Shaman King 2 von Misato-6 (Ruhe von wegen) ================================================================================ Kapitel 15: Das Treffen!? ------------------------- So, wie versprochen präsentiere ich euch das nächste Kapitel. Hao und Alina pur, falls es euch interessiert. Also wie immer wünsche ich alle, die bis hier hin kommen viel Spaß beim lesen. ________________________________________________________________________________ -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 15: Das Treffen!? Mittlerweile hatte sich der Tag wieder dem Ende geneigt und die Gruppe war total geschafft. Die neuen Erkenntnisse haben nur noch mehr Fragen aufgeworfen. Wie sollte Yo eine feste Bindung vorweisen um der letzten Schlacht zu entgehen? Was hatte die heiligen Steine mit dem ganzen zu tun? Muss der Schamanenkönig dort hingehen um sich mit dem König der Geister zu vereinigen? War das etwa die Aufgabe, die Yo zu erfüllen hatte um die letzte Schlacht zu gewinnen? Oder gab es noch eine einfachere Möglichkeit? Und vor allem, was hatte Hao mit der ganzen Sache zu tun? Diese und noch mehr Fragen schwirrten in den Köpfen der Gruppe herum. Keiner konnte diese Fragen beantworten. Auch Manta versuchte verzweifelt noch ein paar Informationen aus dem Turnierbuch herauszukitzeln, doch das erwies sich als schwieriger als gedacht. Es gab nur wenige Personen, die über den Nach-Turnier-Kampf Bescheid wussten. Zum einen waren da die Dalins. Doch sie waren ihre Feinde und würden ihnen wohl kaum Tipps geben. Zum anderen hatten sie Hao, der ihnen aber mehr als deutlich gemacht hatte, dass er ihnen nicht helfen wird. Und außer den eben genannten konnten sie keine weiteren Personen nennen, die etwas über diesen Kampf wissen konnten. Es war Hoffnungslos. Ihnen lief die Zeit weg und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Sie mussten die richtigen Informationen schnellstens zusammenkriegen, bevor die Dalin-Anhänger sich entschlossen ihren ersten Angriff auf Yo zu starten. Es war einfach zum Verrückt werden. Doch die Frage, die sich die gesamte Gruppe stellte war, ob die Dalin-Anhänger wirklich den Mut hatten einen offenen Kampf zu führen. Laut ihren Informationen waren die Dalin-Anhänger mehr als mächtig, doch würden sie riskieren sich zu überschätzen oder warteten sie solange, bis sich die Gruppe wieder auflösen musste. Immerhin dauerten die Ferien nur zwei Wochen und ein paar Tage waren bereits vergangen. Doch die Anwesenden schüttelten diesen Gedanken schnell beiseite. Wenn sie schon bei der bloßen Vorstellung nervös wurden, wie sollte es dann erst bei einer Konfrontation mit diesen Leuten werden. Aus diesem Grund widmete sich die Gruppe wieder den Büchern, bis sie zu müde war um weiter zu lesen. Während Yo einfach über dem Buch einschlief, das er gerade gelesen hatte, schafften es die anderen noch sich auf ihr Futon zu legen. Auch Jeanne und Lyserg blieben diese Nacht über bei Yo und den anderen. Zum einen, da es schon dunkel war und zum anderen, weil sie einfach zu erschöpft von dem etwas anderem Training waren. Nur Alina konnte sich nicht dazu bringen die Augen zu schließen und ebenfalls ins Traumland zu gleiten. In ihrem Kopf schwirrte immer nur ein Thema, was sie nicht loslassen wollte. Sie hatte es die letzten zwei Monate erfolgreich verdrängt, doch jetzt schloss es wieder zu ihr auf. Sie konnte es sich auch nicht erklären, doch sie konnte es einfach nicht vergessen. Sie dachte darüber nach, woran es liegen konnte, bis sie feststellte, dass sie es einfach nicht vergessen wollte. Es gab nur einen Weg, wie sie endlich mit diesem Thema abschließen konnte, das wusste sie. Bei diesen Gedanken sah sie nachdenklich zu ihren schlafenden Freundinnen. Es gab nur einen Weg, aber was würden Reika, Mitsuki und Jeanne davon halten. Was würde der Rest dazu sagen. Sie musste allein mit dem Thema abschließen. Sie wollte die Wahrheit wissen und nicht irgendeine Interpretation eines anderen. Doch der Gedanke an ihre Freunde ließ sie immer wieder zögern. //Was würden die anderen von mir denken, wenn ich das Ganze durchziehe.