Love in the Distance Time von Vampire-Hero ================================================================================ Kapitel 2: Weiße Flügel ----------------------- Weiße Flügel „Titi“ murmelte Zadei verträum, während er sich die Feder in seiner Hand betrachtete. Er hatte nichts verloren, sein geliebter Engel. Zadei konnte selbst jetzt noch Titis wundervolle, weiße Flügel erkennen. Gedankenverloren betrachtete Zadei die Feder in seinen Händen. Es war das einzigste war er von seinem Engel besaß. Diese Feder hatte er als einzigstes nicht zerstört. Flashback Vergangenheit Vor 500 Jahren „Titi, wieso nur? Wieso hast du mich verraten?“ fragte Zadei seinen wunderschönen Engel. Dieser lag schlaff in seinen Armen und Blut troff sowohl aus dem Siegel, welches Zadei gebrochen hatte und von seinem Flügel, den Zadei ihm in seiner Raserei ausgerissen hatte. Mit seiner eigenen Hand. So wie er das Leben in diesem zierlichen Körper genommen hatte. „Warum Titi? Wieso liebst du ihn und mich nicht?“ Zadeis Stimme wurde immer rauer und leiser. Tränen rannen von dem sonst so kühlen und beherrschten Gesicht des Dämonengenerals. Sonst interessierte ihn kein Leben. Er sonnte sich eher in der Qual seiner Feinde und Untergebenen. Sog genussvoll die Pein von ihnen auf und sah ihnen zu, wie sie langsam zu Grunde gingen. Vor allem liebte er es in die Menschenwelt hinaufzusteigen und dort Chaos und Unordnung zu sorgen. Wenn die dummen Menschen schreiend und ängstlich versuchten ihr erbärmliches Leben zu retten, konnte Zadei nicht anders, als über ihre Schwäche zu lachen und sich dabei zu amüsieren. Bis zu jenem Tag, an dem ihm sein dunkler Engel begegnet war. Auch wenn Titius eher zu den Dämonenengeln gehörte, sah Zadei in ihm bloß ein Geschöpf des Himmels. So Rein und Schön wie er war, war er auch zugleich schwach und zerbrechlich. Zadei war von Anfang an wie gebannt von seinem Engel. „Bist mir so nah und doch nicht mein“ flüstere Zadei mit zerbrochenem Herzen. Da er den leblosen Körper seines Engels noch fest an sich presste, flossen seine Tränen über die weiße Haut seines Engels und vermischten sich mit seinem Blut, ehe sie zu Boden fielen. „Titi, ich liebe dich“ sprach Zadei immer wieder auf seinen kleinen Engel. Nie konnte sein Engel ihm gehören, da sein Herz für jemand anderen schlug. Laures. Allein bei der Erwähnung diesen Namen, verstärkte sich der Krampf in Zadei und noch mehr Wasser sammelte sich in seinen Tränendrüsen. Warum musste es ausgerechnet Laures sein? Wieso hatte sein geliebter Engel nur für diesen missratenen Hund Augen und für ihn selbst nicht? „Ich werde dich nicht aufgeben Titi“ versprach Zadei leise und betete seinen Engel auf seine Arme. „Egal wie viele Jahre ich warten muss und selbst wenn ich durch den Tod gehen müsste, ich werde auf dich warten und wiederfinden. Und dann werde ich dir zeigen, wie sehr ich dich liebe. Nie mehr will ich dich verletzen und du wirst für immer mein sein.