baumstumpf, dieses Tor, Drasill heißt. Ich konnte mich schneller bewegen, konnte problemlos mit Waffen umgehen und Lars hatte diese dunkle Aura. Wir machten uns Sorgen was das alles zu bedeuten hatte, doch heute sehen wir es als Segen an. Diese Kreaturen, diese Wesen, sie kommen nicht von hier, auch nicht von der Erde. Das war das erste Mal, dass sie unser Lager angriffen. Du und Pii, ihr werdet auch Kräfte haben von denen ihr noch nichts wisst. Ich bin echt froh, dass ich dich hier habe." Sie schmiegte sich enger an mich. Ich fragte ob sie mir mehr über das Lager erzählen könnte. Sie nickte und begann zu erzählen... Kapitel 4: Das Lager -------------------- Nacht 1: Das Lager Drasill, so habe ich den Baum genannt der mich in diese Welt geschickt hat. Ich wusste nicht wohin ich gehen sollte oder was ich machen konnte. Jedoch habe ich sehr schnell endeckt, dass ich mich nicht mehr auf der Erde befand, ich war der erste und es sollten noch weitere folgen. Also entschloss ich mich als erstes immer in eine Richtung zu gehen um nicht vom Weg abzukommen bis ich an eine große Lichtung kam. Dort habe ich eine Markierung gesetzt, um sicher zu gehen dass ich mich nicht verirrte. Aus den Sachen die ich an hatte, die ich mit mir trug und die ich fand baute ich mir ein kleines Zelt und betrachtete diesen Platz von nun an als meinen Stützpunkt. Mit einem Taschenmesser schnitzte ich mir aus kleinen Ästen eine Holznadel mit der ich mit Hilfe von den Fäden aus meinem T-Shirt und Blättern eine Decke unter der ich schlief und die mich einigermaßen warm hielt. Jede Nacht war eine Qual für mich, mit Angst ging ich schlafen, mit Albträumen wachte ich schweißgebadet auf. Ich versuchte alles genauestens zu beobachten und schrieb mir jede Kleinigkeit auf die mir aufgefallen war. Schnell erkannte ich wie diese Welt funktionierte. Zum Beispiel erkannte ich, dass der Harz der bläulich schimmernden Bäume Wunden schneller heilen lies, oder dass in diese Welt nur die Nacht existierte. Keine Sonne war am Himmel zu sehen. Ich lies mir ein Zeitsystem einfallen das dem der Erde ähnelte. Nach und nach kamen neue Leute durch Drasills Portal. Ich half jedem einzelnen, führte sie zu meinem Lager und erklärte ihnen wie alles funktionierte. Die ganze Zeit lang die ich auf dieser Erde verbrachte ernährte ich mich von Beeren, Pilzen und Blättern. All dies kochte ich auf einem kleinen Feuer, denn ich wollte mich nicht vergiften oder mir andere Arten von Krankheiten holen. Diejenigen, denen ich nach ihrer Ankunft am Portal half, verbrachten von da an ihre Zeit bei mir. Wir sicherten Essensvorräte, Flüssigkeiten bekamen wir aus dem Harz der Bäume und durch den Regen der alle paar Tage aufzog. Zusammen bauten wir ein großes Lager auf. Doch einfach war das alles nicht. Sämtliche Werkzeuge mussten wir uns selbst her- stellen. Wir erfanden die unmöglichsten Techniken um unser Überleben zu sichern. Ein paar Tage später, nachdem ich mir sicher war dass die anderen ohne mich auskommen würden brach ich zu einer kleinen Reise auf. Ich wollte weiter diese erstaunliche neue Welt erforschen. In der ganzen Zeit in der ich mich schon hier befand hatte ich noch kein einziges Tier gesehen. Nur klitzekleine Glühwürmchen die tief im Inneren des Waldes lebten. Diese sammelte ich ein und steckte sie in einen kleinen Beutel den ich aus Blättern gemacht hatte. Das Licht der Glühwürmchen war so stark dass es durch die transparente Haut der Blätter schien und ich es als Lampe nutzen konnte. Als ich weiter in die selbe Richtung ging fand ich mich an einem Strand wieder, setzte erneut eine Markierung, lief am Strand entlang und fand mich nach wenigen Stunden an der selben Stelle wieder. Ich befand mich also auf eine Insel. Eine erstaunliche Ent- deckung für mich. Ich schrieb es nieder und ging weiter. Bald sah ich ein riesiges Rohr, das vom Wald bis zum Strand führte. Es musste im Sand vergraben gewesen sein, denn ich hatte es bei meiner ersten Umrundung nicht gesehen. Die Bauweise kam mir bekannt vor, ich wusste dass es von Menschen gemacht worden war. In der Hoffnung auf anderes menschliches Leben zu stoßen lief ich eine Weile neben dem Rohr entlang. Als ich am Ende des Rohrs angekommen war erblickte ich eine prachtvolle Villa. Ich war erstaunt, so etwas konnte nicht innerhalb von ein paar Tagen entstanden sein. Langsam ging ich voran, ich wollte schauen was es dort gab. Schließlich stand ich vor der Tür und drückte auf die Klingel. Doch sie funktionierte nicht, wie auch, bei näherem Hinsehen sah ich, dass das ganze Haus sehr alt wirkte. Die Holzbalken waren morsch und die Steine mit Moos bewachsen. Dies lies mich zum Entschluss kommen, dass diese Villa wohl schon sehr lange leer stehen musste. Vorsichtig öffnete ich die Tür, ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Menschliche Skelette lagen in der Eingangshalle. Um sie genauer zu betrachten hielt ich die Lampe vor mich. Sie mussten ermordet worden sein. Ich fand Spuren von Messer- stichen, scheinbar von einem harten Kampf. Langsam aber sicher wollte ich nurnoch weg. Doch hinter mir schloss sich plötzlich die Tür. Erneut lief mir ein Schauer über den Rücken, meine Nackenhärchen stellten sich auf und ich bekam eine Gänsehaut. Ich drehte mich um und hielt die Lampe empor. Hielt ausschau nach der kommenden Gefahr. Ein Zombie, ein halbtoter Mensch, der auf mich zukam. Seine Haut war verdorben, ganz blass und gut riechen tat er auch grad nicht. Ich rannte weg und versteckte mich schnell in einem naheliegendem Zimmer. Vor die Tür stellte ich einen Stuhl. Es klopfte. Der Zombie klopfte doch tatsächlich gegen die Tür. Ich sah mich im Zimmer um. Überall rosa. Früher musste hier ein Mädchen gewohnt haben. Ich wusste dass Villen aus dieser Zeit immer Geheimgänge hatten und suchte panisch danach. Genau in dem Moment als ich einen Knopf an der Wand betätigte und sich eine Lucke im Boden öffnete hörte ich das Holz der Tür knirschen. Schnell stieg ich runter und schloss hinter mir die Lucke. Nun war ich erst einmal in Sicherheit. Ich ging den geheimen Gang entlang. Dieser führte mich zu einem Geheimzimmer. Ich sah mich erneut um. Es war ein altes Arbeitszimmer, viele Bücher standen herum. Es war nichts wissenswertes dabei, nur Geschichten und einige Kinderbücher. In einer Ecke des Raumes stand ein sperriger alter Schreibtisch. Auf diesem befanden sich ein Kompass, viele lose Blätter, eine Feder, ein Tintenfässchen. Das alles packte ich in einen Rucksack welchen ich in der gegenüberliegenden Ecke des Raumes fand. Ich suchte weiter nach wertvollem Zeug was man verwenden konnte, nahm für das Lager noch zwei Decken mit und ein paar altmodische Feuerzeuge. Dann suchte ich nach einem Ausgang. Mir war etwas aufgefallen als ich die Bücher gesehen hatte. Alles waren bekannte Märchen, außer eines, es war ein Buch über Mythologie. Ich nahm es heraus und steckte es auch ein. Nach einigem Suchen fand ich einen weiteren Gang. Dieser führte zum Garten des Anwesens. Über den Zombie machte ich mir keine Gedanken mehr, ich wollte nurnoch weg. Als ich aus dem Anwesen heraustrat sah ich eine Heckenschere. Ich nahm sie mit und entdeckte eine Statue die einen Mann darstellte, er hielt ein Schwert in der Hand und ich versuchte es zu nehmen. Ich zog und wackelte daran herum bis es abgebrochen war. Ich war einen Blick auf den Kompass um nach Hause zu finden, doch er zeigte nichts an. Ich dachte daran was ich im Lager alles den anderen erzählen könnte und auf einmal leuchtete ein Pfeil des Kompasses auf. Ich vertraute meiner inneren Stimme und folgte ihm. Er