Immer an deiner Seite von Edoo (Al x Ed) ================================================================================ Kapitel 1: Chapter 1 -------------------- Tage, Wochen, Monate, Jahre vergingen. Und noch immer wanderten Edward, Alphonse und auch Noa durch die Gegend und wieder einmal, wie auch schon so oft, hatten sie sich total verfranzt. Sie standen mitten im Wald. Es begann zu nieseln und der Weg, dem sie schon seit Stunden folgten, schien auch langsam zu verblassen. Tiefer und tiefer gelangten sie in das dunkle Grün. Der kalte Wind fegte ihnen ins Gesicht und hinterließ auf Ed´s Haut ein eisiges Stechen. Der Himmel wurde immer dunkler und keiner der drei hatte eine Ahnung wo genau sie sich eigentlich befanden. Langsam trabten sie weiter. Schritt für Schritt, immer einen Fuß vor den anderen setzend. Kalte Tropfen fielen langsam vom Himmel und hinterließen dunkle Flecken auf ihren Jacken. Noa hatte sich ihr Tuch übergezogen um nicht ganz nass zu werden. Auch Al legte seine Kapuze über. Edward allerdings stapfte weiter voraus und der Abstand zwischen ihnen wurde immer größer. Mittlerweile waren 5 lange Jahre ins Land gezogen und viel hatte sich nicht verändert. Noch immer reisten Edward und Alphonse mit Noa durchs Land auf der Suche nach der Uranium-Bombe, die sich noch irgendwo in dieser Welt befinden musste. Einige Hinweise hatten sie schon über den Aufenthalt, aber nichts konkretes, dem sie nachgehen konnten. Viel hatte sich nicht geändert, auch nicht an Edwards Größe, was ihm wirklich zu schaffen machte. Er war schließlich mittlerweile 23! Und Alphonse erst 18 und trotzdem überragte er ihn bei weitem. Es sollte wohl sein Schicksal sein, dass sein kleiner Bruder größer war als er. Es war ja auch schon immer so gewesen. Der Regen wurde von Minute zu Minute stärker und durchnässte die beiden Jungen vollkommen. Das rot ihrer Jacken färbte sich in ein tiefdunkles rot, fast kaum noch als solchen zu erkennen und ließ die dünnen Kleider an ihrer hellen Haut kleben. „Nii-san..~!“ rief Alphonse, wartete auf eine Reaktion. Doch nichts geschah. Edward stapfte weiter voraus. Er wollte Al´s rufen ignorieren, noch immer war er eingeschnappt. Am Morgen hatten Noa und Al ihn wegen seiner Größe aufgezogen und das nahm er den beiden wirklich übel. Also überhörte er Al´s erneutes rufen und stapfte stur mit den Händen in den Hosentaschen weiter. Schnell folgte Al, Ed und stellte sich vor ihn um ihm den Weg zu versperren. „Jetzt hör mir doch zu, Nii-san! Wir sollten uns etwas zum Unterschlupf suchen, wir holen uns noch den Tod bei dem Wetter.“ Al sah Ed in die Augen, der den Blick jedoch nicht erwiderte, und erhoffte sich eine Antwort von seinem älteren Bruder. „Dann kommen wir nie hier durch!“ grummelte Ed und ließ den Blick gesenkt. Er wagte es schon seit Wochen nicht mehr Al aufrichtig in die Augen zu sehen. Warum wusste er selber nicht, immer wieder fragte er sich das, dachte darüber nach, aber zu einer vernünftigen Antwort kam er nicht. „Nii-san!“ meinte Al ermahnend. „Ja…schon gut…wir suchen uns was! Zufrieden?!“ Alphonse hob die Augenbraue, drehte sich jedoch wieder um, um einen passenden Unterschlupf für diese regnerische Nacht zu finden. Noa knüpfte sich an dessen Versen und Ed blieb der Letzte in der Schlange. Er hatte es ja auch nicht wirklich eilig einen Platz zu finden und hing daher etwas weiter hinten dran. Er wollte nur aus diesem Wald heraus. Diese dunklen Orte hatte er noch nie gemocht, vor allem nicht bei einem solchen Wetter. Al wandte seinen Blick, seit dieser Besprechung mit seinem Bruder, nicht mehr nach hinten und stampfte über den steinigen Boden des Waldes, der durch den Regen den Dreck auflockerte und darüber zäh fließen ließ. Dadurch wurde er etwas rutschig und Al half Noa, den Weg unverletzt hinaufzukommen. Oberhalb davon befand sich glücklicherweise eine kleine Höhle, wie er es auch erhofft hatte. „Siehst du Ed. War doch jetzt gar nicht so schlimm oder?“ Er wandte seinen Blick nach hinten. Jedoch war da kein Edward, der ihn grummelnd ansah. Nichts. Mit großen Augen sah er dann Noa an. Verdutzt erwiderte sie den Blick und zuckte mit den Schultern. „Ich dachte er wäre hinter mir… er war doch noch beleidigt…“ Al´s Hände wurden zu Fäusten. „Geh schnell in die Höhle, sonst erkältest du dich! Ich werde ihn suchen!“, somit rannte er den Anstieg wieder hinab, bedacht dabei auf den Beinen zu bleiben. „Aber Al!“ rief sie noch hinter her, jedoch vernahm er diesen Ruf nicht mehr. Ed stieß einen kleinen Stein vor sich her, noch immer in Gedanken versunken, welchen mal wieder seinen Bruder Alphonse galten. Dies taten sie in letzter Zeit sehr häufig. Eigentlich war es ja normal, immerhin war er sein kleiner Bruder, um den er sich nun mal immer Sorgen machen würde. Ihm hatte die Zeit, nach der Transmutation ihrer Mutter gereicht, die die beiden durchmachen mussten. Es war ja ein Wunder, dass sie sich wieder getroffen hatten und Al jetzt wieder an seiner Seite war. Aber er fand es trotzdem komisch… Immer wieder tauchte sein Gesicht vor seinen Augen auf. Sein sanftmütiges Lächeln…Seine glänzenden Augen, wenn er von etwas begeistert war …einfach seine ganze Art. Sie zog ihn magisch an. Aber warum? Wieso hatte er denn nicht bei Noa so ein Gefühl? Sie war doch eine hübsche junge Frau, mit einem mindest eben so strahlenden Gesicht. Er verstand es selbst nicht… Vertieft in Gedanken, bemerkte er gar nicht, dass er nicht mehr dem Weg folgte, den sein Bruder und die Zigeunerin gegangen waren, sondern vor ihm nur eine Reihe großer Tannenbäume stand, die ihm den Weg weiter nach vorne versperrten. Ein Seufzen entwich seinen Lippen. „Na so was… da hab ich mich wohl verlaufen“, murmelte er und schloss die Augen. Er drehte sich auf der Stelle um und schritt gerade aus, ohne dabei auf den Weg zu achten. „Also dann wieder zu…aaahhhh!!!!“ schrie Ed in die Höhe, dabei in die Tiefe stürzend. „Nii-saaaan! Nii-saaaan?!!“ rief Al, während er noch immer den Weg entlang laufend. Er hatte kurz zuvor eine Spur gefunden, die von seinem Bruder stammen könnte, und war dieser gefolgt. Immer weiter suchte er, bis ihm plötzlich ein lauter Schall durch die Ohren drang. Seine Augen weiteten sich vor Schreck und sah in die Richtung, woher dieser Schrei kam. „NII-SAAAN!!!“ Kapitel 2: Chapter 2 -------------------- Die ersten paar Sekunden die vergingen war Edward gar nicht bewusst was er tun sollte. Sich einfach fallen lassen, in der Hoffnung nicht allzu hart aufzukommen, oder einfach versuchen etwas Greifbares fassen zu kriegen. Schließlich entschied er sich fürs Festhalten und griff nach einem größeren Stein der aus dem Schlamm ragte. Doch bot ihm der Stein keinen sicheren Halt. Der gesamte Hang war vollkommen durchweicht vom strömenden Regen. Man konnte kaum die Hand vor Augen erkennen, was das alles auch noch um einiges erschwerte. Der Stein hielt sein Gewicht nicht und lockerte sich. Kurz fand er zwar Halt, doch nachdem der Stein sich aus dem Dreck löste, fiel auch er mit hinunter. Er drehte sich und nachdem er bemerkte, das der Stein, der sich soeben gelockert hatte, im Begriff war ihn zu erschlagen, hielt er schnell schützend die Arme vors Gesicht um nicht getroffen zu werden. Ein weiterer lauter Aufschrei entwich seinen brennenden Lungen, als der Schmerz seinen linken Arm durchfuhr. Auch dem Automail Arm bekam dieser Stoß nicht gut und da sich die letzten 5 Jahre niemand darum gekümmert hatte, waren einige Teile ein wenig veraltet. Man hatte förmlich hören können, wie unter dem metallenen Gehäuse an der Schulter etwas zu brechen begann. Erst leise dann wurde es jedoch sichtbar. Stockend sah Ed zu wie sich der Arm von ihm löste und mitsamt dem Ärmel seiner Jacke abriss. Die Verankerung hatte sich gelöst und war gebrochen. Ohne sie war es nicht möglich, das Ed überhaut eine weiter Prothese befestigen konnte. Erst irrte Al herum da er nicht mehr genau wusste woher der Schrei kam und auch ein zweiter war nicht zu hören. Lange dauerte es; er hatte das Gefühl Stunden vergingen. Eine furchtbare Angst machte sich in ihm breit. Die Angst seinen Bruder erneut zu verlieren. Wieder alleine zu sein, in dem Glauben, das irgendwo sein Bruder war. Nein, ohne ihn wollte Al nicht noch einmal sein. Dafür war er ihm einfach zu wichtig. Gerade als er sich zwischen den Bäumen umsah, auf der Suche nach Spuren, Fußabdrücken oder irgendetwas, das auf seinen Bruder hinwies, hörte er den zweiten herzzerreißenden Schrei. „NII-SAAAAN!“ schnell eilte Al zu der Klippe wo er meinte Edward gehört zu haben. Ihm stockte der Atem als er sah was dort geschehen war. Es ging gut einige Meter tief nach unten, und wer lag am Boden? Edward! Noch war von dort nicht zu erkennen was genau eigentlich mit ihm geschehen war und welche Folgen dies hatte. „Nii-san..“ flüsterte Alphonse, eher zu sich selber und hoffte inständig, dass es Ed gut ging. Schnell machte er einen Satz zur Seite und suchte einen Weg hinab. Er fand einen, was aber nicht wirklich danach aussah, eher wie ein schmaler, nur einige Zentimeter breiter Pfad, der es gerade kleinen Tieren ermöglichte hinab zu gelangen. Vorsichtig setzte er einen Fuß hinauf. Er schien zu halten und sofort folgte der Zweite. Er griff nach einer Wurzel die dort aus dem Boden ragte und zu einen kräftigem Baum zu gehören schien. Bis er unten angekommen war, hatte sich der Regen verstärkt und um Edward bildete sich schon eine Pfütze. Schnell rannte Alphonse und kniete sich hinab zu seinem Bruder. Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben, als er seinen Bruder ohnmächtig vor sich liegen sah. Er bemerkte nicht einmal, dass er richtig im Wasser kniete und seine Hose von Schlamm bedeckt wurde. Edwards Automail-Arm war von seinem Körper getrennt und die Halterung um Eds Schulter war gebrochen. Wahrscheinlich war sein Schlüsselbein gebrochen und drei große Schrammen waren auf seiner Brust zu erkennen, welche durch das mittlerweile zerrissene Hemd, das er unter seiner roten Jacke trug, zu sehen war. Dunkles Blut sickerte langsam aus den tiefen Kratzern und färbte das weiße Hemd tiefrot. Das Blut vermischte sich mit dem Wasser in dem Ed lag und färbte auch einen Teil seiner Wange die im Wasser tauchte. „Nii-san! Wach bitte auf!“ jammerte Al und beugte sich über seinen Bruder. Er benutzte seine Finger, um nach Eds Puls zu suchen. Auch am Handgelenk seines linken Armes tastete er danach und war erleichtert, als er diesen gefunden hatte. Doch wenn er ihm nicht bald helfen würde, könnte wer weiß was noch passieren, und das wollte Alphonse nicht riskieren. Er zog sich schnell seinen roten Mantel aus und band ihn fest über die blutenden Schrammen am Oberkörper seines Bruders. „Halte durch Ed!“ Mit ernster Miene begutachtete er Edwards Körper. Dessen linker Arm sah etwas verdreht aus, dennoch hoffte Al, dass er nicht auch noch gebrochen war. Nach der Automail suchend sah er sich um und fand sie nur wenige Meter neben ihm liegen. Schnell holte er sie, wie auch die abgefallenen Schrauben und Muttern, und zog das Stück Ärmel von ihr, um damit Eds menschlichen Arm zu stützen, indem er es vorsichtig um dessen Hals band. Langsam schob Alphonse seine Arme unter den Körper seines Bruders um ihn tragen zu können. Er ging zurück zu dem kleinen Pfad, den er runtergekommen war, doch wusste er, dass er ihn nicht zusammen mit Ed wieder empor steigen konnte. Zumindest nicht solange er nicht bei Bewusstsein war. Schon ein wenig verzweifelt drehte er sich einige Male um die eigene Achse. „Was mach ich nur? Was mach ich nur?“ jammerte Al. Er spähte in den dunklen Wald neben ihn. Vielleicht befand sich dort ebenfalls ein Unterschlupf? Er konnte nicht ewig mit Edward herumrennen, um mit ihn zurück zu Noa zu gelangen. Also musste er erst einmal einen anderen trockenen Platz suchen. Kapitel 3: Chapter 3 -------------------- Ein wenig orientierungslos versuchte Alphonse einen Platz für seinen verletzten Bruder zu finden, der leider immer noch nicht aufgewacht war. Er war tiefer in den Wald gelaufen, der vor ihm lag und suchte einen weiteren Unterschlupf an diesem Tag. Ebenfalls machte er sich Sorgen um Noa, dass die Stelle, die er gefunden hatte, auch wirklich sicher war und ihr nichts passieren würde. Dennoch war ihm Edward einfach wichtiger. Er sah sich weiter nach einer Höhle um, jedoch schien ihn seine Suche einfach hoffnungslos. Und der Regen wollte auch nicht aufhören. Es musste ja natürlich alles auf ein Mal kommen. „Es muss doch hier irgendetwas geben!“ jammerte Al ungeduldig, was auch verständlich war, und lies seinen Blick wieder umherschweifen. Plötzlich sah er zwischen den Nadelbäumen viele kleine Lichter umherschweben, die sich immer weiter in den Wald zurückzogen. Da er sowieso schon verzweifelt war, hoffte er, dass vielleicht diese Lichter ihm helfen könnten. Also schritt er in diese Richtung, mit Bedacht, dass er seinen Bruder nicht gegen einen Baum stoßen ließ. Als die Lichter heller wurden und sich nicht weiter rührten, bemerkte er, dass er an einem See angekommen war und sich die Glühwürmchen, welche für das Leuchten verantwortlich waren, darum tummelten. Zu seinem Glück befand sich eine alte Hütte, nahe am Gewässer. Sie machte den Anschein als ob sie schon ewig hier stand, da schon einige Löcher die Wände und Dach zierten, aber fürs erste war dies besser als gar nichts. Auch die Tür hing nur noch unterhalb in den Scharnieren und versperrte den Weg ins Innere. Zweifelnd stand Al davor und überlegte, entschied sich dann aber dafür hinein zu gehen, ein kräftiger Tritt und die Tür fiel nach vorne um. Langsam betrat er den einzigen Raum der Hütte. Drinnen herrschte eisige Leere, nicht ein Möbelstück war zu sehen. .Al’s Arme wurden schon langsam taub. Vorsichtig ging er auf die Knie und legte Edward auf den Boden. Schnell stand er auf um die Tür provisorisch gegen den Türrahmen zu lehnen. Danach machte er sich gleich daran des weiteren die Wunden seines Bruders zu untersuchen, ob sie sich verschlimmert hatten oder dergleichen. Doch war dem nicht so. Anscheinend hatte das Bluten durch den Druckverband nachgelassen. Dennoch hatte er sehr viel Blut verloren und brauchte daher schnell ärztliche Hilfe. Allein wegen der Gefahr einer Infektion durch den Schlamm, in den er gestürzt war. Ein Seufzen wich über seine Lippen. „Wach bald auf Nii-san“ flüsterte Al und strich vorsichtig über das nasse Gesicht seines Bruders, welches ebenfalls mit blutigen Schürfwunden an den Wangen und der Stirn bedeckt war. Dann fuhr er sich selbst durch die Haare und sah in Richtung der modrigen Tür. Er musste erst einmal dafür Sorgen, dass die beiden trocken wurden, sonst würden sie sich auch noch erkälten, und das wäre für Edwards Lage lebensgefährlich! Als wenn es nicht schon die Verletzung alleine wäre! Also sprang er schnell wieder auf die Beine und bahnte sich erneut seinen Weg nach draußen, um nach kleinen Ästen und Zweigen zu suchen, aus denen man ein wärmendes Feuer machen konnte. Denn zum Glück hatte er ein Feuerzeug dabei wenn dies auch nicht schon ganz nass war. Voller Sorge saß Noa in der Höhle. Noch immer waren die beiden Elric-Brüder nicht zurück gekommen. Mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt, saß sie mit angezogenen Beinen auf dem felsigen Boden und starrte in die Dunkelheit des Waldes. Der Regen prasselte weiter auf den Waldboden und den vielen Bäumen hinab. „Hoffentlich ist ihnen nichts passiert…“ Nur langsam machte Edward seine Augen auf und drehte seinen Kopf zur Seite. Ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Körper und er traute sich schon gar nicht die Stelle anzusehen, die ihn fürchterlich schmerzte. Er versuchte erst gar nicht aufzustehen. Dazu war er viel zu erschöpft. Ein wenig verschwommen nahm er seine Umgebung war, die sich nach und nach verschärfte. „Eine Höhle…?“ fragte er sich selbst mit etwas heiserer Stimme und drehte wieder den Kopf herum. Der Regen prasselte noch immer auf das morsche Holz des Dachs, das über ihm lag. Das Dach wies einige undichte Stellen auf und so tropfte ungehindert ein Tropfen nach dem anderen und landete in Ed´s Gesicht. Auch fiel ihm auf, dass sich keiner bei ihm befand. Er war mutterseelenallein in dieser morschen Hütte. Keine Noa…kein Alphonse. „Al…?“ rief er. „Al?“ wurde er lauter, jedoch war ein Unterschied an der Lautstärke nur schwer erkennbar. Aufgrund des Schmerzes, drückte er seine Augen zusammen und zog die Luft scharf ein. Dann konnte er Schritte hören, die immer lauter wurden, bis sie neben ihm endeten. Er wandte seinen Blick zu der Seite aus der das Geräusch kam. Langsam, nur langsam, öffnete er wieder die Augen und starrte in die von Alphonse. „Al..“ hauchte er fast tonlos. Freudig funkelten Al´s Augen, als er bemerkte, dass sein Bruder wieder bei Bewusstsein war. Edward wollte zu einem weiteren Wort ansetzten, doch hielt Alphonse in auf. Vorsichtig hatte er seinen Finger auf Ed´s Lippen gelegt. „Sprich besser nicht…wir müssen erstmal trocken werden Nii-san..“ sagte Al und legte das Holz, das er gesammelt hatte, auf einen Haufen. Mit einem Stück Stoff des zerfetzten Mantels von Ed versuchte er das kleine Häufchen anzuzünden was auch nach kurzen probieren gelang. Kurz sah er sich um und bemerkte ein aufgewickeltes Seil im Raum. Dies kam ihm nur recht. Schnell spannte er es zwischen zwei Balken, die die Hütte stützten, und hing darüber seinen Mantel. Danach kniete er sich zu Edward und half auch ihm aus dessen durchnässten Kleidungsstück. Auf der Leine würden die beiden Teile bestimmt bis zum Morgen trocknen. Das hoffte er zumindest. Vorsichtig legte er Ed´s Kopf auf seine Beine damit wenigstens er es einigermaßen bequem hatte. „Morgen suchen wir nach Noa, sie ist auch untergekommen, erstmal sollten wir die Nacht heil überstehen. Nicht wahr Nii-san?..“ Alphonse sah hinab zu seinem Bruder der nur beschämt nickte. Vielerlei Gedanken schossen ihm durch den Kopf, er war den ganzen Tag wirklich eklig zu Alphonse gewesen, und das nur weil dieser einige Scherze über seine Größe machte. Aber eigentlich war es ihm egal, vollkommen egal, was er darüber sagte, er durfte das. Auch wenn er es ihm noch nicht gesagt hatte und sich immer wieder bei ihm darüber beschwerte. Wenn er ehrlich war, machte es ihm nichts aus und er hatte nun wirklich ein schlechtes Gewissen Al damit reingerissen zu haben. Wäre er bloß nicht so stur gewesen, würden sie jetzt bei Noa in eine Höhle sitzen. Vor allem was mit seinem Arm passiert war... Wer sollte den jetzt reparieren? Winry war nicht da, und in dieser Welt kannte sich bestimmt niemand mit einer Automail aus. Das war wirklich alles dumm gelaufen, wie Edward dachte. Ein leises Seufzen entwich seinen Lippen. „Tut mir leid…“ murmelte er und sah auf zu Al. Dieser lächelte nur und nickte. „Schon okay..“ Wieder schloss Edward die Augen. Er versuchte etwas Schlaf zu finden. Morgen mussten sie schließlich irgendwie wieder diesen Weg hinauf kommen. Er versuchte es, aber der Schmerz, der in seiner Schulter pochte, wollte dies einfach nicht zulassen. Schließlich stellte er sich schlafend, damit wenigstens Al etwas schlaf fand und am nächsten Morgen ausgeruht war. Dieser schien auch schnell einzuschlafen, nachdem er der Meinung war, auch Ed würde dies tun. So verging Minute um Minute und die Stunden schlichen dahin bis am nächsten Morgen der erste wärmende Sonnenstrahl durch eine Ritze der Wand fiel und Al weckte. Kapitel 4: Chapter 4 -------------------- Verschlafen öffnete Al langsam seine Augen und rieb sich den letzten Schlaf aus ihnen. Er entfernte seinen Rücken nur minimal von der Wand, um sich einmal ausgiebig strecken zu können. Dann sah er auf den Ballast, der sich auf seine Oberschenkeln befand. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er Edward, noch schlafend, erblickte. Auch wenn er leise dahinschnarchte, trotzdem sah es süß aus, wie Al fand. Er strich ihm einer seiner goldenen Strähnen aus dem Gesicht, was seinen Bruder etwas regen ließ. Ein Glück hatte er nachts vor Schmerzen nicht geschrien oder dergleichen. Jetzt war es auf jeden Fall morgen, wie spät konnte er zwar nicht genau sagen, aber auf jeden Fall musste Alphonse nun dafür Sorgen, dass die beiden zu Noa gelangen. Er hoffte ja, dass es ihr noch gut ging. Vielleicht war sie ja schon auf der Suche nach den beiden. Dann musste er einen Arzt für Ed finden, der seine Wunden wirklich versorgen konnte. Und zu lange sollte er nicht mehr damit warten. Jedoch konnte er nicht wissen, dass sein Bruder erst wesentlich später als er selbst eingeschlafen war, sonst hätte er in bestimmt noch nicht wecken wollen. Vorsichtig rüttelte er an Edwards unverletzter Schulter, um ihm aus dem Schlaf zu holen. „Nii-san ~“ flüsterte er dabei und wartete auf eine Reaktion. „Nii-san, wach auf“. Ein Grummeln war von Ed zu hören und machte dann seine Augen einen Spalt breit auf. „Al…? Was ist denn…?“, gab er von sich und blickte hinauf in das Gesicht seines kleinen Bruders. Alphonse musste ein wenig kichern. „Wir müssen los Nii-san. Wir müssen Noa finden und dann einen Arzt für dich aufsuchen.“ „Ach so…“ seufzte er. „Schade…deine Beine sind recht bequem.“ Al wurde daraufhin ein wenig rot. „Ich spür sie schon gar nicht mehr“ meinte er jedoch, dennoch hatte er damit kein Problem, es ging schließlich darum, es seinem Bruder so erträglich wie möglich zu machen…das musste er jedoch nicht so genau wissen. Ed setzte sich langsam auf und strich sich über sein Gesicht. „Man bin ich müde…“ jammerte er leise. „Hast du was gesagt Nii-san?“ fragte daraufhin Al. „Nein nein!“ stritt Edward ab, was ja jedoch nicht stimmte. Alphonse richtete sich auf und klopfte sich den Dreck von der Hose. Dann reichte er Edward die Hand, um auch ihn auf die Beine zu ziehen. Etwas schwankend stand dieser auf und stützte sich mit dem linken Arm an der Wand um nicht gleich wieder umzufallen. Seine Brust und Schulter schmerzten so fürchterlich, dass er am liebsten laut aufschreien würde, doch tat er dies nicht um Al nicht zu beunruhigen. Al erkundigte sich nach Ed´s Wohlbefinden, doch dieser gab nur knapp von sich, dass soweit alles in Ordnung war. Jedoch war jedes Wort von dem gelogen. Es ging ihm schrecklich, alles schmerzte und auch der Raum schien sich zu drehen. Al schob erneut die morsche Tür beiseite und schritt heraus. Es musste noch früh sein, denn auf den Grashalmen hingen noch immer Tautropfen. Langsam folgte ihm Edward hinaus und atmete erst einmal tief durch. Al ging voraus mit Ed´s Automail im Arm und Ed folgte langsam. Jüngerer hatte ihm zwar angeboten ihn zu stützen, aber das wollte Ed nicht. Er war ja schließlich kein Schwächling und so ein abgerissener Arm würde ihm schon nichts ausmachen, versuchte er zumindest sich einzureden. Und seine beiden Beine waren ja noch schließlich dran. Die Sonne stieg immer weiter am Himmel und bis die beiden Elric-Brüder den Weg zurück zur Höhle, in der Noa noch immer sehnsüchtig auf sie wartete, gefunden hatten, stand die Sonne hoch oben am Himmel und schickte ihre warmen Sonnenstrahlen zur Erde. Erschrocken sprang Noa auf, als die beiden die Höhle betraten und rannte schnell zu ihnen, um sich zu vergewissern, dass beide wohlauf waren. „Um Himmelswillen, was ist denn mit euch passiert?!“ fragte sie entsetzt und kurz erklärte Al die Lage. Ed währenddessen setzte sich auf einen flachen Stein und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Er hatte das furchtbare Gefühl, dass sich alles zu drehen schien und das einfach nicht aufhören wollte. Auch war ihm furchtbar warm. Wie immer machte er nichts als Schwierigkeiten, dachte er. Wie auch Alphonse, war Noa der Meinung, dass sie so schnell wie möglich einen Arzt finden mussten, der sich um Ed´s Wunden kümmern sollte. Beide bemerkten, dass Ed nicht ganz ehrlich zu ihnen war und es ihm schlechter ging als er zu erkennen gab. Schnell fanden die drei zurück auf eine Hauptstraße, nachdem sie den Wald verlassen hatten, und erreichten bald ein bewohntes Dorf. Man konnte es nicht ganz Dorf nennen, denn eher war es nur der Ausläufer einer größeren Stadt, doch welcher wussten sie auch nicht. Aber das tat erst einmal nichts zur Sache. Auch eine Unterkunft für die nächsten Nächte war schnell gefunden. Doch bezahlen konnten die drei nicht, dafür reichte ihr Geld nicht ganz aus. Aber der Wirt bot ihnen an, das wenn sie einige Arbeiten für ihn erledigen würden, könnten sie für einige Tage um sonst unterkommen, als Gegenleistung. Edward war der erste, der zustimmte und das Angebot annahm. Schließlich wollte er nicht, dass man dachte, er wäre nicht mehr geistlich anwesend. So beschloss der Besitzer der Gaststätte, dass Noa seiner Frau in der Küche helfen konnte und die beiden Elric-Brüder für das Holz und sonstige Arbeiten am und fürs Haus zuständig sein sollten. Nachdem dies kurzfristig entschieden war, brachte man Ed schnell auf eines ihrer Zimmer und Alphonse bat den Wirt einen Arzt zu rufen, der sich um Ed´s Versorgung kümmern sollte. Kapitel 5: Chapter 5 -------------------- Edward lag in seinem Zimmer im Gasthaus, welches er sich mit Al teilte. Dennoch befand sich nur ein Bett in diesem. Aber auch ein Zweisitzersofa, auf dem, wohl oder übel, der Jüngere schlafen musste. Noa bekam selbstverständlich ein eigenes Zimmer. Ed schlief schon seit einigen Stunden, nachdem ihn der Arzt besucht hatte. Dem hatte es beim Anblick von Eds Metallarm erst einmal die Sprache verschlagen. Doch fing er sich wieder und kümmerte sich um die Verletzungen, die sich unter anderen um die Metallhalterung befanden, und behandelte sie mit Desinfektionsmitteln. Für den Arm mussten sie wohl noch einen Mechaniker finden, der befand sich aber nach Angaben des Arztes in der Innenstadt. Wie ausgemacht, mit dem Wirt um die Zimmer zu bezahlen, befand sich nun Noa in der Küche des Gasthauses, um der älteren Dame bei der Arbeit zu helfen. Sie wusch das dreckige Geschirr und kümmerte sich des Weiteren um die Sauberkeit in der Stube, wo die Leute ihr Essen zu sich nahmen. Alphonse war hinter dem alten Gasthaus und hatte Holzblöcke aus der Scheune getragen, die er mit der Axt noch kleiner hacken sollte, damit sie auch in den Holzofen in der Küche passten. So hackte er schon gut seit einer Stunde, denn allein schon das Herausbringen des Holzes hatte ihm an Zeit gekostet, in der Edward noch schlief. Al war froh, dass sein Bruder etwas Schlaf gefunden hatte. Das war eigentlich ein Zeichen dafür, dass es ihm gut ging. Aber ganz sicher war er sich da nun mal auch nicht. Er machte sich immer Sorgen um seinen Bruder und vor allem in einer Situation wie dieser. Ed hatte einiges an Blut verloren, dass hatte der Arzt bestätigt, und dann war auch noch die Auto-Mail hinüber. Das war natürlich überhaupt nicht gut. Aber Al war sich sicher, dass sie sie wieder zusammenbekommen würden. Edward sollte sich auf jeden Fall erst mal auskurieren. Immerhin musste er auch hier bei der Arbeit helfen, wogegen er ja eigentlich war, aber Ed selbst bestand darauf zu arbeiten und Stress mit dem Gastwirt wollten sie schließlich auch nicht einhandeln. Alphonse hob gerade das zerhackte Holz auf, welches beim Durchtrennen vom Block gefallen war, und wollte es zu den fertigen Stücken legen, als er plötzlich Ed bemerkte. Jener stand mit dem unverletzten Arm angelehnt im Rahmen der Hintertür und beobachtete Al bei der Arbeit. „Nii-san… du bist ja schon wach“, gab der Größere verwundert von sich und betrachtete seinen Bruder. „Leg dich doch noch etwas hin.“ Ed lächelte und sah Al lieb an. „Schon in Ordnung, ich helfe dir. Das haben wir doch so ausgemacht.“ Angesprochener nickte. „Aber ich…“ „Kein aber“ unterbrach Edward seinen Bruder, „jetzt bin ich eh schon da. Und außerdem, wie soll man denn bei dem Krach schlafen den du hier veranstaltest, he?“, zog er Al ein wenig auf. Jener bildete einen Schmollmund, während ihm Edward nacheinander die beiden Stücke Holz abnahm, und rüber zu dem fertigen Stapel legte. „Geht’s dir auch wirklich gut Nii-san?“, fragte er Ed vorsichtshalber noch einmal, der winkte jedoch nur mit der Hand ab. „Mir gehst gut“ beteuerte Edward und stapelte weiterhin das Holz. Bis es dunkel wurde, waren die Jungen damit beschäftigt Holz hinaus zu tragen und zu teilen und dann wieder hineinzubringen, um es aufzustapeln. Schon Stunden ging es so, bis Edward darauf bestand die Axt zu nehmen um Al abzulösen. „Aber Nii-san...“ “Muss ich mich wiederholen? Kein aber, jetzt hacke ich. Du machst das doch schon ewig!