Tränen der Liebe von Prihe (Eine traurige Liebesgeschichte) ================================================================================ Kapitel 3: Der Puls der Stadt ----------------------------- Ah! Obwohl ich auf mehr Kommis gehofft hatte... naja, ich wollt das nächste Kapitel einfach mal hochladen .___.'' Vielen Dank an single-twin für das Bild und den Kommentar ^^ Theoretisch ist sie denk ich mal ganz gut durchdacht, die FF. Nur an manchen Stellen bin ich mir noch nicht sicher. Aber das merkt ihr alle hoffentlich nicht xD Viel Spaß dann mit diesem Kapitel. Es geht eigentlich erstmal um den Herrn Kaiba. Und erst im nächsten Kapitel dann, beginnt die..naja, Aktion? So in der Art, denk ich mal... ____________________________ Der Puls der Stadt Die Musik dröhnte in einem stetigen Rhythmus in seinen Ohren und steigerte seine Kopfschmerzen wohl um ein vielfaches. Ab und zu schwenkte ein farbiges Licht durch die dunkle Atmosphäre des Clubs und ließ seine große, schlanke Gestalt noch abweisender als gewöhnlich wirken. Ruhig beobachtete er die zuckenden und wippenden Körper auf der Tanzfläche, die in ihren kleinen Gehirnen wohl dachte, dass sie tanzten. Irgendein verrückter DJ drückte seine Köpfhörer an seine Ohren, während um ihn herum bereits unüberhörbar laut die Musik aus den Lautsprechern kam. Wilde Bewegungen ließen darauf schließen, dass er sich davon mehr Talent erhoffte, was er auch sicher nötig hatte. Mit einem verächtlichen Laut, der nicht mit einem Zucken sich in der Miene des jungen Unternehmers spiegelte, wandte er seiner Aufmerksamkeit wieder der hypnotisierten Masse zu. Wie lächerlich diese Leute doch wirkten, mit ihren unkontrolliert Tanzbewegungen, mit den starren oder glasigen Augen. In einer fließenden Bewegung griff er nach dem kleinen Glas auf dem niedrigen Tisch vor ihm. Kaum rann die eisige Flüssigkeit brennend seine Kehle her runter, legte sich ein Schleier federleicht um seinen Kopf. Es musste wohl schon sein sechstes oder siebtes Glas an diesem Abend sein und nach jedem neuen Schuss hatte er langsam aufgehört sich zu fragen, was er hier wollte. Seto Kaiba war nicht unbedingt ein Mensch, der viel trank. Noch konnte man von ihm behaupten, in legalen oder illegalen Drogen Zuflucht zu finden. Wenn man ihn aber jetzt in einer voll gepackten Diskothek sitzen und einen Schuss Hochprozentigem nach dem anderen trinken sah, dann konnte man denken, dass sogar ein Seto Kaiba mal Zuflucht in Alkohol fand. Natürlich blieb die imposante Gestalt des jungen Mannes nicht unbemerkt, so sehr er auch versuchte sich in einer dunklen Ecke in die Sessel zu drücken, damit ihn ja niemand ansprach. Wie es kommen musste, kamen zwei kichernde Mädchen, die bestimmt schon zuviel getrunken hatten, zu ihm rüber und setzten sich unaufgefordert neben ihn. Seine erste Reaktion war gar keine. Was auch nicht allzu verwunderlich war, wenn man bedachte, dass er bereits eine Menge Promille im Blut haben musste und sogar nüchtern ein recht abweisender Mensch war. Es war wohl seine Art, die Mitmenschen auf Abstand zu halten. Die beiden Mädchen schien das nicht sonderlich zu stören und der Geschäftsmann hatte wieder ein imposantes Beispiel verblödeter Menschen vor sich. Die Mädchen, denn Frauen konnten sie bestimmt nicht lange sein und ihr Verhalten entwürdigte den Begriff „Frau“ zu sehr, als dass er es auch nur mit der überaus passenden Beschreibung „jung“ je in Verbindung gebracht hätte; wirkten recht angeheitert