Shadowmoon Journey von Nesthzeru (Noch so eine Pokémon-OC-Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 4: Tashis Bruder ------------------------ [...Ja, auch Randcharaktere haben Geschwister.] „Mika! Gehört das hier vielleicht dir?“ Ihre Mutter hielt Mika ein PokéCom hin, an welchem eine kleine, bunte Feder als Anhänger hing. Mika erkannte das PokéCom sofort, obwohl es nicht ihr eigenes war. Sie kannte nur eine Person, die solch einen Anhänger daran hängen würde. „Ich glaube, das ist Tashis“, antwortete sie ihrer Mutter. „Er muss es gestern hier vergessen haben. Ich laufe kurz rüber und bring es ihm, okay?“ Ohne auf eine Einverständniserklärung zu warten, griff sich Mika das PokéCom und lief aus dem Haus, wie immer gefolgt vom Feurigel Flämmchen. Sie brauchte auch nicht lange bis zu Tashi nach Hause. Klar, er lebte ja auch beinahe um die Ecke. Mika betätigte die Türklingel. Zuerst trat Stille ein, dann klingelte sie noch einmal. Vielleicht war niemand zu Hause? Mika fiel ein, dass Tashis Eltern selten zu Hause waren. Aber Tashi müsste eigentlich da sein... In genau diesem Moment, direkt nachdem Mika ein drittes und, wie sie beschlossen hatte, letztes Mal geklingelt hatte, öffnete sich die Tür. Mika sah ein Paar strahlend hellblauer Augen, das ein wenig über den Ihren schwebte. Sie schreckte zurück. „H-Hallo... Äh... Kennen wir uns nicht...?“, stammelte sie. Die Augen musterten sie abschätzend. „Du bist das Mädchen mit der Butter.“ Diese Feststellung wurde in einem kühlen, sachlichen Tonfall ausgesprochen. „Ja, genau...“ Mika wusste nicht genau, wie sie reagieren sollte. Sie hatte nicht erwartet, ihn hier zu treffen. Es war der Junge auf dem Wald, der hier vor ihr stand. Okay, er war kleiner, als sie gedacht hatte. Aber was machte er hier, bei Tashi zu Hause? Doch da war etwas, das sie eigentlich mehr störte... Sie erinnerte sich nur zu gut an die Blutlache, die den Jungen bei ihrer letzten Begegnung umringt hatte. „Hey! Wie lange willst du mich noch dumm anstarren?“ Die Stimme des Jungen riss sie aus ihren Gedanken. „Äh... was?“, gab sie aufgeschreckt von sich. Ihr Gegenüber seufzte genervt. Er schien alles andere als geduldig zu sein. „Wie lange du mich noch anstarren willst! Was willst du eigentlich hier? Wenn du keinen Grund hast, dann verschwinde!“ „Immer mit der Ruhe! ...Brüderchen!“, kam eine Mika wohlbekannte, lachende Stimme aus dem Hintergrund. „Tashi!“ „Hi, Mika!“ Tashi klang fröhlich. Mika vermutete, dass er sich über Mikas Reaktion auf sein ‚Brüderchen’ amüsierte. „Was machst du denn hier? Ich meine, es ist Sonntag, noch dazu Vormittag, und du bist freiwillig draußen?“ „Ha. Ha. Sehr witzig“, antwortete sie trocken. „Wie auch immer; Ich bin hergekommen, um dir was zu geben!“ Sie zückte Tashis PokéCom. „Den hast du gestern bei mir zu Hause liegen lassen.“ „Oh... Hehe...“ Er lachte verschmitzt und kratzte sich am Hinterkopf. Dann nahm er sein PokéCom entgegen. „Danke.“ „Gern geschehen.“ „War’s das jetzt endlich?“, mischte Tashis Bruder sich nun ein, nachdem er die ganze Zeit nur schweigend daneben gestanden hatte. Er klang immer noch nicht freundlicher als zuvor. Tashi verdrehte die Augen, was er jedoch wohl kaum gesehen haben dürfte, da sein kleiner Bruder ihm mehr oder minder den Rücken zuwendete. „Keiner zwingt dich, hier zu stehen.“ Mit einem leisen, verächtlichen Schnauben drehte der Ältere sich um und stolzierte davon. Tashi lächelte Mika entschuldigend an. „Sei bitte nicht sauer auf meinen Bruder, er mag Menschen nicht sonderlich.“ „Oh, schon in Ordnung… denke ich“, erklärte das Mädchen und zuckte mit den Schultern. „Manche Leute sind halt so, da kann man nichts machen.“ „Ja, das stimmt wohl… Leider, muss ich sagen. ...Aber was rede ich eigentlich die ganze Zeit! Komm rein, komm rein!“ Er zog Mika am Arm ins Haus. „Ah! Was ist mit deinem Bruder? Stört es ihn nicht, wenn ich hier bin?“, wand Mika besorgt ein, doch Tashi antwortete einfach munter: „Ach, der! Der ist bestimmt auf seinem Zimmer. Und wenn nicht, dann hat er halt Pech gehabt!“ „Na dann!“ Tashi hatte Recht behalten – Sein Bruder, Zeru, war tatsächlich auf seinem Zimmer und schien keinerlei Anstalten zu machen, diesen Fakt zu ändern. So hatten Mika und Tashi das Wohnzimmer für sich, da die Eltern der beiden Jungs wieder einmal nicht zu Hause waren. Tashi hatte sich gerade daran gemacht, Mika von seinem Bruder zu erzählen. Genauer gesagt hatte sie angefangen ihn auszufragen. „Zeru ist nicht gerade gerne unter Leuten, wie du dir nach seinem Verhalten sicher vorstellen kannst“, erklärte er. „Aber noch weniger mag er es, zu lange an einem Ort zu bleiben, er reist also ziemlich viel in der Gegend herum.“ „Ah! Deswegen kenne ich ihn also nicht!“, überkam Mika eine Erleuchtung. „Äh… Ja, genau.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)