Sag niemals 'Leb wohl!' von Kimie_Yashi (..denn damit stirbt die Hoffnung auf ein Wiedersehen (CS/ORS/PS)) ================================================================================ Prolog: Pokétopia ----------------- Hallöchen @ All!! Erst einmal möchste ich mich bei all meinen Lesern von *Golden Rose* bedanken und vor allem denjenigen, die immer so fleißig Kommis geschrieben haben! VIELEN DANK!! So und wie man unschwer erkenn kann habe ich mich endlich mal entschieden, welche FF ich als nächstes schreibe...... Falls einige in meinem Steckbrief zuvor etwas von *PokéAkademie* und *Ich werde Dich niemals verlassen.....* gelesen haben und sich nun wundern, warum nun diese hier kommt, somit möchte ich sagen, dass *Sag niemals 'Leb wohl!'* eigentlich *Ich werde Dich niemal verlassen.....* ist! Habe mich eben beim Erstellen der FF für diesen titel entschieden, weil der eher zur FF passt ^-^ So, jetzt aber mal los! Viel Spaß mit dem Prolog..... Prolog - Pokétopia ~~ „Prinzessin! Prinzessin!“, rief ein aufgebrachtes Pokémon und kam in den Thronsaal gerannt. „Was gibt es, Maschock?“, fragte die Prinzessin und blickte von ihrem Thron aus hinab auf das Kampfkolosspokémon. „Prinzessin, Es ist schon vor den Stadttoren! Die Soldaten geben ihr Bestes, aber sehr lange werden sie Es nicht mehr aufhalten können“, berichtete das Pokémon, als es vor seiner Herrscherin unregelmäßig atmend niederkniete. „Ich Danke dir und deinen Kämpfern für eure Mühen!“, sagte das Mädchen und erhob sich von ihrem Platz. „In Angesicht der Lage würde ich vorschlagen, dass Ihr zusammen mit einigen Wachen durch den Geheimgang hinaus flieht“, meldete sich ein Galagladi, welches unmittelbar neben der Prinzessin stand, zu Wort. „Ich schätze deine Sorge um mein Wohlergehen, Galagladi! Aber ich werde nicht einfach fliehen und mein Königreich zurücklassen. Es wird Zeit, dass ich als Herrscherin dafür sorge, dass alle Pokémon meines Reiches wieder sicher und ohne Sorge nachts schlafen können!“, verkündete sie mit einem Lächeln auf den Lippen und stieg die drei Stufen vor ihrem Thron hinab, als sie plötzlich erneut gerufen wurde. „Prinzessin!“, ertönte erneut ein verzweifelter Ruf und ein Guardevoir kam von der Seite aus auf den Thron zugeschwebt, „Prinzessin, ich bitte Euch, flieht und bringt Euch in Sicherheit! Ihr dürft Euch nicht in Gefahr begeben.“ Mit einem warmen Lächeln blickte die Angesprochene ihr Kindermädchen an und half ihr von dem Boden, auf den sie sich während ihrer Bitte geworfen hatte, aufzustehen. „Guardevoir, du warst für mich immer wie eine Mutter. Es tut mir Leid, aber ich werde gehen und keiner von euch wird mich aufhalten können!“, sagte sie überzeugend und übergab Guardevoir in die Obhut ihres Mannes Galagladi, in dessen Armen sie ihren Tränen freien Lauf ließ. „Aber Prinzessin, wer wird denn unser Reich in Zukunft regieren, wenn Ihr nicht mehr zurückkommen solltet?“, fragte ihr Berater sie. Zwar blieb die Herrscherin daraufhin stehen, wagte es sich jedoch nicht sich noch einmal herumzudrehen. „Sollte ich tatsächlich nicht mehr zurückkehren, so wirst du vorübergehen meinen Platz einnehmen müssen, Galagladi! Und wenn die Zeit gekommen ist, wird eine neue Prinzessin den Thron besteigen.....“ „Verdammt! Wir können Es nicht länger aufhalten“, riefen die Soldaten, die ebenfalls Kampfpokémon und vor den Stadttoren postiert waren, aufgebracht und versuchten so gut es ging doch noch etwas gegen ihren Feind ausrichten zu können, während andere unterdessen versuchten ihre Familien in Sicherheit zu bringen. „Schaut mal, die Prinzessin kommt“, rief ein anderer, woraufhin sich alle Soldaten in die besagte Richtung herumdrehten. „Prinzessin? Was tut Ihr hier? Ihr müsst Euch schleunigst in Sicherheit bringen, das Tor wird jeden Augenblick nachgeben und dann wird Es unaufhaltsam in die Stadt eindringen“, aufgebracht war der Hauptmann zu ihr getreten und versuchte nun ebenfalls sie dazu zu bewegen umzukehren. „Habt keine Angst, so weit wird es nicht kommen. Bitte nehmt eure Kämpfer und bringt euch alle in Sicherheit!“, befahl sie mit einem warmen Lächeln auf den Lippen. „Aber Prinzessin, Ihr wollt doch nicht etwa...“, doch als er den entschlossenen Ausdruck in ihren Augen sah, wagte er es nicht weiter zusprechen und erteilte seinen Soldaten den Räumungsbefehl. In nur wenigen Sekunden waren die Bürger und auch alle Soldaten verschwunden. Vom Palast aus sah Galagladi durch das riesige Fenster hindurch wie plötzlich ein helles blaues Licht erschien und kurze Zeit später wieder erlosch. Er wusste was geschehen war, auch wenn er selbst nicht vor ort anwesend war. Ihr Feind war verschwunden und er wusste ganz genau, dass es ihre Prinzessin ebenfalls war. „Auch wenn ich es nicht sagen sollte, aber.... lebt wohl, Prinzessin!“, kam es über seine Lippen und eine einsame Träne bahnte sich ihren Weg über sein Gesicht. Guardevoir, das sich noch immer in seinen Armen ausweinte, löste sich daraufhin aus der Umarmung und blickte ihren Mann etwas erschrocken, aber auch verärgert an: „Liebling! Die Prinzessin hat dir doch gesagt, dass du nicht ‚Leb wohl’ sagen solltest.“ ~~ „Und so brach die Zeit des Trauerns über alle Pokémon herein, denn sie wussten alle ganz genau, dass sich ihre Prinzessin für sie geopfert hatte. Dennoch blieben ihre letzten Worte nicht unvergessen und so hielten sie alle an der Hoffnung fest, dass sie ihre Herrscherin eines Tages wieder sehen würden. Die Prinzessin sagte, dass die neue Herrscherin wie ein reiner Edelstein wäre und an ihrer Seite würde von da an ein Mann mit ihr regieren, dessen Eigenschaften ebenfalls denen eines anderen Edelsteines gleich kamen. Doch die Jahre vergingen und besagte neue Herrscherin erschien nicht. Ob die Prophezeiung der Prinzessin eintreffen und die neue Herrscherin jemals ihren Platz einnehmen würde, wusste auch niemand. Einzig und allein die Hoffnung blieb zurück“, damit endete die Geschichte, die Mitsuko ihrer Tochter vorgelesen hatte. „Schade, schon vorbei.... aber das Ende ist immer wieder traurig“, meldete sich ihre Tochter zu Wort und wischte sich die aufgekommenen Tränen aus ihrem Gesicht. „Das scheint dich aber nicht im geringsten zu stören, nicht wahr, Mäuschen? Sonst würdest du mich nicht immer darum bitten dir die Geschichte vorzulesen.“, erwiderte die Frau daraufhin lächelnd und schlug das Buch zu. „Das stimmt! Du Mama? Warum sollte Galagladi eigentlich nicht ‚Leb wohl’ sagen?“, fragte das 4-Jährige Mädchen. „Ganz einfach, weil die Prinzessin immer gesagt hat: ‚Sag niemals Leb wohl, denn damit stirbt die Hoffnung auf ein Wiedersehen!’. Und wenn Galagladi ihr ‚Leb wohl’ gesagt hat, geht er davon aus, dass sie sich nicht noch einmal begegnen werden. .... Aber jetzt mach das Licht aus und schlaf, es ist schon spät!“, damit legte Mitsuko das Buch das die kleine Kommode, deckte ihre Tochter zu und verließ den Raum nach einem Gutenachtküsschen. „Du Mama....“, sprach das Mädchen ihre Mutter noch einmal an. „Was denn, Haruka?“, fragte diese nach. Mit einem Lächeln kuschelte sich das Mädchen in ihr Kissen hinein, als sie antwortete: „Ich glaube auch ganz fest daran, dass eines Tages die Prinzessin nach Pokétopia zurückkehren wird!“ „Gute Nacht!“, glücklich lächelnd schloss Mitsuko nun die Tür des Kinderzimmers und ließ ihre Tochter allein mit ihren Gedanken und Hoffnungen einschlafen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ende im Gelende mit dem Prolog XD Hoffe es hat euch gefallen und euer Interesse geweckt! Schreibt mir doch bitte ein Kommi ^.~ Alles Liebe, Kimie Kapitel 1: Ein seltsamer Tag mit seltsamen Geschehnissen -------------------------------------------------------- Wünsche euch allen eine erholsame Nacht! Ja, es ist gerade 3:15 Uhr und ich freue mich schon auf mein Bettchen, weshalb ich jetzt auch nichts großartiges mehr von mir geben werden.... viel Spaß mit dem 1. KP: Kapitel 1 – Ein seltsamer Tag mit seltsamen Geschehnissen „Tailon, los! Setz schnell Rankenhieb ein und halte Maskeregen damit fest!“, rief die Trainerin des Pflanzenpokémon. Das kleine Katzenpokémon tat wie es ihr befohlen wurde und führte ihre Attacke aus, in dem aus ihren Krallen die gewünschten Ranken erschienen und auf den Gegner zuschnellten. Sie schlang ihre Ranken um das Insektenpokémon und auf Befehl ihrer Trainerin schleuderte Tailon ihren Gegner auf den Boden, auf dem er schließlich besiegt liegen blieb. „Juhu! Maskeregen kann nicht mehr weiterkämpfen und das bedeuten dann wohl, dass ich gewonnen habe“, freute sich das Mädchen und rannte mit einem strahlenden Lächeln auf ihren Partner zu, „Das hast du super gemacht, Tailon!“ „Hm… Maskeregen, komm zurück!“, rief ein Junge mit grünem Haar seinem Pokémon zu und es wurde von einem roten Lichtstrahl zurück in seinen Pokéball gesogen, „Du warst klasse, ruh dich etwas aus, mein Freund.“ Mit einem Lächeln wand sich der Junge nun an seine Gegnerin: „Nicht schlecht Haruka! Du scheinst ja wirklich etwas dazugelernt zu haben. Ich war ziemlich überrascht, dass du dich aus dieser heiklen Situation wieder befreien konntest.“ „Vielen Dank, Shuu! Aber das ich überhaupt erst in diese Situation gekommen bin, habe ich einzig und allein meine Schlafmangel von letzter Nacht zu verdanken! Aber mit einem mal bin ich wieder voll da gewesen… ich freue mich schon auf das große Festival in einem Monat“, gab das Mädchen voller Vorfreude bekannt. „Ja, da werden wir sehen, wer von uns beiden tatsächlich der Bessere ist. Also, ich mach mich dann mal wieder auf den Weg. Leb wohl, bis in einem Monat dann!“, damit hatte sich der Junge schon herumgedreht und war auch schon im Begriff zu gehen, als ihn die Stimme von Haruka noch einmal aufhielt. „Shuu…“, begann sie etwas zögernd, fuhr jedoch fort, als sie bemerkte, dass er stehen geblieben war und sie wartend anblickte, „…ähm…kein ‚Leb wohl’! Denn damit stirbt die Hoffnung auf ein Wiedersehen…“ Stille trat ein und er blickte sie etwas irritiert an. Es war Haruka irgendwo etwas peinlich, weshalb sie etwas rötlich im Gesicht anlief, und um diese für sie unerträgliche Stille, die unweigerlich eingetroffen war, zu durchbrechen, rief sie ihm noch hinterher: „Also, bis in einem Monat dann“, und lief so schnell sie konnte zusammen mit ihrem Tailon hinter sich, davon. Noch einige Minuten blieb Shuu einfach nur stehen und beobachtete wie das Mädchen allmählich aus seinem Sichtfeld verschwand. Mit einem Lächeln auf den Lippen und dem Gedanken, dass sie sich in spätestens einem Monat wieder sehen würde, machte er sich schließlich auch auf den Weg, um schon einmal in die Nähe von Roseta City zu gelangen, wo das große Festival stattfinden würde. „Oh man, das war mir ja mehr als peinlich… ausgerechnet Shuu…“, sprach Haruka irgendwann laut aus und seufzte. Ihr Tailon, das noch immer neben ihr lief, miaute einmal und sprang dann kurzerhand auf die Schulter ihrer Trainerin, nur um sich an sie zu schmusen. „Vielen Dank, dass du mich aufheitern möchtest, Tailon. Ich hasse es nun einmal, wenn man ‚leb wohl’ sagt, auch wenn ich nicht mehr weiß, warum eigentlich…. hm….“, das Mädchen versank vollkommen in ihren Gedanken und versuchte sich daran zu erinnern, wann sie überhaupt damit begonnen hatte, diese Worte zu hassen und vor allem, warum? Doch so wirklich wollte ihr das Warum nicht einfallen und auch an das Wann konnte sie sich nicht mehr erinnern, es war anscheinend einfach schon zu lange her. Wahrscheinlich war sie damals noch ein Kind und einfach noch zu jung gewesen, um sich jetzt noch daran zu erinnern. „Weist du, ich erinnere mich zwar nicht mehr daran, aber ich finde, dass diese Worte irgendetwas von einem ‚Abschluss’ an sich haben. Man sagt doch nur ‚leb wohl’ zu Leuten, von denen man weiß, dass man sie nie wieder sehen wird oder man hofft sie nicht mehr wieder zu sehen. Warum manche Leute diesen Ausdruck dazu benutzten, um auszudrücken, dass sie sich bestimmt bald wieder begegnen werden, verstehe ich nicht, denn immerhin kann man dafür auch ‚bis bald’ oder ‚bis zum nächsten Treffen’ sagen…“, erneut seufzte die junge Koordinatorin. So reiste die junge Trainerin weiter in Richtung Süden, um nach Atavisma zu gelangen. Die Stadt lag direkt am Meer und als sie ihre Reise in dieser Region begonnen hatte, war sie auch als erstes in Atavisma angekommen. Nun wollte sie wieder in diese Stadt, um mit einem Schiff noch vor dem Festival schnell nach Kanto zu reisen, nach Alabastia um genau zu sein, denn sie und ihre Freunde haben vereinbart sich dort einmal im Jahr für einige Tage zu treffen. Sie war ja schon so gespannt darauf Satoshi, Kasumi und Takeshi wieder zusehen, aber auch Tracey und ihren Bruder, den sie seit dem er seine eigen Reise begonnen hatte, auch nur noch einmal gesehen hatte. Zuvor war Haruka in Salvea City gewesen, um Verwandte zu besuchen und auf ihrem Weg zur besagten Stadt, hatte sie dann ihren Lieblingsrivalen Shuu getroffen, mit dem sie sich gleich einen Übungskamp gegönnt hatte. Na ja, ‚gegönnt’ ist wohl eher der falsche Ausdruck dafür. Shuu hatte sie eher mal wieder so weit auf die Palme gebracht, dass sie ihn herausgefordert hatte…. „Oh man, alleine zu reisen ist echt langweilig… ich bin ja so froh, dass ich wenigstens dich und meine anderen Pokémon habe“, richtete sich das Mädchen an ihr Katzenpokémon, das schon Einspruch erheben wollte, doch dann fuhr Haruka fort, „Aber so ein bisschen menschliche Gesellschaft wäre auch nicht schlecht. Einfach jemandem mit dem ich über sinnlose Themen sprechen kann und so… ich freue mich ja schon so darauf Masato und die anderen in Alabastia zu treffen, immerhin haben wir uns alle schon sehr lange nicht mehr gesehen und ich bin froh darüber, dass wir uns ab jetzt jedes Jahr einmal treffen werden.“ „Tai…lon“, nickte das Pflanzenpokémon freudig. „Vielen Dank, dass du immer für mich da bist, Tailon!“, bedankte sich Haruka mit einem Lächeln. Tailon war für Haruka wirklich ein besonderes Pokémon. Ihr Tailon hatte nämlich seit sie es kannte nur einen einzigen Kampf verloren! Und das war bei ihrer aller ersten Begegnung, als sie es als Necas eingefangen hatte, denn gegen ihr Lohgock hatte es aufgrund der gewaltigen Feuerattacken wirklich keine Chance gehabt. Kurz darauf hatte es sich auch schon in ein Felis weiterentwickelt und bei dem Wettbewerb, an dem Haruka um ihr viertes Band hier in der Hinto-Region gekämpft hatte, konnte sie den Sieg erringen, da sich ihr Katzenpokémon zu einem Tailon entwickelt hatte. Tailon hasste es zu verlieren und gab für Haruka auch immer 150%. Es kam in brenzligen Situationen, in denen Haruka nicht im Stande gewesen war irgendwelche Befehle zu erteilen, sogar dazu, dass das Pflanzenpokémon allein agierte. Auch wenn es ihrer Trainerin mal schlecht ging, spürte sie das sofort und befreite sich sogar, wenn es nötig war, allein aus ihrem Pokéball, um ihrer Trainerin Trost zu spenden. Aber inzwischen war es ohnehin die meiste Zeit im Freien, damit ihre Trainerin nicht so allein durch die Weltgeschichte reisen musste. Ja, die beiden konnte man wirklich als beste Freundinnen bezeichnen! „Na nu? Was war das denn?“, erklang plötzlich wieder Harukas Stimme und das Mädchen sah sich daraufhin verwirrt um, „Das hört sich so an, als ob da jemand wäre, ich habe doch eben jemanden sprechen hören.“ Tailon verstand die in Gedanken genuschelten Worte ihrer Trainerin und machte sich aus diesem Grund auch auf die Suche nach diesem ‚Jemand’, was Dank ihres guten Gehörs nicht weiter schwierig war. „Tail..on“, rief es aus und verschwand im hohen Gras. „Tailon, wohin willst du denn?“, rief das Mädchen ihrem Pokémon noch hinterher, doch bevor sie ihr ins hohe Gras folgen konnte, kam sie auch schon wieder daraus hervor, zusammen mit einem Evoli. „Oh… du hast ja ein Evoli gefunden, nein ist das süß“, Haruka war begeistert von diesem Pokémon. Sie liebte katzenartige Pokémon und Evoli bildete da keine Ausnahme. „Evo… Evoli!“, rief es aus und wand sich wieder zum Gehen um, als es plötzlich erstaunt den Menschen vor sich anstarrte. „Na nu? Was hast du denn, Evoli?“, fragte das Mädchen, doch da fiel ihr etwas an Evoli auf, „Oh, du trägst ja eine Schleife… dann hast du bestimmt auch einen Trainer! Ist er auch hier oder hat du ihn verloren?“ „Evoli“, kam es nur von dem Pokémon und es ließ sich von Haruka in den Arm nehmen, da sie es streicheln wollte, wobei Tailon auf die Schulter ihrer Trainerin sprang und das ganze Geschehen von dort aus beobachtete. „Du bist so flauschig. Wenn du nicht schon einen Trainer hättest, würde ich versuchen dich zu fangen“, gestand Haruka lächelnd und erhob sich vom Boden mit den beiden Pokémon an sich. Doch nun blickte sie sich doch etwas verwirrt um, hatte sie doch vor Evolis Auftauchen ganz deutlich die Stimme eines Menschen wahrgenommen. „Hm… am Besten wir suchen deinen Trainer! Weit kann er ja nicht sein, ich habe doch eben eine Stimme gehört. Hallo? Ist hier jemand?“, rief die junge Trainerin in der Hoffnung, dass von irgendwoher eine Antwort kommen würde, doch Fehlanzeige. „Vielleicht ist er in den Wald dort hinten gegangen, wollen wir mal nachschauen gehen?“, fragte sie die beiden Pokémon. Wie auf Knopfdruck befreite sich das Evoli geschickt aus der Umarmung von Haruka und rannte davon hinein ins dichte Gras und somit verschwand es auch aus Harukas und Tailons Blickfeld. „Hey, warte!“, rief sie der braunen Katze hinterher, doch diese ließ sich nicht mehr blicken und gab auch ansonsten kein Lebenszeichen mehr von sich, woraufhin sich die Trainerin an ihr eigenes Pokémon richtete, „Magst du Evoli kurz hinterherlaufen und schauen, ob du es noch finden kannst?“ Nickend führte Tailon den Befehl ihrer Trainerin aus und verschwand nun ebenfalls erneut im hohen Gras, doch es blieb erfolglos und kehrte nach wenigen Minuten wieder zurück, jedoch nicht vollkommen mit leeren Pfoten. „Miau..“, gab es von sich und sprang in Harukas Schoß, die sich auf einen Baumstumpf gesetzt hatte, während sie auf Tailons Rückkehr gewartet hatte. „Da bist du ja wieder“, rief das Mädchen erfreut aus, „Wie es aussieht hast du es wohl nicht mehr gefunden… hm… oh… was hast du denn da um den Hals?“ Tailon befreite sich daraufhin von dem etwas um ihren Hals und hielt es daraufhin Haruka entgehen. Es war eine Kette mit einem tiefblauen Anhänger. Als das Mädchen den Anhänger mit den Fingern berührte, glaubte sie diesen für eine kurze Zeit aufleuchten zu sehen. „Seltsam… hat der Anhänger gerade wirklich geleuchtet?“, fragte sie sich in Gedanken, doch diesen verwarf sie schnell wieder und tat ihre Einbildung schnell als Reflektion der Sonne wieder ab. „Miau…miau“, holte Tailon sie wieder aus ihren Gedanken zurück in die Realität zurück. Lächelnd antwortete Haruka: „Du hast Recht, Tailon! Wir sollten uns wieder auf den Weg machen, sonst kommen wir heute nicht mehr in Sonnfeld an.“ Schnell legte sich Haruka noch die von Tailon gefundene Kette um den Hals. Und so machten sich die beiden wieder auf ihren Weg in die besagte Stadt, in der sie die kommende Nacht verbringen wollten. Gegen Abend erreichten sie diese auch und begaben sich sofort ins dortige Pokémoncenter, um sich einen Zimmerschlüssel geben zu lassen. „Guten Abend Schwester Joy, hätten sie vielleicht noch ein freies Zimmer für mich?“, fragte das Mädchen höflich, als sie an den Tresen trat, hinter dem die dort arbeitende Krankenschwester saß. Diese blickte daraufhin auf und schaute Haruka mit einem warmen Lächeln, wie es jede Schwester Joy konnte, an: „Guten Abend! Natürlich haben wir noch einige Zimmer frei!“ Damit öffnete die Schwester eine Schublade, die sich unmittelbar vor ihr befand, und holte aus dieser einen von mehreren Schlüsseln hervor: „Bitte schön! Ruh dich gut aus, du sieht ziemlich müde aus und könntest etwas Schlaf sicherlich gut gebrauchen.“ „Ja, vielen Danke, Schwester Joy!“, dankend nahm das Mädchen ihren Schlüssel entgegen und verließ die riesige Eingangshalle, um die Treppe hinauf in ihr Zimmer zu gehen. Sie fühlte sich tatsächlich ziemlich erledigt, was sie ziemlich verwunderte, da sie so viel gar nicht gelaufen war und eigentlich viel mehr gewohnt war. Vielleicht lag es aber auch daran, dass sie heute Shuu wieder gesehen hatte und dann war da ja auch noch diese Begegnung mit diesem Evoli gewesen und die Sache mit dem Kristall… vielleicht hatte sie sich einfach über alles viel zu viele Gedanken gemacht und war deswegen nun etwas ausgelaugt. So schloss sie die Türe zu ihrem Zimmer auf und betrat zusammen mit ihrer Freundin, dem Katzenpokémon, den Raum. Die kleine Katze schnellte sofort auf das Bett zu und rollte sich gemütlich an dessen Kopfende zusammen. Lächelnd betrachtete Haruka diese Szene, bevor sie sich schließlich dazu entschied auch ihre anderen Pokémon herauszulassen, damit diese es sich ebenfalls etwas außerhalb ihrer Pokébälle bequem machen konnten. „Du scheinst auch geschafft zu sein, was Tailon?“, sprach sie das zusammengerollte Pflanzenpokémon an und zückte daraufhin ihre anderen Pokébälle, „Los, kommt alle raus!“ Im Schein des roten Lichtes, das aus den einzelnen Bällen kam, erschienen daraufhin ihre anderen fünf Pokémon und machten es sich ebenfalls sofort im Raum verteilt gemütlich. „Ein Glück, dass dieses Zimmer groß genug ist, sonst würde es etwas problematisch werden“, lachte das Mädchen und begab sich daraufhin mit den Worten, „Ich gehe eben duschen“, ins Bad. Das warme Wasser, das auf Haruka niederprasselte tat ihr wirklich gut und half ihr dabei alles für einen Moment aus ihren Gedanken zu verbannen. Nach einer knappen Viertelstunde verließ sie mit noch etwas nassem Haar wieder das Bad und blickte sich im Raum um. Alles schlief bereits, weshalb sich das Mädchen ebenfalls dazu entschloss sich schlafen zu legen. Vorsichtig schlug sie die Bettdecke zur Seite, darauf bedacht Tailon nicht zu wecken, die ohnehin einen sehr leichten Schlaf hatte, und legte dann noch ein kleines Handtuch auf ihr Kissen, um nicht alles mit ihrem Haar zu durchnässen. Mit einem leisen klicken schaltete sie noch das Licht der Nachttischlampe aus und kuschelte sich nun ebenfalls in ihr warmes Bettchen. „Sollte ich tatsächlich nicht mehr zurückkehren, so wirst du vorübergehen meinen Platz einnehmen müssen, Galagladi!“, lächelnd blickte die Person ihren Gegenüber an. „Ihr müsst Euch schleunigst in Sicherheit bringen!“, bat eine andere Person, dessen Gesicht ebenfalls nicht zu erkennen war. „Ich werde nicht davonlaufen!“ - „Habt Vertrauen! Es wurde uns prophezeit, dass eine neue Herrscherin unser Land regieren wird.“ – „Nun werden wir für immer zusammen sein, Liebster!“ – „Mama, ich glaube auch ganz fest daran, dass eines Tages die Prinzessin nach Pokétopia zurückkehren wird… zurückkehren wird…zurückkehren…kehren…“ Erschrocken erwachte Haruka in ihrem Bett und war nass geschwitzt. „Was war das denn?“, fragte sie sich in Gedanken und versuchte dabei ihren aufgeregten und recht schnell hervorkommenden Atmen zu beruhigen. „Es war nur ein Traum… ein Traum? Ein seltsamer Traum! Lauter Stimmen ohne Gesichter und Zusammenhang“, stellte das Mädchen fest nachdem sie bemerkt hatte wo sie sich befand. Allmählich hatte sich ihr Atem soweit wieder beruhigt, doch schon bemerkte sie das nächste Problem, für das sie dringend eine Lösung brauchte, denn ihre Kehle war staubtrocken und verlangte nach erfrischender Flüssigkeit. Langsam und vorsichtig erhob sich deshalb Haruka von ihrem Schlafplatz und ging hinüber ins Band, um sich etwas frisch zu machen und einen Schluck des klaren Wassers, das sich in der Leitung befand, zu sich zu nehmen. Nachdem sie sich ausgiebig das Gesicht gewaschen und sowohl ihren Nacken, als auch ihre Kehle befeuchtet hatte, verließ sie den Raum wieder, um zurück zu ihrem Bett zu gehen. Ein Blick durch den Raum verriet ihr, dass es draußen noch dunkel war und somit noch tiefste Nacht herrschen musste, da sie nur sehr schwach die einzelnen Gegenstände in dem Raum wahrnehmen konnte, was allerdings auch damit zusammenhing, dass sie gerade aus einem mit Licht beschienenen Raum kam. Langsam tastete sie sich zurück neben ihre Tailon, das glücklicherweise noch immer im Land der Träume war, und deckte sich wieder mit der weichen, dünnen Decke zu. Doch an noch etwas Schlaf war überhaupt nicht mehr zu denken, denn sobald Haruka auch nur kurz ihre Augen geschlossen und für kurze Zeit eingeschlafen war, erschien erneut dieser Traum, der sie nun ängstlich hochschrecken ließ. Somit lag das arme Mädchen noch wach bis in die frühen Morgenstunde und schaffte es erst gegen sieben Uhr, ohne diese beängstigenden Stimmen immer wieder zu hören, einzuschlafen. Lange jedoch hielt diese erholsame Zeit nicht an, denn schon zwei Stunden später wurde sie wieder aus ihrem nun traumlosen Schlaf gerissen. Auch ihre Pokémon waren aufgeschreckt und zum Fenster beeilt, denn die Ursache des Lärms lag draußen und kam von einem Lastwagen und dessen Fracht, die gerade mit lautem Geschepper entladen wurde. Stöhnend erhob sich das Mädchen und entschloss sich nun auch auf zu bleiben, denn sie wusste genau, dass sie nun nicht mehr einschlafen konnte und falls doch, würde sie es am heutigen Tag nicht mehr schaffen in Tulpentatown anzukommen. Also stellte sie sich wie am Abend zuvor eben unter die Dusch und um richtig wach zu werden drehte sie das Wasser dieses Mal auf eiskalt. Als sie fertig geduscht und angezogen war, rief sie schnell noch ihre Pokémon, bis auf Tailon, zurück in ihre Pokébälle und begab sich nach unten, um sich erst einmal im Restaurant ein angemessenes Frühstück und einen sehr starken Kaffee zu gönnen. „Guten Morgen! Hast du gut geschlafen?“, richtete sich die Krankenschwester an Haruka, als diese den Zimmerschlüssel zurückgeben wollte. Doch als Joy das Mädchen ansah, bekam sie einen Schecken, „Oh, wie es aussieht wohl eher nicht?“ „Ich hatte einen dummen Traum, der mich so gut wie die ganze Nacht wach gehalten hat, aber was soll’s“, erklärte Haruka ihre doch auffälligen Augenringe in ihrem Gesicht. „Möchtest du dich dann nicht lieber noch etwas hinlegen und erst morgenfrüh weiterreisen?“, fragte die Frau etwas besorgt nach, doch die Gefragte konnte daraufhin nur mit dem Kopf schütteln antworten: „Leider muss ich weiter und in zwei Tagen in Atavisma die Fähre nach Kanto erwischen, sonst komme ich nicht mehr rechtzeitig zurück, um am großen Festival teilzunehmen.“ „Du musst nach Atavisma?“, fragte Schwester Joy noch einmal nach und fügte noch hinzu, „Wenn du möchtest kannst du dir ein Fahrrad vom Pokémoncenter ausleihen und damit bis nach Tulpentatown fahren, dann kommst du früher dort an, kannst dich dort bis morgen ausruhen und kommst trotzdem noch rechtzeitig in Atavisma an, um die Fähre nach Kato zu erwischen.“ „Wirklich? Das wäre einfach nur phantastisch!“, jubelte Haruka freudig. Lächelnd führte sie die Schwester nach draußen und übergab ihr eines der dort stehenden Fahrräder, mit dem sie sich auch gleich, nachdem sie Tailon in das Körbchen verfrachtet hatte, dankend losfuhr. Zum Glück war der Weg von Sonnfeld bis nach Tulpentatown nicht allzu weit und so erreichte sie das dortige Pokémoncenter am Nachmittag. Glücklich darüber, dass sie nun einige Stunden Zeit gewonnen hatte, stellte sie das Fahrrad in einen der Ständer und betrat das Gebäude. „Guten Tag, Schwester Joy. Ich komme aus Sonnfeld mit einem Fahrrad, das ich mir dort ausgeliehen habe. Ich habe es draußen in einen der Ständer gestellt“, begrüßte sie die dortige Schwester, die sie lächelnd anschaute. „Ach, du musst das Mädchen sein, das ich laut meiner älteren Schwester sofort ins Bett stecken soll, wenn sie hier angekommen ist!“, kommentierte sie etwas lachend. „Ähm… ja, damit kann denke ich wirklich nur ich gemeint sein“, antwortet Haruka auch etwas lachend. „Na dann..“, damit zückte die Krankenschwester einen schon bereitgelegten Schlüssel und überreichte ihn dem Mädchen, „..hier ist dein Zimmerschlüssel! Am Besten isst du noch etwas und ruhst dich aus, denn so eine ganz Nacht, die man sich unfreiwillig um die Ohren schlagen musste, ist ganz schön anstrengen!“ Lächelnd nickte Haruka einverstanden und begab sich mit Tailon zusammen ins Restaurant, in dem sie sich eine köstliche Nudelsuppe bestellte. „Na toll, jetzt bekomme ich auch noch Kopfschmerzen. Warum immer alles auf einmal? Und ich habe natürlich keine Mittel mehr dagegen…“, meckerte sie und hielt sich ihren Kopf, als sie plötzlich jemanden vernahm, der nach ihr rief: „Haruka, Schätzchen!“ ------------------------------------------ So, das war das erste KP! Hoffe es hat euch gefallen ^-^ Und wem mag diese Stimme wohl gehören?? (dumme Frage, ich weiß XD ) Dann will ich noch kurz loswerden, dass ich nicht sicher sagen kann, wann es weitergehen wird, da ich zur Zeit fast gar nicht mehr zum Schreiben komme und demnächst stehen ja auch noch meine Abiprüfungen an T-T Also bitte habt Verständis dafür, wenn es erst im schlimmsten Falle im Mai/Juni weitergehen sollte..... Bitte dennoch um Kommi ^.^ Gute Nacht noch, ich verabschiede mich jetzt ^.~ alles Liebe, eure Kimie Kapitel 2: Der Weg ins Unbekannte --------------------------------- Hallöchen ^.^ So, dies ist nur wirklich erst einmal das letzte KP!! Möchte das jetzt eigentlich nur so schnell wie möglich online stellen, denn ich schalfe gleich über der Tastatur ein.... (2:5o Uhr) Viel Spaß beim Lesen.... Kapitel 2 – Der Weg ins Unbekannte Ihr Tailon schaute bei den Worten auf und blickte in die Richtung, zu der Haruka mit dem Rücken saß. „Ah… jetzt weiß ich, woher diese Kopfschmerzen kommen…“, murmelte sie, beschloss allerdings sich nicht herumzudrehen und weiter ihre Suppe zu schlürfen. Doch wie erwartet verzog sich der Besitzer de Stimme nicht einfach so wieder. Nein! Er kam sogar zu ihr und setzte sich einfach ihr gegenüber an den Tisch. „Na? Wie geht es denn meiner besten Freundin so?“, sprach dieser Jemand sie erneut an. Haruka ließ ihren Löffel wieder zum Teller gleiten und blickte nun auch ihren Gegenüber an: „Was willst du, Harley?“ „Ich weiß gar nicht was du meinst, immerhin werde ich mich doch wohl noch darüber freuen dürfen dich wieder zu sehen, oder?“, antwortete er mit einer Unschuldsmiene, doch diese beeindruckte das Mädchen nicht wirklich, denn immerhin kannte sie diese nur zu gut. Aber im Moment war sie alles andere, als fit genug dafür, um sich mit dem Grünspargel zu streiten, weshalb sie sich auch dazu entschloss, ihm einfach so freundlich wie möglich zu antworten: „Wenn du meinst… Mir geht’s ganz gut!“ „Das hört man doch gerne. Und? Schon alle Bänder beisammen? Oder nimmst du etwa auch an diesem Wettbewerb teil?“, fragte er weiter mit seinem üblichen breiten Lächeln. Haruka hatte schon darauf gewartet, dass er diese Frage stellen würde, denn diese Gespräche mit ihrem Rivalen Harley, liefen letztendlich immer darauf hinaus: „Tut mir sehr Leid, wenn ich dich enttäuschen muss, aber ich befinde mich nur auf der Durchreise nach Atavisma. Ich bin auf dem Weg nach Kanto, um mich mit meinen Freunden noch vor dem Festival zu treffen. Mein fünftes Band habe ich schon vor einer ganzen Weile gewonnen!“ Etwas geschockt blickte Harley sie an, fing sich jedoch sehr schnell wieder und konterte mit einem Lachen: „Ja, ich habe meine Bänder auch schon lange zusammen. Eigentlich bin ich ja nur hier, um mir diese Verlierer anzuschauen und anschließend sofort nach Roseta City zu gehen.“ Tailon stupste mit ihrer feuchten Nase ihre Trainerin an, als sie merkte, dass diese drohte allmählich einzuschlafen und mit ihrem Kopf in der Suppenschüssel zu landen. „Hä? Was?“, fragte sie vollkommen irritiert nach, bemerkte jedoch recht schnell wieder wo sie war und wer ihr gegenüber saß. „Was ist denn los, Haruka Schätzchen? Sag bloß nicht, dass ich dich etwa langweile?“, wollte er gespielt besorgt wissen, kochte jedoch innerlich vor Wut darüber, dass sie es doch einfach wagte mitten in seiner Erzählung einzunicken. „Ich habe die Nacht über kein Auge zu gemacht, ich bin ziemlich müde und ich glaube, ich werde jetzt auch in mein Zimmer gehen und mich ausruhen. Bis dann“, damit erhob sich die Trainerin und ging zusammen mit ihrem Pokémon, das sie auf dem Arm trug, in die Richtung der Zimmer. Doch bevor sie das Restaurant verlassen hatte, wurde sie von Harley wieder aufgehalten, der anscheinend nicht sonderlich begeistert davon war, dass sie ihn einfach so dort sitzen lassen wollte. „Ach Haruka, weißt du schon das Neuste von Shuu? Das dürfte dich, wo du dich doch offensichtlich für ihn interessierst, von immenser Bedeutung sein“, rief er ihr nach, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, die er auch prompt bekam, nachdem sie den Namen des Jungens vernommen hatte. „Was meinst du damit schon wieder?“, kam es verwirrt von dem Mädchen, das sich zu ihrem noch immer sitzenden Rivalen herumdrehte. „Wie? Du weißt es tatsächlich noch nicht? Dabei haben sie es doch überall in den Nachrichten gebracht“, äußerte sich Harley noch immer nicht klar dazu. Haruka war nun leicht genervt, was sie ihn auch merken ließ: „Willst du es mir jetzt sagen oder nicht? Sonst gehe ich jetzt.“ „Ist ja schon gut, Herzchen! Ich wollte doch nur wissen, ob du Shuus Freundin schon kennen gelernt hast, mehr nicht“, kam die Information nun auch etwas schnippisch von ihm herüber. ‚Jetzt habe ich sie. Das kommt davon, wenn sie mich einfach so ignoriert!’, dachte sich der seltsame Trainer und war sich sehr siegessicher. Geschockt stand Haruka da und ließ sich Harleys Worte noch einmal durch den Kopf gehen. Shuu sollte eine Freundin haben? Wie konnte das sein, wo sie ihm doch erst gestern Mittag begegnet war. Und er hatte kein Wort darüber verloren…. Als Haruka ihren Blick wieder hob und Harley anblickte, wurde sie augenblicklich wütend. Was erwartete sie eigentlich, es war Harley, der vor ihr stand und der ihr dies erzählt hatte. Er hatte sich anscheinend noch immer nicht geändert und versuchte sie noch immer zu verletzten und zum Weinen zu bringen. Doch etwas ist anders als früher. Jetzt versuchte er es zu erreichen, indem er nicht mehr sie persönlich oder ihre Pokémon mit seinen Lügen angriff, sondern Shuu mit ins Spiel brachte. Anscheinend schien er genau zu wissen, dass sie in dieser Sache am verletzlichsten war. Unbändige Wut stieg in ihr auf und sie hatte auch nicht vor diese zu unterdrücken: „Sei ruhig; halt einfach den Mund!“ Auf diese Reaktion ihrerseits war der junge Mann alles andere als vorbereitet gewesen… „Was fällt dir eigentlich ein, Harley? Wie kannst du es wagen einfach so Gerüchte über Shuu in die Welt zu setzten? Und das alles nur, damit ich mich etwas schlecht fühle und du für fünf Minuten deinen Spaß an meinem Leid hast? Ich rate dir, tu das ja nie wieder, sonst kannst du was erleben“, mit gefährlich funkelnden Augen drohte das Mädchen ihm und das Katzenpokémon begann ihn ebenfalls wüten anzufauchen. Noch immer sehr zornig drehte sich die junge Trainerin auf dem Absatz um und verließ das Restaurant des Pokémoncenters, um endlich in ihr Zimmer zu gehen. Noch immer vollkommen perplex saß der Grünspargel auf seinem Stuhl mitten im Restaurant. „Was war denn das eben?“, fragte er sich, als er an ihre Augen zurückdachte, die ihm wirklich einen Hauch von Angst eingejagt hatten. Er konnte es sich auch nicht erklären, aber irgendwie lief es ihm kalt den Rücken herunter, wenn er an das blaue Leuchten in ihnen dachte. Normalerweise wäre er selbst dabei an die Decke gegangen, zumindest innerlich. Doch jedes Mal, wenn er wütend werden und sich über sie ärgern wollte, kam ihm dieser Ausdruck ihrer Augen wieder in seinen Sinn und er bekam schlagartig eine Gänsehaut. Also entschloss er sich dafür nicht mehr daran zu denken und sich auf den Wettbewerb vorzubereiten, der in vier Tagen hier stattfinden sollte, denn immerhin musste er diesen gewinnen, um am großen Festival teilnehmen zu dürfen. „Dieser Harley, ich glaub’s nicht… warum kann er mich und meine Freunde nicht einfach in Ruhe lassen? Immer und immer wieder muss er sie da mit hineinziehen und beleidigen…“, ärgerte sich Haruka noch immer, als sie in ihrem Zimmer angekommen war. Ihr Tailon, das das Mädchen noch immer im Arm hielt, miaute sie an und schmiegte sich an ihre Trainerin. Anscheinend wollte sie Haruka damit mitteilen sich nicht mehr über Harley aufzuregen. Und das Pflanzenpokémon war erfolgreich damit, denn mit einem Mal wurde die Blauäugige wieder ganz ruhig und lächelte ihre Freundin an. „Du hast Recht, es bringt mir überhaupt nichts mich aufzuregen“, entschlossen diese ganze Sache nun zu vergessen, setzte sie das Pokémon auf dem Bett ab und rief als erstes ihre anderen Pokémon aus ihren Pokébällen, damit sie es sich ebenfalls bequem machen konnten. Anschließend zog sie sich einfach um und legte sich in das weiche Bett, in der Hoffnung dieses Mal zumindest schlafen zu können. Zwar war es erst sechs Uhr abends, aber sie hatte ja auch noch einige Stunden Schlaf nachzuholen. Bevor sie jedoch sich hinlegte, öffnete sie noch die Balkontür, so dass ihre Pokémon die Möglichkeit hatten, falls sie wollten, hinaus zu gehen und die frische Luft zu genießen und den schönen Sonnenuntergang zu betrachten. Dies war auch die einzige Lichtquelle, denn vor allen anderen Türen und Fenster zog sie die Vorhänge zu und es dauerte auch nicht besonders lange, da war das Mädchen aus Blütenburg auch schon eingeschlafen, worüber sie sehr froh war. „Sollte ich tatsächlich nicht mehr zurückkehren, so wirst du vorübergehen meinen Platz einnehmen müssen, Galagladi!“, lächelnd blickte die Person ihren Gegenüber an. „Ihr müsst Euch schleunigst in Sicherheit bringen!“, bat eine andere Person, dessen Gesicht ebenfalls nicht zu erkennen war. „Ich werde nicht davonlaufen!“ - „Habt Vertrauen! Es wurde uns prophezeit, dass eine neue Herrscherin unser Land regieren wird.“ – „Nun werden wir für immer zusammen sein, Liebster!“ – „Mama, ich glaube auch ganz fest daran, dass eines Tages die Prinzessin nach Pokétopia zurückkehren wird… zurückkehren wird…zurückkehren…kehren…“ Dunkel! Alles um Haruka herum wurde schlagartig schwarz. Verwirrt und auch etwas beängstigt blickte sie sich um und hoffte, dass sie einen Weg hinaus aus dieser Dunkelheit finden würde. „Wo bin ich nur? Und wie bin ich hierher gekommen?“, fragte sie sich und wand sich immer hektischer in alle Richtungen herum. Doch dann erblickte sie etwas, etwas Helles: „Was ist das? Es kommt genau auf mich zu.“ Eine Welle aus weißem Licht verdrängte die Dunkelheit. Erschrocken schloss Haruka ihre Augen und schützte ihre Augen durch ihren Arm vor dem reinen Licht und als sie ihre Augen wieder öffnete, fand sie nicht wie vermutet nichts weiteres, als Licht vor, sondern unter ihr konnte sie etwas erkennen. Es war eine Landschaft, die sie noch nie zuvor gesehen hatte. Sie war wunderschön, wie die Trainerin fand. Alles war grün und die Sonne schien angenehm warm vom Himmel. Die Felder waren bestellt und in der Ferne konnte sie auf einem Hügel ein riesiges Gebäude ausmachen. Irgendwie erinnerte es das Mädchen an ein Schloss. „Es ist so wunderschön hier. Ich wüsste gerne wo dieses Land liegt…“, sprach sie ihre Gedanken laut aus und sah sich das Gebäude in der Ferne genauer an, „Aber… aber das kenne ich doch? Diese Gegend? Ich habe sie schon einmal gesehen… nur wo…“ „Kommt! Kommt nach Hause zurück!“, ertönte plötzlich eine Stimme, die Haruka herumwirbeln ließ. Doch sie konnte den Besitzer nirgends ausmachen. „Wer ist da und was meinst du mit nach Hause? Welches zu Hause? Nach Hoenn, zu meinen Eltern nach Blütenburg City?“, noch immer verwirrt blickte sie sich um, in der Hoffnung doch noch jemanden zu finden. „Kommt zurück nach Hause! Wir brauchen Euch! Kommt… kommt…“, sprach erneut die Stimme und wiederholte das letzte Wort immer und immer wieder, wobei es von Mal zu Mal immer leiser wurde und verhallte. „Aber wohin soll ich denn gehen und wer braucht mich?“, fragte sie erneut nach und erhielt auch gleich eine Antwort, die sie nicht erwartet hatte: „Ihr kennt den Weg und das Licht wird Euch führen. Kommt zurück… zurück…“ Erschrocken und erneut schweißgebadet saß Haruka, wie in der Nacht zuvor, kerzengerade im Bett. Sie blickte sich um und fand alles vollkommen normal vor. Nur eine Sache war anders. Sie blickte hinab auf ihr Dekolleté und fand die Quelle des seltsamen blauen Lichts, das ihr Zimmer mitten in der Nacht erhellte. Langsam zog sie an der Kette, an der der blaue Stein hing den ihr Tailon gebracht hatte. Doch zum Vorschein kam unter ihrem Nachthemd nicht wie erwartet der Stein, sondern ein blau leuchtender Kristall. „Aber? Was?“, verwirrt blickte sie mitten in das Licht auf den Stein, auf dem ein merkwürdiges Zeichen zu sehen war, „Dieses Zeichen? Ich kenne es… ich habe es als Kind schon einmal gesehen, nur wo…“, doch mit einem mal wurde sie wieder vollkommen müde, so dass ihr ihre Augen zufielen und sie wieder einschlief. Langsam öffnete Haruka ihre Augen wieder und blickte sich noch sehr verschlafen im Zimmer um. Freudig begrüßten ihre Pokémon sie lächelnd, was auch deren Trainerin strahlen ließ. „Morgen ihr Lieben“, langsam schlug sie ihre Bettdecke zur Seite und wollte sich erheben, um ins Bad zu gehen, doch sie stoppte, als der Anhänger ihrer Kette unter der Decke zum Vorschein kam. Verwirrt blickte sie diesen nun an, doch mit einmal Mal kam ihr das Ereignis von letzter Nacht wieder in den Sinn und sie wusste nun, was zu tun war. „Ich mach mich schnell fertig und dann gibt’s erst einmal Frühstück, ja?!“, rief sie ihren Pokémon zu, sprang aus dem Bett und lief ins Badezimmer. Nach knapp 15 Minuten kam sie komplett geduscht, angezogen und mit trockenem Haar wieder zurück ins Zimmer. Sie ging zu ihrem Rucksack, öffnete diesen und gab all ihren Freunden ihr Futter. „So, dann lasst es euch schmecken. Ich rufe mal eben zu Hause an und suche dann in der Nähe eine Bibliothek, danach komme ich sofort wieder zurück“, verkündete sie und war daraufhin auch schon aus dem Zimmer verschwunden. „Guten Morgen, Schwester Joy, entschuldigen Sie bitte…“, sprach Haruka die Krankenschwester an. „Oh, guten Morgen Haruka! Du siehst heute viel entspannter und ausgeschlafener aus, als gestern. Aber sag, was kann ich für dich tun?“, erkundigte sich die Blauäugige mit einem warmen Lächeln bei dem Mädchen. „Ich habe diese Nacht auch wesentlich mehr geschlafen, auch wenn ich trotzdem einmal aufgewacht bin“, berichtete die Trainerin, kam jedoch gleich darauf auf ihre Frage zurück, „Ähm… ich wollte mal kurz zu Hause anrufen und Sie fragen wo ich hier ein Telefon finde kann.“ „Oh, das ist ganz einfach. Du musst nur dort hinten nach rechts gehen und dann findest du die zweite Tür links die ganzen Telefone“, gab ihr die junge Frau die Auskunft und nach einpaar dankenden Worten, begab sich die Topkoordinatorin in besagte Richtung. „Guten Morgen, Sie sind verbunden mit der Arena von Blütenburg City“, erklang eine männliche Stimme und ein Bild von einem jungen Mann in Harukas Alter erschien auf dem Monitor des Bildtelefons. „Guten Morgen Kenny, ich bin es Haruka. Sag, ist meine Mutter schon auf?