Chibifluch II - Die Chaosprinzen von Jei (Pairing: Überraschung [mit wildest_angel]) ================================================================================ Kapitel 32: Fade to Grey ------------------------ 32. Kapitel – Fade to Grey Wie erstarrt war Schuldig im Schatten eines großen Baumes vor der Schwarzvilla gestanden und hatte mit ungläubig geweiteten Augen Ken und Robin beobachtet. Es dauerte fast fünf Minuten, bis er wieder in der Lage war, sich roboterhaft zu bewegen und auf die Haustür zu zu staksen. Sein Gehirn schien sich immer noch Urlaub zu nehmen, jeder Gedanke fiel ihm unendlich schwer. Nein. Nein, das konnte doch gar nicht sein! Ken... und Robin! Schuldig betrat wie ferngesteuert den Marmorboden des Flurs. Wie durch Watte drang sattes Klatschen an seine Ohren, mechanisch wandte er sich dem Trainingsraum zu. Tatsächlich stand der Amerikaner mit nacktem Oberkörper vor dem Sandsack und schlug mit einer solchen Wucht gegen das Leder, dass der schwere Sack wie ein Blatt im Wind schaukelte. Eigentlich war das ein Zeichen, dass der Schwarzhaarige hochgradig wütend war - allerdings war das noch nichts gegen Schuldigs Wut. Er knallte die Tür hinter sich ins Schloss und schrie: "Bist du noch ganz dicht, sag mal? Wie kannst du Ken einfach so weg lassen?" Sein Verstand negierte immer noch die Schlussfolgerung, die mit Crawfords Sohn zusammenhing. Doch Brad reagierte nicht sofort. Ohja... Auch er war wütend. Und noch dazu schmerzten seine Fäuste und vor seinem inneren Auge tauchte immer wieder das Bild des Kusses auf, den er sich soeben hatte ansehen müssen. Wuchtig schlug er weiter auf den bösartigen Sandsack ein und knurrte leise auf bei Schuldigs Gebrüll. „Hätte ich ihn umgelegt, wäre es dir sicher auch nicht Recht gewesen!“, fauchte er und begann nun auch seine Beine ins Spiel zu bringen, als wenn er dem Sack das Genick brechen wollte. "Dazu hast du keinen Grund!", keifte der Telepath auf der Stelle. "Aber du hättest ihn aufhalten können! Verdammt, ich hätte mit ihm reden wollen! Aber nicht mal das bringst du in deiner Eifersucht zusammen!" Ohne auf die Gefahr zu achten, stellte er sich hinter den Älteren, packte ihn an der Schulter und riss ihn herum. Seine Augen leuchteten urangrün auf, vor Zorn zitterte er am ganzen Leib. Grade noch rechtzeitig stoppte Brads Faust, die grade im Flug gewesen war und Schuldig beinahe hart im Magen getroffen hätte. Stattdessen packte er nun die Handgelenke des Telepathen, drehte ihn herum und überkreuzte so Schuldigs Arme vor ihnen, sodass er die schon mal nicht mehr benutzen konnte. „Wenn du mit ihm reden willst, dann tu es. Oder sind deine telepathischen Fähigkeiten inzwischen so lausig, dass du nicht mal dazu in der Lage bist?!“, fauchte er und seine Augen funkelten bösartig. Mit Ken reden. Ja sicher. Ihm war klar, dass er Schuldig lange nicht das bedeutete, was er für den Deutschen empfand, doch DAS war ja wohl echt das letzte! "Wenn ich ihn erreichen könnte, hätte ich es getan!", giftete der Deutsche zurück, holte allerdings mental aus, um dem Schwarzhaarigen mit seinen "mickrigen Fähigkeiten" einen gewaltigen Schlag zu verpassen. Als seine Hände wieder frei waren, baute er sich wieder vor dem Anderen auf und brüllte: "Und wieso ist Robin bei ihm? Wieso lässt du so etwas zu!" Brad verdrehte die Augen und rieb sich die Schläfe. „Was hätte ich denn bitte tun sollen?!“, fauchte er und wandte sich wieder ab, drangsalierte lieber wieder den Sandsack, bevor er noch auf die Idee kam, Schuldig als eben diesen zu missbrauchen. „Die zwei werden... schon noch sehen... was sie davon haben!“, keuchte er zwischen seinen Tritten und Schlägen. Oh nein. So leicht würden sie ihm nicht davon kommen. Weder wollte er noch einen zweiten Menschen an diesen Straßenkater verlieren, noch würde er zulassen, dass Ken seinen Sohn nagelte. Sicher nicht! Und wenn das vor Gericht gehen würde! "WIE BITTE?" Schuldig glaubte, nicht richtig gehört zu haben. Der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben. "Du lässt zu, dass KEN mit ROBIN ins Bett geht? Tickst du noch ganz richtig?" Er konnte es nicht fassen. Und IHM hatte Brad einmal vorgeworfen, ein miserabler Vater zu sein! Schwer atmend wirbelte Brad wieder herum und diesmal traf sein Schlag Schuldig tatsächlich in der Magengrube. Doch er hielt den Telepathen auf den Beinen. „Die zwei haben... 100%ig schon gevögelt, als Ken dir noch den glücklichen Ehemann vorgegaukelt hat!