All I ever wanted von Yuugii (Jonouchi/Yuugi ♥ Seto/Anzu) ================================================================================ Kapitel 5: Familienfehde ------------------------ „Kaiba, du...!“ fauchte der Blonde und ballte die Hände zu Fäusten, hätte Yuugi ihn nicht am Ärmel festgehalten, wäre er wohl auf den brünetten Firmenleiter zugegangen und hätte aller Wahrscheinlichkeit zufolge Streit mit diesem angefangen. Selbst wenn es keinen Anlass gab, fand Jonouchi immer einen Grund sich mit dem Brünetten anzulegen. Egal wie unwichtig und irrsinnig diese Gründe waren, für ihn war es ausreichend genug. Aber Kaiba reagierte nicht. Elegant strich er sich eine Strähne aus dem Gesicht und betrachtete die Gruppe. Ein kurzer Blickaustausch mit Anzu, dann wanderte sein Blick zu Yuugi. Er wollte den Drang sich mit diesem zu duellieren, unterdrücken, jedoch gab es nichts, das ihm im Moment mehr Gedanken machte. Direkt sprach er diesen mit Vornamen an, doch ehe er weiter sprechen konnte, schob sich sein kleiner Bruder Mokuba dazwischen. Sein Blick war vorwurfsvoll und Seto verstand auf Anhieb, worum es seinem jüngeren Bruder ging. Sie waren nicht zum Vergnügen hier, das wusste er. Immerhin war diese Besprechung, die bisher alles andere als rosig für ihn lief, sehr wichtig für ihn und seine Firma. Als Leiter einer hochangesehen Firma konnte er es sich nicht leisten Fehler zu machen und es war seine Pflicht überlegt zu handeln und alle Risiken in Betracht zu ziehen und abzuwägen. „Wie es scheint, hast du deine Freunde wieder gefunden. Dann können wir ja wieder fahren.“ er richtete sich direkt an Anzu, die ihn mit perplexen Gesichtsausdruck ansah. Schnell änderte sich dieser Ausdruck und sie lächelte. Eifrig nickte sie und überlegte, was er nun tun würde. Vermutlich würde er nun einfach zurückfahren und sich wieder um seine Arbeit kümmern. Ein klein wenig ärgerte sie dies, da Mokuba eindeutig zeigte, dass er noch etwas hier bleiben wolle und dass er Spaß daran hatte, mit den anderen zu reden. Schließlich sahen sie sich nicht jeden Tag und für ihn war es schön, mit Leuten reden zu können, die ihn kannten. Gerade als sie ansetzen wollte, mischte sich Mokuba ein, der ihn anscheinend nicht zustimmte und eine andere Meinung vertrat. „Ich möchte noch etwas hier bleiben. Komm schon, Seto! Sei nicht so ein Spießer!“ murrte der Jüngere und wartete geduldig auf eine Antwort. „Ich bin kein Spießer, wir sind geschäftlich unterwegs! Das hier ist kein Urlaub.“ mahnte der Ältere. „Aber die Besprechung geht doch erst morgen weiter. Warum bist du nur so stur?“ „Verstehe doch, Mokuba. Das hier ist kein Spiel sondern bitterer Ernst!“ „Und wenn schon! Was ist das für ein Leben, wenn sich alles nur um Arbeit und Vorschriften dreht? Wir haben genügend Zeit.“ „Und ich sage: wir fahren! Ich habe keine Lust mit dir weiter zu diskutieren.“ „Dann fahr doch alleine.“ Mokuba drehte sich um und vermied es seinen Bruder anzusehen. Diese Sturheit seines Bruders machte ihn rasend! Seto brauchte genauso wie er einmal eine Auszeit und das wusste dieser ganz genau. Warum also sträubte er sich so sehr für ein paar Stunden sich auszuruhen? Wenn er ehrlich war, hatte er in letzter Zeit nicht oft die Gelegenheit gehabt mit anderen Leuten zu reden und für ihn war dieses Zusammentreffen die perfekte Gelegenheit endlich wieder aus dem ganzen Stress auszubrechen und seine Gedanken baumeln zu lassen. Es konnte gut sein, dass Seto keine Probleme hatte diese ganzen Firmenangelegenheiten und sein Privatleben unter einen Hut zu bringen, aber er war da völlig anders. Er umgab sich gerne mit anderen Menschen und plauderte mit ihnen. Aber sein Bruder war introvertiert und ließ ihn nicht einmal mehr diese Freiheit, nur weil die Arbeit soviel wichtiger war. Gut, er konnte sehr wohl nachvollziehen, dass das Wohl ihrer Firma an erster Stelle stand, aber für ihn bedeutete dies nicht gleich, dass er auf ein Privatleben verzichten musste. Und das würde er auch nicht. „Wartet ihr beiden, bevor das ganze hier eskaliert...