Shadowdance von KakashiH ================================================================================ Wie das Leben so ist -------------------- Shadowdance Part: 5/14 Titel: Wie das Leben so ist Autorin: KakashiH Fandom: Naruto Pairing: erst SakuraNaruto dann NarutoSasuke Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte. Warning: Romantik, Drama, Darkfic, Shonen Ai, Lemon ---------------------------------------------------------------- Langsam lief Naruto die Straße entlang. Er hatte nicht wirklich viel Lust nach Hause zu gehen, schließlich wusste er was ihn dort erwartete. Genau das war auch der Grund, dass er heute freiwillig zum Arzt gegangen war, um seine Impfungen aufzufrischen. Er hasste Spritzen und vermied lieber die Situationen, bei denen er wusste, dass er eine bekam, doch selbst dieser kleine Stich war verlockender, als die eisige Stimmung, die in seinem Haus herrschte. Er konnte dieses schon sehen und ohne, dass es ihm bewusst war, verlangsamte er sein Tempo. Alles in ihm sträubte sich dagegen, dort hin zu gehen. Naruto liebte die Harmonie und genau davon war im Augenblick nichts zu finden. Dass er sein Heim erreichte ließ sich allerdings nicht vermeiden. Mit einem leisen Seufzen zog er den Schlüssel aus seiner Tasche und öffnete die Tür. Am liebsten hätte er sie sofort wieder geschlossen, doch es war zu spät. Sakura schaute ihn an und so blieb ihm nichts anderes übrig, als einzutreten. Allerdings ließ er die Tür offen, so wie es aussah, würde sie sowieso schnell wieder geöffnet werden. Sein Blick wanderte hinab und über die beiden dunklen großen Koffer, die im Flur standen. Diese Situation konnte er nicht falsch verstehen und dennoch hoffte er tief in sich, dass es nicht so war, wie es aussah. Doch bereits einige Atemzüge später wurde diese Hoffnung erbarmungslos zerschlagen. „Naruto ... gut das du kommst!“, begann Sakura und trat verlegen einige Schritte von den Koffern zurück, die sie vermutlich gerade eben erst dort abgestellt hatte. „Hör zu, ich habe es mir wirklich sehr gründlich überlegt, aber ich denke, dass es so nicht weiter gehen kann!“. Der Blondschopf spannte sich an, er wollte die kommenden Worte nicht hören, aber auf der anderen Seite war er auch nicht in der Lage, ihr einfach das Wort abzuschneiden und zu gehen. „Es ist vorbei, deswegen werde ich ausziehen!“ Es waren nur einige Worte gewesen und doch trafen sie ihn wirklich schwer. Vorbei? Für immer? Naruto verstand es einfach nicht. Wieso wollte sie sich gleich ganz trennen? Es war doch viel besser einige Tage, oder auch Wochen getrennte Wege zu gehen und anschließend zu schauen, ob sie sich nicht zusammen raufen konnten. Doch wie schon so oft in den vergangenen Tagen schwieg er. Kein einziges Wort wollte sich seinen Weg ans Freie bahnen. Der Blondschopf nickte leicht, ging einige Schritte, bis er an Sakura vorbei war. Noch hatte er eine Chance, er musste sie nur ergreifen und endlich etwas sagen. Doch es ging einfach nicht. Ohne ein einziges Wort zu sagen lief er einfach weiter, bis die Schlafzimmertür leise hinter ihm ins Schloss fiel. Naruto fühlte sich leer, so unendlich leer. Und eine riesige Müdigkeit erfasste seinen Körper. Er wusste nicht, ob es an dieser Situation lag, oder aber an der Tatsache, dass er schon lange nicht mehr wirklich gut geschlafen hatte. Und irgendwie wollte er darüber auch gar nicht nachdenken. Schnell zog er sich die Jeans aus und schlüpfte unter die Decke seines Bettes. Als er die Augen schloss und versuchte ruhig zu atmen, konnte er hören wie jemand kam und Sakura einige Worte mit ihm wechselte. Doch es interessierte ihn nicht. Er wollte nicht wissen, wer es war. Kurz darauf fiel die