Let's begin from 'I love you' von julien (Ruki x Shou; Miyavi x Kai) ================================================================================ Kapitel 9: ----------- So, ich hoffe, das Warten war nicht allzu schlimm. Sollte vielleicht öfter Cliffhänger einbauen, wenn die Resonanz dann immer so toll ausfällt. Vielen Dank für die Kommis Ich peile momentan so 15 Kapitel bei der Geschichte an, aber wirklich wissen, tu ich's nicht^^ Nur dass ihr Bescheid wisst. Ich bin auch bemüht regelmäßig zu uppen, aber manchmal schaff ich's nicht wegen Uni, Arbeit und Sozialleben^^ Aber genug geredet. viel Spaß mit dem neuen Kapitel :) Kapitel 9 „Genau! Schließlich ist Ruki nur mit dir zusammen, weil er seine Hose zurückwill!“ Als hätte er Reitas Worte nicht gehört, starrte Ruki weiter fasziniert auf die goldene Hose und strich sanft über Shous Bein. Der Stoff funkelte und glitzerte so schön im Schein der Lampe, blendete ihn fast schon ein wenig. Er beugte sich ein bisschen nach unten, um zu prüfen, ob er wohl auch seine eigene Reflexion sehen könnte, aber dann drehte sich plötzlich alles in seinem Kopf und die Welt um ihm herum verschwamm zu einer bunten Farbenmasse, die kurz darauf von Dunkelheit abgelöst wurde. Haltsuchend krallte er noch beide Hände in den Stoff, dann war plötzlich alles weg. * Stechende Kopfschmerzen und gleißendes Sonnenlicht begrüßten Ruki, als er das nächste Mal seine Augen öffnete. Sofort drehte er sich auf den Bauch und vergrub sein Gesicht im Kissen. Konnte er nicht einfach weiter schlafen und wenn er wieder aufwachte, waren seine Kopfschmerzen weg und ihm ging es wieder gut? Gerade fühlte er sich, als würde jemand mit einem spitzen Hammer auf seine Schädeldecke einschlagen und leicht schwindelig war ihm dazu auch noch. Außerdem hatte er unglaublichen Durst und sein Magen knurrte ihn auch schon bedrohlich an. Wieso musste sich übermäßiger Alkoholkonsum am nächsten Morgen immer sofort und gandenlos rächen? Wimmernd schüttelte er den Kopf und kniff die Augen zusammen. Er wollte so gerne weiter schlafen, aber er fühlte sich so hundeelend, dass sein ausgelaugter Körper nicht mal das schaffte. Er musste unbedingt etwas Trinken und eine Kopfschmerztablette nehmen. Aber würde er es jemals schaffen aufzustehen? Alles, was er gerade tun konnte, war einfach nur regungslos liegen bleiben. Wenn er ja wenigstens sterben könnte, um das alles nicht mehr ertragen zu müssen, aber nein, nicht mal das war ihm vergönnt. Wo war eigentlich sein ihn treu umsorgender Freund, wenn er ihn mal brauchte? Immerhin lag er auch in seinem Bett, aber von Shou war weder etwas zu sehen (okay, mit dem Gesicht im Kissen vergraben konnte er nicht wirklich was sehen), noch zu hören. Davon abgesehen fragte Ruki sich, wie er überhaupt hier gelandet war. Seine Erinnerung hörte damit auf, dass er bei Uruha gewesen war und sie etwas getrunken hatten. Das war wohl auch der Schlüssel für die letzte Nacht. Mit Uruha zu trinken war nie gut. Normal ließ Ruki sich auch nicht zu diesen Saufabenden hinreißen, aber seine Kopfschmerzen verrieten ihm, dass das gestern wohl nicht der Fall gewesen war. Uruha wohnte allerdings auch nicht gerade in der Nähe von Shou, weswegen Ruki es schon seltsam fand, dass er ausgerechnet hier