Plötzlich zu Dritt von night-blue-dragon ================================================================================ Kapitel 18: Amerika ------------------- Kapitel 18 Amerika Sie war da, sie war zum Greifen nahe, doch war es noch zu früh. An seinem Geheimen Projekt gab es noch einige Schwierigkeiten, aber er hoffte, sie bald beseitigt zu haben. Er durfte jetzt nicht ungeduldig werden, er hatte ja ein halbes Jahr Zeit. Selbst wenn es in diesem Zeitraum nicht klappen sollte, gab es auch noch andere Möglichkeiten sie herzuholen. Freiwillig wäre ihm natürlich lieber, das verringerte die Kosten, aber das, was er mit ihrer Hilfe erreichen würde, versetzte ihn in die Lage, auf Geld nicht mehr angewiesen zu sein, das hieß, noch weniger als jetzt. Eine freudige Erregung machte sich in ihm breit, er fühlte sich wie ein Teenager vor seinem ersten Date. Er grinste sein Spiegelbild an und prostete sich zu, es lief so, wie er es sich ausgedacht hatte. Seto Kaiba war damit beschäftigt die Attentäter zu suchen und Joseph Wheeler war zur Zeit bei seiner ersten Liebe. Es wäre doch gelacht, wenn er die Beiden nicht trennen könnte, dann hätten sie für andere Sachen keinen Sinn. Wieder beglückwünschte er sich zu seinen brillanten Verstand und leitete alles in die Wege. Unterdessen lernten Joey und Roxin den Freund Marks kennen, John Woods, ein netter Mann mit schwarzen Haaren und grauen Augen. Im Augenblick betrachtete er den blonden Japaner sehr argwöhnisch, er wusste, das Mark und Joey einmal ein Paar waren. Und so, wie Mark ihn ansah, sah es so aus, als wenn da immer noch die alten Gefühle waren. „Du hast deine Firma verkauft? Einfach so?“ fragte Joey verwundert „Ja, warum nicht? Ich habe niemanden, den ich sie vererben könnte. Außerdem wollte ich mein Leben genießen solange ich kann. Was hätte es sonst für einen Sinn, soviel Geld zu haben.“ „Aber fehlt dir nicht was?“ Mark lachte „Was sollte mir fehlen? Etwa der Stress? Den vermisse ich überhaupt nicht. Mir gefällt mein Leben, so wie es ist, ganz gut.“ Der Blondschopf dachte an Seto, der würde seine Firma nie aufgeben, schon allein der Gedanke daran war absurd. Dieser lag auf seinem Bett und starrte die Decke an, es war so verdammt ruhig ohne seine Familie. Seufzend drehte er sich auf die Seite, strich mit einer Hand über Joeys Kopfkissen, die Zeit bis zu seiner Rückkehr würde ihm ewig vorkommen. Aber irgendwie würde er sie schon überstehen, es gab ja immer noch die Firma, da wartete genug Arbeit auf ihn. Auch Joey fühlte sich in seinem Bett einsam, er vermisste Seto, eigentlich hätte er ja mitkommen können. Ein bisschen Entspannung täte ihm ganz gut, die Firma hatte ihn in der letzten Zeit ziemlich in Anspruch genommen. Aber er wäre nicht Seto, wenn er gerade jetzt frei machen würde. Morgen würde er ihn erst mal anrufen, dann konnte er wenigstens seine Stimme hören. Nach ein paar Tagen hatten die Beiden sich eingewöhnt, Mark zeigte ihnen die Sehenswürdigkeiten der Stadt und der Umgebung, John begleitete sie oft. Roxin merkte aber, das ihm nicht gefiel, wie Mark und Joey miteinander umgingen. Sie fand es auch manchmal etwas merkwürdig, wie sich der Braunhaarige an ihre Mutter hing, aber Joey hatte gesagt, da sei nichts, das bilde sie sich nur ein. Na hoffentlich war dem so, sie glaubte nicht unbedingt, das Mark das auch so sah. Aber sie hatte bald keine Zeit mehr darüber nachzudenken, das Semester fing an. Mit Hummeln im Bauch ging sie den ersten Tag hin, hier traf sie auch ihre beiden Mitstreiter wieder, die schienen mit ihrer Unterbringung ganz zufrieden zu sein. Das Roxin nicht mit ihnen ein einem Wohnheim lebte, störte