“, zischte er. „Und jetzt reiß dich zusammen und gib mir nicht die Schuld daran, ist das klar?! Ich kann auf dein falsches Vatergehabe gut verzichten. Mein Sohn ist dir doch scheiß egal! Dir geht es doch nur darum, dass Ken jemand anderen hat. Wer es nun ist, spielt doch für dich gar keine Rolle!“ Erst jetzt ließ er Schuldig los, sodass der Mann zu Boden sacken konnte. Resigniert wandte sich Brad wieder ab, wischte sich den Schweiß von der Brust und griff zu einer Wasserflasche. DAFÜR würde Ken im Knast landen! Nach Luft schnappend lag Schuldig am Boden, hatte sich aber schon wieder so weit unter Kontrolle, dass er in der Lage war, Brad überraschend die Beine unter dem Körper wegzutreten. "Und ob das für mich eine Rolle spielt! Verdammt, Robin ist mir nicht egal! Wie auch? Er war schließlich lange genug mit Dai zusammen! Was ist mit dir los? Wieso hast du DAS nicht vorausgesehen? Soviel zu MEINEN mickrigen Fähigkeiten, Mr. Oberschlau!" Das war zu viel für den eh schon überkochenden Amerikaner. Er rollte sich über Schuldig und umfasste seine Kehle fest mit der Hand und drückte ihm die Luft ab. „Hör auf, so einen Scheiß zu reden! Mein Sohn bedeutet dir genauso viel wie ich – rein gar nichts! Alles was du willst, ist deinen ach so tollen Ken! Aber weißt du was? Ich bring den Kerl in den Knast! Dein geliebtes Schmusekätzchen wird die Welt bald nur noch durch die Gitterstäbe hindurchsehen. Dann wird er auch die Finger von meinem Sohn lassen!“, zischte er aufgebracht und spürte wie Zornestränen in ihm aufstiegen. Doch er ließ sie gar nicht erst bis in seine Augen. „Ich werde nicht noch einmal jemanden an diesen Mistkerl verlieren!!“ Mit diesen Worten drückte er noch einmal hart zu und löste sich dann abrupt, richtete sich wieder auf und wandte sich abermals ab, schlug von neuem auf den Sandsack ein. Das war auch für den Telepathen zuviel. Er rappelte sich auf die Beine und streckte seine Fühler nach dem Geist des Älteren aus, hielt ihn in einer Umklammerung, in der er sich nicht mehr bewegen konnte. "Spinnst du?", fauchte er zornrot im Gesicht. "Dein kleiner Sohn ist der geborene Verführer! Da geb ich dir Brief und Siegel drauf! ER hat sich an Ken rangemacht! Und was heißt, du bedeutest mir nichts? Wie blind bist du denn? Warum bin ich denn hier?" Verständnislos schüttelte er den Kopf, das Leuchten seiner Augen ließ ein wenig nach. "Ich liebe dich heute noch genau so wie vor siebzehn Jahren! Nur hast du das nie verstanden, damals nicht und heute nicht!" Das war auch so eine Sache, die den Orangehaarigen zur Weißglut trieb. "DIR war ich doch immer egal! Oder was denkst du, warum ich damals den ganzen Zirkus durchgezogen habe?" Erstarrt stand Brad da, ausgepowert wie er bereits war, schaffte er es nicht sich aus dieser Umklammerung zu lösen. Alles was er bewegen konnte war sein Gesicht. Abfällig lachte er in Richtung Sandsack. „Genauso viel wie vor siebzehn Jahren? Wo du mich nach Strich und Faden betrogen hast? Ich habe dir die Welt zu Füßen gelegt, Schuldig! Und du hast mich behandelt wie Dreck. Behaupte nicht, dass du nicht zu ihm zurückkehren würdest, wenn du könntest! Du bist hier, weil du sonst niemanden hast, der dich mit offenen Armen empfangen würde. Du bist lange nicht mehr der Playboy, der du mal warst! Und das weißt du genau. Deswegen bist du hier und aus keinem anderen Grund!“ "DAS denkst du von mir?" Auf einmal war Schuldigs Stimme ganz leise und zitterte. "Ich habe dich damals betrogen, damit du bemerkst, dass es mich auch noch gibt... Denkst du, ich wäre zu ihm gegangen, wenn du mich nicht rausgeworfen hättest?" Schuldig fühlte, wie sämtliche Kraft ihn verließ, er konnte seine Umklammerung nicht mehr aufrecht erhalten, er konnte sich auch nicht mehr auf den Beinen halten. "Du hast es noch immer nicht verstanden..." Brad bewegte die Handgelenke und die Schultern, als die Starre sich gelöst hatte, und drehte sich um, sah grade noch, wie Schuldig zu Boden sank und fing ihn reflexartig auf. „Du willst mir doch nicht sagen, dass du gut 16 Jahre mit einem Mann verheiratet bist, obwohl du viel lieber bei mir geblieben wärst. Das kann unmöglich dein Ernst sein...“ Auch Brads Stimme war ruhiger geworden, wenn auch noch etwas fester als die Schuldigs. „Du hast mich verletzt, Schuldig. Statt einfach mit mir zu reden, hast du nur noch Scheiße gebaut. Der einzige Mensch, den ich je wirklich geliebt habe, hat mir auch gleich das Herz aus der Brust gerissen... Wie soll ich da verstehen können...?