Haustür ins Schloss und der Blondschopf wusste, dass er nun alleine war. Vollkommen alleine. Es dauerte nicht lange bis die Müdigkeit endlich richtig zuschlug und den jungen Mann einschlafen ließ. Nach zwei Stunden, schlug Naruto langsam die Augen wieder auf. Der Schlaf hatte ihm nicht viel gebracht, er fühlte sich müder und ausgelaugter als zuvor. Doch ihm war auch bewusst, dass er so schnell nicht wieder einschlafen würde. Langsam erhob er sich, ging zu seinem Kleiderschrank und suchte sich einige Klamotten heraus mit denen er sich ins Badezimmer begab. Dort angekommen, legte er sie zur Seite und schaute sich um. Nichts war von ihr geblieben, nichts erinnerte hier daran, dass sie noch vor kurzem hier gewohnt hatte. Leise seufzend stellte er das Wasser an, prüfte die Temperatur und zog sich anschließend aus. Das Wasser war herrlich, rann an seinem müden und ausgelaugten Körper herab und gab ihm zumindest ein klein wenig mehr das Gefühl zufrieden zu sein. Nach seiner Dusche machte er sich schnell etwas zu Essen und verbrachte den restlichen Tag in seinem Wintergarten. Immer wieder ließ er das Buch in dem er gerade las sinken, konzentrieren konnte er sich nicht. Trotz allem versuchte er es. Naruto wollte nicht nachdenken, wollte sich nicht bewusst werden, dass all dies Wirklichkeit war und dass seine Verlobte nie wieder kommen würde. In den darauf folgenden fünf Tagen baute der Blondschopf immer weiter ab. Seine Laune befand sich auf dem Tiefpunkt und die dicken Augenränder zeigten, wie schlecht er schlief. Mittlerweile hatte er eingesehen, dass es nichts brachte sich etwas vorzumachen. Er hatte eingesehen, dass er ab sofort wieder Single war und wohl auch bleiben würde. Und noch etwas wurde ihm mit jedem Tag mehr bewusst. Nur ein einziger Mensch trug die Schuld an diesem Zustand. Er machte sich Vorwürfe diesen Menschen mit offenen Armen aufgenommen zu haben, ihn zu einem Freund gemacht zu haben. Hätte er ihn in dieser Nacht doch einfach dort liegen lassen, ohne sich um sein mögliches Schicksal zu kümmern, wäre alles noch beim Alten. Im selben Atemzug, in dem ihm diese Gedanken kamen, realisierte er aber auch, dass er im Unrecht war. Sasuke konnte am allerwenigsten dafür, er hatte nichts getan, was Sakura dazu veranlasst haben könnte, ihn zu verlassen. Aber es war um so vieles leichter, die Schuld bei anderen zu suchen, auch wenn ihm bewusst war, dass solche Dinge eben geschahen. Gefühle waren nun einmal nichts Beständiges, sie konnten wechseln und genau das war nun einmal geschehen. Niemand war schuld, aber das wollte der Blondschopf nicht hinnehmen. Er brauchte einen Schuldigen, jemanden, auf den er seine ganze Wut konzentrieren konnte. Eine kleine Stimme in ihm wisperte unaufhörlich, wie unfair sein Handeln war, doch er ignorierte sie. Er wollte nicht in Selbstmitleid verfallen und genau das würde geschehen, wenn er sich selbst eingestand, dass an dieser ganzen Situation niemanden die Schuld traf. Später, wenn er es etwas verdaut hatte, würde er auch wieder logisch und vor allem fair denken können. Durch Narutos schlechte Laune, kam es auch immer wieder vor, dass er auf der Arbeit Kunden nicht mit dem nötigen Respekt behandelte. Es war nicht so, dass er unfreundlich war. Doch wenn jemand ihn oder seine Arbeit kritisierte, wurde er schnell wütend und die, dann kommenden, Antworten waren patzig und manchmal auch verletzend. Seine Arbeitskollegen versuchten zuerst. ihm ein wenig unter die Arme zu greifen und (ihm) zu entlasten, doch als Naruto es mitbekam, gerieten sie in einen furchtbaren Streit. Naruto sagte Dinge, die er ganz gewiss nicht so meinte und verletzte damit so ziemlich jeden. Es war nicht