aufwachte. Mühsam drückte er seine Hände auf die Matratze und stemmte sich nach oben, öffnete ganz langsam die Augen, um sich an das Licht zu gewöhnen und sah sich dann um. Seine Klamotten lagen wie immer, wenn Shou vor ihm aufwachte, zusammengefaltet auf einem Stuhl. Sein Shirt trug er aber noch, woraus er schloss, dass in sexueller Hinsicht gestern Nacht nichts gelaufen war. Okay, wahrscheinlich wäre er dazu auch nicht in der Lage gewesen. Er hoffte nur, dass es in dieser Hinsicht zu keinem peinlichen Zwischenfall gekommen war. Konnte er ja auch nichts dafür, dass sich Alkohol negativ auf die sexuelle Leistung auswirkte. Er setzte sich auf und rieb sich erstmal die schmerzenden Schläfen, was etwas dabei half seinen Kopf frei zu kriegen. Er strich sich die zerzausten Haare einigermaßen glatt und stand vorsichtig, um nicht wieder das Gleichgewicht zu verlieren, auf. Langsam setzte er ein Fuß vor den anderen, nahm sich seine Klamotten und zog sich an. Seine Klamotten rochen nicht nur nach Alkohol, sondern auch ziemlich nach Rauch. Eigentlich stank er wie eine kleine Kneipe. Er musste dringend nach Hause, duschen und Klamotten wechseln! Aber erstmal die Lage abchecken und Shou ein Aspirin aus dem Ärmel leiern. Noch immer etwas benommen verließ er das Schlafzimmer, stieß sich auf halbem Wege die Hüfte an einer Kommode und betrat schließlich die Küche, weil Shou im Wohnzimmer nicht anzutreffen war. Sein Freund saß am Küchentisch und starrte gedankenverloren in eine Tasse Tee, die schon nicht mehr dampfte, wahrscheinlich schon abgekühlt war. Sehnsüchtig starrte Ruki auf den Inhalt. Sein Körper fühlte sich so unglaublich ausgetrocknet an. Vielleicht würde ihm das ja endlich mal eine Lehre sein und er würde in Zukunft die Finger von Alkohol lassen. „Morgen“, nuschelte er und ließ sich auf einen Stuhl sinken. Shou, der seine Anwesenheit scheinbar nicht bemerkt hatte, schreckte auf und sah ihn für einige Minuten verwundert an, dann versteinerte sich seine Mine und Ruki fühlte, wie sein Herz in die Hose rutschte. Hatten sie Streit gehabt oder hatte er Shou verärgert? Jetzt sagte er nicht mal was. Das konnte ja nichts Gutes bedeuten. „Was auch immer ich gestern Nacht getan habe, es tut mir leid!“, sagte er schnell und in der Hoffnung, dass Shou lachen und ihm sagen würde, dass alles in Ordnung wäre und er sich keine Sorgen machen müsste. Tat er aber nicht und Ruki spürte, wie sich sein Puls erhöhte. Sie hatten bisher nie Streit gehabt, weswegen er schlecht abschätzen konnte, wie Shou nun reagieren würde. Aber wenn er sich doch auch nur erinnern könnte, was gestern passiert war! „Redest du jetzt nicht mehr mit mir?“, fragte er vorsichtig weiter nach und suchte den direkten Augenkontakt zu Shou, der ihn kurz aufrecht hielt, dann die Wand hinter Ruki fixierte. „Ich… weiß nicht“, murmelte er, klang dabei auch ziemlich verwirrt und fuhr sich durch die Haare. „Also, ich geb’s ja zu. Ich hab nen Filmriss. Also, wenn was nicht in Ordnung ist, sag es mir, ja? Ich weiß noch nicht mal, wie ich überhaupt hier gelandet bin.“ „Das kann ich dir sagen!