Die Drei ??? von abgemeldet (wie es heißt weiß ich noch nicht ^^) ================================================================================ Kapitel 5: "... ist zu viel!" ----------------------------- "… ist zu viel!" „... ist eindeutig zu viel!“, schnaubte Justus, während er genervt zwischen dem ganzen Zeug im Wohnzimmer nach einem kleinen Ring suchte. Wie konnte ein einziger Mensch nur so viel Kram in ein so kleines Zimmer stopfen? Es erinnerte ihn stark an einen Fall, den sie vor einiger Zeit bearbeitet hatten (sie hatten diesen Fall 'Poltergeist' getauft), und irgendwie erinnerte ihn dieses vollgestopfte kleine Haus sehr an das von Elenor Madigan, Kellys Tante, in dem sie ebenfalls nach einem verlorenen Schmuckstück gesucht hatten. Seufzend wandte Justus sich der nächsten Schublade zu, zog sie lustlos heraus und schaute hinein. Diesmal hatte er einen Schatz für jeden Handschuh-Fetischisten gefunden, denn in dieser Schublade lagen garantiert 40 Paar davon, in allen möglichen Farben. Er schob die Schublade wieder zu und zog gerade die nächste heraus, als er Peter die Treppe herunterpoltern hörte. „Just! Justus!“, und er klang nicht sonderlich glücklich. „Ja, Peter, was ist denn?“ „Ach, da bist du. Ich schwöre dir, wenn ich auch nur eine Minute länger dieses... dieses... Gerümpel hier durchwühlen muss, dann krieg ich nen Koller! Das ist ja schlimmer als auf dem Schrottplatz!“, machte Peter seinem Ärger lautstark Luft. „Pscht!“, herrschte Justus seinen Kollegen an. „Würdest du wohl die Güte haben, hier nicht herumzubrüllen wie ein wild gewordener Affe aus dem Zoo? Unser Klientin könnte dich hören!“ Peter zuckte zusammen. „Oh. Ja. Daran habe ich gar nicht mehr gedacht. Seriös und so...“, brummelte er und fuhr sich durch den rotbraunen Haarschopf. Justus zuckte mit den Schultern. „Nun ja, aber in einem Punkt hast du Recht, auch ich werde wahnsinnig, wenn ich hier noch lange herumsuchen muss. Ich denke, für heute sollten wir Schluss machen. Wo ist Bob?`“ „Hier.“, Bob betrat das Wohnzimmer. „Ich sag euch, Kollegen, das auf dem Flur sind echte Schätze. Auch wenn sie stinken“, er rümpfte die Nase, „Schätze sind es. Da draußen steht echte Theatergeschichte herum. Das ist genug für ein ganzes Museum!“ Peter musterte Bob. „Geht es dir besser?“ Dieser nickte. „Ja. Ich hab doch gesagt, dass das nur von der Fahrt hierher kam. Ich erbitte also dringlichst, für den Rückweg die etwas weniger kurvige Strecke zu erwählen.“ „Och nee... Jetzt fängst du auch noch mit dieser geschraubten Sprache an!“, stöhnte Peter und knuffte Bob in die Seite. „Schluss jetzt, Kollegen!“, schaltete sich nun Justus wieder ein. „Ich werde Mrs Miller jetzt von unseren bisherigen Erkenntnissen berichten, und d...“ „Die nicht existieren!“, unterbrach Peter. Justus ignorierte diese Unterbrechung geflissentlich und wiederholte, sehr betont: „Von unseren bisherigen Erkenntnissen berichten. Und des Weiteren werde ich ihr mitteilen, dass wir morgen wiederkommen und die Suche fortsetzen werden.“ „Juhu...“, knurrte Peter. „Los komm, Bob. Wir gehen schonmal raus. Der Regen hat ja zum Glück auch aufgehört.“ „Und das sogar ohne Gewitter. Leider.“, meinte Bob, als sie beide vor der Haustür standen und von der drückenden Luft beinahe erschlagen wurden. „Naja, bald sind wir zu Hause. Und zumindest bei mir gibt’s seit Neuestem ne Klimaanlage.