Chibifluch II - Die Chaosprinzen von Jei (Pairing: Überraschung [mit wildest_angel]) ================================================================================ Kapitel 1: Nachwuchsvereinigung ------------------------------- Titel: Der Chibifluch II – Die Chaosprinzen Autoren: Jei & wildest_angel Pairing: Schuldig/Ken (natürlich) und... Rating: MA Genre: Comedy Warnungen: alles dabei *grinz* Disclaimer: Die Jungs gehören uns nicht. Bis auf Daisuke (von Jei) und Robin (an der Leine von wildest_angel). Wir wollen keine Rechte verletzen, sondern nur ein wenig Spaß haben. Und Geld bekommen wir dafür auch nicht. Schön wär’s. ~+~ Vorwort Erwachsen sein ist ziemlich schwer. Erwachsen werden noch viel mehr. wildest_angel und ich werden diese Behauptung mit Hilfe von Daisuke in der folgenden FF bestätigen. Sie ist der Nachfolger unserer geliebten Romantik-Komödie und wer mit Schuldigs Sohn noch keine Bekanntschaft gemacht hat, sollte dies schnellstens ändern und sich ‚Chibifluch’ zu Gemüte führen bevor er sich an diesem Werk vergnügt. Inzwischen ist Dai 16 Jahre alt. Aus moralischen Gründen und um unsere lieben Leser nicht vollkommen abzuschrecken, wird das erreichte Alter der beliebten Weiß Kreuz Charaktere nicht genannt. Auch empfehlen wir es sich nicht auszurechnen, da das Ergebnis zu unerwünschten Gedankengängen und schauderhaften Vorstellungen führen kann. Viel wichtiger ist der eigentliche Hintergrund dieser Story: Das Heranwachsen eines Teenies ist nie leicht. Erstrecht nicht, wenn unser Bursche es mit zwei Vätern zu tun hat. Noch viel weniger leicht ist es, wenn man von seinem leiblichen Vater die Fähigkeit der Telepathie vererbt bekommen hat. Daisuke hat es also absolut nicht leicht. Ebenso wenig wie sein Vater, der offenbar immer genau das Gegenteil von ihm will, und Ken, der in die Rolle des Diplomaten zu schlüpfen hat, damit die Situation nicht eskaliert. Und was gehört noch zum Heranwachsen dazu? Ganz genau. Die erste große Liebe, ein Haufen Liebeskummer und Herzschmerz, sowie eine Handvoll Missverständnisse und Provokationen vom Feinsten. Ihr seht: Mit dieser Fortsetzung erwartet euch mal wieder eine ganze Menge Chaos. Und Außerdem ein zweiter Charakter den angel ihr Eigen nennen kann. Sein Name ist Robin und das einzige, was wir an dieser Stelle von ihm offenbaren wollen, ist die Tatsache, dass er ein knappes Jahr nach Dai geboren worden ist und zur Schlüsselfigur so wie zum Chaoshelden dieser Geschichte gekürt worden ist. Lange Rede kurzer Sinn. Wir wünschen euch viel Spaß mit den folgenden Seiten und hoffen, dass es euch ebenso gefällt wie alleine uns schon die Planung ^-^ Mata ne Jei & wildest_angel 1. Kapitel – Nachwuchsvereinigung Mit einem breiten Grinsen auf dem schlanken Gesicht schloss Daisuke die Tür zu der großen Wohnung auf. Dass er viel zu früh wieder nach Hause kam, war vor allem für Ken eine große Überraschung, der sich grade um die Pflanzen auf dem Balkon kümmerte. Etwas verwundert lugte er ins Wohnzimmer, als Dai es durchschritt. „Dai... Hast du keine Schule heute?“, fragte er verwundert und lenkte die Aufmerksamkeit seines 16-jährigen Ziehsohnes nun auf sich. Der schüttelte nur den Kopf ohne sein Grinsen zu verlieren. "Was hat du gesagt?" Kens Stimme hatte Schuldig aus dem Arbeitszimmer gelockt, das sie sich unter anderem eingerichtet hatten, um Fälle zu untersuchen, in denen möglicherweise Verbrecher durch die Maschen des Gesetzes geschlüpft waren. Sofort fiel das Augenmerk des Telepathen auf die hochgewachsene Gestalt seines Sohnes und er warf einen vielsagenden Blick auf die Uhr. "Dai?", sprach er ihn von hinten an. "Du willst uns aber nicht erzählen, dass ihr schon wieder sieben Freistunden habt, oder?" „Aber Dad... Wie kommst du denn darauf?