Bester Freund von SFX (Tai & Sora, T.K. & Kari) ================================================================================ Kapitel 16: Gefunden -------------------- Mittwoch, 7:50 Uhr an der Odaiba-Oberstufenschule. Normalerweise sollte um diese Uhrzeit auf dem Schulhof gähnende Leere herrschen, doch heute war alles anders. Über die Kopfsteinpflaster liefen uniformierte Polizisten hin und her, als würden sie eine Sonderstreife an der Schule heute abgehen. In der Tat handelte es sich um einen Großeinsatz, doch der Grund lag nicht bei irgendwelchen kriminellen Vorfällen oder ähnliches. Soras Vater, Haruhiko Takenouchi, hatte die Polizei herbeordert, um seine Tochter bei ihrer Teilnahme an der Prüfung zu erwischen… Der Einsatzleiter saß mit Haruhiko außerhalb des Schulgeländes auf einer Bank nahe dem Haupteingangstor. Der uniformierte Mann musterte Soras Vater eindringlich, dieser machte einen hoffnungsvollen, aber auch geladenen Eindruck. Nach einer Weile durchbrach er die Stille: „Sie machen sich Sorgen um Ihre Tochter, nicht wahr?“ Haruhiko blickte auf, sah in den Himmel und fing an, Unverständliches zu murmeln. Der Polizist räusperte sich; ihm gefiel es sichtlich überhaupt nicht, wenn man vor ihm Selbstgespräche führte. Er wollte etwas erwidern, doch er wurde unterbrochen durch eine Frage des alten Mannes: „Haben Ihre Leute Sora noch nicht gefunden?“ Der Angesprochene seufzte und rief einen seiner Männer herbei. Nach einem kurzen Worttausch gab er die Antwort: „Ich fürchte… nein, Herr Takenouchi! Ihre Tochter wurde bis jetzt nicht…“ Doch er kam nicht zum Ende, denn plötzlich ertönte ein leises Geräusch, das jedoch immer lauter wurde. „Was ist das?“, fragte Haruhiko. Der Polizist sah auf den Boden; er wusste, was dieses Geräusch, das aus dem Westendviertel erklang, bedeutete. Dieser unverwechselbare, in unmittelbarer Nähe schon ohrenbetäubende Sirenenklang war das letzte Mal vor 13 Jahren erklungen… aus demselben Grund. Er holte stumm sein Funkgerät aus und drückte eine rote Taste. Haruhiko sah den uniformierten Mann verwirrt an, jedoch galt sein Blick kurz darauf den Polizisten auf dem Schulhof… oder vielmehr den Polizisten, die auf dem Schulhof waren, denn diese liefen wie eine treibende Horde durch das Eingangstor hinaus zu den Einsatzwagen. „Was zum…“, fluchte der alte Mann schon fast, als er von dem Einsatzleiter zurechtgewiesen wurde. „Entschuldigen Sie, Herr Takenouchi, aber wie Sie sicherlich wissen, ist dieser Bombenalarm aus dem Westendviertel ein Alarm höchster Priorität, dem sich alle anderen Einsätze unterzuordnen haben! Es tut mir Leid, aber wir können Ihre Wünsche leider heute nicht mehr berücksichtigen!“ Mit diesen Worten lief er eilends zu seinem Einsatzwagen und gab das Signal für’s Losfahren… ----------------- „Sie haben’s geschafft! Izzy und Joe haben’s geschafft!!!“, rief Tai freudig aus. Sora und Mimi trauten ihren Augen nicht, was gerade eben geschehen war. Alles, was sie sahen, waren eine trampelnde Menge Polizisten Richtung Eingangstor nach draußen und deren Abzug… und einen vor Wut fluchenden alten Mann, den jeder der drei Freunde gut kannte. Bevor die Mädchen alles zum Ende durch realisieren konnten, wurde sie aus ihrem morgendlichen Tagtraum gerissen: „Los, macht hin! Wir haben nur noch 5 Minuten, bis die Prüfung beginnt!!