“, erzählte Peter und strich sich die Haare aus der schweißfeuchten Stirn. „Du Glücklicher.“, schnaufte Justus, der gerade aus der Tür trat. „Tante Mathilda weigert sich standhaft, so ein Ding bei uns installieren zu lassen. Aber nun lasst uns aufbrechen, es ist ja eigentlich bereits Zeit fürs Abendessen.“, die drei ??? stiegen ins Auto und Justus sprach weiter: „Ach ja, Mrs Miller freut sich übrigens schon, dass wir morgen wiederkommen. Sie will uns sogar etwas zu Essen machen, denn ich habe ihr angeboten, dass wir gleich nach der Schule kommen, und gegebenenfalls auch bei ihr übernachten. Und dass wir so lange wie möglich weitersuchen werden, sollte unsere Suche bis morgen Abend noch keinerlei Ergebnisse erzielt haben. Schließlich braucht sie den Ring am Samstagabend, um ihr Outfit zu vervollständigen. Oder so ähnlich.“ Peter lachte los. „Outfit vervollständigen, das ist genau das, was Kelly immer sagt, wenn sie sich mal wieder neue Schuhe kaufen will. Ich seh schon, Frauen ändern sich wohl auch im Alter nicht, und sind im Endeffekt ja doch alle gleich. Wieder was gelernt.“ Justus grinste. „Nun ja, lassen wir das Thema Frauen besser ruhen. Also, ich habe verschiedene Aufgaben für jeden von uns. Ich werde nochmals mit Tante Mathilda über Mrs Miller reden, und versuchen, alles Mögliche über sie herauszufinden.“ Peter verdrehte die Augen. „Und was soll das genau bringen?“, fragte er. „Erstens: ich erfahre noch ein bisschen mehr über unsere Klientin. Zweitens: jede Information kann von Wichtigkeit sein. Und drittens: hör auf, dich um meine Angelegenheiten zu sorgen, und erfülle lieber deine Aufgabe.“, gab Justus zurück. „Die da wäre?“, fragte Peter seufzend. „Du, mein lieber Peter, wirst umgehend, umgehend, hörst du!, deine Scheibenwischeranlage reparieren lassen. Nochmal will ich solch eine technische Inkompetenz nicht erleben.“ „Ist ja gut, ist ja gut. Ich kümmere mich drum.“ „Sehr gut. Und du, Bob, wirst bitte ein wenig über Diamanten recherchieren. Denn wir können nicht ganz und gar ausschließen, dass der Ring gestohlen wurde, denn das würde in dem Chaos, das bei Mrs Miller herrscht, nicht allzu schnell auffallen.“ Bob nickte. „Alles klar. Peter, wärst du dann so lieb, mich gleich an der Bibliothek raus zu lassen?“, bat er. „Klaro.“ Die drei Jungen trafen sich am nächsten Morgen vor dem Schulgebäude. Justus sah sehr zufrieden aus und Peter wirkte ausnehmend gut gelaunt, einzig Bob sah aus, als hätte er ziemlich schlechte Laune. „Und, wie ist es bei euch gelaufen?“, fragte Justus und musterte seine beiden Kollegen. Peter grinste. „Tja, also ich hab die neue Scheibenwischeranlage tatsächlich von meinem Dad finanziert und eingebaut bekommen. Cool, oder?“ „Wieso denn das?“, Justus zog skeptisch eine Augenbraue hoch. „Er hat mir noch was geschuldet, weil ich letztens so einen ekelhaften Trick-Arm für ihn bis nach Malibu an den Strand geliefert hab.“ Peters Vater war Trick-Experte beim Film, und ab und an musste Peter für ihn verschiedene kleine Aufträge erledigen, wofür er dann, wie in diesem Falle, irgendwann reich belohnt wurde. „Bob, was hast du rausgefunden?“, wandte sich der erste Detektiv nun an Bob. „Alles und nichts, wenn du es genau wissen willst.