Maidensammler und Wächter von Leillia (Verbotene Liebe) ================================================================================ Kapitel 6: Reitunterricht ------------------------- Kapitel 6: Reitunterricht Der Himmel war blutrot und die Sonnenscheibe hatte noch nicht viel Kraft. Gähnend saß Mayura auf ihrem Bett, den Blick aufs Fenster gerichtet. Vor dem Bett lag Lord und schlief noch. „Heute werden wir zum ersten Mal reiten. Ich freue mich schon darauf, bin ja noch nie geritten.“, flüsterte sie sich zu und fasste zu ihrem Hals. Noch immer trug sie das seltsame Amulett, was sie von dem Drachen bekommen hatte. Die junge Frau fragte sich, warum er gerade ihr die Kette gegeben hatte. Es hätte ja auch Mizuki oder Kagome treffen können. Aber das war nicht das einzige. Es war auch gerade sie, die den Hund bekommen hatte. Es war seltsam. Aber Mayura schien eine besondere Bedeutung für den Hausherrn und dem Drachen zu haben. Ein leichtes grunzen riss sie aus ihren Gedanken und ließ ihren Blick zum Hund streifen. Lord hatte nun seine Augen offen und sah seine Herrin fragend an. Allem Anschein nach hatte er bemerkt, dass sich wegen irgendetwas Gedanken machte. „Was beschäftigt dich so, Mayura? Ich habe dich bisher nie so in Gedanken gesehen.“, fragte er und sah sie erwartungsvoll an. Die rosahaarige sah das Tier noch immer an und antwortete: „Es sind seltsame Dinge geschehen. Ich frage mich sehr, warum es ausgerechnet mich getroffen hat.“ „Was genau meinst du mit seltsamen Dingen?“, hakte der Hund nach. Seufzend erklärte Mayura es ihm. „Erst werde ich entführt und in diesem Haus festgehalten.“, erklärte sie, „Aber man behandelt mich gut. Dann habe ich einen seltsamen Traum und bekomme eine Kette. Und nun habe ich dich bekommen und soll auch noch reiten lernen.“ Dass sie letzte Nacht wieder von Dyo geträumt hatte und auch Loki vorkam, verschwieg sie. Der Traum war seltsam gewesen. Loki hatte sie getroffen und war besorgt um sie. Dass er selber denselben Traum geträumt hatte, wusste sie nicht. „Kyle darf nichts von der Kette und dem Drachen wissen. Mayura, er sucht überall nach der Wächterin der Drachen. Und diese würde er daran erkennen, dass sie ein besonderes Amulett trägt.“, erklärte Lord. Verwirrt sah sie den Hund an. Woher wusste Lord von der Wächterin. Und warum suchte Kyle sie? „Ich verstehe das nicht. Warum darf Kyle es nicht wissen. Ich weiß ja nur, dass ich sie suchen und ihr die Kette geben muss.“, war alles, was sie sagte. Der Hund nickte und sagte: „Ich kann durchaus verstehe was du meinst. Ich kenne den Drachen auch. Sein Name ist Dyo und kenne ihn nur als Babydrache. Es ist schon seltsam, dass er du angeblich nach ihr suchen sollst. Dass du die Kette nun hast, zeigt deutlich, dass du sie sein müsstest. Bitte zeig mich doch deine Kette.“ Nickend nahm sie das gute Stück ab und hielt sie dem Tier hin. Dieses sah sich den Anhänger an und nickte. „Das ist sie.“, murmelte sie. „Ja, dass sehe ich.“, brummte Lord, „Es ist eindeutig die Kette der Wächterin. Und da du sie besitzt, bist du die Wächterin. Und da gibt es keinen Zweifel. Die Kette hat eine Aura, die nur Dämonen sehen. Ist diese Aura weiß, hat sie ihren rechtmäßigen Besitzer noch nicht gefunden. Leuchtet sie rot, ist sie in der Hand der Wächterin. Und nun leuchtet sie rot. Kyle kann es ebenfalls sehen und deshalb musst du sie steht unter deinen Kleidern tragen. Er ist ein Dämon, genauso wie ich. Aber während ich niemanden etwas tue, mein Vater würde es nie zulassen, will er der Wächterin ihre Macht nehmen.“ Entsetzt sah die junge Frau ihren Hund an. Dass er kein gewöhnlicher Hund war, wusste sie ja. Immerhin konnte er sprechen. Aber dass er ein Dämon war, überraschte sie. Jedoch glaubte sie ihm, dass er keinem was antat. Aber dem Hausherrn traute sie nicht und die Tatsache, dass er ebenfalls ein Dämon war, machte ihr Angst. Am Mittag standen die drei Mädchen in den Stallungen und streichelten ein paar Pferde. Welches sie nun zugeteilt bekommen würden, wussten sie noch nicht. Auch wusste niemand, wie der Unterricht aussehen sollte. Mit langen Schritten betrat Kyle den Raum und sah sich seine Mädchen mit einem Lächeln auf den Lippen an. Mayura sah dies und drehte dich zu ihm. Höflich sagte sie: „Ich freue mich sehr auf den Unterricht. Können Sie und schon sagen, welche Pferde wir bekommen?