“, begrüßte das Mädchen den Lehrling ihres Vaters. „Hallo Haruka, wie geht’s dir denn so? Wir haben deinen letzten Kampf im Fernseher gesehen und alle hier freuen sich schon darauf dich auf dem großen Festival kämpfen zu sehen“, gab der Junge begeistert zurück. „Vielen Dank, ich werde mein Bestes geben!“, antwortete das Mädchen, machte ihn danach jedoch noch einmal auf den Grund ihres Anrufes aufmerksam, „Aber könntest du mir vielleicht meine Mutter geben? Ich müsste sie etwas Wichtiges fragen.“ „Oh ja… entschuldige bitte! Ich werde sie sofort herholen, sie ist im Garten, einen Moment“, damit verschwand der junge Mann von dem Bildschirm und Haruka blickte einige Minuten in ihr zu Hause hinein, das für diesen Augenblick von der Kamera erfasst wurde. „Guten Morgen, mein Schatz! Wie geht es dir denn? Kenny sagte, dass du mich dringend sprechen wolltest“, begrüßte Mitsuko ihre Tochter mit einem glücklichen Lächeln. „Morgen Mama! Mir geht es soweit ganz gut. Aber ich hatte heute Nacht so einen seltsamen Traum und ich glaube, dass etwas mit meiner Kindheit zu tun hat. Ich glaube es war irgendeine Geschichte….“, erzählte die Trainerin, „Deswegen wollte ich dich fragen, ob du dich vielleicht noch daran erinnern kannst, was du mir als Kind alles vorgelesen hast?“ „Was ich dir als Kind vorgelesen habe?? … Hm… lass mal nachdenken…“, Haruka konnte sehen, wie das Gehirn ihrer Mutter nun in Gang kam und es arbeiten musste, um sich an die weit zurückliegende Zeit erinnern zu können, „Eigentlich alles Mögliche. Geschichten über Pokémon eben…“ „Fällt dir zufällig etwas ein, das ich besonders mochte oder so?“, hackte sie nach, in der Hoffnung, dass es sie in irgendeiner Weise weiterbringen würde. „Ähm… eigentlich gab es nur eine Geschichte, die du sehr mochtest. Du hattest sie so gern, dass ich sie dir jeden Abend vorlesen musste und es wurde dir erstaunlicherweise niemals langweilig“, erinnerte sich die Frau mit Freuden an die Vergangenheit. „Kannst du dich zufällig noch daran erinnern worum es ging oder wie das Buch hieß?“, fragte Haruka einfach weiter, ohne großartig auf Freuden ihrer Mutter einzugehen. „Natürlich erinnere ich mich noch an den Inhalt und den Titel. Es war die Geschichte über Pokétopia. Ich glaube das Buch steht sogar noch in deinem alten Kinderzimmer im Regal. Wenn du möchtest, kann ich es herholen und dir schicken“, bot Mitsuko ihr an, was ihre Tochter auch gleich bittend bejahte, weshalb sie sich auch sofort in Richtung Treppe begab. Wieder einmal blieb Haruka nichts anders übrig, als geduldig zu warten, bis ihre Mutter zurückkam und hoffentlich auch das besagte Buch mitbrachte. Und tatsächlich hatte es noch in ihrem alten Kinderzimmer gestanden. Schnell schickte es Mitsuko per Transporter ins Pokémoncenter zu ihrer Tochter. Dankend berichtete Haruka ihr, das es unversehrt angekommen sei. Und so plauderten die beiden noch etwas darüber, dass Haruka ja nach Kanto reiste, sie ihrem Bruder Masato bei der Gelegenheit mitteilen sollte, dass auch er sich mal wieder melden könnte und natürlich wünschte Mitsuko ihrer Tochter noch viel Glück für das kommende Festival, denn wie auch schon beim Festival in Kanto würden weder sie noch ihr Mann wegen der ganzen Arbeit es schaffen können nach Hinto zu reisen. Als dies alles erledigt war, verabschiedeten sich die beiden Frauen voneinander und Haruka wollte sich wieder auf den Weg zurück in ihr Zimmer machen, um das Buch nach diesem mysteriösen Zeichen abzusuchen, das sie in der letzten Nacht auf dem Kristall entdeckt hatte. Tatsächlich fand sie es auch in der Geschichte um Pokétopia, nur war es in diesem nicht auf einem blauen Saphir, sondern auf einen Diamanten zu sehen und als Symbol des Reiches. „Was hat das alles nur zu bedeuten?“, fragte sie sich selbst und ihre Pokémon sahen sie daraufhin fragend an. “Kommt zurück nach Hause!“, kam Haruka die Stimme aus ihrem Traum wieder in den Sinn und sie fasste den Entschluss alles herauszufinden, „Es gibt nur eine Möglichkeit, um diese Träume loszuwerden! Ich muss herausfinden, was es mit Pokétopia und allem auf sich hat. Das wird mit Sicherheit ein sehr spannendes Abenteuer.“ Fragend schauten die Anwesenden ihre Trainerin an, doch diese schien es nicht wirklich wahrzunehmen und sprach vollkommen in Gedanken versunken weiter. „So, ich bin hier und laut der Karte muss ich nach…“, sie blickte in das Buch hinein und hoffte aus dieser seltsamen Zeichnung heraus schlauer zu werden und die Richtung ihres neuen Ziels herauszufinden, leider erwies sich dies als weniger erfolgreich. „Na toll, wer soll bitteschön aus diesen seltsamen Zeichen schlau werden?“, fragte sie sich nun und war schon beinahe drauf es einfach doch wieder sein zu lassen. Doch erneut kamen ihr nun die Stimme aus ihrem Traum in den Sinn. Sie sagte, dass sie den Weg kennen und ‚das Licht’ sie führen würde. Stellte sich nun nur noch die Frage, woher sie diesen Weg kennen sollte und welches Licht gemeint war. Es war ihr ein Rätsel. „Na gut, dann mache ich mich eben wieder auf den Weg nach Atavisma und hoffe, dass sich alles weitere von allein ergibt….“, damit packte sie ihre Sachen zusammen, die noch verteilt im Zimmer lagen, reif ihre Pokémon zurück und verließ, nachdem sie den Schlüssel abgegeben hatte, das Pokémoncenter. Gerade als sie das Gebäude verlassen hatte, machte sie jedoch Bekanntschaft mit dem Boden, da sie in jemanden hineingelaufen war, wodurch auch ihr Buch auf der Erde gelandet war. „Na so was, ich wusste ja gar nicht, dass du dich in deinem Alter noch für solche Kindergeschichten interessierst… aber was will man auch von solch einer Verliererin erwarten“, ertönte plötzlich eine Stimme, die anscheinend der Person gehörte, mit der sie soeben zusammengestoßen war. Als Haruka hinaufschaute erblickte sie niemand anderen, als Harley, wie konnte es auch anders sein. „Hallo Harley… gibst du mir bitte mein Buch zurück, ich hab es eilig“, bat sie ihn in einem gezwungenen freundliche Ton, während sie sich von dem Boden erhob. „Aber, aber. Warum bist du denn so gemein zu mir, Schätzchen? Wenn du es zurückhaben willst, dann musst du schon mit mir darum kämpfen“, verkündete er und malte sich in Gedanken schon aus wie er sie am Besten hereinlegen und damit auch besiegen konnte. Doch Haruka hatte nicht wirklich vor gegen ihn zu Kämpfen. „Harley, wir werden mit Sicherheit noch früh genug gegeneinander kämpfen. Gewinn erst einmal deinen letzten Wettbewerb, dann sehen wir weiter. Und jetzt gib mir bitte mein Buch zurück“, gab die Trainerin gelassen mit einem Lächeln auf den Lippen zurück. „Was? Du wagst es…?“, knurrte ihr Gegenüber vor Wut kochend, „Noktuska los, zeig dieser kleinen eingebildeten Zicke, wo es langgeht.“ Und somit erschien aus dem roten Licht eines Pokéballs besagtes Pflanzenpokémon, das auch gleich zum Angriff überging. „Harley, du bist so mies“, brüllte Haruka voller Wut und aus irgendeinem Grund, stoppte Noktuska und zog sich wieder zurück in seinen Pokéball. Dies nutzte nun das Mädchen zu ihrem Vorteil aus und rief nun ihrerseits eines ihrer Pokémon aus dem Ball: „Los, komm heraus, Tailon und setzte Rankenhieb ein, um das Buch zurück zu holen!“ Und kaum war das Kätzchen draußen, führte es auch schon den Befehl aus und benutzte ihre Ranken, die sich aus ihren Krallen formten, um besagten Gegenstand von dem Grünspargel zurück zu holen. Seltsamerweise gelang dies Tailon ohne große Schwierigkeiten, denn Harley blickte die ganze Zeit über verdutzt zu dem Mädchen hinüber und schien auch nicht wirklich etwas mitzubekommen, denn andernfalls hätte er das Buch fester umklammert oder sich zumindest herumgedreht, um den Ranken auszuweichen. „Vielen Dank, Tailon!“, dankend nahm die Koordinatorin das Buch wieder an sich und richtete sich daraufhin noch einmal an ihren Rivalen, „Wie wäre es, wenn du noch etwas trainierst, sonst wird das dieses Jahr wohl nichts mit dem Festival. Bis dann…“ Damit verabschiedete sich Haruka von dem Trainer und machte sich wieder auf ihren Weg. Innerlich, musste sie gestehen, machte sie sich gerade etwas über ihn lustig, da er sich mit Sicherheit ziemlich darüber aufregen dürfte, dass sie wusste, dass er noch nicht all seine fünf Bänder zusammen hat. Aber so ist das nun einmal, wenn man zufällig mitbekam, dass der Rivale auf der Liste der Teilnehmer stand, die bei der Krankenschwester des Pokémoncenter auslag. Und so machte sich Haruka zusammen mit Tailon wieder auf ihren Weg. Die beiden hatten zwar keine Ahnung wohin sie ihr Weg führen würde, nur hoffte die Trainerin, dass es nicht allzu lang dauern und sie so schnell wie möglich nach Kanto weiterreisen konnte. Seltsamerweise schien diese Stimme aus ihrem Traum Recht zu behalten, denn jedes Mal, wenn sie an einer Kreuzung standen und nicht wussten, in welche Richtung sie nun weitergehen sollten, begann der Stein um ihren Hals blau zu leuchten und in eine bestimmte Richtung schweben zu wollen. Also entschied sie sich immer wieder von neuem für den Weg, den ihr der Kristall angab. „Ab hier beginnt schon das Gebirge, wo der Kristall mich nur hinführen will….“, murmelte das Mädchen nachdenklich, als sie eine ihr bekannte Stimme sie unterbrach. „Evo…“, vernahm Haruka hinter einem der Felsen und neugierig wie sie war, gingen sie und Tailon auch gleich nachschauen, wer bzw. welches Evoli sich dahinter befand. Und tatsächlich, es war besagtes Evoli, das ihnen vor einigen Tagen begegnet war, was sie anhand der Schleifen in Evolis Fell festmachen konnten. „Hallo Evoli, wie bist du denn bis hierher gekommen? Bist du uns etwa bis hierher gefolgt?“, fragte die Koordinatorin das Pokémon und streichelte es übers weiche Fell. „Nein, ich habe Euch erwartet!“, war plötzlich eine Stimme zu hören. „Hä? Wo kam das denn jetzt her? Ist dein Trainer etwa hier, Evoli?“, fragte Haruka verwundert das Pokémon und blickte es nun an. „Nein, ich habe so etwas wie einen Trainer nicht! Ich komme gar nicht aus dieser Welt“, sagte das braune Pokémon. „Wah…“, erschrocken ließ Haruka das Evoli fallen und schreckte einige Meter zurück, „Es… es spricht ja…“ „Ja, ich spreche! Ich bin geschickt worden, um Euch nach Hause zu bringen“, erzählte das Kleine und näherte sich Haruka mit einem freundlichen Lächeln, „Ich bitte Euch, mir nun zu folgen!“ Somit drehte sich Evoli wieder um und machte sich auf den Weg weiter entlang. Plötzlich stieg ein seltsamfarbener Nebel auf, der Haruka dazu brachte stehen zu bleiben. „Fürchtet Euch nicht und geht einfach hinein“, hörte die Trainerin die Anweisungen des Pokémons und nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte, wagte sie es sich zusammen mit Tailon in den Nebel zu treten, aus dem sie jedoch nicht wieder hervorkamen, nachdem er sich gelichtet hatte. --------------------------- So, hoffe es hat euch gefallen und ihr freut euch schon auf das Nächste. Denke es wird so spätestens Ende Mai online kommen.... Gute Nacht und bis bald, eure Kimie PS: Kommis bitte nicht vergessen ^.~ Kapitel 3: Gerade gefunden und schon wieder verloren… ----------------------------------------------------- Hallöchen ^-^ So und weiter geht's.... muss gestehen bin nun ziemlich müde und deswegen spare ich mir jetzt auch das lange Gequatsche XD Viel Spaß mit dem nächsten KP & und sagt mir unbedingt wie ihr es fandet, denn es ist das erste Mal, dass ich mich an einer Kampfszene herangetraut habe, habe das nämlich sonst immer gemieden... ^.^' Kapitel 3 – Gerade gefunden und schon wieder verloren… „Meine Güte bin ich ausgepowert…“, seufzte ein 14-jähriger Junge, der gerade eben den Stadteingang von Sonnfeld erreicht hatte, „Ist aber auch kein Wunder, immerhin habe ich die letzten Nächte unter freiem Himmel verbringen müssen und kaum etwas gegessen. In der Hinsicht vermisse ich wirklich Takeshi. Na ja, auf ins Pokémoncenter, da kann ich dann gleich meine Pokémon von Schwester Joy kontrollieren lassen…“ Nach einer Weile des Suchens hatte, dieser junge Trainer auch sein Zielort gefunden und ging mit eiligen Schritten auf den Eingang des Gebäudes zu. Als er am Eingang des Gebäudes vorbei die Straße entlang schaute, glaubte er eine ihm bekannte Person sehen zu können, die sich anscheinend aus der Stadt entfernen wollte. „Ist das etwa Haruka gewesen?“, fragte er sich, betrat dann aber doch das Pokémoncenter ohne besagter Person hinterherzulaufen und sich zu erkunden, ob es tatsächlich Haruka gewesen war. Doch kaum war er durch die elektrische Schiebetür des Centers getreten, erblickte er eine weitere ihm ebenfalls sehr bekannte Person, die vor der hier arbeitenden Krankenschwester stand. Zielstrebig ging er auf die beiden zu, vielleicht wusste ja Schwester Joy, ob das Mädchen von eben seine Schwester gewesen war oder nicht. „So, Sie sind nun für den Wettbewerb registriert. Der Wettbewerb wird allerdings erst in etwa drei oder vier Tagen stattfinden können, da einer der Schiedsrichter erkrankt ist. Dennoch wünsche ich Ihnen viel Erfolg!“, sagte die Blauäugige zu dem Mann vor sich und wand sich daraufhin dem Jungen zu, „Willkommen! Wie kann ich dir weiterhelfen?“ „Guten Morgen, Schwester Joy! Ich bin Masato! Sagen Sie, war hier vor kurzem ein Mädchen namens Haruka?“, erkundigte sich der Junge sofort nach der Koordinatorin. Die Krankenschwester schaute etwas irritiert drein, hatte sie doch mit solch einer Frage überhaupt nicht gerechnet: „Ähm… ja. Kennst du sie etwa? Sie hat mir vor einigen Minuten ihren Zimmerschlüssel zurückgegeben, anscheinend hat sie vor die Stadt wieder zu verlassen.“ „Also doch! Ich muss so schnell wie möglich ihr hinterher… bis nachher Schwester Joy, ich komme wieder“, rief er der Schwester zu und wollte sich gleich darauf schon wieder auf den Weg hinaus machen, als er auf unerklärliche Weise keinen Schritt vorwärts kam. „Hey, Kleiner! Was findest du an dieser Möchtegern-Koordinatorin denn so toll? Die ist noch total grün hinter den Ohren und liest uralte Kindergeschichten über das Märchenland Pokétopia“, ertönte plötzlich die Stimme des Mannes, der Masato auch an seinem Rucksack festhielt und wegen dem er auch nicht von der Stelle kam. „Oh man, Harley! Lass mich gefälligst los, sonst verliere ich noch Haruka“, befahl der 14-jährige Trainer genervt und auch etwas wütend, woraufhin Harley anfangs etwas erstaunt und dann geschmeichelt dreinblickte: „Ach… du hast schon von mir gehört? … Natürlich hast du das, von solch einem professionellen Spitzenkoordinator muss man einfach schon einmal etwas gehört haben.“ Damit war Harley wieder in seine Traumwelt abgedriftet, hatte aber endlich Masatos Rucksack losgelassen, woraufhin dieser sich schnell auf den Weg machte in der Hoffnung seine Schwester irgendwann doch noch einholen zu können. „So und wo jetzt lang?“, fragte sich der Junge seufzend. Er hatte gerade die Stadt verlassen und ist dem Weg gefolgt, doch nun stand er an einer Weggabelung und wusste natürlich nicht welchen der beiden Wege die junge Koordinatorin eingeschlagen hat. „Na super und was mache ich jetzt?“, sich immer wieder in die beiden Richtungen umschauend hoffte der Trainer auf eine Eingebung oder einen Hinweis auf die Richtung, in die er nun zu gehen hatte, doch dann kam ihm plötzlich der rettende Einfall, „Natürlich, warum habe ich nicht schon früher daran gedacht?“ Lächelnd zückte er von seinem Gürtel einen seiner Pokébälle und warf diesen in die Luft mit den Worten: „Komm raus, ich brauch dich!“ Im Schein des roten Lichtes aus dem Pokéball formte sich die Gestalt des Psycho-kampfpokémons Galagladi, das nun über dem Kopf seines Trainers schwebte. „Galagladi könntest du mir bitte mit Hilfe deiner Fähigkeiten sagen in welche Richtung meine Schwester Haruka gegangen ist? Sie müsste auch ihr Tailon dabeihaben, zumindest habe ich es vorhin draußen gesehen“, bat der Junge aus Blütenburg sein Pokémon die Spur von Haruka aufzunehmen. Dieses setzte gleich darauf auch schon seine telepatischen Fähigkeiten ein, um besagte Person für seinen Trainer zu finden. Mit geschlossenen Augen scannte es die gesamte nähere Umgebung ab, wobei ein faszinierendes grünes Leuchten Galagladi umgab. Geduldig wartete Masato darauf, dass das Psychopokémon sich wieder rühren und ihm den Weg angeben würde. Dies geschah auch einige Augeblicke später, als es seine Augen wieder öffnete und seinen linken Arm auch in diese Richtung ausstreckte. „Super gemacht, Galagladi! Los, lass uns schnell weitergehen, sonst holen wir sie niemals ein“, mit diesen Worten an den Kämpfer, rannte Masato schon einmal los. Es kamen noch einpaar Weggabelungen und Kreuzungen, an denen er richtig froh über die Fähigkeiten seines Pokémons war und tatsächlich schaffte er es auch allmählich seine Schwester einzuholen. „Hier beginnt ja schon das Gebirge… wo will Haruka nur hin?“, fragte sich Galagladins Trainer und ging immer weiter den Weg entlang, der hinauf auf einen der Berge führte. Nach kurzer Zeit sah er auch schon die gesuchte Person einige hundert Meter vor sich, etwas weiter oben auf dem Berg. Er wollte sie gerade rufen, als plötzlich starker Wind und damit verbunden auch eine dicke Nebelwand aufzog und ihm die Sicht versperrte, weswegen ihm seine Worte im Hals stecken blieben. Schützend vor dem Wind und den damit herumfliegenden Staubteilchen hielt er sich den Arm vors Gesicht und die Augen geschlossen. Doch so schnell der Nebel auch aufgezogen war, so schnell war er auch schon wieder verschwunden. „Aber… wo ist Haruka hin?“, geschockt blickte sich der 14-Jährige um, in der Hoffnung Haruka wieder zu sehen, doch er sah sie nirgends. Mit schnellen Schritten rannte er zu der Stelle, an der er sie zuletzt gesehen hatte. „Merkwürdig, sie muss hier doch irgendwo sein!“, er stand nun an dem höchsten Punkt des Weges. Vor und hinter sich führte der Weg wieder hinab, doch noch immer konnte er sie nirgendwo erblicken. „Ist sie etwa abgestürzt?“, fragte sich Masato, doch schnell bemerkte er, dass diese Möglichkeit schon einmal ausschied, „Kann eigentlich nicht sein, immerhin hätte ich es hören müssen und der Weg ist am Rand auch nicht beschädigt… hm…“ „Ich habe es gesehen, Masato!“, hörte der Junge plötzlich eine Stimme in seinen Gedanken. „Wirklich, Galagladi? Was ist mit meiner Schwester geschehen?“, fragte er schnell sein weiß-grünes Pokémon, das durch seine telekinetischen Kräfte in der Lage war mit seinem Trainer zu sprechen. „Ich kann es nicht genau beschreiben, aber…“, es machte eine kurze Pause, bevor es schließlich fortfuhr, „… sie ist aus irgendeinem Grund im Nebel verschwunden! Ich habe ihre Aura sehen können, als der Nebel aufzog. Sie ist einige Schritte weiter in den Nebel gegangen, außerdem war noch ein anderes Pokémon bei ihr, ein seltsames Evoli. Sie ist diesem Evoli gefolgt und auf einmal war Harukas Aura, sowie die ihres Tailons und des Evolis verschwunden. Wohin sie allerdings sind, kann ich dir nicht sagen. Aber dieser ganze Ort strahlt eine eigenartige Energie aus!“ „Wer weiß wo Haruka da hingeraten ist, wir müssen sie retten“, sagte Masato vollkommen aufgelöst, verwirrt und panisch. „Beruhige dich erst einmal! Ich glaube nicht, dass du allein im Stande sein wirst etwas zu tun“, versucht das Pokémon ihm klar zu machen. Normalerweise liebte Galagladi nichts lieber als den Kampf und das auch allein gegen eine Großanzahl von Gegnern, aber in diesem Fall, wo es um das Wohl seines Trainers und das seiner Schwester ging, versuchte er sich zurückzuhalten und Masato so gut es ging zu unterstützen und zu beruhigen. Es würde sicherlich noch früh genug zu seinen Kämpfen kommen, wie er sich dachte. „Ja, du hast Recht“, meinte der Braunäugige, schloss für einen kurzen Moment die Augen und atmete einmal tief ein und aus, um sich zu beruhigen und zu sammeln, „Am Besten wir machen uns erst einmal so schnell wie möglich auf den Weg nach Alabastia, erzählen Satoshi und den anderen davon. Ich bin sicher, dass sie mir helfen werden Haruka zu finden.“ „Okay, dann würde ich mal sagen: Auf geht’s!“, lässt Galagladi seine Worte in Masatos Kopf erklingen und so machen sich die beiden wieder auf den Weg. Nach gut zwei Stunden kamen sie wieder in der Stadt an, in der sie von Schwester Joy erfahren hatten, dass Haruka das Mädchen gewesen war, das Masato gesehen hatte. In Sonnfeld liehen sie sich dann ein Fahrrad vom Pokémoncenter aus, um damit so schnell wie möglich immer weiter Richtung Süden zu radeln, um möglichst noch heute Abend die Fähre nach Kanto zu erwischen. Doch je näher er Atavisma kam, desto schwieriger wurde es für ihn mit dem Fahrrad zu fahren, denn um die Hafenstadt selbst lag ein dichter Wald, der natürlich keine markierten Pfade besaß, geschweige denn einen Fahrradweg. Und wieder war Masato glücklich darüber, dass Galagladi bei ihm war, denn mit seiner Hilfe war es wesentlich leichter den Weg durch das Dickicht zu finden; doch am Waldrand wartete schon eine böse Überraschung auf ihn. „Da vorne ist gleich der Wald zu Ende, Masato!“, lotste das Psychopokémon seinen Trainer, woraufhin dieser mit einem Mal auch schon, auf seinem Fahrrad, hinaus aus dem Wald ins Freie gerollt war und wurde natürlich prompt vom Licht der strahlenden Sonne geblendet. Aus diesem Grund schloss er für einen kurzen Moment seine Augen, um den hellen Strahlen zu entkommen, allerdings konnte er so nichts sehen und wäre beinahe mit jemandem zusammengestoßen, hätte Galagladi nicht Psychokinese eingesetzt, um seinen Trainer aufzuhalten, indem er ihn samt Fortbewegungsmittel in der Luft schweben ließ. Durch den erschrockenen Aufschrei eines Mädchen öffnete Masato schließlich seine Augen wieder und konnte nur noch geschockt mit ansehen, wie er immer weiter auf die Person, die unmittelbar vor ihm stand, zuraste. Doch mit einem Mal befand er sich in der Luft, was er sofort mitbekam, da der Wind zuvor aufgrund seiner hohen Geschwindigkeit an seinen Beinen vorbeizog, was nun nicht mehr der Fall war. Langsam ließ Galagladi Masato wieder zu Boden gleiten und betrachtete nun, wie auch sein Trainer, das vor ihnen stehende Mädchen. ‚Oh nein… jede hätte es sein können, aber nicht sie… nicht jetzt’, sich der 14-Jährige seufzend und zählte in Gedanken schon von fünf hinunter, da er wusste, was nun auf ihn zukommen würde, ‚Fünf…vier…drei…zwei…eins… und los geht’s!’ „Du, Masato? Kannst du denn nicht aufpassen wo du hinfährst?“, begann die ebenfalls 14-Jährige ihn anzubrüllen und es musste natürlich auch das kommen, was immer kam, wenn sie sich begegneten, „Aber was soll’s, wenn wir uns schon einmal getroffen haben, dann lass uns auch gleich mal kämpfen!“ „Hör zu Diana, ich habe jetzt keine Zeit, um mich mit dir herumzuschlagen, ich muss so schnell wie möglich nach Kanto“, kommentierte der Brillenträger genervt ihre Herausforderung, doch das Mädchen, Diana, wollte sich davon nicht abbringen lassen gegen ihn zu kämpfen. „Ach, was willst du denn in Kanto? Hier spielt die Musik und ich lasse dich erst durch, wenn wir beiden gekämpft haben oder hast du etwa Angst gegen mich zu verlieren?“, versuchte sie den Jungen zu provozieren, was ihr allerdings wie immer nicht wirklich gelang. Noch immer höchst gelangweilt gab der Herausgeforderte zurück: „Warum sollte ich denn bitte Angst vor dir haben? Bisher hast du mich nur ein einziges Mal schlagen können! Ich sehe irgendwie keinen Sinn darin mit dir zu kämpfen und wie schon erwähnt, habe ich es sehr eilig, also geh mir aus dem Weg!“ „Vergiss es, erst nach unserem Kampf! Smettbo, komm raus!“, rief die Grünäugige und warf einen ihrer Pokébälle in die Luft, aus dem das gerufene Schmetterlingspokémon erschien. „Du willst es wirklich nicht verstehen, oder?“, sich mit der rechten Hand an die Stirn fassend schickte er sein Pokémon in den Kampf, um ihn so schnell wie möglich wieder zu beenden und weiterreisen zu können, „Los, Galagladi!“ „Sehr gerne!“, hörte Masato es sagen und stellte sich vor seinen Trainer, bereit zum Kampf. „Es wird dir noch Leid tun mich nicht ernst genommen zu haben. Smettbo los, Silberhauch!“, befahl das Mädchen wütend ihrem Schmetterling. Wie befohlen setzte Smettbo die Attacke ein. Seine Flügel begannen in silbernen Farbnuance zu Leuchten und mit kräftigen Flügelschlägen schickte es die Attacke zu seinem Gegner. Masato war vollkommen ruhig, ebenso sein Pokémon und mit ruhiger Stimme befahl er: „Los, weich aus mit Doppelteam und dann greif es mit Laubklinge an.“ „Alles klar“, meinte Galagladi, woraufhin es sich im nächsten Moment selbst um die zehn Mal vervielfältigte. Schnell flog Smettbo in die Luft empor und versuchte von dort aus das Echte unter ihnen ausfindig zu machen, was ihm allerdings nicht gelang. ‚Verdammt, wenn ich nicht schnell etwas unternehme, dann wird Smettbo getroffen und Masato gewinnt schon wieder gegen mich’, dachte sich das Mädchen, als ihr plötzlich ein guter Einfall kam, „Los Smettbo, setze Superschall ein und lass die Kopien dadurch verschwinden!“ Wieder schlug das Käferpokémon stark mit seinen Flügeln und erzeugte durch eine bestimmte Bewegungsart Schallwellen auf einer hohen Frequenz, die zum einen bewirkten, dass die Kopien von Galagladi sich auflösten und zum anderen wurde auch noch die Attacke des Gegners unterbrochen, denn Galagladis Konzentration wurde für einen Moment erheblich gestört, weshalb es nicht mit Laubklinge angreifen konnte. „Super Smettbo und jetzt kommt der Abschluss, benutz Windstoß“, befahl Diana, die nun sehr gut gelaunt war, aufgrund ihres bevorstehenden Sieges. Doch da hatte sie sich wohl zu früh gefreut, denn bevor der Windstoß den Gegner erreichen konnte, rettete sich dieser vor dem Angriff mit Teleport und verschwand vor den Augen der Anwesenden. „Was? Aber… es war doch verwirrt durch Superschall. Wie konnte es da der Attacke nur ausweichen?“, fragte Diana mit lauter, verwundert Stimme nach. „Es stimmt, Galagladi war tatsächlich nicht in der Lage Smettbo anzugreifen, aufgrund des Superschalls…“, begann Masato seiner Erklärung, „Aber als Smettbo zu einer neuen Attacke ansetzte, blieb ihm genügend Zeit um seine Kräfte zu sammeln und sich weg zu teleportieren. Verwirrt war es nicht, lediglich in diesem Moment behindert. Und jetzt setze Psychoklinge ein und beende es, wir müssen so schnell wie möglich weiter, Galagladi!“ „Verdammt! Sei vorsichtig Smettbo, es könnte überall auftauchen und von überall angreifen“, rief Diana ihrem Pokémon schnell zu, „Benutz am Besten Wirbelwind, um so hoch wie möglich zu fliegen, dann kann es nicht von dem Bäumen aus angreifen und du kannst die Umgebung gut überblicken.“ Wie Diana es angeordnet hatte, flog der Schmetterling immer höher in die Lüfte, während es sich um seine eigene Achse drehte und somit einen gigantischen Windwirbel erzeugte, in dem es sich während seines Höhenfluges vor jeglichen Attacken schützen konnte. „Das wird dir auch nichts nützen, los geht’s!“, befahl Masato seinem Pokémon, das daraufhin kurz vor dem Wirbel wieder erschien. Schnell sammelte das Psychopokémon die nötige Energie für die nun kommende Attacke. Dabei begannen die Schwerter an seinen Ellbogen zu Leuchten und als es genügend Psycho-Energie gesammelt hatte, warf es diese durch entsprechende Bewegungen mit seinen Armen in den Wirbelwind hinein, genau auf seinen Gegner. Was Diana nämlich nicht dabei bedacht hatte, als sie die Attacke Wirbelwind befahl, war, dass diese nichts gegen die Psycho-Energie ausrichten konnte und eher ihrem eigenen Pokémon schaden würde, denn Smettbo wurde nicht nur hart und direkt von der Psychoklinge getroffen, sondern wurde durch die Wucht der Energie auch noch in den Sog des Wirbels geschleudert und verlor daraufhin jegliche Kontrolle über sich selbst und seine Attacke. „Der Kampf ist vorbei. Los Galagladi, hol Smettbo schnell da heraus, bevor es sich noch ernsthaft verletzt“, meinte Masato zu seinem Kämpfer. Dieser sprang daraufhin ebenfalls in den Wirbel hinein und löste ihn von innen mit Hilfe seiner psychischen Kräfte auf. Langsam glitt das Käferpokémon zu Bogen, auf dem es auch vollkommen geschafft liegen blieb und sich erst einmal nicht mehr rührte. „Tut mir Leid, Smettbo… du hast toll gekämpft, ruh dich jetzt etwas aus!“, lobte Diana ihr Pokémon uns zückte dessen Pokéball, um es mit dem rötlichen Lichtsog zurück in den Ball zu schicken, „Tja, du hast mich wieder besiegt, Masato! … Aber das nächste Mal werde ich mit Sicherheit nicht verlieren. Ich war nur etwas unkonzentriert, wegen des Schocks von vorhin, das ist alles.“ „Natürlich…“, kommentierte der Junge ihre Aussage und verdrehte dabei leicht die Augen, doch dann fiel ihm plötzlich wieder der Grund ein, weswegen er so schnell wie möglich den Kampf hatte beenden wollen. Schnell hob er das Fahrrad wieder vom Boden auf, das einige Meter hinter ihm lag, und schwang sich auf dessen Sattel. „Hey Masato, was hast du denn jetzt vor? Willst du etwa weiter und mich hier ganz allein stehen lassen?“, fragte Diana vorwurfsvoll den Teenager vor sich, doch dieser antwortete ihr nur knapp: „Sorry, aber ich habe dir ja schon mehrfach gesagt, dass ich es extremst eilig habe. Ich muss unbedingt noch heute die Fähre nach Kanto erwischen und da du mich mit deiner Sturheit aufgehalten hast, muss ich jetzt umso schneller zum Hafen fahren. Bis dann, wir sehen uns. Beeilen wir uns, Galagladi!“ Damit trat der Junge erneut so schnell er konnte in die Pedale in Richtung Atavisma und dessen Hafen, seinen Partner dicht hinter ihm. Endlich im inneren der Stadt angekommen, ging es gleich zum Pokémoncenter, um das Rad abzuliefern. „Hallo Schwester Joy, ich bin es Masato, erinnern Sie sich?“, fragte er Braunäugige, als er eilig zusammen mit Galagladi das Gebäude betrat und vor die dort arbeitende Krankenschwester trat, die er bei seiner Anreise in der Hinto Region kennen gelernt hatte. Diese drehte sich von ihrem Computer aus zu ihm herum und antwortete mit dem typischen Lächeln, das jede Schwester Joy beherrscht: „Hallo Masato, lange nicht mehr gesehen, was kann ich denn für dich tun, mein Junge?“ „Ich wollte Ihnen nur eben bescheid geben, dass ich das Fahrrad, das ich mir vom Pokémoncenter in Sonnfeld ausgeliehen habe, draußen zu den anderen Fahrrädern des Center gestellt habe“, berichtete der Junge aus Hoenn, „Das ist eigentlich auch schon alles, ich muss mich beeilen, denn ich muss unbedingt noch die Fähre nach Kanto erwischen, bis bald!“ „Alles klar, wieder sehen!“, rief die Schwester ihm noch hinterher und setzte anschließend ihre Arbeit fort. Eilig rannte der Trainer noch immer weiter nach Süden, denn der Hafen, den er schnellstmöglich erreichen musste, lag dort. Nach einigen Minuten des Laufens konnte er schon das Meer erblicken, das den Weg hinunter am Ende lag. „Letzter Aufruf für die Fähre nach Kanto. Wir bitten nun die letzten Passagiere an Bord zu gehen“, hörte Masato schon von weitem die Stimme des Kapitäns durch die Lautsprecheranlage rufe. So schnell es ging lief er zum Kartenschalter, kaufte sich schnell noch eine Fahrkarte und lief weiter in Richtung Schiff. „Das war aber knapp, mein Junge. Komm an Bord, damit wir endlich ablegen können!“, forderte einer der Matrosen ihn freundlich auf hinauf zu kommen, was er auch sofort tat. „Haruka…“, während Masato am Abend so an der Rehling stand und sich zusammen mit seinen Pokémon den Sonnenuntergang anschaute, musste er wieder an seine große Schwester denken, die solche Augenblicke immer geliebt hat, „Ich verspreche dir, Schwesterherz, dass ich alles tun werde, um dich wieder zu finden und zurück zu bringen.“ Kapitel 4: Kurze Wiedersehensfreude ----------------------------------- Mittach XD Wie geht's euch denn so? - Hoffentlich gut ^-^ Will mich an dieser Stelle kurz für die ganzen lieben Kommis bedanken und ich bin sehr froh, dass das Beschreiben des Kampfen euch doch gefallen hat, denn jetzt weiß ich, dass ich in die FF auch solche Szenen einbauen kann und sie nicht unnötig verkürzen oder nicht 'nur' erwähnen muss, dass da mal ein Kampf war XD @all, die sich fragen, on Masatos Rivalin Diana noch einmal vorkommen wird, so muss ich diese Frage leider mit 'nein' beantworten, denn es war lediglich ein Gastauftritt!! Aber sie wird in anderen FFs noch vorkommen, versprochen ^.~ Kommis wie immer sehr erwünscht und es würde mich sehr freuen, wenn meine Leser, die bisher in dieser Hinsicht eher still geblieben sind, mir auch ein Feedback geben würden auch wenn es nur ein kurzes sein sollte!! ^__~ So, nun will ich euch mal nicht länger mit meinem Gequatsche langweilen, hier ist das nächste Kapitel; viel Spaß beim Lesen: Kapitel 4 – Kurze Wiedersehensfreude Endlich, dort vorne, nur noch diesen Hügel hinunter, konnte der Junge sein Ziel schon sehen, Alabastia! Masato hielt einen kurzen Augenblick inne, um die friedliche Stadt zu betrachten, doch dann machte er sich schnell wieder auf den Weg. Als erstes wollte er es bei Satoshi zu Hause versuchen, vielleicht saß er ja gerade mit seiner Mutter und Pantimos am Frühstückstisch und stopfte sich mal wieder die Wampe voll… Das Haus lag relativ am Rand von Alabastia und somit hatte er es auch schnell erreicht. Schnell betätigte der 14-Jährige die Türklingel, doch es regte sich nichts. Es war von innen nichts zu hören und auch hinterm Haus aus dem Garten schien niemand zu kommen. „Satoshi? Bist du da?“, rief der junge Trainer, doch noch immer erhielt er keine Antwort, „Hm… wahrscheinlich ist er beim Professor und bereitet alles für die Feier vor… … na dann nichts wie hin!“ Erneut versuchte er durch die Klingel auf sich aufmerksam zu machen, dieses Mal jedoch vor dem Labor des Professors. Der Junge aus Hoenn brauchte dort auch nicht lange vor der Tür stehen, denn diese wurde ihm sogleich von Pantimos geöffnet, das ihn freudestrahlend mit einem ‚Panti…Pantimos’ begrüßte. „Schön dich wieder zu sehen, Pantimos! Alles klar?“, erkundigte er sich bei dem Pokémon, das seine Frage mit einem glücklichen Nicken beantwortete, „Super! Sag mal, wo sind denn Satoshi und die anderen?“ „Panti… pan“, antwortete es, schloss die Tür hinter Masato, nachdem dieser eingetreten war und führte den Jungen anschließend nach hinten hinaus auf das Gelände hinter dem Gebäude. „Satoshi, hör endlich auf mit deinen Pokémon zu spielen und hilf lieber ein bisschen beim Aufbau!“, rief ein Mädchen mit grünen Augen verärgert dem ihr sehr gut bekannten Trainer zu. Dieser hatte jedoch gerade wichtigeres zu tun, als zu ihr zu kommen, also rief Satoshi ihr von seinem wandernden Standpunkt aus zu: „Glaubst du ich will mich drücken? Ich wäre froh, wenn das hier aufhören würde… hilf mir doch mal!“ „Immer das Selbe mit ihm…“, kommentierte Kenji lächelnd diese Szene, als ihm Pantimos und der Gast auffielen, die soeben zu ihnen hinaus in den Garten traten, „Oh, hallo Masato! Schön, dass du da bist, wie war die Reise?“ „Ganz okay… sagt mal, was macht Satoshi denn da?“, fragte der Junge, den genannten Trainer beobachtend. „Sich drücken…“, gab Kasumi seufzend zurück, fragte aber gleich darauf den Jungen aus Hoenn, „Sag mal, hast du Haruka nicht mitgebracht? Oder kommt sie erst später mit einer anderen Fähre?“ Da fiel es dem jungen Trainer wieder ein, weshalb er sich überhaupt so sehr beeilt hatte nach Alabastia zu kommen, denn das hatte er für einen kurzen Moment, als er all seine Freunde wieder sah, vollkommen vergessen: „Wo du sie erwähnt, es ist etwas schreckliches geschehen. Haruka hat sich plötzlich aufgelöst und ist verschwunden!“ „Haruka ist verschwunden?“ – „Sie hat sich aufgelöst?“, wiederholten die beiden älteren Trainer seine Worte noch einmal sichtlich verwirrt, da sich Leuchte nicht einfach so in Luft auflösten. „Ja, wenn ich’s doch sage! Wir müssen sie so schnell wie möglich finden, wer weiß, was mit ihr passiert ist und wo sie jetzt ist“, fuhr Masato aufgebracht fort. Kenji und Kasumi sahen sich daraufhin etwas besorgt an, als auch der Professor und Hanako hinzukamen. „Willkommen Masato“, begrüßte die Mutter den Jungen, woraufhin sie beide die besorgten Gesichter der anderen sah, „Was habt ihr denn auf einmal?“ „Haruka ist verschwunden und Masato hat keine Ahnung wo sie sich jetzt aufhalten könnte“, erklärte die Grünäugige ihre Sorge. „Die Arme, hoffentlich geht es ihr gut…“, meinte Hanako nun ebenfalls besorgt. „Ich würde vorschlagen, dass wir erst einmal hineingehen und etwas essen und anschließend kannst du uns alles erzählen, was du weißt, Masato“, schlug der Professor vor, woraufhin der junge Trainer mit zu Boden gerichtetem Blick nickend seine Zustimmung gab. Daraufhin begaben sich die Anwesenden hinein ins Wohnzimmer des Hauses, wobei Kasumi noch einmal kurz stehen blieb und dem noch immer herumlaufenden jungen Mann zurief: „Satoshi, jetzt komm endlich! Wir haben hier einen ernsthaften Notfall.“ „Wie oft soll ich’s dir denn noch sagen, dass du das den Tauros und nicht mir sagen sollst? Hilf mir doch einfach mal…“, brüllte der Angesprochene ziemlich verärgert, während er noch immer von seinen Pokémon flüchtete, die ihn freudig verfolgten und einfach nicht stehen bleiben wollten. Seufzend bat die Arenaleiterin Meganie ihren Trainer mittels ihrer Ranken von den Tauros zu ‚retten’, was es mit Freuden für sie tat. „So, mein Junge, jetzt erzähl uns mal ausführlich was vorgefallen ist“, forderte der Mann im Kittel den Brillenträger auf, ihnen sein Wissen mitzuteilen. Nickend begann der Junge mit seiner Erzählung, der alle gespannt lauschten. „Als ich gestern Morgen in Sonnfeld ankam, habe ich ein Mädchen gesehen, das aussah wie Haruka. Doch sie machte sich auf in Richtung Berge und nicht nach Atavisma, deswegen ging ich davon aus, dass sie es nicht ist. Als ich dann im Pokémoncenter ankam, habe ich Schwester Joy gleich nach ihr gefragt und sie sagte mir, dass es wirklich meine Schwester gewesen war. Natürlich wollte ich ihr gleich nach, doch dieser dämliche Harley hat mich aufgehalten und plapperte irgendetwas von einem Kinderbuch, das Haruka gehört… auf jeden Fall folgte ich ihr die ganze Zeit über und Dank Galagladis Hilfe habe ich sie schließlich auch in den Bergen eingeholt“, er machte eine kurze Pause, denn die Geschehnisse, die er gerade beschrieb, spielten sich vor seinen Augen noch ein zweites Mal ab, „Kaum hatte ich sie gesehen, zog plötzlich ein seltsamer Nebel auf und versperrte vollkommen die Sicht. Einige Sekunden später lichtete er sich wieder und Haruka war verschwunden…“ Stille trat im Raum ein, bis Kenji schließlich diese mit seinen Worten unterbrach: „Vielleicht ist sie auch im Nebel weitergegangen und du hast sie einfach nicht mehr gesehen.“ „Das dachte ich am Anfang auch, ich zog es auch in Erwägung, dass sie die Klippe hinuntergefallen war, doch das alles war nicht der Fall…“, antwortete Masato ihm, „Galagladi konnte ihre Auren auch nicht mehr aufspüren, weder die von Haruka, noch die ihres Tailon oder des Evolis, das bei war.“ Erneut trat bedrückendes Schweigen ein und der ganze Raum verfiel ins Nachdenken. „Was ist ein Tailon?“, fragte Satoshi interessiert nach. „Ein Pflanzenpokémon, das in dieser Region die höchste Entwicklung eines der Starterpokémon ist. Du könntest es zum Beispiel mit Bisaflor oder Gewaldro vergleichen“, gab der Professor ihm gleich ein Beispiel. „Wo genau war das denn?“, lenkte Satoshis Mutter das Gespräch wieder auf das ursprüngliche Thema. „Wartet, ich hole eine Karte von Hinto!“, damit erhob sich Professor Okido und nahm ein Buch aus dem Regal heraus, in dem man Karten von allen Regionen finde konnte, das er dann vor dem jungen auf dem Tisch aufschlug. „Hier!“, mit dem Finger deutete Masato auf die Gegend, in der er seine Schwester hat verschwinden sehen. „Hm… erwähntest du nicht eben etwas von einem Kinderbuch oder der Art?“, fragte der Mann in Gedanken nach. Verwirrt fragte Satoshi den Professor: „Wie soll uns denn ein Kinderbuch helfen können?“ „Das frage ich mich auch, noch dazu solch eine Kindergeschichte wie ‚Pokétopia’. Jedes Kind weiß doch, dass es diesen Ort nicht gibt“, stimmte der Junge aus Hoenn seinem Freund zu. Doch auf diese Worte hin, musste der Professor widersprechen: „Das würde ich nicht unbedingt sagen. Sicher, die Geschichte wurde von einem Mann aus dem letzten Jahrhundert aufgeschrieben, aber davor wurde sie immerhin mündlich überliefert. Ich glaub ich habe sogar ein Exemplar noch im Schrank im Speicher. Wartet mal kurz, ich werde mal nachschauen gehen!“ „Da ist es!“, froh darüber es gefunden zu haben setzte sich der Mann wieder zu den anderen aus eines der Sofas und blätterte in dem Buch herum, anscheinend auf der Suche nach etwas ganz bestimmten. „Ich verstehe noch immer nicht, was diese Legende mit Harukas verschwinden zu tun haben soll…“, kommentierte Satoshi erneut die Tat seines Gegenübers. „Ganz einfach! Dies ist eine Beschreibung, wo Pokétopia angeblich liegen soll. Wenn man sie mit der Karte von Hinto vergleicht stellt man fest…“, begann er zu erklären und die beiden Karten nebeneinander zu legen. „Sie liegen genau übereinander…“, stellte Takeshi erstaunt fest. „Genau! Ich bin mir sicher, dass die Legende Wirklichkeit werden wird und der geheimnisvolle Ort Pokétopia schon etwas mit Harukas Verschwinden zu tun hat, die Frage ist halt nur was konkret…“, legte der Professor seine Vermutungen dar. „Sagen Sie, Professor, ist Shigeru nicht zur Zeit in diesem Gebirge und untersucht dort die Ruinen, die er durch Zufall entdeckt hat?“, mischte sich Hanako wieder ein, der dies soeben eingefallen war. „Was? Shigeru ist in Hinto?“, fragte Kasumi erstaunt noch einmal nach. „Aber ja doch, warum bin ich nicht darauf gekommen?“, meinte der Älteste der Runde, „Mit Sicherheit hat er noch einige Interessante Funde und Entdeckungen gemacht. Am Besten sucht ihr ihn dort, er wird euch sicherlich noch einiges mehr sagen können und euch helfen“, berichtete er den jungen Erwachsenen. „Alles klar, ich würde sagen wir brechen Morgen in aller Frühe auf, wir werden Haruka finden!“, verkündete Satoshi selbstsicher und aufbruchsbereit. „Ich rufe kurz meine Schwestern an, dass ich mit euch reise und sie die Arena meinetwegen so lange schließen sollen… Hauptsache sie verschenken keine Orden…“, die letzten Worte hatte Kasumi nur für sich gemurmelt, nachdem sie sich von ihrem Platz erhoben hatte, um telefonieren zu gehen, jedoch hatte trotzdem jeder ihre Worte verstanden. „Ich werde leider nicht mit euch kommen können“, verkündete Takeshi zum Erstaunen aller. „Was? Warum das denn nicht? Machst du dir etwa keine Sorgen um Haruka?“, fragte Satoshi verwundert nach. „Doch, natürlich mache ich mir auch große Sorgen um sie“, beantwortete er die Frage seines Freundes, „Aber meine Eltern sind zur Zeit nicht in der Arena und sie haben mich gebeten, mich um meine Geschwister, den Haushalt und die Leiterpflichten zu kümmern. Deswegen kann ich euch leider nicht auf diese längere Reise begleiten, so gern ich das auch möchte… ich hoffe du verstehst das, Masato!