Lost Memories von Lisandre ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Ryan sah jetzt genauer hin. Tatsächlich, seine Schwester bewegte die Finger. Vielleicht wachte sie bald auf. Der Junge sah zu dem Arzt, der gerade ansetze, die Geräte abzuschalten. „Bitte warten sie noch“; flehte er. „Shar hat sich gerade bewegt“ „Das ist vollkommen unmöglich“; erwiderte der Arzt und warf einen Blick auf die Monitore. „Die Werte sind genauso schwach wie immer- es ist keine Änderung zu erkennen. Sie haben sich das vermutlich nur eingebildet“ „Das habe ich nicht- sie hat sich bewegt. Da bin ich mir ganz sicher. Sie hat ganz leicht mit den Fingern gezuckt“ Die Eltern sahen sich an. „Ryan... du kannst den Arzt doch nicht mit deinen Fantasiegeschichten von seiner Arbeit abhalten“, meinte der Vater jetzt streng und versuchte, das Zittern in der Stimme zu verbergen. „Sharpay wird nicht wieder aufwachen. Das musst du doch verstehen...“ Ryan sah zu seinem Vater hin. „Wenn der Mann den Knopf drückt, dann stirbt sie wirklich Dad. Sie ist doch deine Tochter- du kannst da doch nicht zulassen“ Mr. Evans schüttelte den Kopf. „Mir wäre es natürlich auch lieber wenn sie jetzt die Augen aufmachen würde. Aber sie liegt nun mal im Koma- und wenn sie stirbt, leidet sie nicht mehr“ „Aber dann leide ich“, murmelte Ryan leise und sah wieder zu Sharpay. Diesmal sah er ein ganz deutliches Zucken der Augenlider. Sie wacht auf, dachte Ryan erfreut. Dann wandte er sich wieder an seine Eltern und den Arzt. „Darf ich kurz mit ihr alleine sein?“; fragte er. „Natürlich“ Alle verließen das Zimmer und Ryan war mit seiner Schwester alleine. „Sharpay?“; fragte er vorsichtig. „Kannst du mich hören?“ Nach einer Weile Stille folgte die Antwort - aber nicht von Sharpay. Sondern von einem der Geräte, an das sie angeschlossen war. Es fing plötzlich an zu piepen und hatte Ryans Aufmerksamkeit. Es war das Gerät, das die Herzströme maß und die grünen Linien, die vorher flach und ruhig auf dem Bildschirm dahingeglitten waren, zeigten jetzt deutliche regelmäßige Erhöhungen. Ryan strahlte jetzt wieder über das gesamte Gesicht. Ihr Herz schlägt wieder normal, dachte er freudig und rief nach seinen Eltern und dem Arzt. Die kamen eiligst rein und der Arzt blickte genauso verwundert auf den Bildschirm wie die Eltern. Er fing an, Sharpay erneut zu untersuchen. „Herzschlag normal“; murmelte er. „Das gibt’s doch nicht...:“ Nachdem die Untersuchung abgeschlossen war, wandte er sich an die Familie Evans. „Tja so wie es scheint ist ihre Tochter wohl auf dem Weg der Besserung“ Ryan freute sich sehr. Sharpay würde wieder leben. Er war so voller Freude, das er seine Schwester, die natürlich noch auf dem Bett lag, vorsichtig umarmte. „Ich wusste du schaffst es“, flüsterte er leise und glücklich. Auch die Eltern schienen sich zu freuen, nur zeigten sie ihre Freude nicht so deutlich wie Ryan. „Es wird aber noch eine Zeit lang dauern, bis sie aufwacht“; meinte der Arzt und verabschiedete sich dann mit den Worten, das noch andere Patienten auf ihn warten würden. „Wir gehen was essen, Ryan. Willst du mitkommen?“, fragte die Mutter jetzt, doch Ryan verneinte. Er wollte bei Sharpay sein, wenn sie aufwachte. Denn dann sollte sie ein vertrautes Gesicht als erstes sehen. Die Eltern gingen auch und ließen Ryan wie schon so oft alleine zurück. Er beobachtete seine Schwester aufmerksam um sich auch die kleinste Bewegung von ihr nicht entgehen zu lassen. Natürlich redete er weiter mit ihr. Um das aufwachen zu beschleunigen. „Weißt du- ich hab immer an dich geglaubt, Sharpay. Ich wusste dass du stark genug bist gegen dieses Koma anzukämpfen. Bitte wach bald auf. Ich wünsche mir so sehr, das alles wieder so wird wie früher. Das erste was wir machen ,wenn du wieder hier raus bist, ist eine richtig schöne Shoppingtour- und ich mach auch mit ohne zu nörgeln. Das ist versprochen. Oder wir machen ne richtige Party zu hause- was hält du davon? Mit unserer ganzen Klasse. Das wird doch sicher lustig“ Wieder vergingen einige Stunden und inzwischen war es schon ein wenig düster in dem Zimmer. Ryan wollte nicht aufstehen und Licht anmachen, aus Angst er würde den Moment, in dem Sharpay die Augen aufmachen würde, verpassen. Das einzige Licht, was es jetz in diesem Raum gab, war das Leuchten der Bildschirme- und das Licht der Straßenlaterne, die auf der Straße vor dem Krankenhaus stand. Langsam wurde Ryan auch schläfrig, zwang sich aber nicht einzuschlafen. Er blickte die ganze Zeit in Sharpays Gesicht. Und plötzlich, schlug das Mädchen die Augenlider auf und sah Ryan direkt an. Dieser war sofort wieder hell wach und lächelte seine Schwester erfreut an. „Sharpay- ich wusste es. Ich wusste es du zeigst es allen“ Er spürte wie ihm vor Freude die Tränen in die Augen stiegen. „Was ist Sharpay?“, fragte seine Schwester leise und auf ihrem Gesicht erschien ein fragender Ausdruck. „Ehm.. also das bist du“; meinte Ryan verwirrt. „Sharpay ist dein Name“ „Und was ist ein Name?“, fragte sie sogleich hinterher. Ryan sah sie nur an. „Das weißt du doch“, meinte er leise. Sharpay sah ihn nur an und ihr Bruder konnte an ihrem Gesichtsausdruck sehen, das sie es offenbar nicht wusste. Er fragte sich warum, aber kam gar nicht groß dazu über diese Frage nachzudenken, denn Sharpay stellte schon die nächste Frage. „Hast du auch so was?“, fragte sie leise. „Wenn du einen Namen meinst- ja. Jeder Mensch hat einen“ „Und wie ist dein Name?“ Was sollte diese ständige Fragerei. Sharpay wusste doch wie sein Name war. „Ich bin Ryan- aber das müsstest du mich doch eigentlich kennen“ Sharpay schüttelte leicht den Kopf. „Nein, ich kenn dich nicht....“ Hosted by Animexx e.V. 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