Was nach der Rache kommt! von Keb (Kaiba x Tea) ================================================================================ Kapitel 18: Bei Anruf, bitte kommen! ------------------------------------ Kap 18: Bei Anruf, bitte kommen! Das Telefon klingelte und Mokuba ging dran. In der Zeit spähte ich auf mein Handy. Zehn Anrufe in Abwesenheit. Auch du Kacke! Der entwickelte sich langsam zum Stalker. Als ich wieder zu Mokuba hoch sah, legte er gerade auf und sagte: “Das war Seto. Er lässt dich bitte, zu ihm in die Firma zu kommen. Und du sollst gefälligst an dein Handy gehen.” Typisch. Erst bitten und dann gleich wieder einen was auf die Mütze geben, na so was hatte ich gerne. Stopp mal, hieß das, dass ich dem Anderen, dem Idioten, zu unrecht im Gedanken als Stalker bezeichnet hatte? Nein, auch wenn nicht alle zehn Anrufe auf sein Konto gingen, so war er dennoch lästig. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Mund aus. “Typisch dein Bruder,” sagte ich und stand auf. Bevor ich zur Wohnungstür ging, drehte ich mich noch einmal zu Mokuba um. “Das nächste Mal werde ich dich in dem Spiel schlagen,” prophezeite ich ihm lächelnd. Dann verließ ich die Wohnung, ging in meine, zog mich um und verließ dann meine Wohnung und auch das Haus. Auf dem Fußweg holte ich mein Handy raus um das Protokoll der Anrufe zu löschen. Dabei fiel mir auf, dass zwei Anrufe von Kaiba waren, die anderen acht von diesem Idioten. Und prompt rief der Idiot in diesen Moment erneut an. Was hatte der für ein Problem? War ein Nein so undeutlich zu verstehen? Hatte er nichts besseres zu tun, als mir auf die Nerven zu gehen? Und vor allem, er hatte sich das letzte Mal vor etwa drei Monaten gemeldet, warum rief er jetzt erst an? Von mir aus hätte er auch gar nicht mehr anrufen brauchen, aber nun gut. Ich drückte ihn weg und befreite mein Handy von seinen entgangenen Anrufen, steckte es ein und machte mich auf den Weg zur Kaiba Corp. Was Kaiba wohl von mir wollte? Ich war bisher nur zwei mal, wenn es hochkam, in der Kaiba Corp. gewesen. Die Gründe dafür wusste ich nicht mehr. Das war noch relativ am Anfang als ich Kaiba ´kennen lernte`. Es dauerte nicht lange und ich kam bei dem riesigen, turmartige Gebäude an. Wer auch immer dieses Gebäude entworfen hatte, litt mit großer Wahrscheinlichkeit an Größenwahn. Es passte aber irgendwie zu Kaiba. Früher hatte ich ihn auch für größenwahnsinnig gehalten, heute manchmal auch noch. Die große Glasschiebetür öffnete sich vor mir automatisch und ich betrat den Empfangsbereich, in dem auch die Rezeption war. So als würde ich zur Firma gehören, ging ich einfach an den Empfangsdamen vorbei. Ich wusste ja, wo ich hin musste. Doch eine der beiden Damen in schicker Uniform rief mir freundlich hinterher. “Entschuldigen Sie bitte. Wo möchten Sie hin?” fragte sie mich höfflich. Also blieb ich stehen, drehte mich zu ihr um und lächelte freundlich. “Mr Kaiba hat mich gerade angerufen. Er möchte, dass ich zu ihm komme,” verriet ich ihr mein Anliegen. Beinahe hätte ich mich viel förmlicher ausgedrückt, aber das wäre dann wahrscheinlich so rüberkommen, als würde ich sie veräppeln wollen. Überrascht zog sie eine Augenbraue hoch, was ihre Kollegin ihr gleich tat. Jeden Moment rechnete ich damit, dass sie anfingen zu lachen und sagen würden: “Da kann ja nun wirklich jede herkommen und das behaupten, nur um Mr Kaiba zusehen.” Doch sie lachten nicht. Ich an ihrer Stelle hätte es getan. Stattdessen griff die Dame nach ihrem Telefon, drückte einen Knopf und legte den Hörer ans Ohr. “Bitte warten Sie einen Moment. Ich finde für Sie heraus, ob er gerade in einer Besprechung ist oder Sie sofort empfangen kann,” informierte sie mich. Also wartete ich. Dann hörte ich sie in den Hörer fragen: “Hey, Jessica. Ist Mr Kaiba gerade in einer Besprechung?” Ehrlich gesagt, hatte ich jetzt erwartet, dass sie Jessica fragte, ob es stimmt, dass Kaiba mich angerufen hatte. Aber Fehlanzeige. “Ich frage, weil eine junge Dame gerade bei mir ist. Sie sagt, dass Mr Kaiba sie angerufen hat,” berichtete die