Was nach der Rache kommt! von Keb (Kaiba x Tea) ================================================================================ Kapitel 16: Schluss und vorbei! ------------------------------- Kap 16: Schluss und vorbei! Das Ende einer Klassenfahrt “Begreif es endlich: Es ist aus!” knurrte Kaiba ungehalten. Sein Geduldsfaden war so gut wie gerissen. Aber eine gewisse Dame schien dies nicht sonderlich zu interessieren oder sie wollte ihn wirklich auf die Palme bringen. Was ihr auch gelingen würde, wenn sie so weiter machte. “Aber ich liebe dich doch!” versicherte Kati ihm. “Das hatten wir alles schon. Begreif es. Lass mich zu frieden,” murrte er. Kati wollte gerade etwas sagen, als ich durch die Tür hereinkam und die beiden unterbrach. “Tut mir leid! Lasst euch nicht stören,” entschuldigte ich mich. So schnell ich nur konnte, ohne das es nach rennen aussah, ging ich an den beiden vorüber. “Es ist alles deinen Schuld, Gardner!” rief Kati hinter mir her. Verwundert blieb ich stehen und drehte mich zu ihr um. “Bitte? Was ist meine Schuld?” wollte ich wissen. Ich war gespannt was für Anschuldigungen sie mir an den Kopf werfen würde. “Wegen dir wollte Kaiba nicht mit mir schlafen, wegen dir macht er mit mir Schluss,” schuldigte sie mich an. Sprachlos stand ich da. Genauso Kaiba. Mit so etwas hatten wir beide nicht gerechnet. “Wie kommst du denn auf das schmale Brett?” hakte ich nach. “Immer machst du ihm schöne Augen. Kein Wunder das er keine Lust hat,” schimpfte sie. Ich verstand die Welt nicht mehr, oder besser gesagt, verstand ich Kati nicht mehr. Das was sie von sich gab, ergab für mich überhaupt keinen Sinn. Mein Gesicht wurde langsam rot, als in mein Unterbewusstsein sickerte, dass sie sagte, dass ich Kaiba schöne Augen machen würde. Ganz Unrecht hatte sie ja nicht. Aber trotzdem! Ich spannte niemanden ihren Freund aus. “Hörst du dir eigentlich selbst zu?” fragte Kaiba. “Das ergib alles keinen Sinn.” “Und wie es einen Sinn ergibt! Immerhin schaust du ihr auch ständig hinter her. Wieso bist du dann überhaupt mit mir zusammen gekommen, wenn du dieser Person nach geierst?” forderte Kati eine Antwort und deutete dabei mit dem Zeigefinger die ganze Zeit auf mich, was ich ziemlich unhöfflich fand. Moment mal! Was heißt hier überhaupt dieser Person? Ich hatte immer noch einen Namen. “Das es mit uns nicht geklappt hat, hat ganz bestimmt nichts mit Tea zu tun,” sagte Kaiba bestimmt. “Womit dann?” wollte Kati wissen. Genervt seufzte Kaiba. “Bist du so blöd oder tust du nur so? Es hat damit was zu tun, dass du fremdgegangen bist! Das ist der Grund! Und jetzt lass mich endlich zu frieden!” stieß er genervt aus und verschwand aus dem Gang. Sein Geduldsfaden war endgültig gerissen. Verständlicherweise. Katis Verstand schien wie ein störrischer Esel zu sein. Zurück blieben Kati und ich. Und eine unerträglich drückende Stimmung. Ganz deutlich spürte ich, dass Kati mich regelrecht aufspießte mit ihrem Blick. Mann, konnte die Frau nervig sein. “Na zu frieden?! Jetzt hast du ja das bekommen was du wolltest,” warf sie mir vor. “Spinnst du?!” war das einzige das ich erwiderte, denn weiteres konnte ich nicht sagen, da Kati mir eine Ohrfeige verpasste. Starr vor Erstaunen schaute ich sie aus aufgerissenen Augen an und hielt eine Hand gegen die getroffene Stelle. “Du hast sie wirklich nicht mehr alle. Kein Wunder das Kaiba dich nicht mehr will. Du bist genauso verrückt wie Yamato,” platzte es aus mir heraus. Noch bevor Kati in irgendeiner Form reagieren konnte, tat ich es Kaiba gleich und ging. Was fiel dieser Person ein mich zu schlagen? Ich war außer mir vor Wut. Am liebsten hätte ich ihr ebenfalls eine Ohrfeige verpasst, aber ich wurde so erzogen, dass ich nicht gleiches mit gleichem vergelte. Also sah ich darüber hin weg und fluchte lieber im Stillen über sie. Und über so jemanden hatte ich mir Sorgen gemacht. So etwas dummes. Ausgerechnet jetzt lief ich unserem Lehrer über den Weg, der mich nun voll textete wegen der Abfahrt morgen. Ich hörte ihm nicht zu. Mir gingen so viele andere, wichtigere Dinge durch den Kopf, dass es mir egal war was er sagte. Außerdem kam es mir so vor, als ob er das Gleiche von vorhin von sich gab. Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte er auf zu reden und ich konnte zu mein Zimmer gehen. Meine Laune war im Minusbereich. Super! Gerade wollte ich den Gang abbiegen, der zu den Mädchenzimmern führt, da fing Kaiba mich ab. Erstaunt musterte er meine Wange, die von Katis Hand geschunden war. “Was ist denn passiert?” fragte er vorsichtig. Glaubte er, dass ich ihn gleich anbrüllen würde oder so? Wahrscheinlich lag das an meinem Gesichtsausdruck. “Nichts besonderes,” sagte ich. Aber er kaufte es mir nicht ab. Stattdessen legte er seinen Kopf schief und betrachtete die Stelle genauer. Erschrocken riss er die Augen auf. “Kati hat dir eine Ohrfeige verpasst? Spinnt die jetzt total!” zischte Kaiba. “Lass gut sein, Kaiba. Sie war sauer und enttäuscht. Schwamm drüber,” murmelte ich. Plötzlich spürte ich Kaibas sanfte, weiche Lippen auf meiner geschundenen Wange. Hitze breitete sich auf meinen Gesicht und in meinem Körper aus. Sein warmer Atem kribbelte auf meiner Haut. Viel zu kurz war dieser Moment und ich seufzte leise enttäuscht, als Kaiba sich von mir löste. “Besser?” fragte er leise. Er brauchte nicht laut reden, denn er stand dicht vor mir, so dass ich noch immer seinen Atem spürte. Im meinem Kopf drehte sich alles und ich versuchte nach einer Antwort zu suchen. Doch es gelang mir nicht. Eine Weile standen wir nur so da. Dicht an dicht. Dann endlich hatte sich mein Gehirn etwas beruhigt und eine Antwort gefunden. “Nein, noch nicht ganz,” murmelte ich verlegen. Die Stelle tat überhaupt nicht mehr weh, aber das schon bevor ich auf Kaiba getroffen war. Aber das musste er ja nicht wissen. Diese Chance durfte ich mir einfach nicht entgehen lassen. Wieder legten sich Kaibas Lippen auf meine Wange. Es war so ein unbeschreiblich tolles Gefühl. Sein Geruch konnte ich dieses Mal intensiver wahrnehmen. Oh, ich liebte diesen Geruch so sehr. Seine Lippen lösten sich wieder viel zu früh, aber protestieren war mir zu peinlich. “Jetzt besser?” fragte er mich erneut. “Na ja, schon etwas,” stammelte ich. “Dann muss ich wohl…” er beendete seinen Satz nicht, stattdessen küsste er flüchtig meine Wange erneut, bevor sich seinen Lippen auf meine legten. Mir blieb der Atem weg. Es war zwar nicht der erste Kuss mit ihm, aber irgendwie war es anders. Seine Lippen ruhten eine Weile auf meinen. Plötzlich stupste er mit der Zunge gegen meine Lippen und wartete auf Einlass. Zögernd öffnete ich etwas meine Lippen. Kaibas Zunge stieß gegen meine Zähne, die ich zusammen gebissen hatte. Gott, war mir das alles peinlich. Wie eine Anfängerin benahm ich mich. Okay, es war auch mein erster Zungenkuss. Ich machte meine Zähne auseinander. Seine Zunge berührte meine und ich stöhnte leise. Es fühlte sich anders an, als ich immer gedacht hatte. Es fühlte sich toll an. Ich war mir nicht sicher, was ich tun sollte. Kaiba hingegen schien genau zu wissen, was er tat. Beneidenswert. Er durch forstete meine Mundhöhle sanft und vorsichtig mit seiner Zunge, wobei er immer wieder gegen meine Zunge stieß. Gerade als ich endlich begriff, was ich zu tun hatte, hörten wir Stimmen den Gang entlang kommen. Sofort verschwand Kaibas Zunge und seine Lippe. Erst wagte ich gar nicht die Augen auf zu machen, die ich die ganze Zeit über geschlossen hatte, aber ich merkte, dass Kaiba mich an sah. Langsam öffnete ich meine Augen und sah das Eisblau. Er stand immer noch dicht vor mir, sogar noch dichter als zuvor. “Merk dir, wo wir aufgehört haben,” flüsterte er und entfernte sich ein paar Schritte von mir. Wie versteinert stand ich da, zu nichts fähig und starrte vor mich hin. Die Stimmen waren schon fast bei