“ Ohne auch nur auf eine Antwort zu warten nahm Ed die Axt an sich und holte zum Schlag aus, nachdem ein weiteres Stück Holz auf dem Stamm gelegt wurde. Zwei, drei, viermal ging es gut, bevor er zum ersten Mal inne halten musste um zu verschnaufen. Das war doch alles anstrengender als gedacht. Alphonse wollte ihn wieder ablösen, doch die Axt ließ Ed sich nicht mehr wegnehmen. Er hackte weiter bis das was gehackt werden sollte gehackt war. Alle unzähligen Holzklumpen waren feinsäuberlich geteilt und wieder im Schuppen aufgestapelt. Der Mond stand schon am Himmel, es war reichlich spät geworden. Al stapelte sich die letzten Scheitel auf die Arme und versuchte noch nach einem zu fischen, doch kam nicht richtig heran. Schnell taumelte Edward zu ihm um ihn ihm zu geben. Anmerken ließ er sich natürlich nicht, wie es ihm ging. Eine unerträgliche Hitze hatte sich in ihm breit gemacht und ließ seine Sicht verschwimmen. Doch auch wenn er nicht sagte wie er sich fühlte, so merkte Al dies spätestens, als er ihm nahe kam um ihm den Holzscheit aufzulegen und er das hochrote Gesicht seines Bruders sah. An seiner Schläfe bahnten sich auch schon die Schweißtropfen ihren Weg Richtung Boden. Al verschwand im Schuppen, um die Holzscheitel zu verstaunen und langsam folgte Edward, um, wie er eigentlich vorhatte, ihm zu helfen. Doch als er drinnen war stützte er sich schnell an der holzigen Wand ab und holte noch zu Satz aus „Al ich glaub ich leg mich wieder….“, bevor er einen Satz nach vorne Tat und mit dem Gesicht im Staub landete. Erschrocken fuhr Alphonse herum und rannte zu seinem Bruder der sich versuchte mühselig aufzurichten. „Verdammt..“ fluchte dieser nur heiser. Al fasste nach Ed um ihm aufzuhelfen und bemerkte sofort wie heiß dieser war. Er glühte förmlich. Das hatten sie nun davon, dass sie gestern bei dem Wetter im Regen herumgelaufen waren. Noch schien es nur Fieber zu sein und Al hoffte wirklich beim besten Willen, dass es sich nicht noch verschlimmern würde. Nachdem Al Ed aufgeholfen hatte, gelang es dem Älteren noch einigermaßen aufrecht zu stehen und schnell verschwanden sie wieder auf ihr Zimmer. Alphonse bestand darauf, wieder einen Arzt rufen zu lassen da der letzte ja anscheinend nicht bemerkt hatte, dass Ed nicht nur äußerliche Verletzungen hatte, sondern auch eine Erkältung, bei der es hoffentlich auch bleiben würde. Nicht dass es noch schlimmer werden würde. Doch alleine die Diskussion mit seinem Bruder artete schon fast wieder in einen Streit der beiden aus. „Doch!“ „nein..!“ „Doch!“ „nein..!“ „Doch!“ „nein..!“ „Niiii-saaaaan!“ „Nein...es geht! Mir war nur schwindelig und so ne Erkältung hat doch jeder mal...“ sagte er und musste zwischendrin kurz Luft holen. „Das wird wieder...morgen früh sieht die Welt wieder besser aus…“ Nur widerwillig nickte Al und setzte sich auf den Sessel. Er gab nur ungern auf aber sich jetzt mit Edward zu streiten würde auch nichts bringen. „Aber sag bescheid wenn’s dir schlechter geht, Nii-san…“ sagte er und sah hinüber zum Bett. „Ja….und…tut mir leid das ich so viele Umstände mache...“ presste Edward verlegen zwischen seinen Lippen heraus. Auf die von Al dagegen schlich sich ein Lächeln und er nickte nur. „Kein Problem..“ antwortete er nur. „Gute Nacht, Nii-san..~“ fügte er noch hinzu und stand kurz auf um Ed die Decke höher zu ziehen damit dieser nicht fror. Von diesem kam aber nur ein heiseres „Nacht...“, was für Al schon mehr als genug war. Er wusste ja, dass er sich schwer tat und auch, wie er es meinte. „Ich hab dich lieb“, nuschelte er noch fast unverständlich, doch immer noch so deutlich, dass Al es verstehen konnte. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf dessen Wangen und Al grinste nur fröhlich in sich hinein. Kapitel 6: Chapter 6 -------------------- Es war mitten in der Nacht, als Al mit einem Lächeln im Gesicht auf dem Sofa lag. Er war kurz aufgewacht und dachte wieder an die Worte, die ihm sein Bruder noch zugeflüstert hatte. Ja, er hatte es ihm schon öfters gesagt und dies beruhte auch auf Gegenseitigkeit, aber als Ed es in diesem Moment sagte, kam es Al ganz anders vor als sonst. Das Gefühl, das er bekam, war nicht so wie immer. Es kam ihm viel stärker vor, auch wenn er es mit schwacher Stimme ausgesprochen hatte. Ihre Verbindung war stärker geworden. Alphonse war froh, dass er wieder seine Erinnerungen zurück hatte und sich an die Momente erinnern konnte, in denen er mit Edward alleine reden konnte und sie einfach nur beisammen waren. Al könnte sich so ein Leben gar nicht vorstellen, in dem Ed nicht da war, nicht an seiner Seite. Er war wie seine zweite Hälfte. Einfach alles, was er zu seinem Leben brauchte. Darum hatte er sich auch für ein einfaches Leben mit Edward entschieden, anstatt eines mit der Alchemie. Doch war klar, dass ihr Leben nicht wie das eines Normalen sein würde. Aber Al war überglücklich, diese Worte von Ed gehört zu haben, denn seit sie zusammen in Deutschland lebten, hatte er es noch nicht oft gesagt, was ja unter Brüdern nicht immer üblich war. Noch immer dachte der Jüngere an seine Worte. Alleine schon die Aktion die Ed am Tag brachte. Obwohl er krank war, und der Arzt gesagt hatte, er solle sich ausruhen, wobei dies zuvor eigentlich nur wegen den Verletzungen galt, wollte Edward trotzdem mitarbeiten und helfen. Und das nur ihm zu liebe. Und jetzt hatte er hohes Fieber und eine Erkältung. Und natürlich meinte er, es würde ihm am nächsten morgen besser gehen. Aber das bezweifelte Al sehr. Er sollte wirklich einmal damit aufhören, immer nur den starken Helden zu spielen und einfach tun, was andere sagten. Es war ja nur zu seinem Besten! Doch dafür war Ed nun mal zu stolz. Dennoch liebte Al seinen Bruder für diese Einstellung, denn das zeigte ja, wie sehr er ihn liebte. Ein Kribbeln überkam Alphonse, als er es wieder in der Erinnerung abspielen ließ und er spürte, wie sein Gesicht richtig warm wurde. Aber war es denn wirklich normal, dass er so darauf reagierte? Sie liebten sich, das war eine Tatsache unter den Brüdern, aber war es denn noch so wie früher? „Ich hab dich lieb…“ wiederholte Al seine Worte flüsternd. Sein Lächeln schwand nicht und er sah mit dem Kopf in Richtung seines großen Bruders, welcher noch zu schlafen schien. Aber je länger er ihn betrachtete, desto öfter bemerkte er, wie Ed sich ein wenig im Bett hin und her wälzte. Er hob seinen Arm an und schwang ihn zur Seite, und das im Schlaf! Ein leises Stöhnen war zu hören, und das Wälzen wurde stärker und er fing an mit seinem Arm umher zu schlagen. Alphonse betrachtete dies eine Weile und setzte sich dabei auf. „Nii-san? Was ist los?“, fragte er, aber wie erwartet bekam er keine Antwort von ihm. So stand er schnellstens auf, huschte zu Edward hinüber ans Bett und kniete sich daneben. „Nii-san, wach auf“. Doch Edwards Schlaf blieb noch immer unruhig. Al fasste mit einer Hand an Edwards Stirn, bei der er das Gefühl hatte, sie würde verbrennen. So nahm er den Waschlappen und tauchte ihn in das durch die Nacht gekühlte Wasser, welches man Ed schon am Abend zuvor ins Zimmer gebracht hatte, um sein Fieber zu senken. Dann legte er den Lappen auf Edwards Stirn und hoffte darauf, dass ihm die plötzliche Kälte vielleicht half, ruhiger zu werden. Wirklich viel brachte das kühle Nass aber nicht. Es kühlte zwar Ed´s Stirn, doch immer noch hatte er einen unruhigen Schlaf. Nachdem er den Lappen platziert hatte, entzündete Ed erst einmal die Kerze, die auf dem Nachttisch neben dem Bett stand, um Eds Gesichtsausdruck in der Nacht genauer erkennen zu können. Sein Arm ruhte neben seinem Kopf, bewegte sich nicht mehr. Der Ältere verzog sein Gesicht, als ob man ihm das Herz rausreißen würde. Auch ein abgehacktes Keuchen entwich seinen Lippen. Kurz darauf suchte seine Hand den Weg zu seiner Stirn und strich darüber. Ruckartig wandte er sich auf die Seite und drehte sich gleich wieder auf die andere. Allein durch seine Schulterverletzung fiel es ihm schwer, überhaupt richtig zu liegen und so fand er nach kurzem hin und her wieder auf dem Rücken platz. Seine Lippen formten ein Wort, einen ganzen Satz. Doch zu verstehen war nicht, was er sagte. Nur einen Moment später lag er wieder still auf dem Bett. Tat keinen Mucks. Es machte fast den Anschein, als ob nichts geschehen war. Al nahm vorsichtig den Lappen von seiner Stirn, um ihn erneut auszuwaschen und wieder auf seinen alten Platz auf Ed´s Stirn zu legen. Daraufhin stand er auf und Schritt zum Fenster hinüber. Er legte seine Hand auf das kalte Glas der Scheibe und blickte hinaus. Draußen war immer noch alles stockfinster. Nur der silberne Mond schickte etwas Licht zur Erde. Viel allerdings war draußen nicht zu erkennen. „Al..?“ kam es plötzlich hinter dem Gerufenem. Schnell drehte dieser sich um und antwortete. „Ha hai..!“ erwiderte er und sah in Richtung Bett, aus der die Stimme kam. Doch bekam er keine Antwort. Er machte einige Schritte auf seinen Bruder zu sah zu ihn hinab. Krampfhaft hatte Ed seine Finger in den Stoff der Decke gekrallt und zog daran, als ob er sie festhalten wolle, oder etwas derartiges. Einige Male noch fleuchte der Name des jüngeren über seine Lippen. Al verstand nicht ganz, was das alles zu bedeuten hatte. „Al..nein…Al!“ immer wieder sprach Ed diesen Namen aus. Er hauchte ihn ja fast. Wäre nicht eine absolute Stille im Raum, würde man ihn wohl gar nicht verstehen. Das alles bereitete Alphonse wirklich Sorgen und er streckte seine Hand aus, um nach Ed´s Stirn zu fühlen. Wahrscheinlich nur ein Fiebertraum wie er dachte, doch gerade mal als noch gut 1 Zentimeter zwischen seiner Hand und Ed´s Stirn lag richtete Edward sich ruckartig auf und schrie ganz laut eben schon als genannten Namen. „AL!...“ Er schrie Al fast an, was er jedoch nicht wissen konnte. Edwards Augen waren weit aufgerissen. Al war zurückgezuckt und hatte sich zu Tode erschrocken. Er war nach hinten getaumelt und saß jetzt nach hinten gelehnt auf dem Boden. Ed fasste sich schnell an den Kopf. Dieser schmerzte jetzt erst richtig. Warum, warum passierte ihm das immer? Er hatte das Gefühl, als ob ihm der Kopf jeden Augenblick platzen würde. Er wollte Luft holen, doch ein grässliches Stechen hinderte ihn daran. Sofort wanderte seine Hand von Stirn zum Mund und er musste laut husten. Der Reiz wollte gar nicht aufhören Schnell stand Al auf um ihm leicht auf den Rücken zu klopfen. Doch verbesserte das die Lage auch nicht. „alles okay?..“ fragte dieser besorgt und sah zu Ed. Ein leichtes Husten folgte noch und etwas Flüssiges tropfe zwischen Ed´s Finger hinab auf das Bettdecke. Geschockt starrte Al auf die rote Flüssigkeit. Auch Ed´s Blick wanderte hinab. Wie konnte das sein. Seine ersten Gedanken bei dieser Farbe schweiften gleich zu Alfons, der Al aus dieser Welt auch er hatte Blut gespuckt und meinte das er nicht mehr viel Zeit hatte. Wie konnte das denn nur sein? Edward wollte nicht sterben. Nicht jetzt. „aaarhg..“ raunend fasste Edward sich an den Kopf. Verstrich dadurch nur das Blut im Gesicht. „Nii-san…e es ist alles okay…leg dich hin, ich hole sofort einen Arzt..!“ sagte Alphonse und verließ so schnell er konnte das Zimmer auf dem Weg hinunter um jemanden zu holen der Hilfe rufen konnte. Edward hatte aber gar nicht die Ruhe sich hinzulegen. Erstarrt bleib er sitzen, starrte stur hinab auf die roten Flecken. Das einzige was jetzt ihm im Kopf herum schwirrte. Er konnte Al doch nicht allein lassen. Wenn er wirklich sterben würde, dann war Al alleine, er hatte ihm doch versprochen bei ihm zu bleiben. Er wollte bei ihm bleiben, er wollte nie wieder alleine sein. Tränen bildeten sich in seinen Augen bis die an seiner Wange hinab liefen, sich mit etwas blut mischten und auf den fielen schon vorhandene Flecken auf dem Bettlaken landeten. Ein leises Schluchzen war in der Stille zu hören. Kapitel 7: Chapter 7 -------------------- Nach etwa einer halben Stunde des Wartens war der Arzt auch gekommen und hatte Ed noch mal untersucht. Jener hatte sich eine Lungenentzündung eingefangen mit der nicht zu spaßen war, wenn er sogar schon das Blut spuckte. Edwards Lunge und die Bronchien waren arg gereizt. Am besten war es, wenn er erst einmal ein paar Tage im Bett verbringen würde, um sich weiter zu schonen und auch seine Stimme nur wenn es notwendig war zum Einsatz bringen solle. Der Doktor ließ eine Medizin da, die Ed einnehmen sollte. Aber sie schmeckte grässlich und er nahm sie nur unter Protest ein, den er aber balde aufgab. Schließlich wollte er seinen Bruder nicht noch mehr Schwierigkeiten machen. Würde er nicht damit aufhören, bei seinen Hustenanfällen Blut zu spucken, müsste der Ältere ins Krankenhaus, aber das wollte natürlich keiner von ihnen. Noah war ebenfalls aufgewacht und befand sich noch bei Ed und Al im Zimmer. Sie hatte ihm seine Bettdecke neu überzogen, da die Blutflecke auf dem weißen Laken kein schöner Anblick waren. Der Wirt war, nachdem auch der Arzt gegangen war, zurück in sein Bett gegangen. Die Zigeunerin saß neben Ed auf dem Bett und sah ihn voller Sorge an. Da war sie aber nicht die einzige. „Soll ich dir einen Tee machen Edward?“ fragte sie ihn, jener schüttelte aber nur mit dem Kopf und lächelte. Sie nickte und sah zu Al, welcher seinen Blick zur Seite gerichtet hatte. So stand sie auf und nahm die Schüssel, welche noch auf dem Nachttisch stand. „Ich hol noch etwas kaltes Wasser“, meinte sie und verließ den Raum. Ed sah auf seine Hand, welche ruhig auf der Bettdecke lag, die seinen Unterkörper bedeckte. Einige Zeit verging in der sich die beiden Brüder anschwiegen, bis Ed mit heiserer Stimme das erste Wort ergriff, seit Noah aus dem Zimmer gegangen war. „Ich… ich hatte einen Traum…“ Der Jüngere sah auf und richtete den Blick auf seinen Bruder. „Du hast nach ‚Al‘ gerufen…“, sagte er leise, „etwa Alfonse?“ Doch Ed schüttelte wider erwarten leicht den Kopf. „Es…man hat dich…“, fing er an, aber konnte nicht weiter sprechen. Die Vorstellung, dass es wirklich passieren würde, was er geträumt hatte, ließ ihm übel werden. Er legte seine Hand auf sein Gesicht und atmete einmal tief durch. Doch es half ihm nicht wirklich, dafür war ihm der Traum zu real vorgekommen und wieder kam ein Schluchzen über seine Lippen. Als er das erste Blut gespuckt hatte, diese Tatsache machte ihn ja schon fertig, aber das, was ihm im Schlaf geplagt hatte, war das Schlimmste für ihn. Eine salzige Träne bahnte sich erneut über seine Wange. Seine Augen waren noch ein wenig rot. „Nii-san…“ kam es leise von Al. Sein Blick haftete weiter an Edward und die Sorge, die in seiner Miene zu erkennen war, wurde nur größer, als er Edward weinen sah. Es war wirklich eine Seltenheit, dass das einmal passierte, aber wenn es so war, zerriss es ihm das Herz bei dem Anblick. „Ich…konnte nichts tun!“ jammerte Edward, während er seine Hand gegen die Stirn drückte und die Tränen weiter flossen. In Al’s Augen bildeten sich ebenfalls schon Tränen. Er ging auf seinen Bruder zu, setzte sich neben ihn ins Bett und schloss schnell seine Arme um Eds Nacken. Dieser vergrub sein Gesicht in Al‘s Schultern und krallte sich dann mit seiner Hand in das Hemd seines jüngeren Bruders. „Es wird alles gut Nii-san. Bitte wein nicht…“, schluchzte selbst er schon leise. Das Ed so fertig war, machte auch Al zu schaffen und konnte daher seine Tränen nicht weiter unterdrücken. „Verlass mich nicht Al…“ „Niemals Nii-san.“ Noah war in diesem Moment nicht zur Tür hereingekommen. Sie blieb draußen stehen und ließ die beiden Jungen noch einen Moment unter sich. Selbst in ihren Augen hatten sich Tränen gebildet und sie stand mit der Schüssel in den Händen neben der Tür im dunklen Flur. Edward musste einen sehr schlimmen Alptraum gehabt haben, aber selbst sie wollte nicht wissen, wie schrecklich er für ihn gewesen sein muss. Das Weinen, das sie durch die Zimmertür der Brüder hören konnte, reichte ihr völlig aus. Sie stellte die Schüssel auf dem Boden ab, aber so, dass keiner, der das Zimmer verlassen würde, darüber stolpern könnte, und ging dann lautlos in ihr eigenes Zimmer. Beide lagen sie in dem schmalen Bett und Al sah zur Zimmerdecke hinauf. Ed hatte seine Augen geschlossen und hatte seinen Kopf in Alphonse Armbeuge gebettet. Ihn dabei beruhigend strich Al über Eds Rücken. Der Jüngere wandte seinen Blick zur Seite, konnte jedoch nur Eds Haarschopf betrachten. Doch war dies in der Dunkelheit auch nicht mehr so einfach, da die Kerze, die er entzündet hatte, längst hinab gebrannt war und sie keine neue entzündet hatten. Er drückte seinen Bruder noch näher an sich und konnte den Geruch von Edwards Haaren riechen. Er wusste, dass jener noch wach war, jedoch war nur wieder eine Stille zwischen den beiden eingekehrt, die nun Al brechen wollte. „Erzählst du mir, was du geträumt hast Nii-san…?“, fragte er zaghaft und hoffte auf irgendeine Antwort. Starr blickte Edward zur Bettdecke hinab. Er wagte es nicht, etwas zu sagen. Er wollte nicht erzählen was passiert war. Noch waren die Bilder zu real in seiner Erinnerung. Noch immer lagen Schweißperlen auf seiner Stirn und er glühte. Was der Arzt gesagt hatte, konnte einem wirklich Angst machen. Edward wollte nicht, dass es schlimmer wurde, er wollte Al nicht allein lassen. Auch bei Alfons sah es ähnlich aus. Er war erkältet, wurde krank durch seine Arbeit, und es wurde und wurde nicht besser, bis er dann Blut spuckte. Doch wie das ausgegangen wäre, hatten sie ja nicht mehr erfahren, da er schon vorher erschossen wurde. Das alles ging Ed wirklich nahe, denn so gesehen war Alfons ja auch sein Bruder, nur auf eine andere Weise. Sie waren zwar nicht blutsverwandt, doch auch sie verband etwas. Die Bindung war zwar nicht so wie zwischen ihm und Alphonse, aber doch war sie da gewesen. Edward wandte den Blick ab, drehte den Kopf auf dem Kissen von Al weg. Gerade jetzt, wo er die Nacht wach lag und viel Zeit zum nachdenken hatte, weil er vor Schmerzen nicht schlafen konnte. Gerade da kamen wieder die Schuldgefühle in ihm hoch, an die er gar nicht dachte, wenn sie unterwegs waren. Weil immer etwas anderes war, an das er dachte. Doch er fühlte sich noch immer fürchterlich bei dem Gedanken, dass er daran schuld war, dass Al so viele Jahre seines Lebens in einer Rüstung verbringen musste und er selber nur dabei seinen Arm und sein Bein verloren hatte. Doch zumindest das hatte er wieder gut machen können. Auch wenn es sein zuvor zurück gewonnenes Bein und den Arm erneut kostete. Doch er schwor sich, egal was es kosten würde, für Al würde er seine Seele dem Teufel höchstpersönlich verkaufen. „Verzeih“ hauchte es heiser in die finstere Stille. Noch immer wartete Al auf eine Antwort Edward´s. Als dieser leise Sprach hob er seinen Kopf wieder, den er bereits gesenkt hatte. „Ich kann nicht...es geht nicht…“ Ed wurde automatisch lauter bei diesem Satz, doch sofort zog er scharf die Luft ein und biss die Zähne zusammen. Seine Lunge brannte. Es fühlte sich an, als ob sie bei jedem weiteren Atemzug zerspringen würde. „Sschht..sprich lieber nicht so viel... ruh dich aus... der Doc hat doch noch Schmerzmittel da gelassen... nimm lieber was davon.“ Schnell stand Al auf und suchte nach den Tabletten, die der Doktor dagelassen hatte, um eine davon dann Edward zu reichen. Langsam richtete dieser sich auf, stütze sich mit dem linken Arm am Bett ab um nicht zurück zu sinken. „Kannst du mir...“, fing Ed einen Satz an und brauchte ihn gar nicht zu beenden, denn Al wusste schon was gemeint war und vorsichtig schob er ihm die Tablette in den Mund und hielt ihm ein Glas mit kühlem Wasser an die Lippen. Ed schluckte und schaffte es nur mit Mühe die Tablette zu schlucken. „Bäh... ich hasse Medizin...“, grummelte er und strecke die Zunge hinaus. „Na na..ohne die wirst du aber nicht mehr gesund...also...zier dich nicht und nimm sie einfach...es ist doch nur zu deinem besten, Nii-san“, tadelte Al ihn. „Du tust ja, als wärst du meine Mutter...“ meinte Ed im Scherz und legte ein schiefes Lächeln auf. Es war fast so wie vorher, die beiden scherzten und waren zusammen. Aber doch hatte sich etwas verändert. So vergingen einige Tage, Ed´s Wunden verheilten zwar gut aber seiner Lungenentzündung ging es nicht besser. Und noch immer spuckte er Blut, zwar versuchte er es immer zu unterdrücken, wenn Al da war, aber spätestens, wenn dieser den Raum verlassen hatte hustete er sich fast zu Tode. Wie auch schon die Tage vorher, mussten Al und Noah im Wirtshaus aushelfen um die Rechnungen zu bezahlen. Doch nicht nur das arbeiteten sie ab. Al hatte sich auch anderweitig umgehört um so noch etwas zu verdienen, denn spätestens wenn es Ed besser ging, mussten sie weiterziehen. Und dafür brauchten sie ja auch etwas, um Verpflegung und Sonstiges zu kaufen. Ed war aufgestanden und hatte sich etwas Frisches angezogen. Er tappte leicht schwankend zum Spiegel im Raum und besah sich. Er war wirklich blass, man könnte ihn fast mit einem Gespenst verwechseln, hatte er das Gefühl. Kurz wanderte sein Blick zu seinem rechten Arm, und kurzerhand packte er den leeren Ärmel und riss ihn ab. Unachtsam ließ er das Stück Stoff zu Boden fallen. Darüber zog er seine Jacke, aber legte sie nur leicht um die Schulter, damit es nicht allzu auffiel... der blutrote Verband und der fehlende Arm. Langsam schritt er die Treppen hinab, bis er Stimmen aus dem Speiseraum hören konnte. Er betrat langsam den Raum und schritt hindurch. Er bemerkte die Blicke, die auf ihm lagen. Jemand mit nur einem Arm war wohl eine Seltenheit in dieser Gegend. Alle Augen im Raum richteten sich auf ihn, leises Getuschel begann und Ed hörte nur einige abgehackte Worte heraus. Doch er versuchte ruhig zu bleiben, wollte kein Theater veranstalten, da er momentan eh keine Kraft hatte groß Tohuwabohu zu machen. Er suchte sich einen Tisch am Fenster und in einer Ecke des Raumes aus, in der niemand saß. Vorerst wollte er für sich sein. Die Leute die ihn anstarrten reichten erst mal, da wollte er auch nicht noch als das Getuschel im Nacken mitbekommen. Nach einer Weile kam ein junges Mädchen zu ihm und fragte gleich ob er etwas Essen wollte, doch er verneinte höflich und bat sie nur um eine Tasse Tee. Schnell verschwand sie in der Gasthausküche und holte Bestelltes. Als sie kam um ihm die Tasse zu bringen bedankte er sich und fragte, ob sie wisse, wo Alphonse sei. Sie erklärte, dass er für den Wirt einige Arbeiten im Schuppen erledigte. Im Schuppen... da kam Ed so einiges in den Sinn, was er dort tun konnte. Doch genau nachfragen wollte er jetzt auch nicht. Wenn Alchemie in dieser Welt funktionieren würde, wäre es ein leichtes, Gegenstände zu reparieren. Doch da dem nicht so war, war alles etwas mühsamer. Aber wie Al schon sagte, solange sie zusammen waren, würden sie schon alles auf die Reihe kriegen. Bevor das Mädchen wieder ging, bat Edward sie darum, Al doch zu holen. Er wollte noch mit ihm sprechen und wenn der Wirt etwas dagegen habe würde, würde er später noch bei verschiedenen Arbeiten helfen, dann würde es schneller gehen. Das Mädchen ging und nur einige Minuten später betrat Al die Stube. Er hatte Staub im Gesicht, was Ed schmunzeln ließ. Das sah wirklich ulkig aus. Er hob den Arm und wank Alphonse zu sich. Gerade wollte er seinen Namen rufen, da zog sich seine Brust zusammen und er zuckte arg. Sofort wankte er mit dem Oberkörper nach vorn und hielt sich besagten. Jeder einzelne Luftzug brannte, wie konnte das nur sein. Kurz hustete er und hatte schonwieder die ersten Flecken blutigen Speichel in der Handfläche. /Verdammt..und das wo Al jetzt da ist../, schoss es Edward durch den Kopf. Kapitel 8: Chapter 8 -------------------- Das Getuschel im Raum war bis zum letzten verstummt. Alle hatten sie es gesehen. Ihnen kam es nur seltsam vor und sahen ihn daher verwundert an oder setzten besorge Mienen auf. Doch einer nicht. Entsetzen spiegelte sich in seinem Gesicht, als er es sah. Dieses rote Blut. Wie der letzte Tropfen an Eds Mundwinkel herunterlief… Edward sah auf seine Hand, auf der sich das meiste der roten Flüssigkeit befand. Wie in Zeitlupe hob er seinen Kopf an und blickte in die Augen seines Bruders. Diese waren weit aufgerissen. Man konnte es sofort erkennen. Dieser leere Blick…Alphonse konnte einfach nicht glauben was er sah. Er verstand es nicht. Wieso hatte Ed nichts gesagt? Wieso nur?! „Al, ich woll…“ doch weiter kam er nicht mit seinem Satz. Al hatte seinen Bruder am Handgelenk gepackt und zog ihn nun mit sich nach oben, ohne Rücksicht. Aber die Leute hier mussten schließlich auch nicht alles mitbekommen. „Halt, nicht so schnell“, kam es von Edward, doch waren sie schon im Zimmer angelangt und Al drückte seinen Bruder aufs Bett. Er stand genau vor ihm und sah ihn starr in die Augen. Wut kam in ihn hoch, aber auch die Sorge, was seine Gesichtszüge leicht zittern ließ. „Du sollst dich doch schonen Nii-san! Das hast du davon, dass du nie einmal das tun kannst, was dir andere sagen. Immer musst du deinen eigenen Kopf durchsetzen! Und jetzt fängt es wieder an!“ Ed sah stumm zur Seite. „Es tut mir leid…“ „Es tut dir leid sagst du? Wie oft hast du das schon gesagt? Und trotzdem hast du nicht auf den Arzt gehört! Hast du denn wenigstens die Medizin heute schon genommen?“ Ed sagte nichts, was Al als ein ‚Nein‘ aufnahm. „Wieso nicht Nii-san? Willst du denn nicht wieder gesund werden? Willst du denn daran sterben?!“ Ed gab einen lauten Seufzer von sich. „Das ist es doch gar nicht. Du weiß doch, dass ich die Medizin nicht ausstehen kann. Und außerdem hilft doch das Zeug sowieso nicht“, gab er schnell von sich. „Was meinst du damit? Du hast sie doch regelmäßig eingenommen, wieso sollte es dann nicht helfen? Du hast doch die letzten Tage auch kein Blut gespuckt oder?“, hackte Alphonse nach und wartete auf eine Antwort, die er jedoch nicht bekam. Al’s Miene verzog sich erneut und er sah seinen Bruder weiterhin starr an. „Du… hast also doch…?“ begann er und Edward wagte es nicht, den Jüngeren anzusehen. Starr blickte Edward zur Seite. Er schaffte es einfach nicht den Blick gerade aus zu richten. Er wollte Alphonse nicht beunruhigen, doch wollte er ihn auch nicht anlügen, also schwieg er. Ungeduldig wartete Al auf eine Antwort, die er aber nicht bekommen sollte. Er seufzte tief und setzte sich dann zu Edward aufs Bett. Jener richtete sich auf und setzte sich vorsichtig neben seinen jüngeren Bruder. Erneut entwich Al´s Lippen ein Seufzen. „Ich denke dabei doch nur an dich...“ sagte Al und senkte den blick traurig. Es ging ihm doch nur um Ed, er wollte ihm nur helfen, er wollte ihm nichts Böses oder ihn damit ärgern, dass er dieses Zeug nehmen musste. „Al..ich...“ stammelte Ed. Er bekam einfach keinen Satz zustande. Warum, warum nur? Die Worte die er sagen wollte, sie waren alle wirr in seinem Kopf. Er bekam aus diesen vielen wirren Worten einfach keine sinnvollen Sätze zusammen, die sein Verhalten erklären konnten. Kurz schloss Ed die Augen, versuchte seine Gedanken zu ordnen. Dann öffnete er den Mund. „Al, ich ..es tut mir leid...ich weiß ich bin kein guter Mensch, aber du weißt doch wie ich bin, keine Ahnung ich ticke irgendwie anders wie andere, aber…ich kann nicht erklären warum ich es mache wie ich es mache..verzeih mir..