Maidensammler und Wächter von Leillia (Verbotene Liebe) ================================================================================ Kapitel 9: Endlich wieder da und neues Familienmitglied ------------------------------------------------------- Kapitel 9: Endlich wieder da und neues Familienmitglied Langsam ging die Klinke hinunter, aber er sah nicht von seiner Zeitung auf. Es war bestimmt nur Yamino, der einen Klienten brachte. „Hallo?“, ertönte eine unsichere, ihm sehr bekannte Stimme. Sofort sah er auf und starte ungläubig seine Besucherin an. Es kam Loki wie ein Traum vor, dass sie nun im Raum stand und ihn ansah. Der Detektiv erhob sich und fragte: „Mayura? Bist du es wirklich?“ Es war unvorstellbar, dass sie es war, es musste ein Traum sein. Sie war doch spurlos verschwunden. Oder war sie es wirklich? „Ja.“, murmelte sie und nickte, „Ja, ich bin es…“ Kaum hatte sie das letzte Wort gesagt, brach sie zusammen. „Yamino!“, rief er. Sofort kam sein Sohn in den Raum und sah die am Boden liegende Mayura. „Soll ich sie in ein Zimmer bringen?“, fragte er. Der Junge nickte und antwortete: „Ja. Ich werde mitkommen.“ Als sie das Zimmer erreicht hatten, wurde die junge Frau in ein Bett gelegt und Loki stellte sich einen Stuhl neben das Bett. Die Stiefel hatten sie ihr vorher ausgezogen und den Rucksack neben das Bett gestellt. „Ich warte hier, bis sie wieder aufwacht. Du kannst wieder gehen. Ich rufe dich, wenn etwas ist.“, flüsterte Loki und Yamino nickte. Dann verließ der ‚älter’ das Zimmer. Nun nahm der Detektiv auf dem Stuhl platz und betrachtete seine beste Freundin. Sie hatte eine frische, rosige Haut und schien auch keine Verletzungen zu haben. Auch war ihm ihre Bekleidung aufgefallen. Es waren eindeutig Reitsachen und sie sahen recht teuer aus. Wo auch immer sie gewesen war, man hatte sie gut behandelt. War sie wirklich bei dem Maidensammler gewesen? Wenn ja, wieso war sie dann nun nicht mehr da? Er wusste, dass diese Dämonen gut mit ihren Opfern umgingen und diese nicht zu leiden hatten. Allerdings wusste er auch, dass sie nicht zu ließen, dass diese ihren Aufenthaltsort verlassen konnten. Und wenn es doch jemand schaffte, wurde er eigentlich sofort wieder geholt… Nach fünf Stunden gähnte Mayura und schlug die roten Augen auf. Erfreut lächelte der Gott und drückte ihre Hand. Er hatte sie, als sie noch schlief, genommen. „Loki?“, fragte sie leise, klang aber schon etwas sicherer. Er nickte und fragte: „Wie geht es dir? Du bist in meinem Arbeitszimmer plötzlich eingeschlafen und wir haben dich dann hierher gebracht.“ „Gut. Ich war nur müde.“, antwortete sie, „Aber da fällt mir ein, dass ich dir einen Brief geben soll. Ich habe ihn für jemanden, der nicht schreiben kann, geschrieben.“ Sie entzog ihm ihre Hand, setzte sich auf und angelte nach ihrer Tasche. „Hier.“, murmelte sie und gab ihm das Schreiben. Sofort öffnete er ihn und las den ersten der Beiden. Dann steckte er den anderen sorgfältig in seine Innentasche und sagte: „Gut, ich werde das schreiben weiterleiten. Ich schätze mal, dass Lordur, wenn er den Brief gelesen hat, gern mit dir reden möchte. Ich schicke ihn eben hier her.