“, begann Shou und plötzlich fingen seine Augen an zu funkeln. Allerdings nicht vor Eifer, sondern eher vor…Wut? Die kraus gezogene Stirn und die immer kleiner werdenden Augen verhießen zumindest nichts gutes. „Als ich gestern Nacht müde und fertig heim gekommen bin, saßen du, Reita und Uruha stockbesoffen vor meiner Tür. Kurz darauf bist du komplett umgekippt und warst nicht mehr wach zu kriegen. Wir haben dich dann in mein Bett gelegt und deine beiden Freunde sind zum Glück abgehauen.“ Ruki schluckte. Shou hörte sich wirklich wütend an. Aber war es denn so schlimm, dass Ruki es einmal übertrieben hatte? Gut, es gehörte sicher nicht zu seinen besseren Taten sich so zu besaufen, dass er irgendwann schlapp machte, aber es war ja nicht so, dass das ständig vorkam. „Ähm ja… tut mir leid, wenn ich dir Unanehmlichkeiten oder so bereitet habe…“, begann er, doch Shou ließ ihn mit einer Handbewegung verstummen. DAS verhieß jetzt wirklich nichts gutes, oder? „Das ist aber noch nicht alles. Vorher hat Reita was gesagt, womit ich ehrlich gesagt nicht viel anfangen kann bzw. ich weiß nicht, was ich davon halten soll.“ „Und das wäre?“ Oh Gott, was hatte Reita jetzt schon wieder verbockt? Wieso hatte er auch mit dem Bassisten und Uruha zusammen gesoffen? Diese Kombination konnte nur tödlich oder mit einem Desaster enden. „Naja, also… er hat behauptet, dass du nur mit mir zusammen bist, weil du die goldene Hose zurück haben willst, die eigentlich dir gehört“, endete Shou seine Erklärung und sah Ruki erwartungsvoll an. Der war allerdings zu perplex um irgendetwas zu sagen. Er musste erstmal überhaupt diese Nachricht verdauen. Reita hatte… um Gottes willen! Konnte jemand wirklich so besoffen sein? Scheinbar ja, denn Shou sah nicht so aus, als würde er Scherze machen oder lügen und woher sonst sollte er von dieser Geschichte wissen? Irgendwie war es ja klar gewesen, dass das früher oder später rauskommen würde, aber Ruki hatte Shou eigentlich selbst davon erzählen wollen und dies zu einem Zeitpunkt, an dem ihre Beziehung schon einigermaßen gefestigt war. Gerade standen sie ja noch am Anfang. „Also… so kann man das eigentlich nicht sagen“, fing er an und biss sich auf die Unterlippe, weil er unsicher war und nicht mehr weiter wusste. Sollte er ihm jetzt einfach erzählen, wie alles angefangen hatte? Es war wohl das beste, die Karten offen auf den Tisch zu legen, um weitere Konflikte zu vermeiden und wenn Shou die halbe Wahrheit kannte, dann stand ihm auch die volle zu. „Und wie würdest du es dann ausdrücken? Wieso sagt Reita so was?“, bohrte Shou weiter nach. Er wollte die Wahrheit hören. „Naja. Es war schon irgendwie so, dass ich am Anfang, als ich rausgefunden hab, wo meine Hose gelandet war, sie zurückhaben wollte.“ „Ach und dann dachtest du dir, ‚bin ich halt mal nett zu Shou und leg ihn flach und nehm ihm dann die Hose ab’? Weißt du eigentlich wie bescheuert das ist? Du hättest mir auch einfach sagen können, dass du das Teil zurück willst, anstatt mich so zu verarschen. Du hast doch genau gewusst, dass ich dich vorher schon mochte!“ „Ich hab dich nicht verarscht. Okay, ich hatte es vielleicht vor, weil ich sauer war, aber dann war es doch anders! Denkst du wirklich, wir wären da, wo wir jetzt sind, wenn ich dich nur verarschen wollte? Dann wär ich sicher spätestens am nächsten Morgen mit der Hose abgehauen. Bitte lass uns doch jetzt nicht wegen dem blöden Teil streiten.