“ brachte sich Anzu ein und bewegte sich auf Seto zu, welcher die Arme verschränkte und auf seinen Bruder zu warten schien. „Wie wäre es wenn Mokuba hier bliebe und du allein zurückfährst? Euer Chauffeur könnte ihn dann abholen und jeder bekommt, was er möchte.“ „So ein Blödsinn.“ kam es von Seto und er schloss kurz die Augen. „Ich finde die Idee gut.“ mit diesen Worten drehte sich der Schwarzhaarige um. „Oh man... sind wir etwa in eine Familienfehde rein gelaufen?“ flüsterte Jonouchi zu Yuugi, der nur fragend mit den Schultern zuckte. Sie alle wussten, dass irgendwann der Moment kommen würde, indem der brave und treue Mokuba sich seinem Bruder widersetzen und seine eigene Meinung sagen würde, aber dass dieser Augenblick gerade jetzt gekommen sein musste, gab ihnen allen das Gefühl von einer gewissen Hilflosigkeit. Außer Anzu hielten sich alle bedeckt, um die Situation zwischen den beiden nicht noch schlimmer zu machen. Keiner von ihnen hätte erwartet, dass Seto sich jemals so rechthaberisch und kindisch vor ihnen verhalten würde, aber das zeigte ihnen nur, dass auch er ein Mensch war. Diese Blöße, die er zeigte, machte ihn sogar etwas sympathischer, zumindest empfand das Yuugi so. Bisher hatte er nie oder besser gesagt selten etwas von seinen wahren Gefühlen durchsickern lassen, aber nun wurde ihnen bewusst, dass auch dieser sonst skrupellose Firmenleiter seine schwachen Seiten hatte, die er mit größter Sorgfalt zu vertuschen versuchte. „Mokuba!“ entwich es Setos Lippen und er hörte sich dabei schockiert an. „Ich würde gerne etwas hier bleiben. Wir sehen uns dann später.“ „Ach... mach doch was du willst.“ auf einmal drehte er sich um und ging zurück zu der Limousine. Wortlos stieg er ein und zeigte nicht, dass ihn dieses Verhalten von seinem Bruder doch leicht gekränkt hatte. Nur ungern gab er es zu, aber dass sein Bruder ihm auf diese Art und Weise in den Rücken fiel, gefiel ihm überhaupt nicht. Nie hätte er zu träumen gewagt, dass sein kleiner Bruder, der ihm sonst überallhin folgte, sich gegen ihn auflehnen würde. Aber er musste im selben Atemzug zugeben, dass er selbst Schuld hatte. Die beiden Brüder waren schon immer verschieden gewesen und langsam aber sicher, musste er seinen Bruder gehen lassen. Er konnte ihn nicht ewig an sich binden. Dabei war es nie seine Absicht gewesen, ihn an sich zu binden, aber im Laufe der Zeit hatte sich all das so ergeben. Sie hatten nur einander gehabt und das Wohl seines geliebten Bruders, war für ihn wertvoller als alles andere auf der Welt. Jedoch wurde sein Bruder erwachsen und brauchte nun ein größeren Freiraum. Auch wenn seine Noten gut waren und er sich sichtbar um ihre gemeinsame Firma kümmerte, so hatte er andere Bedürfnisse. Diese Blöße, die er sich eben vor dieser Dumpfbackenpatroillie gab, ärgerte ihn am meisten. „Kaiba wie er leibt und lebt.