uns. Da packte Kaiba mich an beiden Schultern und küsste mich erneut. Dieses Mal flüchtig. “Wir sehen uns nachher,” sagte er und verschwand aus meinem Blickfeld. Eigentlich wollte ich noch etwas zu ihm gesagt haben, aber es ging einfach nicht. Um eine Ecke kamen die Besitzer der Stimmen, es waren ein paar Jungen und Mädchen aus meiner Klasse, die sich amüsiert unterhielten und an mir vorbei gingen ohne wirklich von mir Notiz zu nehmen. Zum Glück! Denn hätte mich jemand angesprochen, ich hätte nicht antworten können oder schlimmer noch, nur gebrabbelt. Noch immer hatte ich das Gefühl, dass Kaibas Lippen auf meinen lagen und dass seine Zunge noch immer forschte. Aber das war nur Einbildung. Leider! Meiner erster Zungenkuss! Ich konnte es noch immer nicht richtig glauben. Und er war gut, dafür das ich nichts gemachte hatte. Wie durch ein Donnerschlag kehrten Kaibas Worte in meinen Kopf zurück. Merk dir wo wir aufgehört haben. Sollte das etwa heißen, dass er… Mir stieg die Schamesröte ins Gesicht. Vielleicht nicht unbedingt das, aber er wollte mich küssen. Vor Freude drehte ich mich einmal um meine eigene Achse. Aber wann würde es sein? Würde ich es das nächste Mal schaffen mit zu machen? Ich drückte mir selbst fest die Daumen. Nach dem sich mein Kopf und mein Herzschlag etwas normalisiert hatten, kehrte ich in mein Zimmer zurück, wo Mai und die anderen Mädels, ihre Koffer bereits packten. “Na du. Wo warst du denn die ganze Zeit?” wollte Mai wissen, während sie ein Top in den Koffer stopfte. “War ein bisschen spazieren,” antwortete ich, was ja nicht gelogen war, aber auch nicht die ganze Wahrheit. “Also wenn spazieren gehen so glücklich macht, dann sollte ich vielleicht auch häufiger das machen,” meinte Mai. Sie bemerkte auch einfach alles. “Ja, das solltest du vielleicht. Hier gibt es einen See, dort kann man sich wunderbar entspannen,” sagte ich und holte meinen Koffer aus den Schrank hervor. “Guter Tipp. Oder sollte ich mich lieber von einen gut aussenden attraktiven Kerl küssen lassen?” bohrte sie weiter. Locker lassen konnte sie auch schlecht. “Vielleicht. Wenn es etwas bringt,” redete ich leicht daher. Mai kam zu mir und legte einen Arm um meine Schultern. “Gib es zu. Dich hat gerade jemand geküsst, den du gerne magst,” versuchte Mai es aus mir heraus zu kitzeln. “Echt? Erzähl, Tea. Wer ist es?” mischte sich nun auch noch Serenity ein. “Niemand. Mai bildet sich etwas ein,” meinte ich ruhig. Mensch Mädles, lasst mich doch einfach. Ich finde es viel schöner, wenn ihr es noch nicht wisst. Irgendwann werde ich es euch schon erzählen. “Kann ich mir zwar nicht vorstellen, dass ich mir da was einbilde, aber nun gut,” gab sich Mai endlich geschlagen und packte weiter ihre Sachen. Zu meiner Erleichterung hakten sie nicht weiter nach. Weder Mai noch Serenity. Stattdessen redeten wir über Mai und Joey, was wieder um Mai versuchte abzublocken. Ohne großen Erfolg. Nach knapp zwei Stunden waren wir mit dem Packen fertig. Mit der Welt auch. Die Sonne war schon untergegangen und wir beschlossen noch etwas in den Gemeinschaftsraum zu gehen und mit den Jungs etwas zu reden. Kaiba sah ich diesen Abend nicht mehr. Am nächsten Morgen mussten wir früh aufstehen. Während der Bus draußen bereits auf uns wartete, quälten wir uns aus den Betten und anschließend ärgerte sich Mai wieder mit ihrer Löwenmähne rum. Ich zog sie damit auf, dass ich zu ihr sagte: Du siehst aus, als hättest du eine wilde Nacht hinter dir. Sie wusste genau, worauf ich anspielte. Wie durch ein Wunder schafften wir es den Zeitplan einzuhalten und fuhren los. Schon wieder konnte ich nicht bei meinen Freunden hinten sitzen. Die wollen mich wohl verarschen. Dieses Mal saß ich neben einem Jungen, den ich zwar von sehen her kannte, immerhin gingen wir ja in die gleiche Klasse, aber sein Name wollte mir einfach nicht einfallen. Enttäuscht war ich darüber, dass ich wieder nicht bei meine Freunden