Neuer Schüler von Luci-Maus ================================================================================ Kapitel 1: Wozu Eifersucht führen kann... ----------------------------------------- Nichts ahnend bog Yusuke um die Ecke, er hatte es eilig, da ihn sein Lehrer zu sich gerufen hatte. Wahrscheinlich ging es um das Theater, das seine Ex am Morgen veranstaltet hatte. Dem Braunhaarigen war das Ganze schon peinlich genug, auch wenn er das gekonnt überspielte, da musste er Herrn Tamada ja nicht noch zusätzlich reizen, indem er ihn warten ließ. Völlig in Gedanken rannte er also durch die fast leeren Schulkorridore, bis er plötzlich hinter einer Ecke auf einen Widerstand traf. Und so kam es, wie es kommen musste und Yusuke fand sich wenige Sekunden später über einem Schwarzhaarigen Jungen liegend - auf dem Boden - vor, Körper an Körper, Angesicht zu Angesicht. Dieser Junge war ihm unbekannt, doch er trug ihre Schuluniform und schien noch dazu in seinem Alter zu sein. Yusuke spürte den hektischen Atem des Anderen, er hatte sich wohl ziemlich erschrocken. Der Obenliegende wollte schon zu einer Entschuldigung ansetzen und sich hochrappeln, als er abrupt inne hielt. Er hatte den leichten Rotschimmer auf den Wangen des Kleineren bemerkt, gelangte so zu den tief violetten Augen. Völlig fasziniert starrte Yusuke den Schwarzhaarigen an, nicht fähig sich von diesem schönen Gesicht zu lösen. „Was treibst du da eigentlich Yusuke?!“ Ein ziemlich empört wirkendes Blondgelocktes Mädchen stand plötzlich neben ihnen, stemmte die Hände in die Hüften. Sie war Yusukes Exfreundin, die noch am Morgen mit ihm über ihre Trennung gestritten hatte und wegen der er nun zu seinem Klassenlehrer musste. Ach ja, Herr Tamada, den hatte der Braunhaarige ja völlig vergessen! Und noch mehr wurde ihm bewusst, er hatte gerade einen völlig fremden Jungen angegafft, als sei er verknallt! Peinlich berührt rappelte Yusuke sich hoch, reichte dem Schwarzhaarigen seine Hand, um ihm aufzuhelfen. „Tut mir leid, ich bin manchmal echt tollpatschig. Hast du dir weh getan?“ „Geht schon, jetzt wo du endlich von mir runter bist.“ „Sorry noch mal. Mein Name ist übrigens Yusuke Ichinomia und wie heißt du?“ Während er sich voll und ganz dem Unbekannten widmete, ignorierte er seine EX Sissi, doch diese war deshalb keineswegs gewillt zu verschwinden. Gerade wollte besagter Schwarzhaariger zu einer Antwort ansetzen, als Herr Tamada um die nächste Ecke bog: „Yusuke Ichinomia! Was treibst du da, hab ich dich nicht ausdrücklich zu mir ins Klassenzimmer gerufen?!“ Der Lehrer war sichtlich mies gelaunt. „Mist, den hab ich schon wieder vergessen, wir sehen uns ja sicher noch irgendwann.“ Hastig rannte Yusuke zu seinem Lehrer, der ihn schimpfend ins Klassenzimmer führte. Leicht bedröppelt schaute ihm der Kleinere nach, doch er kam nicht dazu lange nachzudenken, da nun Sissi das Wort ergriff: „Sag mal, was fällt dir eigentlich ein meinen Yusuke anzubaggern?! Glaub nicht, dass du ihn bekommst, nur weil wir nicht mehr zusammen sind! Wer bist du eigentlich? Ach ja, der Neue. Tsukasa Motoko, richtig? Also Tsukasa, du hast es gehört, Yusuke gehört mir, halt sich besser daran.“ Wütend stapfte sie davon, ohne Tsukasa auch nur die Chance zu geben etwas zu erwidern. Ihrer Meinung nach war alles gesagt. ‚Gott, die sind doch alle irre hier’, dachte der Schwarzhaarige und machte sich kopfschüttelnd auf den Weg ins Sekretariat: ‚Hoffentlich gibt’s hier auch ein paar normale Menschen.’ ~~*~~*~~*~~*~~ Seufzend kam Yusuke aus seinem Klassenzimmer, wie erwartet hatte ihn Tamada gehörig zusammengestaucht. Mann, warum bekam eigentlich er den ganzen Ärger ab? Sissi hatte ihm doch eine Szene gemacht, aber was konnte er denn dafür, wenn er sie einfach nicht liebte? Er hatte sich nur auf ihr Betteln hin mit ihr zusammen getan, sie meinte die Gefühle kämen schon mit der Zeit, doch so war es nun mal nicht gewesen. Hoffentlich würde sie bald begreifen, dass da nichts lief und Ruhe geben. Wie Yusuke so über den Gang trottete, entdeckte er den Schwarzhaarigen, wie der gerade das Sekretariat verließ. Erneut fasziniert lief der Ältere auf den schönen Jungen zu. „Hi, so schnell sieht man sich wieder. Echt, sorry noch mal wegen vorhin, aber jetzt verrat mir doch endlich, wie du heißt. Vorhin wurden wir ja leider unterbrochen.“ Tsukasa schaute den Größeren an, erwiderte jedoch nichts. „Wie heißt du“, fragte sein Gegenüber daraufhin erneut, worauf die schlichte Antwort lautete: „Geht dich nichts an.“ Verdutzt legte Yusuke den Kopf leicht schief. „Aber du bist doch neu hier, ich könnte dir alles zeigen.“ „Ich brauche deine Hilfe aber nicht, danke.“ Ohne den Größeren eines weiteren Blickes zu würdigen wandte Tsukasa sich ab und ging, ließ den Braunhaarigen einfach stehen. Dessen Interesse wurde durch diese Geste nur noch stärker entfacht und so schlich sich ein vorfreudiges Lächeln auf seine Lippen. ~~*~~*~~*~~*~~ „Guten Morgen liebe Schüler“, begrüßte Herr Tamada die Klasse am Tag darauf: „Einige von euch werden es sicher schon mitbekommen haben, ab heute werden wir einen neuen Schüler haben. Sein Name ist Tsukasa Motoko und er ist gerade erst mit seiner Familie hergezogen.“ Gemächlich betrat besagter Junge den Raum, verneigte sich kurz vor der Klasse, bevor er den Lehrer fragte: „Wo soll ich mich hinsetzen?“ „Am besten dort ans Fenster, zu Yusuke.“ Er zeigte auf den freien Platz, bemerkte nicht, wie widerwillig der Schwarzhaarige seiner Aufforderung nachkam. Kaum saß er dann, hauchte ihm Yusuke auch schon breit grinsend ins Ohr: „Jetzt weiß ich doch, wie du heißt Tsukasa Motoko.“ „Sei still.“ Kaum hatte es zur Pause geklingelt, drehte sich Yusuke zum Kleineren neben sich um, fragte lächelnd: „Also, wieso seid ihr gerade hier hergezogen? Kennst du hier schon jemanden?“ „Das geht dich nichts an.“ „Ach komm schon, sei nicht so frostig, passt gar nicht zu deinem hübschen Gesicht.“ Der Ältere lachte, während Tsukasa leicht rot wurde, verstimmt erklärte: „Sprich nicht mit mir, als wäre ich ein Mädchen.“ „Ich sag doch nur die Wahrheit. Jetzt erzähl aber mal, wieso seid ihr hier?“ „Wegen dem Job meiner Eltern, zufrieden?“ „Kennst du hier schon wen?“ „Ja, dich, aber das bereue ich zutiefst.“ „Tiefschlag, so was nennt man ein Faul.“ „Heul doch.“ „Könnte dir so passen, was“, grinste der Braunhaarige, wollte schon den Arm um den kleinen Wildfang legen, doch dieser wich ihm aus. „Lass das!“ „Wieso denn? Du gefällst mir.“ „Du mir aber nicht und jetzt zisch ab!“ „Hast du an deiner alten Schule eine Freundin gehabt?“ „Verdammt, das geht dich nichts an! Hör zu, ich bin bisher immer gut alleine klar gekommen und das werde ich auch in Zukunft! Ich brauch niemanden und dich schon gar nicht, merk dir das!“ Wütend stand Tsukasa auf, er musste weg von diesem bescheuerten Kerl, wenigstens für ein paar Minuten. Die Pause war zwar beinahe vorbei, doch es musste einfach reichen, um noch mal den Raum kurz zu verlassen und sich abregen zu können. Er wollte also gerade aus dem Raum stürmen, als Yusuke lächelnd erklärte: „Ich werde dich aber trotzdem nicht in Ruhe lassen.“ „Was?!“ „Ich will mit dir Freundschaft schließen.“ „Vergiss es!“ „Ich werd’s schon schaffen, ich bin hartnäckig.“ „Träum doch weiter“, knurrte der Kleinere, stapfte genervt davon. Er war bereits an der Tür, als erneut die Stimme seines unliebsamen Sitznachbarn an seine Ohren drang: „Ach Tsukasa?“ „Was noch?!“ „Hast du nun eine Freundin gehabt?“ „Leck mich doch!