“ Hilflos hing der Telepath in den Armes des Amerikaners und sah verzweifelt in die braunen Augen auf. "Und warum habe ich das gemacht? Du hattest zuvor nie Probleme mit mir... Aber ich war irgendwann doch nur zweitrangig hinter deinen Geschäften und den Aufträgen. Ist das deine Art zu lieben? Den, den du liebst, wie ein Spielzeug zu behandeln, das man aus der Ecke ziehen kann, wenn man grad Lust drauf hat? Ich habe dir das Herz gebrochen? Dann frag mich mal, wie oft du meins einfach zerblasen hast..." Brad schüttelte nur leicht den Kopf. „Das ist absolut unfair, Schuldig. Du weißt genau, dass du nie zweitrangig warst. Wie hätte ich uns alle denn bitte über Wasser halten können ohne Arbeit?!“ Jetzt ging es wieder los. Brad spürte abermals Wut in sich aufkommen. Er setzte den schlaffen Mann vorsichtig auf dem Boden ab und löste sich von ihm. „Tut mir leid... Aber die Schuld nehme ich nicht auf mich. Du bist erst zweitrangig, seit ich von meinem Sohn weiß. Vorher warst du das nie. Und wenn du das nicht wusstest, muss ich eindeutig der Falsche für dich gewesen sein.“ "Arbeit schön und gut!", gab der Telepath kraftlos zurück. "Aber überleg mal... Du warst wochenlang nicht ansprechbar, wenn du überhaupt hier warst. Und warst du hier, hast du mich schnell gefickt und bist dann eingeschlafen. Bist du jemals auf die Idee gekommen, dass ich dir vielleicht hätte helfen können? Dass wir das ZUSAMMEN machen? Was bitte hätte ich denn denken sollen?" Es war so viel zwischen ihnen falsch gelaufen, und es war nicht die Schuld nur eines von ihnen. Sie waren beide daran Schuld gewesen, dass es mit ihnen nicht geklappt hatte. Brad atmete bebend durch und strich sich mit den Händen übers Gesicht. „Okay, Okay. Es reicht. Ich habe zu viel gearbeitet und dich falsch behandelt. Dann ist es jetzt eben so. Verdammt es tut mir leid. Alles was ich wollte, war, dich glücklich machen und dir ein Leben schenken, dass du verdient hast.“ Nun wurde Brad wieder lauter. „Aber was spielt das noch für eine Rolle?! Das ist jetzt 17 Jahre her. Wenn es dich glücklich macht, nehm’ ich die Schuld auf mich und fertig! Offenbar bin ich ja nicht in der Lage, die, die ich liebe, zu halten! Sonst wäre Robin jetzt hier und nicht bei diesem... diesem...“ "Ist es nicht egal, wie lange es her ist? Und es war nicht nur deine Schuld... Früher oder später hätte Robin doch sowieso eine Freundin oder einen Freund gehabt. Er ist kein Kind mehr, Brad. Ab einem bestimmten Alter treffen sie ihre eigenen Entscheidungen... So haben wir sie erzogen." Er lächelte ein wenig, auch wenn er immer noch sauer auf den Kleinen war. "Du weißt, dass man nichts gegen die Liebe machen kann. Du kannst es nicht, er kann es nicht, und ich... kann es auch nicht." Was sollte er denn noch sagen, damit seine Worte endlich bis zu dem Älteren durchdrangen. Doch alles, was Brad momentan so sauer machte, war das Wissen, dass er dabei war, seinen Sohn an den selben Mann zu verlieren, an den er damals seine große Liebe verloren hatte. Nie würde er das vergessen. Nie würde es zwischen ihm und Schuldig wieder so werden können und nie würde er einen von beiden ansehen können, ohne diesen widerlichen Hass auf Ken zu spüren. Er ballte die Hände zu Fäusten und mit einem wuterfüllten Brüllen schlug er gegen die Wand vor sich, dass der Schmerz bis in seine Schulter zog. Natürlich konnte er nichts dagegen machen, aber er konnte auch nicht damit leben. „Egal wie. Egal was ich tue... Ich werde ihn verlieren. Was spielt es da noch für eine Rolle, ob ich ihn in den Knast schicke oder ihn gleich umlege?!“, wisperte Brad. Er wusste nicht ob Schuldig ihn hören konnte, wusste nicht, ob das Worte waren, die der Telepath jetzt hören wollte, doch es war genau das, was ihn beschäftigte, genau das, was ihn so unglaublich wütend machte. "Willst du ihn im Hass verlieren?", fragte Schuldig nur. "Willst du, dass er dich so hasst, wie du mich gehasst hast?" Er kämpfte sich auf die Beine, stand mit hängendem Kopf und hängenden Schultern hinter dem Schwarzhaarigen und wusste nicht mehr, was er noch machen sollte. Alles zerbröckelte in seinen Händen und ein entsetzliches Gefühl der Machtlosigkeit machte sich in ihm breit. „Ich habe dich... nie gehasst, Schuldig. Sonst wäre mir das alles doch scheiß egal gewesen. Ich habe dich immer geliebt. Mit jeder Faser meines Körpers. Sonst hätte doch nicht jeder Tag, den du bei ihm warst und nicht bei mir... so wehgetan. Ich wusste... von dir und Ken doch schon... so lange vorher. Noch bevor es angefangen hat, so schlecht zwischen uns zu laufen und... ich wusste nicht, was ich tun sollte. Und habe das Falsche getan... Ich wollte dich... halten können und habe dich dadurch verloren. Das erste Mal hat eine ... eine Vision mir nicht geholfen.. sondern dafür gesorgt, dass ich alles genau... auf diese Zukunft hinzuspiele... ich...