“ Dais Grinsen wurde noch eine Spur breiter. Er warf seinen Rucksack auf die Couch und ließ sich elegant daneben fallen. „Die letzte Vergleichsarbeit ist so überraschend gut ausgefallen, dass der Direx beschlossen hat, dass unser Jahrgang den Rest der Woche frei bekommt...“ Er zog ein paar Papiere hervor und wedelte damit herum. Ken klopfte sich die Hände sauber und betrachtete die Arbeit. Skeptisch musterte er Dai, doch der Junge grinste nur weiter frech vor sich hin und streckte sich demonstrativ. „Klasse, oder? Er sagte, dass das Wetter viel zu schön ist, um Mathegenies wie uns in der Schule festzuhalten...“ Bei jedem Wort seines Sohnes verzog sich das Gesicht des Deutschen ungläubiger. Ihm war vollkommen klar, dass hinter dieser freien Woche einzig und allein sein Sprössling steckte. "Erzähl hier keinen Müll!", knurrte er und seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Ein winziger Blick in das Gedächtnis des Jungen reichte ihm aus, um wie ein Stier loszubrüllen: "Sag mal, bist du völlig übergeschnappt? Wie oft hab ich dir schon gesagt, dass du das nicht machen kannst! Geh mir aus den Augen und bleib in deinem Zimmer, ich will dich erst wiedersehen, wenn du das nächste Mal in die Schule gehst!" Brodelnd vor Zorn drehte Schuldig sich um, den heftigen Wunsch unterdrückend, seinen Sohn einfach zu erwürgen. Dai verdrehte die Augen und richtete sich erbost auf. „Für dich bin ich wohl immer an allem Schuld! Entschuldige bitte, dass ich nicht bereit bin, den ganzen Tag in einem Raum voller Schüler zu hocken, wenn ich stattdessen draußen meinen Spaß haben kann!“, fauchte er und mit einem Ruck seiner Hand fegte er seine Schultasche durchs Zimmer, wobei seine Hefte und Bücher sich überall verteilten. „Ich bin nun mal Telepath und stolz drauf und es ist ja nicht grade so, dass ich mich mit meiner Gabe strafbar machen!“ Zornig stapfte Dai davon. Er wusste, dass sein letzter Satz unter die Gürtellinie gegangen war, doch es war ihm egal. Er konnte schließlich nichts dafür, dass sein Vater so uneinsichtig und verklemmt war. Daisuke sah es gar nicht ein, sich in seinem Zimmer zu verschanzen. Stattdessen stürmte er aus der Wohnung und knallte die Tür hinter sich zu. Wütend starrte Schuldig seinem Sohn hinterher, legte aber dann, bei dem Knall der Tür, stöhnend seinen Kopf in den Nacken und schloss die Augen. "Wieso will er nicht begreifen, dass er sowas nicht bringen kann?", fragte er in dieser Haltung seinen Liebsten. "Es ist doch nicht so, dass ich ihn nicht verstehe..." Damit sah er Ken direkt an. "Aber das geht einfach nicht!" Ken lächelte und nickte. „Ich weiß. Und ich bin sicher, dass er das auch noch einsehen wird. Aber was willst du machen? Er kommt nun mal voll und ganz nach dir, wie es scheint...“ Ken musste leicht schmunzeln und küsste Schuldig dann kurz. „Er ist 16, Schu. Sei lieber froh, dass er beliebt und hinreißend ist und kein Außenseiter weil er so anders ist...“ Er strich dem Mann eine Strähne aus der Stirn und lächelte sanft. Wie oft hatte er schon versucht Schuldig zu beschwichtigen? Und immer wenn er es schaffte, dauerte es nicht lange bis Dai seinen Vater wieder auf die Palme brachte. „Schlimmer als damals in der Vorschule kann es nicht mehr kommen...