“ Dann verließ er das Zimmer, ging in sein eigenes. Dort nahm er seine wahre Gestalt an. Dass Mayura nicht gefolgt war, wusste er. Sie wirkte noch etwas erschöpft und würde sicher erst mal im Bett bleiben und sich ausruhen. Also nahm er den anderen Brief und las ihn. Kaum hatte er den letzten Satz geschrieben, sprang er auf und ging mit schnellen Schritten wieder zu Mayura. Er musste wirklich mit Mayura sprechen. Er riss die Tür auf und war schnell an ihrem Bett. „Kann ich mit dir reden? Es ist sehr wichtig.“, war alles, was er zu sagen. Das Mädchen nickte. Er ging zur Tür, verschloss sie leise und nahm auf dem Stuhl am Bett platz. „Was gibt es?“, fragte Mayura nervös. Loki lächelte freundlich. „Erstmal möchte ich mich vorstellen. Wir haben uns zwar schon mal gesehen, aber ich glaube, ich hatte mich gar nicht richtig vorgestellt. Mein Name ist Lordur.“, erklärte er, „Ich bin ein guter Bekannter von Loki.“ „Ach so. Dann sind Sie die Person, die den anderen Brief lesen sollte. Ich wusste nicht, dass Lord mit einem Gott befreundet ist.“, nickte sie. Sie wusste also noch, dass er kein Mensch war. Dann hatte sie das letzte treffen also nicht vergessen. „Genau der bin ich. Ich habe ihn auch schon gelesen. Und deswegen bin ich auch hier. Kennst du den Inhalt des Briefes?“, fragte er. Sie nickte und antwortete: „Ja, ich habe ihn ja für ihn geschrieben.“ Loki nickte und meinte: „Gut, dann brauch ich ja dazu nichts mehr sagen. Ich würde gern wissen, wie du da hinaus gekommen bist. Lord wird dir zwar sicher geholfen haben, aber das ist sicher nicht der einzige Punkt.“ „Stimmt. Mir hat noch jemand geholfen.“, antwortete das Mädchen, „Sein Name ist Sleipnir. Ich denke mal, dass du es ruhig wissen kannst. Für Menschen heißt allerdings Aslan und ist ein normaler Hengst. Er war ebenfalls bei dem Dämon gefangen und wollte fliehen. Also hat er mich getragen, damit wir schneller sind. Lord hatte vorher dafür gesorgt, dass Kyle abgelenkt ist und nicht mitbekommt.“ Ein glitzern trat in seine Augen und er freute sich sehr, dass nun auch Sleipnir hier war. Und noch mehr freute er sich, dass der Hengst diesem Mädchen zur Flucht verholfen hatte. Er hatte damit nicht nur der besten Freundin seiner Mutter, sondern auch der Drachenwächterin geholfen. Lächelnd meinte er: „Er kann gern bei uns bleiben. Es gibt im Garten einen Schuppen, den kann man gut als Stall nehmen. Yamino wird sich bestimmt um alles kümmern. Allerdings wäre es gut, wenn du die ganzen Aufgaben wie füttern und ausmisten übernehmen könntest. Ich glaube nämlich nicht, dass wir immer die Zeit dafür haben.“ „Ja, das würde gehen. Dann werde ich immer kommen und mich um ihn kümmern.“, stimmte Mayura zu. „Ok, dann haben wir das ja geklärt.“, nickte Loki, „Nun gibt es noch andere Punkte zu bereden. Soweit ich über Maidensammler bescheid weiß, lassen sie ihre Opfer nicht gehen. Da dir die Flucht gelungen ist, wird er dich nun suchen und wieder holen wollen. Und das nicht nur, weil er dich leiden mag. Das heißt also, dass du in Gefahr bist. Es wäre am sichersten für dich, wenn du erstmal hier bleiben würdest. Du kannst dieses Zimmer dann haben und Yamino wird noch Kleidung für dich besorgen. Außerdem wirst du dann immer zur Schule gebracht und wieder abgeholt. Hier ist noch jemand anderes, dem es ähnlich wie dir geht. Ich glaube du kennst, sie heißt Kaho.“ Mayura nickte und sagte: „Ich denke, dass es ok sein wird. Es muss nur jemand meinen Vater überzeugen. Er mag Loki nämlich nicht. Außerdem kann ich mich dann besser um Sleipnir kümmern. Ich bin ja auch nicht allein hier. Loki, Yamino und Kaho sind ja da. Und wie ich verstanden habe, ist sie auch zum Schutz hier.