“ Der Schwarzhaarige setzte seinen Weg fort und Yusuke dachte: ‚Niedlich diese Kratzbürste.’ ~~*~~*~~*~~*~~ Die Tage vergingen und Yusuke war einfach nicht von dem Neuen in seiner Klasse abzubringen. Eine Tatsache, die Sissi fast wahnsinnig machte. Tsukasa war ihr ein Dorn im Auge, immerhin wollte sie den Braunhaarigen allein für sich haben und dieser war bei ihr noch nie so anhänglich gewesen. Irgendwie musste Sissi ihren Rivalen loswerden oder ihm zumindest klar machen, dass er gefährlich lebte, wenn er sich nicht von ihrem Yusuke fern hielt. Aus diesem Grund lauerte sie mit ihren Freundinnen Rika, Talia, Ael und Yurine dem Schwarzhaarigen nach der Schule auf dem Heimweg auf. Die Fünf stellten sich ihm direkt in den Weg. „Was wollt ihr?“ „Kannst du dir das nicht denken? So ein dummer Kerl“, lachte Yurine, während Sissi auf den Älteren zuging, dicht vor ihm stehen blieb. „Es passt mir nicht, wie du meinem Yusuke die ganze Zeit schöne Augen machst. Von jetzt an wirst du dich von ihm fernhalten. Hast du verstanden“, grollte die Blondgelockte bedrohlich, bohrte ihren Finger in Tsukasas Brust. „Hey, jetzt mal ganz ruhig. Ich will nichts von diesem Trottel und ich mach ihm ganz sicher auch nicht schöne Augen. Ihr könnt also wieder abzischen und euch die Nase pudern gehen.“ Böse funkelte er das Mädchen vor sich an, schob ihre Hand weg. „Geht mir endlich aus dem Weg.“ „Wieso denn? Hast du etwa Angst“, spottete nun Talia. Grinsend umzingelten die Mädchen ihr Opfer, das allmählich nervös wurde. Zwar war er nicht gerade schwach und konnte leicht gegen ein Mädchen gewinnen, doch alleine gegen fünf von diesen Furien war das schon was ganz anders. „Was ist denn los Tsukasa“, fragte Ael scheinheilig, bevor sie dem Schwarzhaarigen einen Stoß in den Rücken verpasste. Rika fing ihn auf, stieß ihn jedoch keine zwei Sekunden später ebenfalls von sich, wobei sie lachte: „Geht’s dir etwa nicht gut?“ Spottend stießen die Mädchen Tsukasa wie einen Spielball immer wieder zwischen sich hin und her. „Jetzt hört endlich auf mit dem Scheiß!“ Wütend wehrte der Dunkelhaarige sich, stieß nun seinerseits Ael, dass sie unsanft auf ihrem Hintern landete. „Aua! Was fällt dir ein?! Du kannst doch kein Mädchen schlagen!“ „Ich hab dich nicht geschlagen, außerdem lass ich mir den Scheiß hier von euch Schnepfen doch nicht einfach so gefallen!“ „Na warte, dir zeigen wir’s, jetzt machen wir ernst“, keifte Sissi und stürzte sich auf ihr Opfer, gefolgt von ihren Freundinnen. „Sissi! Bist du von allen guten Geistern verlassen?! Hör sofort auf mit dem Mist!“ Erschrocken wandte die Blondgelockte sich um, fand sich dem wütenden Yusuke gegenüber stehend wieder. „Yu… Yusuke, ich…“ „Was du?! Verdammt noch mal, ich hab dir von vornherein gesagt, dass ich nichts für dich empfinde und trotzdem hab ich es dir zu liebe versucht, reicht das denn nicht?!“ Dem Braunhaarigen war anzusehen, wie es in ihm brodelte, er war offensichtlich stocksauer. Ruckartig zog er den völlig geschafften Tsukasa zu sich rüber, legte ihm einen Arm um die Hüften, was dieser Anstandslos über sich ergehen ließ. „Yusuke, ich war… ich wollte… ich war so schrecklich eifersüchtig! Der Typ guckt dich nicht mal mit dem Arsch an und trotzdem kriegst du nicht genug von ihm!“ „Mensch Sissi, ich liebe dich nun mal nicht, bitte akzeptier das doch endlich“, seufzte der Ältere nun nicht mehr ganz so wütend, sondern eher mitleidig: „Ich verstehe ja, dass es nicht leicht für dich ist zu sehen, wie hartnäckig ich mich um Tsukasa bemühe, aber deshalb kannst du noch lange nicht einfach auf ihn losgehen. Ich will, dass du mir versprichst solche Aktionen in Zukunft zu unterlassen.“ Betreten zupfte Sissi an ihrem Rock, erklärte mit gesenktem Blick: „Ich verspreche es. Tut mir leid Yusuke, ich hab’s jetzt begriffen.