“ „Ach was, ist schon in Ordnung“, gab er leicht kopfschüttelnd als Antwort, „Das Wohlbefinden der Familie geht vor, ist bei mir doch nicht anderes…“ Somit war alles für die frühe Abreise am nächsten Tag gepackt und alle, auch die, die Masato nicht begleiten würde, was eigentlich außer Kasumi und Satoshi alle anderen waren, planten schon einmal die Vorgehensweise und welche Pokémon sie am Besten mitnehmen sollten. „Ach Haruka… warum musste das passieren? Ich wünschte mir wirklich, dass Pokétopia nur eine dämliche Geschichte in einem dämlichen Kinderbruch wäre, die sich irgendjemand ausgedacht hat…“, langsam hob der junge Trainer seinen Kopf an, um in den weitern mit Sternen übersäten Himmel zu blicken, „… der Professor hat Recht, wenn er sagt, dass es nicht bloß eine Geschichte ist. Anderenfalls hättest du gar nicht so verschwinden können und es spricht auch viel zu viel dafür. Hoffentlich bist du wohl auf und drückst mir wieder irgendeinen dummen Spruch, wenn wir dich gefunden haben…“ „Was machst du so ganz allein hier draußen, Masato? Kannst du nicht schlafen?“, holte ihn plötzlich eine sanfte weibliche Stimme aus seinen Gedanken. Als sich der Angesprochene herumdrehte, konnte er Kasumi erkennen, die unmittelbar hinter ihm stand und ihn mit einem mitleidigen, warmen Lächeln anblickte. Etwas traurig drehte sich der Junge wieder herum und blickte erneut in die sternenklare Nacht: „Nein… ich muss die ganze Zeit über an Haruka denken. Ich mache mir solche Sorgen um sie und male mir die wildesten Sachen aus, was mit ihr geschehen sein könnte und was sie jetzt gerade im Augenblick tut.“ Mit wenigen Schritten war die junge Frau neben ihn getreten und setzte sich nun ebenfalls auf die Terrasse zu dem 14-Jährigen. Sanft legte sie ihren Arm um ihn und zog ihn somit etwas zu sich: „Weißt du was ich glaube, Masato? Ich glaube, dass es Haruka gut geht und wir sie unversehrt wieder finden werden. Immerhin ist sie deine große Schwester und lässt sich von niemandem unterkriegen oder was meinst du?“ „Du hast ja Recht… aber trotzdem! Es weiß ja keiner, was mit ihr geschehen ist oder wo sie sich befindet. Wäre sie einfach irgendwo in Hinto, dann wäre ich beruhigter, aber niemand kennt den Ort… und wenn sie wirklich in Pokétopia ist? … … Ich frage mich, was sie von ihr wollen und ob sie sie unversehrt wieder gehen lassen werden…“, schüttelte er ihr sein besorgtes Herz aus. Kasumi und Masato hatten schon immer etwas ganz besonderes verbunden, denn sie beide teilten das gleiche Schicksal als jüngste Geschwister, wodurch sich die junge Frau noch besser in ihn hineinversetzten konnte. „Weiß du… ich mach mir auch, Tag für Tag sorgen um Satoshi, wenn er unterwegs ist“, beichtete sie dem Jungen nun ebenfalls. Dieser sah sie nur verwirrt und überrascht an: „Warum das denn? Takeshi ist doch sonst immer bei ihm und er ruft dich doch auch so oft es geht an.“ „Ja, das schon, aber… weißt du, es einfach nur, weil er nicht bei mir ist und ich nicht weiß, was er gerade macht. Natürlich vertraue ich ihm blind, denn er ist bisher immer aus jeder brenzligen Situation herausgekommen, aber meine Sorge um ihn verschwindet damit trotzdem nicht“, erklärte sie weiter, „Und bei dir ist es das Gleiche! Egal ob Haruka nun in Hinto oder Pokétopia ist… du würdest dir Sorgen machen, wenn du auch nur ansatzweise wüsstest, dass es ihr nicht gut geht, nicht?“ Ein Lächeln zierte Masatos Gesicht, der nun die Arenaleiterin anschaute: „Ja… da hast du wohl Recht mit… … Sag mal, Kasumi… kann es sein, dass du in Satoshi verliebt bist?“ „W-was? W-wie kommst du denn jetzt darauf?“, fragte das Mädchen erstaunt nach, wobei ihr ziemlich die Röte in die Wangen stieg. „Ich hab Recht, nicht?“, durch ein verlegenes Nicken ihrerseits wurde seine Frage bejaht, „Wusste ich es doch. Man merkt es euch Mädchen einfach an, wenn ihr verliebt seid. Bei Haruka ist es nicht anders, wenn sie über Shuu spricht. … Bei ihr sehe ich es ihr sogar am bloßen Gesichtsausdruck an, wenn sie gerade an ihn denkt.“ „Haruka muss Shuu ja wirklich sehr lieben… weiß er, dass Haruka verschwunden ist?“, fragte Kasumi den Jungen, wobei sie ganz Froh war, dass das Thema über ihre Liebesdinge nun beendet war. Niedergeschlagen schüttelte er den Kopf: „Nein… ich habe ihn auf meinem Weg hierher nicht getroffen und wenn ich ehrlich bin, bin ich auch als erstes hierher gekommen. An Shuu habe ich in dem Moment überhaupt nicht gedacht und ich habe auch nicht die geringste Idee, wo er sich zurzeit aufhalten könnte…“ „Vielleicht treffen wir ihn ja, wenn wir zurück in Hinto sind und wenn nicht, ist es auch nicht so schlimm… ich bin mir sicher, dass wir sie auch zu dritt finden werden und vergiss Shigeru nicht. Er wird uns auch helfen wo er kann“, versicherte sie dem besorgten Bruder. „Hoffentlich… aber wenn ich ehrlich bin, hoffe ich sehr, dass wir Shuu begegnen, weil auch er uns mit Sicherheit helfen wird und je mehr wir sind, desto besser, finde ich“, gestand er ihr. Lächelnd gab daraufhin Kasumi zurück: „Ja, es würde wesentlich leichter werden, wenn Shuu auch dabei wäre… soweit ihr mir das erzählt habt, liebt er Haruka ja auch. Es wäre erheblich einfacher, denn die Sorge eines Liebenden kann Berge versetzten und er würde auch nicht Ruhe geben, bis er sie gefunden und sicher zurückgebracht hat. … Wir werden sehen… So und jetzt versuch noch etwas zu schlafen, immerhin geht’s morgen ziemlich früh schon los und wenn wir morgen auf der Fähre sind, werden wir mal dieses Märchenbuch auseinander nehmen, ja?“ „Alles klar!“, stimmte Masato ihr zu und zusammen begaben sich die beiden wieder hinauf in ihre Zimmer, bzw. Masato ging zurück in Satoshis Zimmer, in dem dieser zusammen mit seinem Pikachu tief und fest schlief, während sich Kasumi ins Gästezimmer begab. „Hey Masato, schau dir das hier mal an!“, forderte Kasumi den Jungen auf sich die Seite aus dem Buch mal anzuschauen, was er daraufhin auch tat. Die Seite zeigte den Kampf, der damals stattgefunden hatte. Da es die Bilderbuchausgabe war, wurden natürlich auch die Figuren darin gezeichnet gezeigt. „Wow die Prinzessin sieht aber hübsch aus“, meinte Satoshi, als er und Pikachu sich das Bild ansahen, wobei sein Pokémon ihm zustimmte. „Was soll daran so interessant sein? Nach den Zeichnungen können wir doch ohnehin nicht gehen, da niemand die damalige Prinzessin gesehen hat und die Bilder nur nach den Beschreibungen entstanden sind“, fragte der Jüngste unter ihnen verwundert nach. Die drei Freunde befanden sich gerade an Deck der Fähre und genossen von ihren Liegestühlen am Pool aus die warme Sonne, während Kasumi gerade die Geschichte um Pokétopia in dem Kinderbuch ‚studierte’. „Ich meine ja auch nicht die Bilder, sondern den Text!“, erklärte sie, „Es heißt in der Geschichte, dass die Prinzessin sich dem Feind gestellt und sie beide in einem gleißenden weißen Licht verschwunden sind. Das Licht breitete sich über das ganze Königreich und darüber hinaus aus und als es nachließ, herrschte Frieden und Harmonie im Land und die Pokémon hatten keinerlei Sorgen mehr.“ „Und was ist daran so verwunderlich? Das Licht muss jeden Feind vernichtet oder zumindest das Böse aus ihnen vertrieben haben“, schlussfolgerte der Brillenträger. „Nicht nur das. Es ist am Ende nur noch von den Pokémon die Rede“, machte sie auf diese Passage besonders aufmerksam. „Ja und? Komme endlich mal auf den Punkt, Kasumi!“, forderte Satoshi sie etwas genervt auf, da sie niemals sofort Klartext reden konnte. „Pika! Pika-pi, Pikachu!“, meldete sich die Elektromaus zu Wort und zeigte bei seinen Lauten einmal auf sich selbst und auf seine Freunde. Lächelnd nahm Kasumi das Pokémon auf den Arm und streichelte ihm stolz über das Fell: „Genau, Pikachu! Wenigstens du verstehst mich. … Fragte ihr euch beide denn nicht, was mit den Menschen von damals geschehen ist? Anfangs ist das friedliche Leben zwischen Menschen und Pokémon beschrieben und auch die Prinzessin war ja anscheinend ein Mensch gewesen zu sein. Nach diesem seltsamen Licht jedoch, gab es nur noch Pokémon in Pokétopia.“ „Meint du damit etwa…“, Satoshi schluckte schwer, bevor er weiter sprach, „…dass all die Menschen in Pokémon verwandelt wurden?“ „Was?“, fragte Kasumi verwundert, „Nein! Wie kommst du immer auf solche Gedanken… ich glaube eher, dass sich Pokétopia selbst in eine andere oder zur einer eigene Welt verschlossen hat und das anscheinend ohne die Menschen, warum auch immer.“ „Vielleicht kann uns Shigeru ja mehr sagen. Wenn er die Zeichen in den Ruinen entziffern kann, dann sollte er zumindest einige über Pokétopia herausgefunden haben, sofern es tatsächlich existiert“, sagte Masato, noch immer nicht wirklich wahrhaben wollend, dass es diesen Märchenort wirklich gab. „Wir kommen doch als erstes im Hafen von Atavisma an… wie weit ist es von dort aus bis zu dem Gebirge?“, wollte Satoshi von seinem jungen Freund wissen. Er konnte es zwar in der Karte nachschauen, allerdings konnte er anhand dieser sich nicht die Dauer der Reise errechnen und da Masato den Weg ja schon einmal zurückgelegt hatte, musste er ja wissen wie lange er für diesen an Zeit benötigt hatte. „Also ich habe von dem Ort, an dem Haruka verschwunden ist, bis nach Atavisma etwa vier bis sechs Stunden gebraucht. Allerdings habe ich mir in Sonnfeld ein Fahrrad aus dem Pokémoncenter ausgeliehen und bin wie ein Irrer damit nach Atavisma gefahren, um die letzte Fähre am Abend noch zu erwischen. Hinzu kam auch noch, dass die Strecke mit dem Rad recht einfach zu befahren war, da die Gegend recht flach ist“, erzählt er seinen Freunden nachdenklich. „Dann würde ich sagen, leihen wir uns in Atavisma auch Fahrräder und fahren morgen bis nach Sonnfeld und von dort aus geht’s dann ab in Gebirge“, schlug Kasumi vor, deren Vorschlag auch einstimmig angenommen wurde, denn die Freunde würden erst heute Abend in Atavisma ankommen und im Dunkeln durch den Wald zu fahren, ist nicht unbedingt die schlauste Idee. ************************************************************* So, das war's mal wieder..... Langweiliges Kapitel, nicht? Ihr könnt es mir ruhig sagen, ich weiß, dass nicht viel spannendes passiert, außer, dass man vielleicht noch ein bisschen mehr über die Geschichte von Pokétopia und das Verhältnis zwischen Satoshi und Kasumi erfährt... aber was will man auch großartig von einem Übergangskapitel erwarten >__< Würde mich über Kommis wie immer freuen und freut euch schon einmal auf das Nächste, denn da gibt es ein Wiedersehen mit Shigeru und noch ein, zwei anderen Personen ^-^ *alle KNUDDEL* Kimie Kapitel 5: Noch ein seltsamer Traum und ein unerwartetes Wiedersehen in den Bergen ---------------------------------------------------------------------------------- Hallöchen, ich bin es wieder *allgemeines Stöhnen* Ja ja... ich habe euch auch alle lieb ^-^ So, nun folgt wieder ein etwas spannenderes Kapitel und ich hoffe, dass ich danach viele glückliche Gesichter sehen werde bzw. viele fröhliche Kommis ^.~ Am Montag kommt für mich noch einmal der Schrekcen in Form einer mündlichen Geschichtsprüfung Q_Q und dann hab ich erst einmal ne Woche Zeit, in der ich praktisch nix tun kann.... außer FF schreiben & lesen *freu* Werde mich auch mit dem nächsten Kapitel beeilen, damit es noch vor meinem Urlaub online kommen kann.... Aber jetzt erst einmal viel Spaß beim Lesen dieses KPs ^___^ Kapitel 5 – Noch ein seltsamer Traum und ein unerwartetes Wiedersehen in den Bergen Am nächsten Morgen machten sich die drei schon recht früh fertig und gingen zu Schwester Joy, um ihnen ihre Zimmerschlüssel zurückzugeben und nach drei Fahrräder zu fragen, die sie sich für ihre Reise nach Sonnfeld ausleihen könnten. „Guten Morgen, Schwester Joy!“, wünschten die drei der Krankenschwester, als sie zu ihr an die Rezeption traten. „Guten Morgen, ich hoffe doch, dass ihr gut geschlafen habt“, begrüßte die Blauäugige ebenfalls die jungen Trainer, die ihr mit einem einstimmigen Nicken antworteten. „Wir wollten Ihnen nur schnell die Zimmerschlüssel zurückgeben und sie fragen, ob wir uns drei Fahrräder vom Pokémoncenter ausleihen dürften“, legte das einzige Mädchen des Trios der Schwester ihr Anliegen dar. Dankend nahm diese die Schlüssel entgegen, machte aber gleichzeitig ein bedauernden Gesichtsausdruck: „Es tut mir Leid, aber es ist kein Fahrrad mehr im Pokémoncenter. Die letzten wurden gestern ausgeliehen. Aber es müssten eigentlich heute Mittag Trainer aus Sonnfeld herkommen und sie hier abgeben, wenn ihr so lange warten wollt…“ „So viel Zeit haben wir leider nicht…“, gab Masato leicht niedergeschlagen von sich, was der Pokémonschwester nur noch ein schlechteres Gewissen einbrachte und sie sich nur noch einmal mit den Worten: „Es tut mir wirklich leid!“, entschuldigte. „Aber das macht doch nichts, dann laufen wir eben, ist doch nicht so schlimm“, versicherte der Trainer aus Alabastia ihr und somit verabschiedeten sich die Drei von der Schwester Joy aus Atavisma und machten sich auf den Weg nach Sonnfeld. Doch kaum hatten sie die Stadt verlassen und den Wald erreicht, begann ihr erstes Problem… wo ging es lang? Und vor allem am Schnellsten? „Wie lange sollen wir denn noch durch diesen Wald irren?“, meckerte Satoshi nach einer Stunde des, für ihn, sinnlosen Laufens. Er hatte genug von dem ganzen Grünzeug um ihn herum, die ihm die Sicht auf den strahlendblauen Himmel versperrte und überhaupt die Sicht auf Helligkeit. Der Wald um Atavisma herum war sehr dicht und die zahlreichen Baumkronen ließen nur sehr wenig Sonnenlicht bis zur Erden durchdringen. Man hatte zwischendurch sogar das Gefühl, dass es schon wieder tiefste Nacht wäre, doch das konnte ja nicht sein, was die drei auch wussten. „Wir irren doch gar nicht herum!“, meldete sich Masato zu Wort, der voran ging und das Trio durch das Dickicht führte. Noch immer nörgelnd und schlecht gelaunt gab Satoshi daraufhin zurück: „Und warum bist du dir da so sicher?“ „Ganz einfach, weil Galagladi mir sagt wo wir langgehen müssen, es ist das beste Navigationsgerät überhaupt, wenn es um das Verfolgen von Leuten oder das zu Recht finde in einem Wald geht“, lobte der Jüngste sein Psychopokémon das schon eine ganze Weile auf der Schulter seines Trainers saß und diesem telepatisch mitteile, wo sie langzugehen hatten. Erstaunten blickte nun Trainer Pokémon, also Pikachu, den anderen Jungen an: „Seit wann ist es denn schon da?“ Offensichtlich war es Satoshi entgangen, dass Masato es schon vor einer ganzen Weile aus seinem Pokéball gerufen hatte oder aber Galagladi erlaubte sich mal wieder einen Scherz mit den Freunden seines Trainers und hatte sich die ganze Zeit über, in der er Masato führte, unsichtbar gemacht. „Es sitzt schon eine ganze Weile auf meiner Schulter, warum?“, fragte der Brillenträger auch noch nach, obwohl er sich die Frage eigentlich auch hätte schenken können, immerhin sprach er hier mit Satoshi und wenn dieser schon solch eine seltsame Frage stellte, dann auch nur, weil er zuvor mal wieder mit anderen Sachen beschäftigt gewesen war, weswegen der Junge noch hinzufügte, „Mich wundert’s, das du es nicht bemerkt hast.“ Kasumi musste daraufhin etwas lachen, das Gesicht des ‚zukünftigen Pokémon Meisters’ sah einfach zu komisch aus. „Ach, lasst mich doch alle einfach in Ruhe“, brüllte er verlegen und kickte einen unschuldigen Stein ins Gebüsch. Das hätte er allerdings lieber lassen sollen, denn kurz darauf begann dieses zu rascheln und einige Bibor erhoben sich hinter diesem in die Lüfte. „WAHHHHH“, schrie die junge Frau voller Angst auf, „KÄFERPOKÉMON!!!“ Damit nahm sie ihre Beine in die Hand und rannte um ihr Leben in irgendeine Richtung, Hauptsache weg von den ihr so sehr verhassen Käferpokémon. Auch die Jungs rannten ihr etwas panisch hinterher, einmal um sie nicht zu verlieren und einmal, da diese Bibor sie anscheinend dafür bestrafen wollten, dass Satoshi sie gestört hatten und nun verfolgten sie die drei. Pikachu musste sich dabei so gut es ging an der Jacke seines Trainers festhalten, um nicht herunterzufallen. „Soll ich mich darum kümmern?“, fragte Galagladi seinen Trainer über Telepartie, doch dieser brüllte nur zurück: „Nein, lass es lieber, die werden es schon aufgeben uns zu verfolgen. Sag uns lieber, wo wir lang müssen!“ „WARUM MÜSSEN ES AUSGERECHNET KÄFERPOKÉMON SEIN?“, brüllte Kasumi noch immer vollkommen aufgebracht. „Hör lieber auf hier herumzubrüllen und lauf nach rechts!“, rief Masato ihr zu, was sie sich nicht zweimal sagen ließ, denn geradeaus wäre sie ohnehin nicht weitergelaufen, da von dort aus noch mehr Pokémon auf sie zukamen. Nun versuchte es auch Satoshi sie zum Schweigen zu bringen: „Jetzt sei doch endlich mal ruhig, sonst kommen nur noch mehr, da sie von deinem Geschrei angelockt werden.“ Das schien geholfen zu haben, denn plötzlich verstummte das Gebrüll der jungen Frau, die noch immer voller Panik weiter rannte, da sie hinter sich noch immer das gefürchtete surren der Flügel hören konnte. „Lauf immer weiter, Kasumi. Dort vorne müsste der Wald gleich zu Ende sein“, wies 14-Jährige sie an immer weiter in diese Richtung zu rennen, was sie sich auch dieses Mal nicht doppelt sagen ließ. „Endlich!“, rief der Rotschopf und beschleunigte noch einmal das Tempo, um es so schnell wie möglich hinter sich zu haben und in Sicherheit zu sein. Doch kaum hatte sie die letzten Büsche und Bäume passiert, wurde sie prompt mit einem kurzen Aufschrei zu Boden geworfen. Die Jungs, die ihren Schrei vernommen hatten, beeilten sich daraufhin natürlich umso mehr zu der Arenaleiterin zu kommen, als sie diese auf dem Boden sitzen sahen. „Ach, verdammt! Kannst du denn nicht aufpassen?“, beschwerte sich eine männliche Stimme bei ihr. „Es tut mit Leid, ich war so in Panik, dass ich nicht weiter auf den Weg geachtet habe“, entschuldigte sie sich bei dem Fremden. Als Kasumi endlich einmal ihre Augen wieder öffnete und sich ihren Gegenüber ansah, in den sie hineingerannt war, konnte sie eine ihr bekannte Person vor sich auf dem Boden sitzen sehen, die sie jedoch bisher nur aus dem Fernseher kannte. „Kasumi, ist alles in Ordnung?“, fragte Satoshi seine frühere Wegbegleiterin, als auch ihm der junge Mann ins Auge fiel. Endlich erreichte auch Masato mit seinen etwas kürzeren Beinen die beiden und kam zum Stehen, denn die Geräusche der Pokémon verklangen im Wald. Die Bibor würden ihnen also nicht aus dem Wald hinaus folgen. Sich auf seinen Knien abstützend und nach Luft ringen sagte er zu seinem Psychopokémon: „Ich glaube das nächste Mal, darfst du doch kämpfen, Galagladi! Ist wesentlich effektiver und bequemer, als Kasumi die ganze Zeit über hinterher zu laufen…“ „Ich hab’s dir ja gesagt…“, meinte das Psychopokémon schulterzuckend und auch etwas gleichgültig, da es selbst ja nicht laufen musste, weil es von seinem Trainer die ganze Zeit über getragen wurde, „Aber schau mal da!“ Der weiß-grüne Kämpfer machte nun auch den Jungen aus Hoenn auf den Fremden aufmerksam und als Masato seinen Blick anhob, um den Fremden anzuschauen, zeichnete sich ein erleichtertes Lächeln auf seinem Gesicht ab. „Shuu? Du hier? Das ist wie ein Wunder!“, stellte der 14-Jährige dankbar fest. Sein Gegenüber jedoch sah den Brillenträger nur erstaunt an, er hatte sich inzwischen auch schon wieder vom Boden erhoben. Shuu ließ seinen Blick von dem Jungen hinüber zu den beiden Erwachsenen wandern, die er sich nun genauer anschaute. „Ein Wunder würde ich das nicht nennen, aber warum so begeistert? Ich vergebe keine Autogramme, falls es das ist, wonach du mich bitten willst!“, erwiderte er, offensichtlich keinen der drei erkennend, wobei er Kasumi überhaupt nicht erkennen konnte. Lachend gab Satoshi daraufhin zurück, während er Kasumi aufhalf: „Du erkennst uns nicht mehr? … Na ja, wir haben uns ja auch schon Jahre nicht mehr gesehen.“ „Weißt du wirklich nicht, wer ich bin? Ich bin Masato, Haruka jüngerer Bruder“, versuchte er sich ins Gedächtnis des 17-Jährigen zurückzurufen, was ihm offensichtlich auch gelang. Man konnte Shuu ansehen, dass er sich sofort erinnerte, als der Name von Masatos Schwester gefallen war. „Du bist Masato? Mein Güte bist du groß geworden, kein Wunder, dass ich dich nicht erkannt habe“, daraufhin wand er sich nun den beiden 18-Jährigen zu, „Dann musst du Satoshi sein, ich kenne sonst keinen von Harukas Freunden, der sein Pokémon frei herumlaufen lässt.“ Lässig wie immer fuhr er sich dabei durchs Haar. „Genau, der bin ich“, bestätigte ihm der Junge aus Alabastia, woraufhin er noch weiterfragte, „Aber sag mal, was machst du eigentlich hier?“ Mit einem leicht arroganten Unterton, wie er sonst eigentlich nur mit Haruka sprach, und ebenfalls leicht gerötetem Gesucht antwortete er: „Das Gleiche könnte ich euch auch fragen. Ich dachte eure Feier wäre in Kanto und nicht in Hinto.“ „A-ach du weißt von unserem jährlichen Treffen?“, fragte Satoshi erstaunt nach. Wieder fuhr sich der Gefragte durch seine Haare: „Natürlich! Haruka hat mir davon erzählt und auch, dass sie auf dem Weg nach Kanto sei und deswegen nicht sofort nach Roseta City gehen würde, obwohl sie schon ihre fünf Wettbewerbsbänder zusammen hat.“ „Was? Du hast Haruka gesehen? Wann? Wo?“, wollte Masato sofort von dem Koordinator wissen, nachdem er dessen Worte gehört hatte. Shuu war über diesen Ausbruch des Jungens hoch überrascht, weshalb er leicht stotternd von sich gab: „J-ja! Ich habe sie vor einpaar Tagen getroffen und da hat sie es mir erzählt.“ „Ach so…“, gab nun der Junge sichtlich niedergeschlagen von sich, was den Grünäugigen nur noch mehr verwunderte. Kasumi ging herüber zu dem Jungen und legte ihm aufmunternd eine Hand auf die noch freie Schulter. Satoshi hingegen wollte Shuu den Grund für Masatos Verhalten erklären, da er ihm ansehen konnte, dass der junge Mann verwirrt war. „Weißt du… Haruka ist vorgestern verschwunden!“, begann er zu erzählen, fuhr auch sofort fort, als er sah wie sich Shuus Augen immer mehr weiteten, „Masato hat es gesehen und ist anschließend sofort zu uns gekommen, um uns um Hilfe zu bitten.“ „Ab-aber wie kann sie denn einfach so verschwinden?“, fragte er nichts verstehend und murmelte noch vor sich hin, „Das würde einiges erklären…“ „Was würde einiges erklären?“, mischte sich nun Kasumi ins Gespräch ein, die seine Worte deutlich verstanden hatte. „Na ja, als Haruka und ich uns getrennt hatten, hatte ich gleich so ein seltsames Gefühl. Ich kann es nicht beschreibe… es war so ein Gefühl, als wenn ich sie nie wieder sehen würde…“, erklärte er, sich an das Gefühl und den Moment erinnernd, „Ich dachte es wäre nur Einbildung und bin weiter nach Roseta City gegangen. … Doch in der darauf folgenden Nacht hatte ich einen eigenartigen Traum. Ich habe Wiesen und Felder gesehen, ein Schloss… und Pokémon.“ Er machte eine kurze Pause, um zu versuchen sich noch einmal genau an diese Umgebung und ihre Details zu erinnern, was ihm allerdings nicht wirklich gelang, während die anderen ihm gespannt zuhörten. „Dann wechselte die Umgebung und ich sah das Flügelgebirge. Plötzlich war alles schwarz und das Einzige, das ich noch mitbekam, war Harukas verzweifelter Hilfeschrei“, beendete er seine Erzählung über seinen seltsamen Traum. „Und du bist jetzt weil…“, begann Satoshi, wurde jedoch von Shuu unterbrochen: „Ja, ich bin jetzt hier, weil ich mir sorgen um Haruka mache. Ich wollte eigentlich nur nach Atavisma, um zu erfahren, ob sie die Fähre nach Kanto genommen hat und von dort aus dann selbst auch ein Schiff direkt nach Roseta City nehmen.“ „Das ist wirklich seltsam, denn Haruka hat Atavisma nie erreicht und hat sich im Flügelgebirge plötzlich aufgelöst“, erklärte Masato ihm erstaunt die Parallelen zwischen Traum und Realität. Da er nicht an Zufälle glaubte, ging er davon aus, das etwas anderes dahinter stecken musste, dass Shuu diesen Traum gehab hatte, noch dazu in der Nacht vor dem Verschwinden seiner Schwester. „Wir sind gerade auf dem Weg in dieses Gebirge, um nach Haruka zu suchen“, teilte Kasumi dem jungen Mann mit, „Mein Name ist übrigens Kasumi, wir kennen uns noch nicht!“ „Freut mich, ich bin Shuu“, meinte er und erwiderte ihren Händedruck. Zusammen machten sie sich nun zu viert wieder auf den Weg und erreichten auch, durch eine effektive Abkürzung, die sie den Umweg nach Sonnfeld umgehen ließ, nach wenigen Stunden schon ihr Ziel. Währenddessen hatten die drei Shuu alles erzählt, was vorgefallen war und was sie ansonsten noch herausgefunden hatten und vermuteten. „Hier ist es! Hier habe ich sie zuletzt gesehen!“, führte der Jüngste seine Freunde zu der Stelle, an der Haruka verschwunden war. „Schön und gut, aber hier ist nichts, außer dem Weg halt“, stellte Satoshi fest und sah sich weiterhin um. Auch die anderen konnten nichts Ungewöhnliches an diesem Weg, der sich durchs Gebirge zog, finden, weshalb sie sich dazu entschlossen erst einmal nach Shigeru zu suchen. „Shigeru? Hey, Shigeru? Wo bist du? Antworte doch!“, reif Satoshi mit lauter Stimme durch das Gebirge, in der Hoffnung sein früherer Rivale würde ihm antworten oder irgendwie ein Lebenszeichen von sich geben. „Ähm… Satoshi…“, begann Shuu nun ihn bei seiner ‚Suche’ zu unterbrechen, „An deiner Stelle würde ich hier nicht so laut herumbrüllen…“ Auf seine Worte hin drehte sich der Trainer zu den anderen dreien, die hinter ihm gingen, herum und frage wieder etwas genervt, da den anderen dreien auch nichts besseres einfiel, um den Forscher zu finden: „Ach ja… und warum bitte nicht?“ Doch schon wurde er von etwas in seinem Rückwärtsmarsch aufgehalten, das allerdings keine Felswand war, denn es fühlte sich sehr warm an. „Ähm… deswegen!“, gab der Grünschopf von sich und zeigte auf das Etwas, das hinter dem 18-Jährigen stand. Auch die übrigen beiden, die sehen konnten, was es war, bekamen nun große und ehrfürchtige Augen. Nun drehte sich auch der Held der Truppe mal zu dem, an seinem Rücken, herum du musste feststellen, es war ein… „Ein Pferd?“, fragte er erstaunt, als er wie schon gesagt, ein Pferd vor sich sah. Doch es war nicht irgendein Pferd! Es hatte auf seinem Rücken zwei wunderschöne, große Flügel, seine Mähne erinnerte an das Fell eine Blitza und sein Blick war… alles andere als freundlich… Plötzlich begann es leicht golden zu leuchten und öffnete sein Maul, wobei es sein Haupt dazu noch anhob. Shuu wusste, was nun folgen würde, weswegen er schnell rief: „Schnell, runter auf den Boden, es greift an!“ Masato und Kasumi warfen sich daraufhin sofort auf den Boden, ebenso wie der Koordinator selbst. Nur Satoshi sah keinen Grund darin und sah zu, was nun geschehen würde. Und es kam was kommen musste, Satoshi wurde von der Attacke des nun fliegenden Pferdes getroffen, während sein Pikachu sich noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht hatte. „Äh…he…“, hörte man die Laute des jungen Mannes, der nun etwas geröstet vor den anderen stand. „Satoshi, alles in Ordnung?“, wollte Kasumi sofort besorgt von ihm wissen, woraufhin sich der Angesprochene auf einem Bein stehend zu ihnen herumdrehte und antwortete: „Ähm… ja… da muss schon etwas anderes kommen, als ein Donnerschock, um mich zu schocken…“ Satoshi fing sich jedoch schnell nach diesem Schock wieder und zückte auch schon einen seiner Pokébälle: „So, du willst also einen Kampf, ja? Den kannst du haben!“ „Was hast du denn jetzt vor?“, fragte Masato ihn, der es sich allerdings eigentlich schon denken konnte, doch für ihn, sprach es der Trainer auch noch aus: „Na was wohl, ich werde es fangen!“ Doch ehe Satoshi seinen Pokéball werfen und das sich darin befindende Pokémon befreien konnte, erklangen auch schon die Laute seines Gegners, das offensichtlich seine Kameraden zu Hilfe rief. Plötzlich tauchten überall hinter den Bergspitzen und auch unterhalb des Weges, auf dem sie sich befanden, diese Pokémon auf und schauten die Trainer mit ziemlich wütenden Gesichtern an. „Ich ahne böses…“, meinte der Jüngste des Teams und schluckte schwer. Shuu wich auch einige Schritte zurück, ebenfalls nichts Gutes ahnend: „Das sind Pegas und sie sind deswegen so wütend, weil gerade die Zeit ist, in der die Neferti ihre Jungen bekommen.“ „Dann ist es ja nur zu verständlich, dass sie uns hier nicht sehen wollen“, meint Kasumi, noch einen Schritt weiter zurücksetzend. „Hey Pegas, wir wollen euch und euren Jungen wirklich nichts tun, wir sind nur auf der Suche nach einem Freund von uns, das ist alles“, versuchte Satoshi mit den Pokémon zu reden, doch diese wollten nicht auf ihn hören. Jedes einzelne von ihnen setzte zur Attacke an und vor ihren Mäulern erschufen sie elektrische Energiebälle, die sie nun alle gleichzeitig auf die Truppe abfeuerten. Die Freunde versuchten noch in Deckung zu gehen, doch es gelang ihnen nicht mehr rechtzeitig und so wurden sie, durch die Wucht der Attacken, vom Pfad gerissen und stürzten nun in die Tiefe. Mit panischem Geschrei fielen sie immer tiefer, doch Shuu hatte schon einen Einfall, wie er sie aus dieser Situation wieder herausbringen könnte. Schnell zückte er einen seiner Pokébälle von seinem Gürtel: „Libelldra los, hilf uns!“ Daraufhin öffnete sich der Pokéball und gab im weißen Licht Libelldra daraus frei, das daraufhin sofort mit seinen Flügeln begann zu schwingen. Als erstes flog es unter seinen Trainer, damit dieser sicher auf seinem Rücken Platz nehmen konnte, anschließend flog es hinüber zu Masato, der ihm am Nächsten war. „Schnell, nimm meine Hand!“, rief Shuu dem jungen Trainer mit ausgestreckter Rechten zu, der daraufhin ebenfalls seinen Arm nach ihm ausstreckte. Sobald der Koordinator seine Hand zu fassen bekommen hatte, zog er ihn zu sich auf den Rücken seines Pokémon, das danach Kurs auf Kasumi nahm. Auch sie wurde schnell auf Libelldras Rücken verfrachtet, doch was war mit Satoshi? Geschockt blickten die Freunde zu dem Trainer und seinem Pikachu hinunter, er kam dem Boden gefährlich nahe, ob Libelldra es noch rechtzeitig schaffen würde ihn zu retten? Oder würde er auf dem Boden aufprallen? „Los Arkani!“, befahl eine weibliche Stimme und wie aus dem Nichts erschien plötzlich das Hundepokémon und rettete den 18-Jährigen kurz vor den spitzen Felsen. Als Satoshi und Pikachu ihre Augen wieder öffneten, sahen sie, dass sie auf dem Rücken des Feuerpokémon saßen, das sie gerettet hat, indem es zwischen sie und die Felsen gesprungen und sie somit aufgefangen hatte. Durch einen gekonnten Sprung stieß es sich von der Felswand, auf die es gerade mit seinen Passagieren zusprang, wieder ab und kam einige Meter vor einer jungen Frau mit langen braunen Haaren und blauen Augen zum Stillstand. Langsam kletterte Satoshi zusammen mit seinem Partner vom Rücken des Arkani und sah das Mädchen an. „Das hätte aber ganz schön ins Auge gehen können, nicht wahr Satoshi?“, sprach sie ihren Gegenüber an, der etwas erstaunt wirkte, da sie ihn beim Namen nannte. „Satoshi, alles in Ordnung?“, erklang nun wieder die besorgte Stimme der Grünäugigen, die gleich auf ihn zu gerannt kam, nachdem Shuu sie von Libelldras Rücken auf den Boden abgesetzt hatte. „Ja, alles in Ordnung, dank ihr!“, beantwortete er Kasumis Frage und richtete sich anschließend an seine Retterin, „Hab vielen Dank, ohne dich und dein Arkani wäre es wirklich sehr eng geworden!“ Die Angesprochene musste lachen, bevor sie antwortete: „Du musst dich eigentlich nur bei Arkani bedanken, ich habe da nicht viel getan…“ Lächelnd ging sie auf das Pokémon zu und streichelte es über seine Mähne. „Midori? Bist du es?“, richtete sich nun Masato an Satoshis Retterin, die ihn daraufhin zum ersten Mal, seit sie zusammen waren, anschaute. Erfreut ihn zu sehen, ging sie an Arkani vorbei zu dem 14-Jährigen und wuschelte ihm durchs eine Haare: „Masato, du hier? Was machst du denn hier, mein Kleiner?“ Schmollend drehte sich der Angesprochene von ihr weg: „Ich bin schon lange nicht mehr klein… du bist noch immer genauso wie Haruka!“ „Wundert dich das etwa? Sie und ich sind uns doch in so vielen Dingen ähnlich…“, erwiderte sie lachend darauf. Nun mischten sich auch wieder die anderen ein und Satoshi war mal wieder derjenige, der das aussprach, was alle dachten: „Masato? Woher kennst du diese Frau denn?“ „Oh, entschuldigt bitte. Das ist Midori, sie ist meine Cousine und zu meinem bedauern ist sie meiner Schwester viel zu ähnlich…“, erklärte der Brillenträger seufzend. „Freut mich euch kennen zu lernen“, sagte die Blauäugige daraufhin freundlich. „Hallo, mein Name ist Kasumi, freut mich“, stellte sich die Wasserpokémontrainerin vor, woraufhin der Koordinator fort fuhr: „Ich bin Shuu, angenehm!“ „Ich bin Satoshi und komme aus Alabastia!“, stellte sich der Trainer vor, wobei er noch hinzufügte, „…obwohl… du scheinst mich ja schon zu kennen…“ Erneut begann Midori zu kichern, allerdings wurde ihre Aufmerksamkeit gleich wieder von Masato auch sich gelenkt: „Aber sag, was machst du eigentlich hier?“ „Ich erforsche zusammen mit meinen Freund die Ruinen dieses Gebirges. Ihm gehört auch dieses Arkani!“, erzählte die Gefragte. „Ach so…“, kam es von ihrem Cousin, der sich das Feuerpokémon nun genauer ansah, als ihm etwas Entscheidendes auffiel, „Was? Aber das würde dann ja bedeuten, dass Shigeru Okido dein Freund ist?!“ „Das wäre genial, den suchen wir nämlich“, Shuu war so begeistert, dass er sich nicht mehr halten konnte. Hatte ihre Suche mit dieser Midori etwa ihr Ende gefunden? „Ja, genau richtig, Masato. Shigeru ist mein Freund! Kommt mit, ich bringe euch zu ihm“, mit diesen Worte führte die 18-Jährige sie um ein, zwei Biegungen in diesem riesigen Gebirge, als sie auch schon den Eingang eines Schachtes erreichten. „Du kannst hier draußen bleiben, wenn du möchtest, Arkani“, meinte sie, den Hund noch einmal streichelnd und betrat anschließend, gefolgt von den anderen, die Höhle. Anfangs konnte niemand von ihnen auch nur seine eigene Hand vor Augen sehen, doch nach wenigen Metern hatten sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt und an den Wänden spendeten nun auch Fackeln ihnen etwas Helligkeit. Nachdem sie gut zweihundert Meter in den Berg hineingegangen waren, sahen sie eine Treppe, die hinunter in einen steinernen, sehr gut ausgeleuchteten Raum führte, in dem ein junger Mann auf einem Stuhl vor der Wand saß und sich die darin eingemeißelten Schriften anschaute. „Hier sind wir, Shigeru… du hattest übrigens Recht!“, begrüßte Midori den Forscher lachend. Der Angesprochene drehte sich daraufhin zu der angekommenen Gruppe grinsend herum: „War doch klar, dass es nur Satoshi sein konnte, der in den Bergen solchen einen Lärm verursacht und sich dann ärger mit den Pokémon einhandelt!“ ********************************************************** So, das war's erst einmal wieder ^-^ Hoffe euch hat Shuus Auftritt gefallen und ihr seid zufrieden, dass er nun wieder da ist (vor allem zu meiner Crazy schiel <_< ^.^d) Tja, dann seid mal gespannt darauf, was Shigeru den Freunden so erzählen kann... beim nächsten Mal! Und nicht vergessen Kommi, büdde ^.~ Alles Liebe, eure Kimie ^.^o Kapitel 6: Das Tor in die andere Welt und seine kristallenen Schlüssel ---------------------------------------------------------------------- Soooo..... weiter geht's! Hab mal wieder einen 'viel sagenden' Titel gewählt XD Joa... und eigentlich habe ich an dieser Stelle nicht mehr zu sagen.... also kürzen wir das einfach ab und ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ^-^ Kapitel 6 – Das Tor in die andere Welt und seine kristallenen Schlüssel „Was soll das denn bitte heißen?“, wollte der Trainer wissen, doch Shigeru ging nicht weiter darauf ein. „Kasumi, schön dich mal wieder zu sehen“, begrüßte er die Wasserpokémontrainerin lächelnd, „Und ihr beide seid sicherlich auch Freunde von Satoshi nicht?“ Ein synchrones Nicken der beiden übrigen Jungs war die Antwort. Natürlich war dies das Stichwort für Midori sich nun wieder ins Gespräch einzumischen. „Dieser junge Mann hier ist mein Cousin Masato!“, stellte sie kichernd den Jüngsten der Reihe vor, mit Absicht hatte sie ihn als ‚jungen Mann’ bezeichnet, bevor sie anschließend auch noch den Koordinator vorstellte, „Und das hier ist der Spitzenkoordinator Shuu aus LaRousse City. Du hast bestimmt schon mal etwas von ihm gehört, das ist der Junge gegen den meine Cousine immer in ihren Wettbewerben antritt.“ „Ach ja, ich erinnere mich“, stellte Shigeru fest, denn er hatte sich die großen Festivals immer zusammen mit seiner Freundin im Fernsehen angeschaut, weil Midori ihre Cousine und die Vorführungen hat sehen wollen, „Deine Vorführungen beim Jotho Festival waren sehr beeindruckend! Freut mich, dich kennen zu lernen.“ „Freut mich ebenfalls und vielen Dank für das Lob, aber das Festival von Jotho, an dem ich teilgenommen habe, ist ja schon einpaar Jahre her. Inzwischen bin ich noch besser geworden und ich habe vor das Festival von Hinto zu gewinnen…“, bedankte sich der 17-Jährige für das Lob und erzählte gleich von seinen Plänen. Nun wand sich der Forscher an Masato: „Und von dir habe ich auch schon viel gehört, Masato! Mein Großvater hat mir, neben Midori, auch einiges über dich erzählt.“ „Wirklich? Es muss klasse sein, solch einen berühmten Mann zum Großvater zu haben, nicht?“, fragte der Junge strahlend. „Ach… weist du… für mich ist er wie jeder andere Großvater, aber durch ihn habe ich sehr viel über Pokémon lernen können und schließlich doch den Schritt zum Forscher gewagt“, erzählte Shigeru, war aber doch ziemlich stolz über sich und seine Abstammung. „Was führt euch überhaupt in diese Gegend? Wenn du nächsten Monat am großen Festival teilnehmen möchtest, Shuu, musst du doch nach Roseta City“, wollte Midori nun endlich den Grund für die Reise in diese doch eher abgelegenere Gegend wissen. „Wir brauchen unbedingt deine Hilfe, Shigeru!“, antwortete Shuu daraufhin sehr ernst und auch die anderen blickten die beiden Forscher nun mit ernster Mimik an. Der Angesprochene willigte ein, wusste er jedoch nicht, wobei er seinen Freunden helfen sollte und konnte. „Es geht um Haruka!“, begann nun Satoshi damit den beiden Unwissenden die ganze Geschichte zu erzählen. Davon, dass Haruka in diesen Bergen verschwunden war, wie Masato es gesehen und nach Alabastia gereist und sie schließlich hier in Hinto auf Shuu getroffen waren, nur um ins Flügelgebirge zurückzukehren und ihn um seine Hilfe bei der Suche nach der Koordinatorin zu bitten. „Ich verstehe…“, gab der Braunschopf nachdenklich von sich. „Aber… warum denn ausgerechnet Haruka? Die Arme, wie es ihr wohl gehen mag?… Wir müssen sie unbedingt finden“, meinte Midori äußerst besorgt, wobei ihr klar war, dass sich auch die anderen große Sorgen um ihre Cousine machten. Shuu erschrak etwas, als er sie dies hat sagen hören. Auch er war wie Shigeru selbst vollkommen in Gedanken gewesen und hat Satoshi das Vorgefallene schildern lassen. Doch als er Midoris Worte gehört hatte, wurde er aus seiner Gedankenwelt und Sorge um seine Rivalin gerissen. Ihr Aussehen, die Art wie sie diese Worte eben ausgesprochen hatte… es erinnerte ihn an seine Haruka und ließ ihn wieder traurig und besorgt werden. Wie sehr er sich doch wünschte, dass sie nun bei ihnen wäre. Dann würde er sie ärgern, wie er immer tat, sie würde sich auch wie üblich darüber aufregen und zur Versöhnung würde er ihr dann eine seiner geliebten Rosen überreichen. Wenn er so daran dachte, keimte unbändige Wut in ihm auf und auch Vorwürfe! Wut und Vorwürfe über sich selbst! Warum hatte er sie nur allein gehen lassen? Er hatte doch ganz deutlich gespürt, dass irgendetwas geschehen würde, aber er hatte es ignoriert und ist einfach weiter gegangen. Wäre er auf der Stelle umgedreht und ihr nachgeeilt, dann hätte er ihr Verschwinden mit Sicherheit noch verhindern können!! „Mach dir keine Sorgen, Midori. Haruka wird es schon gut gehen!“, versicherte Shigeru seiner Freundin und riss Shuu erneut mit seiner Aussage aus seinen Gedanken, „Kommt mit, ich möchte euch etwas zeigen!“ Mit diesen Worten ging der Forscher durch den Raum. Zuvor war es niemandem von ihnen aufgefallen, aber auf der gegenüberliegenden Seite, von der aus sie den Raum betreten hatten, befand sich eine große goldene Tür. Diese wurde von ihnen nun geöffnet und gab hinter sich einen weiteren Raum preis. Dieser Raum war wesentlich kleiner, als der Vorraum, doch auch hier gab es an den Wänden Unmengen von Hieroglyphen. Und in diesem Raum gab es ebenfalls keine ausrechende Lichtquelle, doch bei offnen der Tür, begannen die Zeichen an der Wand zu leuchten. Fasziniert blickten sich die Neuankömmlinge in diesem Raum um, vor allem die leuchtenden Zeichen erweckten ihre Aufmerksamkeit. „Shigeru… was ist das für ein Raum und was haben diese Zeichen zu bedeuten?“, wollte Satoshi von seinem Kindergartenfreund wissen, während er auf eine der Wände zuging und sich diese mit seinem Pikachu genauer anschaute. Der Gefragte jedoch, begab sich genau in die Mitte des Raumes, in der ein kleiner, steinerner Tisch stand, und stellte sich genau vor diesen, als er begann alles zu erzählen, was er bisher herausgefunden hatte: „Das was ihr hier seht ist der Raum, der unsere Welt mit der von Pokétopia verbindet.“ „Echt? Und wie kommen wir dort hin?“, fragte Masato sofort nach, als er dies gehört hatte, denn diese Worte ließen wieder Hoffnungen in ihm aufkeimen, seine Schwester so schnell wie möglich wieder sehen zu können. „Soweit ich den Text hier auf dem Steintisch verstanden hab, gibt es einen Schlüssel, um das Portal in die andere Welt zu öffnen“, erklärte er die Inschriften und fuhr mit seiner Hand über die Platte. „Und wie soll dieser Schlüssel aussehen und wo bekommen wir den her?“, meldete sich Satoshi nun wieder zu Wort. Shigeru war natürlich sofort klar gewesen, dass diese Frage nicht lange auf sich warten lassen würde: „Es gibt mehrere Schlüssel und sie sehen aus wie Kristalle. Tatsächlich sind sie aber sind sie viel mehr als das und sind sogar mit ihren Besitzern verknüpft.“ „Verknüpft? Wie meinst du das?“, verwirrt sahen die Freunde ihn an, denn wie konnte bitte ein Kristall sich mit einem Menschen verbinden? „Mit verknüpft ist gemeint, dass diese Kristalle anfangs aussehen wie gewöhnliche Steine. Erst wenn ihr wahrer Besitzer ihn in den Händen hält, offenbart er seine wahre Gestalt und wird eben zu diesem Edelstein. … Außerdem erscheint ein leuchtendes Zeichen im Inneren!“, erklärte Midori nun, die sich die ganze Zeit über etwas mehr im Hintergrund gehalten hatte, „Es gib insgesamt eine Hand voll von diesen Kristallen und laut der Inschriften an den Wänden sind davon auch nur zwei von ihnen in diese Welt gelangt, um ihre Besitzer zu finden und sie, wenn nötig, wieder nach Pokétopia zu bringen.“ Stille kehrte in die kleinen vier Wände ein, denn die Freunde mussten das eben Erfahrene erst einmal auf sich wirken lassen. Auch Shuu war mal wieder vollkommen in Gedanken versunken, dieses Mal waren diese allerdings nicht bei Haruka, nein! Er versuchte sich an ein Ereignis aus seiner Kindheit zu erinnern, als er noch sechs Jahre alt gewesen war. Diese Geschichte kam ihm nämlich mehr als bekannt vor. „Das bedeutet aber auch, dass Haruka einen der beiden Kristalle bei sich gehabt haben muss oder nicht?