“ Tai war bereits an der Tür und wartete ungeduldig auf die Nachzügler. Sora und Mimi sahen ihn mit einer recht verwirrten Miene an, doch man merkte ihnen an, dass ihnen ein großer Stein vom Herzen gefallen war… ----------------- Im Westendviertel war die Hölle los. Die Sirenen heulten und es gab einen Tumult auf den Straßen. Nicht nur, dass zu dieser Zeit noch der morgendliche Rush Hour herrschte; es kam noch dazu, dass die Menschenmassen noch mehr ein Durchkommen schier unmöglich machten. Die Polizisten versuchten, sich durchzukämpfen, scheiterten jedoch an den Mengen an Autos, LKWs und Personen auf den Fahrbahnen und Gehwegen. Auch die Polizeisirenen brachten keine Erleichterung, waren sie doch nur einen Bruchteil so laut wie die Alarmsirenen der Stadt. Insofern konnte keiner zur Quelle des Alarms vordringen: Die zentrale Steuerungshalle der Elektrik. Izzy und Joey machten sich gerade dran, den Fluchtweg zur Kanalisation zu öffnen. Allerdings schaffte es keiner der beiden, die gepanzerte Tür aufzukriegen. „So ein Mist, sie ist elektronisch gesichert!“, stellte Izzy fest. „Dann knack den Code, Izzy! Darin warst du doch schon immer gut! Ich hab keine Lust, im Knast zu landen!“, rief Joey leicht entsetzt, „Nach draußen kommen wir jedenfalls nicht heraus…“ Izzy sah zur Eingangstür; man konnte förmlich spüren, dass sie unter der Erschütterung, die draußen durch die trampelnde Menge erzeugt wurde, deutlich vibrierte. Er sah beruhigt auf seinen Laptop und meinte: „Die Polizei müsste, um uns festzunehmen, erst einmal ins Gebäude reinkommen. Und die Eingangstür habe ich selber mit einem Code versehen. Die müssen ihn erstmal knacken können…“ Plötzlich donnerte es an der Tür. Izzy zuckte zusammen, das war kein Geräusch, was für die beiden gut klang. Joey sah zum Fenster hinaus und ihm war die Panik ins Gesicht geschrieben. „Die Polizei!“, rief er. Izzy tippte nervös auf der Tastatur rum, machte aber nur ein niedergeschlagenes Gesicht dafür, dass seine Versuche, den Code zu knacken, erfolglos blieben. Mittlerweile wurde das Donnern und Klopfen an der Tür immer heftiger. Man hörte dazu noch ein Megafon schreien: „Im Namen des Gesetztes! Ergeben Sie sich und kommen Sie widerstandslos aus dem Gebäude! Wir haben Sie umzingelt!“ ----------------- Tai schrieb eifrig seine Arbeit auf ein Konzeptpapier… doch kurz darauf zerknüllte er es wieder und schmiss es in den nahegelegenen Papierkorb. Schon mittlerweile das dritte. Er schaute aus dem Fenster hinaus und machte sich über Izzy und Joey Gedanken. Ob die beiden heil aus der Sache gekommen sind? Ein Blick auf die Uhr verriet, dass Tai jetzt nunmehr nur noch anderthalb Stunden hatte… verdammt! Seine Gedanken waren ganz woanders, nur nicht bei der Prüfung. Er versuchte schließlich, seine Konzentration gänzlich den letzten 2 Aufgaben zu widmen, die nun den krönenden Abschluss seiner letzten Englisch-Klausur bilden sollten. Das Fach war sein absolutes Lieblingsfach und sein einziges, worin er richtig gut war. Ihm war schon lange bewusst, dass er Diplomat werden wollte; das erforderte wiederum ausgezeichnete Englischkenntnisse… Beim Vorbeischweifen dieser Gedanken merkte er plötzlich, dass hier mit dieser Prüfung viel auf dem Spiel stand… seine ganze Zukunft würde von dieser Prüfung abhängen. Er rang sich schließlich durch und schaffte es, seine Konzentration unter Kontrolle zu bringen und sie gänzlich auf die Prüfung zu richten. Um Izzy und Joey würde er sich später erkundigen… jetzt hatte er, so egoistisch es klingen mag, Wichtigeres zu tun. ----------------- Die metallene Tür schlug mit lautem Poltern auf dem Boden. Spezialeinheiten strömten durch die kleine Tür und verteilten sich im Raum, die Sturmgewehre bereit haltend. Der Oberfeldmarschall trat ein und blickte in den Schalterraum. Keiner da. ----------------- „Abgabezeit!