“ „Na ja, besser spät als nie, sagt man doch.“ Während Yusuke die Blonde so betrachtete, konnte er ihr gar nicht mehr böse sein, doch das behielt er lieber für sich, nicht dass sie sich plötzlich wieder Hoffnungen machte oder so etwas. ~~*~~*~~*~~*~~ „Du siehst echt wüst aus, komm mal her.“ Schmunzelnd richtete Yusuke die Kleider des Schwarzhaarigen und strich ihm die Haare ein wenig glatt. Inzwischen saßen sie an einem kleinen Fluss, viel mehr ein Bach, der nicht mal einen Meter tief war. Die Ufer waren durch eine kleine Brücke verbunden, nahe dieser saßen die beiden Jungen im Gras „Lass doch, das macht nichts. Was grinst du eigentlich so?“ „Na ja, ganz so allein kommst du wohl doch nicht klar, was?“ „Die waren in der Überzahl. … Wäre echt peinlich gewesen von einer Mädchenclique verkloppt zu werden. Danke Yusuke.“ Verlegen hauchte Tsukasa dem Älteren einen Kuss - zum Dank - auf die Wange. Dieser war im ersten Moment überrascht, fing sich aber sehr schnell wieder und erklärte verschmitzt lächelnd: „Das geht so.“ Ehe der Kleinere sich versah, hatte Yusuke sich schon zu ihm rüber geneigt und seine Lippen geküsst. Mit hoch rotem Kopf blickte Tsukasa den Älteren an, sein Herz klopfte wie verrückt, dennoch nahm er seinen gesamten Mut zusammen und küsste ihn zurück. Der Braunhaarige grinste in sich hinein, stupste auffordernd mit der Zungenspitze gegen die schön geschwungenen Lippen seines Partners. Dieser öffnete sie bereitwillig, ließ die forschende Zunge ein, die sogleich freudig das neue Gebiet erkundete, seinen Gegenpart zum spielen aufforderte. Immer weiter vertieften die beiden Jungen sich in ihr Tun, bis sie sich irgendwann auf Grund dringenden Sauerstoffbedarfs wieder voneinander lösten. Verlegen blickten sie einander an und konnten einfach nicht anders, als zu lachen, wobei Tsukasa sich an die Schulter des Älteren lehnte. Diese Situation war aber auch irgendwie absurd, wo sie sich doch vorher kaum verstanden hatten, was wohl hauptsächlich an dem Jüngeren gelegen hatte. ~~*~~*~~*~~*~~ Als Yusuke am nächsten Morgen in die Schule kam, musste er überrascht feststellen, dass seine kleine Kratzbürste sich anscheinend übernacht völlig gewandelt hatte, da sie ihm plötzlich ziemlich fröhlich gegenüberstand. Freudig fiel ihm der Kleinere um den Hals und hauchten ihm einen Kuss auf die Lippen. „Morgen Schatz“, fiepte er fröhlich. Perplex schaute ihn Yusuke an: „Schatz?“ „Klar, du bist doch jetzt mein Freund.“ Lächelnd zwinkerte Tsukasa dem Braunhaarigen zu. „Aha, das wusste ich ja noch gar nicht.“ „Jetzt schon. Oder war das ganze Gerede in den letzten Tagen etwa nur Spaß?“ Der Jüngere machte ein ganz bedröppeltes Gesicht und ließ Yusuke los, woraufhin ihn dieser angrinste und zurück in seine Arme zog. „Quatsch, es ist nur erstaunlich, wie verwandelt du doch plötzlich bist und das nur, weil wir uns geküsst haben.“ „Nur bei dir“, gestand der Schwarzhaarige verlegen, wofür er einen kleinen Kuss bekam. „Das hätte ich mal früher wissen sollen, dann hätte ich dich gleich geküsst. Apropos, sag doch mal, war das gestern dein erster Kuss?“ „Ach halt doch die Klappe“, maunzte Tsukasa kleinlaut, zog eine Schnute. Der Ältere hingegen lachte nur und legte den Arm um seinen neuen Freund, bevor sie gemeinsam das Schulgebäude betraten. ***~~~***~~~***~~~*** Nya, was soll ich da sagen, dieser One-Shot war einfach eine spontane Idee, außerdem fand ich so eine wütende Exfreundin mal ganz interessant ;P Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr hinterlasst mir einen kleinen Kommi, auf jeden Fall ein ganz liebes Danke an alle, die das hier gelesen haben ^-^ *gebäck hinstell* *alle leser knuddel* eure luci-maus ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)