“ sagte er leise und wandte dann den Blick zu Alphonse. Al verstand nicht warum Edward einfach nicht begriff, das er angst hatte das ihm etwas passieren könnte. Das war das letzte was er wollte, dafür hatte er zu viel unternommen um endlich bei ihm zu sein. „Versteh doch, dass ich dabei nur an dich denke…“ Al konnte sich nur wiederholen. Gerade wollte Al einen weiteren Satz beginnen als Edward auch schon wie von der Tarantel gebissen aufsprang und mit einem Satz nach vorne das Zimmer verließ. Al hatte noch sehen können wie er sich die Hand vor den Mund presste, doch was das genau hieß, war ihm noch nicht klar. Allein bei dem Gedanken, welche Sorgen Ed Al bereitet hatte, war ihm speiübel geworden. Was er damit angerichtet hatte, bereute er. Wie hatte er das nur tun können? Eigentlich hatte er den Weg zur Toilette einschlagen wollen, doch bis dahin reichte seine Kraft nicht mehr. Er sank zur Seite an die Wand und an dieser hinab. Er musste würgen, presste aber noch immer zitternd die Hand vor den Mund. Es dauerte nur wenige Sekunden, da fühlte er schon die warme Flüssigkeit, doch zu seiner Verwunderung war es nicht das, was er erwartete. Dunkelrotes Blut tropfte über seine Finger und lief auf seine schwarze Hose, bildete eine Pfütze am Boden. Schnell war Al Ed gefolgt und tauchte gerade hinter Ed auf, als dies geschah. Edward zitterte am ganzen Leib und kniff nur verzweifelt die Augen zusammen um nicht sehen zu müssen, was geschah und was er durch seiner Dummheit angerichtet hatte. Kapitel 9: Chapter 9 -------------------- Al sah erschrocken auf seinen Bruder nieder, und ein seltsames Gefühl durchfuhr seinen Körper, als er Edward vor dieser großen Pfütze voller Blut sah. Es hatte sich mit der Galle vermengt, die er mit erbrochen hatte und floss zähfließend am Holzboden entlang, bis es an die Rillen zwischen den Brettern gelangte. Es war kein langer Weg mehr zur Toilette gewesen, eigentlich waren sie nur einige Meter von der Türe entfernt! Dann wäre zumindest Al dieses grausliche Bild erspart geblieben. „Nein…nein…“ hauchte Edward kaum hörbar mit seiner zitternden Stimme. Auch sein Körper wollte damit nicht aufhören. Doch Al ging es anders. Er stand nur da. Lies sich das Geschehene durch den Kopf gehen. Seinen Blick hatte er dabei zur Seite gewandt. Unruhe konnte man in seinen Augen erkennen. Irgendwas stimmte nicht. Es passte einfach nicht. Dieses Bild vor ihm. Hätte es soweit kommen müssen? Ed stützte sich mit seiner Hand nach hinten ab. Sein Atem ging schnell. Dann hob er seinen Kopf, um in das Gesicht seines Bruders sehen zu können. Versuchte dabei langsam auf die Beine zu kommen. Doch erblickte er kein Gesicht voller Sorge. Nein… Wut war es. Alphonse’s Gesicht zuckte gefährlich. Und schon war es geschehen. Ein gezielter Schlag traf Edward mitten in´s makelloses Gesicht. Rücklings landete der Ältere in seinem eigenen Blut, welches in das weiße Hemd einzog und es dunkelrot färbte. Er konnte es nicht glauben. Al… Sein eigener Bruder… Dieser raste nur so vor Wut und erblickte Edward, wie er dort, starr auf dem Boden lag... und das frische Blut an seinem Mundwinkel herunter lief. Er kannte dieses Bild… Es erinnerte ihn an vor 7 Jahren… damals lag Edward auch regungslos da… und war tot. „DU VOLLIDIOT“ schrie er ihn an. „Andauernd deine dummen Entschuldigungen! Die meinst du doch gar nicht ernst! Das hast du von Anfang an nicht getan! Gib doch zu, dass du sterben willst! Wieso hättest du es sonst soweit kommen lassen?! Und an mich denkst du doch auch nicht! Du willst mich doch gar nicht bei dir haben! Sag es doch einfach!! Ich hätte auch wieder gehen können!! Aber wenn du unbedingt sterben willst, dann bleib doch liegen!!“ Tränen bildeten sich in Als Augen und kniff sie stark zusammen, machte auf dem Absatz kehrt und rannte davon. Lies seinen Bruder auf dem kalten Holzboden liegen… beschmiert mit seinem Blut… Mit weit aufgerissenen Augen lag Ed nun da. Niemand war mehr da. Keiner kam aus den Zimmern heraus. Keiner kam die Treppe hinauf gerannt um zu sehen was los war. Vielleicht tat es doch jemand. Wenn ja, bemerkte Edward es nur nicht. Er konnte nicht glauben, was Al zu ihm gesagt hatte. Sein Bruder glaubte wirklich, er wolle ihn nicht! Und wolle deswegen sterben! Ed wusste, wie unsinnig es war. Doch was, wenn er in seiner Lage wäre? Wie hätte er es aufgenommen, wäre er an Als Stelle? Eine stumme Träne rannte über seine Wange. „Al…“ Er wollte ihm doch keine Sorgen mehr bereiten. Stattdessen hatte er genau das Gegenteil mit seinem Stolz und seiner Dummheit herbeigeführt. Vorsichtig stütze sich Ed mit der Hand am Boden ab und richtete sich auf. Er schwankte ein paar Schritte nach vorn und hielt sich am Gellender der Treppe fest um hinab zu sehen. Die Tür, aus der Al gerannt war, fiel gerade noch zu und Ed schlich ein Schluchzen über die Lippen. „verdammt..“ brummte er und hielt sich den Magen. Er schmerzte und das machte die ganze Situation nicht wirklich besser. Er konnte verstehen das Als außer sich war, warum hatte er das nur getan? Warum hatte er nicht einfach getan, was man ihm sagte? Aber so war es noch nie gewesen. Er tat nur wonach ihm der Sinn stand. Vollkommen entmutig schlurfte er zurück in sein Zimmer. Darin zog er sich erst einmal bis auf die Shorts aus und warf die Blutgetränkten Sachen auf den Boden. Er konnte sie einfach nicht mehr sehen. Aus seinem Rucksack nahm er ein paar neue und zog sie an. Auch die Tabletten, die er hatte nehmen sollen, schluckte er schnell. Denn er wollte so schnell wie möglich Al hinterher. Aber noch nicht sofort. Jetzt brauchten beide erst einmal eine Zeit zum Nachdenken, es wäre bestimmt nicht von Vorteil wenn Ed ihm sofort folgen würde. Doch er hatte Angst. Angst, dass Alphonse verschwinden würde, nie wieder bei ihm sein wollte. Einige Stunden vergingen, die Ed einfach nur auf dem Bett saß und aus dem Fenster starrte. Es hatte angefangen zu regnen. Doch er war mit Gedanken ganz woanders. Teilweise schwelgte er in Erinnerungen, und andererseits war er bei Al und hoffte, dass dieser nicht nass wurde. Noah kam besorgt zur Tür rein, da man draußen schon die Blutlache entdeckt hatte. Sie kam zu Edward ans Bett und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Edward? ... was ist passiert... und wo ist Alphonse...?“, fragte sie vorsichtig und sah ihn besorgt an. „Ich... ich bin ein Idiot, und darum ist er weggelaufen...“, antwortete er. „Aber was ist denn passiert? Draußen ist alles voller Blut..geht es dir gut? Soll ich einen Arzt rufen?“, fragte sie und sah Edward besorgt an. Es machte ihr Angst, ihn so zu sehen. Er wirkte wie ein Schatten seiner Selbst. „Jetzt behandle mich nicht wie einen kranken alten Mann. Noch bin ich sehr selbstständig..!“ fuhr Edward sie ungewollt an. Aber die Wut, nicht auf Noah oder gar Al, sondern auf sich selbst. Er war gereizt, aber das an Noah auszulassen war auch nicht gerecht. „Verzeih...“, sagte er und wandte den Blick ab. „Ich hab vieles Falsch gemacht..und das muss ich in Ordnung bringen“, sagte er und stand auf. Ein wenig besser fühlte er sich, auch wenn er vor einigen Stunden noch Blut spuckte. Er musste endlich einen Weg finden seinen Arm wieder an die Schulter zu kriegen. Und dann musste er Al finden. Doch mit einem Arm würde das nicht einfach werden, außerdem mussten sie ja auch weiter. Er ging zur Garderobe und nahm seinen Mantel und zog ihn an. Dann schnappte er sich eine weitere Tablette gegen die Lungenentzündung, schluckte sie und packte die restlichen in die Innentasche seines Mantels. „Ich komme spätestens morgen wieder…“ Noah stand auf und ging zu ihrer Tasche, die sie die Reise über bei sich trug. Kurz kramte sie darin herum, schien etwas zu suchen und zog dann einen Schal heraus. Sie ging zu Edward zurück und legte ihn ihm um. „Pass auf dich auf, und bring Al mit, er ist doch nur besorgt...versteh das...so ist das doch unter Geschwistern...denke ich“, meinte sie und lächelte. Dankend nickte Edward und ging zur Tür. „Ach ja..bevor ich es vergesse, bitte bezahl doch die beiden Zimmer für den Rest der Woche.“ Er griff in seine Tasche und zog einige Scheine heraus. Er hatte etwas gespart, für Notfälle, und dieses schien ihm so einer. Er konnte Noah ja nicht alleine zurücklassen und sie die Arbeit für die Bezahlung beider Zimmer übernehmen lassen. Auch wenn es ihm nicht gefiel, dies davon zu bezahlen. Aber es musste sein. Er packte noch seinen Arm und verließ das Gasthaus. Bis es dunkel wurde, lief er durch die fremde Stadt, auf der Suche nach jemand, der mit Technik und Stahl umgehen konnte. Doch niemand, wirklich niemand konnte oder wollte ihm helfen. Einige ergriffen die Flucht beim Anblick seines Arms. Andere verwiesen ihn des Hauses und wiederum andere wussten gar nichts damit anzufangen. Geschlagen ließ er sich auf einer Mauer sinken und seufzte. „Nur unfähige in diesem Kaff...“ seufzte er und blickte zu Boden. Aus der ferne drang ein Geräusch in seine Ohren, es hörte sich an, als ob etwas Stumpfes auf Metall schlug. Er stand auf, hegte eine letzte Hoffnung und betrat eine kleine Stube, inmitten eines alten Hauses. „Hallo?..ist hier jemand?“, fragte er und als eine Stimme aus einem hinteren Raum antwortete, kam auch gleich jemand und begrüßte den hereingekommenen. Edward blieb ja fast das Wort im Halse stecken, als er sah, wer da mit Brille und vielerlei Schraubenziehern in der Hand stand. Kapitel 10: Chapter 10 ---------------------- „T.. Taisa...?“ stammelte er. „Taisa?“, fragte der Mann mit den schwarzen Haaren und legte den Kopf schief. So verblüfft, von der Person, die Ed gerade vor sich sah, blieb ihm wortwörtlich die Spucke weg. „Das… gibt’s nich…“, murmelte er kaum hörbar, doch verstand es der Mann dennoch. Er war ein Mann in seinen besten Jahren. Wie eben der Oberst. Wie Roy Mustang, der noch sein zuhause in ihrer richtigen Heimat hatte und durch seine Alchemie Feuer entstehen lässt, wodurch er auch den Titel ‚Flame Alchemist‘ bekam. Doch dieser Roy hier trug, im Vergleich zu dem richtigen, eine Brille mit eckigem Rahmen und wirkte ein wenig schmaler, aber vielleicht täuschte das auch nur. Doch vom Körperbau her glichen sie sich bis auf die letzte Strähne. Und außerdem war er Mechaniker, wie es den Anschein machte, wenn man die ganzen Schraubenzieher in seiner Hand betrachtete. Das musste etwas heißen. Vielleicht konnte er ihm helfen? „Kann ich etwas für dich tun?“ fragte der Mann des Weiteren und erblickte den Metallarm, den Edward mit sich herumschleppte. Jener zuckte kurz auf und wandte ebenfalls seinen Blick auf besagten Gegenstand. „Ja, vielleicht können sie das“, gab er von sich und hielt dem Mechaniker den Arm entgegen. Dieser legte seine Schraubenzieher beiseite und nahm ihn ihm ab. Erstaunt von dieser Erfindung, drehte er sie in alle Richtungen und untersuchte jede Stelle. Still beobachtete Ed ihn dabei, doch brannte ihm eine Frage auf der Zunge. „Ähm… dürfte ich fragen wie Ihr Name ist?“ „Oh“, kam es von ihm und kratzte sich verlegen am Kopf. „Natürlich. Ich heiße Robert Roth. Aber Sie dürfen mich auch gerne Rob nennen“, lächelte er und streckte ihm seine Hand entgegen. Ed nahm seine Linke und schüttelte diese. „Freut mich… Mein Name ist Edward, Edward Elric. Und ich bin auf der Suche nach Jemandem, der meinen Arm reparieren kann. Denken Sie, Sie könnten es hinbekommen?“ „Hm..“, machte Rob daraufhin. „Und der kommt…?“, fing er die Frage an, bis Ed seine Jacke öffnete und ihm die Stelle zeigte, an die der Arm wieder hin musste. „Hier.“ Rob ließ ein beeindruckendes Pfeifen von sich und begutachtete nun die Halterung von Edward. „Das ist wirklich bemerkenswert! Ein Genie muss das gebaut haben!“ Ein Lächeln schlich sich über Ed´s Lippen, bei den Gedanken an seiner Auto-Mail Mechanikerin. „Oh ja, das ist sie tatsächlich.“ „Eine ‚Sie‘? So was ist mir wirklich neu…“ Robert legte sich eine Hand in den Nacken und sah sich wieder den Arm an. „Hm… hier und da müssen die Schrauben und das Metall erneuert werden und wie es aussieht ist das Verbindungsstück das den Arm am Rest hält gebrochen, aber das lässt sich ersetzten, ich hab da was passendes da, denke ich… Das ganze dürfte aber eigentlich kein Problem sein. Nur das Anbringen könnte schwer werden…Da es ja am Menschlichen Körper geschieht..so was habe ich wirklich noch nie gesehen.. aber…ich denke ich könnte das hinbekommen.“ Ed sah ihn erfreut an. „Wirklich? Das wäre wirklich spitze! Glaube nicht, dass es so schwer ist. Winry hat dass immer hinbekommen…“, er legte seine Finger an sein Kinn und runzelte die Stirn. „Stellen sie sich einfach vor…ich…wäre ein ...Auto!“ „Ein Auto?“ fragte Rob verwirrt und hob eine Augenbraue. „Ja genau! Ein Auto! Die haben doch auch solche Drähte, oder nicht? Dann fällt es leichter..“ grinste Edward schief. Der Mechaniker lachte und sah Edward an. „Du gefällst mir! In Ordnung. Ich werde mein bestes geben um dir helfen zu können.“ „Vielen Dank!“ „Setz dich doch erst einmal..“ bot der Mann ihm einen Stuhl an und Edward setzte sich. Nach einer Weile legte er auch seine Jacke beiseite, denn das Feuerchen, das im kleinen Kamin des Raumes brannte, verbreitete eine angenehme Wärme. Edward lehnte sich zurück, ab und zu warf er einen Blick zu Rob. „Ach ja…wie viel würde mich das denn kosten...?“ frage Edward und lauschte aufmerksam. „Mh ..bisher habe ich noch keine stählernen Arme erneuert..ich schaue mal was ich an Zeit brauche und an Material...aber es könnte teuer werden...“ Edward grummelte und lehnte sich wieder zurück. „Okay... ich denke ich hab genug...“, sagte er und fügte in Gedanken noch hinzu, selbst wenn es nicht so wäre, würde er den Rest eben irgendwie anders zusammenkriegen und wenn er etwas von sich dafür verkaufen musste. Aber sein Arm ging nun mal vor. Ohne den war er aufgeschmissen. Es dauerte eine Weile. Ed nickte in der Zeit ein, in der Rob immer wieder aufstand, um Kleinteile zu holen sie anzubringen, alte zu entsorgen und wieder von vorn. Irgendwann dann rüttelte er an seiner Schulte um ihn zu wecken und erklärte, er müsse an dem Teil, das seine Schulter umschloss, noch ein wenig herum werkeln um dort auch ein Verbindungsstück zu erneuern. Edward setze sich auf und zog seine Weste und das weiße Hemd aus. Der leicht blutige Verband kam zum Vorschein und Rob blickte etwas verblüfft drein.„Ach daher..“ bemerkte er nur und begann ohne große reden zu schwingen an Edwards Schuler herum zu hantieren. Einige Male zuckte Ed, stöhnte leise vor Schmerz, da die Muskeln und Nerven seiner Schulter ja mit dem Drähten und Kabel des mechanischen Armes verbunden waren. Noch immer spürte er was geschah. Nach einer Ewigkeit, wie es Ed vorkam, begann Rob endlich den Arm wieder zu befestigen und es dauerte wieder eine Zeit, bis er endlich anfing die Drähte zu verbinden. Draußen schien der Mond am Himmel zum Fenster hinein und desto näher der Tag anrückte, desto düsterer wurde es bis es dämmerte und die Dunkelheit zu verschwinden schien. Draht für Draht schweißte er zusammen und erst als Ed schon wieder fast eingenickt war, so im Sitzen, stand Rob auf und nickte. „So..ich denke ich hab‘s..kannst du ihn auch bewegen oder ist das nur zur Zierde?...“ „Nein nein..der ist richtig zum bewegen...wie ein Arm...mein Bein auch...“ sagte Edward und deutete auf sein linkes Bein. Vorsichitg strecke er seinen Arm, bewegte die Finger und verrenkte sich. Er beugte ihn und fuchtelte et5was damit herum um auszuprobieren ob alles wieder so ging wie es auch vorher schon der Fall gewesen war. „Wie kommt das denn, dass so jemand junges wie du gleich zwei Körperteile weniger hat?“ „Ich habe ein Tabu gebrochen, mein Bruder verlor damals seinen Körper..und nur durch das Opfer meines Arms, konnte ich ihn zurückholen...wenn man das so nennen darf...“ erklärte Edward. Wollte aber auch nicht zu viel erzählen. Schließlich hatte diese Welt nichts mit der der Alchemie zu tun. Und wahrscheinlich würde er die Geschichte eh nicht glauben. Vorerst bedankte Edward sich und versicherte, dass er mit einer Bezahlung wiederkommen würde. Rob schenkte ihm Glauben und ließ ihn vorerst gehen. Denn die letzte Nacht war wirklich aufregend für Robert geworden. Der Junge... er hatte sein Interesse geweckt. So jemanden Interessantes traf man wirklich nicht jeden Tag, dachte er und verschwand in seinen Laden. Schloss ihn und ging zu Bett. Ed währenddessen betrachtete die ersten Sonnenstrahlen, die hinter den Dächern der Häuser hervortraten und ging die lange Straße, die Richtung Markplatz führte, entlang, wobei ihm ab und an ein kurzer Husten überkam. Er überlegte. Es war schon seltsam, dass er ausgerechnet dem Ebenbild von Taisa Mustang über den Weg lief, und das in so einer Situation. Wenn der echte ihn wohl so gesehen hätte, hätte er seinen Senf dazu gegeben und ihn aufgezogen, dass er es noch immer nicht geschafft hatte, seinen Körper zu erneuern. Zwar hatte er damit recht, aber auch wenn dem so war, dass ihm noch immer Arm und Bein fehlten, so hatte er es zumindest geschafft, Al seinen alten menschlichen Körper wiederzugeben. Auch wenn das für ihn ein großes Opfer bedeutete. Aber für seinen Bruder würde er alles tun, da war ihm kein Opfer zu groß. Langsam schritt er die noch dunkle Straße entlang. Wo konnte Al nur sein? Er hatte keine Ahnung. Immer wieder sah er sich nach allen Seiten um, um Al nicht zu übersehen, falls er doch irgendwo in der Nähe war. Er versuchte sich zu konzentrieren. Wo konnte er nur hin sein? Hoffentlich war er nicht auf uns davon! Das wollte Ed nicht. Sie waren schon soweit gekommen, da durfte es hier und jetzt nicht zu Ende gehen. Blonder spürte wie tief in ihm drin etwas schmerzte, aber keine physischen Schmerzen. Nein... Sein Herz tat weh, bei dem Gedanken, von Al getrennt zu sein. Er wollte ihn bei sich haben, in seinen Arme, ihn riechen, umarmen, berühren, küssen.. Unweigerlich zuckte Ed zusammen bei dem was er da gerade dachte. Küssen? Wie kam er denn auf so etwas? Er schüttelte den Kopf. Küssen, niemals, sie waren doch Brüder...und trotzdem verspürte er den Drang dazu. Er wollte nicht mehr drüber nachdenken. Was wenn er das Al sagen würde? Wenn Al ihn dann deswegen verstoßen würde? Ihn für pervers oder abartig halten würde? Das würde er nicht verkraften. Da blieb er lieber ewig als sein Bruder an seiner Seite, der niemals diesen Gedanken ausgesprochen hatte. Er seufzte und ging weiter seines Weges, verwarf erst einmal eben Gedachtes und sah sich weiter um. Jetzt musste er ihn erst einmal finden und sich entschuldigen, für das was er getan hatte. Kapitel 11: Chapter 11 ---------------------- Die Sonne über der Stadt stieg immer weiter an. Sicherlich war es schon nach 9 Uhr. Zwar befand sich ein Glockenturm in der Stadt, doch konnte er von dort aus die Uhrzeit nicht entziffern und selbst hatte er auch keine angelegt. Seine war bei dem Absturz im Wald zu Nichte gegangen und sich eine neue zu kaufen, dazu war er noch nicht gekommen. Das Geld hätte er auch noch nicht übrig. Edward gab die Hoffnung noch nicht auf, dass er Al nicht mehr finden würde und ging weiter des Weges durch die unbekannte Stadt. Diese war wirklich groß! Und da wusste man nicht, wo man am besten anfangen sollte zu suchen. Ab und zu fragte Ed ein paar Leute in der Stadt, ob sie denn einen Jungen gesehen hätten, der ihm ähnlich sah, natürlich nur, dass Al nur kurze Haare hatte und diese auch dunkler waren als die eigenen. Und dessen Augen waren auch größer…wie auch der Körper… Aber leider verneinten die Gefragten und wünschten ihm Glück bei der weiteren Suche nach ihm. Es wurde immer später. Die Sonne hatte längst ihren höchsten Punkt erreicht und war schon wieder dabei, diesen zu verlassen. Erschöpft von dem langen Laufen, setzte sich der Blonde auf eine Bank im Stadtpark. Dieser war nicht allzu groß, daher hatte er ihn auch schon längst nach seinem Bruder durchforstet, aber konnte er ihn noch immer nicht finden. Es war zum Haare zerraufen. Ein Seufzen entwich seinen Lippen. Was hatte er nur angestellt. Langsam wurde ihm doch bange. Nicht nur, dass er ihn nicht mehr finden konnte… vielleicht war ihm sogar etwas zugestoßen? Und er würde ihm nicht helfen können, weil er nicht bei ihm war, so wie sie es einander versprochen hatte. Doch betete er dafür, dass es Alphonse gut ging. Auch, dass er ihn, für das alles, was er ihm angetan hatte, verzeihen würde und sie beide zurück zu Noah in die Gaststätte gehen würden. Ihr hatte er gesagt, er würde heute zurückkehren, doch wollte er das mit seinem Bruder… und nicht alleine. Also stand er wieder auf um sich erneut auf die Suche nach Al zu machen. Die Abendröte tauchte die Stadt in ein dunkles orange und die Schatten, die die Häuser bildeten, zogen sich immer länger. Bald würde es wieder ganz und gar dunkel sein und der Mond am Himmelszelt stehen. Je mehr Zeit vergangen war, desto mehr entmutigte dies Edward. Jetzt war er tatsächlich den ganzen Tag in dieser Stadt herumgelaufen und hatte noch immer kein Zeichen von Alphonse entdeckt und auch die Einwohner hatten ihn nicht gesehen. Vielleicht hieß das, dass sein kleiner Bruder gar nicht in dieser Stadt war? Das er sich ganz wo anders aufhielt? Und er konnte nur raten, wo dieser Ort sein konnte. Doch genau wissen, tat er es nicht. Das dunkle blau zog sich über den Himmel, bis Ed nicht mehr in der Lage war einen Schritt zu gehen und es gerade noch in eine kleine Kneipe schaffte, dass auch Einzelzimmer für eine Übernachtung anbot. Doch wahrscheinlich würde er keines nehmen. Edward hatte seinen Kopf auf seine, mit dem Jackenärmel bedeckten, Auto-Mail gebettet, welche er glücklicherweise tatsächlich bewegen konnte, wobei er ja ab und an dachte, sie würde den Geist aufgeben, da sich ja dieser Rob nicht wirklich mit Auto-Mails auskannte. In der linken hielt Ed ein Glas mit Cognac und Eis, welches er in kleinen Kreisen umher schwang. Das war schon sein Drittes, das er am leeren war. Das Alphonse nicht bei ihm war, machte ihn schwer zu schaffen. Er war ja so ein Sturkopf. Wieso hatte er nicht gleich auf ihn gehört? Die Tabletten genommen, die ihm wirklich halfen. Das er seinem jüngeren Bruder so viel Sorgen bereiten musste… Das hätte alles erspart geblieben können, hätte er gleich getan, was ihm gesagt wurde. Doch er war nun mal so. Und so schnell würde er seine Eigensinnigkeit nicht los werden können. Damit mussten Al und auch Noah nun mal umgehen können. Aber im Fall bezüglich mit seiner Lungenentzündung, hatte er es nun mal übertrieben. Dennoch war ihm im Moment völlig egal, ob der Alkohol, den er zu sich nahm nun gut für ihn war oder nicht. Er war einfach nur fertig. Von der langen Suche, und von den Schuldgefühlen, die nur immer größer wurden. So fühlte er sich zumindest. Und es fiel ihm nichts Besseres ein, als in einer Kneipe zu sitzen und sich zu betrinken. Doch schien es ihm zu helfen, sich ein wenig zu erleichtern. Seinen Geldbeutel tat dies auf jeden Fall. Trübe starrte er auf sein Glas, das nun wieder leer geworden war. Er bewegte es langsam und die Eiswürfel, die im Glas herum fielen, gaben ein leises Klinkern von sich, immer wenn sie gegeneinander oder gegen das Glas trafen. Eine Ewigkeit schien Edward dort zu sitzen, bis sich der Raum immer mehr leerte und der Wirt schließlich zu ihm an den Tisch schritt und einige Worte an ihn richtete. „Hast du nicht langsam genug, Junge?“, frage er und fegte nebenbei den Boden. Langsam, fast in Zeitlupe, hob Edward den Blick und sah den Mann durch fast zufallende Augen an. „Noch kann isch klar denken...“ brummte er und sah wieder auf das leere Glas in seiner Hand. „Ja das hört man...jetzt verschwinde..., ich will den Laden zu machen“, erklärte dieser und Edward erhob sich schwankend. Angetrunken taumelte er hinaus und schritt die Straße entlang. Er hatte jegliche Orientierung verloren und lief einfach den Weg entlang, der sich vor ihm auftat. Einfach der Nase nach, dachte er sich und nach einer Weile war ein leises Plätschern zu hören. Edward spitzte die Ohren und folgte dem Geräusch. Augenblicklich war er wieder etwas klarer bei Verstand, denn dieses Geräusch weckte Erinnerungen in ihm. Erinnerungen an einen Streit.. an einen Ort.. an Alphonse. Mit weit aufgerissenen Augen polterte Ed los und rannte so schnell, wie ihn seine Beine tragen konnten. „Al..AL..ALPONSE!“ schrie er und rannte bis er den Ursprung des Plätscherns gefunden hatte. Dort angekommen sank er auf die Knie. So sehr hatte er gehofft seinen Bruder hier zu finden. So sehr hatte er sich gewünscht, sich endlich die erleichternden Worte von der Seele zu reden. Er wollte sich entschuldigen, für das, was er getan hatte. Aber diesmal wollte er es ernst meinen, er wollte versprechen auf Al zu hören, wenn dieser ihn um etwas bat. Doch der kleine Bach, der in einen Teich floss, hier am Rande der Stadt, die in den Wald überlief, war leer. Mutterseelenallein stand Edward dort und ein leises Schluchzen zog sich durch die Stille. „Al..verzeih mir...bitte...“, stammelte Edward und presste die Hände vors Gesicht. „Bitte..“, kam es weinerlich von ihm. Kapitel 12: Chapter 12 ---------------------- „Al! Verzeih mir!!“ rief Edward erneut laut auf, schrie es gen Himmel, und die Tränen nahmen kein Ende. Möglicherweise war es auch der Restalkohol im Blut, der seine Emotionen noch stärker herausbrechen ließ, als es für ihn eigentlich typisch war. Doch fühlte sich Edward einfach nur schrecklich. Er war ein nichts! Ohne seinen Bruder wollte er einfach nicht mehr sein! Und wenn er nicht mehr die Gelegenheit dazu haben würde, sich zumindest bei ihm zu entschuldigen… das würde ihn sein Leben lang plagen, wenn nicht sogar zum Wahnsinn treiben. Auch wenn es sich übertrieben anhörte, aber seine Liebe zu seinem Bruder war einfach viel stärker, als der Wille zu Leben, wenn er es alleine verbringen müsste. Und das wollte er nicht. Und es war einfach nur Horror für ihn, dass sein Bruder denken würde, er wolle sterben und dass Al dafür der Grund sein sollte. „Alphonse! ... bitte komm zurück!“ schluchzte er und saß auf dem feuchten Gras. Der Mond und der Sternenhimmel über ihm spiegelten sich hell im klaren Wasser des Teiches. „Bitte Al…“ Leise Schritte tauchten hinter Edward auf. Jener traute kaum sich umzudrehen. Wahrscheinlich hatte er so laut geschrien, dass sogar jemand aufgetaucht war, um ihm deswegen einen Vortrag zu halten. „Nii-san…“, flüsterte die Person und kam direkt hinter Ed zum Stehen. Die Augen des Blonden wurden groß und langsam wandte er seinen Kopf zur Seite, bis er hoch in das Gesicht des Ankömmlings sehen konnte. Er traute seinen Augen nicht wer dort stand. Alphonse rannen ebenfalls die Tränen über die Wangen und ein kleines Lächeln war auf seinen Lippen zu erkennen, was Edward nicht verstehen konnte. „Al…“ hauchte er kaum hörbar, da ihm das so unwirklich vorkam. Doch stand da tatsächlich sein kleiner Bruder. Der junge Elric warf sich auf die Knie und schloss seine Arme um seinen älteren Bruder. „Ich wusste es… du würdest mich finden…“ Edward presste seine Augenlider fest aufeinander und erwiderte Al‘s Umarmung. Seinen Kopf vergrub er in seiner Halsbeuge und krallte sich in Alphonse’s Mantel. „Es tut mir so leid! Verzeih mir bitte Alphonse!“, heulte Ed, „bleib bei mir! Lass mich nicht alleine!“ Ein Schniefen war wieder von Al zu hören und seine Umarmung wurde immer stärker. „Nie mehr Nii-san! Nie wieder! Egal was passiert!“ Beide saßen sie nebeneinander am Ufer des kleinen Flusses und betrachteten das Wasser, wie dieses ruhig im kleinen See mündete. Sie hielten die Hände, aus Angst, sich sonst erneut zu verlieren. Und das sollte nie mehr passieren. Ed hatte seinen Kopf gegen Als Schulter gelehnt und beide beobachteten sie weiter den das Wasser. „Es tut mir wirklich leid…“ begann Edward seine Entschuldigung “ich werde in Zukunft darauf hören, was ihr mir sagt… auch wenn es mir nicht gefallen sollte.“ Ein zufriedenes Lächeln war auf Al‘s Lippen zu erkennen. „Ich bin schon ein Sturkopf, nicht?“, witzelte Edward und schielte hinauf in das Gesicht seines Bruders. „Und ob!“, kicherte Gefragter. „Geht es dir denn wenigstens wirklich wieder besser? Oder hast du immer noch so starke Hustenanfälle?“ Jener schüttelte den Kopf, was der Jüngere an seiner Schulter wahrnehmen konnte. „Ab und an überkommt mich zwar ein Husten, aber die Medizin hat mir wirklich gut getan. Ich hätte sie von Anfang an regelmäßig nehmen sollen, dann wären all die schlimmen Sachen mit dem Blut nicht passiert… verzeih…“ „Schon ok…“, meinte Al. „Vielleicht hab ich auch übertrieben mit meiner Fürsorge… aber der Gedanke daran, dass du…wegen einer Lungenentzündung…sterben würdest…,das…“ Alphonse Satz fand kein richtiges Ende, doch war Ed völlig bewusst, was er sagen wollte. Er wusste nun wie er sich fühlte, und das nur zu Recht. „Wir leben schon seit 5 Jahren hier… und ohne dich kann ich mir ein Leben in dieser Welt gar nicht vorstellen. Ich brauch dich Nii-san…“ „Und ich brauche dich Al…“ Edward hob seinen Kopf und die Blicke der Brüder trafen direkt aufeinander, im hellen Licht des Mondscheins in dieser Nacht. Ed sah weiter ins Gesicht seines Bruders und war hingerissen, von dessen schönen Gesichtszügen und den leuchtenden Augen. Es war wirklich kein Wunder, warum er sich wünschte, seinen Bruder küssen zu wollen. Aber dieser sollte lieber nicht erfüllt werden. Er wusste ja nicht wie sein Bruder darüber dachte, und wollte ihn so nicht verschrecken. Er merkte gar nicht, dass sich Al ein wenig wunderte. „Hab ich da was Nii-san?“, fragte er vorsichtig und Ed schüttelte den Kopf. Wie lange hatte er ihn jetzt angestarrt? Peinlich berührt wandte er seinen Blick von ihm und Alphonse musste wieder Lächeln. Dann fiel sein Blick auf Edwards rechten Arm. Erst jetzt erkannte er die Auto-Mail wieder. „Dein..Arm.?!