führte mich auf direktem Wege zum Lager. Als ich ankam war etwas schreckliches passiert. Viele der Leute hatten Schnittwunden und manche Verbrennungen. Ich versuchte nachzufragen was passiert war, doch alle sagten dass "die Neuen" Schuld waren. In der Zeit, in der ich weg war, waren ein paar Wochen vergangen. Dadurch kamen neue Menschen durch das Tor. Sie mutierten zu Monstern heran, ich konnte es nicht mit ansehen. Es war Panik ausgebrochen. Ich nahm das Schwert und ging auf eins der Monster los. Ich stoch ihm das Schwert in den Rücken. Die getroffene Kreatur wurde immer kleiner und nahm wieder menschliche Gestalt an. Ich hatte ihn getötet... ich wollte es nicht. Ich rannte weg, brauchte erst einmal Zeit zum nachdenken. In der Zeit hatten die anderen die Leichen zu einem Friedhof im Süden gebracht, jeder bekam eine Trauerfeier. Sie räumten alles auf, versuchten Ordnung reinzubringen. Mithilfe der Heckenschere und dem Schwert konnten sie nun größere Äste abschneiden und dadurch größere Zelte bauen. Ein Zelt hatten sie mir gewidmet. Als ich einige Tage später wieder im Lager war sah ich, dass sie alles mögliche getan haben um die Lichtung harmonischer zu machen. Ich erzählte den anderen von meinen Entdeckungen, sie hörten mir alle begeistert zu. Es wurde immer später und die meisten müde, ich bedankte mich noch einmal für das Zelt und ging hinein. Es hatte zwei Räume, der vordere mit einem Bett und der hintere Raum zum Baden, dort stand auch ein Tisch. Ich war ziemlich verblüfft, dass sie das alles zustande gebracht haben. Ich packte die Blätter aus, die Tinte, den Kompass und die Feder. Ich brachte all meine Gedanken und Erlebnisse zu Papier. Als ich fertig war ging ich schlafen. Ich träume viel von dem Zombie. Am nächsten Tag ging ich zu den anderen und sagte dass ich erneut zu der Villa gehen würde um mehr herauszufinden. Ich gab meine ganzen Schriften weiter an einen klugen Jungen, er sollte mein Nachfolger sein. Ich wusste dass er dieses hier weiterführen konnte. Und mit dem Schwert in der Hand ging ich... "Ja, und das alles stand in einem Tagebuch das am Lager lag, der Autor war Professor Nias Malum. Lars und ich trafen seinen Nachfolger nur einmal, ich erinnere mich nicht mehr so gut, dazu müssten wir Lars fragen", sagte Pati zu mir. Sie atmete durch vom vielen Erzählen. Ich schaute sie an und sagte: "Pati, du liest wohl viel seit du in dieser Welt bist. Lass uns doch zu den anderen gehen, wo sie nun auch sind". Sie nickte und lächelte. "Ja, neben dem Training kann man nicht viel machen, da lese ich mir die alten Schriften durch die im Lager lagen. Okay, lass uns zu den anderen gehen, ich kenne den Weg." Ich nahm Patis Hand und sagte aus meinem tiefsten innersten "Danke..." Dann gingen wir beide wieder durch den Wald. Wir gingen zu einem zweiten Stützpunkt der im Süden am Strand lag. Dort waren nicht so viele und große Zelte wie im Hauptlager, aber um die Verletzten zu behandeln musste es reichen. Pati und ich trafen sehr spät ein, Lars rief uns zu sich heran. Sie brauchten jede helfende Hand. Pati rannte schon los, ins alte Lager um zu schauen ob es noch Verletzte gab. Ich beobachtete die anderen wie sie die Verletzten versorgten, sie schabten Rinde und Hölzer von den Bäumen und benutzten sie um Schienen zu legen. Den Harz bekamen die Verletzten als Medizin. Man konnte schon noch wenigen Minuten Besserungen sehen. Ich ergriff die Initiative und ging zu Lou, den ich auf den ersten Blick erkannte. Ich fragte ihn ob ich helfen könnte, worauf er antworte: "Ja, du könntest mir Harz und Rinde der Bäume bringen. Wir haben mehr Verletzte als Helfer, also mach schnell." Und so lief ich zum nächsten Baum. Ich wusste nicht wie ich es anstellen sollte, ich boxte gegen den Baum, trat dagegen, doch die Rinde wollte sich nicht lösen. Das bemerkte Lars, er kam zu mir und gab mir ein Schwert für die Arbeit. Ich fragte ihn: "Woher habt ihr so viele Schwerter? Oder den goldenen Stuhl im alten Lager?" Er antwortete: "Wir nahmen den Kampf auf, Pati hat dir von dem Typen erzählt, als ich das gehört habe bin ich auch dorthin gegangen um ihn zu suchen, doch es war niemand da, so schafften wir alles nützliche ins Lager." Daraufhin ging er wieder, denn er musste das ganze Lager koordinieren. Als ich das Schwert sah musste ich nachdenken. "Immer bin ich so nachdenklich, als es ernst wurde konnte ich nur zusehen. Ich muss mich ändern und versuchen zu lernen." Ich nahm das Schwert und schlug es gegen den Baum. Ich war kein Meister, aber ungeschickt war ich auch nicht. Als ich genug auf den Baum eingedroschen hatte nahm ich all die Rinde und das Harz, den ich mit einem großen Blatt aufgesammelt hatte und ging zu Lou. Er hatte schon darauf gewartet und verarztete einen Patienten. Ich ging weiter trainieren, dachte daran dass ich stärker werden musste und besser damit ich meine Freunde beschützen kann. Nach einer Stunde oder auch zwei waren schon über die Hälfte der Leute vollständig geheilt. Ich konnte nur immer wieder staunen wie schnell dieses Harz wirkte. Ich erinnerte mich an den Kaugummi den ich in meiner Tasche vergessen hatte. So sammelte ich das Harz und kochte es, lies es ruhen und abkühlen und konnte so ein gutes Resultat erzeugen. Eine kleine heilende Potion. Da war sogar der Arzt Lou beeindruckt. Wir produzierten gleich 20 Stück. Diese halfen auch im Kampf und konnten leicht eingenommen werden. Da die Panik gebannt war und die meisten Verletzten geheilt konnte Lars sich ausruhen. Wir hatten so mal Zeit zu reden. Ich ging ins Hauptzelt wo er schon saß und er sagte: "Ja, Leon, ich weiß, du hast viele Fragen, nur das ist nun unwichtig. Das war der erste große Angriff dieser Viecher, wir müssen ihnen zeigen wer der stärkere ist, Leon. Ich will dass du mitkommst und uns beim kämpfen hilfst. Ich habe gesehen dass du dich mit dem Schwert gut machst." Ich verwarf meine Pläne mehr über diesen Nias und seinen Nachfolger herauszufinden fürs erste und antwortete: "Lars, es wäre mir eine Ehre" doch als dies sagte war es nicht ganz ohne Hintergedanken. Ich dachte mir, dass ich so besser die magischen Fähigkeiten von Pati und Lars studieren konnte. Ich lächelte und fügte hinzu: "Ich werde mich noch etwas vorbereiten." Darauf sagte Lars: " Mach nicht so lange, wir müssen morgen gut ausgeruht sein." Ich nickte und ging wieder raus zu Lou. Ich erklärte ihm, dass wir diese Wesen angreifen wollten und machte noch mehr dieser heilenden Kaugummis. Nach einer Weile, mit 15 neuen Harzkaugummis in der Tasche ging ich noch einmal zu dem einen Baum, zog mein Schwert und übte mich darin es zu führen. Ich hatte Angst, es stand ja auch viel auf dem Spiel, doch ich musste es riskieren. Rechts, Links, meine Hiebe mit dem Schwert wurden immer stärker und zielgerichteter. Das musste erstmal reichen, die Wesen sahen nicht sehr stark aus. Deshalb ging ich zu dem Zelt das mir zugewiesen wurde und schlief meinen Muskelkater aus. Am nächsten Morgen, wenn man ihn so bezeichnen konnte, denn es wurde ja nicht hell, wachte ich ohne Muskelkater auf. Ich kroch aus dem Zelt und streckte mich erst einmal aus. Dann bewunderte ich kurz den klaren Sternenhimmel und suchte nach Lars. Ich ging wieder ins Hauptzelt, wo auch schon Pati saß und lächelte sie an. Doch nach einem Lächeln war ihr nicht zu Mute. Ich setzte mich neben sie und griff nach ihrer Hand. "Was ist los?", fragte ich sie besorgt. Sie antwortete: "Nichts, nur sind es doch mehr Tote gewesen als ich dachte, ich hasse mich dafür, dass ich sie nicht retten konnte. " Ich erwiederte schnell: "Nein, nein. Es ist