“ Ohne aufzusehen schüttelte der Telepath den Kopf. "Du hattest mich niemals wirklich verloren, Brad... Ich.. habe mich immer nach dir gesehnt. Ich habe dich geliebt - und tue es heute noch." Noch immer bewegte er sich keinen Millimeter, alles schien so unendlich schwer. Es fiel ihm mehr als schwer, doch langsam drehte er sich zu Schuldig um. Er wusste genau, dass grade einen Mann wie Schuldig nichts davon abhielt, zwei Menschen wirklich zu lieben, denn er wusste, dass er Ken all die Jahre geliebt hatte. Sonst wäre er gar nicht so lange bei ihm geblieben. Und dennoch... Der Amerikaner schluckte hart und streckte sich wieder leicht, nahm eine aufrechte Haltung ein. Er hob die Hand und schob Schus Kinn leicht hoch, um ihm in die Augen sehen zu können. Kein Zweifel war in ihm. Er wusste einfach, dass Schuldig die Wahrheit sagte und atmete tief durch. Nie wieder. „Nie wieder werde ich dich gehen lassen, Schuldig. Nie...“, wisperte er leise und küsste den Telepathen sanft. Nein. Diesen Fehler würde er nie wieder machen, da mochten noch so viele Visionen kommen. „Ich liebe dich, Schu...“ Wie ein Ertrinkender klammerte sich der Deutsche an den Älteren. "Ich liebe dich auch... Schon immer." Seit dem Tag, an dem ihn Brad aus den Fängen von Rosenkreuz befreit hatte, hatte er den Amerikaner geliebt. Nicht aus Dankbarkeit - dieses Gefühl hatte er nicht gekannt. Jedenfalls nicht als Teenager... "Ich will auch nicht mehr von dir weg", kam ihm unbewusst über die Lippen, bevor er sich der ganzen Länge nach an ihn drückte. Immer leidenschaftlicher wurde der Kuss und er schien der beste seit 17 Jahren zu sein, den er je erlebt hatte. Doch seine Finger tasteten nun nach Schuldigs Hand und geschickt zog er den goldenen Ring davon ab, den der Mann immer noch trug. In einem hohen Bogen flog er davon. „Ich will...dass du dich scheiden lässt!“, wisperte er in den Kuss und drehte sich dann auch schon mit dem Telepathen, drückte Schuldig leicht an die Wand und küsste ihn noch leidenschaftlicher, sodass keine Worte mehr in den Kuss passten. Endlich... + Mit hängenden Schultern stand Daisuke in der Küche und starrte in die Mikrowelle wo sich seine tiefgefrorene Lasagne im Kreis drehte. Er wartete auf das alt bekannte PLING, dass ihm einen guten Appetit wünschte, doch als es dann ertönte, hörte er es kaum. Seine Gedanken hingen wie sooft in den letzten Tagen bei Robin und Ken. Und bei seinem Vater, der es offenbar nicht für nötig hielt sich auch nur ein bisschen um ihn kümmern. Es schien ihm nicht mal aufzufallen wie schlecht es ihm ging. Alles was Dai in den letzten Tagen noch tat war Essen, schlafen und vor dem PC hocken. Dann saß er wieder nachdenklich am Fenster und starrte ins nichts. Nun bewegte er sich motorisch und stellte sich sein Essen auf den Tisch, stocherte dann appetitlos darin herum. So schrecklich der letzte Abend für Schuldig begonnen hatte, so wunderschön war die Nacht geworden. Er und Brad hatten nicht einfach nur miteinander Geschlafen, das war Leidenschaft und Liebe pur gewesen. Immerhin hatten sie jetzt siebzehn Jahre nachzuholen... So zufrieden wie schon lange nicht mehr, entspannt und gut gelaunt kam der Telepath nach Hause, schloss pfeifend die Wohnungstür hinter sich und schritt beschwingt durch die Wohnung. Er wusste, er sollte dringend duschen, denn selbst ihm stieg der durchdringende und anheizende Geruch nach Sex in die Nase, den er verströmte. Kurz warf er einen Blick in die Küche, lachte seinen Sohn überglücklich an und begrüßte ihn fröhlich. Dann wollte er sich auf den Weg ins Bad machen. Dai sagte nichts. Die Anwesenheit seines Vaters war ebenso erheiternd wie seine Abwesenheit: gar nicht. Was brachte sie ihm schon, wo Schuldig sich eh kaum um ihn scherte. Er seufzte resigniert, schob die Lasange von sich weg und erhob sich. „Hat’s wenigstens Spaß gemacht?“, murmelte er beiläufig als er an seinem Vater vorbei ins Wohnzimmer ging und sich aufs Sofa fallen ließ. Der Telepath erstarrte in der Bewegung und drehte sich dann langsam zu seinem Sohn um. "Ja, hat es. Was dagegen?" Auf so einen dummen Spruch konnte er nicht anders als mit einer dummen Antwort zu kontern. „Nein...