Sarah and Josef von abgemeldet (A forgotten Lovestory) ================================================================================ Prolog: Zerbrochener Wackelpudding ---------------------------------- Sarah and Josef A forgotten Lovestory Prolog, "Zerbrochener Wackelpudding" Eifersüchtige Blicke durchbohrten jeden einzelnden Mann, der einer bestimmten Person auch nur einen Zentimeter zu Nahe kam. Auch wenn er 10 Schritte Abstand hält, so begreift jeder potenzeller Nebenbuhler; „die gehört zu mir“. Manchmal, da versucht er sie an zu sprechen, so wie an dem Tag, als die beiden sich das erste Mal getroffen hatten. Fröhlich, offen. Ein nettes Gespräch, das man aus Zufall führte. Und dann wurde daraus mehr. Bestimmt lag es daran, das er die Hoffnung fast schon Aufgegeben hatte, je wieder in ihre Augen zu schauen. Er lies alles liegen, kam zu dem Ort, wo sie all die Jahre in tiefem Schlaf verpasste. Sich nicht darum kümmerte, ob er nun an ihrer Seite war, oder nicht. Doch er wusste, sie würde es merken. Mit einem unverwechselbarem Gang stolzierte sie über den Bordstein. Er würde am liebsten jeden Augenblick festhalten wollen. Schnappschüsse von jeder einzelnen Bewegung. Jedes Lächeln. Jeder Augenaufschlag. Das Resultat wären viele Bilder, noch mehr Hoffnungen und eine bittere Wahrheit. „Sie leidet an Amnesie.“ trug ihm eine Person in weißem Kittel, Stetoskop um den Hals und einem Zettel in der Hand vor. In dem Moment hätte er alles dafür gegeben, einen Ofen gefährlich Nahe zu haben. Selbstmord war die wohl bitterste Entscheidung die er je fällen könnte. Doch hat er es sich noch einmal anders überlegt, als sie die linke Hand an den Türramen hielt und in das Zimmer blickte. In diesem Augenblick hätte er sogar vergessen, dass er in Flammen stünde. Er war so verzaubert. So lange fehlte ihm der Glanz in ihren Augen. Ihr Lächeln. Er nahm es als zweite Chance. Noch einmal die Gelegenheit, alles richtig zu machen. Doch er konnte in diesem Moment nichts machen. Sie nur stumm anschauen, nicht einmal lächeln tat er. Doch genau so schnell, wie sie den Zauber über ihn legte, so schnell kehrte sie ihm den Rücken zu und verschwand. Lange dauerte es, bis er bei Sinnen war. Und jetzt versucht er sich einen Plan vorzubereiten. Er darf sie nicht bedrängen, sie nicht erschrecken. Einfach so sein, wie damals. Er folgte ihr durch die ganze Stadt, ständig darauf aus, sie vor Gefahren zu beschützen. Doch sie war vorsichtig. Wie sie es schon immer war. Sie sagte damals immer: „Ich gehe nicht bei grün über die Straße, wenn nicht alle Autos stehen, ich sehe mich unendlich mal um, bevor ich die Straße überquere, ich halte mich von dunklen Gassen fern. Nur damit du dir keine Sorgen machen brauchst.“ Und sie tat es. Sie war so vorsichtig. Und dennoch flehte sie ihn an, sie von der Sterblichkeit zu erlösen. Es dauerte so lange, bis er es ihr nicht mehr abstreiten konnte. Sie fand so viele Argumente, das schlimmste war, das sie einfach altert. Dann weinte sie, hielt ihm vor, das er sie verlassen würde, wenn sie immer älter würde. Und dann wurde sie nicht mehr älter. Aber auch nicht wach. Er sah ihr beim Essen zu, saß stumm drei Tische neben ihr, blieb still und geduldig an der Wand lehnen, wenn sie in die Fernseher im Schaufenster schaute. Wartete, wenn sie sich eine Zeitung kaufte und dann las. Sie hatte so viel verpasst und doch war nichts Wichtig im Vergleich zu ihr. Die Sonne schien ihr nichts aus zu machen, stand sie doch mindestens eine Viertelstunde im gleißendem Sonnenschein um eine Reklametafel zu lesen. Es scheint, als wäre ihre Chemie ganz anders, sie roch auch nicht wie ein normaler Vampir. Etwas, das war schief gegangen, hatte ihm Herzschmerz verursacht. Und nun war es beseitigt – aber doch nicht ganz. Es bereitete ihm Kopfzerbrechen, so entschloss er sich, sie an zu sprechen, als sie eine Stadtkarte betrachtete. Seine Schritte gingen im Lärm der angrenzenden Straße unter. Er legte ihr die rechte Hand auf die Schulter, um sie nicht zu verschrecken. Neugierig blickte sie sich um, worauf sie mit einem Lächeln begrüßt wurde. „Haben sie sich verlaufen?“ Versalzter Zucker ----------------- „Entschuldigen sie, Sir, haben sie Feuer?