Empfangsdame. Entweder war sie so gut trainiert, dass es sich nicht danach anhörte als würde sie mich für bekloppt halten oder sie tat es wirklich nicht. Sie nahm den Hörer vom Ohr, hielt eine Hand auf das Mikrophon und fragte mich dann freundlich: “Wie ist Ihr Name?” “Tea Gardner,” antwortete ich. Sie wiederholte meinen Namen für Jessica, dann legte sie auf. “Mr Kaiba ist noch für ungefähr fünf Minuten in einer Kurzbesprechung. Sie können, wenn Sie möchten, schon einmal nach oben fahren. Wissen Sie, wo Sie hin müssen?” sagte sie mir. Trinkt sie morgens eine Tasse Freundlichkeit? Es war keine aufgesetzte oder gestellte oder nervige Freundlichkeit. Aber es war für mich ungewöhnlich so jemanden in einer so riesigen Firma zu begegnen, der so freundlich und nett war. Die meisten, die ich bisher in anderen großen Firmen begegnet war, waren immer alle unhöfflich und überheblich gewesen. Zu gegeben, in so vielen großen Firmen war ich auch noch nicht. Aber so stellte ich mir das immer vor, gerade wenn man einmal eine schlechte Erfahrung gemacht hatte. Das ist aber eine andere Geschichte. “Danke! Ja, ich weiß, wo ich hin muss,” lächelte ich und setzte meinen Weg zum Fahrstuhl fort. Ich drückte den Knopf damit der Fahrstuhl kam, was auch nicht lange dauerte. Stieg ein und drückte dort den Knopf für das oberste Stockwerk, wo Kaiba sein Büro hatte. Die Chefetage! Irgendwie musste ich über diesen Begriff schmunzeln. Kaiba war so alt wie ich, ging in die gleiche Klasse wie ich und doch besaß er seine eigene weltweit expandierende Megafirma. Schon irre so was. Und auf komische Weise war ich stolz auf Kaiba. Obwohl er nicht mein Freund war. Der Fahrstuhl brachte mich sehr schnell zu meinem Ziel und mit einem Bing öffnete sich die Fahrstuhltür. Kaibas Sekretärin saß an ihrem Schreibtisch und tippte etwas in ihren Computer ein. “Guten Tag, mein Name ist Tea Gardner. Kai… Mr Kaiba wollte mich sprechen,” gab ich meine Anwesenheit bekannt. Jessica, die Sekretärin von Kaiba, eine junge Dame im Alter von etwa 25 Jahren, schöne lange braune Haare und ebenso schöne braune Augen, sah von ihrem Computer zu mir auf und lächelte genau so freundlich wie die Empfangsdame. Vielleicht schnüffeln sie ja alle heimlich Lachgas oder so? Bis auf Kaiba. Tea, Schwachsinn, hör auf so einen Blödsinn zu denken, tadelte ich mich. “Hi! Ich bin Jessica O´Neil, die Sekretärin von Mr Kaiba. Freud mich Sie kennen zu lernen,” sagte sie und schüttelte mir die Hand. “Mr Kaiba wird gleich fertig sein. Bitte, setzen Sie sich doch so lange dort auf das Sofa,” meinte Jessica und deutete auf ein sehr bequem aussehendes Sofa an einer langen Fensterfront. Ich bedankte mich bei ihr und ging zum Sofa, setze mich hin und schaute mich in Ruhe um. Währenddessen war Jessica aufgestanden und kam zu mir rüber. “Möchten Sie vielleicht etwas trinken. Kaffee oder Tee?” bot sie mir an. “Einen Kaffee bitte. Wenn es Ihnen keine Umstände macht,” nahm ich das Angebot an. Jessica wedelte mit ihrer rechten Hand und sagte: “Ach was, das macht mir keine Umstände.” Ein paar Schritte weiter verschwand sie in einem Nebenraum und kam Augenblicke später mit einer Tasse Kaffee in der Hand zurück. “Ich habe Sie gar nicht gefragt, ob Sie Milch oder Zucker benötigen,” meinte Sie, wobei sie sich selbst scheinbar einen Vorwurf machte. Nun machte ich meinerseits eine wegwerfende Handbewegung. “Machen Sie sich darüber keine Gedanken. Ich trinke ihn schwarz,” versuchte ich sie zu beruhigen. Was auch klappte, denn sie lächelte und stellte die Tasse ab, woraufhin ich mich bedankte. “Wie ist es eigentlich so für Kai… Mr Kaiba zu arbeiten?” fragte ich neugierig, bevor ich wirklich drüber nachgedacht hatte. Ich mal wieder. Jessica war gerade im Begriff sich an ihren Platz zurück zu begeben, als ich sie fragte, blieb sie stehen und drehte sich zu mir um. “Nun, ich arbeite schon seit einigen Jahren für Mr Kaiba. Es ist wie bei anderen Jobs auch. Mal gibt es schwere Zeiten und dann gibt es auch welche, wo es Spaß macht. Mr Kaiba ist zwar manchmal ziemlich übellaunig, aber