Energie des Hellsten Lichts von SunWarrior ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Kapitel 5 Der nächste Tag kam, wie nun mal jeder Tag kommt, bevor er geht. Wie immer trafen sich Andre und Florian beim Warenhaus und stimmten die Gitarren. Nur war Florian nicht ganz bei der Sache. Etwas fehlte ihm an diesem Tag, immer wieder sah er sich um. Andre erkannte das Verhalten seines Freundes, grinste etwas und meinte schließlich: „Keine Angst, deine Schönheit wird mit Sicherheit kommen.“ Etwas verärgert reagierte Florian: „Andre, sie ist nicht meine Schönheit. Außerdem sagt so was ja gerade der Richtige, du hast schließlich ganz schön heftig mit ihrer Schwester geflirtet gestern.“ Prompt verstummte Andre und er lief krebsrot an. Seine Schweißdrüsen wurden über aktiv. „Nun ja,“ versuchte sich Andre aus der Affäre zu ziehen, „wie...ähm.“ Mit einem Lächeln legte Florian ihm jetzt seine Hand auf die Schulter: „Na komm, nimm es nicht so schwer, ich mach dir ja keinen Vorwurf. Lass uns lieber etwas Musik machen. Wenn du willst kannst du noch mit jeder Frau flirten die du triffst.“ Durch atmend sah Andre etwas verschämt zu ihm und dann begaben sie sich auf ihre Plätze, um sich wieder das Geld für die tägliche warme Mahlzeit ein zu spielen. Inzwischen waren drei dunkle Gestalten in einer Höhle nebeneinander versammelt und hörten der dunklen Stimme zu: „Das Spiel kann beginnen. Iguazu meint immer noch, er wäre mir überlegen. Zeigt ihm dass er falsch liegt. Bringt mir den Kopf des Trägers. Und achtet nicht auf die jungen Beschützer. Sie sind nichts weiter als armselige dumme Schüler. Es wird euch ein leichtes sein mit ihnen fertig zu werden.“ Die drei Diener verbeugten sich: „Wie ihr wünscht Meister.“ Dann verschwanden sie auch schon. „Florian!“ Florian sah, als er eben einpackte schnell zu der von ihm vermuteten Quelle. Und da war sie auch schon, Finadira, diesmal wieder im weißen Kleid, in welchem er sie das erste Mal getroffen hat. Ein wohlig warmer Schauer durch floss ihn als er Finadira sah. Es tat gut, unglaublich gut. Solche Wärme kannte er nicht. Ein wenig genoss er sie, weshalb er fast gar nicht mehr merkte, wie Finadira schließlich vor ihm stand. Er besah sie sich, während dem begrüßte er sie: „Hallo Finadira.“ Was für eine Freude in ihm war, wollte er sich nicht eingestehen. Man darf sich nicht auf die Gefühle verlassen, für ihn konnte das alles nur Schmerzen bringen, kein Glück. Er bemerkte plötzlich dass sie alleine war. „Ist deine Schwester nicht mit dir gekommen?“ „Nein, sie hat heute Nachmittags-Unterricht. Aber mitgekommen wäre sie gerne, um euch mal spielen zu hören.“ „Schade!“ war daraufhin von Andre zu hören. Etwas verwundert sahen nun Florian und Finadira zu ihm. Danach sahen sie sich an und zuckten mit den Schultern. Dann meinte Florian: „Na, aber du kannst uns doch anhören. Was ist Andre?“ Aber Andre packte gerade eben seine Gitarre und eine der zwei gefüllten Gelddosen: „Nee du, ich hab jetzt Hunger. Ich gehe schon mal zu Hartmut, du kannst ihr alleine noch was vorspielen. Wir sehen uns dann.“ Florian konnte sich keinen Reim darauf machen, normalerweise geht Andre nie ohne ihn zum Essen. Er war verwirrt-aber auch, weil er nicht traurig darüber war, es erfreute ihn mit ihr alleine zu sein, und das bereitete ihm ein schlechtes Gewissen. Tief in seinen Gedanken wurde er aus diesen durch eine Frauenstimme gerissen: „Möchtest du in den Park, Florian?“ Finadira lächelte ihn an. Und prompt wusste Florian nicht, was ihm geschah. Ein Licht erstrahlte in ihm. Irgendwie glaubte er, so was immer in sich getragen zu haben, nur jetzt fängt es an zu leuchten. „Ja, sehr gerne Finadira.