doch nicht deine Schuld. Richte deine Wut auf diese schwarzen Wesen." Sie sah hoch und sagte: "Vielleicht hast du Recht..." Als ich Pati beruhigt hatte kam auch schon Lars herein mit einem Plan in der Hand. Er rollte ihn auf einem flachen Tisch aus und setzte sich daran. "Die Ursache des Problems liegt in der alten Villa. Ich habe ein paar Leute dahin geschickt und sie sagten dass eine schwarze Aura die vorher nicht da war aufgetaucht ist." Ich nickte: "Achso, gehen wir also hinein und machen alle fertig?" Lars nahm seinen Finger und zeigte auf das Kellergewölbe: "Das ist unser Ziel, daher soll die Aura kommen... wir gehen da rein und schauen es uns erstmal an. Wenn wir etwas töten müssen werde ich das schon übernehmen." Pati und ich nickten. Lars stand auf: "In 10 Minuten geht es los!" Darauf ging er aus dem Zelt und wartete am Rand des Lagers. Pati fragte mich: "Willst du auch mitkommen? " - "Ja, ich werde euch nun nichtmehr im Stich lassen." Pati und ich gingen auch zu Lars, wir nahmen nur das nötigste mit. Unsern Mut, unsere Waffen und eine Prise Rache. Durch Streucher wühlten wir uns und schnitten einen Weg durch über- wucherte Wurzeln. Mit dem Schwert ging das ganz leicht. Als wir ankamen fühlte ich schon einen Druck am ganzen Körper. Diese dunkle Aura lähmte einen regelrecht. Lars ging vor und machte die Tür mit einem Tritt auf... Kapitel 5: Der Fluch -------------------- Nacht 1: Der Fluch Er trat die Tür ein, doch die Eingangshalle war vollkommen leer. Nur ein leichter Geruch von Magie lag in der Luft. Woher wusste ich wie Magie roch? Ich hatte diesen Geruch, dieses Gespür schon beim Bunker gemerkt, ich schien wohl anfällig dafür zu sein weil ich das selbe auch bei Pati und Lars spürte. Sie mussten mir etwas verheimlichen und das war auch der Grund dafür wieso ich mit ihnen in den Kampf zog. Wir gingen weiter rein, standen direkt in der Mitte der Halle. Lars sagte: "Wir sollten zusammen bleiben, geht nicht so weit weg." Dann drehte er sich um. "Wasss...? Leon? Pati? Wo seid ihr?" Wir hörten nicht auf ihn und gingen ein Stockwerk höher. "Gut, dass wir weg sind, soll er sich doch um die Kreaturen kümmern", sagte ich und wollte Pati anlächeln, doch auch sie war verschwunden. "Ahh, Pati, das kannst du doch nicht machen. Mich hier einfach alleine lassen, wie fies." Pati hatte ein Bad gefunden und machte sich etwas schön. Sie sprach mit sich selbst: "Leon ist hier, ich darf also nicht so unordentlich aussehen. Ich hoffe er nimmt es mir nicht übel dass ich kurz weg bin. Es ist immerhin unser erstes Treffen." Sie lächelte. Ich war auf die Knie gefallen. "Patiiii", dachte ich mir, wagte es aber nicht zu schreien. Es waren solche Situation durch die ich durch musste. Ich stand auf und ging weiter, suchte im ersten Stock nun langsam alles ab. Alles sah so wertvoll aus, Vasen, Gemälde, Möbel. Es war der Stil einer Zeit als Männer und Frauen noch Perücken trugen und die Kleider mit Draht aufgepuscht wurden. Barockstil, zumindest hatte ich es so gelernt. Ich ging weiter bis ich auf ein Musikzimmer stieß. Ich drückte langsam die Türklinke runter und ging hinein. Schon wieder roch ich dieses Vertraute, diesen Geruch der Magie. Ich ging weiter zu den Fenstern. Neugierig sah ich hinaus und hatte den Garten im Blick Auf einmal schlug die Tür mit einem großen Knall zu. Etwas war im Raum, ich hörte wie es hechelte und durch den Raum krabbelte. Es musste sehr groß sein, doch durch die Nacht und da die Beleuchtung nicht funktionierte konnte ich nur schwer etwas erkennen. Ich spürte es über mir, als es von oben zu mir herabspringen wollte hörte ich wie sich seine Krallen in die Decke bohrten und sprang rechtzeitig weg. Ich knallte in einen Haufen Instrumente, hatte ein paar Kratzer davongetragen, aber es war nichts schlimmes. Die Instrumente waren sehr sperrig und ich konnte mich nur schwer bewegen. Doch irgendwie schaffte ich es mich daraus zu befreien. Die Kreatur stand nun im Mondlicht welches durch das Fenster schien so dass ich sie betrachten konnte. Das Wesen hatte hunde- ähnliche Züge, doch sein Fell war spitz aufgestellt und lila bis schwarz. Es hatte eine lange Schnauze und noch gefährlichere Krallen. Es starrte mich aus seinen rot-schwarzen Augen an. In ihnen konnte man den Wunsch mein Blut zu trinken ablesen, doch das wollte ich gewiss nicht zulassen... Lars suchte nach uns, er ging durch die ganze untere Etage bis er die Küche fand. Er macht die Tür ohne Bedenken auf. Dort hatte sich ein Haufen dieser Kreaturen versammelt. Doch das war nicht das einzig seltsame. "Was... diese Dinger können kochen?!", rief Lars verwundert. Kaum hatte er dies ausgesprochen schauten alle Kreaturen zu ihm. Er sagte: "Es ist Zeit für ein schönes Mahl." Und wieder machte er eine magische dunkle Kugel, er formte sie wie einen Schneeball nur mit mehr Abstand und viel epischer. Er warf sie direkt inmitten der Menge und suchte schnell Schutz hinter der Tür. Als er sie wieder öffnete waren die Hälfte der Monster bereits tot. Er rannte willkürlich in den Raum, von einer Menge Kreaturen umzingelt. Er drehte sich langsam und schaute sie sich genauer an, er sagte: "Hey, ihr Mistviecher, könnt ihr auch reden?" Sie sahen menschlicher aus als die, die ihm in Lager angegriffen hatten. Er hoffte jemanden zu finden aus dem er Informationen rausprügeln könnte. Doch keines dieser Viecher sagte etwas, er rutschte über den Küchentresen und machte schnell ein paar Schubladen auf. Er fand nur Gabeln und Löffel. Währenddessen schlug er mit der freien Hand auf die Viecher ein, die zu ihm gesprungen kamen. Doch endlich fand er die richtige, die Schublade mit den Messern. Er schnappte sich 2 breite Kochmesser und stellte sich in eine elegante Kampfpose. Die Kreaturen waren erst vorsichtig und warteten ab, doch nachdem eine Gabel mit einem Klirren vom Tresen fiel griffen alle zusammen an... "Dumdida, dumdida", sang Pati fröhlich, machte sich noch schnell die Haare und wollte zu uns zurück, doch auf seltsame Weise beschlug der Spiegel als ob jemand dagegen hauchen würde. Eine Schrift erschien darauf. "Spiel mit mir". Pati erschrak erst. Ein leises Kichern kam aus der Dusche. Als sie ausatmete vereiste ihr Atem, ihr wurde ganz kalt. Langsam ging sie dem Geräusch nach und zog den Duschvorhang weg. Da war nichts, doch dann hörte sie erneut das Kichern, diesmal kam es dem Klo. Vorsichtig näherte sie sich erneut, zückte ihr Messer, hob den Klodeckel an und rief: "Ihhhh". Jemand hatte vergessen zu spülen. Sie rannte raus auf den Flur und schnappte nach frischer Luft. "Bäh, war das eklig", sagte sie und schaute sich um. Unten auf dem Boden lag auf einmal ein kleiner Haufen Kekse, sie dachte sich nichts dabei und aß sie auf, ging dabei einen Schritt weiter. Eine ganz Spur aus Keksen erstreckte sich über den Korridor. Schließlich stand sie vor einer Tür die sie schnell aufstieß. Sie wollte wissen ob es noch mehr Kekse gab und sah sich um. Eine Decke schwebte mitten im Raum. Es durchzog sie keine Angst, sie stellte sich ihrem Gegner und sagte: "Zeig mir dein wahres Gesicht, GEIST!" Der Geist gehorchte und nahm die Decke weg. Es war ein kleiner süßer Junge, sein Anblick erschreckte Pati. Nur wieso... Ich sprang erneut zur Seite, immer wieder wich ich nur knapp den Angriffen der Kreatur aus. Ich sagte: "Ich werde dir versprechen, ich bekämpfe dich. Ich, Leon, der die Magie gefunden hat und nun nichtmehr gehen lässt, werde nicht so früh wegen dir, du kleine mickrige Kreatur, sterben" und ging in Kampfhaltung. Ich hörte in mein Innerstes, das hatte mich bisher noch nicht im