Not one, not one of you! von Samo (Motorradfahren ist ihr Leben) ================================================================================ Kapitel 3: What's happen ------------------------ Nach drei Tagen waren alle Fahrer auf dem gleichen Stand. Jeder hatte mit seinem Motorrad mindestens 10 Runden und mehr auf der Rennstrecke hinter sich gebracht und war sich deshalb über alle Schikanen der Strecke bewusst. Wenn nicht, dann war dass eindeutig ein Vorteil für die anderen Fahrer. Jetzt, da es immer schneller zum Finale ging, schenkte man sich nichts mehr. Jeder keifte mit jedem, schon beim Aufstehen schien es anzufangen und erst abends beim einschlafen hörte es wieder auf, nur um dann am nächsten Tag wieder anzufangen. Und das soll schon was heißen. Die Fahrer begegneten sich nur bei den Essenszeiten und auf der Rennbahn. Heute Nachmittag waren die ersten Rennen, seit dem Umzug von Helsinki nach Tampere, geplant. Ob mit oder ohne Zuschauer. Normalerweise gab es ja nicht nur welche, die die Rennen boykottieren wollen, damit es am Ende nicht mehr stattfindet, sondern auch so Zuschauer, die diesen Sport interessant finden und wirklich zuschauen wollen. Jeder der anwesenden Fahrer, Manager, Techniker und auch die Veranstalter hofften zumindest, dass hier in Tampere wenigstens bei den ersten Rennen jetzt mal nichts passierte. Schließlich will jeder es endlich zu Ende bringen. Sie hatten schon zu lange damit verbracht die ersten Runden hinter sich zu bringen. Die Boykottierer konnten aber nicht weiterdenken. Anstatt die Rennen in Ruhe zu lassen so dass es bald zu ende ist, ruinieren sie den Terminplan und verschieben alles nach hinten. Dümmer geht’s nicht. So haben alle mit den Folgen zu kämpfen. Bei den Rennen handelte es sich nicht um Massenrennen, bei denen alle Fahrer 50 und mehr Runden fahren mussten. Viel mehr waren es Rennen, bei denen jeweils nur 2 Fahrer gegeneinander antreten und insgesamt fährt man in einem Rennen jeweils nur 30 Runden –genügend. Es hörte sich unspektakulär an, was es allerdings nicht war. Bei diesem Rennen war nichts so wie man es normalerweise denken würde, wenn man an ein Motorradrennen dachte. Hier durfte man alles machen, alles war erlaubt. Anrempeln, vom weiterfahren abhalten, auch mal 'zurück' fahren. Eine Hauptsache dabei war, dass man seinen Gegner nicht tötete oder vorsätzlich verletzt und am Ende dann 30 Runden hinter sich gebracht hat. Im gewissen Sinne könnte so ein Rennen auch sehr viele Stunden dauern. Nicht die normalen 3-4 Stunden, sondern mehr.. sogar ein Tag oder mehrere. Aber bisher hatten das noch keine der Fahrer hinbekommen, zu mal sie dazu auch keine Lust hatten. Am Ende zählt zu dem auch noch die beste Zeit, also war nichts mit Rumtrödeln! Eine Erschwerung des ganzen war es, dass die Fahrer nur einen kleinen Tank hatten. So also öfters zum Boxenstopp mussten. Diese Rennen, nein, die ganze Meisterschaft, ist absolut kein Mannschaftssport. Und wenn man es so nennen wollte, dann war es nur ein zweitrangiger Name. Es gab zwar 2 von jedem Land und sie waren auch gut befreundet, aber wenn man es ernst betrachtete war jeder für sich alleine bei dieser Meisterschaft. Jeder kämpfte gegen jeden und wenn am Ende dann der Meister gefunden wurde, hatte er alleine dann das Geld und den Pokal für sich. Sein Mannschaftspartner bekam wahrscheinlich nur ein mit einem Lächeln ernst gemeintes Danke und das war’s dann auch schon. Dass war aber jedem selbst überlassen, was er dann am Ende machte. Zurück zu den Rennen. Da also jeder