“, schlussfolgerte Kasumi daraus, doch Masato machte ihrer Überlegung gleich einen Strich durch die Rechnung: „Muss nicht unbedingt sein… Galagladi sagte, dass ein seltsames Evoli mit einer ungewöhnlichen Aura bei Haruka gewesen ist. Vielleicht kam es ja ursprünglich auch aus Pokétopia und hat sie dorthin mitgenommen… außerdem ist sie ja nicht hier hinunter gegangen, sondern oben, mitten auf dem Weg, verschwunden. „Wie dem auch sei… wir brauchen auf jeden Fall einen der Kristalle und seinen Besitzer, um das Tor passieren zu können“, fasste Shigeru noch einmal zusammen, doch das dürfte alles andere, als einfach sein, was auch Midori so empfand: „Aber wie sollen wir einen der Träger finden? Es gibt unzählige Menschen und das nicht nur hier in Hinto! Wie sollen wir da genau Einen oder Zwei finden?“ Die Freunde wussten keine Antwort darauf, so sehr sie auch nachdachten, es war einfach zu schwer, zumal sie ja noch nicht einmal irgendeine Gruppe, wie zum Beispiel Erwachsene oder das Geschlecht, bei ihrer Suche ausschließen konnten. Doch da kam Kasumi der rettenden Einfall: „Da fällt mir ein… in dem Kinderbuch stand irgendetwas davon dir, dass die Prinzessin und der Mann, an ihrer Seite, die Augenfarben von Edelsteinen besitzen würden. Demnach müssten wir doch eigentlich nach einem Jungen oder Mann mit eben solchen Augen suchen.“ „Klasse… einfacher wird es dadurch auch nicht und überhaupt, wie kommst du darauf, dass es nicht auch ein Mädchens ein könnte?“, wollte Satoshi auch noch von ihr wissen, denn Menschen mit kristallenen Augenfarben kann man finden wie Sand am Meer, da es auf die Definition ankam, ab wann ein Mensch eine Farbe als ‚kristallen’, hell oder zum Beispiel matt empfand. „Denk doch mal an Harukas Augenfarbe!“, forderte sie den Schwarzhaarigen auf, der daraufhin Schulter zuckend und knapp antwortete: „Blau und?“ „Saphire“, meldete sich daraufhin plötzlich Shuu zu Wort, denn er kannte Harukas Augen ganz genau, „Wisst ihr was? Es könnte sogar sein, dass ich einen solchen Kristall besitze…“ „Was? Wie das denn?“, wurde er erstaunt von allen Seiten gefragt. Mit leicht nachdenklichem Blick, schaute der Koordinator zu Boden: „Na ja… als ich noch ein kleiner Junge war, da habe wie Midori eben schon erzählt hat, einen Stein gefunden. Mitten in der Nacht war ich dann von einem hellen, grünen Licht geweckt worden und aus dem Stein ist plötzlich ein Edelstein geworden, in dem ein mir unbekanntes Zeichen aufleuchtete. … Als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, habe ich es für einen Traum gehalten, doch der Kristall war noch immer da und mein Stein verschwunden! Ich habe meiner Mutter davon erzählt, aber sie wollte mir nicht glauben und meinte, dass es bestimmt nur ein Traum gewesen sei. Also habe ich den Kristall in die Schublade meiner Kommode gelegt und ihn dort gelassen. … Na ja und über die Jahre habe ich vollkommen vergessen, dass ich ihn noch habe.“ „Hm… es wäre sicherlich kein Zufall, wenn du einen Kristall besitzen würdest… auch wenn ich mir deine Augenfarbe anschaue, dann glaube ich immer mehr daran, dass es gut möglich sein könnte…“, stimmte Shigeru seinem Gegenüber zu und auch Masato sah keinen Grund, es nicht zumindest zu versuchen: „Dann lasst uns schnell den Kristall holen und es versuchen, mehr als dass es nicht funktioniert, kann eh nicht passieren!“ „Das Pokémoncenter von Sonnfeld hat, soweit ich weiß, auch einen Transporter und bei mir zu Hause ist ohnehin immer jemand“, erzählte Shuu den anderen voller Freude darüber vielleicht den Weg gefunden zu haben, um zu Haruka zu gelangen. Auch seine Freunde waren nicht weniger begeistert. „Es wäre wirklich phantastisch, wenn es klappen würde“, meinte Shigeru dazu, wobei er noch hinzufügte, „Ich würde sagen, dass ihr euch so schnell wie möglich auf den Weg macht, um den Kristall zu holen. Midori und ich werden in der Zwischenzeit auf jeden Fall hier bleiben und schauen, ob wir noch mehr herausfinden können, das uns eventuell weiterhelfen könnte!“ „Alles klar, dann machen wir es so!“, stimmten Satoshi und die anderen ihrem Freund zu und zusammen machten sich schließlich Kasumi und die drei Jungs auf den Weg nach Sonnfeld. Es hatte wohl doch nicht viel genutzt es zu umgehen, denn nun mussten sie doch in diese Stadt, jedoch mit einem alles entscheidenden Ziel… „Glaubst du wirklich, dass es Haruka gut geht, Shigeru?“, fragte Midori ihren Freund noch einmal etwas zweifelnd, nachdem die anderen sich schon auf den Weg gemacht hatten. Dieser ging zwar mit einem Lächeln, jedoch mit besorgten Augen auf sie zu und nahm sie sanft in seine Arme: „Ich bin mir absolut sicher, dass es ihr hervorragend geht. Und du weißt das doch besser als ich, denn wenn sie dir wirklich so ähnlich ist, wie du immer sagst, dann brauchst du dir erst Recht keine Sorgen zu machen, okay?“ Shigeru spürte wie sie ihm mit einem Nicken zustimmte und sich einen Augenblick noch näher an ihn kuschelte. Zwar hielt er sie noch immer sanft in seinen Armen und hatte ihr auch gesagt, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauchte, allerdings machte er sich selbst wahrscheinlich noch viel mehr Gedanken um Haruka, als alle andern, auch wenn er sie noch nicht persönlich kennen gelernt hatte. Nach außen hin tat er sehr überzeugend, doch in seinen Gedanken zweifelte er: „Hoffentlich wird niemals das eintreten, was ich befürchte. Wenn doch, dann wird Shuu noch einige Hindernisse beseitigen und harte Prüfung bestehen müssen… mir bleibt nichts anderes übrig, als zu hoffen…“ „Da vorne ist auch schon das Pokémoncenter!“, rief Masato erfreut darüber endlich das Gebäude mit dem großen ‚P’ zu sehen. Schnell liefen die vier Freunde auf das Gebäude zu, hinein in die Eingangshalle und hinüber zum Tresen zur Schwester. „Guten Tag, Schwester Joy“, begrüßten sie die junge Frau, woraufhin Shuu noch hinzufügte: „Schwester Joy, ich müsste ganz dringend telefonieren! Können Sie mir bitte sagen wo die Telefone sind?“ „Aber natürlich. Sie sind gleich dort vorne, um die Ecke!“, meinte die Blauäugige freundlich und deutete ihm die Richtung, in die er gehen musste. Schnell bedankte er sich bei ihr und war auch schon wieder vom Tresen verschwunden, um zu einem der Bildtelefone zu laufen. Fix gab er die Vorwahl von LaRousse City ein und auch noch die Nummer seines Hauses. Eine ganze Zeit lang geschah nichts. Es läutete und läutete… und läutete immer weiter. „Das kann doch nicht wahr sein“, brüllte er wütend durch den Raum, wodurch er alle Blicke der Anwesenden auf sich zog, was Shuu im Moment allerdings herzlich wenig interessierte. „Vielleicht sind sie ja zum Einkaufen gegangen“, kam es Satoshi in den Sinn, doch der Koordinator glaubte nicht wirklich daran, denn die Wahrscheinlichkeit, dass rund zwanzig Personen, die sonst immer bei ihm zu Hause herumliefen, alle auf einmal zum Einkaufen gingen, war mehr als gering… „Vielleicht hört auch einfach kleiner das Telefon“, meinte der Jüngste der Reihe nun dazu, als plötzlich eine Stimme ertönte und ein Bild auf dem Monitor erschien. „Guten Tag! Sie sind verbunden mit… hey Shuu!“, sagte ein kleines Mädchen, dessen Bild auf dem Monitor erschienen war, glücklich, „Wie geht’s dir denn so, Bruder? Von wo aus rufst du an? Und hast du schon alle Bänder für das Hinto Festival gewonnen?“ „Immer mit der Ruhe, Aiko!“, versuchte er seine kleine Schwester zum Schweigen zu bringen, was ihm allerdings nicht wirklich gelang, denn sie plapperte munter weiter, bis er schließlich erneut etwas laut wurde, „Aiko… Aiko… AIKO!“ „Was ist denn, Bruderherz?“, fragte sie zuckersüß und unschuldig nach. Der große Bruder musste seufzen, das war mal wieder typisch seine kleine Schwester: „Wo sind Mama und die anderen?“ „Ähm… also Mama ist draußen am Pool und die anderen arbeiten, warum?“, fragte sie erneut liebevoll nach. „WAS? Und warum ist dann niemand ans Telefon gegangen?“, fragte der Grünschopf verwundert nach, doch dies konnte ihr das ebenfalls grünhaarige Mädchen ohne Probleme beantworten: „Ach, das Telefon spinnt schon seit einigen Tagen und irgendwie hat sich da noch keiner drum gekümmert…“ „Ähm… Shuu“, mischte sich nun Masato in das Telefonat ein, denn offensichtlich ist sein Freund vom eigentlichen Grund seines Anrufs abgekommen, „wolltest du nicht nach dem Kristall fragen?“ „Ach ja, richtig…“, daraufhin wand er sich wieder seiner Schwester zu, „Aiko, könntest du bitte schnell in mein Zimmer gehen und mir etwas aus der Kommode holen? Wenn du die Schublade öffnest, müsste sich unter einem Buch eine Schachtel befinden. Holst du sie bitte schnell und schickst sie mir dann!?“ Mit einem kurzen Nicken verabschiedete sich Aiko auch schon und lief die große Treppe hinauf in den zweiten Stock, um zum Zimmer ihres Bruders zu gelangen und den gewünschten Gegenstand zu besorgen. „Wenn das nicht unser lieber Shuu ist“, ertönte plötzlich eine höchst unangenehme Stimme, die alle, bis auf Kasumi, zusammenzucken ließ, „Wo hast du denn deine Freundin gelassen?“ Vollkommen unbeeindruckt und gelangweilt kommentierte der Angesprochene: „Muss ich wissen, wovon du schon wieder sprichst, Harley?“ „Ach komm schon, ich spreche von unserer kleinen Prinzessin. Sag nicht, dass sie dich hat Sitzen lassen oder etwa doch? Dann war dieser junge Mann, mit dem ich sie hier vor einpaar Tagen gesehen habe, wahrscheinlich ihr neuer Freund“, trällerte der Grünspargel gleich wieder drauf los und versuchte seinen Rivalen damit eins auszuwischen. Auf seine Worte hin schaute nicht nur Shuu sehr erstaunt drein, sondern auch Masato, Satoshi und Kasumi, wobei Kasumi eher geschockt darüber war, was er Haruka unterstellte. Dies lag allerdings viel eher daran, dass sie den Koordinator, im Gegensatz zu den anderen, nicht wirklich kannte. „Du scheinst deinen eigenen Worten nicht wirklich zuzuhören, oder? Denn andernfalls würdest du mitbekommen, was für einen Schwachsinn du von dir gibst“, kommentierte er die Behauptungen seines Rivalen und achtete damit nicht weiter auf sein Geschwafel. „Shuu? Ist es das hier, was du wolltest?“, lenkte die Stimme des Bildtelefons die Aufmerksamkeit aller wieder auf sich. Der Angesprochene drehte sich daraufhin wieder zu seiner Schwester herum, um sich das Päckchen in ihren Händen anzuschauen. „Ja genau, schickst du es mir bitte schnell?“, bat er Aiko, woraufhin sie mit einem kurzen: „Klaro!“, begann den Transporter in Betrieb zu nehmen und ihm die Schachtel zu schicken. Es vergingen einige Sekunden, in denen alle gespannt auf den Transporter schauten und tatsächlich kam auch recht schnell etwas dort an. Schnell nahm Shuu es an sich, als der Transport abgeschlossen war, und öffnete es. Alle schauten es mit leuchtenden Augen an, denn das was sie sahen war wahrhaftig ein Smaragd! „Vielen Dank, Aiko! Es ist sicher hier angekommen“, bedankte er sich bei seiner jüngsten Schwester, „Tut mir Leid, aber ich habe es eilig und muss deswegen auch gleich wieder los! Aber spätestens nächsten Monat kannst du mich ja beim großen Festival von Hinto im Fernseher sehen, okay?“ „Och, schade… na gut. Ich wünsche dir jetzt schon mal viel Glück und grüß deine Freundin von mir, ja! Ich meine das hübsche Mädchen mit den saphirfarbenen Augen, gegen das du immer unbedingt gewinnen willst!! Bis dann“, mit diesen Worten und einem glücklichen Lächeln darüber, dass ihr Bruder seine fünf Bänder schon gewonnen hatte, verabschiedete sie sich von ihm und legte auf. „Deine Freundin? Ein hübsches Mädchen mit saphirfarbenen Augen, dass du immer unbedingt besiegen willst, ja?“, meinte Masato, der Shuu mit seinem alles wissenden Blick durchdrang. Mit rotem Gesicht drehte sich der junge Mann zu den Bruder seiner Rivalin herum und stotterte: „W-wir so-sollten uns lieber schnell auf den Rückweg machen, kommt!“ Damit verließen die Freunde auf schnellstem Wege wieder das Pokémoncenter, jedoch wurden sie aufgehalten, wie sollte es auch anders sein… „Hey Shuu, wo wollen du und deine kleine Freunde denn so schnell hin?“, es war, Wunder oh Wunder, Harley, der die Truppe draußen noch einmal zum Stehen brachte. Arrogant und cool wie immer gab er dem Fliederschopf zur Antwort: „Ich glaube nicht, dass dich das irgendetwas angeht! Konzentrier du dich lieber darauf diesen Wettbewerb zu gewinnen, sonst kommst du nicht einmal bis zum Großen Festival!“ Das war zu viel für den Noktuskatrainer und mit vor Wut gerötetem Gesicht, holte er auch gleich einen Pokéball hervor und rief: „Kaum zu fassen, aber du bist ja genauso wie diese Göre… na warte, noch einmal werde ich das nicht auf mir sitzen lassen! Komm raus, mein cooles Noktuska und enttäusche mich dieses Mal nicht!“ Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen und den Pokéball geworfen, erschien auch kurz darauf das Pflanzenpokémon. „Los, Noktuska! Erteile diesen Schönling eine Lektion und wehe du verkrümelst dich, wie bei der Verliererin, wieder ohne Erlaubnis in deinen Pokéball!“, befahl der Rivale von Shuu, doch er konnte ja nicht ahnen, was er mit seinen Worten verursachen würde… „Soll das etwa heißen, dass du Haruka auch feige und hinterrücks angreifen wolltest?“, fragte Shuu den Koordinator, wobei er sehr mit sich kämpfen musste, um seine Wut unter Kontrolle zu behalten. „Gut kombiniert! Auch sie war so unverschämt zu mir wie du und da wollte ich ihr lediglich eine Lektion erteilen, auch wenn sie nicht mit mir kämpfen wollte“, erzählte er, doch damit war es um Shuus Selbstbeherrschung geschehen. Wie konnte er es nur wagen Trainer direkt anzugreifen ohne, dass diese selbst ein Pokémon zum Kampf herausgeholt hatten? Es machte ihn rasend, vor allem, weil er solche hinterhältigen Dinge schon immer gemacht hatte, vor allem bei Haruka. „Bist du eigentlich des Wahnsinns?“, brüllte er ihn wütend und mit gefährlich drohenden Augen an, wobei diese mit einem Mal begannen seltsam zu leuchten. Erschrocken wichen Harley und sein Pokémon einige Schritte zurück. „Nein! Nicht noch einmal“, war alles, was der hinterhältige Koordinator geschockt von sich geben konnte. „Roselia, komm raus!“, befahl er seinem treusten Pokémon und warf ihren Pokéball, woraufhin das Rosenwesen erschien, „Los, Sonnentag und anschließend Solarstrahl!“ Besagte Attacken wurden ohne Umschweife von Roselia ausgeführt und genau auf Harley und sein Noktuska gerichtet, die wie zur Salzsäule erstarrt waren. Kaum hatte das Blumenpokémon seine Attackenkombination ausgeführt, rief er sie auch schon zurück in ihren Pokéball und drehte sich zu den anderen herum, die ihn ebenfalls etwas geschockt und sprachlos anschauten. „Los, lasst uns endlich zu Shigeru und Midori zurückgehen! Wir haben hier schon genügend Zeit vergeudet“, meinte er seelenruhig und verließ den Platz, gefolgt von seinen drei Freunden. *************************************************************************** Ist Shuu wirklich der Träger des Kristalls? Wird es ihnen gelingen mit seiner Hilfe hinüber nach Pokétopia zu gelangen? Erfahrt es im nächten Kapitel! (und lasst mir doch noch, bevor ihr euch verabschiedet, ein Kommi da ^.~) Also, bis zum nächsten Mal, eure Kimie *alle knuddel* Kapitel 7: Reise in eine unbekannte Welt ---------------------------------------- Hallöchen euch allen ^___^ So, nun habe ich meine Urlaubssaison beendet und bin wieder da! Natürlich habe ich die letzten 2 Wochen, auch ohne Internet, meine FF nicht vergessen und deswegen gibt es hier ein schönes langes und hoffentlich auch schon spannendes Kapitel!! Viel Spaß beim Lesen und bitte Kommi mit Lob/Kritik oder sonst etwas nicht vergessen ^.~ Kapitel 7 – Reise in eine unbekannte Welt „Da seid ihr ja endlich“, begrüßte Shigeru die Freunde, als sie zu ihm und Midori in den steinernen kleinen Raum traten. „Und? Habt ihr den Kristall?“, fragte das Mädchen vollkommen aus dem Häuschen, woraufhin ihr Shuu, sich mit einem Lächeln eine Haarsträhne zurückwerfend, antwortete: „Natürlich, was denkst du denn?“ Stolz erhob er seine rechte Hand und hielt zwischen Daumen und Zeigefinger besagten grünen Kristall. „Wow“, staunte die Braunhaarige mit großen Augen, schnappte sich natürlich gleich den grünen Edelstein und besah ihn sich einmal genauer, „Jetzt stellt sich ja nur noch die Frage, ob er uns auch wirklich durch das magische Tor hinüber nach Pokétopia bringen kann…“ „Und genau diesen Teil dürft ihr beiden nun übernehmen…“, meinte der Koordinator und lehnte sich lässig gegen eine der Wände, darauf wartend, dass Shigeru sich endlich zu dem vermuteten Schlüssel äußern würde. „Das werden wir gleich haben…“, gab dieser daraufhin zurück, erhielt den Stein von seiner Freundin, den er sich nun ebenfalls genauer anschaute. Stille trat zwischen den Freunden ein und alle warteten gespannt darauf, dass der Forscher endlich etwas von sich geben würde und ihre Spannung konnte man ihnen deutlich ansehen. Selbst Shuu, der darum bemüht war so gelassen wie möglich zu tun, konnte man anmerken, dass er sehr angespannt war und auf eine erfreuliche Nachricht wartete. Endlich brach der braunhaarige junge Mann die Stille, in dem er sich mit widerhallenden Schritten zum Steintisch begab und den Kristall auf diesem in der Mitte positionierte. Dann wand er sich an seine Freunde, noch immer seinen Blick auf das vor sich liegende Mineral gerichtete und noch immer leicht in Gedanken versunken: „Tja… ich würde einfach mal sagen, dass wir es ausprobieren und schauen, was passiert!“ „Du kannst also nicht mit Sicherheit sagen, ob das wirklich eines der Schlüssel ist oder nicht, nicht wahr?“, richtete sich der Jüngste der Gruppe an den Forscher. „So ist es“, antwortete der Gefragte knapp, woraufhin sein Kindheitsfreund entschlossen von sich gab: „Gut, dann lasst es uns mal angehen, mehr als das es nicht klappt, kann ohnehin nicht geschehen oder Shigeru?“ „Hm… so sicher wäre ich mir da nicht…“, zerstörte der Gefragte die Hoffnungen von Satoshi, „es könnte nämlich auch gut sein, dass wir dann in irgendeiner anderen Zwischenwelt landen und von dort aus würde es dann sehr schwierig werden wieder zurück zu kommen, falls es überhaupt möglich wäre…“ „Ja… aber… du hast doch eben noch gesagt, dass wir es einfach mal ausprobieren sollten… oder habe ich da etwas falsch verstanden?“, erkundigte sich Kasumi sichtlich verwirrt noch einmal bei dem jungen Mann aus Alabastia. Lächelnd blickte er nun in die Runde: „Stimmt, das habe ich gesagt, aber das ist noch lange keine Garantie dafür, dass wir das Ganze heil überstehen werden! … Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass dies einer der Schlüssel ist, das kann Keiner! Das Einzige, dass mich hoffen lässt, ist, dass Shuus Aussehen der in der Legende gleichkommt, die Art wie er den Kristall offensichtlich gefunden hat und dass er Haruka kennt… es liegt an euch, ob ihr es wagen wollt oder nicht; ich werde euch auf jeden Fall begleiten, auch auf die Gefahr hin niemals wieder in diese Dimension gelangen zu können!“ „Das Gleiche gilt auch für mich! Ich kann hier nicht einfach nur herumsitzen und darauf warten, dass jemand mein Cousinchen rettet. Ich will euch helfen und sie gesund und munter wie immer wieder sehen!“, stimmte Midori ihrem Freund lächelnd zu. Ebenfalls lächelnd blickten Satoshi, Kasumi und Masato die beiden an. Dann wanderten ihre Blicke hinüber zu dem Grünschopf und sahen diesen mit fragenden Blicken an. „Und Shuu? Was sagst du dazu?“, wollte Masato nun von dem Rivalen seiner Schwester wissen. Dieser setzte nun auch ein Lächeln auf seine Lippen und stieß sich cool wie immer von der Wand ab, woraufhin er zu den anderen fünf hinüberging und dabei meinte: „Man sollte meinen, dass meine Antwort doch wohl klar ist! Natürlich machen wir uns auf den Weg und versuchen es, was für eine Frage!!“ Diese Worte ließen die Anwesenden leicht auflachen und auch Worte wie ‚typisch Shuu’ waren zu vernehmen. Somit begaben sich nun alle hinüber zu Shigeru und dem Steintisch, um den sie sich in einem Kreis stellten und voller Spannung den jungen Forscher nun abblickten. „Gut, dann lasst es uns mal angehen! Nehmt euch alle bei den Händen und lasst euch bloß nicht los, egal was passieren wird, klar?“, wies er seine Freunde an, die daraufhin seiner Aufforderung nachkamen und sich alle bei den Händen nahmen. Er selbst nahm die von Satoshi und Midori, diese wiederum die von Kasumi und Masato und diese beiden hielten jeweils eine Hand von Shuu. Nachdem sich Shigeru vergewissert hatte, dass sie sich auch alle festhielten, begann er anschließend den Text auf der steinernen Oberfläche vorzulesen, der die Freunde hoffentlich in die gewünschte Dimension von Pokétopia bringen würde. /Magischer Schlüssel aus alten Zeiten, bitte erhöre mein Flehen! Entfaltete deine alte Magie und führe die Seele, die in dich gebunden ist, deinen Herrn, sicher zurück in die alte Heimat, das Reich aus vergessenen Zeiten, Pokétopia!“\ Kaum hatte Shigeru diese magischen Worte zu Ende ausgesprochen, begann der Kristall im Zentrum des Raumes in hellem grünem Licht zu leuchten. Wie gefärbtes Wasser floss das grüne Licht vom Stein aus den Tisch hinunter bis zu den Wänden und diese schließlich sogar hinauf bis an die Decke. An den grün gefärbten Steinwänden leuchteten nun die Zeichnungen und Innschriften auch im weißen Licht auf. Die Anwesenden wurden von diesem starken Licht sehr geblendet, weswegen der Braunhaarige noch einmal rief: „Lasst auf keinen Fall los!“, und so blieb den Freunden nichts anderen übrig, als die Augen zu schließen und so gut es ging den Kopf vom Licht abzuwenden. Doch es half nichts, denn schließlich war der ganze kleine Raum lichtüberflutet. Langsam erwachte Shuu wieder aus seinem Schlaf, denn das helle Sonnenlicht, das durch den Eingang einer Höhle fiel, hatte ihn geweckt, da er mit seinem Gesicht genau in der Reichweite der Strahlen lag. Vorsichtig öffnete er seine Augen und hielt sich schützend einen Arm vor diese, um nicht geblendet zu werden. Nachdem er nun wieder vollkommen bei Bewusstsein war, setzte er sich auf und trat nun auch hinaus aus der Höhle, nur um vor sich einen kleinen Wald und weit reichende Wiesen und Felder zu erblicken. Auch konnte er kleine Häuser erkennen, die offensichtlich den Landbewohnern gehörten. Doch lange Zeit um sich diese wunderschöne Landschaft genauer anzuschauen blieb ihm nicht, denn da fielen ihm wieder seine Freunde ein, die ebenfalls irgendwo in dem dunklen Gang des Berges liegen mussten und anscheinend noch nicht wieder aufgewacht waren, so wie er. Mit schnellen Schritten begab er sich zurück in die Höhle und versuchte, so gut es im Dunkeln eben ging, seine Freunde zu finden. Masato fand er als ersten, denn seine Konturen waren in der Dunkelheit dank der einfallenden Sonnenstrahlen einigermaßen sichtbar und so kniete sich Shuu neben diesen, um ihn mit sanftem Rütteln an seinen Schultern zu wecken, was ihm auch wenig später gelang. „Hm… was ist denn?“, fragte der junge Trainer verschlafen und mit noch immer halb geschlossenen Augen nach. „Wir sind angekommen. Los, hilf mir die anderen zu wecken!“, forderte Shuu den Jungen vor sich auf, der sich auf seine Worte hin ebenfalls sofort erhob und sich dran machte die übrigen vier Freunde zu wecken. „Hey Midori! Wach auf!“, versuchte er das Mädchen nun zu wecken, doch es gelang ihm nicht wirklich. Doch wenn Shuu ehrlich war, hatte er doch etwas Hemmungen davor das Mädchen zu wecken, denn sie war, für seinen Geschmack, seiner Haruka doch zu ähnlich, auch wenn er dennoch deutliche Unterschiede sah. In diesem Moment jedoch benahm sie sich genauso wie ihre Cousine, sie war schwer zu wecken, denn auch Haruka hätte in dieser Situation nicht aufwachen und einfach weiterschlafen wollen, das wusste er. Also entschloss er sich nun doch dazu Midori einfach noch liegen zu lassen und erst einmal ihren Freund Shigeru aus dem Land der Träume zu reißen. Dies erwies sich auch als wesentlich einfacher und somit übergab der Koordinator ihm die glorreiche Aufgabe seine Freundin zu wecken, was dieser auch liebend gerne übernahm. „Midori? Hey, Midori!“, doch schnell bemerkte auch Shigeru, dass es nicht so einfach sein würde. Doch zum Glück kannte er ein gutes Mittel gegen ihren Tiefschlaf, das er immer anwandte, wenn er wollte, dass sie sich endlich mal aus ihrem Bett erhob. Vorsichtig legte er sein Prinzesschen auf seinen Schoß und gab ihr einen sanften und leidenschaftlichen Kuss, durch den es auch nicht lange dauerte bis sie endlich erwachte, was Shigeru daran bemerkte, dass sie den Kuss erwiderte. „Morgen Schatz! Und ausgeschlafen?“, fragte der Braunschopf lächelnd, woraufhin seine Freundin antwortete: „Nicht wirklich, aber das macht nichts…“ Zwar glaubten die beiden, dass ihr Tun unbemerkt von den anderen blieb, doch das war es nicht. Leicht neidisch wurde das Paar von zwei Augenpaaren angeschaut, die dem Koordinator und der Arenaleiterin gehörten. Den beiden ging in diesem Moment derselbe Gedanke durch den Kopf: ‚Hoffentlich werde ich auch einmal so glücklich mit meiner Liebe werden!’ Doch die beiden wurden durch die Worte von Masato aus ihren Gedanken gerissen, denn dieser versuchte gerade vergeblich den Letzten der Runde aufzuwecken. „Satoshi? Hey Satoshi? Mensch, jetzt wach doch mal auf!“, begann der Brillenträger nun zu meckern als er feststellte, dass sein Freund sich in all den Jahren kein bisschen geändert hatte; die Schultern zuckend drehte er sich daraufhin zu den anderen um und meinte: „Kasumi, magst du nicht Satoshi wecken? Vielleicht funktioniert es ja, wenn du ihn so weckst wie Shigeru Midori…“ Hochrot angelaufen erwiderte die Angesprochene: „Ich soll WAS? Vergiss es! Starmie los Aquaknarre!“ Schnell hatte die Wasserpokémontrainerin einen ihrer Pokébälle gezückt und den Seestern freigelassen, der nun eine Ladung Wasser auf dem jungen Mann aus Alabastia abfeuerte, um diesen zu wecken. „Hilfe, ich ertrinke…“, rief dieser und begann mit schwimmartigen Bewegungen auf dem Bauch liegend, als ihm plötzlich auffiel, dass das Nass verschwunden war, „Hä? Wo ist denn das Meer hin?“ „Du bist solch ein Trottel, weißt du das eigentlich? Du hast dich wirklich in all den Jahren kein Stück verändert, Satoshi!“, meckerte Kasumi ihn wütend an, was der junge Mann natürlich nicht so einfach ohne weiteres auf sich sitzen ließ. Und schon begannen wieder die Streitereien zwischen den beiden, denen sich jedoch niemand der übrigen Trainer widmete. Shuu war der Letzte, der nun vorhatte sich mit den unbedeutenden Problemen von Satoshi und Kasumi zu beschäftigen, deswegen trat er nun wieder wortlos hinaus aus der Höhle und ließ noch einmal seinen Blick über das weite Land schweifen. Kurz darauf traten auch Masato und das Paar hinaus zu ihm und sahen sich nun ebenfalls die kunstvolle Landschaft vor ihnen an. „Das muss es sein, das ist Pokétopia…“, murmelte Shigeru vor sich hin, weswegen er von beiden Seiten erstaunt angeschaut wurde. „Meinst du wirklich?“, fragte Masato interessiert nach, woraufhin der Gefragte, noch immer seinen Blick auf das Land vor sich gerichtet, antwortete, „Ja… es sieht genauso aus wie auf den Zeichnungen in dem Buch.“ „Und was sollen wir jetzt machen, wie soll es weiter gehen? Hat einer von euch schon eine Idee wie wir Haruka finden sollen?“, wollte die Braunhaarige von den Jungs wissen und in ihren Augen spiegelte sich erneut ihre Besorgnis wieder. Mit ausgestreckter Hand deutete Shuu auf einen Fleck vor ihnen: „Dort drüben sind Häuser zu erkennen, vielleicht wohnt dort auch noch jemand, den wir fragen können, ob das hier wirklich Pokétopia ist und wer weiß, vielleicht kann uns dort auch jemand sagen was mit Haruka geschehen ist…“ „Klingt plausibel… hoffentlich lebt dort wirklich noch jemand…“, sprach Masato seine Gedanken aus und hoffte inständig seine Schwester so bald wie möglich wieder sehen zu können. „Was soll das denn jetzt schon wieder heißen?“, hörte man eine männliche Stimme aus dem Inneren der Höhle brüllen, woraufhin ihm gleich von einer Weiblichen geantwortet wurde: „Das weißt du ganz genau, also tu nicht so scheinheilig!“ „Hört endlich auf zu streiten, sonst hört euch noch jemand anderes außer uns. Außerdem wollen wir endlich los, also kommt!“, brüllte nun Midori die beiden Trainer aus Kanto ebenfalls höchst wütend an. Angsterfüllt wichen die Angesprochenen zurück und hörten gleich auch auf zu streiten. „Midori ist wirklich Angst einflößend…“, stellte Kasumi in Abwehrstellung fest und auch Satoshi konnte nicht anders, als ihr dabei zuzustimmen: „Stimmt, aber warte erst einmal bis du Haruka wirklich wütend erlebst, die ist mindestens genauso beängstigend…“ Und so machten sich die sechs Freunde auf den Weg durch den Wald bis hin in das kleine Dorf zwischen den Feldern. Als sie an diesen angekommen waren, schauten sie sich erst einmal die nähere Umgebung ab und hofften jemanden zu finden, der gerade auf den Feldern arbeitete, doch Fehlanzeige. „Hm… sollen wir mal an eine der Türen klopfen und schauen, ob jemand zu Hause ist?“, fragte Pikachus Trainer die anderen. „Ist besser als hier einfach herumzustehen und darauf zu warten, dass uns jemand in die Arme läuft…“, gab Shigeru zurück und begab sich zu einer der Eingangstüren, an der er auch kurz darauf anklopfte. Stille… Erneut versuchte er es mit drei Klopfschlägen. Stille… „Scheint niemand zu Hause zu sein“, stellte Satoshi fest, der für seinen Spruch auch gleich die passende Antwort von Kasumi erhielt: „Das hätten wir jetzt ohne dich nie herausgefunden…“ Sie versuchten es noch an einigen weiteren Häusern, doch auch dort wurde ihnen weder geöffnet, noch war aus dem Inneren irgendein Laut zu vernehmen. „Und was nun?“, wollte Midori erneut wissen, denn weiter als bis hier her hatten sie schließlich nicht geplant, „Wir könnten weitergehen und es auf eigene Faust versuchen oder hier warten bis einer der Bewohner zurückkommt! Für mich sieht es nämlich nicht so aus, als ob das Dorf verlassen wäre, denn die Felder sind ja bestellt und die Häuser sehen auch nicht verstaubt aus oder der gleichen…“ „Gute Frage…“, stellte Shuu fest, „Wir wissen ja immer noch nicht, ob wir hier erwünscht sind. Vielleicht sollten wir uns besser aufteilen und…“ „Sieh dir das an, mein Liebling!“, ertönte plötzlich eine ältere, männliche Stimme. „Kaum zu Glauben, aber es sind tatsächlich Menschen… das ich das noch einmal erleben darf…“, war eine weitere Stimme zu vernehmen, die offensichtlich einer älteren Dame gehörte. Als die Gruppe sich zu den Stimmen herumdrehte, erblickte sie tatsächlich ein älteres Ehepaar. Doch irgendwie sahen sie seltsam aus… sie hatten zwar auf der einen Seite das Aussehen von Menschen, auf der Anderen aber auch nicht, denn auf den Stirnen der beiden befand sich jeweils ein Horn und auch hinter ihnen konnten die Freunde etwas erkennen, das aussah als ob sie einen Schweif hätten. „Ähm… wie soll ich das denn verstehen? Sie sind doch auch Menschen, oder??“, sprach Satoshi schließlich das aus, was auch die anderen dachten. Doch auf seine Worte hin begannen die beiden Fremden nur leicht zu lachen und der ältere Herr antwortete schließlich, nachdem er sich einigermaßen wieder beruhigt hatte: „Oh nein, mein Junge! Wir beide sind keine Menschen, wir sind Pokémon, die nur eine menschliche Gestalt annehmen können. Die meisten Pokémon hier in Pokétopia besitzen diese Fähigkeit, allerdings können wir uns nicht vollständig verwandeln.“ „Verstehe, deswegen sind auch noch die Hörner und die Schweife zu sehe… demnach müssten Sie beide doch aus der Gattung der Nidoran stammen, nicht?“, richtete sich Shigeru nun an die beiden Einwohner, die seine Vermutung mit einem einstimmigen Nicken ihrerseits bestätigten. „Das ist Richtig, mein Junge! Mein Mann ist eigentlich ein Nidoking und ich eine Nodiqueen“, stimmte die Dame noch einmal zu, „Aber sagt, was führt euch jungen Menschen in diese Dimension?“ „Meine große Schwester ist irgendwie in dieser Welt gelandet und jetzt sind wir auf der Suche nach ihr…“, erklärte der Brillenträger den freundlichen Eheleuten. „Deine Schwester?“, fragte der alte Nidoking noch einmal nach. „Ein Mädchen in unserem Alter und sie sieht in etwa so aus wie dieses Mädchen hier, nur mit saphirefarbenen Augen; außerdem müsste ein Tailon in normaler Gestalt bei ihr gewesen sein!“, beschrieb Shuu den beiden Haruka etwas genauer und verglich sie dabei mit Midori. „Ach, ihr meint sicherlich das freundliche junge Mädchen, das Evoli mitgebracht hat…“, meinte die Nidoqueendame lächelnd, „Das Kindchen wurde zum Schloss gebracht, aber dort solltet ihr euch besser nicht blicken lassen!“ „Warum das denn nicht?“, fragte Midori verwundert nach, doch diese Frage hatte der alte Herr schon erwartet und so antwortete er kurz darauf: „Weil sich Menschen in diesem Land nicht aufhalten dürfen! Wenn sich hierher mal ein Mensch verirrt, wird er sofort in den Kerker geworfen und bleibt dann dort bis an sein Lebensende. Aber keine Sorge, wir haben nicht vor euch an die Soldaten auszuliefern!“ „Gut zu wissen…“, kommentierte Satoshi seine Aussage, doch Shigeru wollte dies nicht einfach so stehen lassen, weswegen er noch einmal nachhackte: „Und warum nicht?“ „Das ist ganz einfach!“, begann die Dame, „Wir beide haben nichts gegen Menschen! Unsere Kinder und all die jungen Pokémon hier hassen zwar die Menschen dafür, was sie uns damals angetan haben, aber auf uns Älteren trifft das nicht zu, dafür haben wir schon viel zu viele gute Erfahrungen und Erinnerungen an sie. Einige unserer besten Freunde sind einst Menschen gewesen, mein Junge!“ „Verstehe…“, kommentierte Masato, der die Geschichte gern glaubte und für den dies auch einleuchtend klang. „Bleibt noch immer die Frage, was wir als nächstes tun sollten…“, lenkte Kasumi die Aufmerksamkeit wieder zurück auf das eigentliche Thema und ihre ‚Mission’, „Wir können demnach nicht einfach zum Schloss gehen und Haruka zurückholen, denn die Gefahr, dass wir geschnappt werden, ist zu groß. Und hier in der Gegend können wir auch nicht einfach so herumlaufen…“ „Ich würde vorschlagen, dass ihr hier bleibt, während ich mich auf ins Schloss mache und versuche herauszufinden, was mit Haruka passiert ist. Vielleicht schaffe ich es sogar sie zu retten. Danach komme ich wieder zurück und wir können uns auf den Weg in unsere Welt machen!“, schlug Shuu vor, was allerdings nicht wirklich von den anderen befürwortet wurde. „Du kannst doch nicht ganz allein zum Schloss gehen! Was ist wenn sie dich fangen? Und warum sollen wir hier die ganze Zeit nur herumsitzen und auf dich warten?“, beschwerte sich Midori, die ja schon mehr als einmal deutlich gemacht hatte, dass sie ebenfalls zur Rettung ihrer Cousine etwas beitragen und nicht nur untätig herumsitzen wollte. „Wenn du gehst Shuu, dann werde ich mit dir kommen!“, meinte Masato und blickte ihn mit einem entschlossenen Ausdruck in seinen Augen an, der Shuu wissen ließ, dass sich der 14-jährige Junge von seinem Entschluss nicht mehr abbringen lassen würde. Der Koordinator konnte nun nur hoffen, dass sich doch noch jemand auf seine Seite schlagen und vor allem Midori davon abhalten würde die beiden Jungs ebenfalls zu begleiten. Zu seiner Verwunderung war es sogar Satoshi, der ihn letztendlich unterstützte: „Ich denke auch, dass es besser wäre, wenn Shuu und Masato allein gegen würden…“ „Ist das dein Ernst?“, fragte die Grünäugige verwundert nach, da sie solch ein Verhalten von dem sonst immer nach Abenteuern suchenden Trainer überhaupt nicht kannte. Doch dieser blickte sie nun mit einem Lächeln an, als er erklärte: „Zu zweit können sie sich Rückendeckung geben und sind auch wesentlich unauffälliger, als wenn wir alle zusammen gehen würden. Außerdem muss sich jemand doch darum kümmern, dass wir zusammen mit Haruka so schnell wie möglich wieder verschwinden können. Und die dritte Gruppe sollte sich dafür bereit halten, um unerwünschte Pokémon fernzuhalten und im Notfall Shuu und Masato aus dem Kerker zu holen, sollten sie wirklich geschnappt werden… oder wie seht ihr das?“ „Wow, unser Satoshilein hat doch tatsächlich mal sein Gehirn angestrengt und so weit im Voraus geplant, alle Achtung…“, kommentierte der Forscher den Vortrag seines Kindheitsfreundes. Diesem gefiel diese Bemerkung verständlicherweise überhaupt nicht und eigentlich wollte er dies sofort mit ihm in einem Wortgefecht ausdiskutieren, doch so weit kam es Dank Kasumi nicht: „Also gehen Shuu und Masato zum Schloss, Shigeru und Midori suchen nach einem Rückweg und Satoshi und ich stehen Schmiere, sehe ich das Richtig?“ „Das wäre am Besten und auch am Sinnvollsten!“, stimmte Shuu der 18-Jährigen zu und versuchte in den Gesichtern der anderen ihre Meinung abzulesen. „Entschuldigt bitte, wenn ich mich einmische…“, wurde die Aufmerksamkeit der Freunde wieder auf den Bewohner dieser Welt gezogen, „aber wenn ihr möchtet, dann könnt ihr so lange in unserer Hütte auf eure beiden Freunde warten!“ „Das ist wirklich sehr freundlich,… aber wir möchten Ihnen wirklich keine Last sein und außerdem werden uns die Soldaten oder irgendjemand anderes sicherlich sehr schnell entdecken, wenn wir hier bei ihnen bleiben!“, lehnte Shigeru dankend das Angebot ab. „Wir müssen ohnehin in die Bergruinen, um einen Rückweg zu suchen und dann wäre es besser, wenn auch die anderen dort bleiben würden. Zumindest kennen wir alle diesen Ort und können ihn als Treffpunkt festmachen“, stimmte Midori ihrem Freund zu. Das alte Nidoking nickte nachdenklich: „Da habt ihr sicherlich Recht… hm… falls ihr dennoch einmal Hilfe oder ein Versteck brauchen solltet, unser Haus ist dieses dort hinten mit den Sonnenblumen über der Türe.“ „Vielen Dank“, bedankten sich die Menschen bei ihm, als plötzlich dem Enkel von Professor Okido etwas Wichtiges einfiel: „Sagt mal, hat einer von euch den Kristall? Ich habe ihn seit unserer Abreise nicht mehr gesehen und ohne ihn werden wir wohl kaum wieder zurück in unsere Welt gelangen können…“ „Mach dir da mal keine Sorgen!“, beruhigte der Koordinator seinen neuen Freund und holte besagtes Schmuckstück unter seinem Shirt hervor, „Als ich vorhin aufgewacht bin, habe ich sofort bemerkt, dass er um meinen Hals hängt, was mich doch etwas verwundert hat…“ „Na dann ist ja gut. Am Besten du behältst ihn, vielleicht wird er dir noch helfen können, um Haruka zu retten“, meinte dieser daraufhin und wand sich anschließend an seine anderen Freunde, „Dann lasst uns mal zurück zur Höhle gehen und mit der Arbeit beginnen!“ „Und ihr beiden bringt mir ja meine Cousine wieder mit zurück, sonst könnt ihr was erleben, verstanden?“, drohte die Braunhaarige ihre Cousin und dessen grünhaarigen Freund. Lachend erwiderte Masato darauf: „Ich will meine Schwester doch genauso gerne wieder sehen wie du, Midori. Und glaub mir, mit Shuu an meiner Seite, wird es ein Leichtes werden sie zu befreien, keine Angst!“ „Masato!“, mahnte Shuu den Jüngsten der Gruppe mit leicht gerötetem Gesicht. Shuu war es schon ziemlich peinlich, dass der junge Trainer ihn immer wie den persönlichen Retter seiner Schwester darstellte und das dann auch noch vor dessen Cousine und den anderen. Und so machten sich die beiden Jungs schließlich auf den Weg in Richtung Schloss, das gar nicht einmal so weit von ihrem jetzigen Standort entfernt auf einem kleinen Hügel stand, ganz wie in dem Kinderbuch beschreiben. Die anderen machten sich in der Zwischenzeit wie vereinbart auf den Weg zurück zu ihrem Ankunftsort, um dort in der Höhle nach den Ruinen und dem Steintisch zu suchen, der sich auch auf dieser Seite des Tores befinden musste, denn andernfalls wäre es ja kein Tor. „Hast du das gesehen, mein Schatz?“, fragte das Nidoking in seiner menschlichen Form seine Frau. „Oh ja! Das war einer der Schlüssel und dann auch noch der Smaragdfarbene. … Ganz wie es die Königin vor vielen Jahrhunderten vorhergesagt hatte; die Prophezeiung wird sich erfüllen“, stellte die ältere Dame erfreut fest. „Ja… aber bis es soweit ist, wird dieser junge Mann noch einige Hindernisse bewältigen müssen… ich bin schon sehr gespannt. Sicherlich ahnt er noch nicht einmal, wer er ist und was auf ihn zukommen wird…“ Irgendwie hatten es Shuu und Masato schließlich gegen Abend geschafft unbemerkt ins Schloss zu gelangen. „Und was jetzt? Wo sollen wir nur anfangen Haruka zu suchen?“, flüsterte der Brillenträger seinem Begleiter zu, während die beiden in einem Schacht saßen, der eigentlich dazu diente, damit das Wasser vom Hof aus ablaufen kann und sich nicht dort staute. Vorsichtig und leise hob Shuu das Gitter über ihren Köpfen an und kletterte anschließend aus dem Schacht. Ein Glück befand sich dieser hinter einer Turmecke, in der niemand stand und wodurch es ihnen möglich war unentdeckt auf den Hof zu steigen. Schnell half er seinem Freund aus dem Abwasserkanal und legte das Gitter wieder darauf, bevor er schließlich antwortete: „Gute Frage, der Palast ist riesig… aber wenn das Betreten dieser Welt für Menschen wirklich verboten ist, dann müsste Haruka doch eigentlich ins Verließ gebracht worden sein…“ „Ja schon, aber vergiss nicht, dass sie absichtlich von diesem Evoli hierher gebracht wurde. Was also sollte es für einen Sinn ergeben sie dann hier ins Gefängnis werfen zu lassen?“, warf Masato nachdenklich ein. „Stimmt auch wieder…“, stimmte der Kristallträger zu ihm zu und schaute sich, noch immer seinen Körper so nah wie möglich an die Wand gedrückt, auf dem Hof um. Plötzlich ertönte eine laute und wütende Stimme, die die Aufmerksamkeit der beiden Jungen auf sich zog: „Lasst mich so schnell durch ich muss zu ihrer Majestät, ich habe beunruhigende Nachrichten!“ „Sollen wir ihm folgen?“, fragte Masato und schaute dabei zu wie der Mann, der aussah wie ein Galagladi, im inneren des Schlosses verschwand. „Wäre ganz gut, wenn uns das gelingen würde, vielleicht erfahren wir ja dort etwas über Harukas Aufenthalt…“, beantwortete Shuu ihm die Frage. Einige Augenblicke verstrichen, in denen die beiden Trainer krampfhaft nachdachten wie sie es nur anstellen könnten diesem Mann bis zum Thronsaal zu folgen ohne dabei entdeckt zu werden. Doch da kam Masato der rettende Einfall, als er sich an das Aussehen des Pokémonmannes erinnerte. „Galagladi, komm heraus!“, sagte er leise, darauf bedachte nicht mehr Lärm als nötig zu machen und ließ sein Pokémon aus dem weißen Licht erscheinen, „Sag mal, mein Freund, könntest du uns vielleicht zum Thronsaal teleportieren?“ „Wenn es weiter nichts ist…“, übertrug der Kämpfer seine Gedanken in die Köpfe der Trainer und begann eine leicht grünliche Aura auszustrahlen, als er Shuu und seinen Trainer an den Händen berührte und mit diesen kurz darauf sich vom Schlosshof bis in den Thronsaal teleportierte. Es hatte schon vorher gewusst, dass sich in diesem Moment noch niemand dort aufhielt und so konnte er die Menschen unbemerkt dorthin bringen. „Ihr solltet euch beeilen, gleich wird dieses Galagladi und noch weitere Personen hier auftauchen…“, warnte er sie vor, woraufhin die beiden sich hastig nach einem geeigneten Versteck umsahen. Als Shuu zufällig zur Decke blickte, sah er auch dort einen Schacht und so entschlossen sie sich kurzerhand, auch weil sie nicht noch mehr Zeit verlieren durften, sich dort oben zu verstecken, denn von dort aus würden sie eine gute Übersicht haben und jedes einzelne Wort verstehen können. „Eure Majestät! Prinzessin!