Stich gelassen. Als ich meine Augen schloss nahm ich den magischen Geruch dieser Kreatur war. Sie sprang auf mich zu, ich wich aus und in genau dem Moment in dem sie an mir vorbeisprang holte ich aus und schlug ihr in die Seite. Das Bücherregal auf das das Monster zuflog brach über ihm zusammen. Nun war ich erst einmal in Sicherheit. Ich klopfte mir den Staub von der Kleidung als ich hörte wie es sich hinter mir aufrappelte. Erneut begab ich mich in Kampfposition und wartete, doch auch es änderte seine Strategie. Es schlich sich langsam an mich heran, ich ging ein paar Schritte zurück, doch als ich unter mir Holz knirschen hörte sprang es auf mich zu. Sein Angriff schlitzte mir den linken Oberarm ein wenig auf. "Argh... zum Glück nur eine Fleischwunde", sagte ich schwer und kramte mit der rechten Hand in meinem Rucksack, holte eines dieser Harzkaugummis raus und aß ihn. Die Wunde verschloss sich von innen und nach ein paar Sekunden waren die Schmerzen bereits weg. Leider war das Kaugummi mein erster Versuch gewesen und ich musste ihn nach der Wirkung wieder ausspucken weil er einen ätzenden Geschmack annahm und nicht weiter heilte. Doch dies war nicht von Bedeutung da ich mehr als genug davon hergestellt hatte. In der Zeit in der ich mit meiner Potion beschäftigt war hatte ich die Kreatur wieder gesammelt und sprang erneut auf mich zu. Diesmal wurde ich härter getroffen und gegen die Wand geschleudert. Ich hatte höllische Schmerzen... In einem Sprung drehte sich Lars mehrmals um die eigene Achse mit beiden Messern in den Händen. So konnte er einen Großteil der Viecher ins Nirvada schicken, die einfach nicht loslassen wollten. Nurnoch zwei der menschenähnlichen Kreaturen waren noch da, einer der beiden drehte sich seinem Partner zu und tötete ihn, Lars konnte sehen wie die magische Kraft nur so aus ihm herausfloss und die Kreatur die sich gierig über den Leichnahm seines Komplizen beugte und alles in sich aufnahm. Durch das Übermass an Magie mutierte er, er bekam mehr Muskeln und wurde insgesamt hässlicher, sein Körper wurden allein durch einen Mundschutz, eine Hose und einen langen Mantel bedeckt. Er streckte seine Hand nach Lars aus, der sich schon wieder kampfbereit machte. Seine Hand bildete einen Spalt, ein Loch in der Hand. Er bewegte die Hand nach unten und ein Schwert rutschte aus dem Spalt heraus und bevor es auf den Boden fallen konnte fing er es geschickt mit der freien Hand auf. Beide rannten aufeinander zu und kreuzten die Klingen, Lars mit seinen Messern war deutlich im Nachteil, doch er konnte jeden Angriff gut parieren. Er verlor an Kraft, das spürte er. So schnell wie es ging sprang er zurück und war eins der Messer nach der Kreatur, im gleichen Moment zückte er ein Harzkaugummi und biss darauf. Für einen kurzen Moment leuchtete er grünlich, war voller Energie, dann spuckte er den Rest aus. Das Wesen konnte Lars' Angriffen spielend leicht ausweichen und wehrte einen Schlag nach dem anderen ab. Lars griff immer wieder an da er nun wieder über mehr Kraft verfügte, doch sein Gegner wollte nicht nachgeben. "Was für eine nervige Kreatur bist du nur..." sprach er und sprang hoch, klammerte sich mit einer Hand am Kronleuchter fest... Den Schock überwand sie nicht. Der Junge sprach: "Aber Pati, erinnerst du dich nicht mehr? Hast du mich denn schon vergessen?" Der kleine Junge war den Tränen nahe. "Ich dachte du beschützt mich?" Auf einmal schwebten ein paar Möbel in der Luft, der kleine Junge wurde wütender. "Du hast gelogen, dafür wirst du bezahlen." Er schmiss mit seiner psychischen Kraft Dinge nach ihr, die sie geschickt mit dem Schwert abwehrte. "Wie war das, vor 3 Wochen hatte ich dich aus einem riesigen Hund gerettet. Du warst eine der verlorenen Seelen." Sagte sie und versuchte zu dem Jungen durchzudringen, doch es brachte nichts und er wurde noch wütender. "Warte nur ab, ich habe deine Zukunft gesehen und die sieht nicht sehr rosig aus..." sagte er und lachte laut. Doch Pati stach bereits mit dem Schwert auf ihn ein. "Nur weil du ein Geist bist, heißt das nicht dass ich dich nicht töten kann, meine Zukunft bestimme ich!" Langsam sank sein Kopf herunter, er machte eine kleine Handbewegung. Seine letzten Worte waren: "Das werden wir noch sehen, hihi..." Durch die Bewegung setzte er ein Tunnelsystem in Gang. Pati wunderte sich weil zuerst nichts passierte, doch auf einmal öffnete sich eine Lucke unter ihr und sie viel in ein schwarzes tiefes Loch, wo niemand wusste wohin es führte... Er sprang auf mich als ich am Boden lag, ich konnte mich nicht bewegen. Ich dachte: "Mist, nun bin ich wieder das Opfer... wieso, wieso klappt es nicht. Wieso schaffe ich es nicht?" Ich schloss meine Augen und wollte es einfach annehmen, doch eine Stimme in mir sagte dass ich daran glauben sollte, also nahm ich meine rechte Hand vor mich und glaubte, dass ich leben werde. Ich glaubte an mich, an meine Freunde und daran, dass ich es schaffen würde. Auf einmal entstand eine Art magischer Impuls vor meiner Handfläche die aus magischen Wellen bestand. Ich sah die Kreatur gegen die Wand fliegen, direkt in ein altmodisches Schwert dass sich durch ihn hindurchbohrte. Ich stand auf und aß eines der Harzkaugummis. Es ging mir schon besser, doch die Schmerzen waren nicht ganz verschwunden. Die Kreatur zerfiel nach wenigen Sekunden zu blättern die vom Schwert zu Boden schwebten. Ich beschloss die anderen zu suchen, zuerst Lars, ich ging die Treppe hinunter und sucht überall nach ihm... Lars drehte sich Richtung Monster und sprang auf es zu. Mit der schwarzen Aura lud er das Messer auf das er noch übrig hatte und legte alles in den Angriff, die Kreatur wollte sich wehren und hielt ihm sein Schwert entgegen. Lars Angriff zerstörte das Schwert und bohrte sich durch das Monster welches sofort zu Blättern zerplatzte. Lars fiel auf den Boden, doch er konnte sich noch rechtzeitig abrollen. "Hey, guter Angriff!" rief ich Lars zu der aufstand und mich ansah. Er schrie mich an: "Hey... grrr... wir könnt ihr nur einfach abhauen. Spinnt ihr denn?!" Die Standpauke bewirkte etwas. "Ja, es tut mir ja leid, hehe", sagte ich. Lars schaute sich um. "Leon, wo ist Pati?" Ich zuckte mit den Schultern. "Ich dachte sie wäre bei dir." - "Ok, lass sie uns suchen!" darauf nickte ich. Wir gingen zur Eingangshalle zurück und ich sagte: "Lars, ich glaube sie ist im Kellergewölbe. Frag mich nicht woher ich das weiß." Wir fanden in einem Flügel der Villa eine Wendeltreppe nach unten deren Windungen wir nach unten verfolgten. Es wurde immer dunkler, es hatte etwas Geheimnisvolles an sich. Lars ging vor, ich war etwas schüchtern, dachte mir, dass es besser wäre Lars sich nicht selbst zu überlassen auch wenn mir dieser Gang Angst machte. Ich versuchte Lars ein letztes Mal zu überreden dass wir endlich umdrehen, doch er ging seinen Weg und ich wollte ihn nicht unbedingt alleine lassen. Oder eher wollte ich nicht alleine durch die Villa laufen. Einige Zeit später kamen wir unten an, in einem System aus Tunneln. Ich roch an den verschiedenen Eingängen und schnupperte nach Magie. Ich sagte zu Lars: "Es sind zwei Tunnel in denen es magische Aktivitäten gibt." Er schlug vor dass wir getrennt suchten, doch ich war dagegen. Für einen kurzen Moment hörte ich ein Geräusch und drehte mich um. Ohne dass ich es bemerkt hatte war Lars in einen der Tunnel getreten, ich konnte nurnoch von weitem seine Silhouette erkennen. Das war eine einmalige Gelegenheit mich zu bewähren, also ging ich in den linken Tunnel, wenn Lars sie nicht im rechten finden konnte dann würde ich im linken