sitzen konnte, aber auch das ich leider nicht neben Kaiba saß, wie bei der Hinfahrt. Aber so ist das Leben. Man kann nicht alles haben. Außerdem wusste ich nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte, nach unserem Kuss. Im Gegensatz zu der Hinfahrt, war die Fahrt zurück viel kürzer. So schien es jeden falls, obwohl wir gelegentlich in einen Stau geraten waren. Es dämmerte bereits als wir in Domino City ankam und an der Schule aus dem Bus stiegen. Mein Körper war nach der Fahrt so verkrampft, dass ich mich erst einmal genüsslich streckte, als ich aus dem Bus kam. Mitten beim Strecken wurde ich angerempelt und ich hätte fast das Gleichgewicht verloren, konnte es doch verhindern hinzufallen und drehte mich um. Kaibas eisblaue Augen sahen mich an. “Du stehst im Weg,” brummte er. Na nu? Was war denn jetzt los? Wieder einer seiner berühmten berüchtigten Stimmungsschwankungen? Oder war er einfach nur müde? Immerhin hatte er die ganze Fahrt neben unserer Quasselstrippe der Klasse gesessen. Da kann man nur schlechte Laune bekommen. Oder bereute er vielleicht, dass er mich mit Zunge geküsst hatte? “Hättest ja einen anderen nehmen können,” entgegnete ich ihm lächelnd. Seine Augenbrauen gingen kurz nach oben und dann wieder in ihre normale Position. “Tut mir leid. Aber dieser Typ…” er deutete auf unsere Quasselstrippe, “…nervt ungemein.” “Kann ich mir vorstellen,” lachte ich. “Soll ich dich mitnehmen? Roland holt mich gleich hier ab,” bot er mir an und ich nahm dankend an. Roland war ein Angestellter von Kaiba, der ihn überall hinfuhr. Sozusagen Kaibas privates Taxiunternehmen. Wenn Kaiba nicht gerade selbst fuhr oder flog. “Kommt Mokuba nicht?” wollte ich wissen. “Nein, aber er ist sicher schon bei mir in der Wohnung,” antwortete Kaiba. Wir waren die letzten, die noch auf den Schulhof standen. Selbst die Lehrer waren schon nachhause. “Hat mich nur gewundert, weil er sonst immer gleich um eine Ecke geflitzt kommt,” schmunzelte ich. “Das stimmt allerdings,” grinste Kaiba kurz. Da kam auch schon Roland angebraust in der schwarzen Limousine von Kaiba. Roland begrüßte uns und wir stiegen ein. Bei der Begrüßung fiel mir auf, dass Roland etwas stutzte darüber, dass ich mit fahren würde, was ich schon irgendwie lustig fand. Es war schon ein tolles Gefühl wieder zu hause zu sein. Auch wenn man nicht so lange weg war. Ich bedankte mich noch bei Kaiba und Roland für das Mitnehmen und sagte kurz noch Mokuba hallo, dann verschwand ich in meiner eigenen Wohnung. Das erste was ich gleich machte, war die Balkontür zu öffnen und die abgestandene Luft aus der Wohnung zu lassen. Da ich so wieso schon an dieser Tür stand, trat ich auf den Balkon und genoss die Aussicht von hier. Viel konnte man zwar nicht sehen, wegen den anderen Häusern, aber das was man sehen konnte war schön. Gerade der Park, der unweit entfernt lag. Kaiba schien die gleiche Idee gehabt zu haben, denn er kam auch auf den Balkon. “Na, lange nicht gesehen,” scherzte ich. “Sehr lange her,” erwidert Kaiba. “Wollte nur mal kurz Luft schnappen,” erzählte ich. “Habe ich mir schon beinahe gedacht,” erwiderte Kaiba lächelnd. Leider war sein Lächeln immer so kurz. Plötzlich stand Kaiba vor mir. Seine Lippen legten sich für einen winzigen Bruchteil einer Sekunde auf meine, dann war er wieder weg. “Gute Nacht,” sagte er, bevor er in seiner Wohnung verschwand. Hätte es nicht ein längerer Gute-Nacht-Kuss sein können? Seufzend ging ich in meine Wohnung zurück und schloss die Balkontür, da ich gleich ins Bett gehen wollte und keine Lust hatte noch mal hinzugehen. Auf dem Weg ins Schlafzimmer ging ich an meinem Telefon vorbei und bemerkte, dass mein AB blinkte. Eine neue Nachricht. Komisch, wer mag das sein? Ich drückte auf den Knopf um die Nachricht abzuhören. Im nachhinein ärgerte ich mich, dass ich es nicht erst am nächsten Tag abgehört hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)