“, rief der Mann, den sie auf dem Hof schon gesehen hatten, als er mit schnellen Schritten, zusammen mit einigen Wachen, den Raum betrat. Durch die ganze Aufruhr und das Gebrüll, das im ganzen Schloss zu hören gewesen war, erschien auch kurz darauf die Herrscherin in ihrem Thronsaal. „Was ist denn los, Galagladi? Warum diese ganze Aufregung?“, sprach sie mit ruhiger Stimme ihren Berater und oberste Heeresleitung an. Die beiden Trainer glaubten ihren Augen nicht und hielten sich gegenseitig schnell den Mund zu, um nicht laut aufzurufen. Doch ihnen beiden gingen genau derselbe Gedanke durch den Kopf: „Was? Das ist ja… HARUKA…“ Kapitel 8: Entdeckt! -------------------- Soooo, habe mich ziemlich beeilt mit dem Korrigieren und hier ist es nun! Es geht nun weiter mit dem bisher längsten Kapitel der FF ^-^ Habe auch so supi Ideen für das, was noch alles in die FF hineinkommt und deswegen schreibe ich jetzt gleich auch direkt weiter Auf alle Fälle wird es nun spannend, also… viel Spaß beim Lesen… Kapitel 8 – Entdeckt! „Wie lange brauchen die denn, die Sonne geht schon unter…“, beschwerte sich Satoshi gelangweilt darüber, dass er nichts anderes tun konnte, als dumm vor dem Höhleneingang herumzusitzen und darauf zu warten, dass seine Freunde ein Lebenszeichen von sich gaben. Und was das Schlimmste an der ganzen Sache war, war die Tatsache, dass er dieser Vorgehensweise auch noch selbst zugestimmt bzw. zum Teil auch selbst vorgeschlagen hatte. Kasumi ging es ähnlich wie dem Trainer aus Alabastia. Auch an ihren Nerven nagte es, dass sie nichts weiter tun, als abwarten konnte. Sie machte sich große Sorgen um die beiden Jungs und fragte sich immer und immer wieder wie es den beiden wohl im Augenblick gehen mochte, ob sie Haruka wohl schon gefunden hatten und es ihnen gelingen würde wieder unversehrt zurückzukehren. „Wir hätten eine Frist vereinbaren sollen, bis zu der sie wieder hätten zurückkehren sollen. Was, wenn sie nun erwischt worden sind und im Kerker sitzen oder schlimmeres während wir uns hier die Beine in den Bauch stehen und darauf warten, dass sie wieder zurückkehren… ich mache mir große Sorgen“, äußerte das Mädchen mit dem orangenen Haar ihre Gedanken. „Pika pi…“, stimmte das Pikachu, das auf ihrem Schoß saß, ihr besorgt zu. „Das fällt dir ja sehr früh ein!“, meckerte der junge Mann ziemlich schlecht gelaunt. Auch er machte sich große Sorgen um seine Freunde, nicht nur weil ihre Mission ziemlich gefährlich war, sondern auch, weil sie sich in einer fremden Welt befanden, in der praktisch hinter jeder Ecke neue Gefahren lauern konnten. „Streitet ihr zwei euch schon wieder?“, ertönte plötzlich die Stimme Midoris, die kurz darauf zusammen mit ihrem Freund aus der Höhle trat. Schnell sprang Satoshi von seinem Sitzplatz auf einem Stein auf und blickte erwartungsvoll seine beiden Freunde an: „Und? Habt ihr einen Weg zurück in unsere Dimension gefunden?“ „Allerdings, das haben wir! Es ist prinzipiell der Gleiche, nur halt mit einer anderen Formel…“, antwortete der junge Forscher. „Habt ihr schon etwas von den beiden gehört oder gesehen?“, interessierte es Midori viel mehr, als die Frage des Rückweges, doch ihre beiden Freunde mussten diese Frage mit einem betrübten Kopfschütteln verneinen. „Leider nicht… wie Kasumi schon gesagt hat, wir hätten uns auf irgendeine Frist oder so einigen sollen…“, meinte Pikachus Trainer und blickte mit besorgtem und zu gleich auch etwas gereiztem Blick in Richtung Boden. Doch Shigeru sah diese Angelegenheit anscheinend vollkommen anders, als sein Kindergartenfreund: „Ich denke, dass es so besser ist, schließlich hätten wir von vornherein gar nicht festlegen können wie lange man wohl braucht, um ins Schloss zu gelangen. Am Besten wir warten einfach ab und hoffen, dass sie so schnell wie möglich wieder zurückkommen werden. Und sollte dies nicht der Fall sein, können wir uns immer noch auf den Weg machen, um sie zu holen.“ Währenddessen saßen die beiden besagten Jungen noch immer in dem Schacht über dem Thronsaal und konnten es noch immer nicht fassen… Haruka war die Herrscherin!! Angestrengt verfolgten sie das Gespräch zwischen ihr und dem Galagladi in Menschengestalt. Sie wollten lieber abwarten bis das Mädchen allein war, um dann mit ihr zusammen, soweit es ging, unbemerkt fliehen zu können. Doch was sie von dem Gespräch unter ihnen mitbekamen, jagte ihnen einen Schock ein. „Prinzessin! Es scheint so, als seien Menschen in unsere Welt eingedrungen. Ein Soldat berichtete mir sie in der Nähe der Bergruinen auf seinem üblichen Rundgang gesichtet zu haben. Wie sollen wir vorgehen?“, berichtete der Ratgeber, während er vor seiner Herrscherin auf die Knie gegangen war. „Menschen? Wie viele denn?“, fragte die 16-Jährige ruhig nach, was das menschliche Galagladi etwas verwunderte, doch es antwortete: „Ähm… der Soldat hat es nicht genau ausmachen können, da sich einige wohl noch im dunklen Höhleneingang befanden. Aber vor der Höhle selbst saßen zwei, zusammen mit einem Pikachu!“ „Oh… wenn das so ist…“, meinte die Angesprochene und wand sich nun zum Gehen ab, „Du kannst ja Nefer fragen, ob er sich darum kümmern möchte. Immerhin beschwert er sich doch immer, dass ihm so langweilig sei… aber er soll sie lebend in den Palast bringen!“ „Wie ihr befehlt, eure Hoheit!“, sagte ihr Diener und wartete niedergekniet bis die Prinzessin den Raum verlassen hatte. Als dies der Fall war, erhob er sich rasch wieder und ließ nach besagtem Nefer rufen, der sich umgehend in den Schlosshof begeben sollte. Daraufhin verließ auch er den Raum, der sich daraufhin auch vollkommen leerte, da die letzten Wachen mit ihm hinausgegangen waren. „Ich kann’s einfach nicht glauben…“, kam es noch immer überrumpelt von Masato. Es wollte einfach nicht in seinen Kopf hineingehen, dass seine Schwester hier die Herrscherin sein sollte und dass sie so… so… irgendwie doch recht gefühllos damit umging, dass hier ‚Menschen’ aufgetaucht waren. Konnte sie sich etwa nicht denken, dass es ihre Freunde waren, die den weiten Weg hierher gekommen waren, nur um sie zu retten? Oder tat sie einfach nur so, um sich nichts anmerken zu lassen und somit dafür zu sorgen, dass sie alle wieder zusammen kamen und schließlich ganz in Ruhe einen Plan ausarbeiten konnten, um alle gemeinsam von hier zu fliehen? - Er wusste es nicht! „Schnell, lass uns Haruka folgen und dann mit ihr so schnell wie möglich wieder verschwinden!“, forderte der junge Mann den Brillenträger auf ihm zu folgen, was er letztendlich auch tat. Auch Shuu hatte sich dieselben Gedanken gemacht wie Masato. Auch er war über Harukas Verhalten höchst erstaunt, doch er ging davon aus, dass sie einfach nur ihre Rolle spielte und die anderen nur zum Palast bringen lassen wollte, um dann so zusammen mit ihnen in ihre Dimension zurückzukehren. Sie konnte ja nicht wissen, dass er und ihr jüngerer Bruder schon im Schloss waren, um zu ihrer Rettung zu eilen. ‚Sei unbesorgt, Haruka! Wir sind hier, um dich nach Hause zu bringen, es dauert nicht mehr lange!’, dachte sich der Grünschopf, während er durch die Gänge des Palastes lief, auf der Suche nach Haruka, die sie leider aus den Augen verloren hatten. „Oh man, mir reicht es jetzt langsam aber sicher! Ich mach mich jetzt auch auf den Weg!“, teilte ein ziemlich genervter Satoshi seinen Freunden mit. Genauso entschlossen wie sein Trainer, sprang Pikachu auf dessen Schulter, bereit um in die Schlacht zu ziehen. „Jetzt komm mal wieder runter, immerhin warst du es doch, der zugestimmt hatte, dass sie alleine gehen sollten. Also mach jetzt nicht so ein Theater!“, forderte Kasumi den jungen Mann ebenfalls gereizt auf. „Natürlich, aber da wusste ich ja noch nicht, dass sie eine Ewigkeit brauchen werden, um sich in so ein dämliches Schloss zu schleichen“, kommentierte der Schwarzhaarige ihre Aussage. „Darüber hättest du dir vorher im Klaren sein sollen“, keifte das Mädchen zurück. Wütend starrten sich die beiden an, während kleine Blitze zwischen ihnen hin und her zuckten, denn keiner wollte als erstes den Blickkontakt unterbrechen. Doch schon nach kurzer Zeit zog Pikachu die Aufmerksamkeit der beiden auf sich, indem es alarmbereit in eine Richtung starrte und bedrohliche Funken aus seinen Wangen stieß. „Was hast du denn, Pikachu?“, fragte Satoshi daraufhin seinen besten Freund und auch Kasumi schaute nun in die Richtung, die das gelbe Pokémon vor ihnen anvisierte. Einige Sekunden herrschte Stille, als plötzlich etwas aus einem der Gebüsche angeflogen kam. Satoshi reagierte schnell und riss die Arenaleiterin mit sich zu Boden, um dem undefinierten Gegenstand auszuweichen, der kurz darauf mit einem lauten Krachen in die Felswand einschlug und wieder zurück in die Richtung flog, aus der er gekommen war, genauso wie ein Bumerang. „Du bist ziemlich schnell für einen Menschen. Aber das war ja auch nur ein Warnwurf“, erklang plötzlich eine unbekannte Stimme aus dem Dickicht. „Wer ist da, los zeig dich!“, rief der Trainer aus Alabastia wütend und blickte gezielt in die Richtung aus der die Stimme kam. „Wenn du mich so freundlich darum bittest…“, war erneut diese männliche Stimme zu vernehmen und hinter einen Busch kam ein kleiner Junge zum Vorschein, der in etwa so groß wie Masato war, als Satoshi ihn kennen gelernt hatte. Sein Gesicht war durch eine Skelettmaske verhüllt und in seiner rechten Hand hielt er einen großen Knochen, seine Kleidung ähnelte der von Tarzan und sein Hautteint war ebenfalls eher in die dunkelbraune Kategorie einzuordnen. „Das ist ja nur ein kleiner Rotzlümmel…“, stellte Satoshi bedröppelt fest, hatte er doch mit einem ernstzunehmenden Gegner gerechnet. Auch Kasumi, die sich inzwischen ebenfalls vom Boden erhoben hatte, blickte das Kind vor sich an: „Du hast Recht, aber schau ihn dir doch mal an! Seinem Aufzug nach zu urteilen dürfte er zu den Bodenpokémon gehören. Ich würde sagen er ist ein Tragosso oder ein Knogga!“ „Satoshi, ist etwas passiert?“, rief ein besorgter Shigeru, der mit schnellen Schritten aus der Höhle gerannt kam, hinter ihm das braunhaarige Mädchen, nicht weniger besorgt: „Wir haben eine Art Explosion gehört.“ „Ich warne euch Menschen, legt euch nicht mit mir an“, drohte der Knabe den Vieren, seine Keule stets bereit zum Wurf, „Ich bin nämlich der Heeresführer der zweiten Einheit und wenn ich mit euch fertig bin, werdet ihr nicht mehr wissen wo vorne und hinten ist. Also verschwindet lieber wieder in eure eigene Welt, aus der ihr gekommen seid, bevor ich euch ausschalte und in den Kerker werfe!“ „Tasso, was tust du hier?“, mischte sich eine tiefe Männerstimme ein, die dem kleinen Jungen vor ihnen das Blut in den Adern gefrieren ließ. „Oh… Vati…“, sprach er verängstigt und drehte sich langsam zu der Truppe hinter ihm herum, „Ach, weißt du… ich…“ „Geh sofort nach Hause, in Gegenwart von Menschen ist es sehr gefährlich und deine Mutter macht sich schon große Sorgen um dich“, wies sein Vater, offensichtlich ein Tragosso, was man anhand der anders geformten Skelettmaske festmachen konnte, seine Sohn an. Dieser wollte gerade dazu ansetzen zu widersprechen, doch ein wütender Blick seines Vaters genügte, um ihn zum Schweigen zu bringen und so zog er schnell und wortlos von dannen. Nachdem Tasso verschwunden war, wand sich der Anführer der Unbekannten nun wieder an Satoshi und die anderen: „Zumindest ein Gutes hat es, dass dieser Bengel immer meint den Helden spielen zu müssen. Immerhin wissen wir nun mit wie vielen Mensch wir es genau zu tun haben. Ihr Vier solltet für uns kein großes Problem darstellen, da müssen wir nicht einmal auf unseren Herrn Nefer warten…“ „Ach ja, wenn du dich da mal nicht irrst. Wir sind alles andere, als hilflos!“, konterte Satoshi und zückte schon einen seiner fünf Pokébälle. Auch die anderen holten jeweils einen hervor. Die Angreifer bestanden aus etwa 15 Pokémon, vielleicht auch mehr, sie wussten ja nicht wie viele sich eventuell noch im Dickicht versteckt hielten. Mit langsamen Schritten ging Shigeru noch näher an seinen Kindergartenfreund heran und flüstert ihm zu: „Satoshi, wir sollten besser schauen, dass wir diese Typen so schnell wie möglich loswerden und dann abhauen! Am Besten wir benutzen unsere Pokémon zur Flucht und teilen uns auf. Wir treffen uns dann nachher in dem Dorf beim Nidopärchen, okay?“ „Wenn du meinst. Dann müssen Shuu und Masato wohl oder übel allein zu recht kommen“, willigte der Angesprochene ein und rief anschließend, seinen Pokéball in der Hand werfend, „Karnimani, du bist dran! Aquaknarre, los!“ Nun riefen auch die anderen drei ihre Pokémon heraus, die wie das kleine Krokodil auch im weißen Lichtschein aus ihren Pokébällen erscheinen. Sie alle haben ihre Wasserpokémon befreit. Kasumi ihr Entoron, Shigeru sein starkes Turtok und Midori ihr Ditto, das sich durch Wandler ebenfalls in ein Schildkrötenpokémon verwandelte. Den Freunden war nämlich aufgefallen, dass sie es vermutlich im Moment nur mit Boden- und Steinpokémon zu tun hatten und dagegen kam nun einmal am Besten ein Wasserpokémon an. Zusammen spritzten sie ihre Gegner einmal so richtig nass und wühlten durch die Wassermassen auch den Boden unter ihren Füßen auf. Geschwächt gingen sie einen Moment lang zu Boden und blieben dort soweit regungslos liegen, auch wenn einige versuchten sich mit aller Kraft wieder aufzustemmen, es gelang ihnen dennoch nicht. Doch sehr lange würde dieser Zustand auch nicht anhalten und so nutzten die Vier die Gelegenheit aus, um fliehen zu können. Schnell riefen sie ihre Pokémon zurück in Sicherheit und nahmen anschließend die Beine in die Hand. Sie liefen hinein in den dunklen Wald und versuchten sich dort zu verstecken. „Pika!“, meldete sich die gestreifte Elektromaus zu Wort und hob lauschend seine langen Ohren an. „Sie scheinen uns zu jetzt schon wieder zu verfolgen“, deutete Kasumi aus dem Verhalten des Elektropokémon, während sie alle immer weiter ins Dickicht hineinliefen. „Und was nun? Sollen wir kämpfen oder weiter davonlaufen?“, meldete sich Midori, die inzwischen doch etwas Mühe hatte den anderen zu folgen, da sie sich während ihres kurzen Sprints den Fuß verknackst hatte, was den anderen jedoch verborgen geblieben war. Ihrem Freund fiel allerdings sehr schnell auf, dass mit ihr irgendetwas nicht in Ordnung war, denn er wusste, dass sie sonst wesentlich schneller zu Fuß war. Er warf einen Blick zu Satoshi, der gerade in etwa auf gleicher Höhe mit ihm lief und nickte ihm zu. Der Schwarzhaarige verstand was sein Freund ihm damit sagen wollte und nickte zur Bestätigung ihm auch noch einmal zu. Dann packte er schnell das Handgelenk seiner Freundin und Satoshi das der Arenaleiterin und die beiden zogen die Mädchen hinter einer Lichtung in zwei verschiedene Richtungen hinter sich her. Shigeru und Midori hatten großes Glück und schon nach kurzer Zeit war es ihnen gelungen ihre Verfolger abzuschütteln. „Ich glaube sie haben unsere Spur verloren. Am Besten wir bleiben hier und warten bis wir uns sicher sein können, dass sie die Suche nach uns aufgegeben haben“, schlug er vor, durch eine Spalt hinter dem Wasserfall hervorschauend. Es war doch immer und immer wieder das Gleiche. Wo ein Wasserfall war, war auch eine Höhle hinter ihm nicht sehr weit. Die Wassermassen schnellten in einem sehr hohen Tempo hinab und auch der seitliche Spalt war eigentlich zu eng, als dass ein erwachsener Mensch dort hindurch passen würde. Aber zum Glück hatte er ja sein Turtok, das dank seiner Hydropumpe das Wasser für einen kurzen Augenblick an einer Stelle aufhalten konnte, bis sie in der Höhle waren. Sie hofften, dass ihre Verfolger auch denken würden, dass sie nicht durch den Spalt passen und sie deswegen erst gar nicht am Wasserfall vermuten, sollten sie diesen Gang kennen. Doch weit hinein ging es auch nicht. Gerade einmal so weit, dass man nicht mehr nass wurde. „Tut dir dein Knöchel sehr weh?“, fragte er etwas besorgt, wurde daraufhin jedoch von zwei erstaunten Augen angeschaut, „Ich weiß doch, dass du eigentlich viel schneller laufen kannst, also musst du doch etwas am Fuß haben. Und da du nicht hingefallen bist, hast du dir bestimmt den Fuß umgeknickt, nicht?“ Schweigend richtete das Mädchen vor ihm seinen Blick auf den verletzten Fuß, auf dessen Knöchel sie eine Hand gelegt hatte. Der braunhaarige Mann riss sich ein Stück seines Kittels ab, hielt dieses kurz an das herab fallende Wasser bis es genügend Feuchtigkeit aufgesaugt hatte und kehrte schließlich zu seiner Freundin zurück. Sich neben sie setzend, ergriff er sanft ihr Handgelenk und führte dieses weg von ihrer Verletzung. „Lass mich mal schauen!“, forderte er sie mit sanfter und ruhiger Stimme auf, als er ihr auch schon den Fuß von dem Schuh und dem Strumpf bereife. Vorsichtig, immer darauf bedacht seiner Freundin nicht noch mehr Schmerzen zuzufügen, bewegte er ihren linken Fuß in alle Richtungen. Doch als er die Außenseite nach innen hineindrückte, durchfuhr Midori ein stechender Schmerz, der dem Forscher nicht verborgen blieb. Schnell löste er den Druck, den er auf diese Stelle ausgeübt hatte und zückte schließlich das vorbereitete Stoffstück. Vorsichtig legte er es auf ihren schmerzenden Knöchel und band es anschließend an ihrem Fußgelenk fest, damit es nicht mehr herunterrutschen konnte. „Scheint nicht allzu schlimm zu sein. Wir kühlen es einfach eine Zeit lang und dann müsste sich der Schmerz auch lindern!“, diagnostizierte er ihre Verletzung und lächelte sie nun an. „Vielen Dank! Es fühlt sich gleich schon viel besser an“, meinte sie und genoss die wohltuende Kälte an der erhitzen Stelle ihrer Haut. Verträumt sahen sich die beiden in die Augen und verfielen letztendlich in einen tiefen und leidenschaftlichen Kuss. „Los, beeil dich doch, Kasumi!“, forderte der Trainer aus Alabastia seine Gefährtin auf schneller zu laufen, „Bei Käferpokémon rennst du doch auch immer wie eine Rakete.“ „Wie du gerade erwähnt hast: Bei Käferpokémon! Glaub mir, ich laufe doch schon so schnell ich kann…“, antwortete ihm das Mädchen, bemüht noch einen Schritt zuzulegen. Allmählich gelang es den beiden den Vorsprung immer mehr zu vergrößern… bis sie sich plötzlich vor einer tiefen Schlucht wieder fanden, aus deren Tiefe aus das Geräusch von schnell fließendem Wasser zu hören war. Mit rutschenden Schuhsohlen kamen sie schließlich zum Stehen und blickten vor sich in die klaffende Tiefe. „Oh nein! Und was nun?“, fragte die Arenaleiterin ihren Weggefährten, der ebenfalls etwas ratlos dreinblickte, denn die Schlucht war zu breit, um in irgendeiner Weise über sie hinüber zuspringen. Doch da meldete sich die Elektromaus erneut zu Wort und lenkte die Aufmerksamkeit seiner Freunde durch ein: „Pika!“, auf eine schon etwas morsche Hängebrücke, die sich einige Meter Stromaufwärts befand. „Los schnell, dort hinüber!“, forderte der Trainer die Grünäugige auf ihm zur Brücke und dort hinüber zu folgen. Kasumi hingegen dachte nicht im Traum daran diese alten aufgefädelten Holzbalken zu passieren: „Was? Vergiss es! Wenn wir da einen Schritt drauf machen, dann bricht sie doch sofort unter unseren Füßen zusammen und wir stürzen in die Tiefe.“ „Sie sind an der Schlucht!“, reif eine laute Stimme aus dem Wald und den beiden Menschen war sofort klar, dass dies ihre Verfolger waren. Sie mussten so schnell wie möglich weiter oder sie würden geschnappt werden. Kurzerhand ergriff Satoshi also das Handgelenk seiner besten Freundin und zog diese mit sich zur Hängebrücke: „Los komm schon! Ich gehe auch zu erst und sollte ein Brett nicht stabil sein, dann wirst du es früh genug erfahren. Also hab keine Angst und folge mir einfach!“ Das Mädchen stimmte ihm daraufhin schweigend zu und so machte sich Satoshi langsam auf den Weg über die Brücke. Pikachu war inzwischen schon auf die andere Seite vorgelaufen und erwartete von dort aus das Ankommen seiner beiden Freunde. Satoshi war auch kurz darauf auf der sicheren Seite angekommen und nun warteten sie nur noch auf Kasumi, die allerdings erst etwas mehr als die Hälfte ihres Weges zurückgelegt hatte, weil sie einfach viel zu viel Angst hatte in die Tiefe zu stürzen. Doch da ertönte plötzlich erneut diese Stimme: „Dort drüben sind sie, auf der Brücke!“ „Ja, fragt sich nur noch für wie lange…“, kommentierte das Knogga von vorhin mit einem Lachen, als es auf einmal eine schnelle Bewegung mit seiner Keule vollzog und mit Hilfe der Attacke Schlitzer die Seile der Hängbrücke durchtrennte. Es ging alles nun recht schnell. Kasumi schrie vor Angst und mit vor Scheck geschlossenen Augen, als die Brücke unter ihren Füßen die Spannung verlor und hinunterfiel. Auch sie rechnete nun damit zu fallen und wartete nur darauf unten in dem reißenden Fluss zu laden. Doch nichts der Gleichen geschah, stattdessen spürte sie wie sie an ihrem Arm an irgendetwas hing und nicht weiter hinunter in die Tiefe fiel. Langsam öffnete sie die Augen wieder und erblickte über sich niemand anderen als Satoshi, der sie an ihrem rechten Handgelenk festhielt. „Los, ergreif schon endlich meine Hand!“, forderte er sie auf, während er gegen die Schwerkraft und seine rutschigen Finger ankämpfte, die ihm Kasumi aus seiner Hand entgleiten lassen wollten. „Warum bist du mir hinterher gesprungen, Satoshi? Lass mich los und rette dich“, rief sie zu ihm hinauf. Wie Kasumi schon sagte, war der Trainer aus Alabastia ihr hinterher in den Abgrund gesprungen und nun hielt er, so gut es eben ging, sich selbst mit der einen Hand an einem an der Steinwand herausragenden Aste fest und mit der anderen freien Hand sorgte er dafür, dass das Mädchen nicht hinab fiel. „Red nicht solch eine Blödsinn und ergreif endlich meine Hand. Wir werde es beide zusammen schaffen hier wieder herauszukommen oder wir stürzen eben beide dort hinunter, verstanden!“, meinte der junge Mann dazu nur und mobilisierte noch einmal all seine Kräfte. Tränen suchten sich ihre Weg in Kasumis grüne Augen: „Warum? Warum lässt du mich nicht einfach los? Denk doch mal an deine Mutter! … Jetzt beeil dich und flieh. Der Anführer greift gleich noch einmal an.“ „Ihr seid selbst Schuld, ihr hättet eben nicht in unsere Welt kommen dürfen… lebt wohl!“, sprach der Anführer und warf mit voller Wucht seine Knochenkeule auf die beiden Trainer zu. „Vergiss es, ich lasse dich nicht allein sterben. Ich liebe dich!“, brüllte er aus tiefster Seele. Noch immer suchten die beiden Jungs nach dem Raum, in dem sich nun Haruka aufhielt, da sie die Prinzessin ja verloren hatten. Doch sie fanden und fanden sie einfach nicht, wobei sie auch noch sehr darauf achten mussten nicht entdeckt zu werden. Gerade als sie noch einmal auf die Psychokräfte von Galagladi zurückgreifen wollten, hörte Shuu etwas, das sich wie ein fröhliches Lachen anhörte. Als er näher an eine der Türen trat, konnte er sogar Harukas Stimme vernehmen, die offensichtlich mit jemandem sprach. „Du siehst richtig süß aus mit den Schleifchen im Fell, Shona!“, meinte das Mädchen entzückt zu ihrer Freundin, „Und deinen Namen finde ich auch sehr schön und vor allem außergewöhnlich.“ „Vielen Dank! Wenn ich ehrlich bin, du hast mir damals die Schleife in mein Fell gemacht und den Namen hast du mir auch gegeben! Du sagtest früher schon immer zu mir, ich sei total süß und so ist dann irgendwann Shona daraus geworden. Aber daran erinnerst du dich offensichtlich nicht mehr…“, antwortete die Person oder besser das Pokémon, das bei ihr war. „Wirklich…? Daran kann ich mich leider wirklich nicht mehr erinnern…“, meinte das Mädchen anfangs überrascht, doch dann mit trauriger Stimme. Dies bemerkte auch Shona und wollte ihre Freundin gleich auf andere Gedanken bringen: „Wollen wir nicht etwas in den Schlossgarten gehen und uns die hübschen Blumen anschauen? Es sind inzwischen sehr viele neue Sorten hinzugekommen. Ich habe mich in all den Jahren immer mit sehr viel Sorgfalt um deine Blumen gekümmert.“ „Wirklich? Ich liebe Blumen!“, kam begeistert die Zusage, „Lass mich nur noch schnell dein Fell zu Ende bürsten und dann können wir gehen!“ Doch kaum hatten diese Worte ihren Mund verlassen und sie die Bürste wieder am Fell angebracht, hörte sie wie hinter ihr die Tür hastig geöffnet und wieder geschlossen wurde. Verwirrt drehte sich das Mädchen herum, war sie es doch gewöhnt, dass alle erst anklopften, bevor sie den Raum betraten. „Schwesterherz… ein Glück ist dir nichts zugestoßen und dir geht es gut!“, meinte ein kleiner Junge und sah sehr erleichtert aus. Doch er war nicht allein, denn bei ihm war noch ein junger Mann, etwa ihren Alters, vielleicht auch etwas älter. „Schnell, lasst uns wieder von hier verschwinden, bevor uns doch noch jemand entdeckt!“, sagte der Grünhaarige nun und horchte mit einem Ohr an der Tür, die sich hinter seinem Rücken befand. „Keine Angst Haruka, jetzt wird alles Gut und wir können wieder nach Hause!“, versicherte der Jüngere ihr und wollte ihre Hand ergreifen, um sie zur Tür führen zu können. Doch die junge Frau ließ es erst gar nicht zu, dass er ihre Hand berührte und trat einige Schritte zurück. „Wer seid ihr beiden und was wollt ihr hier?“, fragte sie mit etwas Furcht in den Augen. Verwundert blickte der Junge vor ihr sie an, während der Ältere etwas verärgert auf sie zukam: „Jetzt tu nicht so, als ob du uns nicht kennen würdest. Setzt lieber deine Beine in Bewegung, anstatt deines großen Mundwerkes, auch wenn es dir noch so schwer fallen mag, Haruka!“ „Was erlauben Sie sich? Wissen Sie nicht mit wem Sie sprechen? Und außerdem, wer soll diese Haruka sein? Ihr scheint mich mit jemandem zu verwechseln“, meinte die Saphiräugige und blickte ihren Gegenüber äußerst verstimmt in die Augen, „Verschwindet von hier, bevor ich die Wachen rufen lasse. Menschen sind in dieser Welt unerwünscht!“ „WAS?“, kam es über Shuus Lippen, „Also erstens, weiß ich sehr wohl mit wem ich es hier zu tun habe! Nämlich mit einer kindischen, naiven und zweitklassigen Koordinatorin, die meint ihre Freunde für Dumm verkaufen zu können. Und ‚diese Haruka’ bist Du! … Und jetzt halt endlich deine Klappe und setz dich in Bewegung, immerhin sind wir beide extra hierher gekommen, um dich zu retten, los!“ Damit ergriff er, doch etwas grob, ihr Handgelenk und wollte sie mit sich zerren, denn auf diese Spielchen hatte er gerade wirklich keine Lust. Nein, dafür musste er heute schon zu viele verrückte Dinge mitmachen und dann brauchte er das nicht auch noch von ihr. Doch Haruka weigerte sich mit ihm mitzukommen. Sie wehrte sich so gut es eben ging und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, was ihr nicht wirklich gelang. „Oh nein, Prinzessin Haru…“, war erneut die Stimme von eben zu hören und nun wussten die beiden Jungen auch, wer es gewesen war. Es war ein Evoli, wahrscheinlich auch das, welches Haruka überhaupt erst in diese Welt gebracht hatte, „Lass sie los!“ Nun ebenfalls wütend und ihrer Freundin helfen wollend sprang Shona von Harukas Armen, nur um sich kurz darauf auch schon wieder vom Boden abzustoßen und mittels eines Ruckzuckhiebes Shuu anzugreifen. Sie erwischte genau seinen Magen und durch den auftretenden Schmerz, der dadurch verursacht wurde, lockerte er seinen Griff um das Handgelenk des Mädchens, das sich schließlich aus diesem befreien konnte. „Wachen!“, rief sie einmal laut aus. Geschockt über ihr Verhalten und wohl wissend, dass der Raum nun innerhalb weniger Sekunden mit Wachpokémon überfüllt würde, überlegten die beiden wie sie aus dieser Aktion wieder herauskommen konnten. „Galagladi, los ich brauche dich!“, rief Masato erneut sein Psychopokémon zu Hilfe. Schnell schnappte er sich die Hand von Shuu und schon wurden die beiden durch Teleportation aus dem Raum befördert. „Prinzessin, was ist geschehen? Hat man Euch etwas angetan?“, fragte eines der hereingekommenen Wachen, doch auf diese Frage antwortete die Prinzessin nicht, sondern erteilte gleich die nötigen Befehle: „Es sind Menschen im Palast, sucht und fasst sie!“ „Jawohl!“, salutierten die Anwesenden synchron, woraufhin sie wieder aus dem Raum hinausrannten und mit ihrer Suche begannen. „Alles in Ordnung mit dir, Haru?“, fragte Shona besorgt nach und sprang kurzerhand wieder auf die Schulter der Prinzessin. Diese war jedoch noch immer etwas unter Schock und fragte mehr sich, als Shona mit leicht zittriger Stimme: „Wie… wie konnten sie es nur wagen? Wie konnten… konnten sie nur bis in den Palast vordringen?“ „Beruhige dich wieder, Galagladi und die anderen werden sie schon finden… hältst du es denn für richtig sie ins Gefängnis zu werfen? Immerhin waren sie ein Teil deines alten Lebens!“ „Meines alten Lebens?…“, sie wurde nachdenklich über die Worte ihrer Freundin, doch plötzlich antwortete sie wütend, „Natürlich müssen sie in den Kerker. Alle Menschen, die sich in Pokétopia aufhalten müssen gefasst werden, bevor sie noch mehr Unheil anrichten! … Ich werde um das Schloss den Schutzschild aktiviere, sie werden uns nicht entkommen.“ „Schnell Masato, hier entlang!“, rief Shuu und rannte immer weiter, „Das Tor ist offen. Lass uns schnell abhauen und später noch einmal wiederkommen!“ Der junge Trainer hinter ihm stimmte ihm zu und rannte ihm so schnell er konnte hinterher. Sie hatten es bis in den Hof geschafft, Galagladi hatte sie nur bis zurück in den Thronsaal teleportieren können und von dort aus hatten sie es dann irgendwie geschafft unbemerkt bis in den Schlosshof zu gelangen. Zu ihrem Glück stand das Tor noch ganz weit offen und es schien auch niemand anwesend zu sein, der sie an ihrer Flucht hindern konnte, obwohl bestimmt schon alle im Schloss nach ihnen suchten. Schnell rannten die beiden auf das Tor zu, doch weiter kamen sie nicht! Als Shuu es gerade passieren wollte, wurde er plötzlich aus einem unerfindlichen Grund zurückgeschleudert und fiel zu Boden. „Shuu, alles in Ordnung mit dir?“, fragte Masato besorgt und auch er sah nichts, das seinen Freund hätte zurückschleudern können. Was war nur geschehen? Sich den Bauch haltend erhob sich der Koordinator wieder von Boden: „Ja ja, nichts passiert!“ Mit nicht mehr ganz so schnellen Schritten trat er nun neben Masato und streckte seine Hand aus. Als er in etwa auf der Höhe wie kurz vor seinem Sturz war, kam er erneut nicht weiter mit seiner Hand, sondern er berührte eine Wand. „Anscheinend haben sie eine unsichtbare Wand um das Schloss errichtet, sieh nur!“, teilte der Grünäugige seinem Begleiter seine Gedanken mit, als nach einer kurzen Pause noch ein Wort über seine Lippen kam: „… Haruka!“ „Was? Was hat meine Schwester denn damit zu tun?“, fragte der Jüngere verwirrt nach. „Siehst du es denn nicht? Wenn ich diese Wand berühre, dann kann ich sie auch sehen und sie hat einen bläulichen Schimmer… ich bin mir sicher, dass dies Harukas Werk ist.“ „Da sind sie! Schnappt sie euch!“, unterbrach eine Stimme das Gespräch der beiden und ließ sie herumfahren. Was sollten sie nun tun? Sie konnten nicht aus dem Palast entkommen aufgrund dieser mysteriösen, unsichtbaren Wand und ewig in dem Gebäude selbst konnten sie sich auch nicht verstecken, denn früher oder später würde man sie auch dort finden. Masatos Galagladi war inzwischen auch zu schwach um sie alle drei noch einmal von hier fort zu teleportieren. Ob es an dieser Welt, diesem Ort oder etwas anderem lag, wussten sie nicht. Und wie war es mit kämpfen? Das würde sicherlich auch nichts bringen, außer dass ihre eigenen Pokémon verletzt werde würden, es waren einfach zu viele und selbst wenn sie sie besiegen könnten, hätten sie noch immer das Problem mit der netten Wand, die ihnen den Weg hinaus versperrte. Innerhalb weniger Sekunden waren sie umzingelt und wenn Shuu ehrlich war, sah er für sie beide im Moment ziemlich schwarz, denn er hatte nun keinen Einfall mehr wie sie von hier flüchten könnten. Auch Masato erging es nicht anders als ihm, denn auch ihm waren mittlerweile die Ideen ausgegangen und so kam es, dass ihnen nichts Weiteres übrig blieb, als sich kampflos zu ergeben. „Prinzessin Harumi, hier sind die Gefangenen. Was sollen wir mit ihnen machen?“, fragte eines der Kampfkolospokémon nach, während zwei weitere die beiden Trainer gefangen hielten. „Wenn das ein Scherz sein soll, Haruka, dann ist er alles andere als lustig. Hör endlich auf mit diesen Spielchen und lass uns von hier verschwinden. Die anderen machen sich auch große Sorgen um dich!“, versuchte Shuu noch einmal auf sie einzureden, ebenso wie auch ihr Bruder: „Haruka! Komm wieder zu dir und lass uns frei! Lass uns wieder nach Hause gehen. Mama und Papa werden sich große Sorgen machen, wenn wir beide nicht mehr zurückkommen!“ „Schweigt!“, brüllte die Prinzessin, die von ihrem Thron aus hinab auf die flehenden Gefangenen blickte, „Schafft sie mir aus den Augen und bringt die beiden hinunter in den Kerker.“ „Was? Aber Haruka…“, kam es noch einmal geschockt über Masatos Lippen, der nicht verstehen konnte, warum seine eigene Schwester ihm und denjenigen, den sie liebte, so etwas antun konnte. Und so wurden die beiden Trainer von den Maschock wie befohlen hinunter in die dunklen Kerker gebracht und in einer Zelle mit Ketten an Hand- und Fußgelenken versehen. ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ Und es endet liebevoll XD Hoffe ihr hinterlasst mir ein Kommi mit Lob/Kritik/Anregungen... was auch immer ^.~ *knuddel* und bis zum nächsten Kapitel, eure Kimie Kapitel 9: Eine überraschende Verbündete! ----------------------------------------- Hallöle ^-^ Und weiter geht's! Doch zuvor wollte ich euch noch etwas sagen, das ich letztes Mal dummerweise vergessen habe... es haben sich vielleicht einige schon gefragt, wie ich von dem Wort 'süß' auf Evolis Namen 'Shona' gekommen bin!? Für alle, die es wissen wollen: 'Süß' bedeutet in Bengali 'Shona'!! So... und nun will ich euch nicht weiter aufhalten, also viel Spaß beim Lesen ^.^o Kapitel 9 – Eine überraschende Verbündete! „Ich glaub ich spinne! Das kann doch jetzt nicht wahr sein, oder?“, wurden die gesamten Zellen durch ein lautes Fluchen durchhallt, „Da riskiere ich alles, um mit euch hierher zu gelangen und dann…“ „Reg dich wieder ab, was soll ich denn erst sagen? Was meinst du wie ich mich fühle von meiner eigenen Schwester ins Gefängnis wie ein Schwerverbrecher geworfen zu werden?“, unterbracht der Brillenträger seinen Mitgefangenen und fügte noch hinzu, während er seinen Blick etwas traurig in die Ferne richtete, „… Aber dieses Mädchen eben… das war nicht meine Schwester…“ „Wie meinst du das denn jetzt? Natürlich war das Haruka!“, kam es nun verwundert und noch immer verärgert über Shuus Lippen, da es ihn ziemlich überraschte, dass Masato seine eigene Schwester nicht erkannte. Doch der Angesprochene winkte ab, denn das meinte er damit überhaupt nicht: „Natürlich war das Haruka, das meinte ich damit auch gar nicht! Ich rede von ihrem Verhalten, ihrem Aussehen, ihren Augen…“ Nun verstand Shuu, was er sagen wollte und auch ihm war es sofort aufgefallen. Anfangs hatte er noch gehofft, dass er sich irren und sie vielleicht wieder zur Vernunft bringen können würde, doch nun… nun saß er zusammen mit dem Bruder seiner Rivalin in einer der nassen, dunklen und muffigen Zellen und konnte nur hoffen, dass bald ihre Freunde sich auf den Weg machen und auch sie retten kommen würden. Oder noch besser! Sie würde selbst einen Weg hinaus finden. „Es war so, als hätte sie uns vollkommen vergessen… als… als wenn jemand ihr all ihre Erinnerungen an die letzten Jahre, vielleicht sogar an ihr gesamtes Leben in unserer Dimension genommen hätte“, stimmte der Koordinator ebenfalls nachdenklich zu, „Sie hat noch nicht einmal mit der Wimper gezuckt, als ich sie als zweitklassige Koordinatorin bezeichnet habe… normalerweise reagiert sie immer in irgendeiner Weise darauf.“ „Ich wünschte sie wäre wieder die Alte und würde mich anschreien, weil ich wieder einmal irgendetwas Gemeines oder Besserwisserisches zu ihr gesagt habe… oder mich ärgern, weil ich jünger bin als sie…“, fügte Masato sehr traurig hinzu und erinnerte sich an alte Zeiten, als er sich als Kind noch gewünscht hatte, dass Haruka verschwinden würde, wenn sie ihn mal wieder geärgert hatte. Nun tat ihm alles leid, was er jemals gegen sie gesagt und gedacht hatte, er wollte sie einfach nur zurück. Auch Shuu erinnerte sich an alte Zeiten und Begegnungen, auch an die, die erst einige Tage zurücklagen und wieder verfluchte er sich selbst. Nicht nur für sein nicht rechtzeitiges Kommen, sondern auch für all die unfreundlichen Dinge, die er ihr immer gesagt hatte. Vielleicht wäre ja alles anders gekommen, wenn er sie nicht ständig beleidigt, vorgeführt und heruntergemacht hätte. Und dann… dann musste er wieder an die Begegnung vorhin auf ihrem Zimmer denken. So kalt und herzlos hatte er sie wirklich noch nie erlebt, genauso wenig so wütend. Natürlich hatte sie sich früher schon immer über ihn aufgeregt und ihn angeschrieben, das war für ihn vollkommen normal. Aber sie war ihm noch nie zuvor mit Hass und Verachtung entgegengetreten, so wie vorhin. „Ich wünschte ich wüsste, was mit ihr geschehen ist, was diese Veränderung bewirkt hat…“, murmelte er eher für sich selbst und richtete nun, vollkommen in Gedanken versunken, seinen Blick auf den schmutzigen und leicht nassen Boden, den er dennoch nicht wahrnahm. Und so verstrich die Zeit, in der die beiden Jungen sich mehr oder weniger anschwiegen. Was sollten sie auch anderes tun, immerhin saßen sie hinter Gittern fest und konnten sich auch nicht sonderlich bewegen, da die Länge ihrer Kettenfesseln nicht sehr weit reichte. Durch einen kleinen Spalt, konnten sie nach draußen sehen und stellten fest, dass bereits die Sonne langsam unterging. Hätten die beiden diesen Anhaltspunkt nicht gehabt, hätten sie wohl jedes Gefühl für die Zeit verloren. Plötzlich vernahmen sie ein Geräusch. Es hörte sich so an, als ob jemand eine der schweren Eisentüren öffnen würde. Gespannt darauf, was nun kommen würde, erhob sich Shuu von seinem Sitzplatz und ging einige Schritte weiter auf das Eisengitter ihrer Zelle zu, seinen Blick die ganze Zeit über auf den Eingang dieses Kerkerbereiches gerichtet. Auch Masato schaute nun unentwegt auf die Tür, nachdem sein Freund sich erhoben und ihn somit auf die Geräusche es Vorraumes aufmerksam gemacht hatte. „Ach du blöde Tür, geh endlich auf“, beschwerte sich eine weibliche Stimme, der man anhören konnte, dass sie einige Probleme damit hatte, die Eisenwand nach hinten zu drücken. Doch letztendlich gelang es der Person die Eisentür einen Spalt breit zu öffnen, jedoch nicht so weit, als dass ein Mensch hindurchgepasst hätte. Doch es war niemand zu sehen, der vor ihr im Vorraum stand, doch der Spalt wurde nicht noch weiter vergrößert. Kopfschüttelnd wand sich der Grünschopf schließlich von der Tür ab und wollte wieder zu Masato gehen, um sich erneut auf den Boden zu setzten, als ihn sich nähernde Schritte stoppten. Verwirrt darüber, woher nun die sich der Zelle nähernden Schritte kamen, drehte er sich wieder herum. Doch noch immer konnten die beiden Jungen nirgends jemanden sehen. Plötzlich verstummten die Schritte, derjenige war offensichtlich an seinem Ziel angekommen, vor ihrer Zelltür. Als das Licht der untergehenden Sonne durch den Spalt der Wand drang, fiel es auch genau auf den Jemand, der sich nun mit ihnen in dem dunkeln Verlies befand, es war… „DU?“, kam es wie aus einem Mund von den beiden Gefangenen, als sie sahen, wer sich zu ihnen gesellt hatte. „Ja, ich!“, sprach die weibliche Stimme und sah nun mit festen Blick zu Shuu hinauf, dessen Gesichtsausdruck sich nun von einem Erstaunten in einen ebenfalls festen und auch leicht Wütenden wandelte. Zwar war er nicht minder verwirrt als zuvor, doch dies wollte er sich seinem Gegenüber nicht anmerken lassen. „Was willst du hier?“, fragte der Grünäugige gereizt, Masato hielt es währenddessen für angebrachter sich erst einmal im Hintergrund zu halten, Shuu würde das schon regeln. Die ‚Besucherin’ senkte leicht betrübt ihren Blick, als sie antwortete: „Ich bin gekommen, um euch zu sagen, dass…“ „Was willst du uns bitteschön großartiges sagen, immerhin hast du uns unter anderem in diese Zelle stecken lassen“, unterbrach der Koordinator sie, noch immer innerlich kochend. „Ich weiß… und es tut mir auch leid!“, sprach die Person und schaute nun wieder die beiden Jungen an, die Augen noch immer Traurigkeit ausstrahlend, „Aber ich konnte doch nicht wissen, dass so etwas geschehen würde… Ich bin gekommen, um euch zu erzählen, was nach unserer Ankunft hier geschehen ist, warum meine Harumi sich so verändert hat… bitte, ihr müsst sie wieder zu der machen, die sie einmal war.“ „Warum nennen alle meine Schwester, Harumi? Immerhin ist ihr Name Haruka“, mischte sich Masato nun doch in das Gespräch mit ein. „Seit sie in eurer Welt lebt, heißt sie Haruka, ja… aber früher war sie unsere Prinzessin Harumi und deswegen nennen wir sie auch heute noch so“, wurde dem jungen Trainer mit einem Lächeln geantwortete. Doch nun lenkte Shuu, noch immer nicht sehr begeistert, das Gespräch wieder auf das eigentliche Thema zurück: „Wolltest uns nicht eben noch erzählen, was passiert ist, nachdem du Haruka hierher entführt hast, Evoli?“ „Nur zu deiner Information, Herr Möchtegernretter! Mein Name ist Shona und nicht Evoli, auch wenn ich eines bin! Und Haru ist mir aus freiem Willen gefolgt ich habe sie lediglich von eurer in unsere Welt gebracht, mehr nicht“, stellte Shona die Dinge klar, fuhr jedoch sofort mit ihrer Erzählung fort, als sie daran zurückdachte, „Anfangs war sie vollkommen überrascht und wusste überhaupt nicht wie sie mit dieser Situation umgehen sollte…“ -Rückblende- „Hm…“, langsam erwachte das Mädchen aus ihrem Schlaf und fand sich… in einem schönen Schlafzimmer wieder?? „Hä? Wo bin ich denn hier gelandet?“, fragte sich Haruka, noch immer den Kopf etwas haltend, da dieser noch immer ziemlich dröhnte. Langsam ließ sie ihren Blick durch den Raum streifen. Es war ein sehr schön dekoriertes Zimmer, ganz nach ihrem Geschmack. Ein großes, weiches Bett mit vielen Kissen. Die Wände in hellen Farben gehalten und ein ziemlich großes Fenster, damit soviel natürliches Licht den Raum erleuchten konnte, wie möglich. Sie konnte es nicht abstreiten, sie mochte es sehr und wem auch immer dieses Zimmer gehörte, er hatte einen sehr guten Geschmack. Langsam erhob sie sich nun aus ihrem Bett und suchte gleich ihre Tasche, denn darin befanden sich ihre ganzen Pokébälle. Doch diese lag zu ihrem Glück direkt neben ihrem Bett, genauso wie ihr Kopftuch und die Schuhe. Schnell schlüpfte Haruka in ihre Treter, legte sich die Tasche um und band sich ihr Tuch um den Kopf, während sie sich noch immer sehr interessiert in dem Zimmer umsah. Doch… da! Da hing doch ein Bild! So gut es mit ihrem schwummrigen Kopf ging, erhob sie sich von ihrem Sitzplatz und ging auf die eine Wand zu, an der das Gemälde hing. Erkennen konnte sie es noch nicht, denn noch versperrten ihr die Vorhänge des Bettes die Sicht, denn obwohl diese zusammengezogen waren, befand sich das Bündel genau vor ihrer Sichtrichtung und erst, als sie um das Bett herumgegangen war, konnte sie sehen, was… oder besser wer darauf abgebildet war. „Das…? Das kann doch nicht sein?