auf sie treffen. Kaum hatte ich das gedacht ging ich schon in den unheilbringend aussehenden Tunnel... Lars ging unermüdlich durch den Tunnel, ohne Angst, ohne Furcht und mit viel Stolz. Die alten Mauern und der kaputte Weg ließen darauf schließen dass dieses Tunnelsystem um einiges älter als das Haus selbst sein mussten. Doch davon ließ er sich nicht abhalten. Er hörte hin und wieder ein Tropfen und ein Schleichen, doch kein Monster war zu sehen. Der Gang war sehr lang und hatte keine Biegung oder Kurve. Lars wunderte sich wieso das ganze nicht wie ein Labyrinth aufgebaut war, denn normalerweise errichtete man solche Gänge um etwas zu verstecken, doch dem war wohl nicht so. Plötzlich hörte er ein Geräusch. Es war eine Art "Klack". Er blieb kurz stehen und schaute sich um. Als er noch einen Schritt machte schwangen hinter ihm zwei Sicheln hin und her. Er verstand plötzlich dass diese Gänge mit Fallen übersäht waren, nur da das ganze System mit der Zeit eingerostet war verzögern sich die meisten nach dem Auslösen. Er nahm langsam Anlauf und rannte dann so schnell es ging. Selten ging eine Falle in Takt und wenn dann auch nur als Lars außer Reichweite war. Nach vielen Minuten Laufen und hin und wieder einigen Fallen ausweichen endete der Gang und mündete in eine riesige Höhle. Überall lagen Kabel herum die alle zu in der Mitte führten. Dort, in der Mitte des Raumes lag ein Mann. Man erkannte ihn nicht weil die Scheibe die seine Kabine verschloss beschlagen war. Der Raum wurde nur durch die Gerätschaften der Kabine beleuchtet. Vor der Kabine stand ein Tisch zu dem ebenfalls einige Kabel führten. Auf diesem Tisch lag Pati. Lars erstarrte kurz als er sah wie sie dalag, den es sah nicht gerade bequem aus. Er bemerkte dass sie am Arm eine Schnittwunde hatte und das Blut über den Boden lief. Lars ging langsam zu ihr, nahm ihre Hand und machte etwas Harz darauf den er immer in einem kleinen Beutel hatte. Die Wunde verschloss sich, doch was Lars nicht merkte, war dass das Blut auf dem Boden in Richtung Kabine lief. Über die Scheibe, in die Luftsäuberung bis zum Mann darin. Lars kümmerte sich um Pati, er nahm sie auf seine Arme und sagte leise, doch mit einer bestimmenden Stimme: "Wach auf Pati, wach bitte auf." Währenddessen bei mir im anderen Tunnel. Ich lief auch schon eine Weile, immer die gleichen Steine, immerwährend der gleiche Weg. Das nervte nach einiger Zeit. Doch ich ging weiter, ich musste Pati finden. Ich war schon ganz schön außer Puste und bisher war nichts aufregendes passiert. Nichts störendes wie Kreaturen oder Fallen. Ich nahm langsam an, dass ich den falschen Tunnel gewählt hatte, doch als ich daran dachte wurde der Geruch, dieses Gespür von Magie, stärker. Hier musste etwas sein. Ich erblickte am Ende des Tunnels ein Licht. Ich rannte darauf zu und wurde nicht enttäuscht. Ich betrat eine riesige Halle mit vielen Messinstrumenten und Kabeln. Alles sah so modern aus, garnichts erinnerte mehr an den Stil des Schlosses. Inmitten dieser Halle war ein riesiger Kristall in die Erde gebohrt. Hier versammelten sich sämtliche Glühwürmchen aus dem Wald. Sie erleuchteten den Kristall mit einem hellblauen Ton und die Wände schimmerten in hellgrünem Licht. Ich ging ganz langsam an diesen Kristall heran. Ich wollte ihn mir genauer ansehen, ging so nah an ihn heran dass ich mich in ihm spiegeln konnte. Ich berührte den Kristall, fasste ihn an. Er war so kalt dass mein Atem an ihm beschlug. Im Hintergrund schalteten sich die Geräte ein und leuchteten komisch auf, doch ich bemerkte es nicht, ich war fasziniert von der Schönheit des Kristalls. Er pulsierte voller Magie, ich konnte den Blick nicht abwenden. Die Geräte leuchteten und piepsten, doch ich nahm es nicht wahr. Ich berührte ihn erneut, noch einmal und plötzlich entstand an der Stelle an der meine Hand den Kristall berührte ein Sog, eine Art schwarzes Loch. Es sog ganz langsam den Kristall ein. Ich war erstarrt, konnte nur zusehen, dieses Schauspiel, dieses imposante Gefühl von Macht. Das schwarze Loch formte sich zu einer Kugel und tauchte langsam und schmerzhaft in meine Haut ein. Ich konnte meine Hand nicht wegnehmen und schrie laut auf. Die Höhle bebte kurz als die schwarze Kugel ganz in meiner Haut verschwand. Die Schmerzen verschwanden, doch an ihrer Stelle erschien ein großes Tattoo über meinem Oberarm, das bis zum Rücken reichte. Vor Erschöpfung fiel ich in Ohnmacht.... Lars und Pati waren nicht besser dran... Kapitel 6: Ah, Oh, Ein Vampir? ------------------------------ Nacht 1: Ah, Oh, Ein Vampir? Doch Lars und Pati waren nicht besser dran. Als Lars Pati auf seine Arme nahm bebte die Erde kurz. Dadurch lösten sich sämtliche Fallen aus und mit einer Person auf den Armen würde man diese Situation bestimmt nicht unverletzt überstehen. Deshalb versuchte er sie erstmal aufzuwecken und rief öfter ihren Namen. Doch sie war wie versteinert, ein lebloser Körper. Langsam spielten die Geräte die im Raum verteilt standen auch verrückt. Lars setzte Pati an der Wand aufrecht sitzend ab und schaute sich um. Er war auf der Suche nach einem Not-Aus-Schalter, doch er fand nichts. Da griff er auf seine übliche Methode zurück, er formte einen schwarzen magischen Ball und schleuderte ihn auf ein paar dieser Steuerkonsolen und ging in Deckung bevor es explodierte. So hatte er fast den halben Raum freigesprengt und die Hälfte der Geräte waren verschwunden. Nur war das nicht die Lösung des eigentlichen Problems und er merkte schnell dass er alles nur noch schlimmer gemacht hatte. Die Kabine zu der die vielen Kabel führten begann sich langsam zu öffnen. Aus dem hinteren Teil kam viel Rauch raus und man hörte eine dunkle Stimme husten. Lars machte sich kampfbereit als er sah wie die Person langsam zuerst mit einem Bein aus der Kabine stieg und das andere nachzog. Sie streckte eine Hand zu Lars aus, zeigte mit einem Finger auf ihn und machte eine winzige Schwungbewegung nach vorne, wodurch Lars mit den durch fallen übersähten Tunnel geschleudert wurde. Er konnte sich nicht gegen die Kraft dieser Person wehren, sie musste eine immense Kraft haben. Durch diese heftige Attacke wurde Lars außer Gefecht gesetzt. Die Wucht des Angriffs brachte einen starken Sog mit sich der den Staub wegblies. Als der Rauch sich gelegt hatte konnte man die Person gut erkennen. Es war ein Mann, er hatte eine sehr blasse Haut, lange weiße Haare und war etwa 1,80 Meter groß. Nackt trat er heraus, ging zu einer Wand mit vielen Zeichen, drückte vier davon und eine Tür ging auf. SIe führte zu einem kleinen Raum in dem ein paar Klamotten und Schuhe lagen. Er zog sich einen Anzug an, mit schwarzen Lederschuhen und sprach: "Endlich, es ist ein schönes Gefühl unter den Lebenden zu weilen." Darauf musste er lachen und ging Richtung Pati. "Und du warst mein Opfer, ich danke dir für dein Blut." Mit der Zunge leckte sich über die Lippen, wie ein Hund der seine bevorstehende Beute sah und bemerkte darauf hin Patis Arm. "Aber Kleine, wo ist deine schöne Wunde hin, meine Diener haben sie doch extra groß gemacht. Ich befehle dir, erwache aus deinem Schlaf!" Langsam öffnete sie ihre Augen und sah den Mann vor sich. "Ähm... was war mit mir, wo sind wir hier... vor allem, wer sind Sie?" fragte sie neugierig ohne zu wissen was alles geschehen ist. Der Mann sprach: "Ich bin Victor und du bist hier in meinem Reich." Verführerisch schaute er sie an, immer näher kam er um sie in seinen vampirischen Bann zu ziehen. Patis Augen sahen leer aus, sie stand neben ihm und langsam schmiegte sie sich in seine Arme. Sie schaute zu