“ sagte Honda und grinste dabei leicht peinlich berührt. Die Situation war unangenehm gewesen, nicht nur für die Streitenden, sondern für alle Beteiligten. Gemeinsam machten sie sich zurück auf den Weg zu ihrem Camp und sie saßen einige Stunden beieinander, redeten und lachten viel. Mokuba hatte viel zu erzählen und sich endlich wieder anderen mitteilen zu können, machte ihn fröhlich. Er hatte nicht viele Freunde, vor allem nicht in seiner Altersgruppe. Allerdings verstand er sich mit Anzu und den anderen sehr gut, wahrscheinlich weil sie in der Vergangenheit bereits oft aneinander geraten waren und sie somit viele Dinge gemeinsam hatten. Bei den Duellen hatten sie gemeinsam ihre Favoriten angefeuert und auch wenn die Duelle meist durch irgendwelche Bösewichte, wie Datsu oder Pegasus gestört wurden, konnte er nicht behaupten, dass ihm das Ganze nicht Spaß gemacht habe. Natürlich gab es Momente, wo er einfach nur Angst hatte und an die er ungern zurückdachte, aber durch all diese Geschehnisse hatte er Menschen kennen gelernt, die ihn verstanden und die er lieb gewonnen hatte. All diese Sachen, die sie gemeinsam erlebt hatten, waren wichtig für ihn und ein kostbarer Teil seiner Erinnerungen. Leider konnte er nicht sagen, ob sein älterer Bruder genauso dachte wie er. Sobald er mit ihm über diese Dinge sprechen wollte, wechselte dieser schnell das Thema. War ihm das alles unangenehm? Oder was war der Grund für sein ablehnendes Verhalten? Genau sagen konnte Mokuba es nicht, aber er glaubte, dass es Seto einfach nur peinlich war, aus sich heraus zu kommen, weil er dies einfach nicht kannte. Gozaburo hatte ihm seine Kindheit gestohlen und mit dieser, seine Fähigkeit sich anderen Menschen gegenüber zu öffnen. „Stimmt etwas nicht, Mokuba?“ kam es besorgt von Anzu, als dieser eine längere Zeit vor sich hinstarrte und nicht auf ihr leichtes Knuffen reagierte. Dieser schrak auf und lächelte dann, meinte, dass alles in Ordnung wäre. Anzu war aber bewusst, dass dieser kleine Streit nicht spurlos an ihm vor rüber gegangen sein konnte und dass ihn dies sehr beschäftigen musste. Sie schüttelte den Kopf und setzte sich neben ihn. Die Jungen hatten einen Ball herausgeholt und spielten Fußball, obwohl Anzu sich ziemlich sicher war, dass Yuugi keinen großen Spaß daran hatte. Er stand eher abseits und versuchte sich, unsportlich wie er war, sich vor diesem kleinen Spiel zu drücken. Rebecca musste zurück in den Wohnwagen gegangen sein, denn draußen konnte sie sie nicht entdecken. Sie packte die Gelegenheit am Schopf und versuchte dieses heikle Thema zwischen den Brüdern zur Sprache zu bringen. „Du lügst. Die Sache mit Kaiba-kun nimmt dich ganz schön mit, oder?“ „Na ja... er ist mein Bruder und ich hab ihn eben gern. Vielleicht sollte ich mich später entschuldigen.“ „Das, was du getan hast, war richtig. Du musst ihm sagen, wenn dich etwas stört. Ansonsten wirst du dich immer nur zurückhalten und das ist nicht in Ordnung.“ „Wie meinst du das?“ erkundigte er sich und sah sie neugierig an. „Sieh es einmal so. Wenn du dich immer zurückhältst und nicht für dich sprichst, lügst du ihn doch indirekt an. Und dein Bruder möchte sicherlich wissen, was in dir vorgeht. Du tust soviel für ihn.“ „Er ist meine Familie und ich möchte ihn eben nicht mit meinem egoistischen Verhalten verletzen.“ „Egoistisch?!“ stieß sie sauer aus, fasste sich und sprach sofort weiter. „Was ist daran egoistisch? Wenn ihr euch nicht sagt, was ihr denkt oder fühlt, ist es doch kein Wunder, dass ihr euch nicht versteht! Ich glaube, dass ihr eine Mauer zwischen euch aufgebaut habt, ohne es überhaupt zu merken...“ „Das mag sein. Seto arbeitet soviel und mittlerweile helfe ich mit wo auch immer ich kann, weil ich weiß, dass er dem ganzen Druck alleine niemals gewachsen wäre. Er sagt zwar, dass er diese Arbeit gerne tut, aber ich weiß, dass er eine Auszeit braucht.“ „Ja, ja stimmt. Dein Bruder ist sehr engagiert, aber er vergisst dabei, dass diese Firma nicht sein ganzes Leben ausfüllen kann. So war er schon früher.