“, kam es fassungslos über die Lippen der Koordinatorin, „Wie ist das möglich? Dieses Mädchen… sie sieht ja genauso aus… wie ich… Wie kann das nur sein? Was hat das zu bedeuten? … Und dieses Evoli…“ Mit langsamen Schritten trat sie noch näher an das Portrait heran, den Blick jedoch nicht von dem Gesicht des darauf abgebildeten Mädchens abwendend. Haruka konnte es nicht glauben. Wenn sie es nicht selber besser wüsste, hätte sie sogar gesagt, dass sie diese junge Frau auf dem Gemälde wäre. Die gleichen Augen, die gleichen Gesichtszüge, das gleiche Lächeln… wie konnte das nur sein? Und um ihren Hals… um ihren Hals trug sie eine Kette mit einem Anhänger. „Aber… das ist ja der Kristall, den mir Tailon gebracht hat und durch den ich überhaupt erst hierher gelangt bin… was soll das alles? Ich verstehe nichts…“, je mehr Haruka über dieses Mädchen herausfand, desto mehr fiel ihr auch die Ähnlichkeit zu ihr auf. Waren sie wirklich zwei Personen? Oder war es etwa doch sie, die auf diesem Gemälde dargestellt wurde? War sie etwa schon einmal hier gewesen? Und… wo war ‚hier’ eigentlich genau? Den Blick nun zum Fenster richtend trat sie nun einige Schritte auf dieses näher zu. Vielleicht würde ihr ja die Umgebung draußen bekannt vorkommen und sie würde auf all ihre Fragen mit einem Schlag eine Antwort erhalten. Es schien die Sonne, soviel wusste sie auch schon zuvor, denn durch einen Schlitz im Vorhang suchten sich die Sonnenstrahlen ihren Weg in das Zimmer hinein. Vorsichtig zog sie den riesigen Vorhang beiseite, doch gleich darauf musste sich schützend einen Arm vor ihre Augen halten und sie schließen, denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass die Sonne so intensiv scheinen würde, dass es sie blendete. Nach einigen Sekunden hatten sich ihre Augen soweit an das helle Licht gewöhnt, so dass sie sie wieder öffnen und nun hinaus aus dem Fenster schauen konnte. „Oh, wow…“, kam es überwältigt über Harukas Lippen, als sie die wunderschöne Landschaft vor ihren Augen erblickte, „Das hier muss so etwas wie ein Schloss sein, aber… wie bin ich nur hierher gekommen? … Das letzte woran ich mich noch erinnere, ist dieses Evoli, das mit mir gesprochen hat und… dieser seltsame Nebel…“ Als sich Haruka versuchte an alles geschehene noch einmal zu erinnern, musste sie unweigerlich etwas lachen und dachte sich: ‚Ich muss ja ganz schön auf den Kopf gefallen sein. Ein sprechendes Pokémon so ein Blödsinn. Aber… wer hat mich denn nun hierher gebracht? Und wo bin ich nun? Ich kenne diese Gegend überhaupt nicht… obwohl…’ Haruka warf noch einmal einen Blick hinaus und sah sich die Landschaft, die Felder, das keine Dorf vor dem Hügel, genaustens an: „Es sieht hier aus, wie in meinem Traum… vielleicht träume ich ja noch immer, wer weiß…“ Mit diesem Gedanken wand sie sich nun vom Fenster ab, schnappte sich all ihre Sachen und wollte nun das Zimmer verlassen, um anschließend denjenigen zu suchen, der sie überhaupt erst in dieses Bett gelegt und sich um sie gekümmert hatte. Schließlich musste sie demjenigen ja noch danken. Und im Nachhinein würde sie sich wieder auf den Weg nach Alabastia machen, denn sehr viel Zeit blieb ihr nicht mehr oder sie würde das Treffen mit ihren Freunden verpassen und das wollte sie auf keinen Fall riskieren. Nachdem sie aus dem Zimmer getreten war, fand sich die Koordinatorin erst einmal in einem riesigen Korridor wieder, der sowohl nach rechts, als auch nach links weit reichte. „Und wo jetzt lang?“, fragte sie sich selbst, als sie plötzlich von der linken Seite her Stimmen vernahm. Und so entschloss sie sich diesen nachzugehen, denn wo Stimmen waren, mussten ja auch Menschen sein, die durch sie sprachen. Gerade als sie um die Ecke biegen wollte, erstarrte Haruka, als sie sah, wer dort miteinander sprach. Schnell sprang sie zurück und versteckte sich hinter der Biegung, in der Hoffnung, dass man sie noch nicht entdeckt hatte. Dies schien offensichtlich nicht der Fall zu sein, denn niemand sagte etwas der Gleichen oder kam auf sie zu. „Und du bist dir sicher, dass sie es ist?“, fragte die eine Stimme, die einem männlichen Wesen zuzuordnen war. „Aber natürlich bin ich mir sicher!“, antwortete die Angesprochene, „Seht sie Euch doch an. Gerade Ihr solltet sie doch erkennen. Außerdem hat der Kristall auf sie reagiert und sie bis zum Dimensionstor geführt, an dem ich auf sie gewartet habe.“ „Du hast Recht, denn der Kristall führt nur seinen Besitzer… aber ich vermute, dass sie sich nicht an die Zeit, in der sie hier gelebt hat, erinnern kann, nicht wahr?“, wollte die männliche Stimme nun wissen. „Was geht hier vor?“, fragte sich Haruka aufgebracht in Gedanken, darauf bedacht kein Geräusch zu machen, das die Aufmerksamkeit der beiden auf sie lenken würde, „Es sind Pokémon und sie können tatsächlich sprechen… habe ich das mit dem sprechenden Evoli etwa wirklich nicht nur geträumt? Doch warum haben sie mich hierher gebracht? … Es wäre das Beste, wenn ich so schnell wie möglich von hier verschwinde.“ Schnell und geräuschlos wollte sich die Koordinatorin auf den Weg machen, um zu flüchten, doch dummerweise rannte sie mehr oder weniger direkt gegen eine dort stehende Rüstung und riss sie dadurch komplett zu Boden. Natürlich war dies alles andere, als leise gewesen. „Verdammt… ich muss mich schnell verstecken…“, hastig sah sich das Mädchen um, doch es war weit und breit kein Fluchtweg zu entdecken. „Was war das?“, fragte die männliche Stimme, woraufhin man sofort Schritte vernehmen konnte, die sich der umgefallenen Statue näherten. „Hm… hier ist nichts…“, stellte das weibliche Evoli fest, als sie zusammen mit einem Galagladi in Menschengestalt sich umsah. Doch da schien dem Evoli etwas aufzufallen, denn mit einem Mal rannte es, so schnell es konnte, den Gang weiter entlang, bis es an der Tür halt machte, in dessen Zimmer Haruka zuvor sich befunden hatte. „Sie ist weg!“, rief es aufgebracht dem Galagladi zu, das sofort mittels Teleport mitten in das Zimmer trat und sich umschaute. Evoli hatte Recht, sie war wirklich nicht mehr in dem Raum, denn auch im Schrank oder der Gleichen hatte sie sich nicht versteckt. „Ich werde sofort einen Suchtrupp losschicken, um sie zu finden und zurück zu bringen“, meinte das Galagladi und war somit auch schon aus dem Zimmer und der näheren Umgebung verschwunden, um die einzelnen Soldaten zusammen zu trommeln, so dass sie nach Haruka suchen konnten. Haruka hatte es ihrerseits inzwischen irgendwie geschafft aus dem Palast zu entkommen, doch wo sollte sie hingehen? Immerhin kannte sie sich hier überhaupt nicht aus, sie wusste nicht wo sie war und wie sie wieder nach Hause oder besser, nach Alabastia gelangen sollte. Doch darüber könnte sie sich auch noch Gedanken machen, wenn sie erst einmal weit genug von diesem Palast und dem Dorf entfernt war, irgendwo mussten schließlich Menschen sein, die ihr helfen konnten. Im Schutz der Bäume, die sich vermehrt an einer Seite des Wegesrandes befanden, stieg sie den kleinen Hügel hinunter, auf dem das Schloss stand. Da niemand damit rechnete, dass sich jemand seinen Weg hinter den Bäumen entlang suchte, schaffte die Koordinatorin es auch recht schnell hinunter bis ins Dorf. ‚Oh nein, hier gibt es ja auch nur Pokémon…’, dachte sie sich, nun doch etwas verängstigt, denn sie war alles andere, als gewöhnt daran, dass sich menschenähnliche Pokémon auf den Straßen tummelten, denen man jedoch ganz genau noch ansehen konnte, dass sie keine Menschen waren. „Verdammt… was soll ich denn jetzt machen? Wenn doch nur Shuu oder jemand anderes hier wäre…“, die ersten Tränen bahnten sich ihren Weg in Harukas Augen und noch immer blickte sie sich in ihrer Umgebung um, in der Hoffnung doch noch einen Weg zu finden, der sie eventuell wieder zurück nach Hause bringen würde. Plötzlich begann ihr Kristall, den sie noch immer um ihren Hals trug, zu leuchten und in eine bestimmte Richtung zu schweben. ‚Was ist das? Offensichtlich hat er mein Flehen erhört und will mir die Richtung nach Hause weisen…’, dachte sich das Mädchen glücklich und Hoffnung keimte wieder in ihr auf, doch bald wieder bei ihren Freunden sein zu können. „Ihr solltet vorsichtiger sein, wenn Ihr die Macht Eures Kristalls einsetzt. Immerhin habt Ihr noch keine Erfahrung mit seinen Kräften… oder besser… Ihr habe sie vergessen“, sprach plötzlich eine Stimme über ihr. Erschrocken blickte Haruka hinauf in die Baumkronen und konnte dort oben einen Jungen erblicken, der auf einem der Äste saß. „W-wer… wer bist du?“, brachte sie leicht stotternd hervor, ihren Kristall fest mit ihren Händen umklammert, da sie Angst hatte, dass der Unbekannte ihn ihr abnehmen würde. Doch der Junge, der vielleicht gerade einmal im gleichen Alter ihres Bruders Masato war, tat nichts der Gleichen. Im Gegenteil, er blieb ruhig auf seinem Ast sitzen und begann leicht zu lachen. „Bist du auch ein Pokémon? Du siehst für mich viel eher aus, wie ein Mensch, als all die anderen, die ich bisher hier gesehen habe“, wollte die Braunhaarige von ihm wissen, während sie noch immer zu ihm hinaufschaute. Mit einem gekonnten Sprung erhob sich der Unbekannte nun und landete, genau vor Harukas Füßen, unversehrt auf dem Boden: „Nein, ich bin ein Mensch! Ich bin inzwischen sogar der Einzige, in ganz Pokétopia… mit Ausnahme von Euch, natürlich!“ Der Junge verneigte sich vor ihr, was Haruka verunsichert zurückweichen ließ. Obwohl es nur ein kleiner Junge war, so konnte sie doch nicht wissen, wozu er alles im Stande war. Schon gar nicht, wenn er von hoch oben einfach so von Baum sprang und leichtfüßig vor ihr landete, was er dann auch noch ohne eine einzige Verletzung, gar ohne Anstrengung beim Landen, tat. „Wir sind hier in Pokétopia?… … Wenn du tatsächlich ein Mensch bist…“, begann sie nun mit etwas ruhiger Stimme, nachdem sie sich vollkommen Bewusst war, wo sie sich nun befand, „…was tust du dann hier? Haben sie dich auch hierher gebracht?“ Sollte Haruka mit ihrer Frage Recht behalten, so hätte sie in diesem Jungen zumindest einen Verbündeten gefunden und vielleicht würde es ihnen gemeinsam ja gelingen in ihre Welt zurück zu gelangen. Plötzlich war ein Rascheln in den Büschen zu vernehmen und kurz darauf kam ein Evoli in seiner normalen Gestalt aus dem Dickicht gesprungen. „Hey, ich habe sie gefunden!“, rief es in die Richtung, in der sich das Dorf befand, „Und Nefer ist sogar bei ihr.“ ‚Verflixt…’, dachte sich das Mädchen wieder aufgebracht und zückte schnell eines ihrer Pokébälle hervor, „Lohgock, ich brauche deine Hilfe!“ Doch kaum hatte Haruka den Pokéball von Lohgock geworfen und es war aus diesem vollständig erschienen, da war auch schon ein weiteres klickendes Geräusch zu vernehmen und es öffnete sich bereits ein anderer Pokéball, aus dem ebenfalls weißes Licht floss und schließlich die Gestalt von Tailon annahm. Es hatte sich mal wieder selbst befreit, da es gespürt hatte, dass Haruka in Gefahr war. Schützend stellte sie sich zwischen ihre Trainerin und das Evoli, wobei sie ihren Gegner wütend anfauchte. Lohgock hingegen nahm daraufhin seinen Platz zwischen dem Jungen und Haruka ein, beiden jeder Zeit bereit zum Angriff. „Bitte ruft Eure Freunde zurück! Erkennt Ihr mich denn nicht? Ich bin das Evoli, das Euch hierher gebracht hat“, sprach das Kleine vor Haruka lächelnd, „Es möchte Euch niemand etwas antun, seid unbesorgt, Ihr könnt uns vertrauen!“ -Rückblende Ende- „... und so willigte sie ein uns zum Schloss zurück zu begleiten. Alles war so wundervoll und nach kurzer Zeit, sprach sie auch nicht mehr davon zurück in die andere Welt zu gehen“, erzählte Shona von den Geschehnissen, die sich in den letzten Tagen abgespielt hatten. „Und warum willst du uns nun helfen, wenn alles so ‚wundervoll’ ist?“, wollte Shuu schließlich von ihr wissen. Die beiden wussten zwar nun, was mit Haruka alles nach ihrer Ankunft hier in Pokétopia geschehen war, doch der Koordinator schien von der Tatsache, dass dieses Evoli ihnen helfen wollte, noch immer nicht vollkommen überzeugt zu sein, da er aus ihrer Sicht keinen Grund dafür sah. ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ So, hier endet es erst einmal!! Hoffe wie immer, dass es euch gefallen hat! Wenn ihr wissen wollt, warum Shona den beiden helfen möchte, dann müsst ihr schon das nächste Kapitel lesen.... Und bitte vergesst wie immer Kommi nicht, denn anders weiß ich ja nicht, ob es euch gefallen hat oder ob ich etwas ändern muss ^.~ Alles Liebe & bis hoffentlich zum nächsten Mal, eure Kimie ^.^o Kapitel 10: Die blaue Rose -------------------------- Kapitel 10 – Die blaue Rose Es herrschte einige Zeit nun wieder Schweigen in dem dunklen Kellerraum, in dem sich nun nicht mehr nur die beiden Gefangenen, sondern auch das kleine sprechende Pokémon befanden. „Los! Nun sag schon, warum du unsere Hilfe brauchst und wobei überhaupt?“, forderte Shuu das kleine Evoli noch einmal auf, endlich mit der Sprache herauszurücken, da es schon seit einiger Zeit schwieg und aus irgendeinem Grund mit sich selbst darum rang, ob es nun wirklich etwas sagen oder es doch lieber bleiben lassen sollte. Doch dann hob Shona auf einmal wieder ihren Blick vom Boden und blickte Shuu direkt in seine smaragdfarbenen Augen. Mit fester und entschlossener Stimme antwortete sie schließlich: „Habt ihr vorhin ihren Blick gesehen?“ „Was?“, kam es verwundert aus den Mündern der beiden jungen Männer, da sie nicht wussten, was dies nun mit der Antwort auf Shuus Frage zu tun haben sollte. „Habt ihr ihre Augen gesehen?“, wiederholte sie jedoch unbeirrt noch einmal ihre Worte, bevor sie anschließend fortfuhr, um den beiden ihre Frage genauer zu erklären, „Noch nie zuvor habe ich sie so erlebt. Noch nie war sie so kalt und herzlos. Ich habe es anfangs nicht verstanden, doch nun…“ „Willst du damit sagen, dass es noch etwas anderes gibt, was du uns noch nicht erzählt hast, weshalb meine Schwester sich so seltsam verhält und uns nicht erkannt hat?“, mischte Masato sich nun ein und kam nun etwas näher zu uns herüber. In seinen Augen konnte man etwas Hoffnung aufkeimen sehen. Hoffnung, Haruka zu verstehen, ihr Verhalten nachvollziehen und dieses auch wieder rückgängig machen zu können. Shona nickte zustimmend: „Ja… ich habe es selbst auch erst vorhin herausgefunden. Dieses neue Verhalten von ihr, hat mit euerem Erscheinen zu tun.“ „Klasse, nun gibst du uns auch noch die Schuld dafür…“, unterbrach der 17-Jährige das fuchsartige Pokémon genervt und auch etwas zornig. Ihm ging das alles ziemlich auf die Nerven und wenn er einen Wunsch frei gehabt hätte, dann hätte er sich wohl am Liebsten gewünscht, dass sie alles wieder in ihrer Dimension wären und er nun Haruka im Finale des großen Festivals gegenüberstehen würde. – Doch so war es leider nun einmal nicht! Er hatte keinen Wunsch frei und zu seinem Leidwesen saß er noch immer hinter Gittern fest und musste sich von einem kleinen, schwachen Pokémon auch noch vorwerfen lassen, dass er daran schuld sei, dass seine Erzrivalin sich wie eine herzlose Tyrannin aufführte. Ja, seine Begeisterung war sehr groß und seine Stimmung stieg mit jeder weiteren Sekunde an. „Wenn du mich ausreden lassen würdest, dann würdest du auch verstehen, was ich damit sagen wollte!“, konterte das braune Pokémon und murmelte noch, „Das ist ja mal wieder typisch für dich…“ „Was sagst du da?“, fragte Shuu noch einmal nach, denn er hatte ihre Worte sehr wohl vernommen, konnte sich daraus jedoch keinen Reim machen, denn woher sollte Shona denn bitteschön wissen, was typisch für ihn war und was nicht…? Doch Shona dachte nicht im Geringsten daran, dem jungen Mann auf diese Frage eine Antwort zu geben und fuhr einfach mit ihrer Erklärung fort: „Was ich damit sagen wollte, ist, dass sie sich vor eurem Auftauchen ganz normal verhalten hatte. Als sie euch beiden allerdings gegenüber stand, änderten sich schlagartig ihre Stimmung und ihr Verhalten. Mir war sehr wohl sofort bewusst, dass ihr beiden aus der anderen Dimension kommen musstet und auch, dass ihr gekommen seid, um sie wieder mit euch mitzunehmen. Auch wenn ich das nicht zulassen kann und will…“ „Dir scheint Haruka sehr viel zu bedeuten, nicht wahr?“, wollte der Brillenträger nach einer weiteren kurzen Zeit des Schweigens von ihr wissen. Mit leicht traurigen Augen, bestätigte Shona seine Frage durch ein Nicken ihrerseits: „Ja… immerhin ist sie meine Familie! Die Einzige, die ich jemals hatte. … Aber dennoch liegt mir sehr viel an ihrem Glück. So sehr ich mir wünsche, dass sie für immer bei mir bleibt, ich würde mich ihrer Entscheidung euch zurück in eure Welt zu begleiten, nicht in den Wege stellen.“ „Warum hast du sie dann überhaupt erst hierher gebracht?“, kam es etwas kühl von Shuu, der sich inzwischen vor Shona hingesetzt hatte und sie nun mit einem arroganten Blick anschaute. „Weil es meine Pflicht war!“, gab Shona daraufhin knapp zurück, bemerkte allerdings sofort die verwunderten Blicke der beiden Menschen und auch, dass Shuu mal wieder etwas dazu sagen wollte, doch sie kam ihm zuvor, „Es gib eine uralte Prophezeiung, dass die Herrscherin wiedergeboren und in unser Königreich zurückkehren wird.“ „Die kennen wir! In unserer Welt wurde darüber ein Buch Mädchenbuch für Kinder verfasst. Ich hätte allerdings niemals für möglich gehalten, dass dies alles wahr sein könnte und dass ausgerechnet meine Schwester diese Herrscherin sein würde“, erzählte der 14-Jährige dem Pokémon. „Es heißt zwar, dass die Herrscherin zurückkehren und wieder ihren Platz einnehmen würde… doch auch Prophezeiungen sind nicht immer fehlerfrei und so bestünde dennoch die Möglichkeit, dass sie mit euch beiden zurück in eure Welt zurückkehren könnte. Ich möchte, dass meine Haru sich selbst für einen Weg entscheidet.“ – „Und was hat ihre Verhaltensänderung nun mit uns beiden zu tun?“, brachte der Grünschopf das Gespräch wieder auf das eigentlich Thema zurück. „Habt ihr die Blume in ihrem Haar gesehen? Sie ist der Grund, weshalb Haru euch nicht wieder erkannt hat. Und als ihr dann plötzlich vor ihr standet und von ihr verlangt habt, sich an euch zu erinnern, muss das in ihrem Kopf zu einer Art Kurzschluss geführt. Nachdem ihr beiden verschwunden wart, habe ich sie gefragt, ob sie es für richtig hält, euch beiden einfach in den Kerker werfen zu lassen, immerhin seid ihr ja ein Teil ihres alten Lebens gewesen. Doch als sie mir daraufhin ebenfalls mit wütender Stimme antwortete, dass ‚ihr Menschen’ kein Unheil anrichten sollt, bekam ich einen Schreck. In diesem Moment wusste ich es genau, dieses Mädchen ist nicht meine Prinzessin“, versuchte Shona den beiden Menschen das Geschehen zu erklären. Doch die beiden Jungen schauten noch immer oder besser, noch viel verwirrter drein, als zuvor. „Wie kann eine Blume denn Schuld daran sein, dass Haruka ihr Gedächtnis verloren hat?“, sprach der Jüngere schließlich die Frage aus, die den beiden Kopfzerbrechen bereitete, woraufhin Shuu noch hinzufügte: „Stimmt, ich gebe ja zu, dass diese Blume ziemlich ungewöhnlich aussah… mal davon abgesehen, dass ich gar nicht wusste, dass es blaue Rosen überhaupt gibt, aber…“ „Blaue Rosen sind auch in dieser Welt äußerst selten und wurden selbst hier immer nur für Mythen gehalten. Aber offensichtlich hat Galagladi es geschafft, eine zu finden…“, klärte das Evoli die beiden über den Ursprung der Blume auf, „Sie heißt: ’Die blaue Rose des Vergessens’ und wenn es stimmt, was man sich über sie erzählt, dann löscht sie beim Einatmen ihres Duftes bei demjenigen sämtliche Erinnerungen aus. Haru hatte mich auch nicht erkannt, aber das hat mich anfangs auch nicht verwundert oder stutzig gemacht, immerhin kann sie sich an ihr gesamtes früheres Leben nicht mehr erinnern. Aber dass sie euch nicht mehr erkannt hat, das fand ich äußerst seltsam. Aus diesem Grund brauche ich nun eure Hilfe, ich will, dass sie sich wieder an alles erinnern kann. Sie soll sich wieder an euch, eure Welt und ihr vorheriges Leben dort erinnern. … Niemand weiß, was die blaue Rose des Vergessens genau ist, wie sie genau wirkt und was sie für Nebenwirkungen haben kann. Ich habe einfach Angst, dass meine Haru nun für immer so eiskalt und herzlos bleibt… das könnte ich nämlich nicht ertragen. Deswegen bitte ich euch! Helft mir dabei den Bann der blauen Rose zu brechen und meiner Prinzessin all ihre Erinnerungen, Freundlichkeit und Fröhlichkeit wiederzugeben, alleine werde ich es nicht schaffen können.“ „Shona…“, murmelte Masato, sichtlich gerührt von der Sorgfalt des kleinen Pokémon für seine Schwester. „Alles klar, jetzt wissen wir immerhin schon einmal mehr. Aber wie sollen wir das anstellen?“, lenkte Shuu die Aufmerksamkeit nun wieder auf sich, „Ich mein, es wird ja wohl bestimmt nichts bringen, wenn wir ihr einfach die Rose abnehmen und sie zerstören…“ „Nein… aber vielleicht schafft es ja einer von euch beiden, sie an die vergangenen Zeiten zu erinnern, immerhin steht ihr beiden ihr ja sehr nah. Vielleicht können eure Geschwister- und Liebesgefühle ihr ihre Erinnerungen zurückgeben. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es einem von euch gelingt“, auf Shonas Worte hin erschrak Shuu etwas. Woher wusste dieses Pokémon etwas von seinen Gefühlen für Haruka? Shuu war sich ja selbst nicht einmal wirklich sicher, ob er einfach nur eine starke Freundschaft Haruka gegenüber verspürte oder ob es wirklich Liebe war. Wie dem auch sei, wie konnte ein Pokémon, das ihn noch nicht einmal kannte, gerade einmal wenige Minuten mit ihm gesprochen hatte, etwas über seine Gefühle und sein sonstiges Verhalten wissen? Dies alles kam ihm höchst merkwürdig vor und er würde nur zu gerne wissen, was dies alles zu bedeuten hatte… „Aber wie sollen wir das denn genau anstellen? Ich habe ehrlich gesagt keine Idee, wie wir den Bann brechen könnten… außerdem müssten wir meine Schwester allein treffen und dafür sorgen, dass sie keine Wachen zu Hilfe ruft…“, gab Masato noch zu denken, wobei ihm auch die anderen beiden zustimmten. „Du hast Recht, immerhin mussten wir vorhin verschwinden, weil wir sonst noch schneller gefasst worden wären… wer konnte denn auch ahnen, dass uns ausgerechnet eine unsichtbare Wand, die vorher noch nicht da gewesen war, uns bei unserer Flucht behindern würde…“, nachdenklich erinnerte er sich wieder zurück an ihre Begegnung mit Haruka am heutigen Nachmittag. Es kam ihm seltsam vor, dass diese Wand offensichtlich aus dem Nichts erschienen war. Was war es nur gewesen, das die beiden im Schlosshof gehalten hatte und in wie fern hatte Haruka damit etwas zu tun gehabt? Irgendwie wurde der Koordinator das Gefühl nicht los, dass sie es gewesen war… aber wie nur? Sollte er vielleicht Shona danach fragen? Bestimmt konnte sie ihm seine Fragen beantworten und vielleicht konnte er dann auch einen Weg finden, diese Mauer zu umgehen… Doch er traute dem kleinen Evoli noch immer nicht vollkommen über den Weg, schon allein, weil sie Dinge über ihn wusste, die sie eigentlich nicht wissen dürfte. Außerdem, wer garantierte ihm, dass sie nicht eigentlich vollkommen andere Ziele verfolgte und Masato und ihn nur dazu benutzen wollte, um Haruka zu schaden und ihre eigenen Ziele zu verwirklichen? Sie kannten das Pokémon doch überhaupt nicht… doch andererseits… vielleicht war er auch einfach nur zu misstrauisch, wer weiß… Doch Shona riss ihn erneut aus seinen Überlegungen, als sie etwas klirrend auf den Boden fallen ließ: „Uns wird schon etwas einfallen. Aber als erstes solltet ihr hier mal herauskommen.“ Es war der Zellschlüssel, den sie uns vor die Füße gelegt hatte und mit diesem öffnete Masato geschwind die Eisengittertür. Nachdem der Jüngere durch diese hinausgetreten war und bemerkte, dass sein Freund ihm nicht folgte, wand er sich noch einmal zu ihm herum und blickte ihn fragend und verwundert an: „Kommst du nicht mit, Shuu?“ Noch immer ruhten seine Augen nachdenklich auf der kleinen Shona, als er sich schließlich doch dazu entschied, sich zu erheben und den anderen beiden hinaus zu folgen. ‚Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als diesem Evoli zu vertrauen und zu hoffen, dass alles gut werden wird…’, dachte er sich seufzend und zusammen verließen die drei die Kellerräume. „Na klasse… mit ein oder zwei Wachposten habe ich ja gerechnet, aber mit so vielen?“, meckerte Masato, der sich, genauso wie seine beiden Begleiter, überall in ihrer näheren Umgebung umsahen. „Haruka scheint die Bewachung verstärkt zu haben, nachdem wir es vorhin dennoch geschafft haben, in den Palast zu kommen…“, schlussfolgerte der Älteste daraus und lugte ebenfalls um die Felsmauer herum. Auch Shona schaute sich um und war sichtlich erstaunt, dass es nun so viele Wachen waren, denn normalerweise hatte ihre Haru nie wegen irgendwelcher Vorkommnisse dies getan, denn sie liebte ihre Freiheit. Es bestünde aber auch die Möglichkeit, dass ein anderer diese strenge Bewachung veranlasst hatte und dafür käme dann eigentlich nur Galagladi in Frage, denn er ist inzwischen der Einzige, der in Pokétopia dazu befugt war, neben Nefer natürlich, aber der befand sich zur Zeit ja außerhalb des Palastes und hatte überhaupt keine Ahnung, was im Palast im Augenblick vor sich ging. Diese Gedanken teilte sie auch gleich den beiden jungen Männern mit: „Ich glaube eher, dass es Galagladi war und nicht Haruka. Ich habe ihn vorhin nämlich belauscht und dann auch das mit der blauen Rose herausgefunden. Vorher hatte ich mir nämlich nichts weiter dabei gedacht und nahm an, dass die Blume nur Zierde zum Kleid sei… Wie auch immer, es ist jetzt allerdings gefährlich für euch einfach so planlos herumzulaufen. Am Besten ihr wartet kurz hier und ich frage mal eines der Wachmänner, wo sich Haru aufhält, dann kennen wir zumindest unseren Zielort…“ Und noch bevor auch nur einer der beiden etwas daraufhin erwidern konnte, war Shona auch schon um die Ecke gerannt und zu einem menschlich aussehenden Nockchan hin, um von diesem zu erfahren, wo sich die Prinzessin im Augenblick aufhielt. Lange dauerte dies zum Glück auch nicht, denn alle im Schloss und auch überall sonst kannten Shona und wussten, dass sie die beste Freundin der Prinzessin war, weswegen auch niemand einen Verdacht gegen sie schöpfte würde. Schön gar nicht, dass sie die Gefangenen befreien würde, was zum Glück bisher noch niemand bemerkt hatte. Nein! Nockchan lächelte sie sogar freundlich an, als er ihr die Information gab, die sie wissen wollte. Als sie kurz darauf, nach ihrem netten Plausch mit der Wache, zurück zu den beiden Menschen kam, grinste sie übers ganze Gesicht: „Sie ist im Garten, bei ihren Blumen.“ „Was? Um diese Uhrzeit setzt sie sich noch allein in den sicherlich nicht gerade kleinen Garten?“, fragte Masato erstaunt nach, denn normalerweise vermied seine Schwester es allein im Dunklen zu sein und inzwischen war von dem Sonnenlicht nicht mehr wirklich etwas übrig. „Normalerweise hat sie das früher auch nie gemacht… nur halt im Sommer, weil da dann der Mond immer so hell scheint und wir haben im Augenblick Sommer“, erklärte Shona den beiden, als sie sich zusammen auf den Weg zum Schlossgarten machten. Zu ihrem Glück kannte das fuchsartige Pokémon das Schloss sehr gut und so wusste sie auch, welche der Gänge eigentlich eher seltener benutzt wurden, auch wenn dies bedeutete, dass die drei einen Umweg in Kauf nehmen mussten. Doch was meinte Shona mit dem Mond? Dies verwirrte den wissbegierigen Jungen doch sehr, woraufhin er natürlich wie immer gleich nachfragte, denn im Gegensatz zu Shuu, interessierte es ihn brennend: „Das verstehe ich aber nicht. Warum scheint er denn immer im Sommer so hell? Immerhin gibt es doch nur alle vier Wochen einen Vollmond, wie kann er dann den ganzen Sommer über so hell sein?“ „In dieser Welt ist das mit dem Mond etwas anders, als in Eurer. Hier hat er zwar auch einen Viererzyklus, aber die Zeit, über die sich dieser Zyklus erstreckt, ist viel größer. Im Sommer zum Beispiel herrscht hier, wie du es schon richtig erkannt hast, die ganze Zeit über Vollmond. Im Herbst jedoch nimmt er ab, der Winter hier ist auch als die Zeit der Finsternis bekannt, denn selbst nachts gibt es nichts, das einem Licht spendet und im Frühling nimmt der Mond dementsprechend wieder zu“, erläuterte das braune Pokémon, als sie auch endlich schon ihr Ziel sehen konnten, den Garten. Gerade wollten die drei hinaus ins Freie treten, doch da wurde schnell Masato von Shuu an seiner Jacke wieder zurückgezogen und hinter der Säule versteckt, denn dem jungen Mann war sofort die wieder vermehrte Anzahl an Wachposten aufgefallen. Ihre Gegner befanden sich alle in einem Säulenganz, der an der freien Luft sich befand und sich auf dieser Seite vollkommen am Rand des Gartens entlang zog. Erneut waren sie gezwungen sich erst einmal einen sicheren Blick über die Lage zu verschaffen und wie sie feststellen mussten, befanden sich in diesem Gang, der den Eingang ins Innere des Palastes kreuzte, in dem sie sich gerade befanden, noch viel mehr Soldaten, als in dem vorherigen Abtei, in dem Shona nach Haruka gefragt hatte. „Und was machen wir jetzt? Das sind zu viele, um unbemerkt an ihnen vorbei zu kommen und gegen sie kämpfen können wir auch nicht, das würde zu viel Aufsehen erregen…“, bemerkte der 14-Jährige und begann allmählich wieder seine Hoffnung zu verlieren, bzw. sie in seine beiden Freunde zu legen, denn er hatte nun wirklich keinen Einfall mehr, um an diesen Kraftprotzen vorbei zu kommen… Nachdenklich wand sich Shona zu allen Seiten herum, als ihr offensichtlich ein Einfall in den Sinn kam. „Ich glaube, ich hätte da eine Idee… kommt mit!“, wies sie die Trainer an ihr zu folgen, als sie daraufhin eilig auf eine der Türen zu tapste und diese anschließend öffnete. Als Shuu und Masato den Raum betraten, fanden sie in diesem eine Menge Stoff und Kleider. „Klasse… und wie sollen uns diese Stofffetzen nun weiterhelfen?“, wollte der sonst so einfallsreiche Junge wissen, dem nicht ein einziger, hilfreicher Gedanke bei dem Berg an Kleidung kam. „Ah, ich verstehe! Guter Einfall Shona! Und ich bin dafür, dass Masato das machen darf…“, stimmte Shuu nun auch noch dem Einfall des Pokémon zu, als er verstanden hatte, was sie damit bezwecken wollte. Mit einem fiesen Lächeln wanden sich die beiden schließlich Masato zu, dem das Ganze nicht geheuer war. „Hey, warum schaut ihr mich denn so an??“, er fühlte sich überhaupt nicht wohl in seiner Haut und als dann auch noch Shona mit einem Kleidungsstück auf ihn zukam, fiel auch endlich bei ihm der Groschen, „Oh nein! Vergesst es, da mache ich nicht mit!“ „Aber Masato, wir brauchen doch eine Ablenkung und immerhin geht es hier doch um Haruka, deine über alles geliebte Schwester!“, versuchte der Grünschopf auf diese Weise seinen Freund von dieser Idee zu überzeugen. Heftig schüttelte der Angesprochene jedoch seinen Kopf: „Vergiss es, das ist mir selbst Haruka nicht wert. Ich werde mich nicht in irgendeinen Fummel schmeißen und vor den Wachen ’nen Hula hinlegen…“ „Warum muss eigentlich immer ich diese bescheuerten und peinlichen Aufgaben übernehmen… hoffentlich sieht mich nachher keiner von meinen Freunden oder Haruka in diesem Teil…“, bat Masato inständig, denn andernfalls würde er seine Würde als Mann niemals wieder zurückerlangen können. „Ach jetzt hör doch endlich auf zu meckern. Sag mir lieber, ob du soweit bist und vergiss nicht, du musst die Wachen am Besten von hier weglocken, damit ich ungestört zu Haruka kann“, erinnerte der Grünäugige den nun nicht mehr Brillenträger an seine Auggabe. „Ach sei du doch ruhig, du bist es doch schließlich nicht, der sich hier zum Menki macht…“, beschwerte sich der… ähm… Junge, „Und außerdem, warum muss ausgerechnet ich die Ablenkung spielen? Du hättest das doch auch machen können!“ „Ja schon, aber ich glaube als Mädchenprinz ist so jemand wie ich es bin, besser geeignet, als der jüngere Bruder, nicht?“, konterte Shuu grinsend, wobei er sich eine Strähne aus dem Gesicht schnippte, „Und jetzt mach schon endlich, Shona ist doch bei dir und hilft dir…“ „Ist ja schon gut… aber dafür habe ich etwas gut bei dir, verstanden…“, stimmte der Junge widerwillig zu und verließ den Kostümraum. „Oh man…“, seufzte ein Muntier in Rüstung. Sein Kumpel, der neben ihm positioniert war, schaute ihn verwundert an: „Was ist denn mit dir los, Mako?“ „Es ist so unglaublich langweilig hier einfach nur dumm herumzustehen und sonst nichts Weiteres zu tun…“, antwortete dieser. Doch gerade, als sein Freund ihm antworten wollte, vernahmen sie ein pfeifen. Angriffsbereist brachten sich die beiden Wachposten in Stellung, doch zu ihrem Glück und Gefallen, tauchte kein Eindringling auf. Im Gegenteil, vor ihnen erschien ein ziemlich heiß aussehendes Schlaporgirl in seiner menschlichen Form, das die beiden mit einem unwiderstehlichen Lächeln anblickte. Die beiden Soldaten glaubten, ihnen würden gleich die Augen herausfallen, so gut sah sie aus. Das Girl ihrerseits lief, mehr oder weniger geschickt, auf ihren hohen Absätzen an ihnen vorbei und ließ dabei ein Taschentuch fallen. „Huch…“, sagte sie und setzte ihren Weg fort, noch immer mit dem Gleichgewicht ringend. Natürlich waren die beiden Gentalmen vom aller feinsten und stritten sich deswegen erst einmal darum, wer von beiden denn das Taschentuch zu ihr zurückbringen durfte. Dies endete damit, dass das Stoffstück entzweit war und sie nun beide wie hypnotisierte Zombies hinter der Dame hinterherliefen, genauso wie alle anderen Wachen, die sich in näherer Umgebung befanden und sie gesehen hatten. ‚Super, jetzt muss ich nur noch in den Garten und Haruka finden…’, dachte sich Shuu mit einem Grinsen und kam aus seinem Versteck, um seinen Teil des Planes, hoffentlich mit Gelingen, zu erfüllen. Doch es erwies sich nicht als ganz so einfach, wie es sich der Koordinator anfangs erhofft hatte, denn der Schlossgarten war riesig und leider gab es auch mehr, als nur einen Weg und trotz des hell scheinenden Mondes, war es dennoch nicht so leicht, etwas zu erkennen. ‚Verdammt… wie soll ich sie hier denn nur rechtzeitig finden? Shona hätte mir sagen sollen, wo sie sich sonst immer aufhält und wie ich dorthin gelange…’, dachte er sich, als er verwirrt vor einer größeren Weggabelung stand und keinen blassen Schimmer hatte, welchen der beiden Pfade er nun folgen sollte. Doch da hörte er plötzlich etwas… ein Lachen? Konnte das Haruka sein? Entschlossen es herauszufinden, folgte er der Stimme nach links hin und kam schließlich auf einer relativ großen Blumenwiese aus, die wiederum bei einer Hecke auf der einen Seite endete. Auf ihr waren die verschiedensten Pflanzen zu finden und auch welche, die Shuu noch nie zuvor gesehen hatte. Und mitten drin, saß sie! „Wow… Shona hat wirklich ganze Arbeit geleistet…“, murmelte Haruka zu sich selbst, als sie sich auf dem Boden niederließ und sich die verschiedenen Blumenarten anschaute, „Aber meine Lieblingsblumen sind nicht dabei…“ „Interessant, was sind denn deine Lieblingsblumen?“, fragte plötzlich eine ihr unbekannte männliche Stimme hinter ihr. Erschrocken fuhr sie zu dieser herum, nur um daraufhin diesen Menschen vom Nachmittag zu finden, der es gewagt hatte, sie so herabwertend zu behandeln. „Wie bist du aus dem Kerker entkommen? Was willst du hier?“, fragte sie ihn schließlich mit festem, wütenden Blick. Nein, sie hatte keine Angst vor ihm und sie hatte auch nicht vor so schnell die Wachen zu rufen, denn sie würde schon mit ihm allein fertig werden. Außerdem wollte sie einige Antworten von ihm. Weshalb er hierher gekommen und wie es ihm überhaupt möglich gewesen war, diese Welt zu betreten. ‚Na super Shuu… und was jetzt? Sie glaubt noch immer, dass du nur ein Eindringling bist…’, ging es dem jungen Mann durch den Kopf, als ihm plötzlich eine Idee kam, woraufhin er laut zu ihr sprach: „Bitte verzeiht mein Verhalten vom Nachmittag, werte Prinzessin!“ Demütig machte er eine Verbeugung vor ihr, doch irgendwie schien Haruka dieses Verhalten seinerseits keineswegs zu beeindrucken: „Spar dir deine Schmeicheleien, darauf falle ich nicht herein. Beantworte endlich meine Fragen!“ ‚Na toll und was nun?’, ging es ihm durch den Kopf. „Wird’s bald“, unterbrach sie seine Gedanken mit zorniger und ungeduldiger Stimme. Grinsend fuhr sich der 17-Jährige daraufhin durchs Haar: „Ich schulde dir keine Antworten, Haruka. Aber wenn du so gerne deine Fragen beantwortet haben möchtest, dann musst du auch schon Meine beantworten!“ „Du wagst es…“, zischte sie zornig, die mit Wut gefüllten Augen nicht von ihm abwenden. Mit einem noch breiteren Grinsen, trat er nun auf sie zu. Auch wenn sie es nicht zugeben wollte, sein Gesichtsausdruck ließ doch ein gewisses Gefühl von Angst in ihr aufkeimen. „Wage es ja nicht noch näher zu kommen, bleib wo du bist!“, befahl sie ihm, doch er wäre nicht Shuu, wenn er ihrem Befehl nachkommen würde. Amüsiert über ihr Verhalten und über die Tatsache, dass sie trotz allem noch immer nicht nach irgendwelchen Wachen gerufen hatte, was ohnehin nichts genützt hätte, da sich in der Nähe keine mehr aufhielten, schritt er zielstrebig immer weiter auf sie zu. Und mit jedem Schritt, den er nun auf sie zuging, wich sie einen Weiteren zurück, bis sie schließlich mit ihrem Rücken an der großen, dichten Hecke stand und somit nicht mehr in der Lage war, ihm weiterhin auszuweichen. „Und was nun, Prinzesschen? Nun scheinst du ja nicht mehr vor mir fliehen zu können…“, er machte eine kurze Pause, bevor er sich dazu entschloss doch weiter zu sprechen, „… oder willst du das wohlmöglich gar nicht? Immerhin… hast du bist jetzt noch niemanden zu deiner Hilfe gerufen, nicht, dass es dir etwas nützen würde, da ohnehin niemand kommen würde…“ „W-was willst du von mir?“, schwer schluckend fragte sie ihn dies und versuchte dabei so gut es ging nicht verängstigt oder anderweitig schwach zu wirken. „Du brauchst doch keine Angst vor mir zu haben, Haruka!“, erwiderte er daraufhin leicht lachend, da ihn ihre Reaktion höchst amüsierte. Vorsichtig hob er seine rechte Hand an, um damit sanft ihre Wange zu berühren, während er mit der anderen die Rose in ihrem Haar lösen wollte: „Ich werde dir schon nichts antun, wie könnte ich auch… vertrau mir…“ „Nimm deine Finger von mir“, schrie sie ihn an und befreite ihren Kopf von seinen Händen. Langsam schritt sie etwas zur Seite, um von ihm wegzukommen und im rechten Moment davon zu laufen. Shuu allerdings erkannte ihr Vorhaben sofort und als sie gerade losgelaufen war, schaffte er es noch rechtzeitig, sie am Handgelenk zu packen und zu sich zurück zu ziehen. Ohne noch lange weiterhin darüber nachzudenken, wie er den Bann der blauen Rose am Besten brechen könnte, zog er das Mädchen zu sich zurück, in seine Arme, hob ihr Kinn an und versiegelte ihre Lippen mit den seinen. Mit einem breiten Lächeln erwiderte Haruka daraufhin seinen zärtlichen Kuss. ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ Und das war's mal wieder... juhu!! Also dafür, dass ich eine ziemlich Schreibblockade an einer Stelle hatte und ich die ganze Zeit über dachte: 'Das KP wird nur 2.ooo Wörter lang' ist es doch etwas länger geworden ^-^ Nicht wundern, 'die blaue Rose des Vegessens' habe ich mir aus Aladdin ausgeliehen, fand die passte da so schön rein... weil halt Rose und so... Kommis wäre supi, wie immer.... ^.~ *knuddel* Kapitel 11: Nefer, der junge Krieger ------------------------------------ Hallöchen ^-^ So, weiter geht's!! Endlich erfahrt ihr, was nach dem Kuss geschieht Viel Spaß beim Lesen.... Kapitel 11 – Nefer, der junge Krieger Plötzlich riss sie, geschockt über ihr eigenes Verhalten, die Augen wieder auf und begann, so gut es nun einmal ging, zu schreien. Durch diese starken Emotionen ihrerseits aktivierte sich mit einem Mal ihr saphirfarbener Kristall, der um ihren Hals hing, und löste dadurch eine gewaltige Druckwelle aus, die Shuu erfasste und in die dichte Hecke hinter seinem Rücken beförderte, wobei er schmerzerfüllt aufstöhnte. Noch immer vollkommen überwältigt von dem zuvor geschehenem, atmete das Mädchen hastig tief ein und aus, während sie ihre Augen nicht von ihrem Gegenüber abwandte, der sich mit einer Hand an seinen schmerzenden Rücken fasste. „Dort rüber, von dort kam der Schrei!“, hörte Shuu eine aufgebrachte Stimme befehlen, worauf mehrere Schrittlaute folgten, und ehe sich der Grünäugige versah, war er auch schon umzingelt von Wachen. „Prinzessin, ist mit Euch alles in Ordnung? Hat Euch dieser Mensch etwas angetan? … Wir haben seinen Freund eben auch wieder eingefangen“, berichtete einer der Wachenmänner, und Shuu erkannte an seiner Stimme, dass es derjenige war, der zuvor die Befehle erteilt hatte. „Nein, alles in Ordnung! Sperrt die beide einfach wieder ein und sorgt dafür, dass sie nicht wieder fliehen, verstanden?!“, erteilte Haruka den Befehl, woraufhin Shuu ergriffen und von der Wiese weggezerrt wurde. Was nun? Sollte er sich wehren? Hatte es denn überhaupt einen Sinn, immerhin hatte offensichtlich selbst sein Kuss den Bann der blauen Rose nicht brechen können… und was hatten sie bloß mit Masato angestellt? Was, wenn sie herausgefunden hatten, dass Shona es war, die sie befreit hatte, und sie nun deswegen ebenfalls einsperrten? Und was war nur mit den anderen geschehen? Waren sie auch schon gefasst worden oder waren sie noch auf freiem Fuße und auf der Flucht? So viele Gedanken und Fragen gingen dem jungen Mann in diesem Augenblick durch den Kopf und obwohl er auf keine einzige eine Antwort erhielt, stand eines jedoch für ihn fest: Er würde auf gar keinen Fall einfach das Handtuch werfen und aufgeben!! Entschlossen wehrte er sich mit aller Kraft gegen das Pokémon, das ihn festhielt, denn er wollte unbedingt zu Haruka, und er schaffte es sogar ihr wieder etwas näher zu kommen. „Haruka! Haruka, ich bin es, Shuu!“, versuchte er es nun wieder auf die gewöhnliche Weise, er versuchte auf ein einzureden, „Haruka, sieh mich an! Ich bin der Koordinator, der dich seit deinem ersten Pokémonwettbewerb begleitet hat, dein größter Rivale und einer deiner besten Freunde.