“ Mit gebrochenen Herzen und innerlich zerrissen, brachte Zadei seinen toten Engel ins Schloss. Oben im Ostturm ließ er einen gläsernen Sarg errichten, wo er Titius bettete, nachdem er ihn sauber gewaschen hatte. Das Blut entfernt und ihm ein weißes Leinentuch über seine schmale Hüfte gelegt hatte. Selbst jetzt sah sein geliebter Engel noch wunderschön aus. Wie eine Statue die jederzeit erwachen könnte, doch würde sein Engel nie wieder die Augen öffnen. Zadei würde nie wieder in seine lilafarbenen Amethysten Blicken. Jene Irden die ihn von Anfang an fesselten und ihm sein Herz stahlen, genauso wie der Rest dieses zierlichen Wesens. Titius sanfte und einfühlsame Art, sowie sein temperamentvolles und aufbrausendes Wesen hatte Zadei jeden Tag aufs Neue fasziniert. „Ich liebe dich, mein Engel mit deinen eiskalten Augen“ sprach Zadei ruhig zu ihm und strich dabei verträumt über die kühle Wange seines Engels. Betrübt fuhr er mit seiner Hand weiter, über Titius leblosen Körper, über seine Brust entlang. Dann nahm er die schlaffe Hand seines Engels und hauchte ihm einen Kuss drauf, während er mit einem verlorenen und zugleich sehnsüchtigen Blick zu Titius blickte. „Titi, bitte verzeih mir… verzeih mein geliebter Engel…“ Flashback Vergangenheit Ende „… verzeih mein Engel, ich war so ein Narr“ flüsterte Zadei betrübt und fuhr vorsichtig die Konturen der Feder nach. Ließen ein angenehmes Prickeln bei ihm zurück. Ja, Zadei machte sich Selbstvorwürfe. Wie konnte er nur diesem bezaubernden Wesen wie Titius es war, so wehtun? Wieso hatte er seine Eifersucht und Wut nicht unter Kontrolle gehabt, anstatt sie gegen seinen Engel einzusetzen? Zadei hatte sich dafür auch selbst verflucht und zugleich gelitten, als sein Engel im sterben lag. Doch diesen Fehler würde er nicht noch einmal begehen. Jetzt war Titi bei ihm und würde ihn nie wieder verlassen. Und Zadei hatte auch vorgesorgt, dass es so blieb. Damit er keinen Grund mehr hatte, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen und womöglich seinem geliebten Engel noch einmal dadurch zu verlieren. „Nie mehr Titi“ flüsterte Zadei leise zu der Feder. „Ich werde dir nicht mehr wehtun… im Gegenteil, ich werde dir zeigen wie sehr ich dich liebe und was du mir bedeutest, mein eiskalter Engel.“ Mit einem betrübten Schnauben legte Zadei die Feder weg. Das würde sich mit der Zeit legen, sagte sich Zadei. Auch wenn Titi nicht mehr so abweisend war, wie sein Engel damals… doch zierte heute eine gewisse Verständnislosigkeit sein schönes Gesicht. Als würde er nicht verstehen, was Zadei von ihm wollte. Warum er hier war und was Laures damit zu tun hatte. Konnte es vielleicht sein, das sich sein kleiner Engel nicht mehr daran erinnerte? Das würde zumindestens erklären, warum Titi ihn nicht erkannt hatte. Trotzdem würde er nicht nachgeben. Vielleicht war das ja eine Taktik von seinem Engel, damit er ihn von seiner Kette befreite, nur damit Titi zu Laures konnte. Und genau das wollte Zadei verhindern, was er auch unter allen Umständen durchsetzte. Vorsichtig legte Zadei die Feder in die Glastruhe und stellte diese zurück auf ihrem Podest. Mit einem liebevollen Blick strich er über das kühle Glas, ehe er sich umdrehte und dann das Zimmer verließ. Nachdem er noch vorsorglich hinter sich abgeschlossen hatte, kehrte Zadei zuerst in die Küche, wo er ein wenig Frühstück vorbereitete, ehe er damit in den Keller ging. Mal sehen ob sein süßer Engel schon wach war. Und wenn nicht, tja… ein spitzbübisches Lächeln lag auf seinem Gesicht, als er sich schon ausmalte, wie er dieses wundervolle Geschöpf wecken konnte. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)