“ Somit begaben sie sich nun in den Park. Es war wieder mal ein schöner, sonniger Tag. Überall versetzte die Sonne alles in einen unglaublichen Glanz. Einige wenige, noch verbliebene Tautropfen glänzten wie durchsichtige kleine Diamanten. Es schimmerte in den Regenbogenfarben. Finadira zog Florian plötzlich zwischen ein paar Bäume, welche eine kleine Lichtung umgaben. Die Wiese war noch immer etwas feucht durch Tau. Das Zwitschern der Vögel drang hier hindurch. Finadira setzte sich und deutete Florian es ihr gleich zu tun. „Ich liebe die Natur!“ sprach sie nun. „Viele Menschen erkennen nicht die wunderbare Kunst die in ihr liegt.“ „Was denn für eine Kunst?“ wollte Florian nun wissen. Als Antwort redete Finadira: „ Wenn du das wissen willst, dann schließe deine Augen. Sage nichts, lass es auf dich wirken.“ Ein bisschen kam er sich etwas dumm vor. Manchmal konnte Finadira wie einer dieser verrückten Wunderheiler sein, welche versprechen mit der Natur alles heilen zu können. Und doch folgte er ihrer Anweisung. Somit schloss er nun seine Augen und tat nichts mehr. Er hörte einfach nur noch auf seine Umgebung. Zuerst aber meinte er, dass sich nichts verändert. Eben etwas Wind der durch die Bäume wehte, die Vögel, ein, zwei summende Bienen. Aber dann spürte er doch, wie sich etwas veränderte. Immer mehr wurden die vielen Geräusche zu einer Musik. Ja, Florian meinte eine Harmonie zu erkennen, eine wunderbare Melodie, die niemand jemals hätte komponieren und schreiben können. War es das, was sie ihm erklären wollte? Ja, das musste es sein. Wie es ihn durch floss, stärkte, beruhigte. Sein Herz erfühlte Freude und Glück. Wie konnte so was nur sein? Ja, nur die Natur konnte eine solche Kunst zu Stande bringen. Langsam öffnete Florian seine Augen, immer noch benebelt von diesem Gefühl, welches er nicht beschreiben konnte. Unglaublich war es. Unbeschreiblich. „Nun?“ fragte Finadira. „Du hattest Recht.“ kam die Antwort. „Die Natur hat unglaubliche Künste Finadira. Kein Mensch kann diese Künste erschaffen.“ Nun sah sie ihn an: „Was hast du gespürt?“ „Etwas hat mich durch flossen. Ich habe eine Energie gefühlt. Es war unglaublich.“ Er sah auf Finadira. Er wollte es endlich wissen: „Was bist du? Bitte sag es mir.“ Finadira, sah nun etwas erschreckt zum Boden. Es war klar, er würde diese Frage erneut stellen, sie wusste es. Aber war der richtige Zeitpunkt gekommen? „Naja, also, Florian, ich..“ Ihr war mulmig. „Ja?“ wurde Florian jetzt etwas fordernd. Seine Gedanken waren: „Bitte, vertrau mir.“ Sie atmete durch. Ihr Herz raste. „Florian, ich weiß nicht ob...“ Auf ein mal stockte sie. „Nein!“ hauchte sie. Die junge Frau erfuhr eine unglaublich dunkle Energie. „Oh nein, nein nein!“ „Was?“ wunderte sich Florian. „Wir müssen sofort weg!“ reif Finadira hektisch, sie packte Florians Hand und zog ihn hinter sich her, als sie flüchtete. Florian verstand die Welt nicht mehr: „Was ist denn jetzt auf ein mal los mit dir?“ „Frag nicht sondern lauf lieber Florian. Beeile dich.“ Obwohl Florian gar nichts mehr kapierte, spürte er doch wie ernst es Finadira war. Irgendwas stimmte überhaupt nicht. Also rannte er jetzt ihr hinterher. Eine Gefahr war hier, das konnte er auf ein mal fühlen. Aber weshalb? Vielleicht, weil Finadira bei ihm war, so dass er nun etwas von ihr erhalten hatte? Weswegen er nun diese Gefahr spüren konnte? Sie kamen gerade an einem verlassenen Parkplatz an, als auf ein mal eine Explosion sich direkt vor ihnen ereignete. Auf einen Schlag flog ihnen der Zaun vor ihnen um die Ohren. Der Schreck fuhr ihnen in die Glieder, ließ sie erstarren. Als die beiden aufblickten, kam ein Mann auf sie zu: Er war völlig in schwarz gekleidet: schwarzer Trench-Coat, schwarzes Hemd, schwarze Hose. Auch die kurzen Haare waren schwarz, und sein Blick verriet eisige Kälte. Gerade eben wollten sie zur anderen Seite rennen, als dort auch schon eine Person auftauchte, genauso schwarz und mit kaltem Blick wie der andere. Eine erneute Umkehr erwies sich durch eine dritte, solche Person als unmöglich. Langsam wurden sie eingekreist. Immer weiter. Der Kreis zog sich zu. Wie die Beute eines Rudels hatten sie sich nun in einer Jagd einer hoffnungslosen Situation zu ergeben. Finadira sah sich um. Da sprach einer der Männer zu ihr: „Gib auf, Schülerin. Du hast gegen uns keine Chance.