sie wenig. Sie kannten sie zwar, aber dicke Freunde waren sie nie gewesen und eigentlich waren sie froh, nicht viel mit ihr beisammen zu sein. Da Roxin zu Hause Wirtschaftswissenschaften studierte, belegte sie auch hier die entsprechenden Fächer. Zu ihrem Leidwesen, aber auch nicht verwunderlich, musste sie auch die Kurse von Professor O’Hara belegen. Schließlich hatte er es ermöglicht, das sie hier studierte. Bei den vielen Kursen, die sie hatte, blieb kaum Zeit für andere Dinge, wenn sie mal welche hatte, war sie froh, einmal nichts tun zu müssen. Die ersten zwei Wochen vergingen wie im Flug, alles war neu und aufregend, doch nun lief alles in geregelten Bahnen. Sie hatte gerade Pause und sah ihre Notizen durch, als ein Schatten auf sie fiel, sie blickte auf und glaubte ihren Augen nicht. Mark genoss die Zeit mit Joey, nachdem er ihn damals weggeschickt hatte, fragte er sich oft, warum er das gemacht hatte. Er liebte diesen blonden Japaner, er hätte um seine Liebe kämpfen sollen, doch die Traurigkeit, die immer häufiger in dessen Augen zu sehen war, ließ ihn anders handeln. Als er ihn jetzt wiedersah, wusste er, dass es die richtige Entscheidung war, so zufrieden und glücklich hätte er ihn wohl nie erlebt. Das alles änderte nichts an der Tatsache, das er noch immer eine tiefe Zuneigung für den Blondschopf empfand und vielleicht, bestünde die Möglichkeit, das Joey auch für ihn.......... John gefiel das ganze immer weniger, seit dem Anruf von diesem blonden Kerl, war Mark wie ausgewechselt, Joey hier und Joey da. Gut, er wusste von der Geschichte damals, aber er hatte gedacht, das wäre vorbei, doch offensichtlich hatte er sich geirrt. Hoffentlich reiste der Typ schnell wieder ab, dessen Tochter ging nun auf die Uni und hatte sich eingelebt. Vermisste er denn seinen Partner nicht? Oder war er auf der Suche nach einem neuen? Da würde er bei Mark offene Türen einrennen, aber das würde er zu verhindern wissen. So einfach gab er sich nicht geschlagen, er würde um seinen Freund kämpfen. Von einer völlig unbekannten Seite bekam er Unterstützung. Bei einem Barbesuch, er kam sich gerade wieder überflüssig vor, sprach ihn ein Typ an „Sag mal, der Braunhaarige gehört doch eigentlich zu dir, nicht wahr? Ich hab euch öfter gesehen, habt ihr euch gestritten?“ „Ich wüsste nicht, was es dich anginge“ Wie kam der Kerl dazu sich einfach einzumischen „Ich mein ja nur, du siehst so sauer aus und die Beiden wirken wie frisch verliebt“ „Deswegen willst du dich einmischen?“ knurrte John den Anderen an „Beruhige dich, was, wenn dessen Freund von dieser Sache erführe? Oder, der Blonde von eventuellen Fehltritten seines daheim gebliebenen?“ „Tolle Idee, die trennen sich und ich bin Mark los, nee, keine Chance“ Der Fremde grinste hinterhältig „Hier im Umschlag sind Bilder, zu deiner Beruhigung, die sind nicht echt, aber....sieh selbst“ Der Schwarzhaarige öffnete skeptisch den Umschlag, sah auf die Fotos......ihm stockte der Atem. Wütend funkelte er sein Gegenüber an „Die sind nicht echt? Die sehen aber verdammt echt aus“ zischte er „Ja.....“, meinte der leichthin, „ mach mit ihnen, was du willst, ich schenk sie dir.“ Mark kam heran „Hey John, alles in Ordnung?“ Misstrauisch beäugte er den Fremden, der Angesprochene steckte den Umschlag schnell weg „Ja, es ist alles in Ordnung“ „Dann ist es ja gut“ Besitzergreifend legte er einen Arm um Johns Hüften und zog ihn mit fort. Grinsend ging der Fremde nach draußen, nahm sein Telefon, wählte eine Nummer „Der Fisch hat angebissen, das dauert nicht lange und wird er die Bilder einsetzen.