“ Mit verwirrtem Blick schaute sie ihm plötzlich in seine smaragdfarbenen Augen, als würde sie irgendetwas darin suchen. Generell hatte sich ihr Blick auf einmal verändert, wie Shuu fand. Sie sah nun nicht mehr so kaltherzig aus und er konnte erkennen, dass sie ernsthaft versuchte, sich an ihn zu erinnern. Doch da wurde er wieder von dem Soldaten weggezerrt und dieses Mal hatte er keine Chance, sich dagegen zu wehren, doch er musste es irgendwie schaffen, dass sich Haruka wieder an ihn erinnerte. Und hier war seine Chance es endlich zu schaffen, doch viel Zeit blieb ihm nicht mehr, denn in wenigen Augenblicken würde er aus ihrem Blickfeld verschwunden sein, und ob er es noch einmal zu einem späteren Zeitpunkt schaffen würde, ihr ihre Vergangenheit zurückzugeben, wusste er nicht. Aber er wollte es auch nicht drauf ankommen lassen, er musste es hier und jetzt einfach fertig bringen. Also plapperte er einfach drauf los und erzählte alles Mögliche aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit, das ihm gerade so in den Sinn kam, in der Hoffnung, es würde etwas bringen, „Erinnere dich an unser erstes Treffen am Strand. Ich habe dich beleidigt, immer und immer wieder, wenn ich konnte. Habe dich als zweitklassige Koordinatorin bezeichnet, obwohl ich wusste, wie gut du eigentlich bist!“ Die ganze Zeit über starrte die Prinzessin den Gefangenen nur an, unfähig sich zu bewegen, nicht im Stande etwas zu sagen… sie stand einfach nur da und hörte seinen Worten zu, die ihr zwar etwas sagten, doch sie fand nichts in ihren Erinnerungen, das dazu gepasst hätte. Und obwohl er sah, wie sie reagierte, wollte er dennoch oder auch deswegen erst recht nicht schweigen oder aufhören, sich gegen das Fortschleppen zu wehren, bis es endgültig vorbei war: „Und damals, als wir den Wasserfall hinuntergefallen sind und du sagtest, die Issos hätten mich gerettet, aber du hast genauso mein Leben gerettet, denn du warst es, die mich über Wasser gehalten hatte, als ich bewusstlos war.“ Mit aller Kraft gelang es ihm ein weiteres Mal sich loszureißen und so rannte er auf das Mädchen zu und ergriff sie an ihre Schultern, ihr dabei die ganze Zeit über in die Augen schauend. „Haruka, sieh mich an! Schau mir in die Augen und versuch dich zu erinnern“, forderte er sie wieder mit sanfter Stimme auf, „Seit du allein reist, bin ich immer für dich da gewesen. Wenn du Kummer oder Sorgen hattest, du konntest mir immer alles anvertrauen, ich habe auf dich aufgepasst und beschützt, wie neulich beim Wettbewerb, als dich einer deiner Fans belästigt hatte… und willst du wissen, warum?“ Plötzlich veränderte sich Harukas Gesichtszüge und sie hielt sich unter Schmerzen ihren Kopf, von wo aus diese Qualen mit einem Mal kamen. „Wie kannst du es wagen, die Prinzessin zu berühren?! Ab in den Kerker mit ihm, schnell!“, ordnete der Oberbefehlshaber von ihnen wütend an, was zur Folge hatte, dass nun zwei der Wärter den jungen Mann ergriffen und gewaltsam von der Prinzessin wegzerrten, die sich noch immer ihren schmerzenden Kopf hielt. Nun hatte Shuu endgültig keine Möglichkeit mehr, sich zu befreien, denn die beiden Pokémon trugen ihn, so dass seine Füße nicht einmal mehr den Boden berührten. „Haruka! Haruka, hör dir bitte noch an, was ich zu sagen habe, es ist sehr wichtig! Ich…“, doch da verlor der Grünäugige das Bewusstsein, da ihm eines der Pokémon neben ihm einen kräftigen Hieb auf den Kopf versetzt hatte. „Eure Hoheit, ist alles in Ordnung?“, fragte plötzlich eine, bisher noch nicht da gewesene, Stimme, die ganz eindeutig ihrem Kindermädchen Guardevoir zuzuordnen war. Langsam wichen die Schmerzen wieder, weswegen die Gefragte leicht nickte. Doch Guardevoir war nicht allein gekommen, denn nun sprach auch ihr Mann zu den Wachen und seiner Frau: „Geht wieder auf eure Posten und sorgt dafür, dass so etwas nicht noch einmal passiert! Und du kümmerst dich bitte um die Prinzessin, ich werde auf Nefer warten.“ Nickend bestätigte das Psychopokémon diese Aufforderung, als ihr Gesprächspartner sich auch schon davon teleportierte. Mit einem sanften Lächeln wandte sie sich nun an das Mädchen und half ihr beim Aufstehen, da sie, nachdem Shuu sie losgelassen hatte, zusammengesackt war. Dankend nahm die 16-Jährige die Hilfe an und zusammen verließen sie den Garten. Stöhnend erwachte der junge Mann wieder und musste sich erst einmal seinen Kopf halten, denn dieser dröhnte nun ganz schön, was aber auch kein Wunder war. „Na? Auch wieder bei Bewusstsein?“, sprach ihn plötzlich eine Stimme links neben ihm an. Langsam öffnete er seine Augen und wand seinen Kopf zu der Person, die bei ihm war. Schnell bemerkte er, wo er war und musste aus diesem Grund enttäuscht seufzen, während er die Frage bejahte. „So wie du hier hereingebracht wurdest, gehe ich mal davon aus, dass du keinen Erfolg gehabt hast, oder?“, schlussfolgerte Masato nun, der leicht verärgert darüber war, dass er nun wieder im Kerker saß und das dieses Mal auch noch in ziemlich knapper Bekleidung. Shuu war sichtlich betrübt, als er schließlich dem Jüngeren alles erzählte, was vorgefallen war. Den Kuss hatte er natürlich ausgelassen, denn das war ja Privatsphäre und ging den Bruder seiner Rivalin überhaupt nichts an. Doch da fiel Shuu plötzlich etwas Wichtiges ein, über das er sich zuvor auch schon Gedanken gemacht hatte. Aber er konnte außer seinem jungen Freund ansonsten niemanden in dieser Zelle erblicken. Der 14-Jährige konnte sich natürlich sofort denken, nach was oder wem der Rivale seiner Schwester suchte und er konnte ihm sogar eine Antwort auf die noch nicht einmal ausgesprochene Frage geben. „Sie ist nicht hier! Damit sie nicht auch noch gefasst wird, habe ich ihr gesagt, dass sie sich verstecken soll“, flüsterte der Junge im Häschenkostüm dem Grünschopf zu, damit die Wachposten, die nun in dem Raum postiert waren, nichts von ihrer ‚Komplizin’ erfuhren. „Dann ist ja gut…“, flüsterte Shuu ebenfalls und lehnte sich geschafft an die Wand und schloss die Augen, um vielleicht noch etwas zu schlafen, denn so schnell würden sie ohnehin nicht wieder aus dieser Zelle kommen. Tatsächlich hatte es Shuu auch ziemlich schnell geschafft einzuschlafen, ebenso wie Masato, der sich neben ihn auf den Boden gelegt hatte. Jedoch währte ihr friedlicher Schlaf nicht lange, denn schon nach wenigen Minuten wurden die beiden dem Traumland auch schon wieder entrissen. Eilige Schritte waren zu vernehmen, die sich rasant dem Raum näherten, in dem sich die Zelle der beiden jungen Männer befand. Durch diese wurde schließlich Masato, der bisher nur gedöst hatte, aufgeweckt. Doch es waren keine trampelnden Klänge wie sie dies von Wächtern oder anderen Pokémon gewohnt waren; nein im Gegenteil, es hörte sich viel leichfüßiger an. Und mit jedem weiteren Auftritt, der näher kam, konnte der Gefangene auch immer deutlicher ein klackendes Geräusch wahrnehmen. Shuu hingegen war schon viel zu tief in seiner Traumwelt, als dass ein solch entfernter Lärm ihn aus seiner Ruhephase bringen konnte. Doch da wurde blitzartig die Kerkertür aufgeschoben, sodass diese schon scheppernd gegen die dahinter liegende Wand schlug. Somit blieb dem jungen Mann gar keine andere Möglichkeit mehr, als die Augen erschrocken aufzureißen und sich erstaunt umzuschauen. Allerdings war seine Sicht in dem dunklen Verlies nicht die Beste, und nachdem er so abrupt die Lider aufgeschlagen hatte erst Recht nicht. Verwirrt und sich fragend, was nun folgen würde, bekamen die beiden mit, wie ihre Zelltür geöffnet wurde, und kaum dass Shuu sich erhoben hatte, um sich eventuell erneut zu verteidigen, spürte er auch schon, wie sich ihm etwas in die Arme warf und stark zu schluchzen begann. Der 17-Jährige verfluchte die Nacht, denn damit fehlte in dieser Halle auch die letzte minimale Lichtquelle, ansonsten hätte er zumindest ansatzweise erkennen können, wer gerade vor ihm stand. Doch wenn er ehrlich war, brauchte er keine Helligkeit, um sie zu erkennen, denn auch so spürte er ganz deutlich, dass es sich bei dem Wesen in seinen Armen, nur um seine Haruka handeln konnte. Mehr als nur ein Stein fiel dem jungen Mann nun vom Herzen und den kurzen Moment nun genießen wollend, schloss er seine Prinzessin in seine Arme, wobei er ihr beruhigend über den Rücken strich. „Es tut mir so leid… es tut mir so unendlich leid…“, murmelte sie, während das Mädchen ihren Tränen freien Lauf ließ, „Was habe ich nur getan…“ „Shh… ist ja gut!“, wollte Shuu sie beruhigen und wiegte sie dabei etwas hin und her, „Es war nicht deine Schuld… und jetzt bist du ja wieder die Alte… nur das ist, was zählt!“ Auch dem Brillenträger liefen nun stumm kleine salzige Tröpfchen die Wangen hinunter. Er war so glücklich darüber, dass der Bann, der seiner großen Schwester die Erinnerungen genommen hatte, nun gelöst war. Vollkommene Erleichterung breitete sich in seinem Körper aus und ein glückliches Lächeln zierte sein Gesicht. Nachdem sich Haruka beruhigt und die drei zusammen das Verlies wieder verlassen hatten, ließ das Mädchen sogleich die Krankenschwester des Schlosses kommen, um Shuus Wunden zu behandeln, vor allem am Rücken wies seine Haut viele Kratzer auf. Während das Chaneira sich liebevoll um seinen Patienten kümmerte, fiel Haruka nun zum ersten Mal so richtig die Gestalt ihres Bruders auf, den sie zuvor im Keller auch schon umarmt und um Verzeihung gebeten hatte. Mit einem Mal begann sie lauthals zu lachen, was die übrigen Anwesenden im Raum doch ziemlich überraschte und erschrak. Mit einem sanften Lächeln blickte die Ärztin ihre Herrscherin an, als sie erleichtert feststellte: „Es tut gut, Euch wieder einmal lachen zu sehen, Prinzessin. Das haben alle im Schloss in den letzten Tagen und Jahren vollkommen vermisst. Wir haben uns schon Sorgen um Euch gemacht.“ Doch die Angesprochene bekam die Worte überhaupt nicht mit, denn der Grund für ihren Lachanfall hatte ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Als Shuu zu ihr und ihrem Bruder hinüber sah, wusste er genau, weshalb sie so sehr in Gelächter ausgebrochen war, weswegen auch er sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Der Jüngste der Runde empfand das Ganze als weniger amüsant, immerhin war er die Ursache dafür… oder besser gesagt seine Kleidung! „Dass ich das noch erleben darf“, kam es unter mehreren Lachern aus dem Mund der Brünetten, „wieso siehst du denn aus wie ein Schlapor?“ Knallrot und vollkommen peinlich berührt erwiderte das arme Opfer: „Frag doch deinen Märchenprinzen, der eine Ablenkung für deine Wachen brauchte, warum gerade ich diesen Fummel anziehen musste!“ Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, schnappte sich der Brillenträger im Bunnykostüm die Jacke seines Freundes, zog sich diese über und verließ das Zimmer, um sich seine eigentliche Kleidung zu holen und um das bisschen Stoff, das er im Augenblick trug, endlich los zu werden. Doch bis er den Raum erst einmal wiedergefunden hatte, brauchte es schon etwas Zeit. „Wie geht es dir jetzt?“, erkundigte sich die Koordinatorin bei ihrem Rivalen, wobei sie noch immer ziemlich besorgt klang und ein schlechtes Gewissen sie plagte. Die freundliche Krankenschwester war gerade eben zu Tür hinaus verschwunden und da Haruka es schon immer sehr unangenehm war, wenn in einem Raum absolute Stille herrschte, versuchte sie einfach irgendwie ein Gespräch mit ihrem besten Freund zu beginnen. Dieser bemerkte ihre Sorge natürlich sofort und wollte diese aus diesem Grund auch sofort hinfortwehen: „Ich fühl mich wieder vollkommen gesund, deine Schwester hat wirklich ganze Arbeit geleistet. Aber ich bin ganz schön fertig, immerhin ist es kein Zuckerschlecken dich zu retten… aber das weiß ich ja schon aus Erfahrung.“ Eigentlich war es sein Plan gewesen, sie damit etwas zum Lachen zu bringen, doch Haruka war im Moment nicht wirklich zum Lachen aufgelegt. Mit schuldbewusstem, traurigem Blick senkte sie die Augen, während sich erneut Tränen in diesen sammelten. „Verdammt, ich wollte doch nicht, dass sie schon wieder weint…“, ärgerte sich der Grünäugige in Gedanken und wollte sich schnell etwas einfallen lassen,, um sie davon abzuhalten, sich weiterhin so viele Gedanken zu machen. Doch da fiel ihm etwas sehr wichtiges ein… okay, vielleicht war im Augenblick nicht so relevant, aber dennoch hätte er auf seine nun kommende Frage gerne eine Antwort, denn für ihn persönlich war diese doch ziemlich bedeutsam: „Sag mal… wie kommt es eigentlich, dass du jetzt auf einmal nicht mehr unter dem Bann der blauen Rose stehst?“ Schlagartig wechselte die Farbe der Wangen des Mädchens in einen tiefen Rotton, während sie darüber nachdachte, ob sie ihm darauf ernsthaft eine Antwort geben sollte und wenn ja, wie sie dies am Besten tat. „Rosen!“, sprach sie plötzlich, doch Shuu konnte dieses Wort in keinster Weise in Verbindung mit einer Antwort auf seine Frage bringen: „Rosen?“ Glücklich lächelnd blickte Haruka zu Boden, um seinem Blick auszuweichen, während sie dies erklärte: „Du hattest mich doch gefragt, welche meine Lieblingsblumen sind, die in dem Garten fehlen, und die Antwort ist: Rosen!“ „Okay…“, brachte er hervor und wusste noch immer keinen Reim darauf, geschweige denn wie sie nun auf diese Frage vom frühen Abend kam, „Und das hat jetzt was mit meiner Frage zu tun?“ Der junge Mann konnte deutlich erkennen, wie ihr Rotschimmer auf den Wangen immer intensiver wurde, als sie auch schließlich darauf erwiderte: „Nachdem du… du weißt schon was… auf jeden Fall war ich danach ziemlich verwirrt und begann tatsächlich selbst, krampfhaft gegen den Bann der blauen Rose anzukämpfen. Suchte nach Artworten für dein ganzes Verhalten und auch nach Erinnerungen… ich hatte das Gefühl, dass es irgendwo etwas geben musste, auch wenn ich keine Erinnerungen hatte und irgendwann begann mein Kopf dann höllisch zu schmerzen.“ Während sie ihm die ganze Zeit über die Geschehnisse aus ihrer Sicht schilderte, lag er in seinem Bett und versuchte ihr immer wieder in die Augen zu schauen. Doch Haruka schmerzten die Gedanken daran noch immer, dass sie doch tatsächlich ihren eigenen Bruder nicht wieder erkannte hatte… und ihn! Trotz dessen, dass sie neben ihm auf seinem Bett saß und es so eigentlich ein Leichtes für ihn sein sollte, einen Blick in ihre Augen zu erhaschen, so wandte sie sich immer wieder ab und vermied krampfhaft den Blickkontakt mit ihm. „Nachdem dich die Wachmänner weggebracht hatten, wollte ich zusammen mit meinem Kindermädchen Miraya zurück in mein Zimmer gehen, um mich auszuruhen. Doch dann… dann sah ich plötzlich diese Rose vor meinen Füßen liegen! Es war eine von deinen Rosen!! Auf einmal kamen mir die Tränen und ich wusste einfach nicht, warum… ich konnte es mir nicht erklären… Immer wieder murmelte ich fassungslos die Worte: ‚Eine rote Rose!’ vor mich hin… und mit einem Mal kamen all meine Erinnerungen wieder zurück und nun wusste ich auch, woher diese Tränen kamen. Danach bin ich so schnell wie möglich zu dir und Masato gerannt und den Rest weißt du ja“, beendete sie ihren Bericht, wobei ihr inzwischen schon wieder die Tränen die Wangen herunter liefen, „Wie konnte ich nur? Wegen mir… wegen mir seid ihr beiden im Verlies gelandet; wegen mir wurdest du so sehr verletzt… erst das mit der Hecke und dann der Schlag der Wachen…… ich…“ „Haruka, hör bitte auf zu weinen, ja?!“, versuchte er sie erneut zu trösten, wobei er sich aus seiner waagerechten Position erhoben und seine Arme um sie schlang, „Beruhig dich wieder und vergiss einfach, was in dieser Hinsicht geschehen ist, okay? Wir sind alle sehr froh, dass du wieder die Alte bist und dir auch ansonsten nichts zugestoßen ist. Wir… warte, was ist mit den anderen?“ Schlagartig fiel ihm wieder ein, dass er ja überhaupt nicht allein mit Masato in diese Welt gekommen war. Doch was war aus ihren Freunden geworden? Sie hatten bis jetzt noch keinen Kontakt zu ihnen aufnehmen können, und auch sie hatten sich noch nicht bei den beiden Jungen gemeldet. Wurde nicht jemand damit beauftragt, sie ebenfalls zu fangen und zum Palast zu bringen? Wenn Shuu sich recht entsann schon! Doch was war in diesem Moment mit ihnen? Ehe er sich jedoch weiterhin Gedanken darüber machen konnte, ob ihre Freunde nun den Truppen entkommen konnten oder nicht, wurde seine Frage auch schon von der nun nicht mehr weinenden Koordinatorin beantwortet: „Sie werden bald hier sein, denke ich… Nefer kommt nie nach Mitternacht zurück und ich bin mir sicher, dass es den anderen gut gehen wird! … Wer ist eigentlich noch mit dir und Masato hierher gekommen?“ Gerade als der Gefragte antworten wollte, vernahmen die beiden von der Zimmertür aus ein Klopfen und nachdem Haruka dem davor Stehenden mit ihren Worten den Einlass gewährte, öffnete sich sogleich die Tür und das Kindermädchen kam dahinter zum Vorschein. „Oh… verzeiht Prinzessin, sollte ich Euch und Euren Freund stören, doch… Ihr batet mich darum, Euch zu benachrichtigen, sollte Nefer zurückkehren. Er ist soeben eingetroffen, zusammen mit Euren anderen Freunden. Euer Bruder hat sich bereits auf den Weg in den Thronsaal begeben“, sprach Miraya, verneigte sich kurz und schloss die Tür anschließend wieder. Erst nach den Worten des Guardevoirs bemerkten die beiden Koordinatoren, in welcher Position sie sich befanden, was sie beide erröten ließ. Haruka wunderte es nun überhaupt nicht mehr, dass ihre Amme bei diesem Anblick dachte, dass sie die beiden eventuell gerade stören würde. Schnell löste Shuu die Umarmung. Mit noch immer geröteten Wangen räusperte er sich kurz, bevor er seine Bettdecke beiseite schlug und sich ebenfalls, wie Haruka auch schon zuvor, erhob. Zusammen machten sie sich nun auf den Weg in den Thronsaal. „Lasst uns endlich frei, verdammt noch mal! Ihr traut euch wohl nicht, gegen mich und meine Pokémon in einem fairen Kampf anzutreten, was?“, war Satoshis Gebrüll in der gesamten Halle zu vernehmen. Er war wütend, ziemlich wütend! Immerhin hatte man ihn und seine Freunde ohne triftigen Grund und das auch noch ohne fairen Kampf einfach so mit seltsamen rötlichen Lichtseilen gefesselt und im Palast schließlich auf den Boden geworfen. Auch sein treues Pikachu stimmte ihm zu und versuchte seinerseits ebenfalls auf den Jungen einzureden. Rasend vor Wut hatte sich der Trainer schließlich erhoben und hätte dem kleinen Jungen, der sie hierher gebracht hatte, am liebsten eine Lektion erteilt. Doch dies war ihm im Augenblick leider nicht möglich. Seine Freunde hingegen regten sich nicht so sehr auf wie Satoshi, denn ihnen wurde schon vorher gesagt, dass der Zutritt in diese Welt für Menschen verboten war. Doch was tat dann dieser Junge hier? Und warum warf er ihnen vor, sie seien Eindringlinge, wenn er doch genauso ein Mensch war wie sie selbst? „Satoshi, bitte beruhige dich und mach es nicht noch schlimmer!“, versuchte Kasumi ihren Freund zur Vernunft zu bringen, der sich auf ihre Bitte hin und ihr zuliebe wieder neben sie auf den Boden setzte und darauf wartete, was nun mit ihnen geschehen würde. „Du bist doch auch ein Mensch, oder? Warum nimmst du uns gefangen und wirfst uns vor, wir seien in diese Welt eingedrungen. Wärst du dann nicht auch ein Eindringling?“, versuchte nun Shigeru mit ruhiger Stimme von ihm zu erfahren. Doch auf seine Reaktion hin erhielt er eine alles andere als ruhige Antwort. Aufgebracht sprang der 12-Jährige von seinem Sitzplatz auf den Treppenstufen vor dem Thron auf und erwiderte mit zorniger Stimme: „Ihr seid hier die Eindringlinge, ihr kommt nicht aus dieser Welt. Ich hingegen bin schon seit meiner Geburt hier!“ „Warum schreist du denn so, Nefer?“, wollte nun eine verwirrte, weibliche Stimme von ihm wissen, und als sich alle zur rechten Flügeltür wandten, erblickten sie niemand anderen als Haruka, die in ein wunderschönes und elegantes Gewand gekleidet war. Dicht hinter ihr konnten sie Shuu sehen, der alles aus sicherer Entfernung mitverfolgte, denn für noch einen Kampf heute Abend hatte er weiß Gott nicht die Nerven und auch nicht die Kraft. „Entschuldige bitte, Harumi!“, bedauerte der Junge seinen Wutausbruch und blickte entschuldigend und beschämt zu Boden. Doch die junge Frau war nachsichtig mit ihm, immerhin hatte auch sie es schon mitbekommen, dass er Fremdlinge in diesem Reich nicht duldete, sofern sie nicht aus einem anderen Reich dieser Welt stammten. Mit einem Lächeln ging sie auf ihn zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter: „Schon in Ordnung. Aber jetzt lass bitte meine Freunde frei! Sie sind nicht bösartig und sind auch nur wegen mir in diese Welt gekommen. Also bitte sei nett und vergib ihnen, okay?“ „Jawohl!“, stimmte er murmelnd zu und löste mit einem Schnipsen seiner Finger die Fesseln von den vier Gefangenen in Luft auf. „Vielen Dank, Haruka! Sag, wie geht es dir? Wie es aussieht, scheint dir ja nichts zugestoßen zu sein“, stellte Kasumi freudig fest, als sie sich von Satoshi aufhelfen ließ. Doch ehe Haruka überhaupt nur zu einer Antwort ansetzten konnte, wurde sie auch schon halb zu Boden gerissen, denn jemand hatte sich ihr um den Hals geworfen und drückte sie nun ganz fest an sich. „Ich bin ja so froh, dass dir nichts zugestoßen ist… ich hatte schon Angst, dich nie wieder zu sehen…“, schluchzte das Mädchen in ihren Armen. Haruka hatte sie noch nicht gesehen, aber das brauchte sie nun auch nicht mehr, um zu wissen, dass es sich um ihre Cousine Midori handelte, die gerade dieses Riesentheater veranstaltete. Doch sie war glücklich, dass sich all ihre Freunde offensichtlich große Sorgen gemacht hatten. „Ich freue mich, dich wieder zu sehen… aber wie bist du mit den anderen hierher gekommen? Warst du auch in Alabastia?“, versuchte Haruka nun etwas das Thema zu wechseln, denn sie wusste, dass ihr Bruder Satoshi und Kasumi aus Kanto geholt haben musste, vielleicht auch noch Shigeru; aber wie ihre Cousine zu ihnen gestoßen sein könnte, war ihr ein Rätsel. „Ich bin mit Shigeru, er ist übrigens mein Freund, zusammen in den Bergen gewesen, als Masato und die anderen auf uns… sagen wir mal, herabregneten“, gab die Gefragte lachend die Antwort und schaute ihre Cousine nun vollkommen fröhlich an. „Wirklich, das freut mich für euch beide… aber wie…“, doch weiter kam die Prinzessin nicht, denn eine sich nun dem Saal nähernde Stimme unterbrach sie: „Hier ist der Thronsaal, Masato!“ Es war die Stimme von Shona, die kurz darauf mit dem eben genannten jungen Trainer die Halle betrat. Als das kleine Evoli seine Prinzessin und deren Freunde entdeckte, musste sie natürlich gleich alles verraten: „Masato hat es doch tatsächlich geschafft, sich in den Garten zu verirren.“ „Wirklich?“, fragte seine Schwester noch einmal lachend nach, doch dieser ging gar nicht weiter auf dieses Thema ein. „Wie dem auch sei, dann wären wir ja jetzt alle wieder komplett“, stellte Shuu fest, da auch er dieses Geschehen nicht weiter vertiefen wollte, und lehnte sich lässig gegen den Türrahmen, während er seinen Blick durch die Runde schweifen ließ. „Hallo, Leute! Schön, dass es euch gut geht…“, begrüßte der 14-Jährige seine nun ebenfalls eingetroffenen Freunde, als sein Rundblick bei dem unbekannten Jungen hängen blieb, „Huch, noch ein Mensch?“ „Ach ja, ihr kennt euch ja alle noch gar nicht richtig. Also, das kleine Evoli neben Masato heißt Shona und sie ist meine beste Freundin. Und er hier, das hier ist Nefer. Er ist der einzige noch verbliebene Mensch hier in Pokétopia!“, stellte Haruka den Jungen neben sich vor, der die Leute im Saal allerdings nicht anblickte, sondern seine Augen zum Boden hin gesenkt hielt, als die 16-Jährige ihm nun ihre Freunde vorstellen wollte, „Und das hier sind meine besten Freunde. Kasumi!“ – „Hallo!“ – „Satoshi und sein bester Freund, Pikachu.“ – „Hi!“ – „Pika!“ – „Shigeru, der Pokémonforscher.“ „Angenehm!“ – „Meine Cousine Midori und mein Rivale und Freund Shuu.“ – „Hallöchen!“ - „Tag!“ – „Und schließlich mein Bruder Masato!“ „Hallo! Freut mich dich kennen zu lernen. Ich bin mir sicher, dass wir uns gut verstehen werden, nachdem nun alles geklärt ist“, freundschaftlich ging der Ältere der beiden Jungen auf ihn zu und reichte ihm seine Hand dar. Doch der kleine Krieger schien nicht sonderlich interessiert, geschweige denn begeistert zu davon sein. Nicht einmal wütend, sondern viel mehr niedergeschlagen wies er Masatos Freundschaftsangebot zurück und verließ mit eiligen Schritten den Raum. Sich nun am Kopf kratzend schaute Masato, sowie auch alle anderen, zur Tür hin, durch die der 12-Jährige soeben verschwunden war: „Habe ich irgendetwas falsches gesagt oder getan?“ Etwas besorgt warf Haruka einen Blick zu Shona, die diesen mit genau dem gleichen Ausdruck erwiderte. „Ich werde mal nach ihm sehen. Shona, könntest du meinen Freunden bitte ihre Zimmer zeigen?“, bat die Koordinatorin ihre beste Freundin und eilte anschließend ebenfalls durch die Tür, durch die auch Nefer kurz zuvor verschwunden war. „Ähm… ja… also Zimmer haben wir genügend. Die Frage ist nur, wie wollt ihr euch aufteilen?“, wollte Shona über die Verteilung aufgeklärt werden. Darauf schien Satoshi irgendwie gewartet zu haben, zumindest zierte sein Gesicht auf einmal ein ziemlich breites Grinsen, als er sich an seinen Kindheitsfreund wandte: „Du willst dir doch sicherlich einen Raum mit deiner Freundin teilen, nicht wahr, Shigeru?“ „Mal sehen…“, erwiderte der Braunhaarige und versuchte, leicht desinteressiert zu wirken, auch wenn für ihn schon von Anfang an feststand, dass er sich mit seiner Freundin ein Zimmer teilen würde. Noch immer grinsend ging der angehende Pokémon-Meister auf Kasumi zu und legte um diese seinen Arm: „Wie dem auch sei, ich werde mir auf jeden Fall mit meiner Freundin ein Zimmer teilen!“ „Aber Satoshi…“, die junge Wasserpokémontrainerin lief etwas rot um die Nasenspitze an, da es ihr doch etwas peinlich war, dass er ihre Beziehung ihren Freunden so mitteilen musste. Doch diesem machte es überhaupt nichts aus, im Gegenteil, er war sogar ziemlich stolz darauf. Strahlend ging das noch verbliebene Mädchen auf die beiden zu, um ihnen zu gratulieren, während Masato und Shigeru irgendwelche Worte murmelten, die in etwa so klangen wie: „Endlich!“, und „Wurde auch Zeit!“ „Dann würde ich mal sagen, dass wir nur noch zwei weitere Zimmer für euch benötigen“, meinte Shona zwinkernd und tapste mit einem Lachen in Richtung Shuu, hinter dem der lange Gang lag, der zu den Gästezimmern führte, „Kommt, ich bringe euch auf eure Zimmer. Ihr seid doch sicherlich ziemlich erschöpft und es ist schon spät, außerdem müsst ihr morgen Abend fit sein, denn da findet ein Ball zu Ehren der Prinzessin statt. Das wird mit Sicherheit ziemlich lustig, wenn ihr da auftaucht, und Haru würde es auch sehr viel bedeuten…“ Somit begleiteten die Freunde aus der anderen Dimension das kleine Evoli und ließen sich von diesem ihre Unterkünfte zeigen. Zwar war es wahr, dass sie alle ziemlich fertig waren, doch so wirklich schlafen gehen wollte noch niemand von ihnen, nicht so lange sie nicht wussten, was eigentlich geschehen war. Also trafen sie sich alle bei Satoshi und Kasumi im Zimmer, nachdem sie ihre Räume zugewiesen bekommen hatten, um sich auszutauschen. „Ich werd mich dann mal aufs Ohr hauen, Masato kann euch ja alles erzählen… also bis morgen dann“, damit verabschiedete sich der Koordinator bei seinen Freunden und verließ anschließend das Zimmer, gefolgt von dem kleinen Pokémon, das Shuu noch begleiten und danach selbst ins Körbchen gehen wollte. „Tja, und dann kam Haruka plötzlich hinunter in den Kerker und hat uns freigelassen. Aber wie der Bann der blauen Rose nun gebrochen werden konnte, hat mir nur Shona erzählt, ich wollte Haruka selbst nicht danach fragen“, beendete Masato die Erzählung von den Geschehnissen des Tages und blickte anschließend sehr interessiert in die Runde. „Und was ist euch so alles zugestoßen?“ „Wir haben eigentlich so ziemlich den ganzen Tag damit verbracht, vor irgendwelchen Pokémontruppen zu flüchten. Ich konnte mich zusammen mit Midori hinter einem Wasserfall in Sicherheit bringen, aber Fehlanzeige… Nefer hatte uns auch irgendwann gefunden. Ich kann mit gut vorstellen, dass auch er irgendwelche besonderen Kräfte besitzt, wenn man allein mal an diese seltsamen Fesseln denkt“, berichtete Shigeru das Geschehen vom vergangenem Tag. Wenn Satoshi so über die Worte seines Kindheitsfreundes nachdachte, konnte er seine Vermutung nur bestätigen: „Hm… wenn ich so darüber nachdenke, könnte es schon stimmen, was du sagst… würde zumindest einiges erklären…“ „Was denn? Was würde es erklären?“, wollte nun die Brünette neugierig in Erfahrung bringen, denn auch sie wusste noch nicht, was bei ihren Freunden so geschehen war und wie sie es nun endlich geschafften hatten doch noch zueinander zu finden. Doch anstelle des Trainers antwortete nun seine rothaarige Freundin: „Wir beide hingen an der Klippe und drohten abzustürzen, was dann auch geschah, weil so ein Soldat seinen Knochenbumerang nach uns geworfen hatte. Wir dachten schon, dass alles aus sei, doch dann schwebten wir auf einmal in der Luft und die Klippen hinauf, bis wir vor diesem Nefer auf dem Boden landeten…“ „Wenn ich mich noch recht erinnere, dann glühte irgendetwas unter seinem Oberteil rötlich… hm… was das wohl gewesen sein mag…“ Angestrengt dachte der Trainer aus Alabastia an den Moment zurück, als er wieder festen Boden unter den Füßen gehabt hatte. „Auf alle Fälle muss er irgendwelche speziellen Fähigkeiten haben, denn anders wären wir nie wieder oben angekommen, und ein Psychopokémon war nicht bei ihnen, nur Boden- und Gesteinstypen!“ Stille kehrte in den Raum ein und alle nutzten diese, um sich an die verrücktesten Geschehnisse zurück zu erinnern, die sie in dieser kurzen Zeit, in der sie erst in dieser Welt waren, erlebt hatten. Doch Midori blieb nicht lange mit ihren Gedanken dabei, denn es gab etwas anderes, viel interessanteres, das sie in Erfahrung bringen wollte: „Sagt mal… wie seid ihr beiden denn nun genau zusammen gekommen? Wer von euch beiden hat nun endlich den ersten Schritt gemacht?“ „Sag mal, Shona…“, begann Shuu das kleine Fuchspokémon zu fragen, nachdem sie einige Schritte das Zimmer, in dem ihre Freunde sich befanden, hinter sich gelassen hatten, „Wer ist dieser kleine Junge? … Wie kommt dieser Nefer hier her und was mich noch viel mehr interessiert, woher kennt er Haruka?“ „Wie Haru schon gesagt hat, Nefer ist der einzige Mensch hier in Pokétopia… alle anderen wurden damals in eure Dimension gebracht!“, erläuterte sie dieses Phänomen. „Ja schon, aber… seit das damals passiert ist, sind doch über 3000 Jahre vergangen… ich verstehe einfach nicht, wie er seit damals überlebt haben kann“, Shuu war verwirrt, was man ihm auch deutlich ansehen konnte. Zwar wollte er sie nun nicht mit seinen Fragen nerven, aber Antworten hätte er dennoch gerne. Doch bevor er selbst die restliche Nacht wach in seinem Bett verbrachte, um nach einer plausiblen Erklärung zu suchen, entschied er sich doch lieber dazu, sich an das kleine Pokémon zu wenden und hoffte, dass Shona ihm auch Antworten liefern konnte. „3586 Jahre, um genau zu sein!“, korrigierte sie ihn mit ernstem Blick, als sie zusammen sein Zimmer betraten, denn nun würde sie ihn nicht einfach so verlassen können. Mit einem gekonnten Sprung platzierte sich das Evoli auf das weiche Bett, auf dem nun auch der Koordinator Platz nahm: „Wie ist das alles nur möglich? Du kanntest Harumi auch schon… wieso seid ihr alle nach so langer Zeit noch am Leben… und offensichtlich kaum gealtert, denn sonst müsste Nefer um einiges älter sein als zwölf!“ „In eurer Welt mögen seitdem über 3500 Jahre vergangen sein… aber in unserer waren es gerade einmal 153 Jahre! 153 Jahren, in denen wir nichts anderes getan haben als zu warten. Darauf zu warten, dass unsere Prinzessin endlich wieder zurückkehren würde.“ Shona war glücklich und erleichtert, das konnte Shuu merken, aber dennoch war seine Frage damit noch immer nicht beantwortet, was ihn etwas nervte, denn er wollte immer sofort eine vernünftige Antwort auf eine gestellte Frage haben und nicht viel Drumherumgerede. Shona bemerkte dies auch an seiner Mimik und fuhr deswegen schleunigst fort: „Wir hatten alle den Wunsch, noch zu leben, wenn unsere Prinzessin zu uns zurückkommt, und so hat die Göttin Sima uns Pokémon diesen Wunsch erfüllt. Sie stoppte die Lebenszeit der Pokémon, bis zu dem Tag, an dem die Herrscherin wieder bei uns sein würde, sprich bis vor einigen Tagen. … Ich weiß, was du dich jetzt fragst: ‚Nefer ist doch kein Pokémon!’ Damit hast du Recht, aber er ist ein Kristallträger, wie Haru und unsere frühere Herrscherin, und somit kann Sima auch Einfluss auf sein Leben nehmen, auch wenn er kein Pokémon ist. Auch seine Zeit stoppte sie. Er mag zwar inzwischen 165 Jahre gelebt haben, aber er ist trotzdem noch immer das 12-jährige Kind von damals…“ „Und woher kennt er nun Haruka?“, Shuus Wissensdurst schien unlöschbar zu sein. Je mehr Shona von der Vergangenheit und dieser Welt erzählte, desto mehr Fragen stellten sich ihm. Doch dem Pokémon schien dies nichts auszumachen, denn sie lächelte nun bei der folgenden Erzählung: „Nefer ist nicht Harumis leiblicher Bruder, er ist nicht der Prinz des Reiches, aber trotzdem… trotzdem wollte sie es nie hören und verbat jedem, in ihrer Gegenwart davon zu sprechen, obwohl sie es wusste… … Harumi wuchs als Einzelkind auf und blieb auch allein, sie war immer sehr einsam, weil sie auch nicht nach draußen zum Spielen gehen durfte. Doch eines Tages fand ihre Mutter, Königin Isara, ein kleines Baby vor dem Palast. Sie nahm es auf und erzog es wie ihren eigenen Sohn. Und plötzlich war auch Harumis Leben mit Glück erfüllt und mit Freude und Stolz, denn sie hatte von da an eine Aufgabe und eine große Verantwortung, wie sie fand. Obwohl sie nicht blutsverwandt waren, waren die beiden dennoch Geschwister und unzertrennlich gewesen.“ „Aber warum war Harumi denn einsam, wenn sie dich hatte? Oder lebtest du damals noch nicht bei ihr?“, der junge Mann konnte es sich nicht anders erklären, denn nur wenn Shona noch nicht bei ihr gewesen war, würde diese Geschichte einen Sinn ergeben. „Du hast Recht, ich bin damals noch nicht bei ihr gewesen… Nefer kam ins Schloss, als sie vier Jahre alt gewesen war, mich hat sie erst kennen gelernt, als sie bereits zehn war. Sie hat mich aufgelesen und für mich gesorgt… wir wurden schnell die besten Freundinnen und ich hatte mir damals geschworen, alles für sie zu tun, damit sie glücklich wird… das war und bin ich ihr schuldig.“ Das braune Pokémon erinnerte sich noch sehr gut an diesen Tag, als wenn es der Gestrige gewesen wäre, und auch die darauf folgenden Jahre zogen in ihren Gedanken vorbei, bis schließlich zu ihrer Trennung. Shuu bemerkte sehr wohl, dass seiner kleinen neuen Freundin diese Erinnerungen etwas schmerzten, weswegen er schnell versuchte das Thema zu wechseln: „Und gibt es noch weitere Kristallträger? Und warum haben Menschen überhaupt solche mächtigen Edelsteine erhalten? Wer hat sie ihnen gegeben?“ Sein Plan schien aufzugehen, zumindest wie er es empfand, denn das Pokémon wurde nun wieder von der zum Teil traurigen Vergangenheit abgelenkt: „Früher existierten noch weitere in Pokétopia… aber heute sind Nefer und Haru die Einzigen. Die Kristalle sind von der Kristallgöttin erschaffen worden, sie beinhalten einen Teil ihrer eigenen Kräfte. Wie viele es gibt und wer in den Besitz eines solchen Kristalls gelangt, kann keiner sagen. Aber man erzählt sich, dass sie aus den Herzeigenschaften ihrer Besitzer entstehen und deswegen an sie gekoppelt sind; einen Teil ihrer Kräfte haben sie durch die Göttin erhalten, aber welche Mächte ein Kristall wirklich enthält, kommt auf seinen Besitzer an.“ „Also ist Nefer praktisch durch sich selbst unsterblich geworden?“, hakte der Grünäugige noch einmal nach, doch seine Nachfrage wurde mit einen Kopfschütteln verneint: „Zu so etwas ist nicht einmal der stärkste Herzenswunsch im Stande… Wie schon gesagt, ist es selbst der Göttin untersagt, sich in die Schicksale der Menschen einzumischen und sie durch ihre Mächte zu beeinflussen, aber… durch einen Kristall besteht eine gewisse Verbindung zwischen dem Träger und der Göttin und somit kann sie etwas Einfluss auf die Besitzer nehmen, wenn auch nur minimal… so heißt es zumindest. Niemand hat die Kristallgöttin jemals gesehen. Damals, als sie uns mitteilte, dass sie uns unseren Wunsch erfüllen würde, sprach sie über Telepathie zu uns.“ Gerade war Shuu im Stande, noch weitere Fragen zu stellen, doch Shona blockte diese nun vollständig ab: „Geh lieber schlafen, Shuu! Du hast heute schon so viel für uns getan und so viel erlebt, du musst doch müde sein. Außerdem ist morgen Abend die Party, also schlafe jetzt lieber und sei morgen fit, denn du wirst mit der Prinzessin den Ball mit einem Tanz eröffnen müssen.“ Mit einem breiten Grinsen im Gesicht zwinkerte sie ihm zu, was dem Koordinator eine neue Gesichtsfarbe einbrachte, ein hübsches rot. „Wo-woher weißt du denn… dass sie gerade m-mich auswählen wird?“, kam es stotternd über seine Lippen, da er sich doch etwas überrumpelt fühlte. „Ich habe niemals gesagt, dass sie dich auswählen wird… aber ich weiß, dass ihr beide den Ball eröffnen werdet! Bis morgen früh dann, ich bin mir sicher, dass Miraya euch alle zum Frühstück aus den Betten werfen wird, also genieß lieber jede Minute Schlaf, die du noch bekommen kannst“, mit diesem gut gemeinten Rat tapste Shona anschließend aus dem Raum, hinüber in ihren eigenen bzw. den, den sie sich mit ihrer Haru teilte, „Es ist erstaunlich… du bist ihm so ähnlich…“ Kapitel 12: Ein Ball mit ungewöhnlichen Bildern ----------------------------------------------- Hallöchen ^__^ So, endlich hatte ich mal wieder genug Zeit, um etwas zu schreiben und natürlich habe ich da sofort das nächste KP von SnLw! getippt.... Hoffe, es gefällt euch und ihr habt Spaß am Lesen.... Kapitel 12 – Ein Ball mit ungewöhnlichen Bildern „Nefer?… Darf ich mich zu dir setzen?“, fragte Haruka mit einem leichten Lächeln, als sie sich dem Jungen näherte. Dieser mied sichtlich den Blickkontakt zu ihr, nickte jedoch zum Einverständnis, woraufhin sich das Mädchen neben ihm niederließ. Mit besorgten Augen blickte sie den kleinen Krieger zu ihrer Linken an, der sie noch immer nicht anschaute. „Nefer…? Bist du vielleicht irgendwie wütend auf mich?“, wollte die Blauäugige nach einiger Zeit des Schweigens von ihm erfahren, doch er schüttelte nur den Kopf. Und da er nicht den Eindruck erweckte, ihr von sich aus zu erzählen, was ihn bedrückte, fragte sie einfach weiter nach: „Ist es wegen Masato? Bist du vielleicht wütend auf ihn, weil er ja mein leiblicher Bruder ist?“ Wieder verneinte der Zwölfjährige ihre Frage mit einem Kopfschütteln. „Bitte Nefer, sag mir, was dich bedrückt! Wovor hast du Angst?“ „Es… es ist… ich…“, stotterte der Junge und wandte seinen gesenkten Kopf nun in ihre Richtung, bevor er schließlich ihre Frage beantwortete: „… ja, es stimmt das Masato nun dein leiblicher Bruder ist,… aber das ist es nicht, was mich so bedrückt. Weißt du… ich habe so lange darauf gewartet, dass du endlich zu uns zurückkehren und dann alles wie früher sein würde. Aber jetzt… jetzt sind die anderen hier, um dich wieder zurück in die andere Welt mitzunehmen… und du… du wirst sicherlich… einfach… einfach mit ihnen gehen. Ich habe einfach Angst, dass du wieder von hier fortgehen und uns alle vergessen wirst… mich vergessen wirst! Du bist die einzige Familie, die ich jemals hatte und ich habe Angst davor, wieder alleingelassen zu werden… ohne dich bin ich doch ein Nichts!“ Fest kniff Nefer seine Augen zusammen, in der Hoffnung, so die aufkommenden Tränen und die schmerzvolle Vorstellung des Alleinseins unterdrücken zu können. Doch so recht gelang es ihm nicht, so sehr er es auch versuchte. Doch auf einmal spürte er, wie sich ein Arm um seine Schultern legte und seinen Körper etwas dichter an den des Mädchens heranzog. „Du bist kein ‚Nichts’, Nefer! Wie kommst du denn auch nur auf diesen Gedanken? Ich kann mich zwar nicht an früher erinnern, aber durch diese wenigen Tagen, die ich dich nun schon kenne, kann ich sagen, dass du ein sehr mutiger und aufrichtiger junger Krieger bist, der alles für sein Reich tun würde. Ich bin sehr froh, dich kennen gelernt zu haben und in diesen wenigen Tagen bist du mir schon sehr ans Herz gewachsen! Es stimmt, dass meine Freunde gekommen sind, um mich mit nach Hause zu nehmen und ich kann deine Sorgen voll und ganz nachvollziehen, aber… aber bitte versuch auch, mich zu verstehen! Ich habe keinerlei Erinnerungen an mein früheres Leben, und hätte Shona mich nicht hierher geholt, hätte ich auch niemals davon erfahren. Fakt ist… diese Welt ist inzwischen nicht mehr mein Zuhause und ich bin sicherlich auch nicht mehr das Mädchen von damals! Ich habe Eltern in der anderen Welt, die ich nicht einfach zurücklassen kann… ebenso wenig wie meine Freunde und meine Pokémon, die noch bei meinen Eltern sind.“ „Galagladi wird es nicht erlauben, dass sie dich mit sich zurücknehmen und alles tun, um es zu verhindern!“, erwiderte der Rotäugige niedergeschlagen. Doch Haruka war dies vollkommen bewusst: „Ich weiß… aber trotzdem werde ich es versuchen, egal wie… und ich bitte dich, es keinem zu erzählen, und wenn du möchtest, kannst du uns begleiten. Ich bin sicher, meine Eltern werde nichts dagegen haben, wenn du bei uns wohnst. Du könntest ein Pokémon von Professor Odamaki bekommen und ein Trainer oder Koordinator werden. Dann könntest du mit mir, den anderen oder allein durch unsere Welt reisen, dir die einzelnen Regionen anschauen und wie ein ganz gewöhnlicher Junge dort leben. Was sagst du dazu?“ Natürlich freute sich Nefer über ihr Angebot, dennoch wandte er betrübt seinen Blick von ihr ab: „Das ist wirklich sehr nett von dir, Harumi… aber ich bin kein gewöhnlicher Junge und werde es auch niemals sein können, ebenso wie du niemals ein normales Mädchen sein wirst! Ob du es willst oder nicht, du und deine Seele, ihr seid mit diesem Ort hier verbunden… natürlich steht es dir frei zu bleiben oder zu gehen, aber ein Teil von dir wird trotzdem immer hier bleiben! Auch wenn du mich für tapfer und stark hältst, bezweifle ich, dass ich die Kraft dazu haben werde, um diesen Ort hier zu verlassen…“ „Du kannst es dir ja noch in Ruhe überlegen“, warf die Prinzessin mit einem leichten Lächeln ein, fest entschlossen nicht weiter über seine Worte nachzudenken und seine Behauptung, dass sie diese Welt niemals vollkommen verlassen könnte, zu vergessen. Noch einen letzten Blick auf den sternenklaren Nachthimmel werfend erhob sich das Mädchen von ihrem Platz: „Komm, lass uns wieder herein gehen! Morgen ist doch die Feier und da müssen wir beide ausgeschlafen sein.“ Mit einem kurzen Nicken erhob auch der Angesprochene sich von seinen Platz und zusammen kletterten sie von dem Dach des Palastes durch ein Fenster wieder hinein in das Gebäude, um sich anschließend jeder in sein eigenes Gemach zu begeben und schlafen zu legen. Der nächste Morgen kam für Shuu viel zu schnell, und natürlich wollte er sich dementsprechend auch nicht aus seinem Bett erheben… doch er hatte keine andere Wahl, denn mit einem Mal spürte er die harte Wand an seinem Rücken, die natürlich nicht nachgab, und landete daraufhin weniger gemütlich auf dem Fußboden. „Argh… verdammt, was soll das?