und für seinen Geschmack viel zu übermotiviert. Zielstrebig, so stellte er wieder einmal fest, war die Jugend von heute- unverschämt natürlich auch, aber das war er damals auch gewesen. Dennoch konnte er nicht umhin die Abwesenheit jeglichen Anstandes zu bewundern: ein Mädchen, das, das nicht wild vor sich hin kicherte und sich am Eifer ihrer Freundin geiferte, schmiegte sich, so gut es ihr benebelter Orientierungssinn zuließ, an ihn. Sie versuchte ihn lasziv zu einer Reaktion zu animieren, indem sie ihre Hände über seine Brust wandern ließ. Seto Kaiba war gewiss kein Mensch, der körperlicher Interaktion abgeneigt war. Ganz im Gegenteil, er wusste guten Beischlaf zu schätzen- seine Partnerinnen dagegen wussten ganz klar ihn zu schätzen. Er, als Mann, konnte sich selbstverständlich seiner Natur nicht immer widersetzten und machte meistens auch keinen Hehl aus seinen Vorlieben für das andere, weitaus rundere, Geschlecht. Dennoch wusste er sein Privatleben als Geschäftsmann gut von der Öffentlichkeit fern zu halten, auch wenn das gelegentlich etwas rabiate Methoden erforderte. Jedenfalls ließ sich über Seto Kaiba nicht sagen, dass er ein lustloser Mann war. Aber diese kleinen Mädchen, halbe Kinder, die wohl ihr Leben in völliger Nutzlosigkeit verbringen würden, früh Schwanger werden würden, vielleicht heiraten und weiter ein sinnloses Dasein fristen würden; sie waren gewiss nicht der Geschmack eines Seto Kaiba. Und die einzige Reaktion, die die albernen Gefummel bei ihm hervorbringen konnte, war Ekel. Er schob die Mädchen von sich, legte einen angemessenen Geldschein für seine bestellten Getränke unter den Aschenbecher auf dem kleinen Glastisch und war im nächsten Moment schon von in der tanzenden Menge verschwunden. Die Mädchen schauten sich gegenseitig verdutzt an, zuckten dann mit den Schultern und vergaßen diesen seltsamen, aber überaus gut aussehenden Mann schon nach dem nächsten Drink. Die frische Luft vor dem Club einzuziehen tat gut. Er merkte, wie ihm leichter wurde, der Alkohol zeigte noch mal seine letzte Wirkung und lief mit dem klaren Sauerstoff der Nachtluft zu Höchstformen auf. Er fühlte den Boden unter seinen Füßen kaum, sein Kopf- seine ganze Umgebung schien sich zu drehen. Die Augen schließend atmete er tief durch. Seine Sinne spielten verrückt und sein Magen machte einen Salto. Eindeutig hatte er über den Durst getrunken. Dabei hatte er es erst vor kurzem geschafft, sein Leben wieder auf normale Bahnen zu bringen. Er hatte sich vorgenommen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Aber dann kam diese verfluchte Nachricht in sein Büro geschneit. Ohne Vorwarnung, noch nicht einmal persönlich hat sie es mir sagen können! Wieder drehte sich sein Magen um, er biss die Zähne zusammen und unterdrückte den Würgereiz. So weit kam es noch, dass er sich auf der Straße übergab. Er hatte solange in einem Loch gesteckt, stand wohl immer noch mit einem Bein in diesem schmerzlichen Gefühl des Verlust- des Verrats. Er zog tief noch einmal seine Lungen voll, bis es schmerzte, vergrub seine geballten Fäuste in den Manteltaschen und sammelte sich. Er durfte nicht wieder dort hineinfallen. Er musste seine Fassade aufrechterhalten. Niemand interessierte sich dafür, warum ein Firmenchef, der Firmenchef, plötzlich Ausfälle machte, warum er mit einem Mal nicht mehr bei der Sache war. Es interessierte niemanden warum. Die Kaiba Corp. zeigte eine Schwäche und seine Feinde stürzten sich auf