“ stammelte Al und sah verwundert zu seinem Bruder. Dieser sah an sich hinab bis er begriff was Al meinte. „Ja..der ist wieder dran...aber nur so einigermaßen, es könnte besser sein..“ sagte er und hob den Arm um zu demonstrieren das er ihm bewegen konnte. „Aber wie? Wie geht das denn? In dieser Welt gibt es doch kein Auto-Mail.. wie kann den jemand repariert haben...?“ fragte Alphonse und zuckte fragend mit den Schultern. „Naja ..“ fing Edward an und erzählte. „Ich hab ein bisschen in der Stadt herumgefragt, aber irgendwie sind die hier alle unfähig ..wenn du mich fragst..keine hatte ne Ahnung und die meisten haben mich gleich wieder rausgeschmissen..“ Al lachte leisem „nein wirklich? ..aber das kann ich mir bei deinem Temperament gut vorstellen..“ „Ach, ja.. mh .. hast Recht..ich habe mich etwas darüber aufgeregt das die so ein Theater gemacht haben..“ gab Edward zu und stieß sich mit der Hand leicht vor die Stirn. Bemerkte dabei das er noch ganz heiß war. Kurz zögerte er was seinem Bruder verriet dass etwas nicht zu stimmen schien. Er hob seine Hand und legte sie auf Edwards Stirn. „Du hast ja noch Fieber..!“ stellte er erschrocken fest. „Wir gehen besser wieder zu Noah.. sie wartet sicher schon, oder hast du sie ohne ein Wort sitzen lassen?..“ „Nein Nein“ antwortete Ed und schüttelte verneinen die Hand. „Ich hab ich gesagt das ich gehe und dich suche und ohne dich nicht wiederkomme..“ erklärte er und stand auf. Auch Alphonse stand auf und klopfte sich das Gras vom Mantel. „Wenn wir zuhause sind mach ich dir einen Tee und du legte dich ins Bett, sonst wird das nichts mehr mit der Erkältung...“ befahl Alphonse und hob mahnend den Zeigefinger. „Natürlich natürlich, alles was du willst..“ meinte Edward schief grinsend und lachte kurz. Gerade wollte ältere losgehen da hielt Al ihn am Arm fest und ging vor ihm in die Hocke. „komm ich trag dich.. nicht das du dich noch verausgabst..“ sagte er lieb und wartete das Edward auf seinen Rücken kletterte. Gesagt, getan und Edward ließ sich tragen von seinem Kleinen Bruder. Schon oft hatte er ihn schlafend auf dem Rücken getragen, aber da war er eine Rüstung und nicht wie jetzt. Jetzt fühlte er jede Berührung Ed´s und sie spürten gegenseitig die Körperwärme des anderen. Aber bei dem Größenunterschied der beiden war es auch kein Problem das Alphonse Edward trug, denn Al war ein gut gebauter junger Mann geworden, gut gebaut war Edward auch doch nur etwas kurz geraten war ihm auch so manchen Ärger brachte. Edward ließ nach kurzer Zeit des Schweigens seinen Kopf auf Al´s Schulter sinken und konnte ein wenig seines Gesichts erkennen. „Sag mal Nii-san..“ fragte Al und Ed wand den Blick zu ihm. „kann es sein das du was getrunken hast?..“ fragte er da er den nach Alkohol riechenden Atem Ed´s bemerkt hatte. „ja..ein wenig..naja..4 Gläser...ich weiß nicht mehr was es war.. irgendwas ..ich wusste nicht wo ich noch suchen soll und dachte vielleicht hilft es...aber hat es nicht wirklich, jetzt ist mit etwas tüdelig davon und meine Beine“ kurz stockte er „mein Bein..“ berichtigte er sich mit sarkastischem Unterton selber „ist schwer wie Blei...“ Eine Weile verging bis die beiden wieder bei der Herberge ankamen in der sie abgestiegen waren. Sie hatten fast die ganze Stadt durchlaufen auf dem Weg dorthin. Und schon wieder war die Sonne am aufgehen. In der Tür stand Noah die schon sehnsüchtig auf die beiden wartete. Und noch jemand stand bei ihr. Ein junger Mann, vielleicht etwas älter als Noah. Sie schienen sich zu unterhalten, wechselten einige Worte und als die Brüder näher kamen deutete der Mann auf sie und Noah lief gleich los um ihnen entgegen zu kommen. Das Aussehen des Mannes verblüffte Al, denn er sah haargleich aus wie Roy Mustang. Auch er folgte Noah und kam vor den beiden zum stehen. Ed war auf Al´s Rücken eingeschlafen und schlief friedlich. „Alphonse, Edward.. Himmel sei dank ..es geht euch gut..“ meinte Noah erleichtert. Auch dieser Mann blieb an Noah´s Seite stehen. „Was ist denn mit ihm los?..“ fragte er verwundert und streckte gleich die Hand nach Ed und wuschelte ihm durch die offen liegenden blonden haare. „Er schläft“ antwortete Al trotzig wie ein kleines Kind und machte einen Schritt rückwärts. Als ob man nicht sehen könne das er schlief?! Und warum tatschte er Edward einfach so an?! Den hatte er sich auf redlich verdient nachdem was er durchmachte. Er hatte sich wirklich schrecklich fühlen müssen. Doch war er über seinen Schatten gesprungen und sich entschuldigt. „Wer sind sie überhaupt wenn ich fragen darf?..“ sagte Al und blickte misstrauisch zu den Mann auf. „Robert..Robert Roth.. ich habe dem schlafenden Herren seinen Arm repariert“ stellte er sich vor. Ja und? dachte Al, schön und was wollte er jetzt? Irgendwie machte es ihn wütend das dieser Kerl jetzt hier war um Edward zu sehen. Sie kannte sich doch gar nicht und schon wollte er ihn sehen? Al war wirklich misstrauisch. „ich bringe Nii-san ins Bett...er sollte etwas schlafen.. bevor es ihm gar nicht mehr besser geht..“ erklärte Al und stapfte hinein. Drinnen saßen sie nun, zu viert in einem Raum. Der ein sägte friedlich und die anderen drei starrten sich verklemmt am. Eine schreckliche Stimmung herrschte, niemand traute sich etwas zu sagen. Doch irgendwann zeriss Robert die Stille und stellte eine Frage an Al. Dieser hatte sich dicht zu Ed ans Bett gesetzt, auf einem Stuhl um diesen ‚Robert’ bloß nicht zu nah an ihn heran zu lassen. Er war wohl ein wenig eifersüchtig, dass dieser Kerl Ed einfach so angepatscht hatte. „Woher kommt ihr eigentlich?..“ fragte er denn irgendwie passte die beiden Jungen nicht in diese Stadt. Sie wirkten so fremd, nicht nur ihr aussehen, auch die Sache mit den Prothesen von Ed. Alles wirkte anders. „München..“ antwortete Al. Ihm fiel keine bessere antwort ein und München war es ja wo ihre Reise begonnen hatte. Ihre gemeinsame Reise! „So so, aus München“, machte der Schwarzhaarige und lächelte Alphonse an, während er sich übers Kinn langte. „Ihr seid wirklich interessante Jungs. Und eine hübsche Dame natürlich“, fügte er hinzu und sah dabei Noah kurz an, welche verlegen lächelte. „Anscheinend habt ihr schon eine lange Reise hinter euch. Und wie es scheint ist sie noch nicht zu Ende…“ Keiner der beiden reagierte auf diesen Kommentar, da es ja stimmte. Dennoch, Al sah Rob noch immer misstrauisch an. Warum war er denn nur so neugierig? Das kam ihm nicht normal vor. „Wisst ihr was? Ich werde euch auf eurer Reise begleiten!“ verkündete Rob stolz. Al´s Augen weiteten sich als er dies sagte. Er glaubte sich verhört zu haben. Warum? Das durfte doch nicht wahr sein, dachte er. Kapitel 13: Chapter 13 ---------------------- „Wie bitte?“, fragte Al nun entsetzt und sah Rob mit einem entsprechenden Ausdruck im Gesicht an. Der Mustang-Verschnitt zuckte verwundert über seine Reaktion mit den Schultern. „Ja, ich werde mitkommen! Ihr könnt mich sicherlich gut bei euch gebrauchen.“ Alphonse blickte zur Seite und biss die Zähne zusammen, was die andern beiden jedoch nicht bemerkten. Dabei sah Al den schlafenden Ed an. Irgendwas stimmte nicht mit diesem Rob. Es passte ihm gar nicht, dass dieser Mann einfach so eine solche Entscheidung traf. Das musste doch einen Grund haben! Schon allein, warum er Ed aufgesucht hatte, war ja ziemlich seltsam. Doch konnte er ihn ja nicht einfach so rausschmeißen. Alleine könnte er auch keine Antwort darauf geben, ob er mitkommen könnte oder nicht. „Solange mein Bruder dem nicht zustimmt, werden Sie uns auch nicht begleiten! Ganz einfach!“, kam es zischend von Al und er verschränkte die Arme. Noah verstand ihn nicht und blickte ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Aber er könnte uns wirklich nützlich sein. Denk doch an Edwards Arm und an sein Bein…“ „Und genau deswegen soll Edward auch entscheiden“, gab der jüngere wieder und schloss seine Augen, um die Gesichtsausdrücke der beiden nicht sehen zu müssen. Die Zigeunerin und der Mechaniker seufzten leise. Es war jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis Edward aufwachte und seine Meinung zu dem Thema wiedergeben würde. Ein paar Stunden waren schon vergangen. Der junge Herr und Noah waren nach unten in den Speiseraum gegangen, da unten die Vorbereitungen für das Mittagessen getroffen wurden und das Mädchen dabei helfen musste. Der Schwarzhaarige leistete ihr dabei Gesellschaft. Al jedoch durfte, auch vom Wirt aus, noch weiter bei seinem Bruder im Zimmer bleiben. Edward schlief noch, jedoch seelenruhig, im Bett und Alphonse saß noch immer auf dem Holzstuhl neben dem Bett. Er hatte ein Bein hochgestellt und seinen Kopf auf die Kniescheibe gebettet. Dabei sah er den Älteren an. 5 Jahre waren sie hier auf der Durchreise auf der Suche nach der Uranbombe, wobei sie auf immer neuere Spuren trafen. Zu dritt hatten sie sich aufgemacht. Und für Al sollte das auch so bleiben. Er wollte seinen Bruder nicht mit noch jemandem teilen müssen. Es reichte ihm schon, dass Noah bei ihnen war, die sie ja schlecht alleine lassen konnten. Doch was sie vielleicht tun würde, würde sie jemanden auf der Reise kennenlernen? Denn die Bombe selbst, hatte ja nichts mit ihr zu tun… Aber wirklich vorstellen konnte er sich das auch nicht. Doch wenn dem so sein würde? Dann wären sie wieder zu zweit… so wie früher… und das war das Einzige, was für Al zählte. Ed an seiner Seite zu haben. Und da konnte nicht irgend so ein daher Gelaufener kommen und auch noch mit ihnen auf IHRE Reise wollen! Das wollte Al einfach nicht. Aber wusste er nicht, ob Edward dafür war, dass dieser Rob mitkam oder nicht… Klar hätte es Vorteile für Ed, wenn sich jemand um seine Auto-Mail kümmern würde, denn Robert war wahrscheinlich der einzige Mechaniker, der Edwards Arm und Bein reparieren würde. Dennoch hatte Al ein seltsames Gefühl bei diesem Typen. Er war richtig ‚heiß‘ darauf mit ihnen auf die Suche zu gehen. Aber lag es doch daran, dass Edward dabei war. Dieser Rob wollte etwas von seinem Bruder… aber in wie fern? Alphonse schüttelte mit dem Kopf. Vielleicht bildete er sich das auch noch ein. In letzter Zeit reagierte er einfach oft über. Und das auch nur, wenn es um den älteren Elric ging. Doch war es für Al kein Schlechtes. Das zeigte doch nur, wie stark seine Gefühle für Edward waren… und das waren sie wirklich… Die Zeit strich dahin. Draußen wurde es wieder dunkel und Al wunderte sich, dass sein Bruder nicht aufwachte. Er schien wirklich müde gewesen zu sein. Später am Abend kam Noah noch ins Zimmer und wünschte den beiden, zu mindestens Al, eine gute Nacht und ging dann auch zu Bett. Auch Rob betrat noch einmal den Raum und verabschiedete sich, drohte aber an am nächsten Tag wieder zu kommen um mit Ed zu sprechen. Widerwillig nickte Al nur und schob den aufdringlichen Herrn dann zur Tür heraus mit dem Argument Ed bräuchte seine Ruhe. Noch lange blieb er auf dem Stuhl sitzen bevor ihm fast die Augen zufielen und er aufstand um zum kleinen Sofa zu gehen. Er setzte sich darauf und legte die Beine über die Lehne. Er versuchte es sich so gemütlich wie möglich zu machen. Auch wenn es nicht ganz funktionieren wollte. Aber es ging zum Schlafen. Ed hätte bestimmt nichts dagegen, wenn sie sich ein Bett teilen würden, sie waren ja Brüder. Aber er wollte Ed den Platz nicht unnötig rauben und überließ ihm das Bett. Wie schon so oft in den letzten Tagen fing es nachts fürchterlich an zu Stürmen und der Regen plätscherte gegen die Scheibe. Al machte das aber nichts. Dieser schlief in Ruhe und regte sich nicht einmal. Nur einige Minuten später zog ein unheilvolles Gewitter heraus und es donnerte furchtbar und auch an Blitzen schien der liebe Gott nicht zu sparen. Ein Blitz jagte den anderen und erhellte den dunkeln Nachthimmel in gleißendem Licht. Auf Edwards Stirn hatten sich wieder Schweißperlen gebildet und er wandte sich im Bett hin und her. Ein fruchtbarer Alptraum quälte ihn. Er stand in einem Raum. Er kam ihm bekannt vor, doch woher? Er konnte sich nicht entsinnen ihn zu kennen, doch irgendetwas sagte ihm, dass er schon einmal hier gewesen war. Er drehte sich herum und betrachtete die Möbel. Er lauschte. Von draußen war etwas zu hören. Er ging zur Tür und öffnete sie. Er schritt heraus. Draußen blühten wunderschöne Blumen, der Rasen war grün und die Sonne schien am Himmel. Als er genau hinhörte bemerkte er, dass das Geräusch, das er von drinnen gehört hatte, Kinder waren. Dort lachten doch wirklich Kinder. Er ging einige Schritte und sah sich weiter hin um. Eine Frau saß an einem Tisch und schälte einen Apfel, vor ihr lagen noch einige die sie anscheinend vorhatte zu schälen. Auf einem Teller, der vor ihr stand, lagen schon einige Schnitzen. Wahrscheinlich machte sie es für die Kinder, dachte Ed und ging auf den Tisch zu. Er sagte etwas, doch seine Stimme war nicht zu hören und auch als er direkt vor dem Tisch stand schien die Frau ihn gar nicht wahrzunehmen. Die Stimmen der Kinder kamen näher und näher bis sie am Tisch ankamen. Edward riss weit die Augen weit auf als er erkannte wer diese Kinder waren. „A Al..“ stammelte er und sah zu den beiden. Das waren sein Bruder und er. Wie konnte das sein? Wo war er? Und diese Frau. Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Seine Mutter. „Kaa-san..?“ kam es erneut von dem Blonden. Wo war er gelandet?! Als all diese Erkenntnisse über ihn kamen, verdunkelte sich plötzlich alles. Der Boden unter seien Füßen bröckelte und er stürzte in die Tiefe. Das letzte was er sah, waren die beiden Kinder. Sein Bruder und er. Fleißig waren sie dabei Alchemistische Praktiken zu üben. Wie schön war es doch gewesen, dachte er und fiel. Hart schlug er am Boden auf und alles tat ihm weh. Er blickte sich um, versuchte sich aufzurichten, doch er konnte nicht. Ein Blick nach vorn verriet ihm wo er war. Er konnte sich noch genau an diesen Tag erinnern. Ein grauenvoller Tag der sein Leben veränderte. Er hatte alles zunichte gemacht. Er hatte seinen Bruder verloren. Er wagte es gar nicht an sich hinab zu sehen. Er kniete auf dem Boden, stützte sich mit den Armen ab um nicht umzukippen. Schnell hob er die Hand und besah sie. Und wie erwartet klebte zähes rotes Blut an ihr. Ein Blick nach hinten und wie erwartet sah er was er vermutet hatte. Sein Bein, es war weg, vom Oberschenkel an ab fehlte der ganze Rest des Beins. Edward keuchte und sank nach vorne. „Al..AL..ALPHONSE!“ schrie er. Alles lief genauso ab wie es schon geschehen war. Um die Seele seines Bruders zurückzuholen, gab er seinen rechten Arm. Doch ihre Mutter hatten sie nicht geschafft wieder zu beleben. Es war grauenhaft. Warum, warum hatte es nur nicht geklappt? Stattdessen war aus der gräuslichen Gestalt diese Homunkuli Sloth entstanden... Immer wieder verfolgte ihn diese Frage im Traum. Doch was noch viel schlimmer war... die Bilder als er mutterseelenallein dort lag und Al nicht helfen konnte, er konnte nichts tun, nichts tun um seinen kleinen Bruder zu helfen. Er hatte einfach nur untätig zugesehen wie er sich auflöste und sein Körper auf die andere Seite gezogen wurde. Er war der Fehler, wegen ihm hatte es nicht geklappt. Er war ein Fehler, ein fehlerhafter Mensch. Noch immer fühlte er sich Schuld daran. Auch wenn es vorbei war. Er war Schuld, dass Al so viele Jahre seines Lebens in einer alten Rüstung verbringen musste, denn er bestand darauf ihre Mutter wiederzubeleben. Al tat es ihm zuliebe. Und es wäre besser gewesen, wenn sie es nicht getan hätte... Und für all das... dafür hasste er sich selber. Er öffnete die Augen und schrak auf. Dabei schrie er lauthals auf. Schnell zog er die Beine an sich und umfasste sein stählernes. Leise wimmerte er vor sich hin. „au...“ wimmerte er leise. Noch immer waren die Schmerzen da. Ob sie real waren vermochte er nicht zu sagen. Doch er spürte sie, tief in sich. Sie plagten ihn und breiteten ihm schlaflose Nächte. Ed´s Finger zitterten. Er hatte gar nicht bemerkt, dass Al aufgewacht war, bei dem Schrei den Ed von sich gab. Er stand neben dem Bett und setzte sich schnell auf dessen Seite. Vorsichtig legte er die Arme um die Schultern seines Bruder und zog ihn zu sich. „Schh..es ist alles okay, Nii-san“ versuchte er ihn zu beruhigen. „Al..“ wimmerte Ed. „Du, dein Körper..und Mutter...es tut mir so leid..“ schluchzte er. „Verzeiht mir...“ Kapitel 14: Chapter 14 ---------------------- Al saß noch eine Weile an Edwards Seite, bis sich dieser wieder beruhigt hatte. Er war wirklich fertig und war schließlich wieder in Alphonse Armen eingeschlafen. Jener verstand nicht, warum seinen Bruder das noch immer so plagte. Er wusste doch, dass er ihn nicht dafür hasste, und es keinen Grund mehr gab, sich für dieses Geschehnis noch immer zu entschuldigen, denn immerhin war er jetzt wieder ein normaler Junge. Und das wollte doch Edward erreichen? Eigentlich musste sich ja er die Vorwürfe machen, denn er konnte seinem älteren Bruder nicht mehr seinen richtigen Arm und sein Bein geben… denn wieder hatte er es geopfert, damit Al so leben konnte, wie er es jetzt tat. Noch immer lagen einzelne kalte Schweißperlen auf Edwards Stirn. Es war zwar dunkel in dem Zimmer, doch konnte Alphonse die Tropfen auf den Fingern spüren, als er vorsichtig über das Gesicht seines Bruders Strich, welcher auch wieder mit ruhigem Atem schlief, und die Tropfen somit verwischte. Ob er in den wenigen Stunden, bis zum Morgen, noch einen Alptraum bekommen würde? Er hoffte es auf jeden Fall nicht. Doch da er dem nicht sicher war, blieb er weiterhin bei Ed im Bett und hielt in fest in seinen Armen. Er sollte auch in seinen Träumen spüren können, dass er nicht alleine war. Das sein kleiner Bruder ihn nicht mehr verlassen würde. Erneut strich Alphonse mit seinen Fingerkuppen sanft über Edwards Gesicht, betrachtete dies, doch zuckte jener bei der Berührung nicht. Der jüngere lächelte, doch dann war ein leises „Al…“ von Edward zu vernehmen. „Hm?“, machte der junge Elric, guckte hinunter zu Ed, bemerkte jedoch, dass der ältere nicht aufgewacht war, sich stattdessen nur noch mehr an ihn gekuschelt hatte. Anscheinend war er schon längst wieder im Land der Träume angekommen. Und hoffentlich war es diesmal ein guter! Alphonse kicherte. Er fand diese Reaktion von ihm wirklich niedlich. Fast wie bei einem kleinen Kind. Und das nicht bezüglich seiner Körpergröße wohlgemerkt! Er strich seinem Bruder die herunterhängenden Haare zur Seite, die er fühlte, und drückte ihm dann einen kleinen Kuss auf die Lippen. Al zog daraufhin die weiße Decke, auf welcher er saß, unter sich hervor und deckte seinen Bruder und ihn damit zu. Kurz schloss er die Augen, als er mit Ed zusammen dalag, doch öffnete er sie nur kurz darauf wieder. Ein wenig schockiert blickte er einfach drein. Hatte er gerade tatsächlich seinem Bruder einen Kuss verpasst?! Hatte er das überhaupt schon einmal gemacht!? Er konnte sich zumindest nicht an eine solche Situation erinnern. Oder an eine in der es umgekehrt war. Einen Kuss auf die Stirn, das wäre ja vielleicht noch denkbar gewesen… aber auf den Mund?! Was war nur über ihn gekommen? Er überlegte weiter und auch sein Gesicht nahm diese Züge an. Dabei blickte er auf Edward hinunter. Doch letzten endlich zuckte er mit seinen Schultern und schloss wieder die Augen. Und so gelang auch er nach kurzer Zeit in das Reich der Träume. Die Nacht verlief weiterhin ohne Störungen. Beide schliefen tief und keiner wurde wegen dem anderen wach. Erst früh am morgen wurde Al als erster wach und stand auf. Er streckte sich und sah noch einmal um sich zu seinem Bruder, bevor er vorsichtig das Bett verließ. Er zog sein Hemd aus und verließ das Zimmer. Er hatte vor zu duschen, da dies dringend mal wieder nötig war. Doch zu seinem Unglück gab es im Gasthaus nur eine gemeinsame Dusche und so musste er warten, bis die anderen Gäste diese freigaben. Mit einem Handtuch im Arm wartete er in einer Schlange an dritter Stelle. Er hoffte innig, dass es schnell ging, denn er wollte so schnell wie es nur ging wieder zu seinem Bruder zurück. Ums sich zu vergewissern das es ihm besser ging. Nachdem Al das Zimmer verlassen hatte wurde Ed auch später wach. Er setzte sich auf und rieb sich die Augen. Sofort schweiften seine Gedanken zum Traum von letzter Nacht. Er seufzte. Immer wieder suchte ihn dieser Traum heim. Warum konnte dies nicht endlich aufhören? Al hatte seinen Körper doch wieder, das war es doch was er erreichen wollte. Doch immer noch verfolgten ihn die Bilder von Geschehenem. Er schüttelte den Kopf und setzte sich an den Bettrand. Niemand war im Raum zu sehen. Al nicht und auch Noah schien nicht anwesend zu sein. „Al..?“ rief Ed leise und hoffte auf eine Antwort. Doch es kam keine. Er schien wohl nicht in Reichweite zu sein. „Noah..?“ fragte er in den Raum, und wieder keine Antwort. Hatten sie ihn denn einfach hier zurück gelassen? Wahrscheinlich waren sie schon dabei ihre Schulden abzubezahlen. Ed überlegte sich, dass sie so bald wie es ginge, hier aus dem Gasthaus weg mussten. Denn so würden sie sich nur in noch größere Schulden stürzen und das war das letzte was wie gebrauchen konnten. Vorsichtig stand er auf und lief einige Schritte im Raum herum. Er blieb vorm Spiegel stehen und betrachtete sich. Wie er fand sah er schon etwas besser aus, als wie vor einigen Tagen. Auch die Schrammen schienen gut zu verheilen, dachte er sich da sie noch kaum zu spüren waren. Auch der Arm den Robert geflickt hatte war noch dran und ließ sich mühelos bewegen. Das freute Ed und er musste leicht lächeln. So ganz ohne Arm fühlte er sich schon irgendwie hilflos, auch wenn er dies nie zugeben würde. An hatte er im Moment nur seine Hose. Das Hemd und die Weste waren feinsäuberlich zusammengelegt und lagen auf einem Stuhl. Auch seine Schuhe standen gerade nebeneinander darunter. Er setzte sich wieder ins Bett, um zu warten, irgendwann würde einer der beiden schon wieder kommen. Er wartete, und wartete. Doch niemand kam. Irgendwann bemerkte er wie laut sein Magen knurrte. Es war wirklich schon einige Zeit her, dass er Hunger hatte. Doch wenn man Hunger hatte konnte es einem ja nicht mehr so schlecht gehen und Ed sah dies als Zeichen der Genesung. Er legte die Hand auf den Bauch und legte sich zurück ins Kissen. Das Grummeln wurde von mal zu mal lauter. Er seufzte tief. „Ich werde noch verhungern..“ jammerte er. „Ich seh‘s schon vor mir.. Leiche in Gasthaus gefunden..“ malte er sich gedanklich die Artikel in der Tageszeitung aus und stand dann auf. Er hatte sich in den Kopf gesetzt erst einmal was Essbares aufzutreiben. Und vielleicht auf dem Weg gleich nach Al und Noah zu sehen. Also stand er auf und zog sich sein Hemd über und öffnete die Tür. Gerade als er den ersten Schritt nach draußen wagen wollte prallte er mit etwas zusammen und schwankte zurück. „Himmelherrgott!“ fluchte er und hielt sich die schmerzende Nase. Auch der Gerammte tat einige Schritte rückwärts und hielt die Hände vors Gesicht. Kapitel 15: Chapter 15 ---------------------- „Aua…“ war es nuschelnd von der anderen Person zu hören. Edward öffnete wieder seine Augen, die er vor Schreck schnell zu gemacht hatte. Er verzog sein Gesicht und sein Mundwinkel zuckte ein wenig bei dem Anblick. Wie es der Zufall wollte, war er genau gegen Alphonse gestoßen, der dabei war zu ihm ins Zimmer zu kommen. Jener kam anscheinend frisch aus der Dusche, so sah er auf jeden Fall aus. Ein wenig Blut lief aus Als Nase. „Eh… Al… das tut mir leid! Ich wusste nicht…“ Schnell winkte sein jüngerer Bruder ab und lehnte die Tür an. „Alles okay Nii-san! Geht schon wieder“, meinte er beruhigend, da es schien, da er das Gefühl hatte Edward würde gleich einen Anfall bekommen. „Sie ist schon nicht gebrochen“ lachte Al. Jener zog sich erst einmal ein Taschentuch aus seiner Hosentasche heraus und wischte sich das frische Blut von der Nase. Doch Edward sah seinen kleinen Bruder noch immer mit einem gewissen Ausdruck an. Aber er blickte nicht in dessen Gesicht, was der andere vorerst auch gar nicht bemerkte. Ed hatte seinen Blick auf einen anderen Bereich seines Körpers gerichtet. Ed spürte, wie seine Wangen langsam warm wurden und er es nicht lassen konnte, auf Als nacktem Oberkörper zu sehen. Und in gewisser Weise hatte er ihn noch nie so gesehen. //Mir ist noch nie aufgefallen…wie toll er eigentlich gebaut ist… echt… geil… //, dachte sich der ältere und starrte weiterhin die Bauchmuskeln und die Brust seines Bruders an. „Nii-san? Hast du … schon wieder Fieber…?“, fragte Alphonse und legte seine Hand auf Edwards Stirn. Sein Nasenbluten hatte zum Glück nachgelassen und so hatte er sein Taschentuch zurück in seine Hosentasche gesteckt. Als er noch dabei war seine Nase zu putzen, war ihm Eds Gesichtsausdruck und die Röte aufgefallen. Leicht zuckte der Kleinere auf diese Berührung hin, zog die Luft ein wenig ein und blickte dann auf. Blickte seinem Bruder direkt in die Augen. Alphonse Mund stand ein klein wenig offen und er konnte gar nicht anders, als diesen goldenen Augen auszuweichen. Er erwiderte Edwards Blick nur, der ihm auf irgendeine Weise den Verstand raubte und spürte selbst schon die Röte ins Gesicht steigen. Seine Hand lag noch dabei auf seiner Stirn und in Zeitlupe ließ er die Finger jener Hand Eds Gesichtszüge entlangfahren, bis sie an dessen Kinn innehielten und es etwas anhob. Noch immer unterbrachen sie ihren Blickkontakt nicht und langsam beugte sich Al zu seinem Bruder vor. „Guten Morgen!“ kam es laut von Robert, der gerade die Tür aufriss und ins Zimmer trat. Lautes Geschrei war von den beiden Elric-Brüdern zu hören. So sehr hatten sie sich vor ihm erschreckt und starrten nun entsetzt den Ankömmling an. Jener wirkte ein wenig perplex und wich etwas zurück. „Meine Güte, hab ich was Falsches gesagt?!“, fragte Rob und hielt sich schützend die Arme vor den Körper, vor Angst, die beiden würden gleich auf ihn los gehen. Als die beiden realisierten, wer da gerade gekommen war und wie dieser nun da stand, schüttelten sie ihre Köpfe und ein Seufzen war jeweils von ihnen zu hören. „Ist irgendwas?“ kam es wieder vom Mechaniker, der die Sinneswandlung der Brüder beobachtete. „N..nein…alles in Ordnung!“, gab schnell Al von sich und nahm sich sein Hemd, welches im Zimmer lag um es sich überzuziehen. „Was gibt’s?“ fragte Al den Schwarzhaarigen und sah ihm wieder mit diesem Blick an, der ihm zeigte, dass der Junge nicht gerade von ihm begeistert war. „Das weißt du genau“, sagte Robert nur und wandte seinen Blick auf Edward, welcher nur ratlos in die Gegend glotzte. „Ich möchte euch auf eurer Reise begleiten!“ Verwirrt starrte Edward den Mann an, der gerade ins Zimmer gekommen war. „Wer..was..? Warum? ...“ stotterte er und deutete auf Robert. „Wie kommst du hierher? ...und ihr kennt euch?..“ fragte er und sah zu Alphonse. Dieser schüttelte nur den Kopf. „Er hat dich gesucht...glaub ich..“, nuschelte er und sah zu Edward. Gesucht? Warum das? Hatte er etwa Angst nicht für seine Arbeit bezahlt zu werden? Und warum wollte er mitkommen? „Wenn du Angst hast, dass ich nicht zahlen kann, dann ist es okay...ich zahle sofort...“ sagte Edward. Schnell wollte er zu seiner Jacke gehen und das Geld zusammen suchen. Rob jedoch war ihm gefolgt und hielt ihn am Handgelenk fest. „Halt..nein..ist okay...ich will keine Bezahlung..lasst mich einfach nur mit euch kommen..“ sagte er fest entschlossen und sah Edward in die Augen. Er wartet auf eine Antwort. Ed nahm die Hand zurück und sah zur Seite. Warf dann einen Blick zu Alphonse. Dieser jedoch warf den Blick stur zur Seite. Ihm wollte gar nicht gefallen was da passierte. Schon wieder fasste Rob Edward an und diesmal sogar am Handgelenk… und das mit diesem bestimmten Griff, wie man es aus diesen Romanzen kannte. Doch einfach sagen konnte er ja auch nichts. „Warum willst du mit uns? Du weißt doch gar nicht was wir vorhaben?..“ fragte Ed und sah zu Rob. Dieser nickte nur und legte die Hand ans Kinn. „Ja so ist es und doch habe ich das Gefühl, dass ich mitkommen sollte. Eingebung.“, sagte er und lächelte Ed an. Dieser Gesichtsausdruck... Das gefiel dem Jüngeren im Raum überhaupt nicht... In Alphonse zog sich bei diesem Schauspiel alles zusammen und er biss sich verkrampft auf die Lippe. Als ihm dieses ’Geflirte’ zu viel wurde packte er seine Jacke und verlief Hals über Kopf den Raum. Ed sah nur noch wie die Tür lautstart zuflog und rannte schnell hinterher. Bevor er jedoch den Raum verließ rief er Rob noch zu, dass er warten solle und dass er mit Noah und Al darüber sprechen würde. Allein wollte er diese Entscheidung auch nicht treffen. „Al..Al..ALPHONSE! Bleib sofort stehen!