verwunderlich, dass sein Chef ihn eines Tages ins Büro bestellte und ihm für den Tag frei gab. Er sollte sich erholen und wenn nötig einige Tage fortfahren, um wieder zu sich zu finden. Der Blondschopf konnte froh sein, dass er, trotz seiner Laune, von allen gemocht wurde und sich niemals etwas hatte zu Schulden kommen lassen. Ansonsten wäre eine Abmahnung sehr wahrscheinlich gewesen. Noch immer sehr schlechter Laune, verließ er das Blue Moon und beschloss einen Spaziergang zu machen. Vielleicht tat es ihm wirklich gut. Und vielleicht sorgte es auch dafür, dass er wieder schlafen konnte. Sein Weg führte ihn direkt in den Park. Bis jetzt war es immer so gewesen, dass er sich dort entspannen konnte. Er liebte es den Familien zuzuschauen wie sie mit ihren Kindern spielten. Es beruhigte ihn und erfüllte ihn mit einer inneren Ruhe, die er sonst nirgendwo fand. Während er langsam durch den Park lief, atmete er tief durch und fühlte sich nach einer Weile auch besser. Er steuerte eine Bank an und ließ sich darauf nieder. Die Sonne stand bereits sehr tief und die Kinder, die noch hier spielten, würden schon bald nach Hause laufen, um mit ihren Eltern gemeinsam zu Abend zu essen. Das hätte er auch haben können, wenn alles ein wenig anders gelaufen wäre. Doch jetzt war es vorbei und er musste beginnen, sich damit abzufinden. Von Sakura hatte er seit dem nichts mehr gehört. Vermutlich war sie bei einer ihrer Freundinnen unter gekommen, bis sie eine eigene Wohnung hatte, oder aber Sasuke sie aufnahm. Energisch verbannte er diesen Gedanken gleich wieder, es war nicht fair, Sakura war nicht so eine, die von einer Beziehung zur nächsten ging. Er war sich sicher, dass sie zuerst ihr eigenes Leben genießen würde. Aber anderseits, wusste er auch, dass sie nicht lange „nein“ sagen würde, wenn die Chance bestand, mit diesem Tänzer zusammenzukommen. Er hatte ihre Blicke gesehen und sofort gewusst, wie sehr sie ihn mochte. Doch gehandelt hatte er nicht. Vermutlich hätte dies auch nichts gebracht, somit war es unnötig, sich deswegen Vorwürfe zu machen. Für eine geraume Zeit schaute er den Kindern zu, wie sie über die Wiesen tobten und gemeinsam spielten. Doch lange blieb ihm diese Freude nicht. Schon bald kamen die ersten Eltern und die Gruppe löste sich auf, bis keiner mehr dort war. Für einige Minuten blieb Naruto einfach sitzen, bis er sich dazu entschloss nach Hause zu gehen. Sein Magen rebellierte bereits lautstark gegen die Zeit, in der er nichts mehr zu sich genommen hatte. So raffte er sich auf und ging langsam Richtung Ausgang. Weit kam er allerdings nicht. Er sah ihn bereits von weitem und alles in ihm sträubte sich dagegen, weiter zu gehen, anstatt einfach umzudrehen und den Umweg in Kauf zu nehmen. Doch auf der anderen Seite, wollte er nicht einfach umkehren, es zog ihn geradezu weiter. Nur ein paar Schritte weiter und er stand ihm gegenüber. Sasuke bemerkte, dass jemand vor ihm stand und hob langsam seinen Kopf. Naruto konnte sehen wie verwirrt der junge Uchiha zuerst war, doch dann entspannten sich seine Gesichtszüge und er bekam ein ehrliches und warmes Lächeln geschenkt. Doch noch etwas anderes sah er und das ließ ihn wieder so unheimlich wütend werden. Gesättigt stand Naruto vom Frühstückstisch auf und räumte alles weg, ehe er sich sein Büchlein holte um weiter zu schreiben. Ein wenig Zeit hatte er noch, bevor er mit den Vorbereitungen für den morgigen Tag beginnen musste. Tokyo, Mittwoch 30. Dezember 1999 .. ich weiß gar nicht so recht, wie ich nun weiter schreiben soll. Sakura war weg und mit jedem Tag wurde mir bewusster, dass sie nicht wieder kommen würde. Ich habe mich gehen lassen und meine Wut und