“ Der Mann lächelte und trat zu einem Fuchs an die Box. „Selbstverständlich kann ich das. Diesen hier habe ich für Mizuki ausgewählt. Es ist ein junger Araberwallach und sehr ruhig.“, erklärte er und nickte dem Mädchen zu. Dieses trat lächelnd näher und stellte fest, dass vor der Box Putz- und Sattelzeug lag. Anscheinend sollten sie selber putzen und satteln. „Ich danke Ihnen.“, lächelte Mizuki und stellte sich vor die Box ihres Pferdes. Kyle trat währenddessen zu einem Pferd gegenüber. Es war schwarz. Er blieb stehen und meinte: „Diese Stute habe ich für dich, Kagome, ausgesucht.“ Kagome nickte nur und trat zu dem Tier. Wie bei Mizukis Pferd lagen auch hier die Putzsachen und das Sattelzeug vor der Box. Nun trat Kyle vor die letzte Box, welche gegenüber von der schwarzen Stute stand. In dieser Box stand ein schneeweißes Pferd. Breit lächelnd sah der Hausherr Mayura an. „Hier steht nun Aslan. Er ist ein sehr stolzer Hengst, aber auch genauso gutmütig. Da die mir am schönsten erscheinst, habe ich dieses Tier für dich auserwählt. Ich bin mir sicher, dass er deiner würdig ist.“, sprach er, „Und nun holt eure Pferde aus der Box. Ich werde euch allen nun zeigen, wie ihr sie putzen müsst und danach sattelt.“ Wie versprochen half er allen dreien dabei, die Pferde zu satteln und zu putzen. Er machte auch keinen Unterschied dabei. Es half jedem gleich und bevorzugte dabei niemanden. Mayura war sehr froh darüber, denn sie hatte schon dass edelste der Pferde bekommen. Und sie wollte nicht, dass die anderen beiden noch eifersüchtig werden würden. Nach dem alle Pferde gesattelt waren, standen sie gemeinsam auf der Weide und ließen sich auf ihre Pferde helfen. Kaum saß jeder im Sattel, befahl Kyle ihnen auch schon, eine Runde im Schritt zu reiten. „Dass bezeichnet man als warm reiten. Es ist sehr wichtig, denn dabei wird der Kreislauf des Pferdes angeregt und es wird leistungsfähiger. Ich werde euch nun eine Weile in dieser Gangart reiten lassen. Währenddessen erkläre ich euch die Bahnfiguren.“, erklärte er. Nach einer Weile war er zufrieden und ließ seine Schülerinnen im Zirkel reiten, wo sie kurz darauf traben sollten. Nach einer Weile begann das braune Pferd zu bocken und Mizuki landete unsanft auf dem Boden. Sofort rannte ihr Reitlehrer auf das Mädchen zu und half ihr auf die Beine. „Ihr reitet ganze Bahn und das im Schritt.“, befahl er den anderen beiden Mädchen, „Ist mit die alles in Ordnung? Tut dir irgendetwas weh?“ Das Mädchen schüttelte den Kopf und antwortete: „Mir geht es gut, habe nur einen Schreck bekommen. Aber dieser blöde Gaul meinte ja auch plötzlich, zu bocken.“ Schmunzelt meinte ihr Reitlehrer: „Das lag daran, dass du zu sehr an den Zügeln gezogen hast. Damit hast du ihm im Maul wehgetan. Und deshalb hat er gebockt. Sitz nun wieder auf, damit er merkt, dass er nicht bocken darf. Und zieh ihm nicht wieder so am Zügel. Mayura, Hände nach unten!“ Nach einer halben Stunde durften sie drei endlich absteigen. Erschöpft saßen sie ab. Dann wurden die Pferde abgesattelt und auf die Weide gebracht. Müde kehrte alle ins Haus zurück, wo ihnen geraten wurde, ein Bad zu nehmen. Gähnend ging Mayura ins Bad, ließ Wasser ein und entledigte sich ihrer Kleider. Mit geschlossenen Augen lag die junge Frau im Wasser und genoss die wärme. Neben der Wanne lag der Hund und sah sie an. „Wie war die erste Reitstunde?“, fragte Lord und sah seine Herrin an. Diese gähnte kurz und antwortete: „Sehr anstrengend. Aber es hat Spaß gemacht, aber ich freue mich schon auf die nächste Reitstunde. Aslan ist ein wundervolles Pferd.“ Verwundert sah der Hund seine Herrin an. „Das wundert mich nun aber.