Die Drei ??? von abgemeldet (wie es heißt weiß ich noch nicht ^^) ================================================================================ Kapitel 7: Fehlanzeige ---------------------- Fehlanzeige Einige Stunden später, Mrs Miller war gegen Nachmittag zu einem Treffen mit ihren Freundinnen aufgebrochen, saßen die drei jungen Detektive mit ihrem Abendessen auf der Veranda die auf den üppigen Blumengarten hinaus schaute, und tauschten sich über ihre Ergebnisse aus. „Ist schon etwas ernüchternd das alles.“, seufzte Bob, der auf dem Geländer saß, mit dem Rücken an einen der Stützpfeiler gelehnt, und das Gesicht in die Abendsonne hielt. „Ich hatte echt gedacht, dass meine Idee die Lösung wäre. Fehlanzeige.“, Peter lag ausgestreckt auf einem schmiedeeisernen Liegestuhl mit dicken, cremeweißen Polstern. Er stütze sich auf den Ellbogen auf und nahm einen Bissen von seinem kalten Hähnchen, dann lehnte er sich wieder zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Ich meine, man findet doch einfach alles in Sofaritzen! Und bei den vielen Sofas die Mrs Miller hat, war ich mir so sicher...“ „An sich war die Idee ja auch wirklich gut.“, tröstete Bob. „Zumal meine Mutter ihren Lieblingsohrring gestern Abend bei uns zwischen den Polstern gefunden hat. Stellt euch vor, sie hätte ihn beim Saubermachen beinahe...“ „... eingesaugt!“, beendete Justus Peters Satz und stand voller Tatendrang auf. „Das könnte es sein! Los, lasst uns nach dem Staubsauger schauen!“ Auch Bob war sofort Feuer und Flamme. „Ich hab vorhin oben ne kleine Putzkammer gesehen, ich glaub da stand ein Staubsauger drin. Ich schau mal nach!“, er sprang behände vom Geländer herunter, taumelte dann aber, konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und ging zu Boden. „Bob, ist alles in Ordnung?“, fragte Peter besorgt und beugte sich zu Bob hinunter. „Ja, alles okay. Bin wohl nur zu schnell aufgestanden.“, Bob ließ sich von Peter aufhelfen und rieb sich etwas benommen den Hinterkopf. „Bist du dir sicher?“, Justus musterte Bob mit hochgezogenen Augenbrauen. „Du siehst aus, als würdest du gleich wieder umkippen.“ Bob schüttelte den Kopf. „Nein, es... es geht schon wieder. Ich weiß auch nicht, bis eben gerade ging es mir wieder richtig gut, aber jetzt...“, er klammerte sich an das Geländer, als ihn ein weiterer Schwindelanfall erfasste. Justus machte ein sorgenvolles Gesicht. „Ich denke, du solltest dich eine Weile hinlegen, Dritter.“ „Ach was, geht schon wieder. Lasst uns jetzt lieber den Staubsauger anschauen.“, Bob ließ das Geländer los und lächelte Justus und Peter beruhigend an. „Na gut, wenn du dir da sicher bist.“, Justus nickte Bob zu und betrat das Haus, doch Peter hielt Bob, der Justus folgen wollte, am Arm fest. „Im Ernst, du siehst ziemlich schlecht aus. Bleib doch wenigstens hier draußen und setz dich hin, während Just und ich das Zeug herholen. Wir können das eh nicht im Haus machen, da würden wir ja alles eindrecken.“, er führte Bob zu einem der gemütlichen Stühle, und dieser ließ es mit sich geschehen und nahm auch das Wasserglas an, das Peter ihm reichte. „Mal sehen ob wir nen Staubsauger finden können.“, Peter ging nach einem weiteren besorgten Blick auf Bob ins Haus. „Peter, Bob, wo bleibt ihr denn?“, rief Justus von oben. „Komme!“, Peter eilte die Treppe hinauf. „Hast du was gefunden?“ „Ja, hier in der Putzkammer ist tatsächlich ein Staubsauger. Wo ist Bob?“ „Noch draußen. Ich mache mir so langsam wirklich Sorgen um ihn, Just. Meinst du nicht, dass ich ihn besser nach Hause fahren sollte? Nicht dass er uns gleich nochmal zusammenklappt.“ „Naja, einerseits wäre es sicher nicht schlecht, wenn er sich daheim etwas ausruht. Andererseits wird er uns schon sagen, wenn er wirklich nicht mehr kann, meinst du nicht? So viel Selbsterhaltungstrieb und Vernunft wirst du ihm doch wohl zutrauen.“ „Ja, da hast du wohl Recht.“, Peter seufzte auf, als er an Bobs bleiches Gesicht dachte, musste dann aber unwillkürlich grinsen, denn Justus mühte sich ziemlich mit dem zwischen diversen Putzutensilien verkeilten Staubsauger ab. Bei dieser umständlichen Prozedur konnte er dann, trotz des unbestreitbaren Amusements das sie bot, nicht weiter zuschauen. „Lass mich mal ran, Just. Schau unten nach, ob du noch irgendwo einen finden kannst.“, er zog das unhandliche Gerät nach einigen sanfteren Versuchen schließlich mit einem kräftigen Ruck aus der Kammer und trug es die Treppe hinunter. „Wie bekommen wir die Teile denn jetzt auseinandergebaut, ohne eine totale Sauerei anzurichten?“, fragte Peter, als er kurz darauf die beiden Staubsauger die sie im Haus gefunden hatten, und die nun nebeneinander vor ihnen standen, musterte. „Wir haben so einen wie den zu Hause.