“ „Er zieht sich zurück und um ehrlich zu sein, mache ich mir Sorgen. Es kann nicht immer so bleiben wie es jetzt ist und ich will etwas ändern. Aber auch...“ seufzend stoppte er. „Du willst ihn nicht von dir weisen, weil du genau weißt, dass er außer dir niemanden hat, oder?“ „Du verstehst meine Gefühle besser als ich!“ lachte er. Doch dieses Lachen verstummte schnell. Es war genauso falsch wie sein aufgesetztes Lächeln. „Ich merke, dass es dir dabei nicht gut geht. Du wirst erwachsen und brauchst deinen Freiraum. Du kannst nicht immer für ihn da sein und er muss das akzeptieren. Du hast ein eigenes Leben neben der Firma. Du wirst erwachsen und wenn ich ehrlich bin, seid ihr von Grund auf verschieden.“ erklärte sie ruhig und sanft, wissend, dass Mokuba dies nachvollziehen konnte. In ihr wuchs das Verlangen ihm zu helfen. Er war ein guter Freund es schmerzte sie, dass er so litt und sie nicht helfen konnte. „Vielleicht kann ich helfen?“ fragte sie und legte eine Hand auf seine Schulter. „Nein, da-“ fing er an und brach seinen Satz ab. Eventuell gab es eine Möglichkeit, um diesen Alltagstrott zu entweichen. Mokuba überlegte. Wenn Seto sich gegen seinen größten Rivalen Yuugi duellierte, schien es immer so, als würden jegliche Sorgen von ihm fallen, so als würde er sich völlig befreit fühlen. Aber Seto ermahnte sich in letzter Zeit selbst dazu, sich nicht zu duellieren und sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Allerdings war Mokuba sich sicher, dass wenn die Möglichkeit zu einem Duell bestünde, dass dieser dem auch nicht abgeneigt war. Und wenn man noch weiter vorausdachte, so konnte man da vielleicht Verbindungen knüpfen. „Nächste Woche ist doch dieses Frühlingsfest in Domino.“ „Ich weiß. Was willst du mir damit sagen?“ fragte sie und verstand sein Vorhaben nicht. „Wenn Yuugi sich gegen Seto duellieren würde, würde er sicherlich kommen.“ „Ah, natürlich! Wir könnten ihn mit diesem Duell erpressen.“ „Exakt.“ Mokuba grinste hämisch, da er wusste dass sein Bruder ihn köpfen würde, wenn er das erfuhr. „Das ist eine gute Idee, wir müssten ihr Duell nur verzögern, dann bleibt ihm gar keine andere Wahl als sich mit uns zu amüsieren. Wird nur schwer das in die Tat umzusetzen.“ „Das kriegen wir schon noch hin, melde dich dann einfach bei mir.“ sie überreichte ihm einen kleinen Zettel mit ihrer Handynummer und grinste dabei. Auch wenn Seto wütend werden würde, so wollte sie Mokuba helfen. Und vielleicht konnte sie so auch über die Sache mit Yuugi hinwegkommen, die sie sehr mitgenommen hatte. Rebecca indes kam aus dem Wohnwagen heraus, betrachtete die Jungen, dessen Spiel langsam zu Ende zu gehen schien. Dann wand sie ihren Blick zu Anzu und Mokuba, die nebeneinander saßen und in ein Gespräch vertieft waren. Eigentlich wollte sie, dass Anzu ihr beim Kochen half. Aber es kam ihr unhöflich vor, wenn sie die beiden einfach störte. Mokuba sehnte sich seit Langem nach Leuten, mit denen er reden konnte und diesen Moment einfach zu zerstören, kam ihr einfach unendlich gemein vor. Nebenbei bemerkte sie, dass der Vizepräsident gewachsen war und sein Haar kürzer. Insgesamt wirkte er erwachsener und reifer geworden zu sein. Gerade als sie wieder in den Wohnwagen gehen wollte, erschien Ryuuji neben ihr, der nur ein enganliegendes Top trug. Durch den Sport hatte sich sein Stirnband gelöst und er trug die Haare nun offen. Sie schluckte einmal hart, ging zur Seite und ließ ihn passieren. Mit ihrem Blick folgte sie ihm und sah, dass dieser sich am Kühlschrank verging und ein Getränk raus holte. Eine Dose Sprite. In großen Schlücken trank er es aus und stellte die Dose zur Seite. Erst jetzt bemerkte er, dass Rebecca ihm gefolgt war und eine Küchenschürze trug. Wahrscheinlich wollte sie das Essen vorbereiten. „Willst du etwa für uns kochen?