“ Lieblich bat ihn eine Frau, lächelnd tat er ihr diesen Gefallen. Beide warteten nur, auf etwas, wahrscheinlich sogar auf das selbe. Doch vergaßen beide, im Liebreiz des folgenden Gesprächs, dass sie sich gerade erst kennen lernten. Kapitel Eins: Versalzter Zucker Er zog seine Füße über den kalten, dreckigen Bordstein. Links von ihm rauschten die Autos vorbei, hastig darauf bedacht schnell wieder zu ihrer Familie nach Hause zu fahren. Ehepartner und Kinder in die Arme zu schließen und vielleicht noch das ein oder andere Fernsehprogramm zu verfolgen. Zu Hause erwartete ihn jedoch nur leerer Platz. Große, einsame Räume. Mit vielen Glaswänden, die der Außenwelt zur Schau stellten, wie einsam ein Mann doch im Luxus leben kann. Zwar war dies nicht geplant gewesen, doch wuchs es darauf hinaus. Ihm war gar nicht bewusst, wie allein er war, seid er nach so langen Jahren wieder ihre Stimme hören konnte. Worte, unbedeutende Silben aneinander gereiht. Sie waren für ihn so wichtig, so schwer wiegend, das die Waage seiner Welt zur Seite kippte. Herzschmerz band seine Traurigkeit fest an seine Seele, so stolperte er in normalem Tempo nach Hause, schaltete die Welt um ihn einfach aus, nur um seinen eigenen Gedanken zuzuhören und ihnen zu widersprechen. Doch genau deswegen bemerkte er nicht, wie ihm der goldene Stein auf seiner Waage nach Hause folgte. Sie sah nur seinen Rücken, doch etwas an ihm, das stimmte sie traurig, als könnte sie seinen Schmerz spüren. Er lies sie nicht mehr los, schaffte es nicht, ihn aus ihren Gedanken zu drängen. Wieso nur reagierte sie so heftig auf eine so kurze Begegnung. Er war so anders, so vertraut. Er ist das, was sie sieht, wenn sie ihre Augen schließt. Sie huscht unauffällig hinter ihm her, folgt ihm durch die großen Wege hin, bis zu einem verlassenem Haus, Villa. Davor war viel Grün, Bäume, Gestrüpp. Ein kleiner persönlicher Urwald. Es sah so teuer aus, so edel. Das Haus kann unmöglich sein Eigenes sein. Sekunden später war sie überzeugt, das Haus musste sein Eigenes sein. Mit einer Handbewegung dreht er den Schlüssel um, die Türe gab dem Druck sofort nach, ging auf. Während er durch den Raum lief, zog er sich die Jacke aus, ließ sie plump auf den Boden fallen. Drei Schritte später zog er eine Glasflasche aus einem Fach und trank daraus, es war zu dunkel um zu erkennen, was er trank. Sie klebte jetzt schon am Fenster, mehr konnte sie nicht sehen. Fasziniert sah sie ihm dabei zu, wie er das Fach mit seiner Hüfte zu stieß, die Flasche auf die Ablage stellte, durch den Raum schreitet und sich dabei das Hemd aufknöpft. Mit der rechten Hand gab sie vor, sich die Augen zu zu halten, doch konnte sie nicht anderes außer zuschauen und dabei eine rote Farbe anzunehmen. Eine gewisse Enttäuschung lag in ihrem Ausdruck, als er in einem Raum verschwand und nach zwei Minuten nicht aus diesem heraus getreten war. Sie wollte ihm noch ein wenig zuschauen, ihn beobachten. Vielleicht wäre ihr dann wieder eingefallen, warum er ihr so bekannt vor kam. Zerknirscht machte sie sich auf zu gehen, als ihr Blick zur Türe schweift. Er hatte vergessen sie zu schließen. Prüfend schaute sie zur Türe, in die er verschwunden war, als sie ihren Körper gegen den Türramen drückt und ohne die Türe zu berühren ins Haus tritt. Alles war so groß – und so sauber. Kein Dreck, kein Staub. Bestimmt hat er Hausmädchen fürs Aufräumen. Sie blieb stehen, als seine Jacke vor ihren Füßen lag. Sarah ging in die Hocke um das Bekleidungsstück in die Hände zu nehmen. Sie konnte nicht anders, als den Duft der davon ausging zu atmen. Wie verzaubert lächelte sie. Der Mann roch so herrlich, sie konnte kaum glauben, dass sie wach ist. Das dies kein Traum ist. Sie sah hoch, auf die Flasche, welche noch Halbvoll ist. Sie machte gerade anstalten sich diese zu betrachten, als sie das schlimme Gefühl bekam, er würde diesen Raum jeden Moment wieder betreten. Hastig flüchete sie aus der Wohnung. Sie rannte, über den schmalen Weg, auf den immer noch vollen Straßen, bis zu dem Hotelzimmer, in dem sie momentan wohnt. Wie konnte sie nur Hausfriedensbruch begehen. Sie war ihm Haus eines Mannes, den sie gerade einen Tag kannte. Oder nicht? „Nein, Mick. Ja – Was? Wie kommst du- Ach, halt die Klappe.