“ „Na ja, Lord wollte ja gern, dass ich dich beschütze. Und dass geht am besten, wenn ich dich hier behalte. Nun muss man aber einen weiteren Punkt beachten. Du bist die Wächterin der Drachen und genau die sucht er ja. Sollte er herausfinden, dass du es bist, wird er alles versuchen, um dich zurück zu holen. Andererseits kannst du uns, gerade weil du es bist, sehr gut helfen. Du müsstest nur lernen, deine Kräfte zu nutzen.“, meinte er. Mayura nickte, schwieg aber. Er war sich nicht sicher, ob sie genickt hatte, weil sie ihn verstanden hatte, oder weil sie einverstanden war. „Ich werde es versuchen.“, versprach sie nach einer Weile. „Gut, dann kann ich dich in mein Geheimnis einweihen, denn wir müssen ja zusammen arbeiten. Ich muss nur eben Yamino und Fenrir holen.“, erklärte Loki und stand auf. Nach dem alle im Raum waren, setzte sich Mayura richtig aufs Bett, so dass ihre Beine über die Bettkante reichten. „Gut, nun haben drei ein Geheimnis. Lordur, bei dir weiß ich eins schon. Du bist ein Gott.“, lächelte sie und sah die drei an. Dann nickte und Loki stand auf. „Ich werde den Anfang machen. Ich muss mich vorab entschuldigen, Mayura. Ich habe dich nämlich die ganze Zeit belogen. Eigentlich würde ich es auch weiterhin tun, denn die Wahrheit über mich zu wissen, ist gefährlich. Aber da du mit mir zusammen arbeitest, musst du es wissen. Und als Wächterin bist du eh in Gefahr. Also, bitte verzeih mir.“, sprach er und nahm wieder seine Kindergestalt an. Erstaunt sah Mayura ihren besten Freund an und er hatte Angst, dass sie ihm nicht verzeihen würde. Auch wenn sie manchmal etwas nervte, so wollte er nicht, dass die Freundschaft zerbrach. „Bist du nun ein Kind oder erwachsen?“, wollte Mayura wissen. Aus irgendeinem Grund wirkte sie nicht wirklich überrascht. Wieder nahm er seine wahre Gestalt an. „Das hier ist meine wahre Gestalt. Die Kindergestalt ist nur eine Tarnung. Keiner würde ein Kind für mächtig halten. Übrigens sind beide Namen – Loki und Lordur – richtig. Allerdings werde ich meistens Loki genannt.“, antwortete der Gott. Wieder nickte sie. Es sah nicht so aus, als wäre sie nun sauer auf ihn. Sie wirkte eher interessiert, aber nicht so wie gewöhnlich. Allgemein schien sie vernünftiger geworden zu sein. Ob es daran lag, dass sie nun wusste, dass es Dämonen gab? „Ich werde dich auch weiterhin Loki nennen. Dann muss ich mich nicht ganz so umgewöhnen. Aber was ist mit den anderen beiden?“, fragte sie und sah dabei seine beiden Söhne an. „Fenrir ist kein Hund. Da du Lord kennst, dürfte es für dich nicht ganz so seltsam sein, zu erfahren, dass er etwas anderes ist. Er ist auch ein Dämon, aber seine wahre Gestalt ist diese eines riesigen Wolfes. Und was Yamino angeht, so sagt er es lieber selbst.“, erklärte er. Yamino nickte und sagte: „Das stimmt. Also gut, wie du weißt, sind Loki-sama und Fenrir nicht das, was sie zu sein scheinen. Und Sleipnir ja auch nicht. Mein Name ist Jormundgard und ich bin in Wirklichkeit eine riesige Schlange. Um mal zusammen zu fassen: Loki ist der germanische Gott, Fenrir der Fenriswolf, Sleipnir der legendäre, achtbeinige Hengst und ich die Weltenschlange. Und wir sind alle verwandt. Willkommen in unserer Familie.