“ fragte er und betrachtete sie. Sie nickte und sprach dann. „Ja, eigentlich wollte ich Anzu um Hilfe bitten, aber ich will nicht stören.“ „Dann helfe ich dir eben! Ich koche öfter und habe Erfahrung.“ „D- das musst du nicht! Ich schaffe das alleine.“ „Ach was, ich helfe dir doch gerne.“ ohne ihre Reaktion abzuwarten, wusch er sich schnell die Hände und nahm aus dem Kühlschrank Salat und Paprika heraus, legte diese auf den Tisch. Er erkundigte sich, ob sie bereits etwas Spezielles in Planung hatte, doch sie schüttelte nur den Kopf und gesellte sich neben ihn. Vorsichtig legte sie ein großes Messer neben das Gemüse und überlegte was sie nun tun sollte. Wenn sie etwas rein Vegetarisches machen würde, würden Jonouchi und Honda schimpfen, aber wenn sie das Hauptaugenmerk auf Fleisch legte, würden sicherlich Yuugi, Anzu und Ryou nicht essen wollen. Also sollte sie eine ausgewogene Mischung machen. Nachdenklich verschränkte sie die Arme, merkte, dass Ryuuji sich zum Waschbecken bewegt hatte und nun den Salat vorsichtig auseinander zupfte und wusch. Seine Bewegungen waren gezielt und sie merkte, dass er ganz genau wusste, was er da tat. Er hatte also wirklich Ahnung vom Kochen. Für sie war es etwas merkwürdig, einen Jungen zu treffen, der kochen konnte und auch so schien er sehr selbstständig zu sein. Nun bewegte auch sie sich zum Kühlschrank und öffnete das untere Fach, indem sie bereits vorher Fleisch reingelegt hatte. In dem Fach herum wühlend, entnahm sie diesen letztendlich ein großes Stück Hähnchenbrust und legte dieses auf den Tisch, trocknete es vorsichtig etwas ab und schnitt es dann in mehrere kleine Stücke. Immer wieder schielte sie zu Ryuuji, der ruhig und gekonnt seiner Arbeit nachging. Flink holte er eine Tüte Reis aus dem Schrank und stellte sie ab. Nachdem er sich bei ihr erkundigt hatte, was für eine Soße sie für das Fleisch plante, hatte er eine Tütenmischung geholt und half ihr auch weiterhin. Ohne, dass sie danach fragen musste, ging er ihr zu Hand und das Essen war schneller fertig, als wenn sie es alleine zubereitet gehabt hätte. Sie trugen das Essen nach draußen und bereiteten eine Sitzgelegenheit vor, damit sie nicht auf dem Boden essen brauchten. Auch Mokuba hatte sich dazu gesellt und bedankte sich für das Essen. Nachdem alle fertig waren, wurden Jonouchi, Honda, Ryou und Yuugi zum Abwasch verdonnert. Rebecca ließ keine Diskussion zu und auch, dass der Blonde sich darüber beschwerte, dass Anzu ruhig auch helfen konnte, ließ sie nicht gelten. Es war bereits Nachmittag als Anzu Mokuba zu der Straße zurückführte und dort auf seinen Chauffeur wartete. Die gemeinsame Zeit mit den anderen hatte ihm Freude bereitet und sie war sich sicher, dass es ihn frustrierte, bereits zurück zu müssen. Aber auch wollte er seinen Bruder, der bereits in ihrem Ferienhaus war, nicht allzu lange warten lassen. Des weiteren hatten sie noch einige geschäftliche Dinge zu bereden und sich auf die Besprechung am folgenden Tag vorzubereiten. Nur ungern trennte sich der Schwarzhaarige von den anderen. In der Limousine drückte er den Zettel, den er von Anzu erhalten hatte, fest und hoffte, dass ihr kleiner, wenn auch gemeiner, Plan etwas ändern würde. So wie es jetzt war, konnte es nicht bleiben und auch Seto musste akzeptieren, dass es so nicht weitergehen konnte. Irgendwie würde Mokuba es schon schaffen ihn aus dieser Isolation, die er sich selbst geschaffen hatte, zu befreien. Und vielleicht, nur ganz vielleicht, würde sein großer Bruder ihm auch dankbar sein. Überarbeitet am: 03.05.2011 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)