“, kam es nur leise von Dai. Nicht mal Lust zu streiten hatte er. Er griff zur Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein, startete auf eine Reportage über dich Ostindiengesellschaft ohne es wirklich zu realisieren. Einfach berieseln lassen... Schuldig beobachtete den Jungen eine kleine Weile, seufzte leise und setzte sich dann neben ihm auf die Couch. "Ich weiß, wie mies es dir geht", versuchte er ein ruhiges Gespräch zu beginnen. "Ich habe sie gestern gesehen. Warum hast du nichts gesagt?" Dais Verhalten ließ nur den Schluss zu, dass er über Ken und Robin bescheid wusste. Der Junge wandte den Blick und sah seinen Vater einen Moment lang schweigend an. „Was hätte das geändert...? Bei deinen Hausbesuchen bei Crawford war mir klar, dass es eh nur noch eine Frage der Zeit war bis du es selber rausfindest...“ Er schüttelte leicht den Kopf und fuhr sich durchs Haar. „Ich... Ich komme mit dem Gedanken... einfach nicht klar... Und darüber zu sprechen macht es mir nicht grade leichter...“ Verständnisvoll nickte der Deutsche, legte einen Arm um sein Kind und zog ihn beschützend an sich. "Es muss sehr schwer sein", überlegte er laut. "Gleich beide zu verlieren. Aber glaub mir, Dai, es wird vielleicht ein wenig dauern, aber es wird aufhören, weh zu tun." Dai ließ ein leises schnauben hören, lehnte sich aber in die Umarmung und schloss die Augen einen Moment. „Ist es denn für dich nicht schwer Ken zu verlieren? Ich meine... Ken war immer da. Er ist... nun Mal Ken und ein Teil unseres Lebens. Und jetzt ist er weg und... und das mit Robin. Ich... versteh es einfach nicht, wie er das tun konnte...“ Schuldig streichelte über die weiche Mähne des Jüngeren und seufzte leise. "Ich habe auch keine Ahnung, was in den beiden vorgeht", gab er zu, obwohl er doch zumindest Ken tief in seinem Inneren durchaus verstand. "Weißt du, für mich ist es auch nicht einfach ohne Ken... Aber irgendwie auch kein Weltuntergang." Er konnte zu seiner Schande nicht einmal behaupten, dass der Andere ihm fehlte. Nachdenklich starrte er an Dais Schopf vorbei zu seiner Hand und dem weißen Streifen auf dem Ringfinger, an dem gestern noch der goldene Ring gewesen war. Jetzt befand sich das Schmuckstück in Brads Safe und würde dort für alle Ewigkeit bleiben. Nun schlich sich auch Dais Blick zu der Ringlosen Hand und er seufzte leise, streckte die Finger aus und strich über den weißen Streifen. „Du bist wieder mit Brad zusammen, hm?“, murmelte er leise. Auch das war etwas mit dem er absolut nicht umgehen konnte. „Weißt du... der Gedanke gefällt mir nicht, aber wenn es dich glücklich macht... na ja.. es is klar, dass ich da nicht mitzureden habe. Aber... aber ich find’s echt unfair...dass du keine Zeit mehr für mich hast. Grade jetzt...“ Er schluckte leicht, wollte es nun endlich loswerden und sah wieder zu seinem Vater auf. Ich vermisse nicht nur Ken und Robin. Ich vermisse dich auch. Und... jede freie Minute bist du bei ihm und du sagst nicht mal Bescheid. Geschweige denn dass du mich mal fragst wie es mir geht.. ich...“ Er seufzte leise, wollte seinem Vater eigentlich keinen Vorwurf machen, aber genau das war es. Für einen Moment schwieg der Ältere betreten. Daisuke hatte vollkommen recht. Es war nicht fair von ihm, seinen Sprössling so im Stich zu lassen, wo der ihn doch brauchte. Versöhnlich wuschelte er durch die langen Haare. "Hör mal... Es tut mir leid. Ich will dich doch nicht hängen lassen... Brad hat gesagt, wir sollen in die Villa zurückkommen. Was meinst du dazu?" Der kurze Anflug von wohlgefallen bei den Worten seines Vaters endete je als er die letzten Worte hörte. Augenblicklich löste er sich und starrte seinen Vater an. „Was?! Glaubst du wirklich ich will in einen Haushalt ziehen wo ich jeden Tag Robin über den Weglaufen würde?“, fragte er ein wenig aufgebracht und schüttelte den Kopf. „Das ist doch unglaublich. Denkst du da vielleicht auch mal ein kleines bisschen an mich? Außerdem kann der Kerl mich nicht ausstehen. Und ich ihn auch nicht. Ich will da nicht hin. Ich will doch nur, dass du auch mal wieder ein wenig zeit mit mir verbringst!“ Ein weiteres Mal schnaufte Schuldig durch, um sich ruhig zu halten. "Erstens mag Brad dich durchaus. Er hat dich total gern. Das wirst du schon noch merken. Und zweitens wirst du Robin schon nicht so oft über den Weg laufen. Meinst du, daran hätte ich nicht gedacht? Eure Zimmer sind so weit von einander entfernt, wie es nur geht. Außerdem: wer weiß, ob du ihn so nicht vielleicht zurück bekommst wenn du es drauf anlegst..." Dass Robin eh nur selten daheim sein und Dai ihm spätestens in der Schule ohnehin wieder jeden Tag begegnen würde, ließ er erst einmal ungesagt. "Und ich wäre immer für dich greifbar." „Ich will ihn nicht zurück!