Enttäuschung an Anderen ausgelassen, was dazu führte, dass ich erst einmal frei bekam. In dem Park, in den ich ging, traf ich auf dem Heimweg ausgerechnet Sasuke. Vermutlich wäre das nicht einmal so schlimm gewesen, doch ich sah sofort, was Sache war. Und genau das ließ meine neu gewonnen Ruhe schneller verfliegen, als ich schauen konnte. Ich war wieder genauso wütend wie zuvor. Sasuke hingegen schien dies nicht zu bemerken. Er schaute mich einfach nur an, grinste und freute sich scheinbar aufrichtig, mich zu sehen. Entweder war er verdammt dreist, oder aber, er wusste nicht, dass Sakura mich verlassen hatte und das wegen ihm! Doch das war nicht einmal der ausschlaggebende Punkt, der mich erneut so wütend machte. Man sah es ihm an ... seinen Zustand. Irgendwo bekam ich doch mit, wie er mir sagte, dass er sich wirklich freute mich zu sehen. Und auch, dass er sich für den Streit entschuldigte. Doch ich schäumte in dem Augenblick bereits regelrecht. Für einige Sekunden stand ich nur dort, funkelte ihn wütend an, bis ich wirklich unfreundlich fragte wofür er sich entschuldigte. Ich fragte, ob es wegen dem Streit sei, oder doch vielleicht, weil er hier am helligten Tag vollgedröhnt saß. Oder doch weil er schuld daran sei, dass Sakura sich getrennt hatte. Die Worte sprudelten nur so aus mir heraus und mit jedem weiteren fühlte ich mich mieser. Ich machte Sasuke wieder für etwas verantwortlich, wofür er nichts konnte... ... zumindest was den Streit angeht. Doch es schmerzte mich wirklich, ihn so zu sehen. Seine Augen waren glasig und er sah eher ungepflegt aus. Seine Klamotten waren nicht ordentlich, die Haare durcheinander. Das war nicht Sasuke, nicht der, den ich kannte und mochte. Ich wollte ihn nicht so sehen, wollte nicht, dass er dieses Zeug nahm und weil er es doch tat und ich keinerlei Macht hatte, dies zu unterbinden, war ich so furchtbar wütend. Wütend auf mich, wütend auf Sasuke. Dieser Bastard überhörte wirklich jede meiner Anschuldigungen ... außer eine. Ich konnte sehen wie entsetzt er war, als er die Tragweite meiner Worte begriff und realisierte, dass Sakura und ich nicht mehr zusammen waren. Er wusste so verdammt viel von mir, wusste, dass ich sie wirklich liebe und wir eine Familie gründen wollten. Er war wirklich entsetzt. Aber es interessierte mich nicht. Dass er mich so ansah, gefiel mir gar nicht, weswegen ich mich umdrehte, um nach Hause zu kommen. Ich wollte alleine sein, wollte seinen mitleidigen Blick nicht sehen. Aber Sasuke hielt mich zurück. Er packte mich am Arm und sorgte dafür, dass ich mich herum drehte, um ihn anzuschauen. Und er bat mir seine Hilfe an. Ich konnte es nicht. Ich konnte sie nicht annehmen. Also wies ich ihn ab und verließ so schnell es ging den Park. Ich ließ ihn einfach dort stehen... Ich weiß, ich hatte falsch gehandelt. Es war nicht seine Schuld und ich hatte ihm, wenn auch nicht direkt, die Schuld an allem gegeben. Und dann war ich einfach weg gegangen, ohne ihm eine Chance gegeben zu haben. Dieses Wissen nagte an mir. So verdammt lange! Ich musste immer wieder daran denken und immer wieder fühlte ich mich schlecht dabei. Was hatte ich mir nur gedacht, ihm das vorzuwerfen? Ich weiß es nicht mehr.... Seufzend fuhr Naruto sich durchs Haar. Es strengte ihn noch immer an, dies alles nieder zu schreiben. Und langsam machte er sich keine Illusionen mehr, dass sich dies ändern würde. Es würde so lange schwierig bleiben, bis er alles aufgeschrieben hatte. Verdutzt schaute Sasuke Naruto hinterher, bis dieser nicht mehr zu sehen war. Erst dann löste er sich aus seiner Starre und fuhr sich fahrig durch die Haare. Es hatte ihm wirklich Leid getan, dass Sakura und Naruto sich