gegen jeden fahren musste und es nicht nach Land ging sondern nach Fortschrittstatus der Meisterschaft und den Plätzen von 1 bis 12, kam es also auch oft vor, dass zwei Fahrer aus dem gleichen Team gegeneinander fahren mussten um somit entweder ein Platz gut zu machen oder gar nichts zu bewirken, lediglich die Zeiten etwas aufzustocken. Das würde man dann aber erst wieder richtig sehen, wenn dann ein ganzer Durchgang, also 6 Rennen, wieder vorbei waren. Rennen 1. Tag 1. Thomas Moliere (Frankreich) – Quentin Lefort (Frankreich) 2. Sven Volterson (Schweden) – Velam Anderson (Schweden) 2. Tag 1. Joan Alfaro (Spanien) – Clemens Hansen (Deutschland) 2. Alejandro Martinez (Spanien) – Kristian Ylönen (Finnland) 3. Tag 1. Kay Neubauer (Deutschland) – Oscar Firth (USA) 2. Jonathan Karvonen (Finnland) – Patrick Courage (USA) Es war diesmal kein Wunder, dass gleich zwei 2 der 6 Rennen insgesamt dazu beitragen sollten, dass sich die Mitglieder eines Teams wahrscheinlich nicht mehr so richtig mochten nach den Rennen, da es ja sein konnte dass der schlechtere den besseren überholte und der andere somit halt schlechter war. Die schlechtesten flogen aus der Meisterschaft raus, was in diesem Fall zwischen den beiden aus Schweden und den beiden aus Frankreich jetzt entschieden wird. Wenn einer der Franzosen den anderen jetzt nicht haushoch schlug, und die anderen nicht genauso gut waren wie sonst auch, dann waren die Franzosen draußen und mussten nach Hause fahren. Aber es könnte ja auch sein, dass halt ein Franzose es noch schaffte auf den 10 Platz zu kommen, was bedeutete dass er in der Meisterschaft drin blieb. Gleichzeitig könnte es gut sein, dass sich dann die Teamwertung veränderte, weshalb der andere Franzose eventuell auch nicht nach Hause fahren musste. Es war knapp, wirklich knapp. Jede Sekunde die sie verlieren, brachte jeden ein Stück näher ans ausscheiden. So mussten sich die beiden Schweden auch ranhalten, um im Geschehen mit drin zu bleiben. Es wird spannend…. Heute an diesem Tag sollte also das Rennen zwischen den beiden Schweden und den Franzosen stattfinden. Die anderen hatten noch bis Morgen oder Übermorgen Zeit um etwas zu trainieren oder sich gar einfach auszuruhen, als Ruhe vor dem Sturm. Im Grunde konnten sich diejenigen, die auf den ersten Plätzen ihr Dasein pflegten, sich glücklich schätzen. Aber es musste nicht sein, dass man es genoss noch warten zu müssen, dass musste jeder Fahrer für sich selbst ausmachen. Patrick zumindest freute sich darüber, dass er noch als Zuschauer auf der Rennbahn dabei war, als dass er selbst fahren musste. Er hatte heimlich trainiert, keine öffentlichen Runden auf seinem Motorrad gedreht. Ihm tat so viel weh, dass glaubte man nicht und es war ihm peinlich zuzugeben, das mehr passiert war beim Unfall. Er hatte gesagt ihm ging’s gut, stimmen tat das aber absolut nicht. Seinem Teamkollegen Oscar hatte Patrick auch nichts von seinen Schmerzen erzählt, insgesamt hatte Patrick in den letzten Tagen jeden anderen gemieden. Beim Essen war er als letztes oder als erstes und dann war er die meiste Zeit im Zimmer. Er wollte dass niemand was mitbekam, aber genau das hatte Oscar, dadurch das Patrick sich zurückzog, dann doch gemacht. Allerdings nervte Oscar Patrick nicht damit, soll Patrick doch machen was er wollte. Auch wenn sie die besten Freunde waren und sich schon lange kannten, genau deswegen, wusste Oscar wann er am besten die Klappe hielt, da sich Patrick eh nichts sagen lies. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)