ihn, wie hungrige Haie auf einen geschwächten Wal. Er durfte nicht an die Vergangenheit denken, weil dort die Dämonen lauerten, die ihn begierig wieder in den schwarzen Abgrund ziehen würden. Eine ganze Zeit lang stand er so da, versuchte an nichts zu denken und überlegte schließlich, was die kommende Woche an Arbeit mit sich bringen würde. Arbeit. Das Einzige, was ihn seit je her hatte ablenken können. Und doch fand er sich immer häufiger in der Verfassung, dass dem nicht mehr so war. Überall in seinem Büro stieß er an Erinnerungen, wie an klobige, kantige Möbelstücke. War er nur einen Moment von seiner Arbeit abgelenkt, schloss er nur einmal erschöpft die Augen, dann sah er ihr Gesicht vor sich. Er glaubte ihre Stimme aus den Büros seiner Angestellten zu hören, wenn er durch einen Flur lief. Es war offenkundig und er sah auch keinen Sinn darin, es vor sich selbst zu leugnen: es grenzte wohl seit langem schon an Besessenheit, was er da fühlte. Paranoia, die sie auch dazu bewogen hatte, ihn zu verlassen. Er atmete tief durch. Der Punkt war, die Arbeit schaffte es bei weitem nicht mehr, ihn vergessen zu lassen. Im Gegenteil, er konnte seine Firma kaum betreten, da schlug ihm ihr Duft bereits entgegen. Aber er konnte niemandem einen plausiblen Grund dafür liefern, warum er nicht mehr in die Kaiba Corp. kam. Er war der Leiter, der Repräsentant, er konnte es sich nicht leisten, seltsame Angewohnheiten zu haben und für Schlagzeilen in der Regenbogenpresse zu sorgen. Er konnte es sich noch nicht einmal leisten, Urlaub zu machen… Jemand räusperte sich neben ihm. Kaiba drehte sich um und sah seinen wohl längsten Mitarbeiter schweigend an. Er wirkte, wie am ersten Tag, an dem Seto Kaiba ihn persönlich eingestellt hatte: ein Fels in der Brandung, wenn er auch gelegentlich recht ahnungslos wirkte. Roland. Alle Strapaze hatte der Hüne von einem Mann ertragen. Hatte diskret und vorausschauend gehandelt, das Interesse der KC immer im Mittelpunkt. Dieser Mann war beinahe 24 Stunden um ihn, stand ihm tatsächliche 24 Stunden zur Verfügung. Er hätte dankbar sein sollen, dass es keine emotionale Bindung zu seinem ewigen Begleiter gab. Nie hörte man auch nur ein überflüssiges Trostwort; keinem aufdringlichen, gezwungenen Zuspruch oder irgendwelchen lästigen Ansprachen über richtiges Verhalten war man mit diesem schwarzhaarigen, Sonnenbrillen tragenden Mann ausgeliefert. Er hätte dankbar sein sollen, denn der Stolz eines Kaibas ließ keinen engeren Kontakt zu. Und Roland hatte genau dies immer geachtet, er hatte immer acht gegeben, seinem Chef gegenüber kühl und distanziert zu sein. Dennoch war er für jedes Anliegen sofort einsatzbereit. Nichts gab es, dass er nicht getan hätte, nicht tun würde. Ein Wort seitens des CEO hätte genügt… Er hätte dankbar sein müssen, aber irgendwie spürte er nur diese grausam zerrende Leere in sich. Gedanklich schallt er sich einen Narren. Solche Gedanken, solche Gefühle, sollte er nicht einmal haben. Es war in seiner Situation vollkommen überflüssig irgendwelche emotionale Überlegungen zu haben. Mit einem Nicken gab er Roland zu verstehen, dass er bereit war. Gemeinsam, Roland nur einen Schritt hinter seinem Arbeitgeber, schritten sie schnell zu dem Parkhaus in der nächsten Straße und fuhren innerhalb weniger Minuten schon Richtung Anwesen. Die ersten Sonnenstrahlen über den Wolken. Einem Kuss auf der Nasenspitze gleich, die kalte Scheibe an der Stirn. Zögerlich schlug ich die Augen auf