“ „Du willst nicht wegen dem blöden Teil streiten, aber du warst skrupellos genug, um mich wegen dem blöden Teil zu vögeln? Hast du eigentlich keine Würde oder so? Von den Gefühlen anderer Menschen mal abgesehen.“ „Ich…“ Ruki verstummte kleinlaut und biss sich wieder auf die Unterlippe. Er wusste selbst, wie billig das alles klang, aber es brachte wohl auch nicht viel Shou zu sagen, dass er unter anderem auch mal wieder Sex gewollt hatte. „Du..was?“, fragte Shou mit übertrieben hochgezogenen Augenbrauen und Ruki schreckte instinktiv etwas zurück. Shou schien wirklich sauer zu sein. Zwar zeigte er es noch nicht so genau, aber er spürte es. Die ganze Atmosphäre war zum Reißen gespannt. Ein falsches Wort und er würde explodieren und Ruki anschreien. „Ich… jetzt reg dich doch nicht so auf. Es tut mir doch leid, aber mittlerweile bin ich doch gerne und ehrlich mit dir zusammen. Weil ich dich mag!“ Shou schnaubte und verdrehte die Augen. „Na super. Hab mir schon immer ne Beziehung gewünscht, die darauf basiert, dass mich jemand flachlegt, weil er was von mir haben will. Das ist eigentlich noch schlimmer als diese ganzen Fangirls. Die wollen einen wenigstens wegen seiner Selbst vögeln.“ „Jetzt mach mal halblang, Shou!“, fing Ruki an und langsam schwang in seiner Stimme auch so etwas wie Ärger mit, „ich hab mich gerade entschuldigt. Ich weiß, dass das kein Kavaliersdelikt war, aber du machst aus der ganzen Sache gerade unnötig ein Drama.“ „Ich mache ein Drama draus? Na super. Du verarschst mich nach Strich und Faden und meckerst mich an, weil ich ein Drama draus mache. Wollest du mir überhaupt irgendwann davon erzählen oder machst du dich lieber heimlich mit Uruha und Reita über die Naivität vom kleinen Shou lustig?“ „Niemand macht sich über dich lustig…“ „NEIN! Nur Reita und Uruha. Und Gott weiß wer noch.“ „Hörst du mir überhaupt zu oder ist alles, was ich sage sowieso sinnlos? Dann geh ich nämlich. Ich hab keinen Bock auf diese Diskussion. Ich hab dir gesagt, dass es mir leid tut, aber wenn du mir das nicht glaubst, hau ich jetzt ab“, sagte Ruki genervt und lauter, als eigentlich beabsichtig, und stand auf. Es machte wohl nicht viel Sinn jetzt weiter zu streiten. Außerdem kotzte ihn Shous Verhalten gerade ziemlich an. Dieser wurde auch schon lauter. „Ja, hau doch ab. Renn nur weg, statt dich der Diskussion zu stellen. Würde mich auch nicht mehr wundern.“ Ruki schnaubte bei seinen Worten. „Ich renne nicht weg! Aber du willst meine Erklärung und meine Entschuldigung ja gar nicht hören. Dann gehe ich lieber!“ „Vergiss deine beschissene Hose nicht!“ Shou stand ebenfalls auf und nahm etwas vom Stuhl neben sich, was sich als Rukis Hose heraus stellte, und knallte sie ihm regelrecht gegen die Brust. Ruki sah ihn für einen Moment perplex an, suchte nach Worten, entschloss sich aber dazu jetzt nichts zu sagen, sondern einfach zu gehen. Das musste er sich nicht länger antun! Shou hatte doch nicht mehr alle Tassen im Schrank! Dass er sauer war, okay, aber gerade übertrieb er es um Längen und Ruki würde sich das nicht mehr anhören. Er machte auf dem Absatz kehrt, marschierte aus der Küche und zog sich im Flur schnell seine Schuhe an, ehe er türeknallend die Wohnung verließ und wütend die Treppen hinunterstapfte. Er hätte sich endlos