“ Ernst schaute der Telepath seinem Schatz in die Augen. Sicher, auf der einen Seite hatte Ken voll und ganz recht. Auf der anderen aber... Schwer plumpste Schuldig auf den Couchplatz, auf dem nur wenige Sekunden zuvor noch sein Sprössling gesessen hatte. "Weißt du", setzte er zu einer Erklärung an. "Ich würde ja gar nicht so einen Zirkus darum machen. Ich war in der Schule auch nicht anders als Dai ." Er zuckte leicht die Schultern. "Allerdings hat mich dieser Übermut eine ganze Menge gekostet... Und das will ich ihm ersparen." Es war grausam für den Deutschen, zusehen zu müssen, wie Daisuke jetzt genau das gleiche Verhalten an den Tag legte wie er damals. Das Verhalten, das ihn letztendlich zu Schwarz gebracht hatte... Langsam ließ sich Ken neben dem Mann nieder und lächelte wieder. „Ich weiß, Schatz. Aber du hattest damals auch niemanden, der auf dich aufgepasst hat... Dai hat uns. Wir wissen Bescheid und egal wie sauer du manchmal auf ihn bist, du wirst immer ein Auge auf ihn haben...“ Er seufzte leise und küsste Schuldig auf die Wange. „Und jetzt entspann dich... setz dich ein Weilchen zu mir auf den Balkon oder geh ein Bad nehmen... Das mit Dai wird sich schon alles zurecht biegen. In seinem Alter muss man eben selber auf die Nase fallen bevor man den ‚Unsinn’ glaubt, den einen die Eltern auftischen...“ "Solang er nur auf die Nase fällt...", grummelte der Telepath, allerdings war er schon wesentlich friedlicher als noch vor einigen Minuten. Diese Wirkung hatte Ken immer auf ihn. Was war denn falsch daran, wenn er sich um sein Kind Sorgen machte? Aber natürlich war Dai gerade in einem Alter, in dem er dachte, die Welt würde nur ihm allein gehören. "Ich glaub, ich werde alt...", seufzte Schuldig kaum hörbar, stemmte sich dann aber doch in die Höhe, um mit Ken auf den geräumigen Balkon zu gehen. Ken musste lachen. „Natürlich wirst du das. Aber damit musst du dich abfinden...“ Ken zwinkerte und goss Schuldig eine Tasse Kaffee ein, stellte sie ihm hin, als er sich gesetzt hatte und machte sich dann wieder an die Arbeit mit den Blumen. Jetzt wo der Sommer wiederkam konnte er sich wieder den Pflanzen hier widmen und er liebte es. Seit er nicht mehr im Koneko arbeitete, hatte er die Arbeit mit Blumen sehr vermisst und so hatten sie sich darauf geeinigt, dass Ken sich hier austoben konnte. „Hast du was dagegen, wenn ich Omi morgen zum Kaffee einlade? Ich habe neulich mit ihm telefoniert und wir haben uns lange nicht gesehen...“, fragte er schließlich, während er das Efeu an der Hauswand wieder etwas unter Kontrolle brachte. Überrascht schüttelte Schuldig den Kopf: "Nein, mach nur", meinte er lächelnd. Seit aus Omi Mamoru geworden war und Weiß sich - zumindest in der bestehenden Form - aufgelöst hatten, hatte der Deutsche so etwas wie eine verquere Art von Freundschaft zu dem kleinen Blonden geschlossen. Wie so oft sah er interessiert zu, was sein Schatz mit den Pflanzen anstellte, und verzog dabei schmerzlich das Gesicht. "Ääh... Schatz? Bist du dir sicher mit dem, was du da tust? Das sieht jetzt nicht danach aus, als würde es dem Grünzeug gefallen..." Ken musste lachen und bewarf Schuldig frech mit einem Zweig, den er grade entfernt hatte. „Glaub mir. Das gefällt ihm ebenso wie dir die Vorstellung, mal wieder nach dem Joggen mit mir unter die Dusche zu hüpfen...“ Er schmunzelte und legte die Gartenschere schließlich bei Seite, setzte sich auf einen anderen freien Stuhl und betrachtete das Ergebnis von zwei Stunden Arbeit auf dem Balkon. „Habe ich je versagt, was diese Pflanzen angeht?