“ keifte Ed mit einem befehlshaberischem Ton. „Ja?!“ meckerte dieser und blieb auf der Treppe stehen. „Was ist denn? Hab ich was Falsches gesagt?“, fragte Edward und sah Alphonse mit einem verwirrten und auch zugleich schuldbewussten Ausdruck in den Augen an, auch wenn er sich keiner Schuld im Moment bewusst war... „Nein..schon okay...ich musste runter...ich soll doch noch helfen..“, wischte Al Eds Frage einfach weg und ließ ihn dort stehen wie bestellt und nicht abgeholt. Ed sah ihm nach, als er in der Küche verschwand. Er seufzte tief. Al glaubte doch nicht wirklich, dass er das jetzt so auf sich beruhen ließ? Selbst auf dem Weg zurück ins Zimmer grübelte er darüber, was er wohl getan haben könnte, dass Al auf einmal so abweisend reagierte. Doch konnte er sich nichts zusammenreimen... nicht direkt zumindest... aber er hatte da so eine Ahnung, dass es etwas mit Robert zu tun hatte. Aber was, wusste er nicht. Kapitel 16: Chapter 16 ---------------------- Edward schritt mit etwas bedrückter Miene zurück in das Zimmer, in dem noch immer Robert wartete. Er konnte Al nicht verstehen, warum er auf einmal so drauf war. Aber wenn er nicht darüber sprechen wollte, wie er gemerkt hatte, dann konnte er jetzt auch nichts tun. Aber dennoch störte es ihn. „Alles in Ordnung bei euch beiden?“, fragte der Brillenträger, dem Ed’s Gesichtsausdruck sofort aufgefallen war. Jener blickte kurz auf und schüttelte daraufhin verneinend mit dem Kopf. „Nichts weiter… er ist anscheinend nur mit dem falschen Fuß heute morgen aufgestanden, passiert jedem Mal…“ Rob nickte und näherte sich dem Blonden noch ein wenig. „Und? Was sagst du? Würdest du mich mitnehmen?“ Mit etwas großen Augen sah er den Mechaniker an. Wie sich das gerade anhörte. Irgendwie kam ihm das einer Schnulze nahe… aber schnell verwarf er den Gedanken und kratzte sich am Kopf. „Ich… ich weiß es noch nicht. Ich will erst mit den anderen beiden über diese Idee reden und dann sehen wir weiter…“ Ein leicht enttäuschtes Seufzen kam über Robs Lippen und er stemmte die Hände in die Seiten. „Nur dass du es weißt. Ich würde mich nur ungerne mit einem ‚nein‘ zufriedengeben. Ich kann euch doch nur von Nützen sein? Vor allem wegen deinem Metallarm.“ Dem konnte Ed nur Recht geben. Robert war allem Anschein nach wahrscheinlich der einzige Mechaniker in der Gegend, der ihm wegen seiner Auto-Mail helfen könnte und auch wollte, da ja die anderen Leute dieses Berufes, die er zumindest getroffen hatte, kein Interesse daran hatten. Und es hatte sicherlich einen Grund, warum er genau einen Mechaniker gefunden hatte, der aussah wie Roy Mustang. Das war bestimmt ein Zeichen. „Das stimmt schon, ja… aber…“ „Überzeug deinen Bruder von mir. Ich bin sicher er wird zustimmen! Eure Begleiterin scheint ja auch nichts gegen mich zu haben und es wird doch nicht an ihm scheitern oder?“ Edward zog einen Mundwinkel nach oben und er sah wieder grübelnd drein. „Hm… na gut… ich werde noch mal mit ihm darüber Sprechen. Aber ich werde keine voreiligen Entscheidungen im Voraus treffen. Verstanden?“ Robert grinste und wuschelte Edward durch die Haare. Jener war entsetzt von dieser Tat und fauchte den Schwarzhaarigen an. „Wenn das schon so los geht, kannst du’s gleich vergessen!“ Angemotzter lachte nur erfreut bei dieser Bemerkung. Grummelnd war Al draußen und hackte mit seiner schlechten Laune das Holz, das vor einigen Tagen aus dem Wald geholt worden war und noch klein gemacht werden musste. Irgendwas musste er ja schließlich tun um sich auszulassen. Und das schien ihm zumindest am Vernünftigsten. Schweißperlen traten hervor und er hatte schon sein Hemd ein wenig aufgeknüpft, damit er nicht ganz und gar so Schwitzte. Doch schien ihm seine Wut über dieses Getue, was zwischen seinem Bruder und Robert war, noch immer zu stressen. Das Holz sammelte sich schon um den großen Block, auf dem das zu zerhackende Stück stand. Ein neuer Schlag und die nächsten Scheitel landeten am Boden und wieder kam ein neues Stück an die Reihe. Er wusste auch nicht wirklich, warum ihn das so sehr aufregte. Noch hatte er ja noch nichts gemacht, dieser Robert. Aber allein die Vorstellung… Zuerst dieser Griff. Dann dieser durchdringende Blick… Wie sollte er das denn bitte interpretieren? Aber vielleicht würde es ein anderer nicht so sehen. Doch für Alphonse war es offensichtlich: Dieser Kerl wollte etwas von Edward! Und das passte ihm nicht in den Kragen. Doch in welcher Hinsicht, dem war er sich nicht sicher. Aber er konnte es sich sehr gut denken. Sein Bruder war sehr attraktiv! Das lies ihn ja selbst nicht kalt! Warum sollte dann nicht ein Typ wie er etwas von ihm wollen? Und das schlimmste… was wenn Edward sogar Gefühle für diesen Mechaniker entwickeln würde? Taisa mochte Edward schließlich auch, zwar nicht auf einer solchen gewissen Weise… aber was wenn er etwas für diesen Verschnitt empfinden würde? Alphonse kochte erneut vor Wut. Und er dachte dieses Hacken sollte ihm helfen sich zu Beruhigen, aber die Zeit, die er zum Nachdenken hatte, brachte ihm ja eher das Gegenteil! Nein! Er wollte seinen Bruder nicht wieder hergeben müssen! Er wollte der einzige an seiner Seite sein! Und dieser Typ?! Alphonse packte eines der Scheitel, welche vor ihm lagen und warf es mit aller Kraft gegen den Holzstapel, der am Schuppen stand, nur etwa 1 bis 2 Meter von der Ecke des Hauses entfernt. „Al?“, kam es fragend von Edward, der gerade um jene Ecke kam, als dicht an ihm vorbei dieser Scheitel vorbei flog. Seine Augen weiteten sich erschreckend und seine Miene verzog sich. „UWAAAAAH!!“ ,entwich ihm der laute Schrei und er warf sich auf das weiche Gras. „AL!? JA HAST DU EINEN AN DER WAFFEL?! WENN DU MICH LOS WERDEN WILLST DANN KANN MAN DAS AUCH ANDERS REGELN!!“, schrie er ihn an und Alphonse schlug sich die Hand vors Gesicht bei dem Anblick seines Bruders. Hätte er den Scheitel nur eine Sekunde später geworfen, hätte er Edward den Gnadenstoß verpasst! „Nii-san!! Das tut mir furchtbar Leid!! Das war nicht meine Absicht das zu tun!!“, entschuldigte er sich für sein Benehmen und ein lautes Seufzen kam von Ed. „Himmelherrgott…“ „Ich hab mich zu Tode erschreckt..“ gab Edward zu und warf seinen Blick zu Al. Dieser sah nur betroffen zu Boden und schwieg. „Hey...ist schon okay...hilfst du mir vielleicht auf?.." fragte Ed und hoffte sein Bruder würde seiner Bitte nachkommen. Schnell schritt Alphonse zu Ed und reichte ihm die Hand um ihn anschließend auf die Beine zu ziehen. „Alles in Ordnung mit dir?..“ fragte der Ältere, als er wieder stand. „Ja..klar, wieso nicht?..“ log Al und wich Eds suchendem Blick aus. "Sag Al...", fing dann der Blonde an, „was denkst du wegen Robert?..ich will so was nicht allein entscheiden.. Noah hätte nichts dagegen... und es wäre vielleicht wirklich hilfreich, wenn er dabei wäre..jetzt wo mein Arm nicht mehr so richtig zu gebrauchen ist ..ist ja nur provisorisch... “, meinte Edward und sah dann zu Al, versuchte wieder ihm in die Augen zu sehen. “Ich hab ja keine Ahnung davon..“, fügte er noch lächelnd hinzu, legte dabei die Hand hinter den Kopf und lachte kurz. „Ja...klar...ist wohl das beste...und er scheint auch nett zu sein..“ sagte Alphonse, wenn auch nicht begeistert, und ging wieder zum Stapel Holz zurück und sammelte die herumliegenden Holzscheite auf. Bei dem Wetter wusste man ja nicht ob es gleich wieder anfingen sollte zu regnen, da sollte wenigstens der Großteil unters Dach an der Hütte kommen. „Warte, ich helf dir..“ rief Edward und ging Alphonse zur Hand. Jener nahm die Hilfe gerne an, auch wenn der Ältere schon befürchtete, er würde ihn wieder nach drinnen schicken. Sie stapelten nach und nach das Holz ohne ein weiteres Wort miteinander zu wechseln und als dies geschafft war, gingen sie wieder hoch ins Zimmer. Dort saß tatsächlich noch immer Rob und lehnte den Kopf auf der Hand, da die Brüder sich wirklich Zeit gelassen hatten. „Also gut...“ fing Edward an und nickte, „du kannst mit..aber nur das..“ stellte er klar und setzte sich, gegenüber von Rob, aufs Bett. „Ah ja..“ sagte Edward und wandte sich an Alphonse. „Wir sollten uns vielleicht mal in der Bibliothek der Stadt umsehen..vielleicht finden wir ja was über diese Uranium-bombe.., auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist...“ schlug er vor und Alphonse nickte. „Ihr wollt in die Bibliothek?“, frage Robert und stand auf. „Ich kann euch hinführen..ist gar nicht weit von hier..“ erklärte er. In dem Moment kam Noah zur Tür hinein und sagte jemand solle noch in der Küche helfen. „Ich mach das…“, sagte Ed, doch sogleich viel Al ihm ins Wort. „Nein schon okay…ich mach’s..geh du in die Bibliothek..aber komm danach gleich zu mir ja?“, bat Al und wandte sich zu Noah, um ihr zu folgen. Es gefiel ihm zwar gar nicht Ed und Robert alleine gehen zu lassen, aber es musste wohl sein. Und da es Edward ja schon besser ging, konnten sie bestimmt bald aus dieser Herberge raus. Dann wären sie diese Verpflichtungen los. Robert fasste Edward an der Schulter und ging mit ihm nach draußen. Al sah aus dem Fenster der Küche und spickte ihnen nach. Bei diesem Anblick zog sich alles in ihm zusammen. Wie konnte der Typ das nur wagen? Doch sah er zu früh weg und bekam nicht mehr mit, dass Ed schon seine Hand wegdrückte und ihm klarmachte, dass er das absolut nicht ab konnte. Rob führte ihn zur Städtischen Bibliothek und sie betraten das große alte Gebäude. „Wow..so groß hätte ich das jetzt nicht erwartet..“ sagte Edward und ging weiter durch die Eingangshalle. Sie betraten den Hauptraum der Bibliothek und Edward rannte gleich los um sich genau umzusehen. Auch einige Minuten später kam er wieder, um nach Rob zu sehen, doch dieser war weg. Insgesamt war es irgendwie leer geworden. Er zuckte mit den Schultern und ließ es auf sich beruhen. Er hatte schließlich wichtigeres zu tun. Langsam schlenderte er durch die Gänge, sah sich genau um, dass er ja nichts übersah. Er kam an vielerlei Büchern vorbei und kurz blieb er an denen hängen, die von Flugzeugbau handelten. „Das würde Alfons gefallen..“ murmelte er, ging dann aber doch weiter. Er suchte einige Bücher zusammen und setzte sich dann an einen Tisch. Langsam, Seite für Seite wälzte er die Bücher durch, auf der Suche nach irgendeinem Anhaltspunkt. Er holte schnell das kleine Notizbuch aus der Jackentasche und schrieb allerlei hinein. Beim Aufschlagen des Büchleins stieß er auf die Notizen, die er schon seid Jahren hinein schrieb. Die Stoffe aus denen ein Mensch bestand. Alles mögliche über Alchemie. Irgendwie vermisste er es ja. Man hatte ihn Genie genannt, aber das stimmte nicht. Alles was er konnte, konnte er nur weil er ewig dafür geübt hatte. Das war alles nur eine Sache des Trainings. Lange saß er dort und studierte die Bücher. Er las jede Zeile der Bücher. Gerade wollt er den Kopf auf die Bücher legen und die Augen zu schließen, da er wirklich hundemüde war, hörte er plötzlich Stimmen hinter sich. Und die klangen nicht gerade freundlich.. „Der Kleine da?“ Allein bei dem Wort „klein“ könnte ihm der Kragen platzen. „WER IST HIER SO KLEIN WIE EIN KRÜMEL?!“ schrie er und stand wutentbrannt auf. Kapitel 17: Chapter 17 ---------------------- Noch immer stand Ed wie ein aufgescheuchter Iltis da und sah sich die Typen an, die ihn als ‚Kleiner‘ bezeichnet hatten. Es waren zwei große gut bebaute Männer, beide in Arbeitskleidung, jedoch hatte einer braune Haare und der andere hingegen eine Glatze… man hätte sie auch einfach als Panzerschränke bezeichnen können, wie es Ed in den Sinn kam. Wahrscheinlich war ihr Hirn das genaue Gegenteil davon. Dann war da noch ein kurzer, älterer Mann, der einen weißen Kittel trug. Das gefiel Edward gar nicht. Und das Gefühl, dass sie es auf ihn abgesehen hatten, wurde größer. „Hey! Was wollt ihr von mir?!“, fauchte er die drei an und wartete auf eine Antwort. Dann wand sich der Kerl im Kittel an ihn. „Wir haben von Ihnen gehört, Herr Elric. Und sie haben etwas, das uns sehr interessiert…“, meinte er, mit einem dieser ‚Ich-bin-ein-wahnsinniger-Professor‘-Grinsen und blickte in Richtung Ed’s Arm. Jener folgte dem Blick und verstand, was diese Typen von ihm wollten. „Ach, so ist das…“ gab der Blonde von sich, „Na, holt ihn euch doch!“ Und die beiden ‚Panzerschränke‘ gingen sofort auf diese Äußerung ein… Mit kleinen Schritten tapste Robert ins Gasthaus und wollte die Treppe nach oben zu Ed und Als Zimmer gehen, als er von letzteren Genannten aufgehalten wurde. „Robert? Was machen sie denn hier? Wo ist denn mein Bruder?“, fragte er den Schwarzhaarigen und blickte ihn durchdringend an. Ein aufgesetztes Lächeln umspielte seine Lippen. „Ich dachte du wärst oben. Na, ich soll dir von Edward ausrichten, dass er später nachkommt. Er hat anscheinend was entdeckt.“ Alphonse traute ihm nicht ganz. Er kam ihm irgendwie nervös vor… Doch nahm er dies erst einmal hin. Er konnte ja nicht sagen, dass dem nicht so sei… Also nickte Al nur und ging zurück zu Noah, um ihr noch etwas zu helfen. Ed duckte sich, um den Griff einer dieser Riesen zu entweichen. Er kroch durch die Beine desjenigen, aber wurde von dem anderen Typen abgefangen. Dieser packte ihn fest am Kragen und schmiss ihn auf den vor ihnen stehenden Tisch. Doch konnte Edward sich zuvor noch befreien und traf den Mann mit einem gekonnten Tritt. Unerwartet jedoch packte der Getroffene ihn am Bein und schleuderte ihn herum. Ein lauter Schrei war zu hören und Edward zog nur die Arme an, um sie nicht woran zu schlagen. Er wurde herum geschleudert und schließlich traf Edward hart auf das den Tisch, auf dem er bis eben noch gestanden hatte, auf und riss dabei die ganzen Bücher auf den Boden. Er zog scharf die Luft ein, da er etwas unpassend auf einem dieser Bücher gelandet war. Er wandte den Blick zur Seite und wieder fasste der Braunhaarige den Blonden am Hals und wollte ihm ins Gesicht schlagen. Doch so schwach war Ed auch nicht! Denen würde er es zeigen! Seufzend saß Robert im Zimmer. Es war ein Fehler. Er hätte diesen Typen nicht zu Edward bringen sollen. Was sie wohl mit ihm anstellen würden? Egal was… Edward hätte es auf jeden Fall nicht verdient! Er musste zurück, um dem Jungen zu helfen! Warum er erst jetzt daran dachte, wusste er nicht. Er hatte ihn in sein Herz geschlossen… und immerhin wollte er die drei auf ihrer Reise begleiten. Da konnte er nicht zulassen, dass ihm jemand was antun würde! Noch immer hielt ihn der Mann am Hals fest und ließ den Kleinere ein Stück über den Boden hängen. Doch dann schwang Ed sein Bein nach oben und traf mit seinem Fuß direkt auf das Kinn des Großen mit den braunen Haaren, der dabei rücklings nach hinten kippte und auch erst mal nicht so schnell wieder aufstehen sollte. Ed rollte sich auf dem Tisch ab, nachdem ihn dieser losgelassen hatte und wartete nur darauf, dass der andere kam, um ihn zwischen die Hände zu bekommen. Dem war auch so, und mit Leichtigkeit sprang er vom Holztisch und landete graziös hinter dem Kerl. Der drehte sich schnell um und schlug Edward zur Seite. Traf ihn dabei ins Gesicht. Ed landete gegen eines der Regale und einige Bücher landeten auf ihm. Als würde das entstehende Veilchen nicht schon reichen. Ein böses Gelächter war von dem alten Professor zu hören. So war es meistens in den schlechten Filmen… Al war gerade dabei das Geschirr in der Küche abzutrocknen, während Noah dabei war, die Gäste in der Stube zu bedienen. „Alphonse?“, kam es aus dem Flur und Gerufener ging mit fragendem Blick und sah aus der Tür. Da konnte er Robert sehen und sein Blick lag im Dunkeln. „Was ist los?“, fragte Al und der Mechaniker klärte ihn über die Typen auf. Geschockt lies er den Teller in seiner Hand fallen und sah den Mann entsetzt an. „WAS?!“ Es sah schlecht für den Elric aus... Doch der Schein trug und der Alte hatte sich zu früh gefreut. Laut schrie Ed auf und hob dann die Faust. Er traf mit der vollen Kraft seiner Stahlfaust gezielt in das Gesicht des Glatzköpfigen. Und dieser fiel direkt auf seinen Kollegen. Mit Entsetzen starrte der Mann im Kittel Edward an und versuchte zu fliehen wobei er rückwärts stolperte und auf dem Boden saß. Ed ging auf ihn zu und packte nun diesen am Kragen. „Sagt schon! Warum wollt ihr meinen Arm?! Wollt ihr wohl Tests mit mir durchführen, wie? Euch hab ich noch nie gesehen! Woher wisst ihr überhaupt von mir und dem Arm?!“ Doch der Mann schwieg. Kein Wort konnte er ihm entlocken und ließ ihn dann wütend gehen. Sie mussten so schnell wie möglich verschwinden. Wer weiß was die noch alles unternehmen wollten. Wahrscheinlich wollten sie die Mechanik benutzen, mit der sein Arm funktionierte. Schließlich war sie ja nicht aus dieser Welt. Aber Ed fand es schon seltsam, woher sie wussten, dass er in der Bibliothek war. Bevor er ging packte er noch sein Notizbüchlein ein, das noch zwischen den Büchern lag und verließ dann das „Trümmerfeld“. „Wie konnten sie nur?!“ schrie Alphonse den Schwarzhaarigen an und rannte aus der Tür. Er wollte gerade in die Richtung laufen, in die er die beiden zuvor hat gehen sehen, als er plötzlich Edward vom Weiten kommen sah. Alphonse wollte gleich zu seinem Bruder rennen, doch Noah hatte mitgekriegt was passiert war. Sie hatte Robert zuvor kurz berührt und gespürt, dass er keine bösen Absichten hatte. Sie hielt Alphonse an der Schulter fest und sah ihn durchdringend an. „Sag es ihm bitte nicht..er hatte keine bösen Absichten..glaub mir..es würde nur alles problematischer machen..“ sagte Noah und hoffte Alphonse würde dem nachkommen. Doch erst einmal wollte Al sich davon überzeugen dass es Ed gut ging. „Ja..okay...aber..ach egal...“ murmelte Al und rannte dann zu Ed. Kapitel 18: Chapter 18 ---------------------- Nach und nach schritt Ed den Weg in Richtung des Gasthauses entlang, und er war überrascht, als er plötzlich seinen Bruder entgegen kommen sah. „Nii-san! Da bist du ja endlich!“, rief Al ihm zu und machte dann vor ihm halt, „Ich hab mir schon Sorgen um dich gemacht…“ „Ach… hat halt etwas länger gedauert…“, gab Gefragter von sich. Edward lächelte ein wenig und versuchte nicht direkt in Alphonse Gesicht zu sehen und wich dem aus. Er sollte das Veilchen nicht sehen. Es musste sicherlich bescheuert aussehen. Doch bemerkte das sein kleiner Bruder dennoch und sah ihn mit besorgter Miene an. „Nii-san… wieso hast du ein blaues Auge? Was ist passiert?“ hackte er nach und hielt ihn an den Schultern fest, damit Ed nicht sofort weglief um der Frage auszuweichen. Er seufzte und sah zu Al auf. „Können wir erst mal reingehen?“, fragte er ihn leise und der Jüngere nickte zustimmend. Stumm gingen die beiden an Noah und Robert vorbei, dabei verfinsterte sich der Blick von Alphonse, was jedoch nur der Schwarzhaarige bemerkte, da auch ihm dieser Blick gelten sollte… Alphonse nahm den Waschlappen und tauchte ihn in das kalte Wasser, welches er in der Küche geholt hatte, um ihn dann auf Eds blaues Auge zu halten. Sie waren nun beide wieder in ihrem Zimmer. Ed auf dem Bett und Al gegenüber von ihm auf dem Stuhl sitzend. Dankend nahm der Ältere nun selbst den Lappen in die Hand und drückte ihn weiter auf das linke Auge. „Wie ist das passiert Nii-san?“, fragte Al seinen Bruder. Jener schloss sein eines Auge und erklärte ihm was passiert war. „Diese Typen sind da einfach aufgetaucht. Ich weiß nicht warum sie wussten, dass ich da war, oder warum sie das von meinem Arm wussten… Keine Ahnung… Anscheinend hatten sie etwas damit vor. Naja… dann gab es halt Prügel.“Ed musste ein wenig Lachen. „Ihre Gesichter waren wirklich genial, als sie gemerkt haben, was ich drauf habe. Als würde ich mich so schnell von solchen Witzfiguren fertig machen lassen… da haben die sich mit dem Falschen angelegt!“ „Aber sie haben dich trotzdem verletzt!“, warf Alphonse ein und sah ihn ernst an. „Also rede nicht so, als ob das alles nur ein Spaß war!“ „Es war aber lustig…irgendwie…“, meinte er leise, sich mit einem Finger an der Wange kratzend. Mit erhobener Augenbraue blickte ihn der Jüngere an, welcher daraufhin seine Arme verschränkte. „Findest du dein blaues Auge auch lustig?“ Ed seufzte. „Natürlich nicht…“, gab er daraufhin von sich. Auch Al kam nun ein Seufzen über die Lippen. „Wir sollten bald von hier aufbrechen…“, sagte er und legte seine Hand auf die gegenüber liegende Metallhand von Ed und blickte bedrückt gen Boden. Sollte er ihm wirklich nicht erzählen, wer Schuld an der Sache hatte? Dann wären sie diesen Robert vielleicht wieder los, was Al natürlich nur Recht wäre. Aber Noah konnte seine Gedanken lesen und meinte, er hätte keine bösen Absichten dabei gehabt… und er hatte es ihm sogar erzählt. Theoretisch hätte er es auch für sich behalten können… Aber warum hatte er es dann überhaupt getan, wenn er es doch anscheinend bereute? Ed legte seinen Kopf ein wenig schief und nahm den Waschlappen von seinem Auge, legte jene menschliche Hand auf seinem Oberschenkel ab. „Was ist los Al?“, fragte der Ältere, wobei auch er eine bedrückte Miene aufsetzte. „Ich mach mir Sorgen Nii-san… was wenn das nicht die einzigen sind, die hinter deinem Auto-Mail her sind?... Wenn es noch stärkere von denen gibt, gegen die du nicht so leicht ankommst?“ Ed grinste und blickte weiter seinen Bruder an. „Keine Sorge Al. Die kriegen mich nicht so schnell! Und gegen den großartigen FullMetal Edward Elric kommt eh niemand an!“, gab er gekonnt an, doch überzeugte dies seinen Bruder überhaupt nicht. „Und was wenn doch!? Wir können keine Alchemie mehr einsetzten Nii-san! Vergiss das nicht. Und was ist dann? Wenn du nicht mehr heil nach hause kommst?!“ Mit großen Augen sah Ed seinen Bruder an, dem langsam kleine Tränen empor traten. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Du machst dir wirklich zu viele Sorgen Al… das wird ganz bestimmt nicht passieren… nicht solange du bei mir bist… hab ich recht?“ Der Jüngere schluckte, legte seinen Kopf auf Edwards Knien ab und schloss die Augen, wobei die kleinen Tränen langsam über sein Gesicht flossen. Ed legte den Waschlappen zur Seite und strich daraufhin vorsichtig mit seiner Linken durch Als Haare. „Al?..“ fragend sah Ed zu Alphonse hinab und wartete auf eine Reaktion. Erst nach kurzer Zeit regte dieser sich. „Ja?..“ sagte er und sah auf. „Ist schon okay.. ich mach keine Alleingänge mehr.. das nächste Mal nehm ich dich mit ja..? Dann mischen wir die zusammen auf..“, sagte er grinsend und nickte. Er hob die Hand und wischte die Tränen in Al´s Augenwinkel weg. „Versprich es..!“ forderte jener und sah Edward ernst an. „Versprochen..! Indianer Ehrenwort..“ grinste kleinerer und sah sich dann im Raum um. „Sag mal.. kann man hier eigentlich auch irgendwie duschen oder so?.. Ich hätte da dann dringendes Bedürfnis zu.. ich riech ganz muffig.. nach alten Büchern.. und nur mit ner Schüssel heißem Wasser komm ich nich mehr weit…“ bemerkte Ed und hielt sich scherzend die Nase zu. „Ja hier gibt’s ne Dusche..“, sagte Alphonse, „aber die gehört zur ganzen Gaststätte...da gehen alle hin.. und außerdem ist das Wasser eiskalt..“ fügte er noch hinzu. „Noah hat eine Badewanne auf ihrem Zimmer, sie hat bestimmt nichts dagegen wenn du die mal benutzt..das Wasser ist da auch bestimmt schön warm.. Außerdem ist sie ja noch unten.. da stört es bestimmt keinen...“, lachte Al, bedachte dabei aber nicht, was er sich da gerade einhandelte. „Baden?... das hab ich ja schon seitdem wir Kinder waren nicht mehr..“ bemerkte Ed und strich sich die Haare aus dem Gesicht. „Ja gut...“ sagte Edward und stand dann auf. Al folgte ihm fröhlich in Noah´s Zimmer, welches sich ja direkt neben ihren befand. Drinnen angekommen suchten sie gleich den kleinen gefliesten Raum, in dem eine Badewanne stand. Alphonse drehte schnell das warme Wasser auf und Edward schloss die Tür hinter sich ab. Al setzte sich auf dem kleinen Holzhocker, der neben der Wanne stand und wippte froh vor sich hin, als ihm dann beinahe die Augen aus dem Kopf fielen. Sein Bruder fing an sich auszuziehen... und das direkt vor seinen Augen! Sofort schoss ihm die Röte ins Gesicht und er konnte die Augen einfach nicht abwenden. Edward stand mit dem Rücken zu ihm und zog sich langsam die grüne Weste aus, die er trug. Auch sein weißes Hemd fand bald den Weg zum Boden. Der Raum war hell erleuchtet und gut waren die Narben um den Metallenen Teil zu erkennen, der die Auto-Mail an Ed´s Körper hielt. Al hasste es, diese Narben zu sehen, denn immer wieder erinnerten sie ihn daran, was Edward für ihn getan hatte. Er hatte sein Bein und den Arm verloren alles nur um ihn zu retten. Niemals würde er dies wiederkriegen, so wie Al. Er hatte seinen Körper wieder. Nur Ed blieb zurück, ohne Arm und Bein. Edward drehte sich um und sah zur Wanne. Gerade öffnete er seinen Gürtel um sich auch der Hose zu entledigen. „Al..?“ „AL!“ Genannter zuckte zusammen. Er war gerade mit den Gedanken ganz woanders gewesen. Schon anwesend hier, bei dem was Ed gerade tat, aber er hatte voll abgeschaltet, was das logische Denken betraf. „Ja..Nii-san?..“ „Die Wanne ..das Wasser läuft gleich über..“ sagte Edward und schnell dreht Alphonse das Wasser ab. Langsam zog dann Ed sich seine Hose aus und ließ sie zu den restlichen Sachen auf den Boden fallen. Und wieder war ein Teil seiner Auto-Mail zu sehen. Sein linkes Bein. Auch hier ragten oberhalb des Knies einige Narben hinaus und ließen einen unschönen Anblick zu. Doch wie es schien, störte das den älteren Elric nicht mehr. Er hatte längst gelernt, damit zu leben. Alphonse starrte seinen Bruder an, der sich so freizügig vor ihm entblößte. Ihm wurde ganz heiß bei dem Anblick. Ed bemerkt das Al ihn anstarrte doch wollte erst mal nichts dazu sagen. Nachdem er dann vollkommen entkleidet war, stieg er schnell in die Wanne und ließ sich bis zum Kinn ins Wasser sinken, wobei sein Zopf am Rand der Wanne hinaushing. „Haaaach..“ kam es von Edward und er lehnte sich zurück. „Das ist schön..“ sagte er und schloss kurz die Augen. Alphonse stand auf und kniete sich zu Edward an den Rand der Wanne und fingerte ihm in den Haaren herum, um den Haargummi zu lösen. „Hey..“ meckerte Edward, doch verstummte sogleich wieder. Er hatte ja eigentlich nichts dagegen wenn Al dies tat. „Ich mach nur deine Haare auf...“ grinste Al. Langsam fielen dann seine Haare auf seiner Schulter hinab und gelangen ins warme Wasser. Da die sowieso gewaschen werden mussten, tauchte Ed einen Moment lang ab und kam tauchte entsprechend mit nasse Kopf wieder auf, wischte sich mit der Hand das Wasser aus dem Gesicht. „Das war wirklich mal wieder nötig!“, meinte Ed und blickte zur Seite, um seinen Bruder anzusehen. Dieser hatte ihn noch immer beobachtet und auch seine Gesichtsfarbe war noch ziemlich dunkel… „Hey…, werde du mir nicht auch noch krank“, kicherte der Ältere und stützte sich mit den Armen am Rand der Wanne ab. „Nein nein!“, kam es von Alphonse und schüttelte nur mit dem Kopf. Auf Edwards Lippen bildete sich ein kleines Grinsen. „Willst du nicht mit mir zusammen baden? So wie früher, als wir noch klein waren?“ Überrascht von dieser Frage starrte Al seinen Bruder an und wurde nur noch röter. „..Wi…Wie? Ich…aber …“ „Na komm schon!“, versuchte Edward seinen Bruder zu überzeugen, „wo bleibt denn der Spaß? Weißt du wie lange das schon her ist? Und das war doch früher auch immer lustig zu zweit in der Wanne!“ „Ja aber da waren wir ja noch kleine Kinder und außerdem hab ich doch erst geduscht!“, konterte Al, doch schien er nicht gegen Eds Überredenskunst, oder besser gesagt, diesem unwiderstehlichem Blick nicht ankommen. „Aber das kannst du doch nicht hiermit vergleichen! Na los, ich guck dir schon nichts weg!