\\ Sie wusste nicht was sie erwartet, was die Folgen ihres Entschlusses sein würden. Sie wollte endlich mit dem Thema abrechnen, es anschließend für immer zu den Akten legen. Doch ihre größte Angst war, dass Reika, Mitsuki und auch Anna mit ihrer Interpretation Recht hatten. Was würde dann geschehen? Müsste sie dann eine Wahl treffen? Sie kannte die Antwort nicht und wird es auch nie erfahren, wenn sie weiterhin hier liegen blieb. Alina schloss bei diesen Gedanken kurz die Augen, bis sie sich aufsetzte und aus dem Fenster sah. Sie überlegte noch ein paar Sekunden länger und schaute ein letztes Mal zu ihren Freundinnen. Doch dann nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und stand von ihrem Futon auf. Bevor sie jedoch das Zimmer verlassen konnte, fiel ihr noch etwas ein. Kurzerhand ging sie zu Jeannes Jacke und holte etwas heraus. Anschließend verfolgte sie ihr altes Ziel, wurde jedoch von einer alten Freundin zurückgehalten. „Du weißt schon, dass du dich nur in riesige Schwierigkeiten bringst, oder?“ Alina legte bei diesen Worten nur einen Finger auf ihre Lippen, dass ihrem Schutzgeist signalisierte, dass sie leise sein sollte. Allerdings ließ sich Naraja nicht von ihr zum Schweigen bringen. „Wenn sie aufwachen ist es umso besser. Vielleicht können sie dich ja von deinem Vorhaben abbringen.“ Alina warf ihren Schutzgeist nur einen gespielt verwirrten Blick zu. „Ich weiß echt nicht wovon du redest…“ Mit diesen Worten öffnete sie die Zimmertür und betrat den Flur. „…ich will nur ein bisschen spazieren gehen!“ „Du kannst mich nicht täuschen, Alina. Dafür kenne ich dich gut genug. Wieso willst du mit ihm reden, immerhin bringt es dir nichts! Ich meine, was wenn er nichts mit dir zu tun haben will und seine Geister auf dich hetzt oder sonst was.“ Als Naraja ihren Vortrag beendet hatte, viel ihr auf, dass Alina schon die Hälfte der Treppe hinunter gestiegen war und schloss deshalb schnell mit ihr auf. „Ganz ehrlich, du hast noch nicht mal dein Medium dabei, wie willst du dich verteidigen, wenn es zum Kampf kommt. Außerdem ist der Wald ein Irrgarten, du bis bei Hellem schon nicht herausgefunden, will soll es dir in der Nacht gelingen?“ Alina war am Ende dieses Satzes an der Haustür angekommen und drehte sich daraufhin genervt zu ihrem Schutzgeist um. „Ich nehme mein Medium nicht mit, da ich sowieso keine Chance hätte, wenn es zum Kampf kommt. Und das mit dem Wald muss ich einfach in Kauf nehmen. Was dich angeht, Naraja, hast du genau zwei Möglichkeiten. Entweder du fliegst zurück zu Reika und den anderen und erzählst ihnen alles oder du kommst mit mir und gibst mir Rückendeckung.“ Als Alina diese Worte sagte, öffnete sich die Tür und schloss sie hinter sich. Ihrer Schutzgeist schwebte einige Minuten an Ort und Stelle, und schien zu überlegen. Letzten Endes entschloss sie sich Alina zu folgen. Diese war in der Zwischenzeit schon ein ganzes Stück vorangekommen, was wahrscheinlich auch daran lag, dass sie nicht zum Wald gegangen sondern gerannt war. Sie wollte es einfach so schnell wie möglich hinter sich bringen und zusätzlich verhindern, dass sie jemand davon abhielt. Narajas Einwand konnte sie gerade noch ignorieren, doch wenn Reika, Mitsuki und Jeanne auch noch auf sie eingeredet hätten, wäre sie bestimmt nicht so weit gekommen. //Für manche Dinge muss man halt ein Risiko eingehen, oder nicht? Oh man, ich weißt doch noch nicht mal auf was ich mich hier einlasse. Wieso kann ich ihn nicht so leicht vergessen wie Nevu?\\ Alina schüttelte diesen Gedanken sofort wieder aus ihrem Kopf und betrat den Wald. Um sie herum veränderte sich die Umgebung und statt den kahlen Bäumen sah sie nun einen Märchenwald. Sie atmete noch einmal kurz durch, bevor sie weiter gehen wollte. Allerdings wurde sie im letzten Moment von einer Stimme zurückgehalten. „Das würde ich an deiner Stelle nicht machen. Immerhin kommst du ohne fremde Hilfe nicht mehr raus!“ Alina blieb bei diesen Worten wie Versteinert stehen, drehte sich dann jedoch langsam zu dem Sprecher um. Hao stand mit verschränkten Armen an einen Baum gelehnt und musterte sie schweigend. Diese Tatsache allein machte sie mehr als nur nervös, doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Stattdessen richtete sie sich mit einem verärgerten Unterton an ihn. „Wieso musst du dich immer an einen heranschleichen? Kannst du einen nicht wenigstens vorwarnen?“ Gerade als sie das ausgesprochen hatte, realisierte sie was und besonders wie sie es gesagt hatte. Kurz darauf biss sie sich gedanklich die Zunge ab. //Das Gespräch fängt ja schon mal gut an. Ich bin manchmal so dämlich.\\ Während Alina versuchte einen klaren Gedanken zukriegen und ihre nächsten Sätze zu planen, sah Hao sie nur emotionslos an. Erst nach einigen Sekunden, in denen sich Alina immer noch nicht entscheiden konnte, was sie sagen sollte, meldete sich Hao zu Wort. „Also was willst du? Denn ich bezweifle, dass du nur hier bist um dich in dem Wald zum zweiten Mal innerhalb eines Tages zu verlaufen.