“ "Na, ich weiß ja nicht...", konnte es sich Schuldig nicht verkneifen, zwinkerte aber neckend zu Ken. Im Innersten war er noch immer nicht so vergnügt und entspannt, wie er sich gerade zeigte, aber Ken konnte nichts dafür, dass Dai so ein Wildfang war, und deswegen riss sich Schuldig auch zusammen. "Was meinst du? Sollten wir die freie Zeit noch ein wenig ausnützen?", wollte er rauchig wissen, das Grün seiner Augen verdunkelte sich dabei verführerisch. Ken musste grinsen. Er saß Schuldig gegenüber und so war es ihm ein leichtes, den Fuß zu heben und ihn sanft und neckisch zwischen Schuldigs Beine zu schieben und leicht zu bewegen. „Mit einer Runde joggen? Oder willst du den Part vielleicht doch lieber auslassen?“ Er leckte sich leicht über die Lippen und leerte seine eigene Kaffeetasse, ohne den Fuß zurückzuziehen oder auch nur still zu halten. ~+~ Entnervt hatte sich Dai auf sein Fahrrad geschwungen. Von wegen auf sein Zimmer gehen. Soweit würde er es nicht kommen lassen. Von so was wie Hausarrest wollte der Teenie absolut nichts wissen und sein vermaledeiter Vater sollte gar nicht erst damit anfangen. Nun bog er im Hochgeschwindigkeitstempo um die Kurve und hatte sein Ziel endlich erreicht. Der See war zwar überfüllt, aber das machte ihm ganz und gar nichts. Er hielt sein Fahrrad neben einer Gruppe Schüler an und grinste breit. Wenn das nicht die Hälfte seiner Klasse war. „Na Leute...“ Er ließ sein Fahrrad zur Seite fallen und sank mit zu den nassen und lachenden auf den Boden. „Hab ich was verpasst?“ Robin gehörte nicht zu Dais Klasse, war aber durch die Großzügigkeit des Rektors auch in den Genuss einer freien Woche gekommen. Er war ein Jahr jünger als die Anderen, wurde jedoch durch seine Lässigkeit und Coolness widerstandslos von seinen Mitschülern anerkannt. Nur die Gruppe um den Orangehaarigen herum hatte den schwarzhaarigen Jungen noch nicht wirklich beachtet - ein Umstand, der Robin nicht so ganz gefiel. Jetzt allerdings sah er seine Chance gekommen, das zu ändern. Er setzte sich in dem warmen Gras auf und betrachtete den Orangehaarigen heimlich eine kleine Weile. Auf dessen ausgelassene Frage hin meinte er, bevor einer der Anderen antworten konnte, mit einem gelangweilten Gähnen: "Nicht wirklich." Dai wandte den Kopf und sah den Schwarzhaarigen an, der soeben gesprochen hatte. Es dauerte nicht lange und ein leichtes Grinsen zog sich wieder über sein Gesicht. Wenn das nicht... „Na da bin aber froh...“ Er warf sein Haar nach hinten, das er inzwischen so lang trug wie sein Vater, und besah sich den Jungen genauer, der da in Badehose ein paar Meter von ihm entfernt saß. Kein Zweifel. Daisuke hatte schon eine Menge von Robin gehört und wusste auch inzwischen um wen es sich hier handelte. Allerdings wusste er auch, dass der Junge keine Ahnung hatte, wer genau er war. Er richtete sich auf und zog sein Shirt aus. Seine Hose folgte schamlos. Er war froh, dass er schon am Morgen das Schwimmen gehen geplant hatte und so seine Badehose schon trug. „Robin B. Crawford, richtig? Ich hab viel von dir gehört. Das kleine Genie, das letztes Jahr eine Klasse übersprungen hat. Und trotzdem kein Streber...“ Beiläufig winkte Robin ab. Er war zwar stolz auf das, was er geschafft hatte, doch das ließ er sich ganz sicher nicht anmerken. Das hätte ja sein ganzes Image versaut... So grinste er den Orangehaarigen nur schief an und zuckte leicht die Schultern. "Und du bist Daisuke, nicht wahr?", erkundigte er sich völlig überflüssiger Weise, aber er wollte das Gespräch am Laufen halten. „Ganz genau...