“, lachte Ed, „und hier ist doch noch Platz, extra für dich“. Ein Seufzen entwich Al, was so viel bedeutete, dass sein Bruder gewonnen hatte, und er stand vom Hocker auf, und entledigte sich selbst seiner Kleidung, wobei auch er dabei beobachtet wurde. Langsam ließ sich der Größere mit in das Wasser sinken und passte auf, dass er dabei nicht das Wasser raus schwappte. Edward schmunzelte bei dem Anblick seines verlegenen Bruders, was er an dessen Gesichtsausdruck und seinem Verhalten erkannte. Tja, als Kinder war es wirklich anders gewesen…, aber sie waren immer noch Brüder, und das konnte ihnen keiner nehmen. Stumm saßen beide in der Wanne, und mussten aufpassen, dass sie sich nicht gegenseitig andauernd die Beine aneinander schlugen und winkelten sie daher jeweils an den eigenen Körper. Noch immer lag die Röte auf Alphonse Wangen und machte auch nicht den Anschein, als wolle sie verschwinden. Aber zu seinem Verwundern, wurde auch Ed nach und nach immer röter, zumindest hatte er das Gefühl, je länger er ihn beobachtete. Und es war wirklich nicht einfach den Blick von ihm zu wenden. Selbst mit den Auto-Mails… Sein Körper… einfach alles stimmte bei ihm. Er wirkte auf ihn einfach nur anziehend… und dabei vergaß er die Tatsache, dass sie Brüder waren. In einem Augenblick wie dem, war Ed für ihn einfach nur ein begehrenswerter Mensch, den er für sich wollte. Und dieser Gedanken war wirklich nicht ohne. Der Ältere spürte den Blick seines Bruders regelrecht auf sich…, aber es war ihm nicht wirklich unangenehm... eigentlich mochte er es… aber kam es ihm doch irgendwie falsch vor, das Gefühl zu haben, sich zu wünschen, dass Al ihn anfassen würde… aber auf eine Weise, wie es Brüder nicht tun sollten… und anscheinend war er nicht der einzige, der so dachte… Überrascht blickte plötzlich der Kleinere zu seinem Bruder, welcher sich von seinem Platz erhoben hatte und nun in der Wanne kniete. Automatisch senkte Ed eines seiner Beine und Al gelang einige Zentimeter zu seinem Bruder, bis er sich direkt über ihn gebeugt hatte. Edwards Atem ging schnell, als er auf zu Alphonse sah. „Ed…“, kam es leise über dessen Lippen und das Herz des Älteren raste, als er seinen Namen hörte. Es passierte nicht oft, dass Al seinen Namen sagte... und wenn, dann sicherlich nicht mit diesem Unterton und Gefühl in der Stimme. Das Blut in seinem Körper pumpte immer weiter und sein Blick verschwamm ein wenig, vor der Hitze, die in ihm aufstieg. „Al…“, entwich es ihm mit heiserer Stimme und nur kurz darauf spürte er die weichen Lippen Alphonse‘s auf seinen eigenen und schloss die Augen. Er schlang seine Arme um den Nacken seines Bruders und lies seine Zunge gegen die von Al stoßen, suchte dabei die körperliche Nähe. Als sie den Kuss wieder lösten, spürte er den heißen Atmen Al‘s auf seiner Haut und jener machte sich über dessen Halsbeuge her und hinterließ ab und an kleine Andenken auf Ed´s heller Haut. Ein Klopfen war zu vernehmen. „Hallo? Ed? Al? Ist da einer von euch?“, kam es fragend von Noah, die sich nur darüber wunderte, warum ihre Badezimmertüre zugesperrt war. Vor Schreck drückten sich die beiden voneinander weg und Al setzte sich schnell auf. Realisierten, was passiert war… Was hatten sie da gerade nur getan?! Kapitel 19: Chapter 19 ---------------------- „Äh..ja..Nii-san..ist hier drin..“ sagte Alphonse ganz aufgeregt und stieg sofort aus der Wanne und nahm sich ein Handtuch. Noah nickte nur, was die beiden ja nicht sehen konnten, und verließ wieder den Raum, da alles in Ordnung zu sein schien. Leicht verlegen setzte Al sich auf den Hocker und wartete, dass Edward fertig wurde. Dieser tauchte bis zur Nasespitze ins Wasser und lief knallrot an. „Ich zieh mich schon mal an…“ sagte Al und gesagt getan verließ er dann den Raum. Ließ Edward ganz allein zurück. Dieser blieb noch eine Weile in der Wanne hocken und starrte auf das Wasser, das mit der Zeit immer kälter wurde. Er musste husten, da dies seiner Erkältung nicht wirklich gut tat. Wahrscheinlich würde es wieder schlimmer werden, wenn er hier noch länger drinnen verweilen würde, dachte er sich und stieg dann aus der Wanne. Er setzte sich auf den Hocker und trocknete sich mit dem Handtuch ab. Mit einem anderen Handtuch wischte er dann auch den stählernen Teil seines Körpers trocken. Langsam fuhr er mit dem weichen Stoff über die Schulter, der Arm und auch sein Bein musste trocken werden damit es nicht porös wurde. Winry hatte zwar gesagt, dass dies ein spezielles Stahl sei, das nicht rosten würde, aber da die Auto-Mail schon seit fünf Jahren nicht gewartet worden war, konnte man ja nie sicher genug sein. Al währenddessen hatte sich auf das Bett gesetzt und das Handtuch über den Kopf gelegt. Seine Haare waren auch etwas nass geworden und bevor er sich auch noch eine Erkältung einfing, hatte er lieber das Fenster geschlossen und das Handtuch über den Kopf gelegt. Mit einem eher gleichgültigen Blick starrte er auf den Holzboden vor sich und dachte nur an Geschehenes. Wie konnte das nur passieren? Noch nie waren sie sich so nahe gekommen! Sie hatten schon oft zusammen gebadet, aber wie Ed sagte, da waren sie noch klein. Als Kinder war es immer lustig gewesen zusammen zu Baden. Wenn Kaa-san ihnen das Wasser einließ und sie in der Wanne herumtollten. Das war wirklich schön. Al schweifte ab in Gedanken, bekam überhaupt nicht mit, dass Edward wieder den Raum betrat. Er war in Gedanken, in der Vergangenheit. Er überlegte wie ihr Leben wohl weitergegangen wäre, wenn Kaa-san nicht gestorben wäre. Wenn man gewusst hätte, welche Krankheit sie hatte und man ihr hätte helfen können... Es wäre wahrscheinlich so weiter gegangen, wie es war und die beiden wären nie von Zuhause weg. Wären nicht auf die Suche nach dem Stein der Weisen gegangen... Ed wäre nie Staats-Alchemist geworden und er hätte nie in dieser Rüstung gesteckt. Dann wären sie jetzt noch zuhause, die Welt wäre heil und niemals wären sie in dieser Welt gekommen. In die Welt in der Al anscheinend nicht der einzige war, der Ed für sich wollte. Er seufzte bei dem Gedanken. Irgendwie vermisste er es schon Alchemie anzuwenden, sie gehörte schließlich zu seinen Leben. Aber wie die beiden schon gesagt hatten, egal was sie ausgeben mussten, Hauptsache sie waren zusammen. Dafür hatten sie ihre Welt verlassen und waren hier geblieben. Aber wirklich weit gekommen waren sie hier nicht. Sie hatten noch keine wirkliche Spur der Uranium-Bombe, der man hätte nachgehen können. Nur einige Hinweise, aber nicht genug um etwas Konkretes zu vermuten. Ed legte das klamme Handtuch auf die Stuhllehne, damit es trocknen konnte und warf einen Blick zur Seite. Al saß auf dem Bett und blas Trübsal. So sah es zumindest aus. Ed wusste nicht genau, ob er etwas sagen sollte. Er war sich unsicher. Er wusste nicht genau, wie er sich verhalten sollte. Aber das Schlimmste an allem war... was wenn Noah das Herausfinden würde? Das wäre eine Katastrophe, fand Ed zumindest. Damit würde ihn Rob bestimmt aufziehen. Denn wenn dieser Kerl wirklich der Taisa, der Roy Mustang, in dieser Welt war, dann würde dies ihm einen Heidenspaß bereiten. Auch er seufzte und bei diesem Geräusch wand Al den Blick zu Edward und seine Augen weiteten sich bei dem was er sah. Kleine dunkelrote Flecken hatten sich an Ed´s Hals gebildet, die wirklich perfekt zu sehen waren. Denn der Kragen seines Hemdes war nicht so hoch um sie zu verdecken. Wahrscheinlich würde er einen Schal tragen müssen damit sie nicht auffielen. Al starrte noch immer auf die Flecken, wobei er wieder rot wurde. Das hatte er ja wirklich sauber hinbekommen! Ed bemerkte den Blick natürlich und sah ein wenig verwundert zu seinem Bruder. „Al?“, fragte er vorsichtig, weil er ja nicht genau wusste, was jetzt los war. Langsam hob Angesprochener den Finger und zeigte auf Edwards Hals. „...äh... Nii-san...da...am Hals...“, kam es in Bruchstücken von dem Jüngeren und zeigte an seinem eigenen die Stellen, welche Ed an sich ansehen sollte. „Hm?“, machte er und versuchte runter zu sehen, doch klappte das ja nicht. Also ging er zum Spiegel und sah hinein. Entsetzt erblickte er die roten Flecken und seine Gesichtszüge zuckten ein wenig. „Al! Wa... Was hast... du da gemacht?!“, stotterte er. „Wenn das die anderen sehen!“ „Tut mir leid!“ „Wie soll ich die jetzt bitte weg machen?!“, fragte Ed, ein wenig aufgebracht. Al stand schnell auf und kramte in der Tasche nach einem Schal, oder zumindest einem Tuch. Doch fand er zum Glück einen dünnen grauen Schal und ging zu seinem Bruder hin. „Leg den um! Wir sagen einfach, dass deine Erkältung wieder schlimmer geworden wäre, oder sonst was! Aber so sieht man die Flecken nicht…“, meinte er, zum Schluss hin, kleinlaut, da er ja dies eingebrockt hatte. Ed seufzte erneut und nahm den Stoff, wickelte ihn sich um seinen Hals um die Idee erst einmal auszutesten. So wie er nun aussah, würden sie auch sicher mit dieser Ausrede durchkommen. Und das kalte Wasser hatte ihn ja wirklich ein wenig gereizt. Aber ob die Erkältung wirklich schlimmer werden würde, schloss Ed aus. Dafür hatte er sie schon viel zu lange gehabt. Alphonse stellte sich direkt hinter seinen Bruder und betrachtet Eds Spiegelbild. „Passt doch! Das merken die bestimmt nicht..“ Ein kleines Kichern entwich seinen Lippen. Ein wenig ulkig sah das ja doch aus... Ein böser Blick vom Älteren folgte. „Lach nicht so dreckig Al...“, meinte er, nahm den Schal wieder ab und legte ihn dann mit auf dem Stuhl, „immerhin sind die von dir...“. Verlegen kratzte sich der Größere am Kopf. Ja, das war schon peinlich... vor allem weil er diese Knutschflecke seinem eigenen Bruder verpasst hatte. Auch wenn er in dem Moment, als es passiert war, nicht mehr das Gefühl hatte, sie wären welche, aber es war nun mal eine Tatsache. Und das war nicht richtig von ihm gewesen... Er durfte sich doch nicht über seinen eigenen Bruder hermachen. „Verzeih mir...“, fing Al leise an, „ich... ich hätte das nicht tun dürfen... sei mir bitte nicht böse... ich... hatte mich nicht unter Kontrolle...“ Ed sah seinen Bruder an, blickte jedoch dann selbst zur Seite, wie auch Alphonse. Kein Wunder, dass er ihm nicht ins Gesicht sehen konnte, für das was passiert war. Eine kurze Stille herrschte, die der Kleinere jedoch brach. „Es... es war nicht deine Schuld...“, gab Ed dann zu, „immerhin hab ich es zugelassen... und...“ Al erhob seinen Blick und wartete, dass der Ältere seinen Satz beendete, beobachtete, wie er dabei immer röter im Gesicht wurde. Verlegen starrte jener auf seine Finger, mit denen er herumspielte. „Es... hat... das Gefühl... mein Herz...“, ein kleiner Seufzer kam wieder über seine Lippen, da er sich innerlich überwinden musste, „Al.. es hat sich so... schön angefühlt.. obwohl es doch falsch war...“ „In dem Moment... fandest du es da denn ‚falsch‘?“, kam nun die Frage von Alphonse und er blickte seinen Bruder fest in die Augen, als Ed seinen Blick erhob. Der Ausdruck in Al‘s Gesicht wirkte so stark und sicher. „Auch wenn ich mich dafür entschuldigt habe... ich bereue es nicht.“ Ed’s Mund öffnete seinen Mund ein wenig, als ob er etwas darauf sagen wollte, doch schaffte er es nicht und er konnte seinen Blick nicht von dem Größeren wenden. Jener ging Schritt für Schritt auf ihn zu und fasste ihn dann an die Schultern. „Und ich glaube... wenn ich es dürfte... ich würde es wieder tun...“, flüsterte Al seinem Bruder entgegen, dem ganz warm bei dieser Aussage wurde. Plötzlich drückte er Ed ganz nah an sich, wobei dem anderen gar nichts übrig blieb, selbst seine Arme um den Körper des Jüngeren zu legen und die Augen zu schließen. Und ein weiteres Mal an diesem Tag, hatte er die Lippen seines Bruders mit den eigenen verschlossen. Sanft strich Al mit seiner Hand über Eds gerötete Wange, als er wieder seine Zunge spüren konnte. Er hatte ja erwartet, dass er ihn zurückstoßen würde, oder ihn anbrüllen würde, für das, was er jetzt tat, aber Edward reagierte mit dem genauen Gegenteil. Alphonse wusste, er liebte seinen Bruder! Er begehrte ihn! Er wollte ihn für sich alleine haben! Der einzige sein, der ihn berührte.. Mit Ed machte Alphonse eine Schritte rückwärts, immer darauf bedacht das Ed nicht stolperte. Vorsichtig legte er sich mitsamt seinen Bruder in das Bett, welches ja gleich neben ihnen stand, und stützte sich mit dem Unterarm neben Eds Körper ab, um sich leichter über ihn beugen zu können. Kurz unterbrachen sie ihren Kuss, um Luft zu schnappen, sahen sich dabei direkt in die Augen. „..Was... tun wir hier Al?“, fragte Ed mit einem verschleierten Ausdruck und ein verwirrter Lacher entkam es ihm, wobei der Größere bei diesem Anblick lächelte. „Fühlt es sich falsch an?“, fragte nun er, Eds Frage offenstehend. Kapitel 20: Chapter 20 ---------------------- Einen kurzen Moment schloss Edward seine Augen und überlegte. Wenn er sich so durch den Kopf gehen ließ, ja, es war ein großartiges Gefühl, was ihn überkam. „Nein…“, kam es dann leise von ihm auf die Frage des Jüngeren. Gerade als Al sich, zufrieden von der Antwort, wieder zu ihm vor beugen wollte, hielt ihn jedoch sein Bruder mit seinem Arm zurück und legte die Hand auf die gegenüberliegende Schulter. Verwundert sah er ihn an, verstand nicht, was los war, wobei der Kleinere der beiden nur zur Seite sah. „Was ist?“, fragte er daher. „Ich weiß nicht ob das gut ist Al… wir sind doch Brüder! Auch wenn es sich schön anfühlt…, dennoch ist es nicht in Ordnung. So etwas dürfen wir doch gar nicht…“ „Und wenn schon… das muss doch keiner erfahren oder?“, meinte daraufhin der Größere und hob fragend die Augenbrauen. Ein Seufzen entwich Ed und er blickte wieder zu seinem kleinen Bruder. „Früher oder später würden die andern beiden merken, dass da was zwischen uns nicht stimmt… vor allem Noah…“ Alphonse schüttelte nur den Kopf und fasste sich an die Stirn. „Weißt du wie egal mir das wäre?“, fing er an und starrte mit einem festen Blick auf Ed. „ Du bist für mich das Wichtigste auf der ganzen Welt! Da scher ich mich doch nicht drum, was die Leute über uns denken würden, würden sie es herausfinden! Ich liebe dich über alles! Das ist die Wahrheit! „ Edwards Augen weiteten sich, als er diese Worte von ihm hörte. Lieben? So, wie er es aussprach, war sicherlich keine normale Bruderliebe gemeint, und schon allein, was sie hier taten, sprach ja nicht dafür. Doch wurde ihm komisch in der Magengegend. Ja, ihn lieben, das tat er zwar auch, und er war auch für ihn der wichtigste Mensch, aber eben, weil er sein Bruder war... Ja, und er hatte auch Vorstellungen davon, seinem Bruder auf einer ganz anderen Weise nahe zu sein, teilweise auch so wie sie es gerade eben waren… aber war es denn wirklich diese gewisse Art von Liebe die er für ihn empfand? Oder war er einfach nur ‚notgeil‘?? Noch konnte Ed sich keine Antwort auf seine Gedanken zusammen reimen. Aber vielleicht würde er sich dem noch klar werden, vielleicht schneller als ihm lieb war... Doch im Moment, fühlte er sich einfach so, als hätte er es nötig, mit seinem eigenen Bruder rum zu machen. Vorsichtig drückte er Al zur Seite, damit jener nun neben ihm auf dem Bett hockte. Selbst stütze er sich nach hinten mit seiner Auto-Mail auf der Matratze ab. „Warte…“, kam es dabei von ihm, mit einem verzerrten Gesichtsausdruck, „…das… ich muss nachdenken… du weißt Al, dass ich dich auch liebe… aber ich weiß nicht, ob es dasselbe Gefühl ist, wie du hast. Vielleicht reagiert mein Körper nur so, weil ich mich nach körperlicher Zuneigung sehne… aber…“ „Du brauchst nichts erklären… Ich versteh schon…“, murmelte nun Alphonse dazwischen und wand seinen Blick zur Seite und sah auf den Holzboden. Eine peinliche Stille lag im Raum, bis der Größere sie jedoch mit leiser Stimme bracht. „Ich geh dann mal runter und geh Noah zur Hand…“, meinte er noch, bevor er sich langsam vom Bett erhob, sich die Schuhe anzog und das Zimmer schweigend verließ. „Verdammt nochmal…“, fluchte Edward leise, schlug sich die Hände aufs Gesicht und lies sich zurück aufs Bett fallen. Das war nicht gerade toll gewesen, doch fühlte sich Ed im Moment einfach so, das musste Al akzeptieren...doch wirkte er ziemlich getroffen von seiner Aussage…und er hielt es daher für ein Wunder, wenn sein Bruder heute überhaupt noch ein Wort mit ihm wechseln würde. Aber darüber reden mussten sie auf jeden Fall noch… sobald sich Edward über seine wahren Gefühle im Klaren war, und er genau so darüber denken konnte wie Al… Er rollte auf die linke Seite. Noch immer hatte er seien Augen geschlossen und die Hände davor liegen. Er seufzte erneut. Mit einem Satz schwang er sich von der weichen Matratze auf der er noch eben gelegen hatte. Er musste nachdenken. Über das was passiert war. Über das was die beiden getan hatten. Er seufzte wieder. Warum war das alle nur so kompliziert? Warum nur? Warum konnte er es nicht einfach so wie es war hinnehmen? Er ging zum Fenster und sah hinaus. Gerade als er den Blick über die Straße schweifen lief sah er, wer dort gerade die Herberge betrat. Seine Augen weiteten sich bei dem Anblick. Was hatten die hier nur verloren? Das waren die Kerle aus der Bibliothek! In Windeseile nahm Ed sein Haargummi und machte seine Haare zu einem Zopf. Dann packte er seine Jacke und streifte sie über, während er die Treppe hinunterlief. Auch seinen Rucksack schnappte er und hielt ihn vorerst in der Hand, bevor er ihn sich aufzog. „AL..AL!...ALPHOSNE!“ rief er und stürmte in die Küche. Al kam ihm schon entgegen, da er sein rufen gehört hatte. „Schnell..schnell...schneller!“ drängte Edward und packte auch Noah am Handgelenk, welcher er zuvor auch ihre Tasche übergeben hatte. „Wir müssen weg..mehr erklär ich nachher..bitte..kommt..“ Er zerrte die beiden zur Hintertür der Küche hinaus und ließ Noa wieder los. Sie folgte von alleine. Doch er dachte gar nicht daran Al loszulassen. Er wollte nicht wieder von ihm getrennt werden. Nicht schon wieder... „Beeilt euch!“ drängte er die beiden, welche nur verdutzt waren über seine Reaktion, und führte sie in die Scheune, die auch zur Straße hinaus führte. Bestimmt hatten die Kerle schon mitbekommen, dass sie dort gewesen waren. Gerade überquerten sie die Straße als einige der Männer die ihn zu verfolgen schienen wieder das Gasthaus verließen. „Da ist er!“ rief einer der Männer und Ed nahm die Beine in die Hand und lief so schnell er konnte. Vorerst blieb ihnen wohl nichts anderes übrig als zu fliehen. „Weg hier..weg hier..“ rief Ed und zog Al hinter sich her und verschwand zwischen den Häusern. Warum mussten diese Idioten auch gerade jetzt auftauchen? Konnten die einen nicht mal in ruhe lassen? Das ärgerte Ed so. Am liebsten wäre er stehen geblieben und hätte sie alle nach allen Regeln der Kunst vermöbelt. Alles in allem wurde es eine dicht an dichte Verfolgungsjagd. Immer weiter drängten sie ins Stadtinnere vor. Was aber für sie nur ein Nachteil war da sie sich hier nicht auskannten. Schnell versteckten sie sich hinter einigen leeren Fässern um zu verschnaufen. „Wer sind die Kerle, Nii-san?“ fragte Al und fasste Ed an der Schulter. Dieser fuhr erschrocken herum und fasste sich erleichtert an die Brust. „Die Kerle..die haben mich in der Bibliothek angefallen…die wollten was von meinem Auto-Mail...glaub ich..aber..warte..“ Langsam kamen 3 großgewachsene Männer auf den Platz. „Edward?..Edward Elric richtig?..Nun Komm schon raus..wir wissen das du hier bist..Du hats eine Bruder oder?..Alfonse? oder so ähnlich..genau wie Alfonse Heiderich...seltsam das er verstorben ist..aber schade ist‘s auch nicht drum..er hatte den Staat verraten..aber wirklich seltsam...Heiderich stirbt und auf einmal taucht jemand anderes auf..willst du uns das nicht erklären?..“ Stille herrschte. Ed hatte schwer sich zusammenzureißen. Bei dem was sie über Alfonse sagten... Er war ein so herzensguter Mensch gewesen! Und noch immer tat es Edward so leid, was geschehen war. Er hatte ihn gemocht. Nicht weil er, wie es schien, der Al in dieser Welt war. Er war sein Freund, ein guter Freund. Jemand für den man bereit war, etwas zu opfern. Noch ein Wort über Alfonse und ich mach den Kerl platt, dachte Edward und schwieg. Al merkte wie sein Bruder innerlich kochte. Er konnte es verstehen, sie hatten schon öfter über Alfonse gesprochen und jedes Mal merkte Al wie sehr er Ed am Herzen hing. Sie waren wohl wirklich eng befreundet. Zwar nicht so, dass er so fühlte wie Al, aber er schien Edward auch sehr gemocht zu haben. „Für wen arbeitest du?..Los raus mit der Sprache?!“ forderte der blonde Mann. „DU bist ein Versager, genauso wie dieser Heiderich!“ „Nii-san..bleib.....ruhig“ noch bevor Al diesen Satz zu Ende gesprochen hatte, war Ed auch schon verschwunden. Jetzt ist er fällig! Sagte sich Ed und stürmte unbemerkt zur Seite. „NII-Sa...“ Al wollte aufspringen und Ed folgen, doch wieder unterbrach man ihn mitten im Satz und jemand zerrte ihn in ein Haus. Robert hatte ihn von hinten gepackt und ins Sichere gezogen. So wie es schien, waren sie direkt vor seinem Laden gelandet. Auch Noah hatte er hinein geholt. „Was soll das?“, keifte Al und wollte sofort hinaus zu seinem Bruder stürmen. „Warte..!“ sagte Rob und hielt ihn an der Schulter fest. Al riss sich los und ging zumindest ans Fenster uns sah war passierte und wenn es zu viel für Ed werden würde, würde er ihm zu Hilfe kommen. Ob Robert wollte oder nicht. „IHR PENNER!“ schrie Edward und hatte sich auf das steinerne Geländer einer Brücke gestellt und knackte wütend mit den Fingerknöcheln. „Nana..Bürschchen..wer wird denn gleich vorlaut werden? So ein Winzling wie du kann uns nichts anhaben!“, lachte der Mann und präsentierte seinen eisernen Schlagstock. „KLEIN?!“ fragte Edward genervt nach. „ICH BIN NICHT SO KLEIN WIE EINE FUSSEL!!“ schrie er wütend und schob sie die Ärmel zurück. „Macht bloß nie wieder eine falsche Bemerkung über meinen Bruder oder Alfonse..sonst mach ich Apfelmus aus euch!“ „Was meinst du denn? Das ihr alle totale Versager seid? Oder etwa das dein lieber Herr Bruder ein Idiot ist? Oder dieser Heiderich?“ Edward schnaufte schwer wütend und schob sein Hemd zurück, damit man auch gut seine Auto-Mail sehen konnte. „Ich werde euch zeigen was es heißt sich mit dem FullMetal anzulegen! Ab morgen könnt ihr den Gänseblümchen von unten beim Wachsen zusehen!“, schrie Edward und machte einen Satz von der Steinernen Mauer und stürmte auf die Männer zu. Kapitel 21: Chapter 21 ---------------------- Die Wut die sich in Edward ansammelte, fand keine Grenzen, zumindest nicht bei diesen Typen. Das was sie über seinen kleinen Bruder und Alfonse sagten… das ging eindeutig zu weit! Und für Ed war es der einzige Weg mit Prügel, diese Kerle dafür zu bestrafen. Mit denen Reden hätte eh nicht funktioniert. Und verdient hatten sie es! Die Männer machten sich auf eine Konfrontation bereit und versuchten Edward in der Luft zu packen. Doch traf der Blonde, nach dem Sprung von der Mauer, direkt mit einem Fuß inmitten des Gesichts von einem dieser Riesen, welcher sich die blutige Nase hielt, und dann sprang Ed gleich auf den nächsten zu, verpasste diesem dann eine mit seiner Auto-Mail. Jedoch hatte der Dritte im Bunde dieser Typen es geschafft Ed von hinten zu packen, als er den einen mit der Metallfaust schlug, und schmiss ihn über sich in Richtung Boden und der Kleine prallte mit den Rücken gegen die leeren Fässer, hinter denen er sich noch zuvor mit den anderen versteckt hatte. Ein lauter Schrei entkam ihm dabei und er hielt sich schützend die Arme vor seinen Körper. Jener der Männer, der ihn dort hin geschleudert hatte, ging auf ihn zu und zog ihn am Kragen hoch. „Mach keine Dummheiten Freundchen!“, meinte dieser und Ed verzogen seine Gesichtswinkel zu einem bösen Ausdruck. „W..Was seit ihr für Kerle..? Seit ihr etwa von der Thule-Gesellschaft?!“, stammelte er unter dem harten Griff mit lauter Stimme hervor und die drei fingen das Lachen an. Wie es aussah konnte er keine Antwort von ihnen erwarten und Edward packte dem Klos wütend, mit seiner Auto-Mail, am Arm, verstärkte den Griff immer weiter mit all seiner Kraft, bis der Mann schreiend Ed los lassen musste, da er ihm sonst noch den Arm gebrochen hätte. Das wäre dem Elric jedoch egal gewesen. Erstaunen stand in den Gesichtern der andern zwei Typen, doch gaben sie wegen so einer Kleinigkeit nicht nach und nun versuchte der zweite Edward wieder zu packen. Ed konnte diesem noch ausweichen, da ja der andere mit den braunen Haaren daneben noch seinen schmerzenden Arm hielt seinem Kollegen nicht half, und Edward rutschte durch die Beine des Kerls. Doch wurde er von dem mit der Glatze abgefangen und er drückte ihn gegen die nächstliegende Hauswand. „Du elendiger…!“ Mit seiner Hand hatte er Eds Hals umfasst, mit der anderen ballte er dann eine Faust und schlug in seinen Magen. Edward spuckte Galle, als ihn der Druck durchfuhr und keuchte auf. Man lies ihn los und er knallte hart auf den Boden. Es drehte sich alles in ihm und der Typ drückte ihn mit seinem Fuß auf die Steinstraße. „Du Wurm!“ lachte er. Zuckend versuchte er seinen Kopf anzuheben. „Ihr Arschlöcher!“ kam es von ihm und versuchte den Kerl irgendwie mit seiner Auto-Mail zu packen. Al sah noch immer aus dem Fenster und Wut stand in seinem Gesicht geschrieben. Langsam würde er es nicht mehr aushalten hier nur rumzustehen und zuzusehen, wie diese Kerle seinen Bruder vermöbelten! Das konnte er doch nicht zulassen! Bloß weil Robert das so verlangte! Ed war noch immer geschwächt und gegen drei dieser Muskelprotze würde er sicher nicht ankommen. Noah wollte sich das gar nicht antun. Sie hatte einfach nur Angst davor und sie hielt sich die Hände vors Gesicht. Ein paar Mal trat der Kerl Edward mit voller Wucht auf den Rücken und dieser spuckte Blut. Dann packte er ihn unsanft am Kragen und hob ihn wieder in die Höhe. „Na endlich genug, Knirps?!“ fragte er und lachte dreckig. Allein bei dem Wort ‚Knirps’ fing Ed´s Blut an zu kochen. Er konnte es einfach nicht ab, wenn man ihn klein nannte oder als solches bezeichnete. Wie er das doch hasste! Er fasste mir den Händen nach den Armen des Mannes und hielt sich daran fest. Mit einem Ruck schwang er die Beine in die Luft und stemmte sich mit aller Kraft gegen den Kopf des Mannes. „Nenn mich nie wieder KNIRPS!“, presste angestrengt zwischen den Lippen hindurch. Der Mann hatte Ed noch immer am Kragen gepackt und drückte nun die Faust zu. Ed hustete bewegte sich doch kein Stück, er wollte auf keinen Fall nachgeben. Das konnte Al nicht mehr mit ansehen. Egal wie sehr sein Bruder sich anstrengte, das konnte einfach nichts werden! Er war zu sehr entkräftet, als das er jetzt noch große Heldentaten vollbringen konnte. Er riss sich von Robert los und rannte zur Tür. Mit einem Ruck riss er diese auf uns rannte, so schnell ihn seine Füße trugen, hinaus. „Niiiii-saaaan!“ schrie er. Er bemerkte wie Edward den Kopf zu ihm drehte. Er schrie seinen Namen. Warum wusste Alphonse nichts. Aber er sah fürchterlich aus. Man konnte die Angst in seinem Gesicht sehen. Er streckte die Hand nach ihm und als Al einen weiteren Schritt machen wollte spürte er einen stechenden Schmerz im Nacken und alles um ihn verdunkelte sich. „ALPHONSE!!!“, ein Schrei der durch Mark und Bein ging, Ed holte mit dem linken Bein aus und trat dem Mann ins Gesicht. Wankend fiel er nach hinten und ließ Ed´s Hemd los. So schnell er konnte rannte er zum am Boden liegenden Al. Er kniete sich zu ihm und fasste nach dem Jüngeren. Blut klebte an seiner Schläfe, was Ed bemerkte, als er nach ihm sah. Etwas blieb an seiner Hand kleben. Lange, so schien es ihm, betrachtete er die dunkelrote Flüssigkeit. Ein Schatten legte sich über seine Augen und als Edward aufsah, sah er den Mann, der Al K.O. geschlagen hatte. Ed´s Augen verengten sich zu Schlitzen. Ein tödlicher Blick traf den Mann. „Jetzt seid ihr fällig..“ murmelte Ed und stand auf. Was dann passierte? Eine Kurzschlussreaktion. Alles um Edward herum wurde schwarz. Er wusste nicht mehr was er tat. Alles, seine Gedanken, sein Empfinden. Nichts von dem war mehr da. Ein Filmriss. Keinerlei Erinnerungen blieben an diese Augeblicke. Das einzige an das Edward sich danach noch erinnerte, war, dass die Kerle alle samt auf dem Boden lagen. Er war der einzige der noch aufrecht stehen konnte. Es war vorerst vorbei. Später, als Al wieder zu sich kam, war alles ruhig. Er öffnete vorsichtig die Augen und sah sich um. Er erblickte zuerst, noch leicht verschwommen, die hölzerne Decke eines Raums, in dem er zu liegen schien. Er sah sich weiter um. Drehte den Kopf zur Seite. Als er seine Hand bewegen wollte bemerkte er einen leichten Druck auf dieser. Er blickte weiter und sah Ed. Er kniete am Bett und hielt Al´s Hand. Mit dem halben Oberkörper lag er auf dem Bett. Den Kopf sanft auf seine Arme gebettet. Er schien zu schlafen. Mit der anderen, freien Hand fasste er sich an den Kopf. Er schmerzte. Al richtete sich langsam auf und sah zu Ed. Erst kurze Zeit später bemerkte er, dass Ed einen Verband um den Kopf hatte. Was war nur passiert? Das einzige, an das er sich erinnern konnte, war ein plötzlicher, stechender Schmerz. War Ed wegen ihm verletzt worden? Ja, sie hatten ihn schon vorher in die Mangel genommen, aber die Verletzung an seinem Kopf... war das wegen ihm passiert? Er seufzte. Er musste so schnell wie möglich herausfinden was passiert war. „Meeeow~“ kam es vom Boden des Zimmers. Al beugte sich nach vorn und als er genauer hinsah bemerkte er eine rotbraune Katze, die sich um Ed schlängelte und an dessen Körper schmiegte. „Na so was..