getrennt hatten. Und er verstand auch die Vorwürfe, er sei daran schuld. Der Blondschopf hatte es ihm schließlich erzählt, dass seine Verlobte etwas für ihn empfand. Doch sie hatte keine Chance und dies hatte er auch seinem Freund erzählt. Wenn er es richtig verstanden hatte, war die Trennung noch sehr frisch. Vermutlich war Naruto deswegen so unfair gewesen. Langsam machte er sich auf den Weg nach Hause. Einen Tag später, als Sasuke sich gründlich ausgeschlafen hatte, lief er unruhig durch die Wohnung. Nun hatte er es bereits einige Male versucht Naruto zu erreichen, doch dieser schien keinerlei Interesse daran zu haben, das klingelnde Telefon zu nehmen und zu antworten. Er wusste nicht, ob er sich deswegen Sorgen machen sollte. Gut, Naruto war verletzt, enttäuscht und vermutlich noch einiges mehr. Doch so, wie er ihn gestern erlebt hatte, kannte er ihn gar nicht. Er war daran gewöhnt den Blondschopf verdammt laut, aber vor allem auch verdammt gut gelaunt zu sehen. Gestern war aber das Gegenteil der Fall gewesen und genau diese Tatsache bereitete ihn ein wenig Sorgen. Es passte nicht zu dem chaotischen, jungen Mann. Nach ein paar weiteren Versuchen, gab der junge Uchiha es zuerst einmal auf. Später würde er es erneut versuchen, doch bis dahin, wollte er Naruto alleine lassen. Der Blondschopf war ihm wichtig. Wichtiger als er sein sollte, doch dies konnte und wollte er diesem nicht antun. Seufzend stellte er das Telefon wieder weg, holte die Tageszeitung und begann zu lesen. Ein wenig Ablenkung und Entspannung würde ihm sicherlich nicht schaden. In der darauf folgenden Stunde, versuchte er sich ganz auf die Meldungen zu konzentrieren, doch er ertappte sich immer wieder dabei, wie sein Blick Richtung Uhr abschweifte um anschließend zum Telefon weiterzuwandern. Es war schwieriger, als gedacht, sich abzulenken. Seufzend faltete er die Zeitung wieder zusammen und beschloss, ein wenig ins Sportstudio zu fahren, doch gerade als er aufstand, klingelte es an seiner Haustür. Verwundert darüber ging er und öffnete diese, doch mit der Person, die dort stand, hatte er nicht gerechnet. „Sakura!“, murmelte der junge Uchiha überrascht und musterte die junge Frau vor sich. Er fragte sich, was sie wohl wollte und hoffte aus tiefstem Herzen, dass es nicht das war, was er vermutete. Es waren gerade Mal 6 Tage vergangen. Die junge Frau schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und in genau dem Augenblick wusste Sasuke, dass er Recht hatte. Seine Miene verfinsterte sich und er schaute sein Gegenüber kalt und abweisend an. „Sasuke, kann ich herein kommen?“, fragte sie sanft und Sasuke trat einen Schritt zur Seite, um sie herein zu lassen. Die junge Frau schaute sich drinnen interessiert um, bevor sie sich ihrem Gastgeber wieder zuwendete. Man konnte sehen, wie sie ein wenig verlegen wurde und scheinbar nach den passenden Worten suchte, wobei der Schwarzhaarige bereits bereute, sie herein gelassen zu haben und ihr somit die Chance gab, das zu sagen, weswegen sie gekommen war. „So, du und Naruto habt euch also getrennt!“, sagte er kühl und Sakura schaute ihn verwundert an. Doch dann riss sie sich zusammen. „Du hast es also schon gehört. Ja, es ist richtig, wir haben uns getrennt!“, antwortete sie. Verlegen blickte sie ihn an, bevor sie weiter sprach. „Es ist so, dass ich mich in jemand anderen verliebt habe ...“, begann sie, doch Sasuke unterbrach sie mit einer herrischen Handbewegung. „Ich weiß, Naruto hat es mir bereits vor langem gesagt. Aber mach dir keine Hoffnungen, ich habe kein Interesse an dir!