“ Dai ließ sich von einem Freund eine Zigarette anstecken und nahm sie dann entgegen. Natürlich hatte auch Robin schon von ihm gehört. Jeder hatte von ihm gehört. Der berühmtberüchtigte Kerl, der das Unmögliche wahr machte und jeden Lehrer zu was auch immer überreden konnte – na ja, überreden konnte man es vielleicht nicht nennen, aber Dai hörte zumindest in dem einen Punkt auf seinen Vater. Er erzählte nicht jedem, wozu er in der Lage war, sondern tat das alles klammheimlich. Ein kleines, arrogantes Lächeln, das er sich bei seinem Vater abgeschaut hatte, spielte über Robins Züge. Er fixierte Dai immer noch intensiv. Aus der Nähe betrachtet war der Andere wirklich unglaublich hübsch, wirkte dabei aber nicht ganz so unnahbar wie Robin selbst. Dai hatte sich inzwischen wieder seinen Freunden gewidmet und unterhielt sich mit ihnen ausgelassen darüber, dass sie den Rest der Woche frei hatten. Hin und wieder warf er allerdings einen Blick zu Robin hinüber, um festzustellen, dass er ihn immer noch beobachtete. Er nahm das mit großem Vergnügen zur Kenntnis. In seinem Kopf baute sich ein kleiner Plan zusammen. Ein Plan, der in den Folgetagen große Veränderung an der Schule und zu Hause mit sich bringen würde. Als Dai seine Kippe ausgedrückt hatte, erhob er sich und trank ein paar Züge aus einer Wasserflasche. „Ich weiß ja nicht was mit euch ist, aber ich geh schwimmen...“, grinste er und war auch schon auf dem Weg ins Wasser, warf dabei noch einen letzten neugierigen Blick in Richtung Robin und verschwand dann auf dem Steg. Im nächsten Moment sah man ihn einen Delfinsprung ins kühle Nass machen. Nachdem auch Dais Freunde geschlossen ins Wasser gingen, wollte Robin nicht der einzige sein, der zurück blieb. Elegant stand er auf, blies sich eine lange, schwarze Strähne aus dem Gesicht und sprang mit Anlauf ebenfalls vom Steg in das kalte Wasser. Nach einem kleinen Tauchgang kam er zielsicher knapp neben Dai wieder an die Oberfläche und kräuselte vergnügt die Nase. "Wie geil!", verkündete er lachend. "Und das können wir jetzt eine ganze Woche lang genießen!" Dai wandte den Kopf und strich sich das lange nasse Haar nach hinten. „Ohja... wer weiß. Vielleicht werden die baldigen Sommerferien auch noch verlängert...“ Er lachte herzhaft bei dem Gedanken und tauchte wieder unter, schwamm ein paar Züge und fasste dann einen Entschluss. Er streckte seine Fühler aus und klinkte sich problemlos bei Robin ein. //Komm mit...// Er selber schwamm inzwischen auf dem Rücken einfach weiter ins Zentrum des tiefen Sees, wo es nicht mehr so voll war. //Na komm schon. Worauf wartest du, Robin?// Vor Schreck schluckte Robin erst mal eine gehörige Portion Wasser. Doch er wäre nicht der Sohn seines Vaters, wenn ihn das wirklich lange aus der Bahn geworfen hätte. /Daisuke?/, fragte er allerdings vorsichtig und ein wenig skeptisch gedanklich nach. /Bist du das?/ Sichergehen, ob er keine Illusionen wegen der Hitze hatte, wollte er dann doch. Der junge Mann lachte nur und beobachtete den verwirrten Schwarzhaarigen. //Na sicher... wer denn sonst? Meine Stimme ist doch wohl unverkennbar hinreißend, oder?// Er ließ auch in Robins Kopf sein leises Gelächter vernehmen, hatte endlich eine Stelle erreicht, wo er ungestört war, und trieb dort nun vor sich hin. //Ich weiß nicht, was dein Vater dir erzählt hat... aber du bist auf keinen Fall alleine... Jetzt komm schon her. Ich will mit dir reden...