Nicht jede große Liebe, braucht auch ein Happy End von Gjankie ================================================================================ Kapitel 20: Ich muss ihn fragen ------------------------------- 20. Kapitel Ich muss ihn fragen „Hey, ihr zwei! Aufstehen, los! Wir müssen zur Schule!“, donnerte Matt seit nunmehr 5 Minuten an Tais Zimmertür. Schließlich wurde es Matt zu viel und er ging wütend hinein. „Verdammt noch mal, jetzt steht…“, doch im nächsten Augenblick klebte bereits ein noch warmes und weiches Kissen in seinem Gesicht und erstickte seinen Wutausbruch. „Schrei hier nicht so rum! Das ist ja nicht zum aushalten!“, fuhr ihn Tai genervt an und drehte sich wieder herum, um noch ein wenig weiter zu schlafen. Ihm war es momentan so was von egal, ob er Schule hatte oder nicht. Die Müdigkeit zog sich erneut über seine Augen und ließ ihn wollig brummen, auch ganz ohne Kissen. Kari lächelte den verblüfften und vor Zorn schnaubenden Matt an. Sie kannte ihren Bruder ja schon lange genug, um zu wissen, dass er 7:30 Uhr als menschenverachtende Uhrzeit schimpfte, außerdem war er ein extremer Morgenmuffel und man hielt sich in den ersten Stunden besser nicht in seiner Nähe auf. „Matt? Du kannst ja schon mal das Frühstück machen, wir stehen gleich auf.“. Wütend stampfte er aus dem Zimmer und knallte die Tür, dass Tai wirklich hoch schreckte und aus dem Bett fiel. „Oh, wenn ich diesen Idioten in die Finger bekomme, dann Gnade ihm Gott!“, schnaubte er aufgebracht und muffig. Kari lachte nur über dieses köstliche Bild, dass ihr Bruder wütend und verdattert auf dem Boden saß und sich den Kopf rieb. Doch Tai war nicht zum Scherzen aufgelegt, zumindest jetzt noch nicht. Ein verächtliches Schnaufen war alles, was Kari als Morgenbegrüßung bekam, doch sie kannte es ja nicht anders und insgeheim gefiel ihr diese rabiate Behandlung, denn es war schließlich ihr Bruder, der sie ihr entgegen brachte und der jetzt aufstand um sich anzuziehen. Das er das allerdings im Zimmer machte und nicht im Bad, war Kari doch etwas unangenehm; nicht, dass sie ihn anders liebte, wie man nun mal einen Bruder liebte, aber er war eben doch ein männliches Wesen, mit allem was dazugehörte und so konnte Kari ihren Blick nicht von ihm abwenden. Tai schien das allerdings völlig kalt zu lassen. Er war noch viel zu müde und schlaftrunken, als dass er es wirklich realisiert hätte. „Kommst du nun, oder willst du genauso hart auf dem Boden landen?“, fragte Tai, noch immer genervt. „Ja, ich komme gleich.“ Tai hatte keine Lust mehr auf sie zu warten und ging bereits in die Küche, wo ein mittlerweile vergnügter Matt saß und ein Toastbrot mit Erdnussbutter mampfte. Matt hatte den lauten Knall, mit dem Tai aus dem Bett gefallen war mit Wohlwollen mitbekommen und freute sich nun über seine verspätete Rache. „Das Zeug macht dich eines Tages noch mal so fett, wie ein Hefekloß!“, murmelte Tai angewidert und verächtlich, während er sich eine Tasse Kaffe einschenkte. „Lass das mal meine Sorge sein.“, schmunzelte Matt und schmatzte Tai etwas vor, genau wissend, dass ihn das anekelte; zum einen, weil es wirklich nicht sehr appetitlich war, jemanden laut kauend vor sich sitzend zu haben und zum anderen, weil er Erdnussbutter wirklich abgrundtief hasste und es ihm jedes Mal den Magen rumdrehte, wenn er nur den Geruch davon einatmen musste. Angewidert setzte er sich zu Matt und schraubte sofort das offene Glas zu, damit er es nicht länger, als nötig mit diesem grausamen Duft vor seiner Nase hatte. „Ich habe mir überlegt, dass wir doch heute Abend ins Kino gehen könnten, also du, deine Schwester und ich. T.K wollte auch über das Wochenende kommen, und so könnten wir 4 uns einen schönen Abend machen und danach vielleicht noch in eine Kneipe?“, sprach Matt aufgeregt. Er hatte wirklich mal wieder Lust mit allen auszugehen. „Du scheinst vergessen zu haben, dass weder T.K noch Kari in eine Bar dürfen.“, murmelte Tai mehr als entnervt und schob seine Tasse zur Seite um seinen Kopf auf den Küchentisch zu betten. „Stimmt….hm, blöd. Aber ins Kino können wir doch gehen.“. „Von mir aus.