“ Alina versuchte sich bei diesen Worten zu beherrschen, doch aus irgendeinem Grund hatte sie das Gefühl als wollte er sie provozieren. Doch sie schüttelte den Gedanken schnell wieder aus ihrem Kopf, bevor sie antwortet. „Ich wollte nur Gewissheit über etwas haben? Und zwar über dein Verhalten während des Schamanenkampfes!“ Doch bevor Hao etwas erwidern konnte, hörten beide ein bedrohliches Knurren. Daraufhin konnte Alina nicht anders als sich umzudrehen. Aus einem der vielen Gebüsche war gerade ein Wolf erschienen, der ihr seine Zähne zeigte. „Jetzt beruhig dich doch Okami, ich hab doch noch nicht mal ein Medium dabei.“ Alina ging, als sie das sage rückwärts und hob defensiv die Hände in die Luft. Doch dieses Verhalten bereute sie sofort, als Hao seinen dementsprechenden Kommentar abgab. „Das allein ist schon ein Fehler, meine Liebe. Nur weil ich euch nicht getötet habe, als ich die Chance dazu hatte, heißt das noch lange nicht, dass ihr außer Gefahr seid.“ Mit diesen Worten stieß sich Hao vom Baum ab und kam auf Alina zu, blieb jedoch einige Meter vor ihr stehen. „Außerdem bist du in dem Besitz einer stärkeren Waffe und das weißt du ganz genau. Dein Nachteil ist nur, dass du den Kristall der Stille nicht aktivieren kannst!“ Alina sah Hao bei diesen Worten nur geschockt an. Sie hatte nicht vor den Kristall einzusetzen, sondern hat ihn nur mitgenommen um sich vor einem möglichen Angriff zu schützen. Die Tatsache, dass er davon wusste ließ sie wortlos zurück. Jedenfalls für eine kurze Zeitperiode, denn kurz darauf, stellte sie die Frage, die ihr auf der Zunge lag. „Woher weißt du das? Hast du meine Gedanken gelesen oder uns bis eben beobachtet?“ Alina hatte bei dieser Aussage bereits völlig vergessen, dass Okami sie immer noch anknurrte. Doch das interessierte sie auch nicht, da sie einfach zu wütend war. „Weder noch, Alina. Jeder der sich etwas mit der Natur auskennt, kann die Präsenz dieses Kristalls spüren und besonders gilt diese Eigenschaft für Elementargeister, wie Okami. Was glaubst du wohl wieso sie so reagiert?“ Mit diesen Worten gab Hao seinen Schutzgeist ein Zeichen, was bewirkte, dass dieser seine Angriffsposition sofort aufgab, Alina jedoch weiterhin im Auge behielt. „Ich würde an deiner Stelle verschwinden, bevor ich dir die Sache mit dem Kristall noch übel nehme. Bei Okami bist du nämlich schon auf der schwarzen Liste.“ Mit diesen Worten ging Hao an Alina vorbei, wurde jedoch kurz danach von ihrer Stimme zurückgehalten. „Warte. Ich bin noch nicht fertig mit dir. Ich will wissen was das ganze beim Schamanenturnier sollte. Und ich gehe nicht eher weg bis ich eine Antwort bekomme.“ Hao sah sich kurz zu ihr um, bis er etwas auf ihren Satz erwiderte. „Dann wirst du hier verdammt lange stehen. Einige Sachen behält man lieber für sich, da sie sonst nur noch mehr Komplikationen bringen.“ „Ich meine es ernst Zeke, ich werde diesen Wald nicht vorher verlassen bis du mir eine Antwort gibst und … Hao!“ Alina sah nur, dass Hao ihren Vortrag ignorierte und Okami ein Zeichen gab ihm zu folgen. Es war ihr in diesem Moment völlig egal was passiert. Sie wollte eine Antwort und die würde sie auch kriegen. Aus ihrer Wut heraus fiel ihr auch nicht auf, dass sie ihn wieder mit Hao angesprochen hatte und nicht mehr mit Zeke. Dieser seufzte nur einmal kurz, bis er sich zu den Sträuchern am Wegrand wendete, wo er gerade ein leises Geräusch gehört hatte. Alina hingegen ignorierte sein Verhalten und redete unbeirrt weiter, da sie eh nichts zu verlieren hatte. „Das Einzige, dass ich wissen will ist, was während des Turniers gespielt und was ernst gemeint war. Mehr nicht. Beantworte mir einfach die Frage und du bist mich los!“ Als sie nach diesem Satz zu Hao sah schien sie endlich zu bemerken, dass er nicht auf sie achtete, was sie dazu brachte ihre Stimme zu erheben. „Sag mal hörst du mir überhaupt zu oder was? Ich…Was soll denn das?“ Alina war total geschockt als Hao sich auf einmal zu ihr umdrehte und sie vom Waldweg zurück auf die Straße zog. „Vielleicht macht es dir nichts aus, aber ich habe keine Lust von Vögeln mit Kastanien beworfen zu werden.“ Nach diesem Satz ließ er Alina wieder los und ging am Waldrand endlang. Alina sah ihm zuerst verwundert hinterher, bis sie mit ihm aufschloss. „Du redest von diesen miesen kleinen Vögeln, die uns durch den halben Wald gejagt haben, oder nicht?