// Robin beeilte sich und schwamm hinter Dai her. Er wusste schon, dass er mit seiner Kraft nicht alleine war - immerhin hatte er Nagi als Halbbruder und Farfarello als eine Art Onkel. Doch dass es außer ihnen noch andere in seiner unmittelbaren Umgebung gab, war ihm neu. Vor neugierigen Blicken versteckt, kam auch er in dem jetzt seichten Wasser zum Stehen und grinste den Orangehaarigen verschwörerisch an. "Du bist also ein Telepath", stellte er ohne jede Spur von Angst fest. "Das erklärt natürlich einiges..." Sein Grinsen wurde noch breiter und reichlich wissend. Er hielt dem Anderen die erhobene Hand hin, damit der einschlagen konnte. Daisuke grinste zurück und schlug in die angebotene Hand ein. Er wusste, dass sein Plan aufgehen würde, denn wenn Robin auch nur ein wenig mehr als seine Fähigkeit von seinem Vater hatte, dann würde er sich sicher nicht so was wie ihn entgehen lassen. „Oracle, richtig, Crawford?“, grinste er und ließ die Arme weiterhin leicht durchs Wasser gleiten. Kurz sah er sich um, führte Robin dann mit in eine Art kleine Bucht, die ziemlich zugewachsen aber doch gemütlich war. Diese Anrede überraschte den Schwarzhaarigen jetzt doch und er legte fragend den Kopf schief. Doch bevor er weiter nachhaken konnte, zog sich Daisuke weiter zurück und Robin war gezwungen, ihm zu folgen. Das alles konnte der Andere doch nicht durch die kurze Verbindung zwischen ihnen wissen. "Woher weißt du das?", erkundigte er sich also, als sie sich wieder gegenüber standen. Dai grinste wieder breit und ließ sich rückwärts an der strandähnlichen Bucht treiben, besah sich Robin dabei eingehend. „Du bist deinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. In der Schule noch viel mehr, wenn du die Schuluniform trägst und deine Brille aufhast...“ Er schmunzelte bei dem verdatterten Gesicht, dass der Jüngere machte. „Ich muss zugeben, dass ich Brad lange nicht mehr gesehen habe, aber man erkennt ihn durchaus in dir wieder...“ Er verschränkte die Arme hinterm Kopf und schmunzelte leicht. „Du hast keine Ahnung wer ich bin, oder?“ Okay, im Moment sprach Daisuke in Rätseln. Robin konnte nichts anderes machen, als verwirrt den Kopf zu schütteln und ratlos zu gucken. "Nein", antwortete er endlich. "Sollte ich dich denn kennen?" Wieder musste Dai lachen. Das war ja wieder so typisch. „Dein Vater hat dir nie was von mir erzählt? Unglaublich...“ Das hieß allerdings auch... Er grübelte kurz und nickte dann. „Aber Nagi kennst du? Und... hier.. na, sag schon. Farfarello! Den kennst du auch, oder?“ Wow, das waren Informationen, die der Orangehaarige eigentlich gar nicht haben dürfte... Äußerlich gelassen, innerlich allerdings schlagartig angespannt, nickte Robin nur stumm. Wieder besah er sich Daisuke ganz genau und sehr aufmerksam. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht und für einen kleinen Augenblick war Robin sich nicht sicher, ob er wissen wollte, was das war. Dann aber siegte seine Neugier. "Na, spuck’s schon aus... Woher kennst du sie?" Das Grinsen auf Dais Gesicht konnte nur noch von Robins Neugier übertroffen werden. Langsam begann er um den anderen herumzuschwimmen, ließ ihn dabei nicht aus den Augen. „Lass mich raten, der Name ‚Schuldig’ sagt dir absolut nichts...“ Das Gesicht Robins beantwortete seine Frage von ganz alleine. „Naja... Ich weiß ja nicht was dein Vater dir noch so alles vorenthalten hat, aber er war damals der Chef von meinem Vater. Bis ich aufgetaucht bin.