“, nuschelte Tai und hoffte inständig, dass das Gespräch endlich beendet war, denn sein Mund kam ihm vor wie zugekleistert und es fiel ihm schwer, überhaupt die Zähne auseinander zu bekommen. Er war wirklich ein Morgenmuffel und von seinem doch eher gesprächigen und überschäumenden Charakter bekam man morgens nicht viel mit. Matt war an diesem Morgen allerdings furchtbar zum Scherzen aufgelegt und schnappte sich erneut das Glas mit Erdnussbutter um es Tai unter die Nase zu halten. Angewidert und wütend schlug er es Matt beinahe aus der Hand und schrie ihn an: „Mach so einen Scheiß nicht noch einmal! Sonst wirst du dafür bezahlen!“. Doch Matt ignorierte Tais Gefühlslage und ließ seinen Blick zu Kari schweifen. „Guten Morgen“, lächelte er freundlich und ebenso liebenswürdig antworte sie ihm: „Guten Morgen, ihr beiden. Habt ihr euch heute wieder besonders lieb.“ und setzte sich zu ihnen. „Wir haben uns doch immer lieb!“, lachte Matt und wuschelte Tai durch die braunen Haare. Wütend fuhr er hoch und wandte seinen Kopf zur Seite. „Nimm deine Drecksgriffel von mir!“. Tai hatte für diesen Morgen wirklich genug und stand genervt auf. „Kari? Ich bringe dich in die Schule, aber trödel’ nicht rum!“, fuhr er sie wutentbrannt an und riss sie förmlich von ihrem Stuhl, auf den sie sich gerade erst gesetzt hatte. „Ist doch schon gut, Tai. Ich komm ja schon.“. Tais Laune hatte seinen endgültigen Nullpunkt für diesen Morgen erreicht und dies ließ er alle ihn umgebenden Menschen auch deutlich spüren. Nervös und genervt trat er von einem Fuß auf den anderen, bis Kari sich endlich ihre Schuhe und ihre Jacke angezogen hatte. Ihre Schulsachen ließ sie fast ausnahmslos in ihrem Spinnt, zumindest die Sachen, die sie am nächsten Tag hatte, so musste sie nicht extra nach Hause gehen, wozu sie heute Morgen nicht die geringste Lust hatte. „Wir sehen uns nachher in der Schule, Matt.“, schmetterte Tai ihm noch entgegen, bevor die Tür zurück ins Schloss fiel. Auf dem gesamten Weg zur Schule hatte Tai nicht ein Wort gesprochen, sondern schlief mit offenen Augen, sodass er jede menge Menschen förmlich mitnahm, zumindest ein paar Zentimeter. Kari lachte immer wieder auf, wenn sie dieses Schauspiel sah, was sich in geringen zeitlichen Abständen periodisch wiederholte. „So, also die restlichen paar Meter kann ich jetzt echt auch alleine gehen. Ich möchte nicht, dass du wegen mir noch zu spät in deine Schule kommst.“, sagte Kari, als sich beide vor ihrer Schule befanden. „Okay….bevor ich es vergesse: Heute ist doch Freitag und Matt hat vorgeschlagen, dass wir heute Abend ins Kino gehen könnten, zusammen mit ihm und T.K, was dich sicherlich freuen wird.“. Tai setzte sein verschmitztes Grinsen auf, was Kari nur allzu gut verstand und augenblicklich rot wurde. „Äh...ja, können wir machen. Ich freue mich drauf.“ „Na dann…ach so, findest du den Weg alleine wieder zurück oder soll ich dich abholen?“. „Na ja, ich weiß nicht, wann du Schluss hast? Also du kannst mir auch die Schlüssel geben, denn ich denke ich bin früher fertig.“. Tai nickte und übergab ihr seinen Wohnungsschlüssel. „Keinen Unfug machen, ja? Also keine Partys schmeißen, kein Komasaufen veranstalten, kein…“. „Ja, Tai, ich habe es verstanden, außerdem würde dafür die Zeit sowieso nicht reichen.“, lächelte Kari zwar immer noch freundlich, doch auch ein wenig genervt. „Okay, dann bis später.“, verabschiedete sich Tai und ging nun in die Richtung seiner Schule. Auf dem Weg traf er ein wenig zufällig und ein wenig geplant auch auf Sora. Sora hatte sich vor ein paar Tagen mal ausgerechnet, wann Tai losgehen musste, damit er gerade mit dem Klingelzeichen seinen Platz erreichte. „Guten Morgen, Tai. Wie geht’s dir?“, fragte ihn Sora. „Ja, ja….geht so. Muss ja.“ Sora bemerkte sofort, dass Tai noch immer ein wenig müde war und nicht wirklich reden wollte, deswegen schwieg sie jetzt genauso wie er. Schüchtern und verstohlen blickte Sora ihn allerdings immer wieder aus dem Augenwinkel an und musterte ihn eindringlich. Tai war so süß in seiner blauen Jacke und den wirr abstehenden Haaren, die er wohl nicht bändigen konnte. Zufrieden brummend kuschelte er sein Gesicht bis zur Nase in seinen Schal und vergrub seine Hände in den Jackentaschen. „Was schaust du mich denn die ganze Zeit so von der Seite an? Willst du mir was sagen?