“ „Zu allererst sind die Vögel nicht mies. Sie wollen nur ihre Ruhe haben und verjagen diejenigen, die das nicht akzeptieren und ihnen zu nahe kommen. Außerdem war das nur eine Warnung, denn wenn man sie zu sehr reizt, kann es schon mal passieren, dass sie solange an einem Ast picken, bis dieser herunterfällt. Also hattet ihr noch erhebliches Glück gehabt.“ Alina blieb nach Haos Ausführung stehen und sah nachdenklich zu Boden. Auch Hao war stehen geblieben und hatte sich zu ihr gedreht. Es wäre für ihn ein leichtes gewesen jetzt zu verschwinden und Alina hier stehen zu lassen, doch er wusste genau, dass er sie so nicht loswurde. Doch so leicht würde er seine Fassade nicht fallen lassen, deshalb tat er das erstbest, was ihm einfiel. „Wieso ist es dir so wichtig zu wissen, was meine Aktionen während des Turniers zu bedeuten haben?“ Alina sah bei diesen Worten erschrocken auf. Sie hatte kurzfristig vergessen wo sie war. Erst jetzt fiel ihr ein, was sie überhaupt um diese Zeit in dieser Gegend wollte. Sie überlegte noch mal kurz was Hao genau gefragt hatte, bevor sie antwortete. „Ich will es einfach verstehen! Wieso ich und nicht eine andere zum Beispiel Reika oder Mitsuki? Was wolltest du damit bezwecken? Ich will einfach nur wissen ob das alles ein Teil deines Planes war oder nicht?“ Alina ist beim letzten Teil immer lauter geworden, was Hao dazu veranlasste weiter zugehen. Dieses Verhalten führte dazu, dass Alina umgehend reagierte und wieder mit ihm aufschloss. „Deine Fragen in allen Ehren, aber du bewegst dich gerade auf dünnen Eis. Mal ganz ehrlich, was willst du von mir hören? Das ich dich nur benutzt habe um an die Gruppe ranzukommen oder das ich nur sichergehen wollte, dass ich eine Person zwischen mir und Yo habe?“ Alina überhörte die rethorische Frage im letzten Teil von Haos Aussage und setzte zur Antwort an. „Ich will die Wahrheit wissen! Keine Lügen und vor allem keine Ausflüchte, nur die reine Wahrheit. Ich habe es nämlich satt, dass alle ihre Spekulationen bekannt geben und mich dadurch immer wieder an dieselbe Frage erinnern, die ich mir seit Wochen stelle. Wieso hast du mich geküsst, obwohl du wusstest, dass du deine Tarnung nicht aufrechterhalten kannst.“ Alina holte nach diesen Sätzen tief Luft und versuchte sich zu beruhigen. „Und was genau würde dir die Wahrheit bringen? Schon mal daran gedacht, dass man mit einer Lüge wesentlich besser leben kann als mit der Wahrheit? Für deine Frage gibt es zwei Antworten. Doch vorher solltest du dir überlegen, was eine Antwort ändern könnte.“ Alina blieb bei diesen Worten stehen und auch Hao drehte sich wieder zu ihr um und musterte sie intensiv. Er wusste nicht wieso doch insgeheim war er auf Alinas Antwort gespannt. „Eine Antwort würde gar nichts ändern. Ich kann mit beiden Möglichkeiten leben.“ Auf Haos Gesicht schlich sich bei diesen Worten ein leichtes Lächeln, was Alina stutzig machte. Doch sie brauchte nicht nachzufragen, da Hao ihr die Antwort darauf sofort mitteilte. „Also, wieso ist dir die Antwort dann so wichtig, dass du dich nachts wegschleichen musst und deine Freunde hintergehst, nur um sie zu bekommen? Denn wenn es nichts ändert, dann ändert es auch nichts, wenn du keine Antwort bekommst!“ Alina wusste nicht wie sie darauf erwidern sollte. Langsam wurde ihr klar, dass Hao ihr keine Antwort geben wollte. Doch sie würde nicht aufgeben, noch nicht. „Ok, vielleicht war das eben gelogen…“ „Na sieh mal einer an. Du erwartest von mir die Wahrheit und lügst selber. Ich kann mich ja irren aber irgendwie ist das ziemlich unfaire.“ Alina ließ bei Haos Kommentar den Kopf sinken. Sie hatte den Ball ins Aus gespielt. Sie konnte nicht glauben, dass ein falscher Satz bewirkte, dass sie weiter von einer Antwort entfernt war als je zuvor. Aus diesem Grund versuchte sie ihre Taktik zu ändern. So einfach wollte sie sich nicht geschlagen geben, dafür war sie einfach zu stur. „Wieso weichst du der Frage eigentlich aus? Denkst du etwa, dass ich dir daraus einen Strick drehen könnte?“ „Hey, Psychologie ist verboten, dass ist mein Spezialgebiet.“ Bei diesem Einwand musste sich Alina extrem beherrschen um nicht laut loszulachen, was sie zur ihrer eigenen Verwunderung auch schaffte. „Wie Anna schon sagte, du bist nicht der einzige, der diese Taktik verwenden kann!“ Bei diesen Worten verschränkte Alina ihre Arme vor der Brust und sah Hao abwartend an. Doch bevor Hao etwas auf diese Gestik erwidern konnte, wurden die beiden auf ein paar Personen aufmerksam, die gerade aus einer Kneipe kamen. „So Leute, dann ist ja alles besprochen. Wir treffen uns wieder, wenn die anderen eingetroffen sind.