“ Er lachte leise und hielt direkt vor Robin an. „Dann hat er ihn rausgeschmissen, weil er keinen kleinen rothaarigen Quälgeist unter seinem Dach haben wollte...“ Er schmunzelte wieder und betrachtete das hübsche Gesicht vor sich. Es war wirklich unglaublich, wie ähnlich Robin seinem Vater sah. Na, wenn das mal keine Neuigkeiten waren! Und auf einmal taten sich für Robin ungeahnte Möglichkeiten auf. Sein Grinsen machte dem Daisukes enorme Konkurrenz. "Mein Vater hat mir das tatsächlich nicht erzählt" gestand er. Allein sein Tonfall ließ schon darauf schließen, dass etwas in seinem Kopf vor ging, was seinem Dad nicht gefallen würde. "Auf gute Freundschaft und eine tolle Zeit zusammen!" Er zwinkerte er dem Anderen zu. Denn das sie das haben würden, stand für ihn völlig außer Frage. Dai schaffte es nicht mehr, das Grinsen aus dem Gesicht zu wischen. „Ich sehe, wir verstehen uns...“ Er lachte leise in sich hinein und ließ sich wieder nach hinten ins Wasser fallen. „Du bist ein Satansbraten. Gefällt mir. Das gute Aussehen von deinem Vater und doch ein Rebell, wie? Ich denke, wir werden viel Spaß gemeinsam haben...“ "Das will ich doch schwer hoffen!" lächelte der Jüngere teuflisch. Zusammen konnten sie sich wirklich ein schönes Leben machen, soviel stand für ihn schon mal fest. Robin paddelte an den Rand, drehte sich auf den Rücken und stützte sich auf die Ellbogen, das Gesicht der strahlenden Sonne zugewandt. Genießerisch schloss er die Augen. Eindeutig, so sollte das Leben immer sein! "Wie ist er so, dein Vater?", erkundigte er sich nach einer Minute absoluter Ruhe und schaute dabei Daisuke fragend an. „Mein Vater? Eine Nervensäge, wie sie im Buche steht. Telepath, selbstverständlich. Aber ich war schon im Alter von 5 Jahren deutlich besser als er.“ Dai schmunzelte wieder und lehnte sich schließlich neben Robin, legte den Kopf nach hinten und schloss die Augen. Er ließ die Beine im Wasser treiben und genoss die warme Sonne. „Aber ich habe gehört, dass er mir mal sehr ähnlich gewesen sein soll. Wahrscheinlich ist das der Grund, wieso Brad dir nie von ihm oder gar von mir erzählt hat...“ Nur mit viel Mühe konnte Robin ein lautes Auflachen unterdrücken. Das kam ihm sowas von bekannt vor! Interessiert linste er zu seinem Begleiter und seufzte leise. "Das kenn ich..." nuschelte er augenverdrehend. "Tu dies nicht, mach das nicht, und DAS geht ja schon gleich gar nicht... Ich lass ihn reden und zieh mein Ding durch. Er bekommt's ja sowieso nicht mit." Dai drehte den Kopf und sah in die dunklen Augen neben ihm. „Er bekommt’s nicht mit? Bist du dir da so sicher?“, lachte er und nickte dann. „Vielleicht sollte er das. Kann manchmal ganz lustig sein.“ Dai schloss die Augen wieder und seufzte entspannt. „Aber vielleicht ist das auch ne ganz gute Taktik, die du da anwendest. Nur hätte ich da mit einem Telepathen-Vater keine Chance mit. Soll er doch wissen, was ich mache. Ich verstoße gegen kein Gesetz und leg auch keine Leute um, also soll er sich nicht so anstellen.“ Lachend schüttelte Robin den Kopf. "Nein, ganz sicher, er kriegt's nicht mit. Denn im Gegensatz zu mir sieht er nichts, was für ihn persönlich nicht von großer Bedeutung ist." Womit er gleich klarstellte, dass auch er ein wenig mehr Kraft hatte als sein Erzeuger. "Und ich kann meine Fähigkeit willkürlich einsetzen." Ein weiterer Unterschied zu seinem Dad, der sich überraschen lassen musste, ob er eine Vision hatte oder nicht. Robin setzte sich auf und strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht. Eine leichte Brise wehte über seinen Oberkörper und verursachte eine rasche Gänsehaut. Er schlang die Arme um die Knie und legte seinen Kopf darauf ab. Gleich darauf durchzuckte ihm ein bekanntes Gefühl und er lachte laut auf. "Wir sollten zurück. Deine Freund fangen an, sich ernste Sorgen zu machen." „Ach was... tatsächlich?