Memories von abgemeldet (Deine Vergangenheit wird dich einholen!) ================================================================================ Kapitel 17: Offenbarung und Lügen --------------------------------- Kapitel – 17 Offenbarung und Lügen Wieder rannte Izuko durch viele Gänge. Ihre Atmung wurde immer schneller und gehetzter. Sie wollte sich umdrehen, doch sie traute sich nicht. Wenn sie sich umdrehen würde, würden sie sie mit Sicherheit kriegen. Sie würden sie wieder in diesen Raum bringen und wieder an diese Geräte anschließen. Sie würden…..Izuko konnte und wollte sich nicht mehr daran erinnern. Sie rannte um die nächste Biegung und rannte dann in einen anderen Gang. Sie wusste nicht wo sie war aber doch wusste sie wohin sie wollte. „Bleib stehen, bleib stehen verdammt nochmal!!!“ „IIEEE*!!“ Sie rannte weiter und fiel dann hin, als sie um die nächste Biegung wollte. Ihre Hände und ihre Knie waren aufgeschürft und teilweise begannen sie auch zu bluten. Doch sie stand wieder auf und rannte weiter. Sie war nicht mehr dieses ängstliche, weinerliche Mädchen! Bald hatte sie ihr Ziel erreicht und blieb stehen. Sie wollte gerade die Klinke runter drücken, als sie anfing zu zittern. Vor ihr tauchte Keisukes Gesicht auf und auch seine Worte hallten in ihrem Kopf wieder. Hinter sich hörte sie die eiligen Schritte der Wachten. Auf einmal spürte sie wieder Druck an ihren Armen. Sie wurde weggetragen, wieder in diesen Raum. „Okay, die Schulleitung hat zugestimmt! Wir werden nach Takasaki, Hokkaido fahren und dort eine ganze Wochen lang verbringen. Wir werden jetzt einen Zettel rumgehen lassen. Dort steht drauf, was ihr auf jeden Fall mitnehmen solltet und unten ist der Erlaubnisschein den eure Eltern unterschreiben müssen und der Rest! Gebt diesen bitte bei Izuko bis zum Freitag ab. Wer es vorher nicht schafft schreibt den Grund auf einen Zettel und gibt diesen auch bis Freitag bei Izuko ab. Wer zu spät abgibt fährt nicht mit!“ Wieder begannen alle Schüler laut zu reden an. Izuko währenddessen begann mit dem Verteilen der Blätter. Dabei ließ sie Keisuke nicht aus den Augen, der inzwischen mit der Lehrerin sprach. Als Izuko zur Schule gekommen war, hatte sie eigentlich gedacht, dass Keisuke sie wieder fragen würde. Stattdessen hatte er bis jetzt ganz normal mit ihr geredet, so als wäre nie etwas vorgefallen. „Also, ich weiß nicht ob ich überhaupt noch fahren darf….Meine Eltern sind da etwas voreingenommen….“ „Eh? Warum das Lena? Ich dachte deine Eltern waren froh dich los zu werden?“ Doch noch ehe Lena Keiko antworten konnte kam Keisuke dazwischen. „Sag mal, habt ihr Izuko gesehen?“ „Mh? Dein neues Herzblatt ist vorhin aus der Klasse gegangen aber ich weiß nicht wohin genau.“ Noch bevor Keisuke auch den Raum verließ, verpasste er Keiko eine Kopfnuss. Izuko saß auf einer Art Truhe und starrte vor sich hin. Alles war so verwirrend für sie. Doch Keisuke schien es nicht weiter zu stören. Es schien ihn nicht zu stören, dass sie sich auf Keikos Party geküsst hatten. Sofort spürte Izuko wie sie rot wurde. Schnell schüttelte sie zu sich selber den Kopf. Sie wollte nicht mehr daran denken. Keisuke war schließlich mit Yoshiko zusammen. Aber dann war da ja auch noch die Sache mit diesen Träumen. Was hätte sie eigentlich gesagt, wenn die Krankenschwester nicht dazwischen gekommen wäre? „Ah, habe ich mir doch gedacht, dass du hier oben bist!“ Irritiert drehte sie sich um und sah an der Dachtür Keisuke mit einem leichten Lächeln stehen. Schnell drehte sie sich erneut um und schaute auf ihre Schuhspitzen. Was mache Keisuke hier? Wollte er jetzt doch mit ihr über Gestern reden? Was sollte sie sagen? „Was machst du hier oben? Keiko und die Anderen sitzen in der Klasse und unterhalten sich über die Reise.