“ „Niemals. Ich bin keine Schülerin mehr, ihr wisst das. Er ist zu wichtig.“ Sie hatte sich vor Florian gestellt. Ihm ging es überhaupt nicht gut. Er war nur noch ahnungslos, alles schien ihm eine dicke Wand vor seinen Verstand gebaut zu haben. Wieder redete einer der Männer: „Du weißt dass deine Tarnung dann hinfällig ist. Willst du das riskieren?“ Der Gedanke war Finadira nicht wirklich angenehm. Andererseits, sie hätte es ihm sowieso verraten irgendwann. Nur jetzt unter diesen Umständen gefiel es ihr gar nicht. Ob er enttäuscht sein würde, weil sie es ihm nicht so mitgeteilt hat? Nochmal konnte sie ihre Kräfte nicht in Menschengestalt einsetzen. Es würde sie nur schwächen. Voller Angst sah sie zu Florian. Ihr teils trauriger, teils bittender Blick versetzte ihm eine Gänsehaut: „Florian, bitte verzeih mir. Ich hätte es dir mit Sicherheit schon bald so gesagt.“ Finadira schloss ihre Augen und schon umschwirrten sie wieder das weiße Licht und die Sterne. Das helle, blendende Licht zwang Florian seine Augen abzuwenden und zu schließen. Als er sie wieder öffnete, verschlug es ihm die Sprache, wie er nicht mehr die junge Frau, sondern ein Einhorn vor sich sah. „Träume ich das alles hier? Das ist doch nicht real. Anscheinend verliere ich mein letztes Bisschen an Verstand. Das gibt’s doch alles nicht.“ dachte er. Aber als er in diesem Moment von einer Druckwelle erfasst wurde, die ihn zu Boden schleuderte, musst er auf schmerzhafte Art fest stellen, dass das kein Traum war. „Florian,“ rief das Einhorn ihm zu, „bring dich in Sicherheit. Schnell. Ich erkläre dir alles später.“ Ohne jedes Widerwort und völlig verwirrt rannte Florian hinter einen Haufen von zerstörten Straßen-Laternen, ein besseres Versteck war hier nicht zu finden. Nun griffen die Männer das Einhorn an. Eine Druckwelle schob es einige Meter nach hinten. Sofort reagierte es und ließ einen Licht-Speer ausgehend des Horns auf den ersten Angreifer, welcher sofort auswich. Der nächste ließ einen Blitz auf das Wesen los. Kurz wieherte es und schwang auf seine Hinterbeine, dann warf es den Blitz zurück. „Es ist nur eine Schülerin, nicht mehr.“ sagte nun der dritte und sprang an den Hals des Fabelwesens. Die anderen Beiden kamen ihm zu Hilfe und sprangen ebenso auf das Tier. Mit dunklen Kugeln versuchten sie nun den Kampf zu gewinnen. Immer wieder und wider stießen sie eine Kugel nach der anderen gegen den Körper Finadiras, wie es sich Florian, der alles vorsichtig beobachtete, eingestehen musste. Sie wand sich und dann ließ sie ein Licht erstrahlen. Sofort flogen die Feinde einige Meter von ihm weg. Florian war erleichtert, ein Stein fiel ihm vom Herzen, wie er dies beobachtete. Es erschien nicht so dass die Gegner nochmal aufstehen konnten. Aus seinem Versteck kam Florian nun zum angestrengt atmenden Einhorn. Er wankte etwas, ging nur zögernd auf sie zu, sein Herz schlug mehr als laut, alles drehte sich in seinem Kopf. Flüstern fragte er: „Finadira?“ Das Einhorn sah kurz zu ihm. Sich schämend ließ Finadira ihr Haupt hängen: „Ja.“ Bevor er noch mal was sagen konnte, ertönte eine weitere tiefe Stimme: „Man muss eben alles selber machen. Aber ich muss sagen, du hast mich beeindruckt.