“, fauchte Daisuke und sprang auf. Und ich will auch nicht in diese beschissene Villa. Und Ken will ich auch nie wieder sehen!“ Er warf die Fernbedienung bei Seite, die er noch immer in der Hand gehabt hatte und funkelte seinen Vater an. „Wenn du meinst du willst wieder in die Villa, dann bitte. Geh doch! Es macht eh keinen Unterschied, weil du NIE da bist!“ Und damit stapfte er davon und knallte seine Zimmertür hinter sich zu. Nur kurz war das Klicken zu hören, als Daisuke die Tür abschloss. + Robin wachte am nächsten Morgen wie gerädert auf. Sie hatten die halbe Nacht nicht geschlafen und dem Schwarzhaarigen tat alles weh. Trotzdem fühlte er sich wunderbar. Doch schon im nächsten Moment sank seine Laune. Ken wollte heute noch einmal zu seinem Dad gehen... Seufzend drehte er sich um und sah seinen schönen Schatz an. Hoffentlich ging das alles gut... „Guten Morgen, Liebling...“, wisperte Ken und lächelte leicht. Doch erst kurz darauf öffnete er die Augen. Er war schon seit ein paar Minuten wach und hatte nachdenklich dagelegen. Doch Robins Erwachen war ihm nicht entgangen. Mit einem zufriedenen Seufzen zog er den jüngeren wieder dichter an sich und küsste ihn liebevoll. „Mhh... womit habe ich es bloß verdient mit einem so hübschen Kerl in meinem Bett aufzuwachen?“, murmelte er grinsend und strich das schwarze Haar nach hinten. Glücklich kuschelte sich Robin an seinen Liebsten und lächelte. "Das gleiche könnte ich auch fragen", gab er verliebt zurück. "Ich kann es noch immer nicht glauben, das ich dich bekommen habe und dich lieben darf..." Dann kam er aber gleich auf das zu sprechen, was ihm auf dem Herzen lag. "Wann willst du heute zu Dad?" Ken seufzte bei diesem kleinen Schlag in die Magengrube und zuckte mit den Schultern. „Direkt nach dem Frühstück... dann haben wir es hinter uns und können uns noch um den Rest in der Wohnung kümmern. Ich brauche am besten noch einen PC und ein paar Pflanzen. Ohne Pflanzen drehe ich durch...“ er lächelte und versuchte mit seinen Worten kund zu tun, dass Robin sich keine Sorgen machen sollte. Er selber machte sich erstaunlich wenig sorgen. Der größte Schritt war schließlich schon getan. Brad wusste bescheid. Dann würden sie den Rest sicher auch noch hinbekommen. „Der Kühlschrank ist noch komplett leer. Lass uns irgendwo essen gehen, ja?“ Einverstanden nickte Robin und kletterte aus dem Bett. Während er sich anzog, meinte er: "Wir können auch meinen PC mitnehmen, wenn du magst. Er ist ziemlich neu und Nagi hat ihm mir zusammengebaut..." Eine nette Umschreibung dafür, dass es diese Zusammenstellung wohl kaum sonst wo auf der Welt gab... "Ich werde ja sowieso öfter hier sein als bei Dad." Absichtlich vermied er das Wort 'zu Hause'. Ken musste wieder schmunzeln. „Ja.. das wäre auch ne Möglichkeit...“ Er nahm sich frische Klamotten aus dem Schrank und musterte seinen Schatz dann wieder. „Und vielleicht solltest du auch ein paar Klamotten herschaffen, hm? Im Schrank ist noch jede Menge Platz...“ Er zwinkerte und zog Robin gleich wieder an sich um ihn sanft zu küssen. Momentan war es einfach ein unglaubliches Gefühl. Nichts schien ihnen mehr im Wege zu stehen. Ein überaus niedliches Lächeln erstrahlte auf Robins Gesicht und er warf sich förmlich an Ken. "Darf ich wirklich? Das ist so, als wenn ich bei dir einziehen würde!" Robin flippte fast aus vor Freude. Nichts anderes hatte er sich gewünscht. Er wollte am liebsten Tag und Nacht bei Ken sein, das war sein großes Ziel. Ken musste lachen und hob Robin dann einfach hoch, sodass der Junge die Beine um ihn schlingen konnte. „Ja... stimmt. Aber wie gesagt: Ich will nicht, dass du den Kontakt zu deinem Vater verlierst... Er wird sich schon damit abfinden... er muss...“ Ken lächelte und küsste Robin wieder, setzte ihn dann aber wieder ab und zog sich weiter an. „Ich rede einfach mal mit ihm... vielleicht wird es ja alles halb so wild werden...“ "Ich lass dich nicht allein mit ihm", versprach Robin schnell, sein Blick wanderte streichelnd über den begehrten Körper, als er zu sah, wie Ken sich fertig machte. "Und wenn wir wieder daheim sind, feiern wir!", beschloss er. Dann würden sie auch allen Grund dazu haben, wie er schätzte. Ken musste schmunzeln. „Vielleicht ist es besser wenn ich ein paar Minuten mit ihm alleine spreche, Sweety...