Was wäre wenn.... ? von Schreibfee_86 (es liebe wäre...) ================================================================================ Kapitel 1: Kein anderer Weg --------------------------- Der junge König hatte nun seit Stunden Verhandlungen geführt, jedoch mit einem Ergebnis das ihn nicht zufrieden stimmte, aber es gab keinen anderen Weg. Seine Mutter hatte dem auch nur zögerlich zugestimmt, doch hatten sie eine Wahl? Die königliche Familie stand mit dem Rücken zur Wand und wenn sie keinen Krieg riskieren wollten, mussten sie auf dieses Bündnis eingehen. Seufzend stand der junge König am Fenster und raufte sich die pechschwarzen Haare. „König Van?“ hallte die Stimme von Boris durch den Raum. Van drehte sich zu dem alten Mann um, er war der erste Berater des Königs, auch er hatte diese Entscheidung bejaht. „Die königlichen Boten, des Landes Luminika, sind gerade abgereist.“ Die Boten, die diese Nachricht überbracht haben, hatten sich soeben auf den Weg zurück ins Wüstenland begeben. In Luminika wurden sie bereits sehnsüchtig von ihrem tyrannischen König erwartet. Ja, er war ein furchtbarer Mann und König, Van war ihm nur einmal begegnet als er Luminika besucht hatte. Die Leute, die dort lebten mussten ein sehr einfaches Leben führen. Andere wieder rum kämpften täglich ums Überleben. Die meisten hatten zu wenig Geld, viele Kinder hungerten, die Eltern, immer auf der Suche nach einer zusätzlichen Arbeit, um ihren Kindern ein Abendessen präsentieren zu können. Van lief ein Schauer über den Rücken, wenn er daran dachte, dass dieser furchtbare Mann, demnächst mehr zugriff auf Fanelia hatte. Dieser Mann hatte nichts mit einem großherzigen König gemein, er war Machtbesessen und häufte Geld und Reichtum an, während seine Landsleute hungerten. Doch sie hatten einfach das größere Heer, Van wollte seinem Land keinen Krieg zumuten. Der Tod seines Vaters nagte immer noch an den Leuten und an ihm selbst ganz besonders. Manchmal fragte sich Van, ob dieser genau so entschieden hätte. Van wandte sich dem alten Mann zu. „Mit „königlich“ haben diese Leute wohl nicht im Geringsten zu tun.“ Murmelte Van, der alte Boris sah ihn mitfühlend an. „Ja, da habt Ihr leider Recht, Majestät.“ Meinte der alte Mann und verließ das Zimmer. Varie stand nun in der Tür und betrachtete ihren Erwachsenen Sohn. Er war nun bereits seit zwei Jahren der König von Fanelia. Eigentlich war es damals viel zu früh gewesen, ihrem Sohn eine solche Last aufzuerlegen. Doch er war in seine Aufgabe hinein gewachsen, ja, er war ein erwachsener Mann geworden, er liebte sein Land und die Menschen, die es bewohnten, niemals würde er zulassen, das Fanelia zerstört wird. Ihr Sohn war ein guter König, jedoch nagten viele Selbstzweifel an ihm. Sie musterte ihren Sohn, ja, er hatte sich so sehr verändert, nichts erinnerte mehr an den schlaksigen Jungen, der er vor wenigen Jahren noch gewesen war. Nein, er war ein durchtrainierter Mann, mit schwarzem Haar und unendlich schönen braunen Augen, wie sie fand. Sie konnte Unsicherheit in seinem Blick erkennen und trat auf ihn zu. „Van!“ flüsterte sie liebevoll und strich ihm über die Wange. Er war alles was sie noch hatte, ihr Mann war gefallen und ihr ältester Sohn einfach verschwunden. Noch heute suchten Männer nach ihrem Sohn, ohne Erfolg. Deshalb würde sie alles tun, um das einzige Kind das sie noch hatte zu schützen. „Van. Lass es erst einmal auf dich zu kommen. Vielleicht… vielleicht ist die Prinzessin Luminikas anders als ihr Vater.“ Sprach sie leise. Jedoch konnte sie an Van Blick erkennen, dass ihre Stimme nicht die Überzeugung sprach, so wie sie es gerne gehabt hätte. Mit hochgezogenen Augenbrauen stand ihr Sohn vor ihr. Ein spöttisches Lachen konnte der junge König nicht unterdrücken. Varie strafte ihn mit einem strengen Blick, der aber auch schnell wieder verflogen war, ihr Blick wurde nachdenklich und abwesend. „Was ist denn los, Mutter?“ fragte Van und legte seine Hände auf ihre Schultern. Sie sah zu ihm auf, in die warmen braunen Augen. „Es ist nur… ich hatte mir für dich immer gewünscht, dass du einmal aus Liebe heiraten würdest, so wie dein Vater und ich. Stattdessen bekommst die Tochter eines Kriegtreibers vorgesetzt.“ Sagte sie und ihre Stimme schwankte, tränen sammelten sich in ihren Augen. Van umarmte seine Mutter liebevoll. „Es ist schon in Ordnung, Mutter, wenn Fanelia dafür unbeschadet bleibt, so zahle ich diesen Preis gern.“ Er löste sich von ihr und sah ihr ins Gesicht. Vorsichtig wischte er ihr die Tränen aus dem Gesicht. Sie nickte ihm nur zu, sie kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen in ihr an. Sie liebte ihren Sohn und er war zu einem verantwortungsbewusstem Mann und König herangewachsen. „Ja, ich werde dann mal die weiteren Vorbereitungen treffen.“ Sagte Varie schnell und drehte sich um. Sie wollte nicht, dass ihr Sohn sie weinen sah, er hatte wirklich genug Probleme. Rasch verließ sie das Zimmer, sie musste eine der Zofen auswählen, die sie der Luminikanischen Prinzessin zur Verfügung stellen würde. Sie machte sich auf den Weg zu ihrem Pausenzimmer. Als sie dort ankam, erblickte sie Maria, ein Mädchen, das gerade ihren Dienst im Palast begonnen hatte, ein ausgesprochen hübsches Mädchen, lange blonde Haare und blaue Augen. Sie war noch etwas zurückhaltend und scheu, aber sie machte ihre Arbeit sehr gut. „Maria, wärst du so lieb und würdest das Zimmer neben dem meines Sohnes herrichten, wir erwarten einen Gast. Und sobald die Frau eingetroffen ist, wirst du dich um sie kümmern, bitte.“ Sagte Varie sanft. Das Mädchen sah mit ihren blauen Augen zu ihr auf. „Ja, Mylady, ich werde mich sofort darum kümmern.“ Erwiderte das Mädchen eilig und verbeugte sich. Dann flitzte sie auch schon an Varie vorbei. Mit einem sanften lächeln sah Varie dem jungen Mädchen nach. Varie versuchte sich die ganze Zeit vorzustellen wie diese junge Prinzessin wohl sein mochte, bis vor wenigen Stunden wusste sie nicht einmal das der alte Lou Luminik überhaupt eine Tochter hatte. Wie hatte er das so viele Jahre geheim halten können? Nachdenklich zog sich die Königin in ihr Gemach zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)