“ Sagte einer der Männer und stieg auf eines der Motorräder, die vor der Kneipe standen. Auch fünf andere Personen taten es ihr sofort gleich, wobei sich zwei von ihnen ein Motorrad teilten. Dies bewirkte, dass nur noch drei Personen vor der Kneipentür standen. „Geht klar, Kain. Wir rufen euch an, wenn wir etwas von ihnen hören.“ Mit diesen Worten starteten die fünf ihre Motorräder, fuhren los und waren wenige Minuten später verschwunden. „Na dann kann ja nichts mehr schief gehen, oder was meinst du Ariel?“ „Da stimme ich dir voll und ganz zu, Jara. Wenn wir endlich wieder alle zusammen sind, geht es dem Schamanenkönig an den Kragen.“ Alina konnte sich bei den Worten der Männer nicht mehr zurückhalten und gab sich zu erkennen. „Das glaubt ihr Idioten doch wohl selber nicht!“ Erst als Alina das Gesagte realisierte, konnte sie auch eine Ergänzung nicht zurückhalten. „Ups.“ Hao sah sie bei dieser Reaktion nur kopfschüttelnd an. „Das musste jetzt sein, richtig. Du hast echt ein Talent dich in Schwierigkeiten zu bringen.“ Doch bevor Alina sich zu ihm wenden konnte, kamen die drei Personen auch schon auf sie zu. „Na wen haben wir denn da, du bist doch auch eine von Yos Freunden, richtig? Wie praktisch, dann brauchen wir ja nicht lange nach einer Gelegenheit suchen um dich zu beseitigen.“ Bei diesen Worten rief die schwarz gekleidete Frau ihren Schutzgeist und auch ihre Begleiter taten es ihr gleich. „Ok, Auszeit. Was soll der Terz eigentlich? Wenn ihr Yo vernichten wollt, wieso tut ihr es nicht einfach. Mit dieser Methode macht ihr es euch nur unnötig schwer. Ihr treibt seine Freunde ja praktisch auf einen Haufen, was bewirkt, dass…“ Bevor Hao seine Ausführungen beenden konnte, stieß ihn Alina an. „Hör auf damit, Hao. Gibt diesen Typen doch keine Ratschläge. Immerhin gibst du uns auch keine und wir hätten sie immerhin verdient.“ Noch bevor Hao auf Alinas Aussagen reagieren konnte, mischte sich der Mann, der eine Löwen auf dem Rücken gestickt hatte in das Gespräch ein. „Vielleicht will sich dein Freund nur aus der Reserve ziehen, doch das wirkt bei uns sowieso nicht. Ihr werdet beide sterben und zwar hier und jetzt.“ Nach diesen Worten griff der Mann so schnell an, dass Alina nur geschockt auf dem immer näher kommenden Angriff sah. Doch plötzlich wurde dieser ohne Vorwarnung zerschlagen und vor ihr und Hao stand auf einmal eine beige Wölfin. „Könntet ihr mich mal bitte aufklären? Was hab ich mit der ganzen Geschichte zu tun?“ Während sich die beiden Männer nur kurz ansahen, beantwortete das weibliche Mitglied Haos Frage. „Du bist einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort und zusätzlich noch mit der falschen Person zusammen. So läuft das Leben halt, wenn man nicht aufpasst ist es schneller vorbei als man glaubt.“ Hao verdrehte bei diesen Worten nur kurz die Augen, bevor er zum Gegenschlag ausholte. „Gut, das ist durchaus nachvollziehbar. Doch dann solltet ihr wissen, dass auch ihr euch zur falschen Zeit mit der falschen Person angelegt habt. Denn eigentlich wollte ich heute einen kampffreien Tag einlegen, den ihr dank eures Verhalten gründlich verdorben habt.“ Bei diesem Kommentar bekam Hao nicht nur verwunderte Blicke von den schwarz gekleideten Personen, sondern auch von Alina zugeworfen. Doch das hielt nicht lange an, denn nach wenigen Minuten des Schweigens fingen die drei an zu lachen und brauchten eine Weile bis sie sich beruhigten. Trotz des kurzen Lachkrampfes, schien ihre Geistkontrolle unverändert zu bleiben. Während Hao gerade die Situation nutzen wollte um zu verschwinden, war Alina so genervt von den Typen, dass sie diese aus ihrem abwesenden Zustand holte. „Was ist bitte daran so witzig…“ Noch bevor Alina etwas ergänzen konnte, zog Hao sie zurück. „Sag mal wieso provozierst du die Typen eigentlich, wenn du kein Medium und darüber hinaus noch nicht mal einen Geist bei dir hast?“ Alina dachte kurz über diese Worte nach, bis sie verstand, worauf Hao hinaus wollte. Jedoch konnte sie nichts erwidern, da sich der zweite Mann aus der Gruppe gerade einmischte. „Ich kann dir sagen, was so witzig war. Der Spruch ist typisch für Schamanen, die Angst haben zu kämpfen, da sie genau wissen, dass sie keine Chance gegen ihre Gegner haben!