“ Dai grinste und streckte sich etwas, löste sich dann aber aus seiner gemütlichen Haltung und glitt abermals durchs Wasser. „Weißt du was? Ich habe mal nachgeforscht. Kennst du den Unterschied zwischen uns und unseren Vätern?“ Er grinste wieder und schwamm gemächlich weiter, sodass sie sich in Ruhe unterhalten konnten. „Bei ihnen war die Fähigkeit praktisch nichts weiter als ein Gen-Defekt. Wir hingegen haben sie geerbt. Die beiden werden uns nie das Wasser reichen können...“ Robin, der zum selben Schluss gelangt war, nickte, während er sich ebenfalls auf den Rückweg machte. Nach nur wenigen Schwimmzügen hatte er Daisuke eingeholt. "Ich weiß" meinte er leichthin, doch dann verzog er das Gesicht. "Ich frage mich dabei nur, was UNSERE Kinder einmal sein werden..." Gut, sein Kind wohl weniger, denn wenn er weiter so mit den weiblichen Wesen umgehen würde wie bisher, würde er wohl kaum in die Verlegenheit kommen, jemals Nachwuchs zu haben. Aber das war seiner bescheidenen Ansicht nach auch gar nicht nötig. „Ich will gar nicht wissen, wie weit unsere Kinder gehen könnten...“ Dai grinste in sich hinein. Ganz davon abgesehen, dass er sich gar nicht vorstellen konnte je ein eigenes Kind in den Armen zu halten. Er tauchte unter und drehte sich ein wenig, begutachtete dabei immer wieder Mal Robins geschmeidigen Körper, der neben ihm durchs Wasser glitt. Als er wieder auftauchte, war um sie herum schon wieder viel mehr Getümmel und er stieg wieder auf die mentale Art der Unterhaltung um. //Was würdest du davon halten, wenn wir ganz plötzlich in der selben Klasse wären? Wäre das Durcheinander dann nicht noch besser?// Wieder erschien das breite Grinsen auf Robins schön geschwungenen Lippen und er ließ sich die Idee genüsslich durch den Kopf gehen. Ja, doch, das war durchaus eine nette Vorstellung... /Gefällt mir gut/, teilte er dem Orangehaarigen auf dem gleichen Weg mit. Vor allem, da sie sich unbemerkt austauschen konnten und somit sicher ein gutes Gespann abgaben... //Wunderbar. Ich werde das gleich nächste Woche in die Wege leiten, noch bevor am Montag der Unterricht beginnt...// Daisuke grinste frech und schließlich traten sie wieder aus dem Wasser. Das würde ein Spaß werden. Doch bis dahin hieß es noch die freie Zeit genießen. „Daisuke! Da bist du ja. Wo hast du denn gesteckt?!“ Der Orangehaarige zuckte nur mit den Achseln. „Seit wann muss ich mich rechtfertigen? Wollt ihr mir einen Babysitter auf den Hals jagen?“ Er grinste und legte einen Arm um Robins Schulter, um klar zu machen, dass die anderen ihn nicht mehr außen vorlassen sollten. Robin konnte sich gerade noch beherrschen, um nicht überrascht laut nach Luft zu schnappen und zurück zu zucken, als Daisuke den Arm um ihn legte. Ein wilder Schauer, der ebenso schnell ging wie er gekommen war, jagte über seine nasse Haut. Sein Image verbot es ihm, sich aus der vertraulichen Umarmung zu winden. Als Dai endlich den Arm wegzog, atmete Robin erleichtert auf. Was war denn das eben gewesen? Der Schwarzhaarige schüttelte minimal den Kopf über sich selbst. Seit wann war es denn angenehm, von einem anderen Kerl angefasst zu werden??? ~*~*~tbc~*~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)