“, Bob wies auf das kleinere Gerät. „Ich muss ständig die Beutel wechseln, weil meine Mutter doch diese Hausstaub-Allergie hat. Ist ganz einfach, wenn man den Trick einmal raus hat.“, er kniete sich neben den Staubsauger und löste mehrere kleine Haken an jeder Seite, dann klappte er den Deckel hoch und fummelte an einigen weiteren Häkchen herum, bevor er den Beutel mit einem triumphierenden Lächeln in die Höhe hielt. „Tadaaa!“, dann musste er niesen. Justus konnte sich ein Grinsen kaum verkneifen, und reichte Peter den Mülleimer und das Küchensieb, mit dem sie den Inhalt des Staubsaugerbeutels filtern wollten. Peter hielt den Eimer und das Sieb fest, während Bob den Inhalt des Beutels hineinschüttete, was eine immense Staubwolke zur Folge hatte, von der sie nun alle drei niesen und husten mussten. Justus, der ein Paar gelbe Gummihandschuhe trug, begann im staubigen Sieb herumzuwühlen, vermeldete aber schon nach kurzer Zeit: „Nichts drin außer Staub, Flusen, Fusseln und Krümeln.“, was ein enttäuschtes Aufstöhnen von Peter zur Folge hatte. „Eine Chance haben wir ja noch, dass deine Theorie sich als richtig erweist.“, tröstete Justus und nickte Bob zu, der den zweiten Beutel über dem Sieb auskippte. Doch auch in diesem fanden sie den Ring nicht. Aber immerhin eine kleine Perlenbrosche, nicht unähnlich dem Ohrring, den Peters Mutter beinahe eingesaugt hätte. „Naja, außer dass die Perlen hier wahrscheinlich echt sind.“, grummelte Peter und drehte das Schmuckstück zwischen den Fingern hin und her. „Naja, aber auch darüber wird sie sich sicher freuen.“, meinte Bob und betrachtete seufzend den verdreckten Terrassenfußboden. „Gibt's hier draußen ne Steckdose?“, fragte er. „Wir müssen die Sauerei ja auch wieder beseitigen.“ „Ich mach das!“, Peter nahm den Staubsauger und im Handumdrehen war die Terrasse wieder blitzblank. „Tadaaa!“ „Das hast du wirklich effizient gemacht, Zweiter.“, nickte Justus, der auf dem Liegestuhl thronte, zufrieden. „Das könntest du in meinem Zimmer nachher gern wiederholen.“ „Tja, nicht dass Mrs Miller nen halben Herzinfarkt bekommt wenn sie sieht was wir hier für ein Chaos veranstaltet haben!“, überhörte Peter Justus' Einwand und schaute an sich herunter. Die olivfarbenen Shorts waren völlig eingestaubt, und auch das ehemals schwarze Shirt war schmutzig grau geworden. Bob und Justus boten ein ähnliches Bild, Justus' blau kariertes Hemd und die dunkle Jeans starrten vor Dreck, und Bobs T-Shirt sah auch alles andere als frisch aus. „Wir drei sehen übrigens auch nicht mehr sonderlich präsentabel aus. Wir sollten uns dringend umziehen. Und duschen. Vor allem duschen.“, meinte er. „Naja, das sollte zu schaffen sein.“, grinste Justus und legte den Kopf schief. „Hey, ich glaube Mrs Miller kommt zurück.“ Nun hörten auch Peter und Bob das fröhliche Geschnatter mehrerer Frauenstimmen, das sich von der Straße aus näherte. Erneut schaute Peter an sich herunter. „Na, die Damen werden sich sicher freuen uns so zu sehen...“, murmelte er. Bob musste grinsen. „Ach komm, sei doch nicht so eitel, Peter!“ „Bin ich doch gar nicht! Ich meine ja nur, dass es doch einfach... einfach total unprofessionell wirkt, wenn wir hier so schmutzig...“ Justus unterbrach Peter: „Du hast ja Recht, Zweiter. Aber das waren ohnehin nicht Mrs Miller und ihre Freundinnen. Falscher Alarm.“ „Trotzdem!“, Peter zog sein T-Shirt über den Kopf und klopfte es über dem Geländer der Veranda kräftig aus. „Würde ich euch auch empfehlen!“ Während Justus nur sein Hemd, nicht aber das T-Shirt das er darunter trug ausklopfte, folgte Bob Peters Beispiel, er zog sein T-Shirt aus und bearbeitete es in ähnlicher, wenn auch etwas weniger vehementer Weise wie Peter, und langsam kam das dunkle Grün wieder unter der Staubschicht zum Vorschein. Dann wuschen sich alle drei notdürftig, räumten das Geschirr vom Abendessen weg und stellten auch die Staubsauger wieder an ihre angestammten Plätze zurück. Etwa eine Stunde später mussten sie dann niedergeschlagen von ihrem Misserfolg berichteten, was Mrs Miller traurig, aber gefasst hinnahm. Ihr Ring war wohl einfach nicht zu finden, schließlich hatten die drei Jungen jeden Raum, jede Schublade, jeden Schrank und jede Sofaritze durchsucht und nichts gefunden. Dementsprechend sah Mrs Miller die Arbeit der drei Detektive als beendet an, von etwaigen Diebstahltheorien wollte sie nichts wissen, was besonders Justus ziemlich missfiel. Peter jedoch war froh, endlich nach Hause zu kommen, besonders weil er bereits seit einer Weile sorgenvoll beobachtete, dass es Bob eher schlechter als besser ging. Peter sah ihm das ziemlich deutlich an, auch wenn es dem dritten Detektiv gelang, mit seinem charmanten Lächeln Mrs Miller gegenüber alles zu überspielen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)