aufregen können über Shou und dessen Verbohrtheit, aber seine Kopfschmerzen wurden immer schlimmer und so versuchte er sein Aggressionen einigermaßen zu kontrollieren. An der nächsten Straßenecke hielt er sich ein Taxi an und ließ sich nach Hause bringen, wo er erstmal die dämliche Hose in eine Ecke feuerte. Er hatte nicht übel Lust das Teil einfach anzufackeln, aber ein Feuer in der Wohnung war dann doch eher ungünstig. Er schnappte sich erstmal eine Flasche Wasser, schluckte ein Aspirin und trank dann einen halben Liter Wasser, um seinen Flüssigkeitsgehalt wieder auszugleichen. Es ging ihm auch schnell etwas besser, wenngleich in ihm drin die Wut noch am brodeln war. Er konnte sich aber auch gar nicht abregen, sondern musste immer daran denken, wie Shou alles, was er gesagt und erklärt hatte, überhaupt nicht zur Kenntnis genommen hatte. Diese Zicke! Er schnaubte und fummelte sein Handy aus der Hosentasche, um bei Kai anzurufen und die heutige Bandprobe abzusagen. Er hatte 3 verpasste Anrufe, einen von Uruha und 2 von Reita, die er aber ignorierte. Er suchte nach Kais Nummer und hatte ihn kurz darauf schon an der Strippe. „Ich komme heute nicht zur Probe.“ „Wieso nicht? Wir stecken mitten in den Aufnahmen, Ruki. Wir brauchen dich.“ „Ich komme heute nicht! Deal.With.It!“ Ruki klappte wütend sein Handy zu, stellte es auf lautlos und warf es auf den Wohnzimmertisch. In seiner momentanen Laune würde er sich von niemanden etwas sagen lassen und da konnte Kai von ihm aus im Dreieck springen oder sonst was machen. Er blieb zu Hause. Besonders gut ging es ihm immer noch nicht und er hatte keine Lust auf Menschen. Er wollte seine Ruhe und niemanden sehen. Und Schlaf nachholen! Er war bei Shou relativ früh aufgewacht und jetzt war es gerade mal 10 Uhr. Er konnte also letzte Nacht nicht viel geschlafen haben und das würde er jetzt nachholen. * Das viel zu schrille Klingeln riss ihn am Spätnachmittag aus seinem Schlaf. Benommen torkelte er zur Tür und spähte erstmal durch den Spion, bevor er die Tür voreilig öffnete. Man konnte ja nie wissen, wer vorbei kam. Es war Reita. War ja klar, dass früher oder später einer von den Jungs bei ihm auftauchen würde. Allerdings hatte er gerade überhaupt keine Lust auf Gespräche. Verstecken konnte er sich aber auch nicht. Er würde es einfach kurz und schmerzlos machen. Er legte die Kette vor, damit Reita sich nicht einfach selbst einladen konnte, und öffnete die Tür so weit wie möglich. Sofort wollte Reita sie ganz aufdrücken, wurde aufgrund der Kette jedoch daran gehindert. „Sag mal, willst du mich nicht reinlassen?“, fragte er verdutzt, woraufhin Ruki den Kopf schüttelte. „Nein! Ich will meine Ruhe. Du hast gesehen, dass es mir gut geht, also kannst du wieder gehen“, erwiderte er und wollte die Tür schon wieder verschließen, doch Reita war schneller und hatte seinen Fuß in den Spalt geschoben. „Ruki warte mal. Wenn das wegen gestern ist, tut es mir leid. Ich hätte das nicht sagen dürfen. Ich will nicht, dass du wegen mir mit Shou Streit hast.“ „Ich habe wegen dir keinen Streit mit Shou, Reita“, sagte Ruki ruhig, ehe er gereizter weitersprach, „ich habe Streit mit Shou, weil er ein verdammtes, egozentrisches Arschloch ist, das nur seine Sicht der Dinge sieht und einem nicht mal die Chance gibt, sich zu erklären. Auf so jemanden kann ich verzichten!