Immer an deiner Seite von Edoo (Al x Ed) ================================================================================ Kapitel 9: Chapter 9 -------------------- Al sah erschrocken auf seinen Bruder nieder, und ein seltsames Gefühl durchfuhr seinen Körper, als er Edward vor dieser großen Pfütze voller Blut sah. Es hatte sich mit der Galle vermengt, die er mit erbrochen hatte und floss zähfließend am Holzboden entlang, bis es an die Rillen zwischen den Brettern gelangte. Es war kein langer Weg mehr zur Toilette gewesen, eigentlich waren sie nur einige Meter von der Türe entfernt! Dann wäre zumindest Al dieses grausliche Bild erspart geblieben. „Nein…nein…“ hauchte Edward kaum hörbar mit seiner zitternden Stimme. Auch sein Körper wollte damit nicht aufhören. Doch Al ging es anders. Er stand nur da. Lies sich das Geschehene durch den Kopf gehen. Seinen Blick hatte er dabei zur Seite gewandt. Unruhe konnte man in seinen Augen erkennen. Irgendwas stimmte nicht. Es passte einfach nicht. Dieses Bild vor ihm. Hätte es soweit kommen müssen? Ed stützte sich mit seiner Hand nach hinten ab. Sein Atem ging schnell. Dann hob er seinen Kopf, um in das Gesicht seines Bruders sehen zu können. Versuchte dabei langsam auf die Beine zu kommen. Doch erblickte er kein Gesicht voller Sorge. Nein… Wut war es. Alphonse’s Gesicht zuckte gefährlich. Und schon war es geschehen. Ein gezielter Schlag traf Edward mitten in´s makelloses Gesicht. Rücklings landete der Ältere in seinem eigenen Blut, welches in das weiße Hemd einzog und es dunkelrot färbte. Er konnte es nicht glauben. Al… Sein eigener Bruder… Dieser raste nur so vor Wut und erblickte Edward, wie er dort, starr auf dem Boden lag... und das frische Blut an seinem Mundwinkel herunter lief. Er kannte dieses Bild… Es erinnerte ihn an vor 7 Jahren… damals lag Edward auch regungslos da… und war tot. „DU VOLLIDIOT“ schrie er ihn an. „Andauernd deine dummen Entschuldigungen! Die meinst du doch gar nicht ernst! Das hast du von Anfang an nicht getan! Gib doch zu, dass du sterben willst! Wieso hättest du es sonst soweit kommen lassen?! Und an mich denkst du doch auch nicht! Du willst mich doch gar nicht bei dir haben! Sag es doch einfach!! Ich hätte auch wieder gehen können!! Aber wenn du unbedingt sterben willst, dann bleib doch liegen!!“ Tränen bildeten sich in Als Augen und kniff sie stark zusammen, machte auf dem Absatz kehrt und rannte davon. Lies seinen Bruder auf dem kalten Holzboden liegen… beschmiert mit seinem Blut… Mit weit aufgerissenen Augen lag Ed nun da. Niemand war mehr da. Keiner kam aus den Zimmern heraus. Keiner kam die Treppe hinauf gerannt um zu sehen was los war. Vielleicht tat es doch jemand. Wenn ja, bemerkte Edward es nur nicht. Er konnte nicht glauben, was Al zu ihm gesagt hatte. Sein Bruder glaubte wirklich, er wolle ihn nicht! Und wolle deswegen sterben! Ed wusste, wie unsinnig es war. Doch was, wenn er in seiner Lage wäre? Wie hätte er es aufgenommen, wäre er an Als Stelle? Eine stumme Träne rannte über seine Wange. „Al…“ Er wollte ihm doch keine Sorgen mehr bereiten. Stattdessen hatte er genau das Gegenteil mit seinem Stolz und seiner Dummheit herbeigeführt. Vorsichtig stütze sich Ed mit der Hand am Boden ab und richtete sich auf. Er schwankte ein paar Schritte nach vorn und hielt sich am Gellender der Treppe fest um hinab zu sehen. Die Tür, aus der Al gerannt war, fiel gerade noch zu und Ed schlich ein Schluchzen über die Lippen. „verdammt..