“ Das Herz blieb ihm fast stehen, als er sie sah, was machte sie hier? Seine hellblauen Augen beobachteten das Schwarzhaarige Mädchen. Sie war zu einer Schönheit geworden, er musste schlucken, sie hätte seine Freundin sein können, doch er hatte es vergeigt. Er hatte es damals nicht besser gewusst. Doch seit dem sie ihn einfach abserviert hatte, war er in sich gegangen. Viele Fehler hatte er gemacht, vor allem hatte er immer die Falschen Freunde, die ihn ausnutzten und er war so dumm, hatte es nicht gemerkt. Das mochte daher kommen, das er sehr oberflächlich gelebt hatte, die ständigen Umzüge und Schulwechsel taten ihr Übriges. Eigentlich wollte er nur dazugehören, mit am schlimmsten war die Sache mit den Mädchen, deretwegen er von der Schule geflogen war, zusammen mit seinem Freund. Auf der nächsten Schule, erging es ihm noch mal so. Er war mit den Mädchen ausgegangen und ja, sie hatten auch Sex miteinander, er hatte nicht gewusst, das sein sogenannter Freund, nur darauf gewartet hatte, das er ging. Danach ist dieser Kerl über die Mädchen hergefallen und ihm wurde es in die Schuhe geschoben. Er kehrte zwar immer den coolen Typen raus, aber er könnte den Mädchen so was nicht antun, trotzdem gefiel ihm dieses Image. Erst nach der Sache mit Roxin wurde ihm bewusst, das einiges Falsch lief in seinem Leben. Er hatte sich wirklich geändert, vielleicht hatte er noch eine Chance bei ihr, so ging er zu ihr hin. Sie saß draußen in der Sonne, sein Schatten fiel auf ihre Unterlagen, sie sah auf, Überraschung machte sich in ihrem Gesicht breit. Wütend zerknüllte er den Brief, den er gerade gelesen hatte. Das war ja unglaublich, ihm solche Lügenmärchen aufzutischen. Er starrte auf den Papierball in seiner Hand, glättete es wieder, kramte ein Feuerzeug aus der Schublade und zündete es an. Das war schon der zweite Brief in dieser Art, er fegte die Asche in den Papierkorb. Da schien jemand sehr bemüht zu sein, ihn eifersüchtig zu machen. Das brauchte niemand machen, das war er schon. Aber er vertraute Joey, er zweifelte nicht an der seiner Treue. Das hieß nicht, das es ihm gefiel, das sein Freund so lange bei Mark war. Es waren nicht nur die Briefe, die jetzt schon regelmäßig kamen (zwei und regelmäßig, grins), letzte Nacht hatte jemand angerufen und gemeint, er solle seinen Köter zurückpfeifen. Bevor er reagieren konnte, hatte der Andere wieder aufgelegt. Den Rest der Nacht konnte er nicht mehr schlafen, fast schien es, als würde man versuchen ihn zu zermürben. Die Frage war, wieso wollte man ihn aufreiben, was steckte dahinter? Stöhnend rieb er sich die Schläfen, es wurde Zeit das Joey wiederkam, er vermisste ihn. „Du hier?“ fragte sie erstaunt „Das gleiche könnte ich dich auch fragen. Immerhin bist du in Japan zu Hause......Darf ich mich zu dir setzen?“ sie nickte, ihre Gefühle wirbelten gerade wild durcheinander. Sie hatte Dante nach seinem Weggang nie wieder gesehen, manchmal hatte sie es bedauert, wie es gelaufen war. Sie hatte ihn wirklich gern gehabt, trotz seiner Art, aber nach der Sache mit seinen Freunden, hatte sie einen Schlussstrich gezogen. Sie war damals noch nicht soweit, es war ihr alles zuviel gewesen. Ihn jetzt so unvermittelt wiederzusehen, brachte vergessene Gefühle ans Tageslicht. „Seit wann bist du schon in den Staaten, ich hab dich bisher noch nicht gesehen.“ „Ich bin auch nur ein halbes Jahr hier und das auch nur aufgrund einer Einladung“ betretenes Schweigen „Dann sehen wir uns sicher öfter“ meinte der Weißhaarige „Das kann sein.....