“ „Aber…“ „Da gibt es kein Aber! Wer nicht will, der hat schon. Und jetzt würde ich mich gerne wieder hinlegen, wenn’s dir nichts ausmacht.“ „Okay, Kommst du morgen zur Bandprobe? Kai hat sich tierisch aufgeregt, weil du nicht da warst.“ „Das weiß ich doch jetzt noch nicht, ob ich morgen komme. Das werden wir dann sehen. Und jetzt entschuldige mich bitte.“ „Okay“, nickte Reita und gab die Tür frei. „bis dann. Und wenn was ist, ruf mich an, ja?“ „Ja, mache ich. Bis dann!“ Ruki schloss die Tür, lehnte sich dagegen und atmete tief durch, ehe er sich auf den Boden sinken ließ und sich durch die verfilzten Haare fuhr. So ärgerlich die ganze Geschichte auch war, irgendwie nahm es ihn doch mit, dass die Dinge diesen Lauf genommen hatten. Aber wenn Shou ihn eh nicht anhören wollte… Sein Blick fiel auf die Hose, die 2 Meter entfernt von ihm am Boden lag. Wenigstens hatte er die jetzt wieder, obgleich das auch nur ein schwacher Trost war. Er seufzte laut auf und schloss die Augen. Kurz darauf hörte er das leise Tapsen seines Hündchens und als er die Augen wieder öffnete, stand Sabu-chan schwanzwedelnd vor ihm. „Na, komm her!“, sagte er und breitete einladend die Arme aus, woraufhin der Hund auf seinen Schoß sprang und es sich dort gemütlich machte. „Sollen wir gleich mal rausgehen? Falls wir Shou treffen, kannst du ihn wieder beißen, ja?“ Er setzte das Hündchen auf den Boden und stand auf, zog sich Schuhe und eine Kapuzenjacke über, setzte dazu eine Sonnebrille auf. So würde er zumindest unerkannt durch den Park gehen können. Als er sein Wohnhaus jedoch verließ und auf die Straße trat, kam es ihm so vor, als würden die vielen Wolkenkratzer gleich auf ihn einstürzen. Er hasste Tokyo! Früher, als er jünger war, hatte er immer unbedingt in der Großstadt leben wollen, doch mittlerweile gefiel es ihm hier fast gar nicht mehr. Man hatte natürlich alles, was man brauchte, wurde gleichzeitig aber auch erdrückt und mittlerweile sehnte er sich danach, wieder in einer kleineren Stadt zu leben. Oder besser noch, auf dem Land. Dort könnte er sich 10 kleine Sabu-chans halten und müsste nicht den ganzen Tag in Aufnahmestudios verbringen oder Interviews mit dämlichen Fragen beantworten. „Na, Sabu-chan, wollen wir für ein paar Tage nach Hause fahren?“, fragte er, nachdem er beim Gedanken an seine Eltern ganz sehnsüchtig geworden war. Aber seine Entscheidung stand sowieso schon fest. Er würde jetzt schnell in den Park gehen, dann zurück nach Hause, seine Sachen packen und in den nächsten Zug springen. Genau das machte er auch. Zurück in seiner Wohnung schmiss er das Nötigste in eine kleine Reisetasche, rief schnell seine Mutter an und machte sich dann auf den Weg zum Bahnhof. Erst als er schon seit einer halben Stunde im Zug saß, holte er sein Handy hervor und tippte eine SMS an Kai ein. bin für ein paar tage nach hause gefahren. komme nächste woche wieder. Danach schaltete er das Handy aus und schob es ganz nach unten in seine Tasche. Ihm war klar, dass zig Leute, allen voran Kai, versuchen würden ihn zu erreichen, aber er würde sein Telefon erst wieder anmachen, wenn er zurück in Tokyo war! Tbc. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)