“, fragte er eher beiläufig. Sora zuckte zusammen und wurde augenblicklich rot, weil er sie auf frischer Tat ertappt hatte und sie nun ansah. „Äh…äh, nichts. Ich hab nichts.“, stotterte sie. „Danach hab ich auch nicht gefragt. Ich habe dich gefragt, ob du mir was sagen willst?“, wiederholte er seine Frage. „Nein, nein…alles okay.“ Sora biss sich fast unwillkürlich auf die Zunge um sich auf andere Dinge, als auf Tai zu konzentrieren. „Na dann.“, nuschelte er in seinen Schal und blies laut die Luft aus seinem Mund gegen den warmen und weichen Stoff. Wie sehr er sich jetzt sein Bett wünschte. „Hey Tai!“, rief jemand von hinten seinen Namen und Tai drehte sich zu der Stimme um. Es war einer seiner bescheuerten Freunde, der nun zu den beiden aufschloss und Sora abfällig musterte. „Na HI, wie schaut’s?“, wollte Tai wissen. „Alles fit und bei dir?“. „Ja auch. Hey, steht eigentlich das Angebot mit der Party bei dir nächste Woche noch?“. „Ja klar! Ich habe schon alle Vorbereitungen getroffen. Viel, viel Alk und einige hübsche Mädels werden da sein.“ Bei dem letzten Satz musterte Tais Freund Sora wieder abfällig und regelrecht angewidert, doch Tai bekam davon nichts mit. Er war schließlich nicht mit Sora zusammen und wenn auf dieser Party ein schönes, attraktives Mädchen auftauchen würde, dann wäre sie seins. Zumindest für eine Nacht, denn in ihm hatte sich in den letzten Wochen die Lust gerade zum Zenit gesteigert, und masturbieren wollte er sich allerdings nicht. Das kam ihm irgendwie pervers vor und außerdem wäre es ja dann nur er selbst, der sich dort berührte und Tai konnte sich unmöglich vorstellen, dass dieser Höhepunkt dann genauso so schön war, wie wenn jemand anderes in dazu brachte. „Das hört sich gut an. Mal sehen, ob mein Marktwert noch gut ist.“, frech grinste er seinen Freund an und dieser verstand, was Tai ihm sagen wollte. Auch Sora, die eingeschüchtert neben den beiden balzenden Gockeln herlief, hatte nur zu gut verstanden, was Tai damit meinte und es schnürte ihr regelrecht die Kehle zu und ließ ihren Magen sich verkrampfen. Ja, sie war eifersüchtig, schließlich hatte sie sich in Tai verliebt, und dieser schien nicht abgeneigt, sich auch anderweitig um zusehen, was der Markt an Mädchen noch so zu bieten hatte. Richtig verübeln konnte sie es ihm allerdings auch nicht, denn sie waren ja wirklich nicht zusammen. Doch warum waren sie es eigentlich nicht? Lag es nur daran, dass Sora nie gesagt hatte, dass sie gerne mit ihm zusammen sein wollte? Aber sie hatte ihm doch schon angedeutet, dass sie gerne ihr erstes Mal mit ihm haben wollte, war das nicht Beweis genug? Tai hatte sie doch auch mehrmals geküsst, wenn auch nur flüchtig und scheu, aber war es demnach nicht trotzdem ein Kuss? Unbewusst strich sich Sora mit ihrer Hand über ihre Lippen, während Tai und dieser bekloppte Idiot angeregt in ein Gespräch vertieft waren, dessen Inhalt sie allerdings nicht verstand. Viel zu sehr war sie in ihren Gedanken gefangen. Tai hatte doch genickt, nachdem Sora ihren ganzen Mut aufgebracht hatte, ihm zu beichten, was sie fühlte. Sie waren sich doch schon sooft ein wenig näher gekommen und sei es nur durch die Schneeballschlacht oder seinen bösen Traum gewesen. Aber was, wenn Tai wirklich zu der Sorte Mann gehörte, die wild durch alle Betten hupfen können, ohne dabei Gefühle für ihre Partnerinnen zu hegen? Nein, das konnte sich Sora nicht vorstellen, aber es nagte sich durch ihr Gemüt, wie ein wild gewordener Hamster, der sich nicht abschütteln ließ. Sie musste Tai fragen, gleich nach der Schule musste sie ihn unbedingt fragen, wenn sie das Nagetier aus ihrem Herzen verbannen wollte. Doch nun galt ihre Aufmerksamkeit erst einmal der ersten, in Soras Augen überflüssigen Stunde: Mathematik. In der Zeit wollte sie sich überlegen, wie sie Tai ansprechen konnte und ihn diskret darauf hinweisen konnte, was sie fühlte. Hoffentlich gab es da eine winzige Sekunde Zeit, in der er sich kurz alleine aufhielt, denn ob Sora immer noch den Mut aufbringen konnte ihn unter 4 Augen sprechen zu wollen, wenn er bei seinen Freunden stand, das wusste sie nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)