und beobachtete fasziniert den Sonnenaufgang. Sanftes Orange, zurückhaltendes Rosa. Die Strahlen der Sonne färbten die Wolken mit feinen Pinselstrichen. Langsam wurde der dunkelblaue Himmel mit seinen Sternen verdrängt. Der Mond verlor an Farbe, während die schwach leuchtende Scheibe aus Gold sich über den Wolkenteppich hob. Ein herrlicher Sonnenaufgang, ich seufzte. Die Fensterscheibe beschlug und ich wendete mich ab. Neben mir schlief Mokuba noch tief. Sein Kopf war ihm auf die Brust gerutscht, seine Arme hatte er vor der Brust gekreuzt. Sein Mund stand ihm offen und die Haare hatten ein Eigenleben entwickelt und standen ihm kreuz und quer vom Kopf. Er sah aus wie ein kleiner Junge, frech und ungezogen. Ich schmunzelte und streckte mich stattdessen ausgiebig. Vom langen Sitzen auf diesen fürchterlichen Flügen war ich immer ganz verspannt. Ich hatte auch kein Auge zumachen können, weil mich ein ungutes Gefühl plagte. War es die richtige Entscheidung gewesen, nach Japan zurückzukehren? Hier hatte quasi das Übel seinen Lauf genommen- ich hatte das Liebste verloren und war nach zwei Jahren unter unzumutbaren Umständen gezwungen gewesen, Japan zu verlassen. Meiner eigenen Sicherheit und eigenem Wohlergehen zu liebe. Wer weiß, was passiert wäre, wenn ich geblieben wäre- es wäre sicherlich weitaus mehr zurückgeblieben, als nur unliebsame Erinnerungen. Mehr als verblasste Narben unter heller Haut… Neben mir regte sich etwas. Ich sah hinüber und erkannte Mokuba, der gerade seine Position gewechselt hatte. Aber sein tiefer Schlaf wurde abrupt gestört, als das Flugpersonal über Ansage ankündigte, dass wir uns bereits im Sinkflug befänden und in wenigen Minuten landen würde. Er schlug blinzelnd die Augen auf und brauchte mehr als nur einen Moment, bis er klar sehen konnte. Seine dunklen Augen spiegelten ein wenig das goldene Licht der Sonne wieder. Er fixierte mich und lächelte nach einiger Zeit. Ein ganz zartes Lächeln, dass meinem Herzen ein kleines Seufzen abrang. „Guten Morgen“, seine Stimme war noch rau vom Schlaf. „Guten Morgen“, ich lächelte ihn ebenfalls sanft an, „wir landen gleich“. Er nickte und ergriff meine Hand. Dann lehnte er sich zu mir hinüber. Wir sahen uns den Himmel an, bis das Flugzeug mit einem kleinen Ruckeln in Japan aufsetzte. Das Flugzeug manövrierte sich in eine Parklücke unter grauem Himmel. Mokuba zog die Stirn kraus. Ich sah in fragend an. Er deutete nach draußen, wo ich jetzt eine schwarze Limousine stehen sah. Daneben standen zwei Männer. Einer war ganz in schwarz gekleidet und trug zudem eine Sonnenbrille. Der andere war groß und schlank, trug einen Anzug, den ich auf die Entfernung nicht deutlich erkennen konnte. Seine Haltung war steif und er hatte die Hände in den Taschen vergraben. Ich sah nochmals fragend zu Mokuba. Seine Lippen hatte er zu einem dünnen Strich zusammen gepresst und in sein Gesicht trat ein harter Ausdruck, den ich so noch nie bei ihm gesehen hatte. „Das ist mein Bruder…“ ________________________________________________ Harhar! Spannend? Neugierig gemacht? Wer ist das Mädel, von dem Seto spricht? Was ist mit ihm passiert? Wirkt er OOC? .___.'' Ich hab eh nur ganz selten so einen Depri-Seto gelesen bisher. Deshalb wirkt er vllt ein wenig OOC. Fragen und Kommentare gern erwünscht. Ach, ich schreib auch nur weiter, wenn ich mind. 2 Kommentare habe. Je mehr, desto eher bekommt ihr das nächste Kapitel ;) 3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)