er ist ein sehr fairer Chef. Ich arbeite gerne für ihn,” gestand sie mir. So viel Offenheit hatte ich wirklich nicht erwartet. “Ja, übellaunig, das bin ich wirklich manchmal,” drang plötzlich Kaibas Stimme zu uns. Er stand an der Tür zu seinem Büro und hatte schon die Hand nach der Türklinke ausgestreckt. “Manchmal? Jetzt untertreiben Sie aber,” lächelte Jessica und setzte ihren Weg fort. Zu meiner Verwunderung erwiderte Kaiba nichts darauf. Als sie sich auf ihren Platz hinter dem Schreibtisch setzte, stand Kaiba plötzlich vor mir. “Wozu hast du eigentlich ein Handy, wenn du nicht rangehst?” fragte er mich plötzlich. Na ja, so plötzlich ja eigentlich auch nicht. “Damit du mich nicht stalken kannst,” grinste ich. Überrascht zog er seine rechte Augenbraue hoch. Nein, wie süß. Es war zum Niederknien. Er schüttelte den Kopf. “Wie auch immer. Danke, dass du gekommen bist. Lass uns in mein Büro gehen,” sagte er und lud mich mit einer Handbewegung Richtung Tür zum Eintreten ein. Ich folgte der Einladung und stand auf. “Angeber,” murmelte ich. Eigentlich sollte dies nur für seine Ohren bestimmt gewesen sein, aber offensichtlich war es doch etwas lauter, denn Jessica grinste auf einmal. Na was soll´s. Kaiba hingegen irritierte diese Bemerkung. Als wir im Büro waren, schloss er die Tür und sah mich an. “Wieso Angeber?” wollte er wissen. Ich piekste mit meinem Zeigefinger gegen sein rechte Schulter. “Weil du nun mal einer bist. Ganz einfach,” griente ich. “Ich bin kein… Ach was soll es,” gab er sich geschlagen. Schade, das Spiel hatte mir gerade Spaß gemacht. “Wollte dich doch bloß ärgern, weil du gerade gesagt hast ´mein Büro`. Tut mir leid,” entschuldigte ich mich für mein Benehmen. “Also? Warum sollte ich kommen?” “Nun, so viel ich weiß, tanzt du ja gerne. Es ist so, dass ein Kunde von uns ein Video drehen möchte. Dafür braucht er noch Tänzer. Und da habe ich mir gedacht, dass du dich vielleicht dort vorstellen möchtest,” verriet er mir den Grund. Mein Herz machte Luftsprünge. Ein Videodreh?! Wie cool war das denn? “Was echt? Das ist ja der Hammer!” strahlte ich. Ich konnte mein Glück kaum fassen. “Wenn du willst schlage ich dich dafür vor. Was meinst du?” fragte er. Ich konnte einfach nicht anders. Stürmisch umarmte ich Kaiba, wobei ich ihn fast zu Boden riss. Zu dem gab ich ihm noch einen Kuss auf die Wange. “Ja, ja, ja! Das wäre super, Kaiba! Würdest du das wirklich für mich machen?” “Natürlich, sonst würde ich es dir doch gar nicht anbieten,” versicherte er mir, der noch von der Umarmung und dem Kuss überrumpelt war. Unfassbar! Kaiba verhalf MIR wirklich zu einem Job. Einen Tanzjob! Wie cool war das denn! “Nach deiner Reaktion zu urteilen, heißt das wohl ja,” meinte Kaiba lächelnd. Noch immer umarmte ich ihn und sog seinen Duft ein. Ich schwebte auf Wolke Sieben. Kitschig, ich weiß, aber mir egal. Es war so ein unglaublich schönes Gefühl ihn zu umarmen. Ihn so nah bei mir zu wissen. Meine Arme lösten sich von ihm. Wenn ich ihn jetzt nicht losgelassen hätte, denn wäre ich mit ziemlicher Sicherheit in Ohnmacht gefallen. Und das wollte ich nicht. Wäre doch echt peinlich. Auch wenn ich die Umarmung löste, blieben meine Hände auf seiner Schulter ruhen und ich schaute ihm in seine schönen eisblauen Augen. “Weiß man schon, wer der Choreograph sein wird?” fragte ich neugierig. “Ja, er soll ein ziemlich berühmter sein. Mir hat der Name nichts gesagt, aber das heißt nichts. Immerhin habe ich sonst mit Videodrehs und Tanz nichts zu tun. Vielleicht kennst du ihn ja. Sein Name ist Raul Fernández,” antwortete Kaiba. Beinahe wäre ich wirklich in Ohnmacht gefallen. Gott sei dank hatte Kaiba seine Hände vor ein paar Minuten auf meine Hüften gelegt und so bliebe ich stehen. “Ist er so gut, dass du schon bei seinem Namen fast in Ohnmacht fällst,” witzelte Kaiba. “Tja, er ist wirklich einer der besten,” gestand ich. Das Büro fing an sich um mich zu drehen. Der Choreograph war also Raul Fernández! Ein Hammerschlag folgte dem Nächsten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)