“ „Da interpretierst du aber zu viel in mein Verhalten. Ich meinte dass mit dem kampffreien Tag verdammt ernst! Aber von mir aus könnt ihr denken, was ihr wollt. Ich muss keinem mehr etwas beweisen.“ Bei diesen Worten wendete sich Hao von dem Szenarium ab. Die drei Personen ließen sich dies jedoch nicht bieten und schickten sofort einen Angriff los, der ihn aber dank Okami verfehlte. Die Angreifer sahen den kleinen Wolf daraufhin nur kurz an, bis sie wieder anfingen zu grinsen und dieses Verhalten sofort kommentierten. „So schnell kann kein normaler Geist sein. Das heißt, dass es sich bei deinem Schutzgeist um einen Elementargeist handelt, richtig?“ Der belustigte Unterton der Frau brachte Hao dazu sich wieder zu den Personen umzusehen. Von außen war es ihm zwar nicht anzusehen, doch innerlich hatte er im Moment ein schlechtes Gefühl. Irgendetwas stimmte nicht, das konnte er spüren. Auch Alina wich bei diesen Worten unwillkürlich zurück und stand anschließend direkt neben Hao. „Das gefällt mir überhaupt nicht.“ Hao erwiderte auf diese Aussage nichts, sondern beobachtete seine Gegner nur intensiv. Dadurch bemerkte er, dass das weibliche Mitglied der Gruppe einen kleinen Beutel aus der Tasche holte. Doch bevor er reagieren konnte, zog sie auch schon einen kleinen Stein heraus und murmelte einige unbekannte Worte. Daraufhin fing der Stein an zu glühen, woraufhin Okami sofort zurückwich. Doch kurz darauf ging die Wölfin zu Boden. Hao reagierte daraufhin nur intuitiv und ließ seine Hand nach vorne schnellen. Sofort wurde die schwarz gekleidete Frau zurückgeschleudert. Als diese auf dem Boden aufkam rutschte ihr der Stein aus der Hand. Hao nutzte die Gelegenheit um sich an seinen Schutzgeist zu wenden. „Okami, geh zurück in die Totentafel. Sofort!“ Zuerst weigerte sich die Wölfin, da sie nicht von Haos Seite weichen wollte, doch gab nach einigen Sekunden doch nach und verschwand in der Totentafel. Die beiden Männer, die das gemerkt hatten ließen ihre Geister sofort danach angreifen. Zu ihrem Bedauern war Hao schneller und erschuf eine Schutzbarriere, die ihn vor den Angriffen schützte. Alina stand nur geschockt daneben und wusste nicht was sie tun sollte. Sie hätte ihm am liebsten geholfen, doch ohne Schutzgeist würde sie ihm nur im Weg stehen. Das hieß, dass sie untätig herumstehen musst und hoffen, dass Hao die Typen auch ohne Schutzgeist in den Griff bekam. „Das nenn ich mal mit unfairen Mittel kämpfen. Frechheit. Von mir aus das kann ich auch.“ Doch bevor Hao noch etwas zu diesem Satz ergänzen konnte, meldete sich eine andere Stimme zu Wort. //~Lass den Unsinn. Du solltest hier verschwinden und zwar schnell.~\\ Hao war kurz davor etwas zu erwidern, doch konnte sich früh genug davon abhalten und obendrein noch verhindern, dass er sich etwas anmerken ließ. Trotzdem musste er der Stimme in Gedanken Recht geben. Er konnte die Schutzbarriere ohne Probleme aufrechterhalten, doch da die Barriere aus seinem Furyoko bestand, war die Gefahr groß, dass dieses schneller auf Null war als das seiner Gegner. Besonders da er den Furyokostand der drei nicht kannte und er seinen aus Gewohnheit weiterhin bei 250 000 ließ. Hao schüttelte diesen Gedanken kurzerhand aus seinem Kopf, wendete sich aber trotzdem an Alina. „Das wird mir jetzt echt zu blöd. Was hältst du davon, wenn wir verschwinden.“ Mit diesen Worten schloss er die Augen und bevor Alina reagieren konnte, wurde der Wind um sie herum immer stärke, weshalb auch sie ihre Augen schloss. Als der Wind sich wieder legte, öffnete sie diese wieder und sah, dass sie nicht weit von Yos Haus entfernt waren. Alina sah Hao nur verwirrt an, welcher ihr nicht mal einen Blick würdigte, sondern nur in die Richtung blickte, in der sie zuvor waren. „Super, jetzt darf ich mein Versprechen brechen.“ Alina erwiderte darauf nichts, sondern sah Hao nur mit einen undefinierbaren Blick an. Sie musste das Ganze erst einmal verarbeiten. Doch nach dem sich ihr Adrenalinspiegel einigermaßen wieder gesenkt hatte, fasste sie ihren ganzen Mut zusammen. „Was war das eben? Und was meinst du mit ‚du musst dein Versprechen brechen? Kannst du mir mal sagen was hier los ist?“ Hao sah Alina nur kurz an. Dennoch antwortete er nicht, sondern ließ seinen Schutzgeist aus der Totentafel. Doch bevor Alina ein weiteres Mal nachfragen konnte, wendete er sich an sie. „Ich denke nicht, dass es dich irgendetwas angeht, was ich für Abkommen mit meinen Schutzgeister treffe. Und was das eben alles zu bedeuten hatte, kannst du dir glaube ich selbst beantworten, immerhin kennst du die Wirkung vom Kristall der Stille, oder etwa nicht?