“, knurrte Bob. „Was soll das heißen?“ „Ich hab ne Menge über Diamanten an sich gelesen, aber was nutzt uns das schon? Ich meine, ist es für uns wichtig, wie Diamanten entstehen, wie hoch ihr Härtegrad auf der Mohshärte-Skala ist, oder was sie für Farben haben können? Ich denke nicht.“ „Farben? Ich dachte Diamanten sind durchsichtig?“, fragte Peter erstaunt. „Also.... In vorwissenschaftlicher Zeit wurden Diamanten im Licht des Nordhimmels, in einem gefalteten Papier liegend, geprüft. Man beurteilte die Abweichung ihrer Farbe vom weißen Papier. Der Betrachter war dabei abhängig vom Wechsel des Tageslichts, also von rötlich am Morgen über blau am Mittag bis zu intensivem rot am Nachmittag und Abend. Heute ist die Graduierungsumgebung standardisiert, und als Lichtquelle bei der Farb-Graduierung wird eine hochauflösende Tageslichtlampe benutzt. Die Reflexionen des umgebenden Raumes werden sorgfältig in die Graduierung mit einbezogen, und die Auswahl und Anordnung der Vergleichssteine ist international genau festgelegt.“, ratterte Bob gelangweilt herunter. „Okay, okay. So genau wollte ich das nun auch nicht wissen.“, lachte Peter. „Mann Bob, nun mach nicht so ein sauertöpfisches Gesicht. Man kann ja nicht immer nur wichtige Sachen rausfinden.“ „Sehe ich ähnlich.“, stimmte Justus zu. „Na komm, Kopf hoch, Dritter.“ „Ja doch. Aber jetzt kommt, es hat schon geklingelt.“, Bob ging voraus in Richtung Klassenzimmer. „Puh, endlich Schluss. Ich HASSE Chemie!“, maulte Peter, als Justus und er auf dem Parkplatz auf Bob warteten. „Na na, Chemie ist doch ein großartiges Fach! Ich liebe es, wie aus dem Zusammenspiel von verschiedenen Elementen etwas ganz Neues entstehen kann. Ja, wenn man es so will, ist Chemie gar das detektivischste unter den Schulfächern. Man findet Zusammenhänge heraus, kombiniert Dinge miteinander und kann am Ende so die Aufgabe, also sozusagen den Fall, lösen.“ „Großartig.“, Peter schüttelte den Kopf. „Nee, ich hasse Chemie trotzdem. Wo bleibt denn nur Bob?“ „Der kommt schon gleich. Allerdings fürchte ich, dass es ihm nicht besonders gut geht, und dass wir heute auf ihn verzichten müssen. Vorhin im Geschichtsunterricht ist ihm übel geworden, und er musste an die frische Luft.“ „Armer Bob. Ich denke, er hat einfach doch noch eine Grippe oder sowas bekommen. Neue Ärztin hin oder her.“ „Klingt plausibel. Ah, da kommt er ja. Hey, Bob!“, rief Justus ihm zu. „Hallo.“, Bob sah noch immer reichlich käsig aus, aber als Peter ihn fragte, ob er lieber nach Hause wolle, verneinte er erstaunt. „Nach Hause? Quatsch. Mir geht’s ganz okay. Vorhin in Geschichte war mir zwar schlecht, aber nur weil ich seit gestern nichts gegessen hab.“, wie auf Kommando knurrte sein Magen, und Justus und Peter lachten. „Also, los jetzt. Auf zu Mrs Miller, ich hab da nämlich noch so eine Idee, wo der Ring hingekommen sein könnte.“, meinte Peter und grinste überlegen. „Eine Idee? Sag schon, Peter!“, drängte Justus. „Nee, sag ich nicht. Ich mach das jetzt wie du, ich halte meine Überlegung so lange zurück, bis ich die Theorie überprüft habe, und damit entweder die Lösung des Falls aus dem Hut zaubere oder eben … naja, scheitere.“, damit ließ Peter den Motor an und fuhr rasant vom Schulgelände in Richtung Malibu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)