“, rief die Lehrerin in den Raum. Die Blicke der Schüler richteten sich auf die Lehrerin, die teils nervös, teils ängstlich und flehend, aber auch teils glücklich und zufrieden ausfielen. Tai gehörte zu letzteren, er hatte ein gutes Gefühl. Er war sich sicher, dass diese Klausur im hohen Prozentbereich landen würde. Sora und Mimi standen mit geteilten Gefühlen von ihrem Platz auf. Als Sora der Lehrerin ihre Klausur übergab, schaute diese auf. Sie zwinkerte ihr zu und flüsterte: „Das ist ja heute noch mal gutgegangen…“ Daraufhin reagierte Sora mit einem zaghaften Lächeln. ----------------- „Weißt du überhaupt, wo es lang geht?“ Izzy betrachtete den Plan, den er gestern ausgedruckt hatte. Er zeigte auf einen Punkt und forderte Joey auf, auf den Plan zu sehen: „Da ist die Stelle, wo wir unbemerkt auftauchen können! Da müssen wir hin!“ Ein Trampeln hinter ihnen machte auf die Spezialeinheit aufmerksam. Durch den dichten Nebel sah man Silhouetten, die langsam größer wurden. „Schnell weg hier!“, flüsterte Izzy und schob Joey in den nächsten Gang. ----------------- Im Musikraum der Stadthalle herrschte Stille. Inzwischen hatte auch die Alarmsirenen der Stadt aufgehört zu heulen. Einzelne Gitarren hingen an der Wand herunter… an den Saiten wurde monatelang nicht mehr gerührt, dementsprechend waren sie arg verstimmt. Und ein Mikrofon lag auf dem Boden… weit weg von dem Halteständer, auf dem es eigentlich seinen Platz sonst hatte. Eine ganze Menge Kartons fanden sich schließlich noch in dem Raum wieder. In ihnen lagen Dutzende oder sogar Hunderte von Plakaten gestapelt, die eigentlich schon längst überall angebracht werden sollten. Doch seitdem bekannt war, dass der Sänger der Teenage Wolves verschwunden ist, war die Band von heute auf morgen weg vom Fenster. Folglich blieben auch die Plakate in ihren Kartons stecken und keiner rührte sie mehr an… Fast keiner… Eine einzelne Gestalt trat in den Musikraum ein. Sein Blick glitt auf die Gitarre, die neben ihm auf dem Boden rumlag. Ein Seufzen entfuhr dem Jungen und er hob das Instrument auf. Er zupfte an einer Saite und verzog das Gesicht: „Die ist ja total verstimmt!“ Er legte das Instrument beiseite und betrachtete den Raum. Diesen Raum hatte er schon oft benutzt für Proben mit seiner Band… mit seiner Band, die außerorts großen Erfolg hatten… bis er schließlich untergetaucht war. „Für deinen Traum hast du alles andere aufgegeben…“, dachte sich der Blonde. Plötzlich hörte er ein schwaches Rumoren und ein Geräusch, das einer aufgehenden Tür ähnelte. Er horchte auf… es war außer dem Geräusch sonst nichts zu hören und somit konnte man es gut orten. Er schritt leise aus dem Probenraum und ging auf die Tür zu, die in den Keller der Stadthalle führte. Er presste ein Ohr an die Tür… Kein Zweifel! Da war jemand auf den Weg nach oben! Er machte einige Schritte zurück und stellte sich etwas abseits. Die Geräusche immer lauter… bis sie schließlich unmittelbar vor der Tür verstummten. Die Tür ging langsam mit einem lauten Knirschen auf. Yamato sah auf und wartete, dass eine Gestalt aus der Tür herauskommen würde… Doch es blieb nicht dabei… sollte heißen, nicht nur bei einer Gestalt. Zwei Gesichter schauten sich aufgeregt um und beide Blicke blieben bei Yamato hängen. Beiden klappte nahezu die Kinnlade herunter. Das gleiche war auch Yamato widerfahren, wobei er als erster die Sprache fand: „Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit euch zweien! Was macht ihr denn hier, Joey und Izzy?