ihm rauf, sie kamen sich immer näher bis sie sich küssten. Er küsste sie mit viel Leidenschaft aber durch seine langen Zähne schnitt er ihr eine Wunden in die Lippe. Sie blutete doch hörten sie nicht auf, sie bemerkte es garnicht und hob in ihrerer Exstase ein Bein an. Sie war ganz verliebt und ihr Gesicht nahm einen rötlichen Ton an, die ganze Sache würde ihr Leben verändern, doch noch wusste sie nichts davon. Er biss sich absichtlich auf die eigene Lippe damit ein Blutaustausch stattfand. Er wollte dass sie nur ihm gehörte, er wollte nicht mehr alleine sein und deswegen verwandelte er sie. Plötzlich stach etwas in Victors Hals. Lars, der sich schon wieder aufgerappelt hatte stieß eine abgebrochene dünne Metallstange durch den Vampir. Pati schrie vor Verzweiflung: "Wiesooo?!" Sie konnte ja nicht wissen, dass sie nur unter einem Bann stand. Lars sagte: "Pati, dieser Typ hat mich angegriffen. Er ist hinter dir her und nun ist mir auch klar was er ist, er ist ein Vampir!" Pati hielt Victor in ihren Armen, Tränen flossen ihre Wange hinunter. Doch Victor stand wieder auf und warf Lars mit einer Handbewegung gegen die Wand. Er zog sich die Stange aus dem Hals und rief: "Nein, ich bin kein Vampir! Ich bin etwas besseres! Viel zu viele Jahre war ich in diesem Gefängnis, allein diese Viecher, Monster der Dunkelheit hatten mich ernährt damit mein Körper die richtigen Mineralstoffe bekam. "Der lange Schlaf", so nenne ich es, durch ihn konnte ich gute psychische Kräfte erlangen." Victor hielt eine Hand vor und drückte Lars mit einer psychischen Macht gegen das Gestein. "Weißt du, du wirst mein nächstes Opfer, endlich wieder Blut!" Lars versuchte sich zu befreien doch nicht einmal er konnte einen Ausweg finden. Doch da der Vampir nachlässig wurde vergaß er den Bann von Pati aufrecht zu halten und Pati wurde von ihrem Bann erlöst. Sie verstand schnell die Lage. Sie hatte durch Drasill die körperlichen Fähigkeiten eines Leichtathletikers. Die nutzte sie aus, rannte mit voller Wucht auf Victor zu und rammte ihn mit der rechten Schulter. Dadurch verlor der Vampir die Konzentration und Lars fiel von der Wand. Lars ging zu Pati und fragte ob alles in Ordnung sei, sie nickte und antwortete: "Es ist noch nicht vorbei." Sie schaute sehr bedrückt drein, doch Lars verstand nicht dass Pati auf den Blutaustausch zwischen ihr und dem Vampir anspielte. Ihr Schicksal sollte nun aus Blutsaugen und dem Nachtleben bestehen. Pati flüsterte Lars etwas ins Ohr, sie tuschelten rum während Victor schon fast wieder auf den Beinen war. Lars nickte und Pati begab sich von ihm weg. Victor rief: "Ihr werdet mich nie schlagen, ihr werdet hier unten euer Ende finden", und musste darauf teuflisch lachen. Pati stimmte in das Lachen mit ein, doch verspottete sie ihn:" Na, dann zeig mir doch mal was du drauf hast." Victor nahm die Hand vor und wollte erneut seine Kräfte einsetzen, doch Pati war bereits verschwunden. Sie war so schnell dass Menschenaugen nur schwer mithalten konnten. Pati rannte immer wieder in einem Kreis um Victor herum und er versuchte immer wieder auf sie einzuschlagen, doch er war zu langsam, mit seiner Wut demolierte er die Wände. Richtige Krater waren in den Steinwänden durch die Wucht seiner Angriffe entstanden. Victor sagte: "Na gut, wenn du nicht die erste sein willst." Er drehte sich um und mit suchenden Blicken hielt er nach Lars Ausschau. Doch als er ihn erblickte fand er das garnicht gut. Lars war schon die ganze Zeit dabei einen riesigen schwarzen Magieball zu formen. Der Vampir machte ein entsetztes Gesicht: "Spinnt ihr denn, wir werden dabei alle draufgehen!" Er nahm die Hand zu Lars und wollte ihn gerade mit einem Angriff aufhalten als Pati zuschlug. Sie sah, dass er zu Lars schaute und nutzte diesen Moment zum Angreifen. Doch das war nicht ihre eigentliche Aufgabe und Pati ging zurück und begann erneut im Kreis zu rennen. Victor musste sich etwas überlegen, er versuchte es erst mit dem Demolieren des Bodens damit Pati nicht mehr laufen konnte, doch sie war so schnell, dass sie einfach zur Wand ausweichen konnte. Durch die Schnelligkeit machte das keinen großen Unterschied, dennoch musste sie den Kratern ausweichen. Der Vampir war am verzweifeln, sein Blick wanderte immer wieder abwechselnd zu Pati und zu Lars der seine schwarze Kugel schon auf die Größe eines halben Menschen geformt hatte. Er versuchte erneut Lars zu attackieren, doch Pati sprang von der Wand mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit und schlug ihn zu Boden. Lars sagte zu Pati: "Wir können, es ist so weit!" Sie schlug ein letztes Mal auf den Vampir ein und flüsterte: "Das war dafür, dass du mein Leben ruiniert hast!" Dann nahm Pati Lars an die Hand und zog ihn so schnell sie rennen konnte aus dem Tunnel während die Magiekugel sich nun selbstständig machte und immer größer wurde. Durch die sehr langen Gänge könnten Pati und Lars sich schnell von der nahenden Gefahr entfernen. Victor zitterte als er seinen Kopf anhob: "Ah *keuch*, dann haben sie wohl die Schlacht gewonnen, ich kann dem unmöglich entkommen." Nachdem er das gesagt hatte explodierte die Zeitbombe. Das Schwarz wechselte zu Rot und nur eine imposante Feuerwelle konnte die Explosion übertreffen. Die Welle von heißem Gestein und unermüdlichen Flammen kam auch in den Gang in dem sich Pati und Lars befanden. Lars schaute hinter sich: "Pati! Leg mal Tempo zu, wenn nicht kannst du uns gleich als gebraten betrachten." Pati gab die restliche Energie die sie noch hatte in ihre Beine und rannte so schnell es ging. Hinter ihr flatterte Lars wie ein Fähnchen an ihrer Hand rum. Die beiden wurden regelrecht gejagt von dieser Feuerwelle deren Hitze man schon von sehr weit spüren konnte. Pati sah schon den Ausgang, doch Lars wusste dass es nur der Anfang des Tunnelsystems war. Sie rannte in die Mitte und schaute sich um. Lars deutete in einen anderen Tunnel und Pati machte sich auf den Weg. Lars erinnerte sich an meine Worte: "Es sind zwei Tunnel in denen magische Aktivitäten stattfinden." Und genau diesen hatte er gewählt. Er führte Pati direkt zu mir. Die Feuerwalze preschte in der Zeit schon gegen den Eingang des Tunnelsystems und breitete sich in alle anderen Gänge aus. Pati schaute nach hinten und sah wie die Welle an Feuer und geschmolzenem Stein immer langsamer wurde. Auch Pati wurde immer langsamer bis sie nurnoch stand. "Es scheint, dass wir nun sicher sind", erwähnte Pati. Lars antwortete darauf: "Definiere bitte mal 'sicher'? Unser Rückweg ist gerade am schmelzen und vor uns liegt bestimmt wieder eine Höhle voller Ärger... ach, in diesen Tunnel hier ist ja auch Leon gegangen..." Pati sah es ihm an wie er wie eine Bombe am liebsten hochgehen würde. Sie sagte: "Keine Sorge, wir gehen nun dahin schauen ob Leon da ist und sehen dann weiter, okay?" Lars nickte kurz und beide gingen in Richtung Höhle... Kapitel 7: Doktor Lou / Das Ende vom Anfang ------------------------------------------- Nacht 1: Doktor Lou / Das Ende vom Anfang Sie waren schon fast am Eingang der Höhle angelangt, als Pati sah, dass ich auf dem Boden lag. Sie rannte sofort zu mir und beugte sich über mich. "Leon. Leon... wach auf, was ist denn passiert?" fragte sie mit rufender Stimme. Währenddessen sah sich Lars im Raum um und flüsterte vor sich hin: "Alles leer... keine Spuren von Angriffen oder Überreste von Blättern." Langsam öffnete ich meine Augen. "Pati, schrei doch nicht so...", sagte ich, als ob ich einen Kater hätte und schon einigen Alkohol intus. Pati boxte mich einmal fest in die rechte Schulter. "Mach mir doch