“ Ein weiterer, größerer Mann erschien auf dem Kampflatz. Lange, rote Haare hatte er. Rau und kantig war sein gesamtes Gesicht. Seine Augen hatten eine Dunkelheit, welche jedem unter die Haut ging. Er trug einen dunklen Umhang, wie die anderen, dunkles Hemd, dunkle Hose. „Ich habe noch nie einen Einhornmenschen in diesem jungen Alter so stark kämpfen sehen. Aber jetzt ist damit Schluss.“ Er hob seine Arme. Schwarzer Rauch erschien aus seinen Händen. „Lass ihn in Ruhe!“ schrie nun das Einhorn. In Florian wuchs die Kälte der Angst, als er diesem Mann sah, der nicht von dieser Welt war anscheinend. Er zitterte stark, fast schon fing er an zu weinen. Ein Diabolisches Grinsen zeigte sich auf dem Gesicht des Mannes: „Ich werde die größte Bedrohung für mich ganz bestimmt nicht verschonen. Dann wäre ich ja vollkommen verrückt. Was denkst du denn von mir?“ „Größte Bedrohung? Ich? Für wen oder was überhaupt?“ Florians Angst vermischte sich mit Unwissen und Verwirrung. „Ist dieser...nein, dieses wirklich hinter mir her? Weshalb nur? Warum soll ich so wichtig sein? Warum ich?“ Das alles waren seine Gedanken. „Mach dich bereit.“ forderte der Mann nun. Finadira versetzte sich in Kampfstellung mit gesenktem Haupt, bereit alles zu geben, obwohl ihr klar war, sie würde keine Chance haben. „Almodovar, genug. Du hast deinen Spaß gehabt!“ ertönte nun die Stimme eines Älteren Mannes. Schnell erschien der Rest von Finadiras Familie in Einhorn-Gestalt. „Iguazu, Alter Freund. Hast du meine Macht gespürt? Immer noch so geschickt wie ich es seit unserer letzten Begegnung kenne.“ erwiderte der Angesprochene hämisch. Das braune Einhorn sah entschlossen zu ihm: „Ich habe dich damals nicht aufhalten können, aber diesmal wirst du keine Chance haben. Du kämpfst gegen meine gesamte Familie dies mal.“ „Ihr könnt mich nicht vernichten!“ war die Antwort. Woraufhin Iguazu erwähnte: „Aber dich aufhalten bis es für dich zu spät ist. Und das könnten wir heute, sofort. Willst du es riskieren, dass wir dich deine gesamte Kraft kosten, dass du warten musst, bis dein Ende besiegelt ist?“ Iguazu deutete mit seinem Horn nun in Richtung der Besiegten: „Sieh dir deine Handlanger an, sie sind besiegt, von meiner Tochter. Ohne sie sieht es nicht mehr so gut für dich aus.“ Florian stützte sich auf Finadira und beobachtete diese ganze Szene mit einem Blick, der seinen gesamten Schock über das, was hier geschah, offensichtlich machte. Almodovar deutete seinen Untergebenen auf zu stehen. „Ihr hattet einen guten Zug, Iguazu. Aber noch ist das Spiel nicht zu Ende.“ Er wendete sich Finadira zu, während seine Helfer an ihm vorbei schlichen mit gesenkten Köpfen: „Ich freue mich auf unser Wiedersehen, gnädiges Fräulein.“ Dann drehte er sich um und verschwand. Nun verwandelten sich alle vier in ihre Menschen-Gestalt. Florian war zuerst erneut völlig perplex, dann aber dachte er sich nur: „Mich wundert nichts mehr.“ Iguazu wandte sich seiner Tochter zu: „Glaubst du jetzt, wie stark du bist?“ „Aber Vater, ohne euch hätte er mich vernichtet!“ antwortete Finadira. „Fiandira,“ sprach nun ihr Vater, „du hast drei seiner Helfer alleine bezwungen. Jeder andere in deinem Alter hat gegen nur einen von ihnen verloren und wurde schwer verletzt, wenige verloren sogar ihr Leben. Du bist die Stärkste...“ „Entschuldigung dass ich störe,“ alle sahen sie nun auf Florian, dessen Unwissenheit inzwischen eine richtige Wut in ihm erzeugt hatte, und diese stand in seinem Gesicht geschrieben: „ich will jetzt endlich wissen was hier vor sich geht, und was ihr alle von mir wollt!“ Sich neben ihn stellend sprach Iguazu nun: „Folge mir, Florian, ich habe dir einiges zu erklären. Es wird nicht einfach für dich sein.“ Iguazu hatte seine Hand auf Florians Schulter gelegt und nahm ihn nun mit sich. Florian sah Finadira an, und sein Blick verriet ihr Enttäuschung: „Florian.“ flüsterte sie traurig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)