“, sagte er und wuschelte sein Haar zurecht. Er zog seine Motorradjacke über und lächelte Robin an. „Ist schon okay. Er wird mich schon nicht killen...“ Er küsste Robin noch mal kurz und reichte ihm dann seine Jacke. „Na los...“ + Etwa eine Viertelstunde später stand Robin wieder vor der großen Flügeltür seines Elternhauses und hielt krampfhaft Kens Hand fest. So locker er am Vorabend gewesen war, so angespannt war er jetzt. Immerhin hatte er jetzt eine Ahnung, um was es ging und worin die Schwierigkeiten lagen. Und er hoffte, dass dieses Gespräch das gewünschte Ergebnis hatte. Wieder öffnete er die Tür, ging Seite an Seite mit Ken in das große, kühle, stille Haus. "Dad? Bist du da? Ich will mit dir reden!", rief er herausfordernd in die Stille. Ken stand da und legte seinen Helm bei Seite. Nach einer Weile trat Brad aus seinem Arbeitszimmer und sah zu ihnen hinunter. „Schön!“, sagte er und lächelte knapp. Er warf einen Stapel Papiere in eine Kiste auf dem Flur und kam dann zu ihnen herunter. Ken straffte seine Haltung. „Eigentlich bin ich es, der mit dir reden will“, sagte er mutig und sah den Amerikaner grade heraus an. Mit einem großen Schritt befand sich Robin wieder an Kens Seite und sah seinen Vater ebenfalls ernst an. Er sagte nichts, doch allein seine Mimik war eine überdeutliche Warnung an seinen alten Herrn. Als der diesen Blick nur gelassen erwiderte, ließ sich der Jüngere doch herab, seinen Dad anzusprechen. "Ich lasse euch allein. Aber, Dad... Wenn Ken da nicht unversehrt wieder rauskommt, hast du ein gewaltiges Problem am Hals." Dazu sagte Brad nichts mehr. Er stand nur da, musterte Ken und nahm zur Kenntnis, dass sein Sohn sich zurückzog und auf sein Zimmer verschwand. Er ruckte mit dem Kopf und Ken verstand. Er nahm die paar Stufen zwischen ihnen mit Leichtigkeit und folgte Brad ins Arbeitszimmer. Recht schnell war klar, dass Brad eine Veränderung durchlebt haben musste, denn er schien nicht halb so angriffslustig wie noch gestern. „So... Du willst also mit mir reden, ja?“, kam die Stimme Brads endlich wieder zu Tage, als die Tür geschlossen war und er sich hinter seinem Schreibtisch auf dem großen Chefstuhl nieder gelassen hatte. Gezwungen freundlich deutete er auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch und beobachtete wie Ken sich darauf nieder ließ. „Ja... Es geht um Robin und mich.“ – „Natürlich geht es um Robin und dich. Ich dachte auch nicht, dass du mich nach einem alten Familierezept fragen wolltest!“ Ken hob die Brauen bei dieser Antwort. Okay... Das war nichts was er nun von dem Amerikaner erwartet hätte. Weder diese Antwort, noch dass er in Besitz von ‚alten Familienrezepten’ war. „Ja... Also...“ Etwas aus dem Konzept gebracht setzte sich Ken etwas aufrechter hin und öffnete dabei die Jacke, die sonst unbequem gesessen hätte. „Ich liebe ihn. Und er liebt mich. Anfangs war der Altersunterschied... für mich natürlich sehr abschreckend und... auch das Wissen um seinen Vater, aber...“ Wieder unterbrach Brad ihn und schmunzelte kühl und gelassen, wie Ken es aus der Vergangenheit kannte. „Ken! Wenn du jetzt anfängst mit mir ein geschäftliches Gespräch über deine Beziehung mit meinem Sohn zu führen, dann muss ich davon ausgehen, dass du ihn nicht richtig behandelst. Und dann muss ich dich auf der Stelle erschießen!“ Denn eins war klar. Kens doch zurückhaltende Art und die vorsichtige Wortwahl gab seinen Worten den Eindruck von einem Bewerbungsgespräch – eine Tatsache, die Brad gar nicht gefiel. Nun war Ken vollkommen verwirrt und beunruhigt noch obendrein. Von einer Sekunde auf die Nächste kam ihm die Idee von diesem Gespräch unter vier Augen doch nicht mehr ganz so gut vor. Und als sich Brad dann auch noch über den Schreibtisch und auf ihn zubeugte, rutschte ihm das Herz ganz in die Hose. "Okay. Du wirst mir jetzt zuhören und kein Wort sagen. Du wirst nicht mal atmen bevor ich nicht zuende gesprochen habe! Du hast mir damals Schuldig genommen. Und du hast mir jetzt meinen Sohn genommen. Was ich von dir denke muss ich ja wohl nicht extra sagen, aber ich schwöre dir, wenn du Robin auch nur ein Haar krümmst und er wegen dir auch nur eine Träne weint, wirst du die schlimmsten Stunden deines Lebens erleben und sie auch gleich die letzten nennen können. Ist das angekommen? Ich werde dich nicht nur fertig machen, ich werde dir alles nehmen was dir auch nur annähernd wichtig ist und dann zerlege ich dich in deine Bestandteile und lass dich dein eigene Leber fressen. Haben wir uns verstanden?!" Tatsächlich hatte Ken die Luft angehalten und erst als er sicher war, dass Brad nichts mehr zu sagen hatte, wagte er es wieder zu atmen und zu nicken. Dabei merkte er, dass seine Knochen weich wie Pudding waren und ihm das Herz sonst wo schlug. „Ehm... ja... ja natürlich, Brad. Ehm... Crawford. Sir“, stammelte er und nahm die Beine in de Hand. „Danke...