“ meinte Al nur verwundert und lächelte als er das getigerte Tier sah. Die Katze machte einen Satz und stand bei Al auf dem Bett. Sie tapste auf seinen Schoß und rollte sich dort zusammen. Sie war wohl ziemlich anschmiegsam. Vorsichtig legte Al die Hand auf das weiche Fell der Katze und begann sie zu kraulen. Leise fing sie an zu schnurren und schloss die Augen. Was ist nur passiert..., dachte Al und sah wieder zu seinem Bruder, der wie es schien, wohl die ganze Nacht an seinem Bett verbracht hatte. Kapitel 22: Chapter 22 ---------------------- Mit einem kleinen Grummeln erwachte Ed aus seinem Schlaf. Er öffnete langsam die Augen und erblickte die Holzdecke des Zimmers. Seltsam, dachte er, war das nicht das Zimmer, in dem Al im Bett lag? Aber warum lag er nun in diesem? Eindeutig, das war ein Bett auf dem er lag. Fragend blinzelte er und richtete seinen Blick seinen Körper entlang, da er etwas auf seiner Brust spüren konnte. Es war zwar nicht schwer, aber es hinderte ihn daran, sich aufzurichten. Als er sah, was der Grund dafür war, fing sein rechtes Auge an zu zucken. „W…Was?“, machte er und erblickte den Kopf einer kleinen, getigerten Katze. Diese schien es sich auf ihm gemütlich gemacht zu haben und zu schlafen. Leise betrat Al das Schlafzimmer, wobei er sich das auch hätte sparen können, extra still zu sein, da Edward schon aufgewacht war. Ein schiefes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht und er sah seinen Bruder, wie dieser die Katze auf sich mit einem gefährlichen Blick betrachtete. Doch dann bemerkte er wie Alphonse reingekommen war und wand schnell seinen Blick zu diesem. Er musste schon gar nichts mehr sagen. Der Ausdruck in seinem Gesicht sagte schon alles. „Hehe…“, kam es von Al, ging husch zu ihm ans Bett und nahm behutsam die Katze von ihm, welche dadurch aufwachte, sich aber sofort an Al schmiegte, als er sie im Arm hatte. „Wie kam die da hin?“, fragte Ed seinen Bruder in einem leicht grimmigen Ton und zeigte auf seine Brust. Mit einer Hand kratzte sich der Jüngere am Kopf und blickte zur Seite. „Ach… naja… du hast doch so schön geschlafen…“. Edward seufzte nur und unterbrach ihn während seines Erklärungsversuches. „Vergiss es!“, winkte er ab und setze sich nun auf. Doch überkam ihm dabei ein Stechen im Rücken und er zuckte zusammen. Dies bemerkte Al und sah ihn besorgt an. „Tut es sehr weh Nii-san? Du hast einiges einstecken müssen…“, meinte er in einem leisen Ton. Der Ältere wischte sich mit seiner Hand übers Gesicht und legte sie dann auf den Kopf. „Ja… es geht schon…“ Der andere nickte und streichelte dabei die Katze auf seinem Arm. Ein Seufzen entwich den Lippen Eds und er betrachtete seinen Bruder. „Geht es dir denn gut Al?“, fragte er und wieder bestätigte er mit einem Nicken, wurde dabei ein wenig rot. „Alles in Ordnung… ich hab ja nicht so viel abbekommen… Aber der hat ganz schön zugehauen… Aber mich würd interessieren, wie du das geschafft hast, dass die Typen so fertig dalagen, wie es die anderen erzählt haben… ich hab das ja nicht mitbekommen.“ Ein wenig verdutzt blickte Edward drein. Tja… das wüsste er selbst gerne, wie er es in seinem Zustand noch geschafft hatte, diese Kerle so platt zu machen. Er hatte es gar nicht realisiert. Es war, als ob etwas in ihn gefahren wäre um es diesen Kerlen richtig zu geben! Verdient hatten sie es, für das was sie gesagt hatten! Niemand durfte so über Alfonse und seinen Bruder reden! Und das war eben die Strafe gewesen… aber was genau er getan hatte… schon seltsam, dass er es nicht mehr wusste… als wenn das Böse persönlich in ihn gefahren wäre und das für ihn erledigt hätte… aber jetzt darüber nachzudenken bereitete ihm nur weitere Kopfschmerzen also lies er es bleiben. Alphonse bemerkte seinen ernsten Blick dabei und seufzte leise, kraulte die Katze noch immer, welche laut das Schnurren begann. Er konnte sich schon denken, dass ihn das ziemlich beschäftigte. Ihm selbst machte die Sache ja auch ziemlich zu denken. Aber sollte dies nicht ihr jetziges Problem sein und sie sollten sich erst einmal erholen von diesen Schlägen. Doch dann fiel Al wieder etwas ein, was er noch unbedingt los werden wollte… „Ach… Nii-san…“ Edward blinzelte, sah zu seinem Bruder hinauf, da dieser ja neben ihm stand. Jener lächelte mit dem wohl süßesten Lächeln der Welt, mit dem man versuchen könnte, jemanden rumzukriegen. „…darf ich sie behalten?“ Noah und Robert saßen in der Zwischenzeit in der Küche des zuletzt genannten. Sie hatten sich mit angesehen, was passiert war… wie Ed auf diese Typen losgegangen war, nachdem Al von einem getroffen wurde. „Ich hätte nie gedacht, dass er eine solche Kraft aufbringen kann… das überrascht mich für seine Größe…“, meinte der Schwarzhaarige und hatte seinen Kopf auf der Rechten am Tisch abgestützt. Die Zigeunerin saß nur still gegenüber von dem Mann. „So hab ich ihn noch nie erlebt…“, gab sie leise von sich und sah ein wenig beängstigt aus. „Als wäre der Teufel in ihn gefahren. Und dabei schien es ihn nicht einmal zu stören, so etwas zu tun. Normalerweise versucht er doch die Leute durch die Schlägerei nur abzuschrecken… aber diesmal…“ „Er hätte sie locker umgebracht“, brachte Rob es dann auf den Punkt und Noah schreckte dabei zusammen. Seit dieser Geschichte mit Shamballa… dieser Dietlinde Eckart… und Alfonse Tot… So etwas Grausames wollte sie nicht wieder erleben. Edwards Ausdruck, als er sich mit diesen Kerlen angelegt hatte… Eiskalt… Und er hatte nicht einmal bemerkt, wie dieser Muskelprotze dabei auch noch auf ihn losgegangen sind. Er schien die dabei zugefügten Verletzungen nicht zu bemerken. Und er hatte dennoch eine solche Kraft… Erschreckend… „Also ich möchte wirklich nicht sein Gegner sein…“, murmelte der Brillenträger und nahm seine Tasse Kaffee, welche vor ihm stand, nahm einen großen Schluck von dem koffeinhaltigem Heißgetränk. Ein Seufzen kam über seine Lippen. „Ich möchte mich auch nochmals entschuldigen… Es ist meine Schuld, dass diese Kerle euch jetzt im Nacken sitzen… Und ich weiß nicht wann sie nachgeben werden.“ Noah schüttelte leicht den Kopf und lächelte ein wenig. „Mir brauchst du nichts erklären. Du hattest ja keine schlechten Absichten dabei… Und es ist nicht deine Schuld, dass sie jetzt immer noch hinter Ed her sind.“ Ein erleichterndes Lächeln umspielte seine Lippen. Dann sah er auf seine Armbanduhr. „Meinst du Ed schläft noch?“ Plötzlich hörten die beiden ein mehr oder weniger lautes Trampeln über sich. Noah grinste spöttisch. „Eher nicht.“ „Hör auf zu Lachen!“ rief Ed wütend seinen Bruder entgegen, welcher sich krümmend vor Lachen den Bauch halten musste. Tränen kamen aus seinen Augen. Der Gesichtsausdruck seines Bruders war so lustig gewesen, als er ihn wegen der Katze gefragt hatte. Dem bezüglich hatte sich Edward nicht verändert. Und da Al einfach nicht aufhören wollte, musste der Kleinere ihn ja irgendwie zum Schweigen bringen. Schnell war er aufgesprungen und jagte ihm hinterher. Wie zwei kleine Kinder und keiner wollte so wirklich aufgeben. „Waaah! Nii-san! Es reicht!“, lachte Alphonse weiter, aber das war ja der Grund, also folgte er ihm auch weiter durch den Raum. Ein Ende fand es erst, als sich der Jüngere freiwillig ergab und sich mit dem Gesicht vorwärts auf das Bett fallen lies und auf dem Bauch da lag. „Okay okay“, nuschelte er, „ … ich geb auf! Kein Lachen, keine Katze!“ Edward grinste überlegen. „Geht doch.“ Eine kurze Stille trat ein. Das getigerte Tier hatte schon zuvor den Raum verlassen. Langsam tapste Ed zum Bett hinüber und setzte sich neben seinen Bruder auf das Möbelstück. Al hatte seine Augen geschlossen und schnaufte noch ein wenig aufgrund des Geränne, merkte doch, wie die Matratze durch Eds Gewicht ein wenig nachgab. Der Kleinere hob seine Hand und strich durch die feinen Haare des Größeren. Jenem richteten sich die Nackenhaare bei dieser Berührung auf. Es war ein angenehmer Schauer, der ihn dabei überkam. Ein Lächeln schlich sich über Edwards Lippen. „Ich bin froh, dass es dir gut geht…“. Alphonse drehte sich etwas zur Seite, bis er seinen Bruder erblicken konnte. Er hob seinen Arm und mit seinen Fingern strich er nun über die Wange des Älteren. „Das sollte ich dir sagen…“, lächelte er und Edward wurde dabei ein wenig rot um die Nase. „Hey, ich bin immer noch dein großer Bruder, und da ist das ganz normal, dass man den kleinen vorzieht.“ „Aber bei dem was du eingesteckt hast?“ „Ach, nicht der Rede wert…“ Alphonse sah das jedoch anders. Ed war ja noch immer geschwächt gewesen und wenn er Pech gehabt hätte, wäre er der Blutende am Boden gewesen. Aber soweit hätte Al es dann nicht kommen lassen. Aber wie geschehen, hätte man ihn auch dann wahrscheinlich wieder ausgeknockt. Und wer hätte dann seinem Nii-san geholfen? Edward wurde von einem schnellen Griff des Jüngeren überrascht an sich gezogen. Fest hatte Alphonse seine Arme um ihn geklammert und Eds Gesicht berührte das seines Bruders. „Bitte… bring dich nicht wieder in eine solche Gefahr ja? Vor allem nicht wenn es dir sowieso nicht gut geht… “, sagte er mit leiser Stimme. Der Kleinere nickte nur und schloss die Augen. Al strahlte so eine beruhigende Wärme aus. Es war wirklich ein schönes Gefühl, so nahe bei ihm zu sein. War es denn auch das Gefühl, dass Al hatte? Doch hatte er jetzt keine große Lust darüber weiter nachzudenken. Er genoss es einfach und bettete seinen Kopf auf seiner Schulter. So könnte er es ewig aushalten. Und das galt für den anderen umso mehr. Kapitel 23: Chapter 23 ---------------------- Edward schien erschöpft zur sein, so machte es Al zumindest den Anschein. Naja, bei dem was er geleistet hatte war das auch kein Wunder. Er hatte es allein mit vier Männern aufgenommen und das ohne Alchemie, allein mit hätte das schon schwierig werden können. „Nii-san?..“ murmelte Al und wartete auf eine Reaktion des Kleineren, der so friedlich an seiner Schulter lehnte. Doch keine kam. Alphonse wand den Blick herum und bemerkte das Ed schlief. Er war einfach wieder eingeschlafen. Al musste lächeln. Vorsichtig hielt er ihn an der Seite fest und stand auf. Dann legte er ihn zurück aufs Kissen und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Stirn. Dann ging er zur Tür und verließ den Raum. Ein breites Grinsen lag auf seinen Lippen. Er war überglücklich, warum wusste er selber nicht so recht. Aber er fühlte sich einfach pudelwohl und wenn Edward erst einmal wieder aufwachte, dann hatte er sich fest vorgenommen über das, was schon zwischen den beiden geschehen war, zu sprechen. Beide wussten nicht genau was sie wollten und früher oder später mussten sie sich wohl im Klaren darüber werden. Langsam schritt Al die Treppe hinunter und blieb kurz stehen. Natürlich wusste er, was er wollte, er wollte seinen Bruder nur für sich allein. Niemand sollte ihn so sehen und berühren wie er. Aber wie sah Ed das? Ob er darüber genauso dachte? Oder ob er nur die normalen brüderlichen Gefühle für Al hatte? Aber was waren schon ‚normal brüderliche’ Gefühle? Wer entschied was normal und was nicht so war? Es war doch ihre Entscheidung wie sie füreinander empfanden. Es würde schon werden, dachte sich Al und gesellte sich dann zu Noa und Robert, welche ihn wieder lächelnd begrüßten. Die ganze Zeit beobachte Al diesen Kerl, natürlich nicht zu offensichtlich. Aber er konnte ihn einfach nicht ausstehen und auch war er darauf bedacht ihn nicht hinauf zu Ed zu lassen. Er würde ihm wohl die Augen auskratzten wenn er dies versuchte. Ed währenddessen schlief ruhig. Er wand sich einige Male herum bevor seine Träume Stück für Stück verwirrender wurden. Immer wieder schauderte es ihn, er zuckte zusammen und versank völlig in einem seiner Träume die ihm so oft den Schlaf raubten. Draußen wurde es düster, bis es schließlich vollkommen dunkel war. Unten hatte man bereits zu Abend gegessen und Al hatte etwas für Edward zusammen auf ein Tablett gestellt. Er trug es vorsichtig die Treppe hinauf und schob mit dem Fuß die Tür auf. Vor Schreck wäre ihm beinahe das Tablett aus der Hand gerutscht, als er sah, wie sein Bruder dort lag. Er schien vom Bett gefallen zu sein und hatte sich gerade aufgerichtet als Al den Raum betrat. Zitternd hielt er sich die Hand vors Gesicht um das eben geträumte zu vergessen. Er schlotterte am ganzen Leib und runde Tränen hatten sich in seinen Augenwinkeln gebildet. Schon wieder hatte er von seiner Mutter geträumt, von dem was er falsch gemacht hatte, von dem was er Al angetan hatte. Wie schon auch vorher gab er sich die Schuld für das Geschehene. Er hatte Al dazu überredet, es war seine Idee gewesen ihre Mutter wieder zu beleben. Es war alles sein Fehler. Sein Fehler, dass Al acht Jahre seines Lebens in dieser Rüstung verweilen musste. Oft war Al deswegen traurig gewesen, er konnte nicht fühlen und nicht empfinden. Doch nicht nur Al machte dies zu schaffen. Ed hatte bemerkt wie er sich fühlte, auch wenn er oft versuchte dies für sich zu behalten. Es belastete ihn mindestens genauso sehr wie Al… Alphonse ging schnell zu seinem Bruder hinüber, wobei er das Tablett hurtig auf den Boden stellte. „Nii-san!“ Er kniete sich vor Ed auf den Boden und legte seine Hand auf die seines Bruders um sie zur Seite zu nehmen. So konnte er in Edwards Gesicht sehen. Die salzigen Tränen, die sein Gesicht nässten und an seiner Wange hinab liefen. Dieser traurige Blick dabei. Al wusste schon allein dadurch, was Edward geträumt hatte.. er kannte diesen Ausdruck. Es war schließlich nicht das erste Mal, dass er das geträumt hatte. Doch musste es schlimmer gewesen sein als sonst… Noch immer schluchzte der Kleinere, wobei er versuchte Als sorgendem Blick auszuweichen und die Augen fest zusammendrückte. „Beruhig dich Nii-san…“ flüsterte der Größere ihm entgegen und strich mit seiner Rechten über Eds Wange. Dabei wischte er mit dem Daumen die dicken Tränen aus Eds Augenwinkel. „Es ist alles in Ordnung, hörst du Nii-san?“ „t..mir leid..es tut mir leid..“ kam es leise und nuschelnd über Edwards Lippen. Er hatte es schon so oft gesagt, dachte Al, und er würde es noch ewig tun, solange sich diese Träume nicht änderten… solange er nicht akzeptierte, was passiert war. Es war ihre Vergangenheit. Und die sollte ihm nicht sein Leben lang leid tun. Denn sie hatten auch schönes in dieser Zeit erlebt und das sollte Ed nicht vergessen. Nicht nur das Schlechte sehen und dann diese Träume davontragen! Alphonse biss sich auf die Lippen. Aber wann würde das Enden? Wie könnte er ihm nur helfen? Er hat ihm doch längst dafür verziehen. Schließlich war auch er selbst Schuld daran, dass er die meiste Zeit seiner Jugend, vor seiner ‚Wiedergeburt‘ als 11-jähriger, in einer Rüstung verbracht hatte. Aber jetzt war er wieder normal.. bei seinem Bruder! Und das war doch was zählte! „Es muss dir nicht leid tun Nii-san!“, meinte Al und strich weiterhin beruhigend über Eds Kopf. „Es ist alles ok..“ flüsterte er und drückte seinen Bruder an sich. Er wusste sonst nicht was er tun sollte. Zumindest sollte der Ältere wieder zu Sinnen kommen. Dann wurde die Tür plötzlich aufgerissen und Rob stand im Raum. „Ist etwas passiert?“, fragte er schnell und eilte zu den beiden, doch hielt Alphonse ihn davon ab zu Nahe zu kommen. Er drehte sein Gesicht zu dem Ankömmling und meinte, es sei alles in Ordnung, wobei der jüngere eine leicht gereizte Miene aufsetzte. Es passte ihm gar nicht, dass dieser Typ seinen Bruder jetzt so sehen musste, aber Alphonse versuchte so viel wie möglich von ihm in seinen Armen zu verstecken. Niemand sonst sollte ihn so sehen. Das war sehr persönlich für den Elric. „Könnten Sie wieder gehen? Mein Bruder braucht etwas Ruhe..“ Ein wenig verdutzt sah der Mechaniker drein, wollte noch etwas sagen, bis er schließlich doch nachgab und leise das Zimmer verließ. „Sag bescheid wenn ihr etwas braucht.“, meinte er noch bevor er ging. Al seufzte. Wahrscheinlich würde er jetzt auch noch Noah erzählen das Ed geweint hatte … Und dann würden sie sich wieder alle Sorgen machen und sich an ihn schmeißen… Weiterhin strich er seinen Bruder über den Kopf, welcher wieder zur Ruhe gekommen war. Der Größere lehnte den Kopf an den des Kleineren und schloss die Augen. Dieser Traum hatte Ed wirklich fertig gemacht. Al wollte schon gar nicht wissen, was wohl passiert war. Er wollte nur, dass sein Bruder nicht mehr so sehr darunter leiden würde. Aber wann würde das aufhören? Kapitel 24: Chapter 24 ---------------------- Es waren einige Tage in der Stadt vergangen. Edward erholte sich gut von seinen Wunden und der Kopfverletzung, die er bei der Schlägerei davongetragen hatte, doch erinnerte er sich noch immer nicht daran, wie das abgelaufen war. Doch zum Glück war von diesen Typen auch nichts mehr zu sehen. Dennoch machten sie sich alle noch Gedanken über diese Leute. Doch wusste ja Edward nicht, dass Robert mit denen am Anfang zu schaffen hatte… aber besser war es wohl, wenn er es auch nicht erfahren würde. Auch Alphonse hielt Wache dem bezüglich. Keiner sollte seinem Nii-san zu nahe kommen! Auch nicht dieser Mechaniker… zwar hatte er ja keine bösen Absichten gehabt, was dies mit den Panzerschränken anbelangte, doch konnte er nicht sagen, ob sie nicht durch ihn wieder auf die Spur kommen könnten… aber Noah war davon überzeugt, dass er sie nicht mehr unterstützen würde. Al konnte dem Instinkt der Zigeunerin nur vertrauen. Doch in einer anderen Weise war er ihm ein Dorn im Auge… „Ach ja… es wird Zeit.“, meinte Edward und streckte sich einmal ausgiebig. „Wir müssen los, wir können ja nicht ewig hier rumsitzen.“ Die Vier saßen am Tisch und hatten noch einmal ihre Rationen und ihr nötiges Gepäck gecheckt. Sie würden wieder weiterziehen müssen. Langsam schritten sie aus der Tür der kleinen Werkstatt Roberts und Alphonse sah ihn mit erhobener Augenbraue an. „Also..Sie sind auch wirklich sicher, dass Sie mit uns mitkommen wollen?“, hackte er noch einmal nach, hoffte eigentlich darauf, dass er sich um entschieden haben könnte. Doch da könnte er wohl lange warten. So interessiert wie der Schwarzhaarige war an dieser Reise… Ed sah seinen Bruder leicht kopfschüttelnd an, aufgrund seines Benehmens. Robert nickte zufrieden und blickte noch zu seinem Haus. „Ja, auch wenn es mir schwer fällt… aber hier wird mich sowieso keiner vermissen. Noch nicht mal die Katze… die gehört eh nicht mir..“, meinte er noch und grinste vor sich hin, voller Ansporn. „Also kommt, oder habt ihr etwas vergessen?“, fragte nun er, aber niemand bejahte diese Frage. Alphonse kam noch ein Gedanke und wand sich zu seinem Bruder. „Möchtest du noch einmal in die Bibliothek Nii-san?“, fragte er ihn und jener schüttelte nur den Kopf. „Ach nein… die hatten nicht viel Informationen, wie auch, das waren nur Spekulationen von Autoren… Die können uns jedoch nützlich sein.“ Der Größere nickte. Dann stand ihnen ja nichts mehr im Weg, die Stadt zu verlassen. So gingen sie also wieder los. Und es konnte Sie nur wieder etwas Neues auf ihrem Weg erwarten. Mit einem fragenden Blick sah sich Robert die Karte an, die er von der Umgebung hatte. „Wo sollen wir am besten langgehen?“ Edward zuckte mit den Schultern. „Egal, Hauptsache weiter in Richtung Norden. Am besten irgendwelche Abkürzungen.“ Der Brillenträger nickte und zeigte auf einen Feldweg. „Wir könnten hier entlang gehen. So kommen wir am schnellsten in das nächste Dorf, so ein oder zwei Tage nimmt das in Anspruch. Aber bis zur nächsten Stadt kann es gut ne Woche dauern, wenn wir nur in einem solch langsamen Tempo vorankommen.“ Der ältere der Brüder grummelte nur. „Wenn wir bloß ein Auto hätten…“ Ein Seufzen entwich seinen Lippen. „Ach komm schon Nii-san“, fing Alphonse an und legte seine Hand auf dessen Schulter, „wir sind schon so lange unterwegs, es kann nicht mehr lange dauern bis wir die Uranbombe gefunden haben. Und dann hat auch das lange Umherwandern ein Ende. Und bis dahin müssen wir hinnehmen was kommt.“ Edward sah seinen Bruder an und nickte nur. Es war ja auch so. Was anderes konnten sie nicht tun, und ein Auto konnte er sich nicht leisten. Nicht mit dem wenig Budget , das sie zur Verfügung hatten. Und das Fahrzeug, das er damals mit Heiderich gefahren hatte, war ja schon hinüber. Die Vier gingen erst einmal weiter auf dem langen schmalen Pfad. Neugierig sahen sie sich um, als sie sich wieder einem Wald näherten. „Also diese Wälder sind ja auch wirklich überall“, kam es etwas genervt von Ed. Noah, welche neben ihm herlief, kicherte amüsiert. „Sei doch froh, dass die Bäume noch stehen. Von ihnen bekommst du immerhin deine saubere Luft. Du weißt doch wie sich die Industrie entwickelt… Dann werden auch die Wälder kleiner… oder ganz abgeholzt…“ Nachdenklich erhob Edward seinen Kopf und blickte auf das Dach aus den Blättern der Laubbäume und den großgewachsenen Wedeln der Nadelbäume. Es war schon eine verdammte Zeit in der sie nun lebten. Und verbessern würde sich das auch nicht. Ja, vielleicht der Standard und die Möglichkeiten für die Menschen. Doch ob sie sich auch genügend Gedanken über die Natur machen würden? Auf der anderen Seite, in ihrer Welt, war das ja im Endeffekt auch so… man musste ja Bauplätze schaffen und man brauchte das Holz zum Bauen von Möbeln, zum Feuer machen. All dies war hier eben nicht anders. Doch könnte er die Alchemie hier einsetzen… das hätte bestimmt einige Vorteile. Und diese Kriege hörten hier auch nicht auf. Ja, auch auf der anderen Seite gab es die, aber man hatte viel bessere Möglichkeiten dagegen vorzugehen. Aber Edward wollte sich nicht unnötig den Kopf darüber zerbrechen. Viel tun konnte er nicht. Doch wollte er es zumindest schaffen mit Hilfe der anderen diese Bombe zu finden. Das war ihr Ziel! Es vergingen einige Tage. In der Zwischenzeit waren sie in dem kleinen Dorf gewesen, welches auf ihrem Weg lag. Etwa 50 Leute lebten in dieser kleinen Gegend und viel gab es dort nicht. Und auch niemand mit Informationen. Also nahmen sie sich nur noch ein paar Lebensmittel mit, die eben angeboten wurden. So zogen sie wieder weiter, um in die Stadt zu kommen, von der Robert gesprochen hatte. Sie rasteten nachts und folgten einem kleinen Pfad am Tage. Stundenlang waren sie unterwegs, durchquerten erneut einen Wald. Zu Mittag hin wurde das Wetter besser und sogar schien die Sonne am Himmel. „Himmel ist das heiß...“ maulte Edward und blieb stehen. Er setzte seinen Rucksack ab und entledigte sich seines Mantels. Denn bei diesem Wetter fand er es einfach zu heiß um mit Mantel herum zu laufen. Schnell legte er diesen über den Rucksack und zog genannten wieder auf. Auf ihrem Weg kamen sie an einem kleinen Fluss vorbei, ähnlich wie schon in der Stadt zuvor, doch dieser schien etwas größer und mündete in einen großen Teich. Das Wetter war für September eigentlich eher ungewöhnlich doch entschieden sie zu rasten und suchten sich einen netten Platz am See und aßen eine Kleinigkeit. Nachdem sie sich die Mägen vollgeschlagen hatte blickte Edward sich um. Es war eigentlich eine nette Stelle und das Wetter erschien ihm viel zu warm. Also stand er kurzerhand auf und begann sich auszuziehen. Noah, Robert und Alphonse betrachteten dies etwas skeptisch. „Nii-san...was machst du da?..“ fragte Alphonse, stand auf und ging zu seinem Bruder. Dieser war gerade dabei sich seiner Hose zu entledigen und nachdem er sich diese vom Bein gestreifte hatte, ließ er sie zu den anderen Sachen achtlos zu Boden fallen. „Mir ist warm..ich kühl mich ein wenig ab..“ sagte er und knöpfte erst seine Weste und dann zu Schluss das darunter liegende Hemd auf. Seine Shorts behielt er glücklicherweise noch an. „Bitte was?! Nii-san...du bist doch gerade erst wieder gesund geworden! Sei bitte vernünftig..!“ belehrte Alphonse ihn und wollte ihn an der Schulter festhalten. Doch Edward ignoriert dies einfach. „Du kennst mich doch…vernünftig sein war noch nie meine Stärke“, sagte er und rannte los, und landete mit einem Hechtsprung im kühlen Nass. Luftblasen stiegen auf und kurze Zeit später wurde das Wasser wieder glatt und der Kleinere war nicht zu sehen. Schnell rannte Alphonse zum See, die andern beiden sahen ebenfalls zum See hinüber. „Nii-san..NII-SAAN!“ schrie er und Al stolperte mit einem lauten ‚Platsch‘ in dem kalten Wasser. Ein Stück entfernt von ihm tauchte Edward wieder auf und grinste breit. „Ach ist dir auch warm?..“ fragte er lachend, als auch Alphonse kurz nach seiner Landung wieder die Oberfläche erreicht hatte. „NII-SAN! Mach das nie wieder!!“ keifte Alphonse hochrot, da er sich zu Tode erschreckt hatte nachdem Edward nicht mehr auftauchte. „Das ist wirklich nicht lustig!“ Die Wassertropfen liefen seine Wangen hinab, und auch salzige Tränen, vor Wut, die man aber nicht unterscheiden konnte. „Ach Alphonse, verstehst du keinen Spaß mehr?“. Der Angesprochene schwamm zur Fläche zurück und stieg beleidigt aus dem Wasser hinaus. Etwas niedergeschlagen von seinem Verhalten blickte ihm Edward hinterher, blieb dennoch im Wasser. „Al“, rief er, da jener sich dann schnurstracks, pitschnass wie er noch war, von den anderen entfernte und auch nichts sagte. „Al, bleib doch hier“, rief nun auch Noah, doch konnte sie auch verstehen, warum er jetzt davon stapfte. Rob schüttelte mit dem Kopf und sah zu Ed hinüber. „Gut gemacht Kleiner!“, meinte er nur. „WEN NENNST DU HIER KLEIN WIE NEN TROCKENPFLAUME, DU BRILLENSCHLANGE!?“ „NA WARTE!“ rief nun wieder Rob und sprang mit vollem Elan in das Wasser, in welchem Ed schon darauf wartete, den Schwarzhaarigen für seine Bemerkung zu bestrafen, auch wenn er gar nicht wirklich gesagt hatte, was Ed da interpretierte. Al setzte langsam einen Fuß vor den anderen. Doch durfte er sich nicht zu weit von dem Rastplatz entfernen, da er auch noch immer nass war und er wollte schließlich nicht auch noch krank werden. Doch im Moment wollte er kurz alleine sein und sich beruhigen. Er hatte sich verdammte Sorgen um seinen Bruder gemacht! Er war noch immer geschwächt, und dann konnte er nicht so eine Nummer abziehen! Wenn ihm wirklich nun etwas passiert wäre? Es hätte ja irgendwas in dem Wasser sein können, wer weiß. Er hätte sich wahnsinnige Vorwürfe gemacht… Er wollte nicht wieder riskieren, dass ihm etwas passierte. Ein Seufzen kam über seine Lippen und er schritt weiter, merkte auch nicht auf seine Umgebung, doch das was dann passierte, damit hätte er auch gar nicht rechnen können. Ed hatte sich wieder seine Kleidung angezogen, nachdem er sich abgetrocknet hatte und auch seine Shorts wieder trocken waren. „Ich mach mir langsam Sorgen um Al, er ist jetzt doch einige Zeit unterwegs oder denke ich das bloß?“, fragte dann Noah die beiden Männer. Rob zuckte mit den Schultern. „Na ja, lange ist er noch nicht weg, aber er könnte doch mal wieder auftauchen… immerhin hat er nasse Kleidung an.“ Betrübt sah der Blonde gen Boden. „Er ist sauer auf mich… ich hätte das nicht tun sollen.. am besten ich…“, fing er gerade wieder an. Doch plötzlich schallte es durch den Wald. Ein lauter Schuss… Und drei schockierte Augenpaare blickten in diese Richtung. Edward stockte der Atem und Angst stieg in ihm auf. „Al..“ Kapitel 25: Chapter 25 ---------------------- Vögel schwirrten schnell von der Stelle davon, an der der Schuss gefallen war. Schockiert blickte Ed in den Wald. „AL! AL!!!“ rief er laut und sprang von seinem Platz auf, rannte in die Richtung, in die Alphonse gegangen war, und aus der auch der Schuss zu vernehmen war. Die Zigeunerin hatte sich ebenfalls erhoben und hielt sich schockiert die Hand vor ihrem Mund. Robert beruhigte sie und meinte, er würde Ed folgen, nicht dass ihm auch noch etwas passieren würde, und sie solle sich nicht von der Stelle rühren. Für den Notfall nahm er noch etwas mit, doch sah Noah nicht was genau es war, sah ihn nur noch hinter Edward her in den Wald verschwinden. Alphonse war in einen der Blätterhaufen gefallen, welche den Waldboden bedeckten, und hielt sich sein verletztes Bein. Er spürte nicht, ob die Kugel der Waffe das linke Bein nur gestreift hatte, oder ob sie wirklich darin steckte, es blutete auf jeden Fall am Bein. Doch die Angst in ihm war größer und nahm seine Sinne noch viel mehr in Anspruch als die Wunde. Ein Großgewachsener schlanker Mann mit schwarzem schulterlangem Haar schritt mit einem Revolver auf ihm zu und ein hämisches Grinsen lag auf seinem leicht behaarten Gesicht. „Na, was haben wir denn hier?