“ ----------------- Kari und T.K. hatten sich zum heutigen Tag im Park verabredet. Das Paar konnte seit ein paar Wochen wieder halbwegs normal miteinander umgehen, obwohl T.K. immer noch nicht wusste, was mit Kari in den letzten Monaten los gewesen war. Kari hatte sich so seltsam distanziert gegenüber T.K. verhalten. Hatte das womöglich etwas damit zu tun, dass er sie vernachlässigt hatte… kurz bevor die Gefühlskrise zwischen den beiden begann? Vielleicht hätte er sich mehr um sie kümmern müssen… vielleicht fühlte sie sich damals von ihm im Stich gelassen. Doch was es auch gewesen war, ihm war das nun völlig egal gewesen. Jetzt war Kari endlich wieder so offen wie früher und das liebte T.K. so an ihr. Ihr fröhliches Gesicht hatte wieder Farben und er spürte, dass sie ihre Beziehung zu ihm pflegen und nicht so schnell wieder rosten lassen möchte. Im Gegensatz zu T.K. wusste Kari die volle Wahrheit. Und sie trug diese Schuldgefühle bis heute mit sich rum. Seltsamerweise war Matt eines Tages spurlos verschwunden, aber seine Absenz brachte wenigstens etwas Positives mit sich: Sie vergaß zumindest die Geschehnisse und Ereignisse, die Matt betrafen. Es brauchte zwar eine Weile, doch schließlich konnte sie sie verdrängen. Und da sie den Embryo noch frühzeitig abgetrieben hatte, ohne dass es Ärger mit den Menschenrechtlern geben konnte, war auch die größte Sorge verpufft. Aber trotzdem… die Schuldgefühle gegenüber T.K. und auch gegenüber Sora trug sie immer noch. Sie hatte in den letzten Monaten gemerkt, dass deren Last immer erheblicher geworden war… lange würde sie nicht durchhalten können, ohne schließlich in Tränen auszubrechen und es den Betroffenen zu beichten, egal ob Matt wollte oder nicht. Schließlich durchbrach T.K. die Stille: „Es ist schon lange her, dass wir hier im Park miteinander verbracht haben…“ Kari wusste nicht wie sie darauf antworten sollte. Sie lehnte sich stattdessen noch enger an T.K. an; so durchliefen sie den Park an einem See vorbei, um schließlich auf einer Parkbank sich niederzulassen. Die beiden Verliebten sahen sich an und küssten sich sanft, aber leidenschaftlich. T.K. unterbrach den Kuss, Kari reagierte etwas verwirrt: „Was ist denn?“ T.K. wurde etwas nachdenklicher und schaute sie ernst an. „Tut mir Leid…“ Das machte Kari nur noch verwirrter: „Wieso? Was soll dir denn Leid tun?“ „Ich… es tut mir Leid… ich glaube… ich hatte dich vernachlässigt…“ Diese Beichte ließ Kari nicht schlecht staunen. T.K. war sich seiner Unschuld überhaupt nicht bewusst. Dabei war es doch sie, die alles so in die Wege geleitet hatte… ihr Verdienst war es, dass sie ihm wochenlang nicht in die Augen blicken konnte. Aber es rührte sie insgemein und sie lächelte: „Das muss dir nicht Leid tun. Im Übrigen bist nicht du an dem Schuld, was vor ein paar Wochen geschehen ist…“ T.K. wurde stutzig: „Was? Aber… was war denn geschehen?“ Kari zuckte zusammen; sie hatte sich verplappert. Aber sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, die letzten Wochen hatten sie auf sowas abgehärtet: „Nicht so wichtig! Aber ich verspreche dir, dass ich es dir erzählen werde. Es würde nur unnötig… unsere Beziehung… belasten…“ Die letzten Worte hatte sie fast geflüstert, sodass T.K. nur mit Mühe sie aufnehmen konnte. Er wägte ab, ob er es erfahren wollte oder nicht. Einerseits würde ihm dann endlich klar werden, warum es dazu gekommen war, dass sie sich die letzten Wochen kaum noch gesehen haben. Doch auch T.K. hatte keine Lust, die Beziehung so schnell wieder bröckeln zu lassen. Er liebte Kari, sie war sein Ein und Alles. Er würde auf ihre Erklärung warten… „Schon gut, Liebes! Du brauchst es mir jetzt nicht sagen… heute ist unser Jahrestag, da soll erstmal alles andere vergessen werden!“ Und T.K. schloss sie in eine wohlige Umarmung. Diese Worte erleichterten Karis Herz um einen Stein. Sie hoffte, dass Gott ihr vergeben möge für ihre Schandtat, die sie vor ein paar Wochen vollbracht hatte. ----------------- „Geh schon ran! Geh endlich ran! Verdammt, er soll gefälligst… oh schönen guten Tag, Frau Izumi! Hier ist Tai! Ist Izzy da?