“ Wütend wird der rote 'Aus'-Knopf gedrückt. Das penetrante Klingeln, was danach folgt, wird einfach überhört. Er tut, als wäre er total vertieft darin, sich ein Glas voll Blut einzuschütten. Irgendwann zwischen dem ersten und dem letzten Schluck verstummt sein Telefon dann. Vorsichtig legt er es bei Seite und lehnt sich gegen die Theke. Er hätte schon längst arbeiten sollen. Aber so kann er seinem Assistenten mal etwas Vertrauen geben. Falls morgen alles drunter und drüber ist, weiß er ja, wen er feuern muss. Es klingelt, aus reflex und ohne zu denken nimmt er es in die Hand und hält es an sein Ohr, nachdem er den grünen Knopf gedrückt hatte. „Josef Kostan.“ meldet er sich in sein Handy. Direkt beim ersten Wort, dass der an der anderen Leitung von sich gab, wusste er, dass das jetzt länger dauern wird. Dieses Wort lautet „Feigling“. „Rufst du eigentlich nur an um mich zu beleidigen?“ „Josef, hör zu, du belehrst mich immer, ich darf das auch mal. Der Arzt sagt das ist Vorrübergehend. Solltest du nicht jetzt vor Freude den Riverdance tanzen anstatt dich in deiner Villa zu verkriechen?“ „Sagt der Typ, der ein Mädchen Jahre lang stalkt.“ Betretene Stille. „Ich muss arbeiten.“ Notlüge und beherzter Druck auf den roten Knopf. Wie ein Tiger im Käfig streift er durch seine Wohnung, in jeden Raum geht r mindestens einmal, sieht sich um und geht wieder raus. Immer und immer wieder riecht er Sarah deutlich. Er redet sich ein, dass er den Verstand verliert und drückt jeden Mal, wenn er daran vorbei geht, den Lichtschalter jedes Raumes an und oder aus. Dieser Verhalten hat er immer, wenn er unter extremen seelischem Stress steht. Er muss etwas tun, egal was, und das ist nun laufen und Lichtschalter an und aus machen. Die bedrückende leere seines Hauses treibt ihn in den Wahnsinn. Er sollte aus, nach Sarah sehen. Die Sorge macht ihn Krank. Sie hatte es bestimmt vergessen. Wie alles. Alles mit ihm. War er so schlimm? So böse. Ihre Hand streckt sich seinem Gesicht entgegen, er wendet es beschämt ab. Warme Finger legten sich unter sein Kinn und rückten seinen Blick zu ihr. Ihr Lächeln brachte ihn dazu, sich noch schlechter zu fühlen. Er kann nicht ändern, was er ist. Es gibt kein Mittel gegen Vampirismus. Kein Ausweg. „Es ist mir egal. So egal. Ich liebe dich.“ Ihr warmer Ton war wie Balsam. Der schönste Tag seines Lebens. Der schönste Tag, den er nie erlebt hätte, wäre er nicht das, was er ist. In einem anderem Teil der Stadt, telefonierte Sarah gerade. Sie erklärt den Ärzten in New York, warum sie nach Los Angeles gefahren ist. Schnell war das erledigt, nun ging sie shoppen. Schnell fand sie heraus, dass alles ziemlich teuer ist, was schön aussieht. Seufzend betrachtete sie ein Kleid, zupfte an diesem Herum und betrachtete mindestens 4x das Preisschild. 120€ für einen Fetzen Stoff. „Eine Frechheit.“ murmelt sie zu sich selber, ein letztes mal beschaut sie das Kleidungsstück udnd reht scih dann um. Erschrocken nach Luft schnappend hält sie jedoch in der Bewegung an. „G'Day Sarah, fließig am einkaufen?“ Josef hat sich durchgerungen, kein weglaufen mehr. Und wenn Sarah ihn auch nicht mehr lieben wird, genau so wie damals. Er hofft, in seinem Inneren – und bangt. Seine Sarah, es wäre ihm egal, wenn sie ihn nicht mehr kennt. Egal. Doch wenn sie unglücklich ist, dass kann er nicht ertragen. Und Sarah sah jetzt nicht gerade Glücklich aus. Nach langem anstarren, mit den Händen gestekulieren und vielen Wortfetzen, die sich alle darum handeln, wie er da hin kommt, unterhalten sie sich dann normal. Wie damals, als er ihr die Zigarette entflammte. „Ich wollte mir eigentlich etwas kaufen, doch alles hier ist so teuer, sobald es Schön aussieht.“ Josefs blick gleitet auf das Kleidungsstück, was Sarah eben so Herzzerbrechend angeseufzt hatte. Für ihn war der Preis gar nicht so hoch. „Das Kleid da möchtest du also gerne haben?“ er lächelt sie Nett an. Sie springt auf die Chance. „Unbedingt.“ Sie macht ein bedrücktes Gesicht, sie weiß aber schon was kommt. „Na dann, ich kaufs dir.“ Das folgende Lächeln, es brachte Wärme in sein Gesicht, um sein Herz. Es schmerzte so schrecklich. Das ist wahre Liebe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)