“ sie sah auf die Uhr „...oh, verflixt, ich muss mich sputen, in zehn Minuten fängt mein nächster Kurs an“ schon sprang sie auf, sammelte ihre Sachen zusammen „Bis dann“ und eilte im Laufschritt zu ihrem Hörsaal „Ja, bis dann“ murmelte Dante. Es war ein ungewöhnlich milder Abend, Joey und Mark saßen auf der Veranda, Roxin war schon zu Bett gegangen und John war heute nicht da. Die Beiden saßen auf der Hollywoodschaukel, Joey sah etwas verträumt in den sternenklaren Himmel, er dachte an Seto, es wurde Zeit, das er wieder zurückflog. Mark betrachtete das schöne Profil des Blonden, seine Kehle wurde trocken, er erinnerte sich daran, wie er ihn geliebt und wie er ihn überall berührt hatte. Diese Vorstellung wurde übermächtig, er rückte dichter an Joey heran, der sah ihn etwas erstaunt an. „Weißt du noch, unsere wilde Zeit damals?“ „Ja, ich hab sie nicht vergessen, sie ist ein Teil von mir.“ Beide lachten, Mark strich durch das blonde Haar „Ich habe dich nie vergessen können, ich habe dich geliebt und ich liebe dich noch heute.“ Er beugte sich vor und küsste die weichen, warmen Lippen Joeys, schnell forderte seine Zunge mehr. Der Blondschopf drückte ihn zurück „Versuche es nicht, ich liebe Seto, du weißt es, du hast es vor mir schon gewusst. Mach unsere Freundschaft nicht kaputt.“ Mühsam bewahrte Mark seine Fassung, dann nickte er „Du hast recht, ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. So schwer es mir fällt zu sagen.....“ Joey unterbrach ihn „Ich werde schnellstmöglich Abreisen“ Mark nickte „Ja, das ist für uns.......für mich wohl besser.“ Dante fasste sich ein Herz, sie hatten sich nun schon öfter auf dem Unigelände getroffen und ganz nett miteinander geredet und was sollte schon passieren, mehr als Nein sagen konnte sie nicht „Roxin, gehst du mit mir Essen?“ Perplex sah sie ihn an „Aber...“ er unterbrach sie „Nichts anderes, nur ein unverfängliches Essen, versprochen“ den Hundeblick hatte er immer noch drauf, sie musste lachen „Nagut, ein unverfängliches Essen, ich nehme dich beim Wort.“ Es wurde ein lustiger Abend und nicht einmal versuchte Dante eine Annäherung, das würde auch nicht passieren, das hatte er sich fest vorgenommen. Er hatte ihren rechten Haken noch gut in Erinnerung, außerdem hatte er sie sehr gern, diesmal wollte er es nicht ruinieren. Sie stellte erfreut fest, das er sich tatsächlich geändert hatte, seine übertriebene Coolness hatte er abgelegt, nur gelegentlich blitzte sie wieder auf. Sie trafen sich öfter, so entwickelte sich eine schöne Freundschaft. Seto war kurz vorm Platzen, ständig bekam er diese unmöglichen Briefe, dann fingen die Anrufe an, in denen im zugeflüstert wurde, wie schamlos es sein Freund und dessen Exfreund trieben und jetzt kamen zum Beweis auch noch Fotos. Was er auf den Bildern sah, konnte er kaum glauben, Joey machte so was nicht, er hinterging ihn nicht, das wusste er tief in seinem Inneren. Aber angesichts der Bilder fiel es ihm sehr schwer, daran zu glauben. Wie eine eingesperrte Raubkatze tigerte er durch das Zimmer, die Bilder hatte er auf den Tisch geworfen. Wieder trat er an den Tisch heran, stützte sich darauf ab, starrte die Fotos an „Joey, das bist doch nicht du. Du tust mir doch so was nicht an“ stöhnte er. Während er so auf die Ablichtungen starrte, fiel ihm etwas auf „Das gibt’s doch nicht.“ Das reichte ihm jetzt, Vertrauen hin oder her, er würde in die Staaten fliegen und nach dem Rechten sehen. Schnell sammelte er alle Bilder und Briefe ein, stopfte sie in den Umschlag, rief auf dem Flughafen an und ließ seinen Drachenjet startklar machen. Dann informierte er seine Geschäftsführerin über seine Reisepläne, damit sie die Termine entsprechend ändern konnte. Keine zwei Stunden später saß er in seinem Jet und flog Richtung Amerika. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)