“ Alina sah Hao daraufhin nur geschockt an. „Also besitzen die Dalins mehr als nur einen dieser Kristalle.“ „Wie jetzt? Was meinst du mit mehr als einen?“ Nach Haos Frage zog Alina den Kristall, der in ihrer Hosentasche war heraus und legte ihn auf ihre flache Hand. „Die Dalins haben den Zurückgelassen, als sie Joco angegriffen haben.“ „Super. Das lässt die Vermutung nahe liegen, dass sie alle Kristalle besitzen, die jemals existiert haben. Wenn man einen Besitzt ist es Zufall, bei zweien sind die anderen auch nicht weit. Es ist eine einfach Tatsache.“ Alina nickte bei dieser Aussage nur und umschloss den Stein mit ihrer Hand. „Und was machen wir jetzt?“ Hao sah Alina bei dieser Frage verständnislos an. „Wir? Wir machen gar nichts, weil ich mich in diesen Kampf nicht einmischen werde. Das würde ja bedeuten, dass ich mich mit meinen Feinden verbünde. Nein danke!“ Alina sah Hao daraufhin nur wütend an, bis sie zum Gegenschlag ausholte. „Ach ja. Und wieso hast du mich dann nicht einfach bei diesen Typen gelassen. Immerhin bin ich auch deine Feindin!“ „So war das jetzt nicht gemeint…Was rede ich da eigentlich.“ Bei diesen Worten schlug Hao sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Alina konnte sich daraufhin ein kichern nicht verkneifen. Doch sie war nicht die einzige. Irgendwo im nirgendwo konnte Hao eine weitere Stimme hören, die sich totzulachen schien und auch sein Schutzgeist konnte seinen Kommentar nicht zurückhalten. ~Das habe ich mich gerade auch gefragt, Hao. Wie kannst du dir nur so unbeholfen selbst widersprechen?~ Doch Hao ignorierte diesen Kommentar gekonnt und wendete sich wieder zu Alina. „Glaub ja nicht, dass das beim nächsten Mal genauso läuft. Nur weil ich Yo den Titel überlassen habe und dich ein paar Mal gerettet habe, heißt das noch lange nicht, dass ich auf derselben Seite stehe, wie ihr. Nur damit keine Missverständnisse auftreten.“ Alina sah Hao nur fassungslos an. „Sollte das jetzt eine indirekte Antwort auf meine Frage von vorhin sein, oder wolltest du damit nur deutlich machen, dass du kein Interesse daran hast Yo zu helfen?“ „Das Alina bleibt deine Interpretation. Such dir die Bedeutung aus, mit der du am besten Leben kannst.“ Mit diesen Worten drehte sich Hao von ihr weg und wollte gerade gehen, als Alina ihn zurückhielt. „Vergiss es. So leicht lasse ich mich nicht abservieren. Entweder du sagst mir die Wahrheit oder ich muss zu unfairen Mitteln greifen!“ Obwohl Hao sich scheinbar unbeeindruckt zu ihr umdrehte, hielt sie an dieser Drohung fest. „Und was sollen das für unfaire Mittel sein?“ Alina wusste nicht wieso doch aus irgendeinem Grund hatte sie das Gefühl, dass ihr Plan funktionieren könnte. Doch anstatt ihm zu antworten benutzte sie seine Technik um das ganze noch etwas hinzuziehen und ihn davon abzuhalten ihre Gedanken zu lesen. „Deine Schutzgeister bedeuten dir eine Menge, kann das sein.“ Hao wusste worauf sie hinaus wollte, ließ sich aber nichts anmerken und ging einfach auf sie zu. „Für diesen Plan, Alina, bist du einfach zu nervös. Wie ich vorhin schon sagte, du weißt nicht, wie der Kristall aktiviert wird, also würde ich die Drohung zurück nehmen.“ Nach diesen Worten blieb Hao vor Alina stehen, die in diesem Moment wirklich nach Atem rang. Sie hatte verstanden, was die Frau gesagt hatte. Trotzdem war sie sich nicht sicher ob sie wirklich so weit gehen sollte. Doch andererseits hatte sie nichts zu verlieren. „Ich kenne den Spruch. Ich habe ihn deutlich mitbekommen und ich habe keine Angst davor…“ Weiter kam Alina nicht, da Hao ihre Lippen mit seinen versiegelte. Alina war von dieser Reaktion so verwundert, dass sie zu spät merkte, was er wirklich vorhatte. Denn während er sie küsste schaffte er es ihr den Kristall aus der Hand zu nehmen und bevor sie sich versah hatte er den Kuss wieder gelöst. „Nicht für Ungut, aber der Kristall ist definitiv kein Schmuckstück für dich.“ Mit diesen Worten wurde der Wind um sie herum wieder stärker. Auch dieses Mal schloss sie die Augen, doch als sie diese wieder öffnete, stand sie alleine in der Nähe von Yos Haus. Von Hao oder seinem Schutzgeist war nichts mehr zu sehen. Erst jetzt realisierte sie richtig, dass auch der Kristall der Stille nicht mehr in ihrem Besitz war. Doch bevor sie sich weiter darüber Gedanken machen konnte, schwebte ihr ein altbekannter Geist entgegen. „Da bist du Alina, ich hab dich schon überall gesucht, wo zum Henker warst du? Du hättest wenigstens auf mich warten können.