“ Während Keisuke gesprochen hatte war er wieder näher gekommen und stand jetzt fast direkt vor ihr. Izuko jedoch stand jetzt auf und ging etwas von dieser Truhe weg. „Deswegen bist du doch nicht hier hoch gekommen, oder?“ Leicht überrumpelt schaute Keisuke Izuko an. Doch dann wurde sein Blick hart und ernst. „Da hast du recht….Ich wollte nur noch einmal mit dir…über gestern reden! Wir wurden ja gestern leider unterbrochen….“ Izuko drehte sich wieder zu Keisuke um und sah gerade noch seinen besorgten Blick. Sollte sie ihm wirklich die Wahrheit sagen? Schließlich schienen ihre Träume gleich zu sein. Aber was würde sich dadurch ändern? Würden die Träume aufhören? „Ich habe das wirklich ernst gemeint, was ich gestern gesagt habe….Ich träume in letzter Zeit wieder von diesen langen Gängen….Ich träume ich würde verfolgt werden…aber….“ Es kehrte Stille ein und Izuko hatte ihre Augen vor Überraschung etwas geweitet. Diese Träume….war es möglich? „….Wieder?....Hattest du so etwas schon einmal?“ „So kann man es auch nicht sagen aber…ja. Ich war damals glaube ich gerade 8 Jahre alt….ich war mit meinen Vater gerade umgezogen….und kurz darauf fingen sie das erste Mal an!“ „Und….was hast du dagegen gemacht?“ Unsicher stand Keisuke wieder von der Truhe auf. Machte sich Izuko etwa Sorgen um ihn oder wollte sie Hilfe von Keisuke? War es etwa doch möglich, dass es jemanden wie ihn gab? „Ich habe es meinem Vater gesagt, doch der hat nur gesagt ,dass es ganz normal sei! Und nach 2 Wochen hat es auch aufgehört….Wieso fragst du?“ Erwartungsvoll sah Keisuke Izuko an. Sie schien sichtlich damit beschäftigt zu sein, eine passende Antwort zu finden. „Also….ich….ich wollte dir nur helfen! Vielleicht solltest du deswegen mal zu einem Arzt gehen anstatt zu deinem Vater.“ Enttäuscht setzte Keisuke sich wieder auf die Truhe. Wie hätte es auch anders sein können? Es war nur Wunschdenken gewesen. „Sag bitte keinem etwas von diesem Gespräch! Am Besten du vergisst es schnell wieder!“ Eilig stand Keisuke auf und verschwand kurz darauf. Izuko hingegen blieb traurig zurück. Warum konnte sie ihm nicht die Wahrheit sagen? Er hatte es doch auch getan und er hatte sich sicherlich nicht wohl dabei gefühlt. „Tut mir leid, aber ich werde es nicht vergessen…“ Am Abend ging Izuko deprimiert zum Essen. „Mh? Was ist denn mit dir passiert Izuko?“ Wie in Trance legte Izuko zur Antwort den Elternabschnitt der Klassenfahrt auf den Tisch. Verwundert nahm ihre Mutter den ettel und las ihn sich durch. Danach blickte sie irritiert aber mehr erschrocken zu ihrer Tochter. „Was hast du okasan**?“ Ihr….ihr Fahrt nach Takasaki?!“ „Äh…ja, aber warum bist du so aufgeschreckt?“ Schnell drehte sich ihre Mutter um und tat so, als würde sie etwas raussuchen. Izuko hingegen beobachtete sie deswegen noch mehr. „Ähm…wirst du…unterschreiben?“ „Wenn…….wenn du es unbedingt möchtest….ja!“ „Okay, stellt euch bitte hier in einer Reihe auf und stellt eure Taschen ordentlich dorthin! Wenn ich euch aufgezählt habe geht ihr bitte schleunigst in den Bus!“ Während Izuko sich aufstellte und die Lehrerin die Namen aufrief begann Izuko wieder über das gestern Geschehene nach zu denken. Warum hatte ihre Mutter so reagiert? Als Izuko sich nach dem Essen ins Wohnzimmer gesetzt hatte, konnte sie ihre Mutter in der Küche wieder aufgeregt telefonieren hören. Immer noch hatte Izuko nicht herausgefunden mit wem ihre Mutter immer diese Telefonate führte. „Umeno Izuko!“ Langsam schritt Izuko vor und steig in den Bus. Dort angekommen setzte sie sich neben Keiko ans Fenster, nicht ahnend was auf sie zukommen würde. *Iie = Nein **Okasan = Mutter Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)