“ Lächelnd nickte sie und sah sich jeden genau. Loki war froh, dass sie das alles so einfach aufnahm und niemanden etwas vorwarf. Zumindest sah es so aus. „Danke. Nun weiß ich wenigstens bescheid. Danke dass ihr es gesagt habt. Nun verstehe ich auch, warum ich den Brief hier abgeben sollte. Immerhin hatte ich ihn von Anfang an bei dem, der ihn lesen soll, abgegeben. Und es wundert mich nicht wirklich. Ich meine, ich habe einen Hund kennen gelernt, der keiner ist und auch Sleipnir ist kein normales Pferd. Und als ich dann erfahren habe, dass ich die Wächterin der Drachen bin, hat mich sowieso nicht mehr verwundert.“, erklärte sie, „Dafür ist nun einfach zu viel geschehen.“ Loki nickte und stand auf. Langsam trat er zum Fenster und sah hinaus. Im Garten konnte er einen weißen, sehr edlen Hengst sehen. Auch wenn er nur vier Beine hatte, wusste er, dass es sein Sohn war. Er freute sich sehr, seinen ältesten Nachkommen bei sich zu haben. Nun waren alle drei, noch lebende Kinder bei ihm. Hel konnte ihn ja nicht mehr so leicht besuchen, sie herrschte nun schon eine Weile über das Totenreich und sorgte dafür, dass Balder nun auch endgültig dort blieb. Zusammen standen sie nun draußen und betrachteten das Pferd, Kaho bekam davon nichts mit, sie war noch in der Schule. „Er sieht gut aus. Yamino, würdest du nachher bitte Hafer, Äpfel und Karotten besorgen? Außerdem brauchen wir noch Stroh, Heu, eine Pferdedecke, ein neues Halfter und einen Strick. Außerdem müssen wir noch zu einem Sattler und Sattelzeug besorgen.“, bat Loki, „Immerhin ist er es ja gewohnt, geritten zu werden. Aber sonst kann ich auch eben mit ihm nach Asgard gehen oder warten bis Thor mal wieder vorbei schneit. Dann kann er Sattelzeug, Decke und Halfter holen.“ Mayura nickte und tätschelte den Hengst. „Das wäre eine gute Idee, dann müssten wir nicht extra was kaufen gehen. Aber jemand muss dabei sein, wenn ich reite. So gut bin ich nämlich noch nicht.“, erklärte seine beste Freundin. Der Gott nickte und meinte: „Das ist kein Problem, ich kann dich ja erstmal unterrichten. Und auch Thor kann, wenn er da ist, Reitunterricht geben. Allgemein wirst du aber nie allein reiten, es wäre einfach zu gefährlich. Im übrigen wohnst du, so lange der Maidensammler nach dir sucht, bei uns.“ Ein Nicken war alles, was als Antwort kam. „Ich gehe Tee kochen.“, sagte Yamino nach einer Weile. Loki blieb mit Mayura allein draußen. „Ich muss meinem Vater noch bescheid geben, dass ich wieder da bin. Aber wie wollen wir ihm dass ganze erklären? Und vor allem, wie wollen wir ihm klar machen, dass ich wirklich hier bleiben muss? Ich kann mit nämlich nicht vorstellen, dass er einverstanden sein wird.“, wollte sie wissen. Er sah sie an und antwortete: „Du hast einfach keine Ahnung, wo du warst und wie du wieder hierher gekommen bist. Tu einfach so, als würdest du dich nicht daran erinnern. Was die andere Frage angeht, so werden wir uns da noch was einfallen lassen müssen. Und so lange wirst du offiziell noch verschwunden sein. Kaho darf also nicht wissen, dass du hier bist und am besten, gehst du nur zu Sleipnir, wenn sie noch schläft oder in der Schule ist. Den Rest des Tages musst du auf deinem Zimmer bleiben und so tun, als würde es dich gar nicht geben.“ ___________________________________________________________________________ Ja, sie wird erstmal nicht zur Schule gehen und Loki hat es ihr gesagt. Ich denke mal, dass es ok ist. Immerhin ist Mayura ja auch kein richtiger Mensch und weiß von der Existenz der mystischen Wesen. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)