“ Tai wäre beinahe vor Ungeduld geplatzt, als das Telefon mehrere Leertöne von sich gab, ohne dass jemand abgehoben hatte. Doch Frau Izumi war schneller, nahm das Telefon ab und somit auch Tais Ungeduld. „Bitte? Ach so, die Prüfung… die lief wunderbar! Nicht der Rede wert… aber können sie mir jetzt…“ Tais Miene verfinsterte sich augenblicklich. „Ich verstehe… er war also den ganzen Tag nicht da. Bitte sagen Sie ihm dann, dass er mich zurückrufen soll, wenn er wieder zu Hause ist! Schönen Tag noch, Frau Izumi!“ Mit diesen Worten landete das Telefon wieder auf seinen Platz. Tais Mutter Yuuko verbrachte momentan ihre Zeit in der Küche, um Kartoffeln zu schälen. Tais Schreien aus dem Wohnzimmer ließ sie aufblicken. „Mum! Wo ist denn Kari hin?“ „Kari hat sich mit T.K. verabredet! Sie sind im Park… glaube ich zumindest…“ Den 2. Satz hatte Tai nicht wirklich realisiert. Er hätte sie eigentlich schon längst dazu anspornen sollen, sich wieder T.K. nach der Panne mit Matt zu widmen und ihn irgendwann darauf anzusprechen. Stattdessen ging sie T.K. wochenlang aus dem Weg, weil sie ihm nicht in die Augen blicken konnte. Er fühlte sich für seinen Teil auch schuldig, da er ihr nicht in dieser schweren Zeit geholfen hatte, weil er seine Zeit mehr für Sora nutzte. Nun hoffte er, dass alles wieder normal sein würde… es sei denn, die Nachricht über ihre Affäre mit Matt würde für T.K. zu unerträglich werden. Aber selbst dann würde Tai noch einschreiten. Das war er seiner kleinen Schwester schuldig! Aber das war momentan Nebensache. Er widmete seine Gedanken wieder den nächsten Tagen zu. Morgen war zwar erst Donnerstag, aber dafür seine letzte Prüfung – Politik… sein absolutes Top-Fach! Und mit Abstand das wichtigste von allen! Denn diese Prüfung würde darüber entscheiden, ob er Diplomat werden konnte oder nicht. Im Wert war diese Prüfung noch wichtiger als die Englischprüfung, die er heute abgelegt hatte. Somit war klar, dass er keinen Gedanken an andere Sachen verschwenden durfte. Izzy würde sich schon melden, Sora würde morgen ebenfalls ihre letzte Prüfung schreiben und dann würde der Alptraum endlich vorbei sein! Der Haken war nur, dass sie sich in der Prüfung trennen mussten, weil Sora Kunst und Mimi Biologie schrieb. Jeder hatte für die letzte Prüfung die Fächer gewählt, die mit ihren zukünftigen Berufswünschen zu tun hatten. Glücklicherweise lagen diese Prüfungen alle donnerstags, am Freitag würden Japanisch-, Musik- und Geschichtsprüfungen stattfinden. Gerade wollte er wieder zu seiner neuen Wohnung aufbrechen, als plötzlich die Haustür aufging. Tai hob seine Augenbrauen, als er sah, wer hereinkam: „Kari!“ Sie hatte ihr Lächeln aufgesetzt. Ihr Lächeln, das ihr seit einigen Wochen gefehlt hatte, und das er seit einigen Wochen vermisste. Dass sie so wieder nach Hause kam, machte ihn zuversichtlich: „Lass mich raten: Es ist alles wieder ok!“ Kari antwortete nicht, stattdessen lief sie auf ihn zu, fiel ihm in seine Arme und lachte. Die Antwort war ausreichend genug, dachte sich Tai. ----------------- „Jetzt wisst ihr’s!“ Yamato hatte seine lange Erzählung beendet, wieso er verschwunden war und warum er sich von Sora getrennt hatte. Doch eines blieb er Izzy und Joey noch schuldig, was Izzy auch nicht vor ihm verbarg: „Aber wieso bist du dann verschwunden, ohne uns etwas zu sagen… und vor allem, WOHIN?!“ Yamato zögerte, dann zog er einen Ausweis hervor. Izzy und Joey blickten auf diesen. Zuerst sagte ihnen die Aufschrift nichts, doch als sie auf den Aussteller dieses Ausweises aufmerksam wurden, starrten sie Yamato mit offenem Mund an. „Wieso…?“ Yamato unterbrach ihn mit einer Handbewegung und zeigte auf den Eintrag, der unter den Personenangaben gemacht wurde. Joey und Izzy blickten ihn ernst an. „Dann wirst du… bald von uns weggehen?“ Der Blonde nickte nur. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)