“, fragte er fies kichernd und hielt die Waffe weiter in seiner Hand auf ihn gerichtet, damit Alphonse ja nicht auf die Idee kam zu fliehen. Al zitterte am ganzen Leib, als der Schwarzhaarige ihm näher kam, konnte in dem Moment auch nicht nach Hilfe rufen. Er könnte sich bestimmt auch verteidigen, doch wusste er nicht, zu was der Kerl noch im Stande war und traute sich nicht in irgendeiner Weise sich zu regen. Schließlich befand sich der Typ nun genau vor ihm und lies sich breitbeinig auf den jungen Elric nieder. „Was für ein hübscher Junge du bist.. ich dachte hier gäbe es solche Schönheiten wie dich gar nicht. Ein Glück, dass ich hier gelandet bin.“ Er strich mit der freien Hand über Alphonse Wange. Jener biss die Zähne aufeinander und wandte sich zischend unter dem Kerl, doch dieser hatte ihn in der Zwickmühle. Dann ergriff er mit der Hand Alphonse Handgelenke und drückte diese über seinen Kopf fest auf dem Boden, den Revolver noch in der Rechten haltend. „Lassen sie mich zu frieden!“ „Oh, na na, wer wird denn hier aufmüpfig werden?“, meinte er und mit einem ‚wahnsinnigem‘ Blick sah er Alphonse an. „Ich will doch nur Spaß mit dir haben.. Ich werd dich auch von deiner Kleidung befreien… du bist ja ganz nass… das haben wir gleich..“ gab er mit einer lüsternen Stimme von sich und lachte daraufhin amüsiert. Doch dann wurde sein Blick dunkler und er starrte ihm mitten in Als Gesicht, hatte sich ganz nah über dieses gebeugt. „Und wenn du mir Schwierigkeiten machst, dann kannst du den Pilzen hier beim Wachsen von unten zusehen, verstanden?“ In Alphonse wuchs die Angst stetig weiter. Das durfte alles nicht wahr sein! Das war ein schlechter Scherz! Er konnte nichts tun! Er konnte nur hoffen, dass ihn jemand suchte und zur Hilfe kam. Wäre er doch nur nicht davongelaufen! Doch wer konnte mit so etwas rechnen?! Der Mann verfestigte noch einmal seinen Griff um die Handgelenke des Jüngeren und legte seine Waffe zur Seite um sich dann an Als Hemd schaffen zu machen. Mit Leichtigkeit zeriss er den weißen Stoff und entblößte die zarte Haut die darunter lag. Auch wenn er nicht den Anschein machte, doch hatte er ganz schöne Kraft. Alphonse jammerte laut, als der Typ dann seinen Gürtel und darauffolgend seine Hose öffnete. „Nein! Aufhören!“, rief Alphonse, als der Schwarzhaarige seine Hand unter den Stoff wandern lies. Al versuchte irgendwie mit seinen Beinen herum zu zappeln, damit der Kerl es nicht schaffte, die gewünschte Stelle zu ergreifen und schrie laut. „Sei Still, Bengel! Ich kann dich jeden Moment kalt machen, wenn du nicht still bist! Also mach keine Zicken. Es wird dir bestimmt gefallen!“, keifte der Mann und Alphonse drückte die Augen fest zusammen. „Nii-san…“, jammerte er nun leise und Tränen flossen ihm über die Wangen. Es musste nun wirklich ein Wunder geschehen… Mit einem Kampfschrei, wie man ihn aus Filmen kennt, stürzte Edward auf den Typen und warf ihn von Alphonse herunter. Wenn es um seinen Bruder ging konnte der kleingewachsene Junge zum tasmanischen Teufel werden. Er rollte einige Male mit diesem über den Boden, bis er schließlich über ihn saß und verpasste dem Kerl mit seiner Stahl-Faust feste Schläge in sein widerliches Gesicht. Mit großen Augen setzte sich Al ein wenig auf und konnte kaum glauben wen er sah. „DU VERDAMMTES BASTARD!“ schrie Ed außer sich und schlug weiter, raste so vor Wut. Wie konnte sich der Kerl nur an seinen Bruder vergreifen?! Aus dem Mundwinkel und der Nase des Mannes quoll schon das rote Blut hinaus und floss dessen Gesicht hinab und es tropfte auf die farbigen Blätter am Grund. „WIE KANNST DU ES NUR WAGEN MEINEN GELIEBTEN BRUDER ANZUFASSEN?! ICH BRING DICH UM!!“, brüllte er mit einem kalten Blick, doch war Robert schnell zu ihm hinüber geeilt und hielt ihn davon ab, ihn ein weiteres Mal zu verprügeln. Denn dann hätte er ihm wahrscheinlich wirklich den Gnadenstoß verpasst; und dabei lag er eh schon K.O. im Gras. Alphonse konnte nur mit ansehen, wie Ed auf den Kerl losgegangen war. Er konnte seinen Ausdruck zwar nicht genau sehen, doch hatte er das Gefühl, dass es damals in der Stadt mit diesen riesigen Typen auch so gewesen sein muss… dass Edward außer sich war und zu allem im Stande war… und das wegen ihm! Ed versuchte sich aus dem Griff des Mechanikers zu befreien, doch dieser hielt seinem Gezappel stand und versuchte ihn wieder zu beruhigen. „Langsam, langsam Edward! Beruhig dich! Hör auf sonst bringst du ihn noch um..!“ Dieser Satz schien Edward wieder zu Sinnen zu bringen, doch ging noch sein Atem recht schnell. Dann wandte er seinen Blick zu seinem jüngeren Bruder hinüber und löste sich aus Roberts Griff, was jener auch nun gewährte. „Alphonse!!“, rief er, warf sich neben ihm auf die Knie und schloss seine Arme um ihn. „Mein Gott, ist alles in Ordnung?!“, fragte er ihn, löste sich ein wenig von ihm und sah ihn besorgt an, strich ihm über das tränennasse Gesicht um es zu trocknen. Al nickte nur und war heilfroh seinen Bruder sehen zu können. „Ich hätte nicht davonlaufen dürfen Nii-san… Es tut mir so leid!“ Wieder drückte der Ältere ihn an sich, wollte ihn gar nicht mehr los lassen. Alphonse war auch nur 18 Jahre alt! Er war immer noch ziemlich jung, und wenn der Typ es wirklich geschafft hätte, sich an ihn zu vergehen! Ihn gar umgebracht hätte? Damit hätte Edward niemals leben können. Robert kam auf die beiden zu, nachdem er den Mann mit dem Seil gefesselt hatte, welches er kurz zuvor instinktiv mitgenommen hatte. Der würde nicht so schnell davonkommen. „Wir haben einen Schuss gehört“, meinte er und sah auf die Elric-Brüder hinab. Dann erkannte er die blutige Stelle an Alphonse linkem Bein. „Du blutest ja!“, sagte er erschrocken und kniete sich ebenfalls neben den Jungen um sich die Wunde ansehen zu können. Edwards Augen weiteten sich ebenfalls und er sah zu der Stelle, da ihm das gar nicht gleich aufgefallen war. Alphonse strich sich mit dem Ärmel über die Augen und wischte die letzten Tränen weg. „Ich hab das schon gar nicht mehr bemerkt“, meinte er mit noch leicht zitternder Stimme und sah nun ebenfalls zum Knöchel hin. Robert strich das Hosenbein nach oben und nahm sein sauberes Taschentuch aus der Hosentasche, mit welchem er das meiste Blut um die Stelle entfernen konnte. „Ich kann nicht sagen ob da Kugeln drinnen sind oder nicht. Das muss sich auf jeden Fall ein Arzt ansehen. Spürst du denn etwas?“, fragte er dann den Jüngeren. „Ja, jetzt schon. Ich kann es auch bewegen“, er unterbrach kurz um dies zu demonstrieren, „aber es brennt…“ „Noah hat bestimmt was dabei um die Wunde zu desinfizieren. Also lasst uns schnellstens zurück zu Noah gehen. Aber wir müssen vorerst die Blutung stillen.“ Edward sah daraufhin zu Al. „Zieh dein Hemd aus“, meinte er und Rob glotzte ein wenig verwundert über diese Aussage, doch dann sah er, dass Edward auch dabei war sein eigenes auszuziehen. Seines hielt er dann Alphonse hin, damit wenigstens er wieder ein trockenes Hemd anhatte und straff sich nur wieder die Weste über. Den Mantel hatte er noch bei Noah gelassen. Jener zog dieses dann auch an und mit dem noch feuchten Hemd banden sie die Wunde zu, doch hatten sie das Hosenbein wieder darunter gezogen, da ja das Hemd dreckig war. Dann drehte sich Ed mit dem Rücken zu seinem Bruder. „Auf mit dir, ich trag dich zurück und keine Widerreden“, mahnte er ihn und der Jüngere nickte lächelnd, auch wenn ihm nicht wirklich dafür zumute war. Aber es freute ihn, dass sich sein Bruder so um ihn sorgte. Robert half ihm mit auf den Rücken des Kleineren. Es schien zwar, vom Größenunterschied her, Ed würde zusammenbrechen, doch hatte er eine solche Kraft, da war das eine Leichtigkeit für ihn. Rob passte dennoch auf, nicht dass er doch noch schlapp machte. Er blickte noch einmal um sich. „Die nimm ich mit“, meinte Rob und hob noch schnell die Waffe des Typen auf. Al hatte sich doch ganz schön weit vom Lager entfernt, aber es war kein wirkliches Problem für sie wieder zurückzufinden. Der Junge schlang seine Arme um den Hals seines Bruders, passte natürlich auf, dass er ihn nicht noch erwürgte, und legte seinen Kopf auf Edwards Schulter ab. Es war wirklich ein Wunder, dass sie ihn noch im rechten Moment gefunden hatten und ihm zur Hilfe kamen. „Arigatô, Nii-san..“, flüsterte er ihm ins Ohr und Ed wurde dabei leicht rot, sagte aber nichts. Nach kurzer Zeit waren sie auch schon wieder bei Noah am See angelangt. Voller Sorge empfang sie die drei, berechtigt, als sie sie so sah. „Da seit ihr ja! Ein Glück!“ Edward und Robert ließen Al auf einen der Baumstämme hinab, als sie angekommen waren und zeigten Noah seine Wunde. Sie nahm schnellstens reinen Alkohol und einen Verband aus der kleinen Tasche, welche sie dabei hatte und ging zu dem Größeren hinüber. Sie beruhigte ihn, da die Wunde gar nicht mehr so übel aussah, wie es am Anfang den Schein machte. Die Vier beschlossen die Nacht noch einmal an dieser Stelle zu verbringen, jedoch mit Wachenwechsel, falls der Kerl es doch noch schaffen sollte, sich aus den Fesseln zu lösen, obwohl schon fraglich war, ob er überhaupt aufwachen würde an diesem Tag. Doch Alphonse sollte sich erst einmal erholen dürfen von diesem Vorfall, daher sollte er auch keine Wache übernehmen und die anderen beiden Männer übernahmen diese Aufgabe und waren auch dafür, dass Noah ihren Schlaf bekommen sollte. Es war mitten in der Nacht und der Mond erstreckte sich am dunkelblauen Himmel. Die Sterne leuchteten hell über sie und es war Stille eingekehrt. Edward hatte die erste Wache übernommen und bald würde Rob dran sein. Das wusste der Schwarzhaarige und daher war sein Schlaf bis dahin nicht gerade tief gewesen, eben für den Fall bald aufgeweckt zu werden. Dann wachte der Brillenträger auch auf und sah um sich. Als er seinen Blick in Richtung des Sees fallen lies, konnte er den Blonden in der Nähe des Gewässers erkennen, wo er ein kleines Feuer entfacht hatte, so dass es die schlafenden auch nicht störte. Er hatte seine Beine angewinkelt und seinen Kopf auf die Knie gelegt. Er schniefte leise vor sich hin und Tränen rollten über sein Gesicht. Er musste ständig an seinen Bruder denken. Er hatte ihn einst verloren, als sie Kinder waren. Doch konnte er ihn durch Alchemie an die Rüstung binden. Dann hatte sich Alphonse für sein Leben geopfert, welches er ihm wiedergeben konnte, durch die Transmutation in diese Welt. Äquivalenter Tausch… Tja… doch galt dieses Prinzip nicht in dieser Welt. Was, wäre er wirklich diesem Mann zum Opfer gefallen?! Dann hätte er keine Alchemie einsetzen können um ihn wiederzubeleben! Obwohl dies das größte Tabu war, doch für seinen Bruder hätte er es erneut riskiert! Aber hier konnte er es nicht! Was hätte er nur getan? Er hätte es sich niemals verzeihen können, das wusste er… er hätte sich wahrscheinlich noch selbst das Leben genommen um diese Last von sich zu nehmen. Doch würde das zeigen, wie schwach er doch eigentlich war. Alleine kam er sich vor wie ein nichts.. ohne Alphonse würde er es hier wahrscheinlich gar nicht aushalten. Vor 7 Jahren hatte er ja Heiderich getroffen, das Ebenbild seines Bruders in dieser Welt. Durch ihn hatte er nicht die Hoffnung verloren, seinen richtigen Bruder wiederzusehen. Doch er starb noch bevor sie sich in dieser Welt wiedersahen. Doch nun war Alphonse, sein kleiner Bruder, wieder bei ihm.. und er würde alles für ihn geben. Er liebte ihn! Er war sein ein und alles! Und er spürte, dass es nicht nur die Liebe zu einem Bruder war, Al war viel mehr für ihn! Und jetzt wurde er sich diesen Gefühlen in Klaren! Jetzt, wo es fast zu spät gewesen wäre… Und dieser Gedanke zerfraß ihn… dass Al nicht mehr an seiner Seite sein würde… Robert war von seinem Schlafplatz aufgestanden und war zu dem Kleineren gegangen um ihn abzulösen. Er vernahm dabei dessen Schluchzen. Leise ließ er sich neben ihn nieder, was Ed jedoch merkte, und legte einen Arm um ihn. Schnell hob Edward seinen Kopf an und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkel. „Es ist alles in Ordnung. Dein Bruder lebt noch… und gib dir nicht die Schuld dafür…“, versuchte er Edward irgendwie zu trösten. „Aber es war meine Schuld… hätte ich nicht diesen Unfug getan, wäre Al nicht sauer geworden und auch nicht davongelaufen.“ „Aber im Endeffekt, war er es doch und du kannst nichts dafür, dass er pitschnass weglaufen musste oder? Noah und ich hätten ihn ja schließlich auch aufhalten können… aber mit sowas konnte wirklich keiner von uns rechnen.“ Edward sah betrübt zum See. Rob seufzte leise und drückte den Blonden an sich. Kurz verweilte er mit ihm in dieser Haltung, doch wurde es Ed dann doch etwas unangenehm, ihm so nahe zu sein und löste sich aus dem Griff. „I..ich… leg mich schlafen…“, gab er leise von sich und stand dann auf und ging zum Schlafplatz hinüber. Der Mechaniker strich sich über seinen Kopf und sah dann zur Seite, in das kleine Feuer neben sich. Anscheinend musste er noch ein wenig warten, bis er ihm den wahren Grund für die Mitreise sagen konnte… Kapitel 26: Chapter 26 ---------------------- Langsam ging Edward zu den anderen beiden. Er legte sich nahe zu Alphonse und versuchte ein wenig Schlaf zu finden. Noah schlief auch nicht weit entfernt. Er schloss die Augen und lauschte den Geräuschen, die um ihn waren. Leise war Alphonse Atem zu hören. Er wand sich um und sah in das Gesicht seines Gegenübers. So friedlich lag er schlafend da… Da glaubte man gar nicht, was noch vor einigen Stunden fast passiert wäre. Er seufzte leise und wand sich wieder herum. Es ging einfach nicht, dass er einschlafen konnte. Zu viele Gedanken, die noch zu Ende gedacht werden wollten. Zu viel das ihn beschäftigte, ihn verwirrte... Den Rest der Nacht blieb er noch wach, was man ihm auch am Morgen anmerkte. Doch sagte er kein Wort. Er wollte niemanden damit beunruhigen, dass er fertig wirkte. Das war sein Problem und er musste es lösen. Stumm setzte er Fuß vor Fuß und trottete vor sich hin, immer brav Robert und Noah hinterher. Rob trug Al, da es zu schwer war für ihn alleine zu laufen. Doch dies wollte Edward gar nicht gefallen. Viel lieber hätte er ihn getragen, aber nach einer heftigen Diskussion nach dem Frühstück mit Robert hatte er dann doch aufgegeben, da er viel zu müde und unausgeschlafen war um sich großartig mit Robert anzulegen. Gegen Mittag machten sie Rast auf einer Lichtung, aßen eine Kleinigkeit und besprachen wie sie weitergehen würden. Wenn sie gut vorankamen müssten sie gegen Abend durch eine Stadt kommen, wie sich herausstellte. Es war still in der Runde. Niemand sprach ein Wort. Am Abend konnte man in weiter ferne Lichter und Umrisse von Häusern erkennen. Als sie näher kamen schien es, als ob in der Stadt ein Fest sei. Überall wurden bunte Laternen aufgehängt, Musik tönte von überall und es roch verführerisch gut. Aber darum konnten sie sich noch früh genug Gedanken machen. Erst einmal musste ein Arzt her, der sich um Al´s Bein kümmern konnte. Rob blieb stehen und wandte sich an Noah und Ed. „Wir brauchen eine Übernachtungsgelegenheit und medizinische Verpflegung für deinen Bruder..“ sagte er und wartete auf Vorschläge. „Ich bring Al zu einen Arzt sucht ihr was zum übernachten..“ murrte Ed und Rob ließ sich nur widerwillig breitschlagen. In Windeseile hatte Edward seinen Bruder auf seinem Rücken und stapfte los, nachdem sich Robert und Noah auf der Suche nach einer Herberge machen. „Alles okay, Nii-san?“ fragte Alphonse und auf diese Frage nickte Ed nur lächelnd. Ja soweit war schon alles okay, nur das er ziemlich müde war. Schnell fand sich gesuchter Arzt in einem kleineren Krankenhaus, wenn man es so nennen wollt. Ein großes rotes Kreuz markierte den Eingang, aber viel war dort drinnen nicht los. Eine eher rundliche Dame saß am Empfang und studierte ihre Zeitschrift. „Entschuldigung...“ räusperte sich Edward und trat vor den Tresen. „Ja bitte?“ fragte diese und rückte erst einmal ihre Brille zurecht. „Einen Arzt..ich bräuchte einen Arzt. Mein Bruder ist verletzt...“ „Na lass mich erst mal sehen…“, sagte sie, wuchtete sich von ihrem Stuhl und stapfte herum zu den beiden Jungen und ging mit ihnen in ein kleines Behandlungszimmer. „Setzt dich mal auf die Liege…“, befehligte sie Alphonse und besah die beiden Jungen mit hochgezogener Augenbraue. Edward machte ein paar Schritt rückwärts, genau so, dass Alphonse sich leicht auf die Liege setzen konnte, ohne sich vorher auf den Boden stellen zu müssen. Wie erstarrt blieb er neben ihm stehen, da die dicke Dame die beiden erst einmal zu begutachten schien. „Ja..also ich heiße Edward...“, lachte Ed und deutete auf sich und dann zu Al. „Mein Bruder Alphonse ist verletzt...also wenn sie bitte…?“ sagte er und es kam gleich ein „Ja ja ..“ von der Frau. „’jaja’ heißt ‚leck mich am Arsch‘..“, grummelte Ed aber eher unverständlich, sonst hätte es bestimmt ein paar Ohrfeigen gegeben. „Da braucht ihr keinen Arzt...es ist zwar eine offene Wunde, aber sie ist sauber und nichts ist drin. Ich reinige dir das und dann kommt ein Verband rum…“ sagte sie und verschwand kurz, um die noch nötigen Materialien zu holen. „Siehst du...keine Beintransplantation...“, lachte Ed und klatschte in die Hände. Al lächelte nur schwach, da er nicht gerade dachte, dass man darüber Scherze machen sollte. Kurz später kam sie wieder und reinigte Al´s Wunde mit Jod, was man auch an seinem Gesichtsausdruck sehen konnte, da dieses Mittel auf den Wunden fürchterlich brennte. Doch gab er keinenLlaut von sich, er musste dabei an Ed denken. Auch er hatte bei der Operation, der Verbindung der Nerven, für die Automail, keinen Mucks von sich gegeben, trotz der Schmerzen und Angst und das alles nur für ihn. Da konnte er nicht wegen so einer Kleinigkeit jammern. Es dauerte nicht lange bis die Dame fertig war. Sie zog ihre Handschuhe aus und warf sie in einen Mülleimer. „So...pass auf, dass du das Bein nicht allzu sehr belastest... Bettruhe die nächsten paar Tage. Und wechsle täglich den Verband, bis die Wunde zugeheilt ist, so das sie nicht mehr wässert – also bis sie trocken ist…ich geb dir noch vier Verbände mit und ein Wundheilungsförderndes Puder. Das machst du bitte drauf bevor du den neuen Verband anlegst, ja?“, erklärte sie und Alphonse antwortete mit einen verständlichen „Ja!“ „Vielen Dank..“ sagte Alphonse und rutschte von der Liege runter. „Ach..dafür bin ich doch da..“ lachte die ältere Dame und klopfte sich auf die Schulter. „Eine Frage...ihr seid doch sicher Brüder, richtig?“, fragte sie und sah zu Ed und Al. Von beiden kam ein bestätigendes Nicken. Fragend sah sie die beiden an. „Wer von euch beiden ist denn der ältere? “ Sofort deutet Alphonse auf Ed und von der Dame kam nur ein verwunderter Blick. „Oh.. na denn“, sagte sie und wandte sich um. „Also, auf Wiedersehen…“, kam es noch von ihr und sie ging aus dem Zimmer. „Wie ’oh’? Was soll das denn heißen?“, grummelte Ed und wurde etwas rot vor Wut im Gesicht. „Ich bin nicht klein! ICH BIN NICHT KLEIN!“ keifte er, bevor sein Bruder ihn dann aus dem Gebäude schleifte. „Ja..Nii-san..reg dich ab...das hat niemand gesagt…“ lächelte er. „… aber gedacht…“, fügte er selbst in Gedanken hinzu. „Aber naja…“ „Wie naja? Was soll das denn heißen? ICH BIN NICHT SO KLEIN WIE EINE SCAMPI! Argh!!“ raunte er und fasste sich an den Kopf und stapfte im Kreis. „Jaaa..wir sollten lieber Noah und Rob suchen..denkst du nicht? Es ist schon dunkel…und ich bin müde..“ „Du bist müde haha! Du bist gut...du wurdest ja den ganzen Tag getragen.“ „Nii-san! Ich habe nicht verlangt, dass dies einer von euch tun soll!“ „Entschuldige...das war nicht so gemeint... Ich bin auch müde, darum wird ich jetzt auch schon ungerecht. Schlag mich ruhig, wenn ich gemein zu dir bin“, bot es Ed Al an und jener musste daraufhin lächeln, bei dem, was er da sagte. Sofort schnappte er sich den Arm seines Bruders und hackte sich ein. „Eh?!“ „Ich soll doch mein Bein schonen Nii-san...“, lachte Al. Kapitel 27: Chapter 27 ---------------------- Nach gut 8 Monaten endlich Kapitel 27! Es tut uns furchtbar leid dass wir so wenig fabriziert haben! Aber hier..es geht weiter ...YATTAA! __________________________________________________________________ Edward und Alphonse liefen nebeneinander die Straße entlang und blickten sich öfters in alle Richtungen um. An den Straßenseiten standen lauter Stände, Kleinkram und Speisen wurden angeboten und man hörte von überall fröhliches Gelächter. Wie es schien war diese Stadt gar nicht so schlecht, wie sie von weitem wirkte. Es machte von außen doch einen sehr strengen und tristen Eindruck der sich aber nicht bestätigte wenn man sich genauer umsah. An einem Stand roch es verführerischer als am Anderen, Köstliches in Hülle und Fülle und Ed lief bei all dem Anblick das Wasser im Munde zusammen. Aber kaufen konnten sich beide nichts, denn sie waren vollkommen ausgebrannt, nichts neues für die Brüder. Früher hatten sie sich schließlich schon oft so durchgeschlagen, auch wenn Ed da seinen Job als Staatsalchemist noch hatte. Vor einem Haus stand Noah und winkte den Beiden zu sie sollen zu ihr kommen. Kurz hinter ihr kam Rob aus der Tür und rückte seine Jacke zurecht. „Wir können für einige Tage hierblieben....aber das kostet etwas...“ sagte er und blickte zu den Brüdern. „Ja und?“ fragte Ed und ließ Al´s Arm los. „Du musst in der Küche helfen und ich im Restaurant. Noah hilft beim Kochen und dein Bruder kann sich ausruhen!“ sagte er bestimmt und man konnte Ed ansehen wie ihm die der Kragen platzte. „BITTE WAS?!“ schrie er außer sich. Wie konnte sich dieser aufgeblasene Schnösel nur heraus nehmen einfach über seinen Kopf weg so etwas zu bestimmen. Es lag wohl auch daran dass er wirklich zu wenig geschlafen hatte, er war leicht gereizt. „ Was hast du denn Edward? Was erwartest du denn? Wir können doch nicht unser ganzes Geld hier ausgeben...“ , gab Noah kleinlaut von sich und blickte gen Boden. Ihnen allen gefiel wohl nicht der Gedanke, wieder überall auszuhelfen, bloß um einen Platz zum Schlafen zu haben, aber es blieb ihnen nichts anderes übrig. Al fühlte sich schon ein wenig nutzlos und schlecht, bei dem Gedanken, dass er sich ‚ausruhen’ konnte und die anderen schuften mussten. „Tut mir leid Nii-san... dass ihr wegen mir diese Umstände habt...“, meinte Alphonse leise und blickte zur Seite. „Was?? Du brauchst dich doch nicht dafür zu entschuldigen!“, widersprach Ed sofort und sah danach Rob zornig an. „Die Brillenschlange hat das doch einfach hinter meinen Rücken entschieden!“ „Was willst du denn eigentlich?“, motzte Robert entgegen. „Wenn du draußen schlafen möchtest dann tu dass doch, es hält dich keiner davon ab, wenn du dir zu fein bist, zu arbeiten!“ „Ach..“, machte Ed, „ du hast doch keine Ahnung was Arbeit bedeutet...“ Am liebsten wollte Robert wieder entgegenkontern aber lies das lieber sein. Er wusste ja schließlich nicht, was Ed und Al schon alles durchgemacht hatten. Er wusste es ja wirklich nicht, wie gut er es im Vergleich zu den beiden hatte. „Unsere Zimmer sind die 3 und 4, jeweils zwei Betten, mehr hatten sie nicht frei“, sagte Noah. Sie ging zu Alphonse hinüber, nahm ihn am Arm und ging dann mit ihm zusammen in die Taverne hinein. Alphonse blickte noch mal um sich. Ed folgte den beiden, und schnaubte wütend, als er an Rob vorbei ging. Er sollte wissen, dass die Sache noch nicht gegessen war. Die Zigeunerin brachte den Jungen in Zimmer 3 und begleitete ihn zu einem Bett hinüber, in dass er sich dann legte. Ed blieb an der Tür stehen und sah zu, wie sich die Frau um ihn kümmerte. „Besser, wenn ich mit ihm im Zimmer schlafe. Ich kümmer mich um seine Wunde.“ Der Blonde schluckte, stimmte aber zu. „Hier sind noch die Verbände. Ich geh dann mal aushelfen“ Er drückte sie Noah in die Hand und ging dann nach unten. Er seufzte. Er hatte jetzt gar keine Lust, hier irgendwelche Teller zu waschen. Zwar würde seiner Automail nichts passieren, bei der Berührung mit dem Wasser, aber es gab sicherlich bessere Arbeiten als diese. Doch was tat er nicht alles für seinen Bruder. Es wurde spät. Die Gäste standen von den Buchentischen auf und einer nach den anderen verließen den Speisesaal. Robert stellte das ganze dreckige Geschirr zusammen und brachte es zu Edward in die Küche. Der Blonde war noch der Einzige in dem Raum und musste noch den Berg an Geschirr waschen, welchen Rob nur noch immer größer machte. Seine Augenbrauen zuckten schon aggressiv als er seine Gegenwart spürte. Seit dieser ‚Umarmung’ im Wald, hatte er irgendwie das Verlangen ihn zu treten oder auf irgendeiner Weise weh zu tun. Auch wenn das nicht gerechtfertigt war, er hatte einfach ein komisches Gefühl zu Zeit, was diesen Rob angeht. Er verheimlichte ihn etwas gegenüber, das spürte er. „Kannst du das bitte lassen?“, meckerte Edward und schrubbte weiter das Geschirr. „Was mach ich denn?“, fragte der Schwarzhaarige und sah den Kleinen an, wie er mit den hochgeschobenen Ärmeln da stand, damit beim spülen ja nichts nass wird. „Ich hab schon genug zu tun mit dem Haufen. Den Rest kannst du machen..“ „Meinst du ich hab draußen in der Stube nicht genug gearbeitet?“ Edward lachte ironisch. „Das bisschen ‚Was darf’s sein’ ‚Hier bitte’ und die paar Teller raustragen..., ach, das ist doch nichts im Gegensatz zu dem, was ich jetzt hier schon geleistet habe!“ „Ach meinst du?“, antwortete Rob schroff. „ Du meinst wohl du bist hier der einzige der sich für uns abrackert he? Wir sitzen alle im selben Boot! Dein Bruder ist doch der, wo hier nichts leisten muss! Er darf sich oben ausruhen!“ Als Ed das hörte ließ er den lappen und den teller im becken los, und packte Rob am Kragen und drückte ihn an die gegenüberliegende Wand. „Rede nie mehr schlecht von meinem Bruder sonst schlag ich dich windelweich! Er kann rein gar nichts für diese Verletzung!“ Robert blickte direkt in Edwards Gesicht, sah dies Flammen in seinen Augen. Für den Kleineren war es eine Herausforderung, wenn man etwas Negatives über seinen Bruder sagte. Da kannte er keine Grenzen. Und das war etwas, das er niemals ändern würde. Doch der Mechaniker ließ sich das so nicht von ihm gefallen. Als der Druck von Ed nachließ, griff er mit seinen Händen nach den Handgelenk des anderen, drehte sich mit ihn und hielt dann beide Gelenke des Jüngeren fest und drückte sie an die Wand, damit er ihm nicht entwischen konnte. „Hör zu, du kannst froh sein, dass dein Bruder dort oben beruhigt schlafen kann. Wenn ich mich nicht eingesetzt hätte, hätte er genau so hier arbeiten müssen wie wir auch und da hätte er keine Zeit gehabt um sein Bein zu schonen! Also tu nicht immer, als wärst du immer nur der Gute, der sich um alles kümmert, und ich der Arsch der allen was Schlechtes will! Du kannst froh sein, dass wir so gut weggekommen sind. Also sei einfach still...“ Roberts Atem ging ein wenig schnell. Überrascht sah Ed auf. Er wusste nicht Recht was er sagen sollte. „Danke...“, gab er leise von sich, „ich weiß ich...“ Doch weiter kam er nicht. Al lag noch wach in seinem Bett. Er hatte geschlafen, während die anderen drei gearbeitet hatten. Er fühlte sich mies den anderen gegenüber. Er blickte zum anderen Bett hinüber, in dem schon Noah seelenruhig schlief. Schließlich musste sie am morgen wieder beim Kochen helfen. Alphonse richtete sich langsam auf und humpelte leise zur Tür, und das ging besser als er gedacht hatte. So leise wie möglich verließ er das Zimmer und ging hinaus. Edward und Robert waren noch nicht zu Bett gegangen, das hätte er sonst mitbekommen. Vorsichtig tappte er die Treppe hinunter und ging dann in Richtung Küche, dort brannte auch, wie vermutet, noch Licht. Eigentlich wollte er hinein gehen, doch er bekam die kleine Auseinandersetzung der beiden mit und blieb noch im Vorraum stehen. Doch als es dann urplötzlich still wurde, linste er vorsichtig hinein. Was er dann sah, verstörte ihn vollkommen. Robert drückte Edward immer weiter an die Wand, so dass kaum noch Platz zwischen ihnen war. Ed riss die Augen auf, als er plötzlich die kalten Lippen des Schwarzhaarigen auf seinen spürte. Er presste sie gerade zu auf, drückte seine Zunge in die Mundhöhle des Kleineren, was jenem ein Stöhnen entlockte, aber nicht aus Lust. Er versuchte sich aus den Griff des Größeren zu lösen, aber der war in diesem Moment einfach zu stark. Widerwillig ließ er sich das einige Sekunden über sich ergehen. Al schluckte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)