“ Und schon floh er aus dem Zimmer. Unruhig war Robin die ganze Zeit in der Küche herumgehibbelt und schoss aufgeregt auf den Gang, als er Schritte von oben hörte. Eine Welle der Erleichterung ließ ihn aufatmen, er stürzte seinem Schatz entgegen und warf sich ihm an den Hals. Immerhin war Ken lebend wieder aus dem Büro seines Vaters gekommen... Tausend Fragen lagen ihm auf der Zunge, aber er brachte keine einzige heraus, konnte seinen Schatz nur liebevoll ansehen. Seine Hoffnung, das alles würde ein gutes Ende nehmen, wuchs. Ken lächelte sanft aber immer noch ein wenig unsicher. „Hast du gepackt?“, fragte er leise und küsste Robin kurz. Er wollte hier so schnell wie möglich wieder weg. Auch wenn sie mit dem Motorrad hier waren und den Rechner nicht würden mitnehmen können, würden sie immerhin ein paar Klamotten rüberschaffen können. "Ja..." murmelte Robin fassungslos. Das... das bedeutete... Er verpasste Ken einen kurzen Kuss, schob sich dann an ihm vorbei und hetzte die Treppe nach oben. Er stürmte in das Büro seines Vaters, sprang halb über den Schreibtisch und fiel ihm mit einem Freudenschrei um den Hals. Überrumpelt starrte Brad seinen Sohn an und musste dann leicht lächeln. Er wuschelte ihm durchs Haar und blickte ihn wieder an. „Ich hoffe, ich seh dich trotzdem hin und wieder?“, fragte er und seufzte leise. Er konnte immer noch nicht so recht glauben, dass er Ken diese ‚Erlaubnis’ erteilt hatte. Immerhin ging es hier um seinen Sohn. Aber Schuldigs Worte hatten Wirkung gezeigt. Wenn es seinen Sohn glücklich machte. "Klar!", nickte Robin schnell. "Und du kannst ja auch zu uns kommen..." Irgendwie mussten sich die beiden wichtigsten Männer in seinem Leben doch arrangieren können. Und Robin glaubte ganz fest daran, dass sich sein Vater mit seinem Liebsten verstehen würde, wenn sie es nur erst mal versuchten. Er drückte dem Amerikaner noch einen festen Kuss auf die Wange, strahlte ihn überglücklich an. "Danke, Dad!", murmelte er mit zitternder Stimme. Brad lächelte wieder, sagte aber nichts mehr zu der Einladung. „Schon gut, schon gut. Jetzt hau schon ab. Dein Lover wartet mit zitternden Knien auf dich..“ Er zwinkerte und stellte Robin wieder auf die Beine. Na da hatte er offenbar wirklich was gutes getan wie es schien. Das brauchte ihm nicht noch einmal gesagt werden. Robin wirbelte herum und rannte zu Ken zurück, vergaß dabei komplett, die Bürotür wieder hinter sich zu schließen. Er schnappte sich den Rucksack, den er sich schon hergerichtet hatte, hakte sich bei Ken ein und sagte dann laut und hörbar freudig: "Okay, Schatz... Fahren wir nach Hause!" Brad wurde das Herz schwer und er schluckte hart als er wie Worte hörte. Nach Hause...? Er schüttelte leicht den Kopf und starrte ins Nichts. Erst als er die Haustür hörte und kurz darauf das Aufheulen eines Motors kam wieder Regung in ihn. Er schloss die Augen und konzentrierte sich. /Schuldig?/ /Ja?/ kam es augenblicklich von dem Telepathen zurück. /Was ist, Schatz?/ Es war so lange her, dass er die Stimme des Amerikaners in seinem Geist gehört hatte, und es jagte ihm einen leichten Schauer über den Rücken. /Können wir uns treffen? Ich will dich sehen.../ Er seufzte leise. Jetzt kam ihm das Haus so leer vor wie noch nie, auch wenn er wusste, dass Farfarello hier noch irgendwo rumstromerte. /Ken und Robin waren grade hier.../ Er seufzte wieder und rieb sich das Nasenbein. /Komm her, ja? Bitte./ /Ich bin schon unterwegs!/ Damit unterbrach Schuldig den Kontakt zu seinem Lover, zog sich rasch an und klopfte dann an die Tür seines Sohnes. "Dai? Ich muss für ne Weile weg... Überleg dir, über was wir gestern geredet haben, ja? Bitte. Du wirst Robin nicht über den Weg laufen..." Er brachte es trotz allem nicht übers Herz, dem Jungen zu sagen, dass der Schwarzhaarige nicht mehr in der Villa wohnte - denn nichts anderes konnte Brads Verhalten bedeuten. Nachdem er auch nach drei Minuten noch keine Antwort erhalten hatte, schüttelte er frustriert den Kopf, drehte sich dann um und verließ die Wohnung... ~*~ENDE~*~ Sooo.... Finished... *smile* Und auch hier endlich fertig hochgeladen ^-^ Liebe Grüße und danke für's Lesen, wildest und jei Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)