Break the Ice von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Erwachen ------------------- Diffuses Licht wabert vor ihren Augen umher. 'Und was ist das dorthinten? Ein Engel vielleicht? Ja es sieht genauso aus wie ein Engel!' , beschließt Snow. Langsam beginnen die verwischten Konturen um Snow herum wieder schärfer zu werden. Endlich öffnet sie endgütlig die Augen und findet sich in einem Bett wieder, in einem fremden Bett. 'Nichts ungewöhnliches' , denkt sie sich. Doch alles um sie herum ist weiß, neben ihr piepsen einige Geräte und endlich erkennt sie: 'Ich bin im Krankenhaus?!?!' Mit einem lauten, erschrockenen Schrei setzt sie sich im Bett auf und reibt sich die Augen, noch im Glauben sie hätte nur geträumt. Doch als sie sich um guckt, muss sie zu ihrem Leidwesen einsehen, dass sie sich wirklich in einem Hospital befindet. Sie lässt ihren Blick weiter zu dem vermeindlichen Engel wandern. Doch auf dem Stuhl an ihrem Bett sitzt nur einer der Teamkollegen und schaut sie etwas entgeistert an. Und ausgerechnet war dieser Kollege auch noch Yuri.... Peinlich berührt schließt Snow ihren Mund wieder und stammelt: "eeeein Alptraum". ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 'Wie dumm, dass ausgerechnet ich auf Snow aufpassen soll, wenn sie erwacht.' , schießt es Yuri durch den Kopf. 'Aber es geht ihr gut, so wie sie geschrien hat' , freut er sich in sich hinein. 'Doch sie war dem Tode schon sehr nahe gewesen, es waren nicht nur ihre eigenen Zauber, mit denen sie sich ausgeschaltet hatte, wie es zunächst ausgesehen hatte.' Seine Stimmung trübt sich wieder. 'So schnell kann man einen guten Kollegen verlieren...' , ruft er sich ins Gedächtnis. 'Und deshalb soll sie auch nie mehr werden! Es wäre jetzt schon schlimm genug gewesen...' Wegen dieser Gedanken fallen seine Worte an Snow nun schroffer aus, als beabsichtigt: "Schön das du wieder unter den Lebenden bist, hat uns eine Stange Geld gekostet!" Noch müde meint sie: "Ich werde es euch schon zurück zahlen!" Doch dann stiehlt sich wieder ihr anzügliches Lächeln auf ihre Lippen und sie meint kokett: "Nunja, leider habe ich im Moment nicht so viele Nuyen auf meinem Konto, aber ich kann doch bestimmt in Naturalien bezahlen!" 'Jetzt geht das schon wieder los' , denkt sich Yuri nun sichtlich genervt. Unwirsch antwortet er: "Sorry, kein Interesse!" Wissend grinsend meint Snow hierauf nur: "Wir werden sehen!" und zwinkert anspielend. Um das Thema zu wechseln erkundigt sie sich nun, was denn passiert ist und wieso sie hier aufwacht. Wieder sichtlich beruhigt durch den Wechsel zu einem sachlichen Thema schildert er Snow das Ende des letzten Runs. Als er fertig ist mit dem Bericht, erkennt sie sofort: "Dann hast du mich ja wieder gerettet?" Ohne drüber nachzudenken erwiedert er hierauf: "Ja, sieht so aus." Mit einem viel sagenden Blick verkündet sie: "Dann muss ich mich ja wieder bei dir.." In dem Moment begreift auch Yuri, welch fatale Auswirkungen seine Worte gehabt haben. Schnell unterbricht er sie: "Schon gut, schon gut, eigentlich war ich es ja gar nicht, der dich gerettet hat! Wenn musst du dich bei Ivan bedanken" Er lächelt verschmitzt. "Schließlich war er es, der mir überhaupt eine Nachricht geschrieben hat, damit ich vorbeikomme!" ******************************************************************************* 'Jetzt reicht es aber!' , ärgert sich Snow. 'Es kann doch nicht sein, dass sich jemand mir so entzieht...' Sie zieht einen Schmollmund. Wegen ihres Charisma war sie es nicht gewohnt, dass sie jemand so abservierte. Doch sie empfindet nicht nur Enttäuschung, gleichzeitig weckt diese Situation auch ihren Ehrgeiz, schließlich hat er gerade ihren Stolz verletzt. Sie hebt ihren Blick und schaut Yuri nun mit einem so ausdrucksstarken Blick an, dass wahrscheinlich jeder dahin geschmolzen wäre. Nur er bleibt immer noch unbeeindruckt: "Gut, ich werde den anderen mal Bescheid sagen, dass du wieder fit bist!" ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 'Nur schnell raus hier' , beschließt er. Lange würde auch er ihren Reizen nicht mehr standhalten. 'Wieso merkt sie nicht mal langsam, dass sie zu weit geht?' Er seuftz und erhebt sich schnell von seinem Stuhl. Gerade als er sich schon zur Tür umgewendet hat, fällt ihm wieder der Credstick in seiner Tasche ein. Erneut dreht er sich um und meint: "Ach ja, hier ist dein Anteil!" Erstaunt fragt sie: "Wofür?" Sie scheint in Gedanken wohl noch wo anders zu sein. Leicht genervt verdreht Yuri die Augen und meint erklärend: "Für den Job natürlich!" Und er wirft den Credstick einfach auf ihre Bettdecke. ******************************************************************************** 'Er kann doch jetzt nicht einfach gehen!' , denkt Snow enttäuscht. "Warte!", ruft sie ihm nach. "Sag den anderen noch nicht Bescheid!". Yuri dreht sich erneut von der rettenden Tür weg und ihr zu. Fieberhaft überlegt Snow, wie sie ihn genau jetzt für sich gewinnen kann. Missmutig fragt Yuri nach: "Wieso denn nicht? Wir sind keine Wohlfahrtsgesellschaft, je schneller du aus dem Krankenhaus wieder raus bist, um so besser!" Etwas zaghaft erwidert Snow: "Meine Wunden sind glaube ich noch nicht so gut verheilt..." Und sie unterstützt diese Worte mit einem unvergleichlich hilflosen Blick. 'Mal schauen wie er darauf reagiert' , sinniert sie. Und tatsächlich, er geht wieder ein paar Schritte in ihre Richtung, instinktiv angezogen von der Schutzbedürftigkeit. 'Ja, ja, so sind sie alle, die Männer' , urteilt Snow. 'sie alle wollen ihren Beschützerinstinkt ausleben um sich selbst zu bestätigen.' Nicht das sie, Snow, wirklich schutzbedürftig wäre. Nein, sie ist sogar so selbstbewusst, dass es ihr nicht ausmacht, ihr gegenüber in dem Glauben zu belassen, das Sagen zu haben. Zufrieden lächelt sie in sich hinein. Jetzt wieder ernsthaft besorgt fragt Yuri: "Ich... ich habe ja auch ein klein wenig Ahnung, lässt du mich mal nachsehen?" Genau das war die Chance, auf die Snow gewartet hat. Vorsichtig richtet sie sich auf in ihrem Krankenhausbett und lässt die Decke bis zum Bauchnabel an sich hinabrutschen. Nach einem betörenden Blick an ihn, schiebt sie nun die Decke noch ein wenig weiter hinab bis auch ihre Hüftknochen zu sehen sind. Ganz unschuldig meint sie: "Gerne, sie ist hier am Bauch", sagt sie erklärend und streicht mit ihrer Hand etwas provokativ an ihrem nackten Körper hinab bis zu dem Verband an ihrem Bauch. Da endlich erkennt auch Yuri worauf er sich eingelassen hat. Wie gefesselt schaut er auf ihren unverhüllten Rundungen. Snow kann sich ein triumphierendes Lächeln nicht mehr verkneifen. Scheinbar noch wie gebannt nähert er sich ihr und beugt sich zu ihrem Ohr hinab. Doch dann kommt die Ernüchterung: Statt ihr liebe Worte ins Ohr zu flüstern, sagt er ungerührt mit leiser, schneidend scharfer und bitterkalten Stimme: "Snow, lass das, wir sind doch beide professionell!" Dann richtet er sich wieder auf, streicht sein Hemd glatt und verlässt ohne weitere Worte ihr Zimmer. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Völlig fertig lässt sich Yuri draußen gegen die Wand sinken. Seine Hände, die er hinter seinem Rücken versteckt gehalten hatte, zeigen deutlich, wie sehr er sich hatte zusammenreißen müssen. Er hatte sie so stark zusammengedrückt, dass jetzt noch leichte Quetschungen sichtbar sind. 'Aber es muss so sein' , ermutigt er sich noch einmal selbst. Und auf seine heutige Leistung in Sachen Selbstbeherrschung konnte er wirklich stolz sein. Doch nun war jedes Fünkchen Selbstbeherrschung, was er hätte aufbringen können, verbraucht. Wie in Trance fährt er nach Hause, wobei seine Gedanken immer wieder zu Snow zurückwandern... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)