“. Mit dieser Aussage wendete er sich ab. Ihm war bewusst, wie unsensibel er sich gerade benahm, doch es war ihm egal. Er wollte nur, dass die junge Frau verschwand. Diese schien allerdings anderes im Sinn zu haben. „Oh ... ach so! Aber vielleicht könnte man sich ja Mal so treffen! Ich meine als Freunde!“, sagte sie und der junge Uchiha drehte sich wieder zu ihr um. „Als Freunde? Ich denke nicht. Fakt ist, dass du etwas für mich empfindest und ich glaube kaum, dass du diese Gefühle abstellen kannst!“, begann er und musterte die junge Frau. Sie wollte etwas erwidern, doch Sasuke kam ihr zuvor. „Sakura, es ist egal wie viel Zeit du mit mir verbringst. Ich habe bereits einen Menschen im Leben, den ich wirklich sehr gerne habe und auch wenn er diese Gefühle nicht erwidert, so hat doch keiner daneben eine Chance.“ Für einige Sekunden schwiegen beiden und Sasuke konnte das Wechselspiel der Gefühle beobachten, welches die junge Frau gerade durchlebte. Irgendwann aber fing sie sich wieder „ ... Er?“, stammelte sie und erst in dem Augenblick wurde ihm bewusst, was er gerade genau gesagt hatte. Fieberhaft überlegte er, wie diese Situation entschärft werden konnte, aber Sakura hatte bereits verstanden. „Dann bist du ... schwul?“ Auch dieses Mal zog er es vor zu schweigen. Sie hatte Recht, doch er wollte es nicht sagen, nicht ihr. Aber ihm war auch bewusst, dass dies gar nicht nötig war. Sein schweigen war Antwort genug. Sakura fuhr sich durch ihre Haare und dachte angestrengt nach. Sasukes Worte hallten ihr in den Ohren und sie konnte sie einfach nicht verdrängen. Langsam wurde ihr die Tragweite seiner Worte bewusst, doch noch wehrte sich alles in ihr, diese anzuerkennen. Sie wusste, dass der junge Tänzer keine Freunde hatte. Dies lag wohl vor allem an seiner Art, wie er mit anderen umging. Im Moment gab es nur einen Menschen, den er seinen Freund nennen konnte, doch wenn dies wirklich so war, konnte das nur eines bedeuten. Es verletzte sie zutiefst. Sie hatte ihr ganzes altes Leben aufgegeben und das vollkommen umsonst. Sie hatte einen furchtbaren Fehler begangen und nun stand sie vor diesen Scherben. Für eine geraume Weile betrachtete sie den jungen Mann vor sich. Noch immer schien dieser es vorzuziehen, zu schweigen. Aber es wäre in dieser Situation sowieso egal gewesen. Selbst, wenn er es abstreiten würde, sein Gesicht und seine Haltung würden ihn verraten. Auch wenn im Grunde alles bereits klar war, so wollte sie es aus seinem eigenen Mund hören. „Es ist Naruto, nicht wahr? Der Mann, der dir so viel bedeutet!“, sagte sie und blickte Sasuke entschlossen an. Dieser Schwieg zuerst und suchte fieberhaft nach einer Antwort, die sie überzeugen konnte, dass sie falsch lag. Doch er fand sie nicht. Betroffen senkte er den Kopf. „...Ja!“, murmelte er leise, doch Sakura hatte ihn deutlich verstanden. Ein wahrer Sturm an Emotionen durchflutete die junge Frau. Sie hatte Recht behalten, Sasuke empfand etwas für Naruto. Im selben Augenblick, (in dem sie dies realisierte, wurde ihr auch noch etwas anderes bewusst. Vielleicht lag Sasuke mit seiner Vermutung gar nicht so richtig. Wie es schien, wusste dieser nicht, dass Naruto Bisexuell war. Außerdem wusste sie genau, auf welchen Typ Mann ihr Exfreund stand. Sie hatte es in all den Jahren mitbekommen, wenn er jemanden hinterher sah. Und Sasuke war genau Naruto Geschmack. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, wirbelte sie herum und verließ eilig das Haus. Sie musste es verhindern, musste ihren Fehler wieder ausbügeln. Und ganz sicher würde sie nicht ganz kampflos aufgeben. So auch hier geht es weiter ^_^ Ein dickes thx an meinen neuen Beta. Vielen Dank für deine Mühe, die ganzen Fehler(chen) zu finden und auszubügeln! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)