“, erklärte er, „Aslan ist das stolzeste Pferd und auch ein ganz besonderer Hengst. Er würde sich nie von einem einfachen Menschen reiten lassen. Und doch hat er es nun doch getan. Damit haben wir eine Fluchtmöglichkeit, Mayura. Wenn du wirklich weg willst, kannst du es mit seiner Hilfe tun. Du musst nur sein Vertrauen gewinnen und dann wird er dir schon irgendwie helfen. Freunde dich mit Aslan an.“ Nickend Mayura den Hund an. Irgendwie waren hier wohl viele Menschen und Tiere alles andere als normal. Mayura war eine Wächterin, ihr Hund ein Dämon und Kyle ebenfalls. Jetzt erfuhr sie auch noch, dass der ihr zu geteilte Hengst auch kein gewöhnliches Pferd war. Aber es wunderte sie nicht wirklich. Dafür hatte sie zu viele seltsame Dinge erfahren und erlebt. Und da konnte man sich über so etwas nicht mehr wundern. „Ich werde es versuchen.“, versprach sie. Der Hund sah sie an und nickte. Leise sagte er: „Du wirst es schon schaffen. Aber du darfst dann nicht die Polizei rufen. Es gibt in eurer Stadt einen Jungen namens Loki, ca. 10 Jahre alt. Er ist, auch wenn man es ihm nicht ansieht, ein sehr guter Detektiv. Bitte übergib ihm einen Brief, den du für mich schreiben müsstest.“ Das Mädchen nickte und war einverstanden. „Ich werde es tun.“, lächelte sie. Nach dem sie aus der Wanne gestiegen war, trat sie mit Lord in ihr Zimmer, nahm Feder, Papier und Tinte heraus. Dann schrieb sie zwei Briefe: Inhalt erster Brief: Hallo Loki, ich habe dir einen Brief zukommen lassen, der für Lordur bestimmt ist. Bitte sorge dafür, dass er ihn bekommt. Lord P.S: Grüß Vater von mir Inhalt zweiter Brief: Mein lieber alter Freund, lang ist es her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Ich hoffe, dass es dir gut geht und du hier keine Schwierigkeiten hast. Ich weiß, dass es nicht gerade leicht ist, bei den Menschen leben müssen. Aber das ist nicht der Grund für diesen Brief. Ich befinde mich bei einem Dämon namens Kyle. Er ist ein Maidensammler und hat zurzeit drei Mädchen in seiner Gewalt. Alle sind sehr hübsch (eine schwarzhaarig, die andere brünett, die letzte rosahaarig) und haben langes Haar. Wenn du diesen Brief ließt, ist eine von ihnen, Mayura, entkommen und wieder daheim. Ich bitte dich, sie mit aller Kraft zu schützen. Sie ist eine sehr gute Freundin von mir und Kyle scheint sie sehr zu mögen. Und sie ist die Drachenwächterin. Lord Kaum war das letzte Wort geschrieben, faltete sie die Zettel zusammen und steckte sie in einem Umschlag. Sie wusste, dass Loki zuerst den ihm bestimmten Brief aus dem Umschlag nehmen würde. Gedankenverloren sah sie aus dem Fenster und konnte wieder den achtbeinigen Hengst sehen. Er stand zusammen mit den Pferden von Mizuki und Kagome auf der Weide. Allerdings war Aslan nicht dabei. „Komisch, Aslan steht nicht mehr auf der Weide… aber Sleipnir ist wieder zu sehen.“, murmelte sie. Der Hund erklärte: „Doch, Aslan ist da. Aber er lässt sich für gewöhnlich nicht reiten. Um genau zu sein, ist Aslan Sleipnir. Du erkennst deinen Hengst also nicht wieder, weil er sich nun in seiner wahren Gestallt ist. Und dann hat er eben acht Beine. Aber ich denke mal, dass er dir vertrauen und helfen wird.“ Die junge Frau nickte und stand auf. Dass ihr Pferd in Wirklichkeit acht Beine hatte verwunderte sie irgendwie schon. Sie wäre nie auf die Idee gekommen, dass es Wesen gab, die ihr Aussehen ändern konnten. „Dann ist also Sleipnir der weiße Araber. Damit hätte ich jetzt nie gerechnet. Es gibt also Dämonen, die ihr Aussehen ändern können?“, fragte sie. Der Dämon nickte. „Durchaus.“, sagte er, „Kyle und ich können es zwar nicht, aber es gibt genug, die es können. Allerdings ist Sleipnir kein Dämon, sondern etwas ganz anderes. Aber ich darf es dir leider nicht sagen.“ „Ich habe in der Bücherei ein Buch über die Nordische Mythologie gefunden. Ich habe es hier im Zimmer. In diesem Buch steht auch etwas über einen Sleipnir mit acht Beinen. Wenn es Dämonen gibt, dann gibt es doch bestimmt auch dieses göttliche Pferd. Könnte es sein, dass unser Sleipnir dieser Hengst ist?“, wollte sie wissen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)