nicht so eine Angst!" Das ganze erwiderte ich mit einem "Aua... was kann ich dafür?!" Lars kam zu uns und sprach: "Also kein Anzeichen eines Ausganges, Leon, was ist hier eigentlich passiert?" - "Kein Ausgang?", fragte ich verwundert und sah Lars mit großen Augen an. Ich hielt mich an der rechten Schulter, mit dem Wissen, dass nur meine Jacke das riesige Tattoo an meiner Schulter verdeckte. "Ähm, hier? Also ich kann mich nicht daran erinnern, was hier war..." Ich wollte ihnen noch nicht sagen was hier alles geschah, bevor ich nicht selbst mehr darüber wusste. Langsam stand ich auf, stolperte über meine eigenen Füße und musste erst einmal wieder munter werden. Als Pati und Lars sich noch mal umschauten und die Wände abtasteten, in der Hoffnung einen der Schalter für die Geheimgänge zu finden die es hier gab, machte ich ein paar Dehnübungen. "Leute, was meint ihr eigentlich mit "kein Ausgang"?", fragte ich neugierig und mit suchendem Blick. Lars erwähnte beiläufig: "Ach ja, uns hat eine Feuerwalze verfolgt und den Ausgang eingeschmolzen." - "Was?! Wie konnte uns das passieren?" Darauf sagte Pati, als wäre es das normalste der Welt: "Ähm... das ist nur wegen dem Vampir der uns angegriffen hat." Sofort musste sie wieder daran denken was er ihr angetan hatte und was ihr künftiges Schicksal mit sich bringen würde und hielt sich bei dem Gedanken einen Finger an die verletzte Lippe. Ich sagte nur entsetzt:" Und ich habe gepennt... während ihr fast verwandelt, vernichtet, verbrannt oder sogar geschmolzen wärt." Lars zuckte mit den Schultern. "Ja, kann passieren". Die Gelassenheit und ruhige Art von Lars in dieser Situation lies mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Er wirkte fast schon fröhlich, was ich bei ihm noch nie bemerkt hatte. Zögernd fragte ich: "Und wie sollen wir nun hier rauskommen?" Doch die Frage erübrigte sich, weil auf einmal zwei Kreise auf meinem Arm erschienen (angelegt wie ein Schweißband). Zwischen die beiden Ringe zogen sich winzige magische Runen und Kreise. Das ganze Bild erleuchtete Türkis, das selbe geschah auch mit einem Teil der Wand in der Höhle. Ich ging zur Wand gegenüber dem eigentlichen Eingang, legte vorsichtig einen Finger auf die strahlende Fläche auf der sich auch magische Ziffern befanden. Die Berührung lies die Felswand verschwinden und erschaffte einen Ausgang. Pati und Lars hatten die ganze Zeit die anderen Wände abgetastet und hatten das ganze garnicht bemerkt. Als langsam das Leuchten der Runen schwächer wurde sagte ich: "Ähm, ich glaube ich hab was gefunden!" Verwundert drehten sich beide gleichzeitig zu mir um und sahen mich neugierig an. "Wow, wie hast du das denn geschafft" - "Pati, lass uns nicht unsere Zeit vergeuden, sonden endlich von hier verschwinden!" sprach Lars mit einer bestimmenden, aber auch erleichterten Stimme. Wir gingen eine Weile durch die dunklen Gänge des Tunnels, nur ein paar winzige Glühwürmchen die hin und wieder auftauchten zeigten uns dass das ganze Realität war. Sie mussten durch ein kleines Loch in der Decke in die Katakomben gekommen sein. Nachdem Pati mir schon zum neuten Mal in die Hacken getreten hatten erblickten wir endlich Licht. Da wir das Rauschen des Wassers hören konnten nahmen wir an dass wir sehr weit nach Norden abgekommen waren. Unser erster Blick viel auf einen großen Alter mit einer Steintafel, in die viele verschiedene Zeichen eingeritzt waren die meinem Tattoo ähnelten. Doch das wollte ich vorerst für mich behalten und fragte, ob wir nicht erstmal zum Lager gehen sollten. Lars antwortete: "Ja, ich habe die Viecher gesehen wie sie für den Vampir gekocht haben. Er hatte mal erwähnt dass er sie mit seinen psychischen Kräften steuerte. Nun ist er tot... und ich bezweifle dass diese Viecher wieder auftauchen werden." Verwundert fragte ich mit leiser Stimme: "Kochen...?" Doch Pati und Lars ignorierten mich und gingen vor, ich folgte in ein paar Metern Abstand, zückte mein Schwert und ritzte damit Markierungen in die Bäume. Dabei dachte ich unablässig an das was sich in dem Musikzimmer ereignet hatte: "Bin ich dumm, bei dem Kampf mit den hundeähnlichen Wesen hätte ich es doch benutzen können..." doch da erkannte ich dass sich bei mir auch schon magische Kräfte sammelten. "Ob dieser Impuls meine Fähigkeit ist..." Währenddessen im Lager. Unruhe machte sich breit und die meisten wollten wissen wo ihr Anführer geblieben war, doch keiner wollte richtig zuhören. Alles begann damit dass sie ein kleines Beben, gefolgt von einem lauten Knall, gehört hatten. Pii und Lou wollten die Lage in den Griff kriegen, erzählten allen, dass Lars zur Villa gegangen sei und doch schafften sie es nicht die anderen zu beruhigen. Die Leute beschlossen nach den anderen zu suchen und zogen einfach los. Als unkontrollierte Meute marschierten sie los in Richtung Villa. Lou sagte besorgt: "Was für Narren... immer müssen sie ihren eigenen Willen durchsetzen." Pii nickte: " In der kurzen Zeit wo ich hier war, konnte man es merken. Wir sollten hier bleiben, es wäre möglich, dass sie zurückkommen wenn wir nicht da sind." Daraufhin nickte auch Lou und ging zurück an die Arbeit. Pii folgte ihm neugierig: "Ich fühle mich erstaunlich besser als sonst, wie konnten Sie..." Doch Lou unterbrach ihn: "Ich weiß von deinen Leiden... Doch der Harz an den Bäumen ist allgemein für jegliche Heilung und lindert Schmerzen. Macht dir keine Sorgen, ich werde es niemandem erzählen" und lächelte ihn an. Pii fragte etwas bedrückt: "Machen Sie denn wegen mir diese Massen an Harzkaugummis?" - " Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich würde sagen es ist für die Meute an Dummköpfen die gerade in eine große Gefahr rennen, wer weiß wie sie zurück kommen." Bedrückt fügte Lou hinzu: "Es sind schon zu viele gestorben..." Rufende Stimmen kamen aus dem Wald, Pii und Lou drehten sich schnell um und sahen, wer dort gerufen hat; Pati, Lars und ich. Pii rannte auf mich zu und umarmte mich: "Bruder, du bist heil wieder zurück." Lars und Pati gingen zu Lou. Der Doktor und der Anführer des Dorfes gaben sich die Hand und grinsten sich an. Das war wohl das offizielle Männlichkeitszeichen für "bin zurück und mir gehts gut". Ich musste schmunzeln und flüsterte Pii meinen gedanken ins Ohr worauf er anfangen musste zu lachen. Als Lars fertig war, sprang Pati Lou an und umarmte ihn kräfitg, woraufhin Lou keuchte: "Pati... ich krieg.. keine Luft!" Sie hatte es nur etwas mit ihrer Kraft übertrieben. Nach dieser Begrüßung kamen wir zum Ernst der Sache. Wir gingen ins große Zelt und jeder erzählte seine Geschichte, doch drei der Geschichten enthielten kleine Lügen. Pati erwähnte nicht, dass sie das Blut eines anderen Vampiren getrunken hatte, ich verschwieg dass ich einen riesigen Kristall absorbiert hatte und nun irgendeinen Schlüssel in mir trug und Pii verschwieg, dass er sehr krank war und vielleicht nur hier in dieser Welt richtig leben könnte. So beschlossen wir nach einigen Überlegungen uns noch einmal den Altar anzusehen den wir gefunden haben. Lars lies neben dem Lager eine seiner Kugeln explodieren und schrieb in den erzeugten Krater eine Nachricht für die anderen Bewohner. Er hatte so schon oft Nachrichten hinterlassen als er weg ging und so wusste jeder Bewohner was das bedeutete. Niemand wollte zurück bleiben und so mussten wir alle fünf aufbrechen. Jeder packte eine Tasche für sich, doch nur mit dem Nötigsten um die Steintafel am Altar zu untersuchen. Lou sagte: "Ich werde den Berg an Kaugummis wohl lieber hier lassen und hoffe dass es den anderen gut geht" - " Keine