“ Alina atmete einmal tief durch, bis sie ihrem Schutzgeist von den vergangenen Ereignissen erzählte. „Wie bitte? Du hast dir den Kristall wegen eines so hinterhältigen Tricks abnehmen lassen? Das ist doch wohl nicht dein Ernst. Anna wird dich umbringen.“ Alina senkte bei diesen Worten den Kopf. „Ich weiß. Und ich habe immer noch keine Antwort bekommen!“ Bei diesen Worten wurde sie von ihrem Schutzgeist fragend angesehen. „Das hast du doch eben nicht wirklich gesagt, oder? Sag mir bitte nicht, dass das dein größtes Problem ist. Dir ist echt nicht mehr zu helfen!“ Alina konnte nicht anders als bei der Aussage ihres Schutzgeistes bedrückt zu nicken. „Ich weiß, aber ich wollte eine Antwort und jetzt stehe ich an derselben Stelle wie vorher und habe zusätzlich die Situation der gesamten Gruppe noch verschlimmert. Wieso mach ich eigentlich alles falsch?“ Bei diesen Worten ließ sich Alina auf den Boden sinken, wo sie sich liegend den Sternenhimmel ansah. Das Erlebnis an diesem Abend hatte ihre Situation noch verschlimmert, denn jetzt wusste sie erst Recht nicht, was sie von Hao halten sollte. „Ich glaube Anna würde jetzt sagen, dass er es nur auf den Kristall abgesehen hatte. Aber mal ehrlich, ein Schamanen wie er müsste nicht auf so hinterhältige Tricks zurückgreifen, oder?“ „Was fragst du mich, Alina. Ich weiß noch weniger über ihn als du.“ Alina setzte sich bei den Worten ihres Schutzgeistes wieder auf. „Weißt du, die Frage die mich interessieren würde ist, wieso er meinen Fragen immer ausgewichen ist. Ich meine was hindert ihn daran einfach zu sagen ‚ich habe dich genau wie Nevu die gesamte Zeit ausgenutzt’. Bedeutet dass nicht schon, dass er mich damals nicht nur vorgeführt hat?“ Bei diesen Worten schüttelte ihr Schutzgeist nur resignierend den Kopf. „Egal was damals zwischen euch abgelaufen ist, es ist jetzt vorbei.“ Alina stand bei diesen Worten endgültig wieder vom Boden auf. Trotzdem gingen ihr die Worte ihres Schutzgeistes nicht aus dem Kopf. Sie musste Naraja Recht geben, seit dem Schamanenturnier hatte sich vieles geändert und besonders dass, woran sie am Schamanenturnier festgehalten hatte. Doch trotz den vergangenen Erkenntnissen bereute sie ihr Verhalten nicht. Sie wusste selbst nicht wieso, doch nach und nach wurde ihr klar, dass sie vergessen wollte was passiert war und vor allem was sie erfahren hatte. „Alina, wir sollten wirklich wieder rein gehen, bevor die anderen noch etwas merken. Außerdem wird es wie es aussieht gleich regnen und dann merken sie es erst recht.“ „Das merken sie spätestens, wenn ihnen auffällt, dass der Kristall weg ist. Obwohl…“ Bei diesen Worten bekam sie einen verwirrten Blick zugeworfen, denn Alina jedoch ignorierte. „Ich glaube ich weiß wie ich mich auch der Reserve ziehen kann.“ Mit diesen Worten lief Alina zu Yos Haus und ließ einen verwirrten Schutzgeist hinter ihr schweben. Doch Naraja hatte sich schnell wieder gefangen und folgte ihr. Sie wusste zwar nicht, was Alina vorhatte, doch irgendwie hatte sie ein ungutes Gefühl bei der Sache. Sie vertraute ihrem Schützling, wusste jedoch auch, dass Alina durchaus auf verrückte Ideen kam. Besonders fatal waren diese Einfälle, wenn sie ihren Hals aus der Schlinge ziehen musste. Und genau das war jetzt der Fall. Wenn einer von den anderen das verschwinden des Steines bemerkten, würden sie so lange nachhacken bis sie ihnen die Wahrheit erzählte und dass würde ihr eine Menge ärger einheizen. Doch was sie sah, als sie das Zimmer ihres Schützlings betrat, ließ sie nur mit dem Kopf schütteln. „Für dieses Verhalten allein würden sich schon einige im Grabe umdrehen.“ „Ich weiß Naraja, aber ich habe einfach keine andere Alternative!“ Bei diesen Worten schenkte Alina ihrem Schutzgeist nur ein zuversichtliches Lächeln. Naraja erwiderte darauf jedoch nichts, sondern sah Alina nur zweifelnd an. Sie war sich bei dieser Methode nicht so sicher, aber etwas dagegen tun konnte sie ja schließlich auch nichts. ________________________________________________________________________________ -------------------------------------------------------------------------------- So das war es mal wieder. Nächstes Kapitel vorraussichtlich am 16.2. Dann hab ich nämlich meine Vorabiturklausuren hinter mir und in drei Tagen, werde ich dasjetzt schon angerissene Kapitel fertig kriegen. Ich hoffe ihr könnt so lange warten. Bis dahin wünsche ich schöne Tage. Misato Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)