“ brummte er und hielt sich den Magen. Er schmerzte und das machte die ganze Situation nicht wirklich besser. Er konnte verstehen das Als außer sich war, warum hatte er das nur getan? Warum hatte er nicht einfach getan, was man ihm sagte? Aber so war es noch nie gewesen. Er tat nur wonach ihm der Sinn stand. Vollkommen entmutig schlurfte er zurück in sein Zimmer. Darin zog er sich erst einmal bis auf die Shorts aus und warf die Blutgetränkten Sachen auf den Boden. Er konnte sie einfach nicht mehr sehen. Aus seinem Rucksack nahm er ein paar neue und zog sie an. Auch die Tabletten, die er hatte nehmen sollen, schluckte er schnell. Denn er wollte so schnell wie möglich Al hinterher. Aber noch nicht sofort. Jetzt brauchten beide erst einmal eine Zeit zum Nachdenken, es wäre bestimmt nicht von Vorteil wenn Ed ihm sofort folgen würde. Doch er hatte Angst. Angst, dass Alphonse verschwinden würde, nie wieder bei ihm sein wollte. Einige Stunden vergingen, die Ed einfach nur auf dem Bett saß und aus dem Fenster starrte. Es hatte angefangen zu regnen. Doch er war mit Gedanken ganz woanders. Teilweise schwelgte er in Erinnerungen, und andererseits war er bei Al und hoffte, dass dieser nicht nass wurde. Noah kam besorgt zur Tür rein, da man draußen schon die Blutlache entdeckt hatte. Sie kam zu Edward ans Bett und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Edward? ... was ist passiert... und wo ist Alphonse...?“, fragte sie vorsichtig und sah ihn besorgt an. „Ich... ich bin ein Idiot, und darum ist er weggelaufen...“, antwortete er. „Aber was ist denn passiert? Draußen ist alles voller Blut..geht es dir gut? Soll ich einen Arzt rufen?“, fragte sie und sah Edward besorgt an. Es machte ihr Angst, ihn so zu sehen. Er wirkte wie ein Schatten seiner Selbst. „Jetzt behandle mich nicht wie einen kranken alten Mann. Noch bin ich sehr selbstständig..!“ fuhr Edward sie ungewollt an. Aber die Wut, nicht auf Noah oder gar Al, sondern auf sich selbst. Er war gereizt, aber das an Noah auszulassen war auch nicht gerecht. „Verzeih...“, sagte er und wandte den Blick ab. „Ich hab vieles Falsch gemacht..und das muss ich in Ordnung bringen“, sagte er und stand auf. Ein wenig besser fühlte er sich, auch wenn er vor einigen Stunden noch Blut spuckte. Er musste endlich einen Weg finden seinen Arm wieder an die Schulter zu kriegen. Und dann musste er Al finden. Doch mit einem Arm würde das nicht einfach werden, außerdem mussten sie ja auch weiter. Er ging zur Garderobe und nahm seinen Mantel und zog ihn an. Dann schnappte er sich eine weitere Tablette gegen die Lungenentzündung, schluckte sie und packte die restlichen in die Innentasche seines Mantels. „Ich komme spätestens morgen wieder…“ Noah stand auf und ging zu ihrer Tasche, die sie die Reise über bei sich trug. Kurz kramte sie darin herum, schien etwas zu suchen und zog dann einen Schal heraus. Sie ging zu Edward zurück und legte ihn ihm um. „Pass auf dich auf, und bring Al mit, er ist doch nur besorgt...versteh das...so ist das doch unter Geschwistern...denke ich“, meinte sie und lächelte. Dankend nickte Edward und ging zur Tür. „Ach ja..bevor ich es vergesse, bitte bezahl doch die beiden Zimmer für den Rest der Woche.“ Er griff in seine Tasche und zog einige Scheine heraus. Er hatte etwas gespart, für Notfälle, und dieses schien ihm so einer. Er konnte Noah ja nicht alleine zurücklassen und sie die Arbeit für die Bezahlung beider Zimmer übernehmen lassen. Auch wenn es ihm nicht gefiel, dies davon zu bezahlen. Aber es musste sein. Er packte noch seinen Arm und verließ das Gasthaus. Bis es dunkel wurde, lief er durch die fremde Stadt, auf der Suche nach jemand, der mit Technik und Stahl umgehen konnte. Doch niemand, wirklich niemand konnte oder wollte ihm helfen. Einige ergriffen die Flucht beim Anblick seines Arms. Andere verwiesen ihn des Hauses und wiederum andere wussten gar nichts damit anzufangen. Geschlagen ließ er sich auf einer Mauer sinken und seufzte. „Nur unfähige in diesem Kaff...“ seufzte er und blickte zu Boden. Aus der ferne drang ein Geräusch in seine Ohren, es hörte sich an, als ob etwas Stumpfes auf Metall schlug. Er stand auf, hegte eine letzte Hoffnung und betrat eine kleine Stube, inmitten eines alten Hauses. „Hallo?..ist hier jemand?“, fragte er und als eine Stimme aus einem hinteren Raum antwortete, kam auch gleich jemand und begrüßte den hereingekommenen. Edward blieb ja fast das Wort im Halse stecken, als er sah, wer da mit Brille und vielerlei Schraubenziehern in der Hand stand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)