Sorge, die werden schon klar kommen, wir sind ja nicht lange weg", erinnerte in Lars. Ich nahm meine alte Tasche die ich noch aus unserer Welt hatte wieder mit und so gingen wir alle los. Durch die Markierungen die ich gesetzt hatte fanden wir den Weg schnell wieder. Lars war die Vorhut und ging als erster voran, man wusste ja nie ob irgendwo noch eine dieser Kreaturen lauerte. Mit ein paar Metern Abstand folgten ihm Pati und Pii dich sich angeregt unterhielten und schnell Freundschaft schlossen. Um ein paar weitere Meter ging ich neben Doktor Lou her. Ich sah ihn an und sagte: "Ich glaube meine magischen Kräfte haben sich entwickelt. Es war im Schloss, ich hatte Ihnen doch davon erzählt." Lou nickte und sprach: "Du meinst diesen Impuls, das ist ein Vorzeichen doch nicht deine Kraft. Es heißt nur, dass sich dein Körper an die Übermassen an Magie in dieser Welt gewöhnt hat. Wir alle hatten diesen Augenblick schon. Doch der Impuls kann wieder kommen also pass auf dich auf." - "Ach so, verstehe." Ich sah ihn verlegen an und fragte: "Erforschen Sie denn die Magie? Wie stehen Sie dazu?" Lou überlegte zuerst was er sagen sollte und antwortete schließlich: "Es gibt vieles in dieser Welt und auf der Erde was die Menschen nicht verstehen. Ich denke, dass die Menschen die Magie nur zu ihren eigenen Zwecken nutzen würden. Ich kann auch sagen, dass es viel gutes bewirken kann, doch was gut ist und was böse, kann man meist nicht so einfach sagen. Viele denken, dass sie für das Gute kämpfen, doch am Ende wird sowieso der Verlierer als der Böse bezeichnet. Wenn wir hier rauskommen werde ich versuchen viel Gutes auf der Erde zu tun, weil ich den Menschen helfen möchte." Als Lou so von der Magie sprach und wie er den Menschen helfen würde sah man das Glänzen in seinen braunen Augen. Man sah ihm richtig an dass er glücklich wurde, seine Erscheinung gilt nicht als Arzt ohne Moral. Nur der alte weiße Kittel den er noch trug, als er in diese Welt kam, erinnerte daran, dass er Arzt war. Sein braunes Haar, mit blonden Strähnen gesprenkelt, strahlte jetzt im Mondlicht besonders. Ich fragte mit ruhiger Stimme: "Wartet da draußen jemand auf Sie?" Er antwortete mit lachender Stimme: "Nun komm mir nicht mit "Sie", so alt bin ich dann auch wieder nicht. Ich habe mich für meine 36 Jahre noch gut gehalten." Der Doktor hielt kurz inne. "Ja, meine Frau... sie ist... sie wartet hoffentlich noch auf mich..." Lou sah bedrückt aus und mir fiel darauf auch nichts ein... und so ließ ich ihn einfach in Ruhe. Der Arzt erinnerte sich zurück an die Zeit, als er noch auf der Erde war. Er hatte eine kleine Familie, seine Frau war gerade schwanger geworden als er von ihr weggerissen wurde. Der weiße Blitz war sein Albtraum. Wochen harte er hier schon aus und suchte nach einem Rückweg. Er vermisste sie schrecklich und hatte immer ein Foto bei sich in der Innentasche seines weißen Arztkittels. Oft nahm er es heraus um es zu betrachten, doch nur für ihn war das Bild sichtbar. Jeder andere, der es ansehen wollte, sah nur eine Spiegelung seiner selbst auf der glänzenden Folie die das Foto schützte. Als Mann sollte er keine Tränen vergießen und doch ging er zum westlichen Strand und weinte seinen Schmerz aus. Er hatte sie sehr geliebt und wollte nur zu ihr. Er schwelgte nichtmehr in seinen Erinnerungen und hatte ein gutes Gefühl dabei zu diesem Altar zu gehen. Lou ging weiter vor und sagte dass wir bald da seien würden, denn man konnte schon den salzigen Geruch des Wassers wahrnehmen. Nach drei weiteren Bäumen und ungefähr zwanzig Sträuchern die von Lars weggesäbelt wurden, waren wir da. Wir teilten uns gleich auf und bildeten einen Kreis um den Altar um so die Umgebung besser im Blick zu haben. Einer nach dem anderen sahen wir uns die Tafel genauer an. Erst Pii, Lars und Pati, doch sie konnten nicht viel damit anfangen. Dann ging ich zur Tafel. Ich schaute mich um und vergewisserte mich, dass gerade niemand zu mir sah. Zögernd öffnete ich meine Jacke, zog das T-Shirt beiseite und hielt den rechten Arm zur Steintafel. Als ich die Zeichen verglich, merkte ich, dass sie etwas miteinander zu tun haben mussten. Schnell zog ich dir Jacke wieder an und nahm aus meiner Tasche ein Blatt Papier und einen Bleistift, legte das Papier auf die Tafel und versuchte die Zeichen zu kopieren. Insgesamt verbrauchte ich 6 Blätter um alle wichtigen Symbole aufzuzeichnen und steckte anschließend die Sachen in meine Tasche. Als nächstes kam Lou und Lars sagte zu ihm: "Okay, Lou, schau mal ob du etwas findest." Lou rieb seine Hände aneinander und sie bekamen eine lindgrüne leuchtende Aura. Vorsichtig legte er seine Hände auf die Tafel und zog mit den Fingern die Symbole nach. Fragend schaute ich zu Lars: "Was macht er da?" Lars antwortete:" Das ist seine Fähigkeit. Er kann Sachen oder auch Menschen untersuchen, manchmal hat er sogar schon magische Kräfte vorausgesagt." Erstaunt sah ich ihm weiter zu und dachte darüber nach wie das nützlich sein könnte. Eine halbe Stunde lang untersuchte Lou die Tafel, doch er konnte nichts finden. Lars warf ungeduldig einen Blick auf seine Uhr und trommelte alle zusammen. Es war Zeit zu schlafen. Da es immer Nacht war konnte man nur sehr schwer abschätzen wann man nun ins Bett gehen sollte. Alle halfen provisorisch Zelte aufzubauen, während Lou immernoch die Tafel begutachtete. Lars rief, dass auch er sich ausruhen möge, dass er morgen weiter machen würde und so ruhten wir uns aus. Langsam stupste Pati mich wach und sagte: "Hey, Leon, du bist dran mit Wache halten" und lächelte mich an. Nur schwermütig ging ich raus da ich frustriert war dass wir nichts fanden. Dennoch wollte ich unbedingt mehr über dieses Tattoo erfahren und über Magie, doch diesen Wissensdurst konnte ich jetzt nicht stillen. Der Mondschein glänzte auf mich hinab, großes Schnarchen war aus Lars' und Patis Zelt zu hören (allerdings stammten die Geräusche nur von Pati) und die Sterne funkelten so hell wie Diamanten. Ich glaubte, dass ein Weg aus dieser Welt auch das Ende meiner Magie bedeutete und ich konnte und wollte auch nicht weg, solange ich bei meinen Freunden war. Doch das alles sollte sich in dieser Sekunde ändern. Plötzlich fing mein Tattoo an zu brennen wie verrückt, ich konnte mir nur schwer das Schreien verkneifen. Es leuchtete hell türkis und Blut tropfte von meinem Arm, welches jedoch nicht rot, sondern eine bläuliche Farbe annahm. Langsam bewegte sich MEIN Blut in Richtung Tafel. Ich konnte es nicht fassen und brach fast zusammen. Ich fiel auf die Knie, den blutverzierten Arm haltend und sah zu was nun passierte. Langsam aber sicher bewegte sich der Blutfluss den Altar hoch, an den Steinen entlang und fügte sich genau in die Vertiefungen die die Zeichen darstellten. Grelles weißes Licht blendete mich und ich sah wie sich eine Art Tor öffnete. Mir wurde schawrz vor Augen und ich erkannte ein kleines Mädchen. In diesem Moment dachte ich, es wäre das kleine Kind das ich als Sucher gefunden hatte. Doch bevor ich den Gedanken zu Ende bringen konnte war ich schon in Ohnmacht gefallen. Am Himmel tauchte ein riesiger Strudel auf an dessen Ende ein Tor zu unserer Welt war. Langsam glitt eine sich drehende Wolkensäule nach unten, wie ein Tornado wirbelte die Luft umher und außer dem Getöße war nichts zu hören. Kaum etwas wahrnehmend nahm der Strudel auch mich auf und sog mich nach oben. Ein Zelt nach dem anderen hob ab und schließlich schwebten auch Pati und die anderen einer nach dem anderen hinter mir her Ende... Fortsetzung folgt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)