“, kam es sehr verärgert über seine Lippen, als er sich aufrichtete und sich die Stelle an seinem Kopf hielt, mit der er gegen die Wand geprallt war. „Ich bitte vielmals um Verzeihung, Mr. Shuu! Aber zu dieser fortgeschrittenen Stunde sollte Sie nicht mehr in ihrem Bett liegen, sondern sich lieber auf den heutigen Abend vorbereiten, ebenso wie Ihre Freunde. Es gibt noch eine Menge zu tun!“ Erst als diese weibliche Stimme seine Aufmerksamkeit auf sich zog, wurde ihm überhaupt erst bewusst, dass sich eine weitere Person im Raum befand. Verwirrt schaute er in die Richtung seines Bettes und erblickte dort ein Guardevoir, auch bekannt als Miraya, das ihn mit etwas strengem Blick anschaute. Somit war dem 17-Jährigen auf der Stelle klar, wie er gegen die Mauer befördert worden war, immerhin war Miraya ein Psychopokémon und konnte ihn dementsprechend mit Hilfe ihrer Kräfte ohne weiteres von einem Ort zum anderen schweben lassen. Schnell erhob sich der junge Mann daraufhin vom Boden und ging wieder auf sein Bett zu. „Falls es dir entgangen sein sollte, Miraya, ich bin nicht Haruka und deswegen brauche ich auch nicht den ganzen Tag, um mich fertig zu machen… gute Nacht!“, kam es müde von ihm und er legte sich wieder unter die Bettdecke, in der Hoffnung, dass das Pokémon ihn weiterschlafen lassen würde. Er verstand ohnehin nicht, warum er jetzt schon aufstehen sollte, immerhin war es erst kurz nach sieben und er hatte wirklich nicht vor, den ganzen Tag über vor dem Spiegel zu stehen und so zu tun, als ob er die Zeit bräuchte, um perfekt auszusehen… das tat er doch sowieso immer! Und ein anderer Grund kam ihm auch nicht in den Sinn. Miraya allerdings schon, weswegen sie auch ihre übersinnlichen Fähigkeiten einsetzte, um ihn wieder einmal aus seiner bequemen Liegeposition zu bringen und ihn auf die Bettkante zu setzen. „Wenn Sie glauben, Sie könnten einfach so heute Abend auf den Ball spazieren, irren Sie sich! Es ist eine sehr wichtige Veranstaltung und deswegen hat mich der Berater der Prinzessin darum gebeten, mich darum zu kümmern, dass Sie und ihr Freunde in einem angemessenen Licht erscheinen. Also bitte machen Sie sich fertig und kommen Sie gleich zum Frühstück, denn danach werden wir sofort beginnen!“ Mit diesen Worten teleportierte sich Guardevoir aus dem Raum hinaus und verschwand somit aus Shuus Blickfeld. Seufzend entschloss er sich nun doch aufzubleiben und sich fertig zu machen, denn er hatte wenig Lust darauf, sich noch richtig Stress mit Harukas Kindermädchen einzuhandeln. Somit zog er sich schnell an und machte sich im Bad fertig, um mit den anderen zusammen zu frühstücken. Auch Haruka und Nefer waren anwesend; es war eine richtig gemütliche Runde. Lächelnd ließ sich Shuu auf den Stuhl neben der Prinzessin nieder, die sein Lächeln erwiderte und auch ihm einen guten Morgen wünschte. Ansonsten verlief das Frühstück eher schweigsam, denn alle waren noch ziemlich geschafft von den Geschehnissen der letzten Tage und alles andere als ausgeschlafen. Doch selbst Haruka, die dies gewusst hatte, war es nicht möglich gewesen, ihre Amme davon zu überzeugen, ihren Freunden noch einige Stunden Schlaf zu gönnen, denn sie hatte sich nach ihrer Bitte einfach hinfort teleportiert und sie wusste, dass Miraya die Gäste wecken würden. Genervt standen Shuu und Shigeru in einer Ecke des Raumes, während Miraya ihnen erklärte, wie sie sich zu benehmen hatten und mit den Mädchen einige Übungen machte. Diese schienen von der Lehrstunde sehr angetan zu sein, ebenso wie Masato und Satoshi, wobei dies beim Letzteren einige aus der Runde doch ziemlich erstaunte. „So, meine Herren, Sie sind nun an der Reihe!“, richtete sich Guardevoir nach einiger Zeit an die Männer, während Kasumi und Midori alleine weiter übten, mit dem Buch auf dem Kopf gerade zu gehen. Als erstes wollte sie ihnen beibringen, wie sie sich zu verneigen hatten, was Shuus Laune nur noch mehr in den Keller sacken ließ. Dieses Pokémon tat gerade so, als ob sie alle ungehobelte Klötze ohne jegliche Mannieren waren, was vielleicht bei manchen in einigen Situationen mehr oder weniger zutraf… Bei ihm jedoch nicht! Der Grünäugige wusste genau, wie er sich in höheren Kreisen zu verhalten hatte, nicht umsonst war er der Sohn eines erfolgreichen Unternehmers, der nur in der höchsten Gesellschaft verkehrte. Viel lieber wäre er jetzt bei Haruka und würde mit ihr zusammen planen, wie sie am besten alle entkommen konnten; Shonas Worte vom gestrigen Abend hatte er schon wieder vollkommen vergessen. Doch als Shuu den Blick des weiblichen Pokémon auf sich spürte, lenkte er seine Aufmerksamkeit schnell wieder auf sie und ihre Lehrstunde, andernfalls würde er den Abend sicherlich nicht mehr miterleben… Die Feier war schon mehr oder weniger in vollem Gange. Auch die Freunde befanden sich schon auf dieser und die meisten von ihnen genossen die Zeit, entweder beim köstlichen Buffet oder auf der Tanzfläche. Während die beiden Männer aus Alabastia mit ihren Freundinnen das Tanzbein schwangen und Masato sich doch recht hervorragend mit Nefer unterhielt, saß Shuu einfach nur genervt auf seinem Platz an dem Tisch und trank ein Glas Punsch nach dem anderen, während er seine Begleiter beobachtete. Irgendwie schien er wohl der Einzige zu sein, der diesen ganzen Abend als reine Zeitverschwendung empfand. Andererseits hatte er keine andere Wahl als diese Feier über sich ergehen zu lassen, denn andernfalls würde innerhalb von Sekunden Miraya vor ihm erscheinen und ihn zurück in den Festsaal befördern. Und so entschloss er sich, diese Zeit zumindest sinnvoll zu nutzen und sich schon einmal Gedanken über ihre baldige Flucht zu machen. „Hey Shuu, warum sitzt du denn so allein hier herum? Setz dich doch wenigstens zu uns!“, sprach der Brillenträger irgendwann den Rivalen seiner Schwester an, der erschrocken aus seinen Gedanken auffuhr. Doch nach einiger Zeit des Nachdenkens entschloss er sich, der Bitte des 14-Jährigen nachzukommen, schon allein deswegen, um keinen Verdacht aufkommen zu lassen. „Ihr beiden scheint euch ja gut zu verstehen“, kam es lächelnd über die Lippen des Grünäugigen, was die beiden Jungen nur bestätigen konnten. „Wir haben ein lustiges Thema gefunden, über das wir uns beide unterhalten können“, erwiderte Masato ihm darauf, während Nefer dies noch etwas weiter erläuterte: „Wir sind gerade dabei, unsere Versionen von Harumi… oder jetzt eben Haruka… miteinander zu vergleichen. Eines konnten wir schon von Anfang an sagen: Sie hat sich kaum verändert.“ „Wo wir gerade von ihr sprechen, wo bleibt sie denn? Immerhin wird die Feier doch für sie veranstaltet, da könnte sie sich zumindest mal zeigen“, bemerkte Shuu, der sich zum wiederholten Male im gesamten Saal umsah und nach besagtem weiblichen Wesen Ausschau hielt, dieses jedoch noch immer nicht ausfindig machen konnte. Mit einem Mal verstummte allerdings die Musik und genauso die Gespräche der einzelnen Gäste, wobei sie alle offensichtlich fasziniert in dieselbe Richtung blickten. Auch die beiden Jugendlichen vor ihm starrten mit weit ausgerissenen, strahlenden Augen auf etwas, das sich in Shuus Rücken befand. Langsam wandte sich auch der Koordinator in diese Richtung und seine Reaktion bei diesem Anblick war genau die gleiche wie bei allen anderen im Saal. Dort stand sie! Vor ihnen oben auf der Treppe stand Haruka in einem wunderschönen langen Kleid, dessen Farbe der ihrer Augen gleich kam und ihre Figur etwas betonte. Ihre über die Jahre lang gewachsenen braunen Haare fielen ihr gelockt über die Schultern und ihr Haupt zierte eine kleine Tiara, die hervorragend zu ihrem übrigen Schmuck passte. „Wow…“, kam es als Einziges vollkommen fasziniert über Shuus Lippen, und wenn er nicht gewusst hätte, dass die junge Frau vor ihm Haruka war, hätte er sie mit Sicherheit nicht wiedererkannt. Mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht schritt die 16-Jährige die wenigen Stufen zu ihren Gästen hinab und sah sich anschließend nach ihren Freunden aus ihrer Welt um. Mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen wandte sie ihren Blick jedoch kurz darauf dem Boden zu, als sie mitbekommen hatte, wie ihr Rivale sie anstarrte. Shona, die die ganze Zeit über neben ihrer Prinzessin stand, beobachtete das Geschehen mit einem zufriedenen Lächeln, vor allem als sie sah, dass der junge Mann sich nun seinen Weg zu ihnen suchte. Höflich, wie es sich gehörte und es auch jedermann von ihm erwartete, verneigte sich der 17-Jährige vor der Prinzessin und bat sie um einen Tanz, dem diese mit einem kurzen Hofknicks und noch röter werdendem Gesicht zustimmte. Somit wurde Haruka von ihrem ganz persönlichen Märchenprinzen auf die Tanzfläche mitten im Saal geführt. Noch immer von dem Anblick des Mädchens überwältigt legte der junge Mann schließlich seine rechte Hand auf ihre Taille und mit seiner linken ergriff er ihre rechte. Etwas zögernd legte schließlich auch Haruka ihre linke Hand auf seine Schulter, und nachdem die beiden nun endlich die Tanzstellung eingenommen hatten, begann das Orchester sofort damit, eine festliche Melodie zu spielen, in die kurze Zeit später auch andere Paare mit einem Tanz einstimmten. „Wow… ich hätte niemals für möglich gehalten, dass sich die kleine Heulsuse von damals wie eine richtige Dame benehmen kann…“, meinte Shuu nach einiger Zeit mit einem breiten Grinsen im Gesicht zu seiner Tanzpartnerin. Einmal um sich selbst wieder zu fangen und einmal um sie dazu zu bringen, ihm endlich einmal ins Gesicht zu schauen und von ihren interessanten Füßen abzulenken. Dies funktionierte auch hervorragend, denn das Mädchen funkelte ihn nun aus wütenden Augen an. „Ach ja? Soll ich dir mal etwas sagen, Mr. Perfect? Ich…“ Doch mit einem Mal verstummte die junge Frau und starrte mit erschrockenem Gesichtsausdruck auf eines der tanzenden Paare hinter Shuu. ‚Was? Spielen mir meine Augen etwa einen Streich? Das kann doch nicht sein…’, ging es der Prinzessin durch den Kopf. Für einen kurzen Augenblick verlor sie den Blick auf das Paar, da ihr Tanzpartner sich gerade mit ihr zusammen herumdrehte, so dass er selbst in diese Richtung schaute. Das Seltsame an diesem Ereignis war jedoch, dass Haruka die beiden nirgends mehr auf der Tanzfläche ausfindig machen konnte, nachdem sie wieder in die gleiche Position wie zuvor gelangt war. Selbstverständlich fiel ihrem Rivalen ihr seltsames Verhalten sofort auf, und das nicht nur weil sie gerade dabei gewesen war ihn anzubrüllen, sondern auch weil sie sich nun mit schnellen Kopfberegungen im Saal umschaute. „Hey, ist alles in Ordnung, Haruka?“, fragte er sie schließlich besorgt. Durch seine Worte wieder in die Realität zurückgeholt, blickte sie Shuu etwas verwirrt an, fing sich jedoch recht schnell wieder und versicherte ihm, dass nichts weiter wäre. Auch wenn der Grünschopf ihr das nicht wirklich abkaufte, entschloss er sich dennoch dazu, nicht weiter nachzufragen und einfach den Tanz mit ihr zu genießen. Wer konnte schon wissen, wann er das nächste Mal die Gelegenheit dazu haben würde… Nachdem die beiden nun schon einige Stücke zusammen getanzt hatten, entschlossen sie sich dazu, dass es einmal Zeit für eine Pause wäre. Nicht nur weil sie beide durstig waren, sondern auch weil das Festessen nun eröffnet werden würde und alle Gäste die ihnen zugewiesenen Plätze einnahmen. Haruka saß als Oberhaupt natürlich an einem etwas höher gelegenen Tisch, ebenso wie ihre Freude als Ehrengäste sowie die wichtigsten Personen des Landes, sprich Nefer, Shona und Galagladi mit seiner Familie. „Also ich muss sagen, Haru, dein neuer Bruder wirklich klasse ist“, meinte Nefer nach einiger Zeit fröhlich zu dem Mädchen, das rechts neben ihm saß, mit einem Lächeln im Gesicht und sich den letzten Bissen seines Gerichtes einverleibend. Auf diese Aussage erwiderte die Angesprochene freudig: „Siehst du! Ich wusste doch, dass ihr beiden euch gut verstehen werdet, wenn ihr euch erst einmal richtig kennen gelernt habt.“ „Das haben wir alles nur dir zu verdanken!“ – „Ach Unsinn, was habe ich denn schon Großartiges dazu beigetragen…“ – „Na ja… du bist unser Gesprächsthema und wie ich feststellen musste, bist du noch immer so nervig und temperamentvoll wie damals!“ – „WAS?“, brüllte die Ältere der beiden aufgebracht und wollte schon auf den 12-Jährigen losgehen, doch dieser hatte mit solch einer Reaktion gerechnet und auch darauf abgezielt. Schnell sprang er von seinem Platz auf und wich seiner Angreiferin geschickt aus. Lächelnd dachte sich der kleine Junge: ‚Wie in alten Zeiten!’ „Warum regst du dich denn so auf, Haruka? Ich persönlich kann mir sehr gut vorstellen, dass du in deinem früheren Leben tatsächlich genauso drauf warst wie heute. So einfach legt man alte Gewohnheiten nicht ab, auch wenn es die aus einem früheren Leben sind!“, kommentierte Shuu grinsend ihr Verhalten, wodurch er nun die Aufmerksamkeit der jungen Koordinatorin von Nefer auf sich selbst lenkte. Doch Haruka dachte nicht im Geringsten daran, dieses Mal wieder still zu bleiben. Auch wenn sie sich im Moment in höheren Kreisen befand, so wollte sie ihm zumindest etwas auf seinen Spruch erwidern: „Ach wirklich? Ich persönlich kann mir dich auch nicht anders als einen arroganten, besserwisserischen Schnösel vorstellen!“ Wütend erhob sie sich mit einem kurzen Ruck von ihrem Sitzplatz und verließ die Gesellschaft ihrer Freunde, da die junge Prinzessin nicht sonderlich scharf darauf war, noch lauter zu werden als sie es gerade eben ohnehin schon gewesen war. Somit mischte sich die 16-Jährige wieder unter die Gäste, von denen inzwischen einige wieder ihre Plätze auf der Tanzfläche eingenommen hatten, während andere darum herum standen und zusahen oder sich unterhielten. Haruka selbst war inzwischen etwas die Lust an diesem Fest vergangen, denn die Tatsache, dass Shuu selbst an solch einem Abend nichts Besseres zu tun hatte als sie bei jeder Gelegenheit zu ärgern, stimmte sie ziemlich traurig. Mit einem Grinsen blickte Shuu dem verschwindenden Mädchen nach. ‚Es ist doch wirklich immer wieder das Gleiche mit ihr…’, dachte er sich und widmete sich anschließend wieder seinem Glas mit Punsch. Doch ehe er einen Schluck von diesem zu sich nehmen konnte, fiel seine Aufmerksamkeit auf seine Freunde um ihn herum, die ihn alle mehr oder weniger mit funkelnden Blicken anschauten. „Was ist denn?“, fragte der Koordinator daraufhin verwundert nach und blickte jeden einzelnen seiner Freunde an. Doch diese straften ihn nur weiterhin mit ihren bösen Blicken, bevor sich Kasumi schließlich dazu entschloss, dem noch immer verwirrt dreinschauenden Jungen die Meinung zu sagen. „SAG MAL, BIST DU SO BLÖDE ODER TUST DU NUR SO?? DU BIST JA FAST GENAUSO SCHLIMM WIE SATOSHI!!“, brüllte die Ältere ihn an, woraufhin der Grünäugige etwas in Deckung ging, jedoch erwiderte: „Also das ist ja schon etwas beleidigend…“ „MACH, DASs DU ENDLICH HINTERHER KOMMST UND DICH BEI IHR ENTSCHULDIGST, HABEN WIR UNS VERSTANDEN?“ ‚Hilfe, die ist ja wie ein wütendes Garados… besser ich tue, was sie sagt…’, ging es dem Angeschrienen durch den Kopf, weswegen er sich auch so schnell wie möglich von seinem Stuhl erhob und seiner Rivalin nacheilte. Nun musste er sie unter den ganzen Pokémon nur noch finden… Gesuchte Person saß unterdessen auf einem Kissen am Rande des Saals umringt von Pokémon und erzählte den kleinen Interessenten einige ihrer vielen Abenteuer, die sie in ihrem neuen Leben erlebt hatte. Gerade erzählte sie von Manaphy und dem Seetempel, als ihr etwas ins Auge stach. Als sie ihren Blick zur großen Treppe wandte, die sie am Anfang des Abends hinunter geschritten war, erblickte sie nun eine wunderschöne junge Frau, die etwa in ihrem Alter war. Auch sie schritt nun anmutig die Stufen in ihrem saphirfarbenen Gewand hinab. Haruka folgte der jungen Frau mit ihren Augen hinab bis zum Ende der Treppe, an der ein junger Mann sich vor ihre verneigte. „Harumi, was ist los? Erzähl doch bitte weiter! Was hat dieser schreckliche Mensch namens Phantom dann gemacht?“, zog ein kleines Pachirisu mit seinen Worten die Aufmerksamkeit der Prinzessin wieder auf die Erzählung zurück. Wie aus einer Art Trance erwacht schaute Haruka zu ihren Zuhörern, doch als sie ihren Blick wieder zur Treppe wandte, waren die beiden Personen verschwunden… Kurz schüttelte sie daraufhin den Kopf, um ihre Gedanken wieder zu sammeln und um das Ende der Geschichte zu erzählen: „Gerade als wir alle dachten, dass alles überstanden sei, tauchte der böse Phantom wie aus dem Nichts auf, schnappte sich Manaphy und wollte schnell wieder auf seiner Wasserdüse verschwinden. Doch zum Glück tauchte Satoshi auf, der mit Hilfe der Seekrone in der Lage war, Manaphy zu retten…“ Nachdem die Blauäugige die Geschichte beendet hatte, brachen alle um sie herum in Freudengebrüll aus und Sätze wie ‚Der hat es nicht anders verdient!’ und ‚Schade, dass Manaphy nicht bei dir bleiben konnte…’ waren zu vernehmen. „Das ist wahr… aber ich weiß, dass mein Kleines mich niemals vergessen wird…“, erwiderte die Erzählerin darauf mit einem leichten Glänzen in den Augen, doch sie fing sich schnell wieder, „So, genug für heute, ich kann leider nicht den ganzen Abend bei euch bleiben, so sehr ich das auch möchte!“ Die lieben Kleinen hatten damit überhaupt kein Problem, sondern spielten nun weiter für sich, während sich die 16-Jährige erhob und zu einen der umherlaufenden Kellner schritt, um sich ein Erfrischungsgetränk zu besorgen. Das Glas wurde dann auch gleich in einem Zug geleert und wieder auf das Tablett gestellt, worauf im Anschluss der Kellner zu weiteren Gästen lief, die ihn um einer Erfrischung baten. ‚Hoffentlich geht es mir jetzt besser. Ich sollte wirklich daran denken, am Tag mehr zu trinken, vor allem wenn ich unter Flüssigkeitsmangel solche Halluzinationen bekomme… ich sollte zu den anderen zurückgehen.’ Doch gerade als sie sich zum Gehen umwenden wollte, erblickte sie besagte Halluzination erneut. Dort waren sie, mitten auf der Tanzfläche, und niemand schien das tanzende Paar zu bemerken, dabei sahen sie so elegant aus und Haruka hätte erwartet, dass sie die Aufmerksamkeit von allen Anwesenden auf sich ziehen würden, was offensichtlich nicht der Fall zu sein schien. ‚Wie kann das sein? Wie können die beiden niemandem auffallen? Wo sie doch das gleiche Kleid trägt wie ich und die beiden so elegant aussehen…’, ging es dem Mädchen durch den Kopf, als sie ihren Blick durch den Raum schweifen ließ, ‚Verschwunden, schon wieder… wie ist das nur möglich? Ständig sehe ich die beiden und im nächsten Augenblick sind sie auch schon wieder verschwunden… das kann doch einfach nicht sein…’ „Oh, aber natürlich kann das sein!“ – „Vielleicht fallen die beiden allen anderen auch aus einem bestimmten Grund nicht auf!“ – „Und vielleicht gibt es auch einen ganz bestimmten Grund, weshalb nur Ihr sie sehen könnt!“ Verwundert blickte Haruka in die Gesichter dreier Schwestern, die plötzlich neben ihr standen. Zwar fragte sie sich, wie die drei ihre Gedanken lesen konnten, doch dies war im Augenblick für sie nur Nebensache, denn die Tatsache, dass die ihr Unbekannten etwas wissen konnten, war wesentlich wichtiger: „Was wollt ihr damit sagen? Ich meine ihr…“ Doch weiter kam das Mädchen nicht, denn ihre verwirrte Stimme wurde von einer der Dreien unterbrochen: „Es gibt Bilder, die sind nur einer Person vorbestimmt zu sehen.“ – „Die Frage stellt sich, ob es dann wirklich nur Bilder sind.“ – „Oder ob sich am Ende doch mehr dahinter verbirgt.“ – „Die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit zu erkennen ist nicht immer leicht.“ - „Aber durchaus wichtig und irgendwie auch möglich zu erkennen.“ – „Denke immer daran, junge Prinzessin. Alles was geschieht, hat seinen Grund!“ Sprachen die drei Schwestern immer abwechselnd in Rätseln und ließen den Nebel der Verwirrtheit immer dichter werden, statt ihn zu lüften. „Haruka?“, hörte die Braunhaarige plötzlich, wie sie eine ihr bekannte Stimme ansprach und fühlte eine Hand, die sich auf ihre Schulter gelegt hatte. Es war Shuu, der schon den gesamten Raum nach ihr abgesucht hatte, um sich bei ihr zu entschuldigen. Kurz blickte Haruka ihren Rivalen an, wandte sich jedoch daraufhin wieder den drei Schwestern zu, um sich bei ihnen zu verabschieden. Als sie aber in ihre Richtung blickte, waren die drei verschwunden und neben dem Mädchen standen drei Schlapor-Ladies. „Haruka, hör zu, ich…“, begann der Grünäugige schließlich, brach jedoch sofort ab, als er bemerkte, dass sie ihm überhaupt nicht zuhörte, und fragte stattdessen besorgt: „Ist alles in Ordnung? Was hast du? Ist dir nicht gut?“ Langsam drehte er ihr Gesicht zu sich und musste feststellen, dass jegliche Farbe aus diesem gewichen war und ihre Augen vor Schreck geweitet waren. „Haruka, hörst du mich? Was ist denn los?“, versuchte der Ältere ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, doch die Angesprochene starrte die ganze Zeit über nur auf die drei Damen vor sich, die sich dazu entschlossen, sich ein Erfrischungsgetränk zu gönnen und zu einem der Kellern gingen. „Haruka, wach auf! Was ist denn nur los? Komm wieder zu dir!“, versuchte es der junge Mann weiterhin und rüttelte sie an ihren Schultern. Plötzlich fühlte er ihre Hände auf seinem Rücken und wie sie sich ganz fest an ihn herandrückte, während ihr allmählich die Tränen in die Augen stiegen. Doch noch immer kam kein Ton über ihre Lippen, sie drückte sich einfach nur an ihn, so als ob sie befürchten würde, dass er einfach so verschwinden und sie allein lassen könnte. Anfangs war der Koordinator etwas überrascht über ihre Reaktion gewesen, doch dann legte auch er die Arme um seine Prinzessin und drückte sie an sich. Nach einiger Zeit hatte sich Haruka auch schon wieder so weit beruhigt, dass sich ihr Griff um ihn etwas lockerte, was Shuu auch gleich nutzte, um einen erneuten Versuch zu starten, um sie anzusprechen: „Komm, lass uns etwas nach draußen gehen!“ Wortlos ließ sich die Jüngere von ihm hinaus in den Garten führen, genau an die Stelle, an der sich das riesige Rosenbeet befand. Die Blauäugige bekam dies alles allerdings eher vage mit, denn noch immer kreisten ihre Gedanken um die zuvor geschehenen Ereignisse, die Worte der drei Schwestern und der Gedanke, ob sie vielleicht tatsächlich dabei war, verrückt zu werden. Sie konnte sich all dies beim besten Willen nicht erklären. Wenn sie zumindest ansatzweise eine Idee hätte, warum gerade sie all diese Dings sah, würde es sie zumindest etwas beruhigen und sie könnte herausfinden, was dies alles zu bedeuten hatte, aber so… Die junge Frau wurde aus ihren Überlegungen gerissen, als Shuu, der sich zuvor etwas von ihr entfernt hatte, wieder vor sie trat und sie mit besorgen Augen anblickte: „Geht es dir wieder besser? Möchtest du mir vielleicht sagen, was dich bedrück?“ Er versuchte es auf die einfühlsame, sanfte Art. Hätte er sie dieses Mal, wie sonst auch immer, geärgert, um so eine Antwort zu erhalten, würde er sie dieses Mal nicht bekommen, dessen war er sich sicher. Außerdem war nun nicht die rechte Zeit, um an alten Gewohnheiten festzuhalten, es war eine ernste Sache und ihm war es genauso bitterernst zu erfahren, was sie so sehr erschreckt haben könnte. Doch kurz nachdem die Worte seinen Mund verlassen hatten, wandte Haruka ihren Blick wieder von ihm ab. Sie wusste nicht, ob sie ihm wirklich darauf antworten sollte und konnte. Nach einer Weile der Stille, in der Shuu versuchte hatte, ihrem Gesicht irgendetwas abzulesen, sprach sie schließlich: „Ich… ich… … ich habe nichts, Shuu! Es ist nett, dass du dir anscheinend Sorgen um mich machst, aber… mir war nur etwas schwindlig. Aber jetzt, da wir draußen sind und ich etwas frische Luft bekommen habe, geht es mir wieder etwas besser!“ Skeptisch sah ihr Gegenüber sie mit seinen grünen Augen an. Eigentlich hatte er vor, nicht locker zu lassen, doch als er mit seiner Hand sanft ihr Kinn anhob und in ihre verwirrten und flehenden saphirfarbenen Augen schaute, entschied er sich doch dazu, nicht weiter nachzufragen. Stattdessen legte er ein aufmunterndes Lächeln auf seine Lippen und zauberte hinter seinem Rücken eine wunderschöne rote Rose hervor. Mit den Worten: „Hier! Vielleicht muntert dich diese Blume etwas auf und lässt dich zumindest für heute Abend deine Sorgen vergessen… was auch immer dich gerade beschäftigen mag“, steckte er ihr das Symbol der Liebe ins braune, herabfallende Haar. Ein Lächeln erschien auf Harukas Lippen und sie war dankbar. Dankbar dafür, dass er bei ihr war… dass er keine weiteren Fragen stellte… dass er sie glücklich sehen wollte… „Wisst Ihr… Rosen sind nicht nur mein Symbol, sondern auch meine Lieblingsblumen… außerdem sind sie ein Zeichen für unsterbliche Liebe! Ich Liebe Euch und daran wird sich niemals etwas ändern… niemals…“ Haruka blieb der Atem weg und erneut riss sie voller Furcht und Erstaunen ihre Augen auf. ‚Was ist das nur? Shuu sieht mich nur an, seine Lippen haben sich nicht bewegt. Aber es war auch nicht seine Stimme…’, waren die einzigen Gedanken, die ihr durch den Kopf schossen. Sie nahm noch nicht einmal Shuu vor sich wahr, dem diese Reaktion natürlich nicht verborgen geblieben war und der nun zum wiederholten Male versuchte, sie aus ihrer Trance wieder in die Realität zurückzuholen. „Haruka? Haruka, was ist denn, was hast du, bitte rede mit mir…“ Grob versuchte er sie an ihren Schultern wachzurütteln. Auch wenn es anfangs nichts brachte, so atmete er erleichtert auf, als er nach einiger Zeit bemerkte, dass sie allmählich wieder zu sich kam und sich erneut in seine Arme warf. ‚Was hat sie nur, das ist doch nicht mehr normal, und mit Schwindligkeit oder irgendetwas anderem hat es auch weit nichts mehr zu tun…’ Schwer atmend vergrub sie ihr Gesicht in seinem Shirt und einige Tränen schafften es, sich ihre Wege aus ihren Augen zu bahnen. Beruhigend strich der Ältere ihr mit seiner Hand den Rücken hinauf und hinab, da er auch nicht wusste, was er sonst hätte tun sollen. Irgendwann war auch ihr aufgekommenes Schluchzen wieder abgeklungen und Haruka selbst hatte sich wieder einigermaßen beruhigt. Shuu löste ihre Umarmung, behielt selbst allerdings weiterhin seinen rechten Arm um sie gelegt und führte sie anschließend zurück in den Palast mit den Worten: „Komm! Ich glaube, es ist besser, wenn du dich hinlegst.“ Als die beiden wieder im Festsaal angekommen waren, brachte Shuu das Mädchen zum Ausgang. Doch bevor er mit zu das Fest vollkommen verließ, gab er noch schnell ihren Freunden bescheid. „Hey Leute, ich bringe Haruka in ihr Zimmer. Anscheinend geht es ihr nicht so gut, sie sollte sich besser hinlegen“, berichtete der 17-Jährige Shigeru und Midori, die am Nächsten von ihm am Tanzen waren. Sofort unterbrach die Braunhaarige den Tanz und blickte Shuu sofort mit besorgtem Blick an: „Was hat sie denn? Ist es irgendetwas Ernstes?“ „Nein, ich denke nicht… sie verhält sich nur seit vorhin, als ich zu ihr gegangen bin, um mich zu entschuldigen, etwas seltsam…“, doch als Shuu den nun noch besorgteren Blick von Harukas Cousine sah, fügte er noch hastig hinzu, „… aber mach dir keine Sorgen, ich bin mir sicher, dass sie sich nur mal ordentlich ausschlafen muss. Wahrscheinlich ist sie noch immer etwas von den Ereignissen der letzten Tage etwas fertig. Feiert ihr nur weiter und ich kümmere mich um sie!“ Mit diesen Worten geleitete Shuu die Koordinatorin schließlich zu ihrem Gemach, in dem sie sich sofort hinlegte und auch schnell einschlief. ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ Also irgendwie habe ich die anderen ja etwas 'vernachlässigt', nicht?? Sorry dafür, aber das ist mir erst gegen Ende aufgefallen…… Ich persönlich freue mich schon auf die nächsten KPs, denn da wird es richtig spannend ^-^ Lob, Kritik gern gesehen… bis hoffentlich bald (sollte ich noch ein KP in den Ferien schaffen, sonst kann ich nicht versprechen, wann es weitergehen wird…) alles Liebe, Kimie ^.^o Kapitel 13: Die ersten Sonnenstrahlen ------------------------------------- Und endlich geht es weiter mit einem nicht ganz so kurzem KP, wie ich anfangs dachte XD Es wird jetzt auch schneller voran gehen, denke ich, denn ab Anfang April ziehe ich in Uninähe und habe dadurch dann immer 5 Stunden Fahrt gespart, die ich zum Schreiben nutzen kann. Außerdem werden voraussichtlich nur noch fünf Kapitel kommen und das dürfte doch zu machen sein, nicht? ^.~ So, nun wünsche ich euch aber viel Spaß beim Lesen.... Kapitel 13 – Die ersten Sonnenstrahlen Der nächste Morgen brach an und die Sonne schickte ihre wärmenden Strahlen zur Erde hinab. Auch Haruka spürte diese, da sie ihre Nase kitzelten, wovon sie allmählich aufwachte. Doch sie sträubte sich dagegen und wollte viel lieber noch liegen bleiben, weswegen sie sich herumdrehte und versuchte, somit den hellen Strahlen zu entkommen. Dies gelang ihr damit auch. Doch dafür lenkte plötzlich etwas andere ihre Aufmerksamkeit auf sich. Es war etwas Warmes, Lebendiges und es bewegte sich, schlang sich um ihre ausgestreckte Hand. Erschrocken riss die junge Koordinatorin ihre Augen auf, da sie herausfinden wollte, was es war, das sie ergriffen hatte. Kaum blickte sie zu ihrer rechten Hand hinunter, erblickte sie eine weitere, die ihre fest umklammert hielt, und als sie mit ihrem Blick an dieser weiter entlang glitt, fand sie niemand anderen als Shuu, der seinen Kopf auf ihrer Matratze gebettet hatte und scheinbar noch am Schlafen war. Sein Anblick zauberte Haruka ein Lächeln auf die Lippen, doch so schnell es gekommen war, so schnell war es auch schon wieder verschwunden, als sie sich plötzlich wieder an Bruchstücke ihres Traumes erinnerte. Sie wusste nicht, was dies alles zu bedeuten hatte, und an konkrete Dinge konnte sie sich zu ihrem Leidwesen auch nicht mehr erinnern. Sie wusste nur, dass es etwas Wichtiges gewesen war, etwas das mit ihr zu tun hatte. Vielleicht etwas aus ihrer Vergangenheit oder ein Geschehen, das erst in der Zukunft eintreffen würde. Es bestand allerdings auch die Möglichkeit, dass es sich um einen ganz normalen Traum gehandelt hatte, auch wenn sie dies nicht wirklich glaubte. „Verdammt, warum kann ich mich nie an solche wichtigen Sachen erinnern?“, fluchte die 16-Jährige. Doch sie war so sehr in Gedanken gewesen, dass sie vollkommen vergessen hatte, dass sie sich nicht allein in dem Raum befand und dass die andere Person nicht nur noch schlief, sondern auch noch ihre Hand hielt, an der sie nun durch ihre aufgekommene Wut zog. „Kannst du nicht leise sein? Hier versucht jemand zu schlafen!“, meckerte der junge Mann, als er die Augen aufschlug und sich aufrichtete. „Tut mir leid… sag mal, Shuu… warum hast du hier übernachtet? Du hättest auch in dein Bett gehen können, wäre bestimmt bequemer gewesen, als auf dem Stuhl zu schlafen!“, wollte sie nun von ihrem Rivalen erfahren. Dieser fuhr sich daraufhin erst einmal lässig durchs Haar, bevor er antwortete: „Tja, jemand musste doch auf das kleine Mädchen aufpassen und wie immer habe ich mich dazu erbarmen lassen, während die anderen noch weitergefeiert haben.“ Da fiel es Haruka wieder ein, die Feier! Doch wann hatte sie diese verlassen und war in ihr Zimmer gegangen? Und warum musste Shuu mitkommen, bzw. weswegen brauchte sie einen ‚Aufpasser’? Sie wusste es nicht mehr, konnte sich nicht mehr daran erinnern. Sie wusste nur noch, dass sie den Tisch verlassen hatte, weil ihr Rivale mal wieder gemein zu ihr gewesen war, doch danach… schwarz! Eine einzige Lücke in ihren Erinnerungen, die sie beim besten Willen nicht einmal mit irgendwelchen Bruchstücken füllen konnte. Nach einiger Zeit der Stille konnte sich das Mädchen schließlich doch dazu überwinden, ihrem Gegenüber diese Frage zu stellen: „Shuu… was… was ist gestern Abend eigentlich noch alles passiert?“ Verwundert blickte der Grünäugige die Koordinatorin an und fragte sie, weshalb sie diese Frage gestellt hatte. Es war ihr etwas peinlich ihm zu beichten, dass sie keinerlei Erinnerungen mehr an die Geschehnisse nach dem Essen hatte, allerdings war der Gedanke an die Ungewissheit für sie noch unerträglicher, als dem jungen Mann noch eine Gelegenheit zu geben sie aufzuziehen. „Ich… ich kann mich nicht mehr erinnern. Ich weiß nur noch, dass ich gegangen bin, weil du so gemeine Dinge gesagt hast und danach… ich weiß nichts mehr, nicht einmal wie ich hierher gekommen bin…“, erzählte sie ihm schließlich, konnte ihm dabei jedoch nicht ins Gesicht schauen, weswegen sie ihren Blick auf das Fenster richtete und dem leichten Wind dabei zuschaute, wie er mit den Vorhängen spielte. ‚Hat sie wirklich alles, was danach passiert ist, vergessen?’ Skeptisch blickte Shuu das Mädchen vor sich an, doch anhand ihres Gesichtsausdruckes konnte er ihr ansehen, dass sie diese Frage wirklich sehr beschäftigte. ‚Wie ist es möglich, dass sie es einfach vergessen hat? Ich kann verstehen, dass sie nun alles wissen möchte, aber die Frage ist… soll ich ihr wirklich die Wahrheit sagen?’ „Tja, das könnte daran liegen, dass danach auch nicht mehr viel passiert ist… zumindest bei dir! Keine Ahnung wieso, aber nachdem du davon gestürmt warst, bin ich dir nach und kaum hatte ich dich eingeholt, bist du auch schon umgefallen und ich hatte die glorreiche Aufgabe, dich in dein Zimmer zu schleppen. Und unter uns gesagt, du solltest besser aufhören, so wie Satoshi alles Mögliche in dich hineinzuschlingen!“ „Wie bitte? Willst du etwa damit sagen, dass ich zu dick bin?“, kam es entsetzt von Haruka, die ihren Gegenüber mit einem wütenden Funkeln in den Augen anblickte. Dieser musste allerdings über ihr typisches Verhalten grinsen: „Das hast du gesagt!“ – „Aber gedacht hast du es, nicht wahr?“ – „Du kannst mir nichts nachweisen!“ – „SHUU!“ – „Haruka!“ Während die junge Prinzessin ernsthaft wütend war und eine eindeutige Antwort oder Entschuldigung erwartete, grinste Shuu sie weiterhin amüsiert an. In ihrer Wut hatte Haruka auch nicht bemerkt, wie nah sie ihrem Rivalen inzwischen gekommen war, denn ihre Nasenspitzen trennten nur noch wenige Zentimeter. „Morgen, ihr beiden! Ich wollte euch eigentlich nur Bescheid sagen, dass wir anderen beim Frühstück schon auf euch warten, aber wie ich sehe, seid ihr beiden beschäftigt, also lasst euch nicht stören…“ Grinsend schloss Midori die Tür zu Harukas Zimmer wieder und machte auf ihren Absätzen kehrt, um sich auf den Rückweg zu machen. Im Zimmer ließ sie allerdings einen nun noch breiter grinsenden Jungen und ein Mädchen mit der Gesichtsfarbe einer überreifen Tomate zurück. Nicht nur dass Haruka nicht bemerkt hatte, wie nah sie Shuu gekommen war, ausgerechnet ihre Cousine musste sie dabei sehen und Midori konnte in manchen Dingen noch schlimmer sein als Masato, und das eben Geschehene war gewiss eines dieser Dinge. „Sag mal, warum bist du denn so rot, Haruka? Ist es dir etwa peinlich, von Midori ‚erwischt’ worden zu sein, oder ist es eher die Tatsache, dass du wirklich das willst, was deine liebe Cousine vermutet?“, zog Shuu sie erneut auf und es funktionierte, denn das Gesicht der Angesprochenen wurde noch etwas röter, wenn dies überhaupt noch möglich war. Doch Haruka handelte schnell. Da sie nicht wollte, dass er auch noch weiterhin ihre Röte mitbekam, schlug sie schnell ihre Bettdecke beiseite und erhob sich aus dem Bett, um daraufhin mit ihrer neuen Kleidung im Bad zu verschwinden. Schmunzelnd schaute er ihr nach, bis sie hinter sich die Tür ins Schloss fallen ließ, bevor auch er sie schließlich erhob und das Zimmer verließ, um sich etwas frisch zu machen. Bis Haruka sich zu den anderen beim Frühstück gesellte, hatte sie sich auch wieder beruhigt, dennoch wollte sie Shuu etwas bestrafen, indem sie ihn, so gut es ihr möglich war, versuchte zu ignorieren. Dies funktionierte allerdings wie immer nicht besonders lange, denn es ging ihr stark auf die Nerven, dass sie zum einen die ganze Zeit über fragend von den anderen angeschaut wurde und zum anderen Kasumi sich mal wieder ihr eigenes Geschehen aus dem Verhalten ihrer Freundin zusammenbastelte und deswegen versuchte, Shuu dazu zu zwingen sich zu entschuldigen, was dieser überhaupt nicht einsah und weiterhin seinen Kaffee schlürfte. Also gab sie ihr Vorhaben schnell wieder auf, um den Frieden der Gruppe und vor allem die Ruhe zu wahren. Irgendwann meldete sich dann auch Shigeru zu Wort, der dadurch versuchte das Thema zu wechseln: „Hey, wollen wir nicht heute Mittag alle zusammen ein Picknick machen? Wir könnten uns doch erst etwas die Gegend anschauen und anschließend irgendwo auf einer Wiese etwas Essen, was haltet ihr davon?“ Lächelnd schauten sich alle bis auf die beiden Koordinatoren und die Bewohner Pokétopias an, so als ob sie genau wüssten, was der Forscher damit ausdrücken wollte. Jedoch waren weder Haruka noch Shuu oder jemand anderes diesem Vorschlag abgeneigt und so baten sie die Chefköche, Pantimos und Sniebel, ihnen etwas für den Mittag zuzubereiten, während sie sich für den Aufbruch fertig machten. „Shuu? Darf ich reinkommen?“, war Shigerus Stimmte hinter der verschlossenen Tür zu vernehmen, die allerdings nach wenigen Augenblicken von dem Angesprochenem geöffnet wurde. „Du bist ja letzte Nacht die ganze Zeit über bei Haruka gewesen… also wegen des Picknicks…“ „Galagladi, ist das wirklich nötig?“, wollte die Prinzessin von ihrem Berater wissen, doch dieser ließ sich in seiner Entscheidung nicht umstimmen. „Auch wenn Ihr zusammen mit Euren Freunden ‚nur’ ein Picknick veranstalten wollt, so bin ich dennoch für Eure Sicherheit verantwortlich und kann Euch deswegen das Schloss nicht ohne entsprechendes Wachpersonal verlassen lassen, bitte versteht das!“, versuchte das Psychopokémon ihr zu erklären. Und so blieb Haruka nichts anderes übrig, als den beiden auserwählten Wachen die Mitreise zu genehmigen. Nachdem schließlich alles in den Taschen verstaut und die Freunde für die Abreise bereit waren, konnte es auch schon losgehen. Als erstes wurde den Freunden aus der jenseitigen Welt das Königreich gezeigt, sprich die einzelnen Dörfer in der Umgebung des Schlosses und die Denkmäler an die Helden des Landes, bevor es schließlich an den nahe gelegenen See ging, an dem sie ihr Picknick machen und schwimmen gehen wollten. In Windeseile wurden also Decke und darauf das Essen ausgebreitet, die Pokémon aus ihren Bällen gelassen, damit diese ebenfalls etwas Sonne tanken konnten, und ordentlich zugelangt. Das Mittagessen hatten sie jedoch recht schnell wieder beendet, denn der riesige See sah einfach zu einladend aus, um noch sehr viel mehr Zeit in dem saftigen Grün der Wiese zu verschwenden. Und so wurde sich schnell im Schutz der Büsche umgezogen und in Badesachen gekleidet ins Wasser gesprungen. Nun ja, dies traf zwar nicht auf jeden zu, aber zumindest auf Satoshi, seine beiden ehemaligen Weggefährtinnen, die kleine Shona und die beiden Jungen. Midori zog es eher vor, in der Sonne etwas zu brutzeln, während Shigeru ihr dabei Gesellschaft leistete, und Shuu? Sagen wir es mal so, er wollte seinen Ruf als ‚cooler Einzelgänger’ wahren und blieb ebenfalls an Land, wobei er etwas weiter von den anderen beiden entfernt saß. „Hey Shigeru, was machen wir denn jetzt? Das läuft hier gerade alles andere als geplant“, flüsterte der Grünäugige dem Forscher zu, wobei er die Wachpokémon nicht aus den Augen ließ. Diese standen zwar ein ganzes Stück weiter von ihnen entfernt, allerdings wollte keiner ein Risiko eingehen. „Stimmt. Wir müssen es irgendwie schaffen diese beiden Kraftprotze loszuwerden und zwar, bevor sie Verstärkung rufen können“, stimmte der Angesprochene ihm nachdenklich zu, wobei seine Freundin noch beiläufig hinzufügte: „Vergiss Shona und Nefer nicht, ich glaube, um die solltet ihr euch mehr Sorgen machen…“ „Hm… da ist etwas dran, immerhin kennen sich die beiden hier hervorragend aus und außerdem beherrscht Nefer offensichtlich die Kräfte seines Kristalls vollkommen…“, fasste Shigeru alles, was sie bisher über die beiden wussten, zusammen und blickte dabei aus den Augenwinkeln heraus Shuu an. Diesem gefiel das überhaupt nicht, denn er fühlte sich zunehmend unwohler. „Was schaust du mich denn so an?“, wollte er schließlich zornig von ihm wissen. Doch der Angesprochene wandte seinen Blick einfach nur von ihm ab und schaute zu Haruka hinüber, als er schließlich antwortete: „Du hast doch gesagt, dass diese Barriere, die euch im Schloss gefangen hielt, einen saphirfarbenen Schimmer hatte, nicht?“ „Und worauf willst du hinaus?“, verlangte der Grünäugige, dass der 18-Jährige endlich einmal Tacheles redete. „Ich bin mir sicher, dass es sich dabei um die Kräfte handelte, die Harukas Kristall besitzen. Allerdings frage ich mich, ob sie seine Fähigkeiten selbst beeinflusst hat, genauso wie Nefer, oder ob diese Reaktion lediglich durch ihr Unterbewusstsein hervorgerufen wurde“, erläuterte der Braunäugige seine Gedanken, „Du selbst kannst deinen Kristall doch auch nicht kontrollieren, oder? Denn wenn du es könntest, wäre es uns bei unserer Rückkehr eine große Hilfe!“ Zornig blickte Shuu seinen Gegenüber an, da er dessen Worte etwas als Vorwurf aufnahm: „Und was soll ich deiner Meinung nach nun tun? Wie du weißt, war der Kristall zwar schon seit langem in meinem Besitz, aber ich hatte von seinen Kräften nicht die geringste Ahnung. Und auf die Schnelle werde ich es sicherlich nicht schaffen, ihn zu kontrollieren. Ich kenne ja noch nicht einmal das Ausmaß seiner Fähigkeiten, geschweige denn, wie man sie einsetzt.“ „Also wenn ihr mich fragt, seit ihr gerade vollkommen vom eigentlich Problem abgekommen, nämlich wie wir mit Haruka zusammen ohne große Hindernisse von hier verschwinden können“, mischte sich plötzlich Midori wieder ins Gespräch ein, während sie sich nun herumdrehte und auf den Bauch legte, damit auch ihr Rücken etwas Bräune abbekommen konnte. Einige Zeit später rätselten die beiden noch immer darüber wie sie es schaffen könnten dem jungen Krieger und dem Fuchspokémon zu entkommen, obwohl Shuu sich soweit sicher war, dass Shona sie nicht behindern würde. Nun ja, eigentlich hatten die beiden schon den kompletten Plan ausgearbeitet. Das Einzige, das noch ein Problem darstellte, war die Frage wie sie die Schranke zwischen den Welten passieren konnten, denn Shigeru konnte nicht sagen, ob der Spruch für die Rückkehr in ihre Welt sich ebenfalls so einfach eingemeißelt an der Wand des Vorraumes finden lassen würde. „Hey, Midori. Wir wollen Volleyball spielen, machst du mit?“, fragte das Mädchen mit den saphirfarbenen Augen. Doch die Gefragte vor ihr winkte nur ab und meinte, sie wolle lieber noch etwas die Sonnenstrahlen genießen. „Och, komm schon! Wann haben wir denn sonst mal die Gelegenheit, zusammen zu spielen, immerhin sehen wir uns doch so selten“, versuchte es Haruka noch einmal und zog eine Schmolllippe. Doch Midori kannte diese Tour schon zur genüge, denn damit schaffte ihre Cousine es jedes Mal aufs Neue, sie zu überreden. Dieses Mal jedoch nicht, sie wollte wenigstens dieses Mal standhaft bleiben, weswegen die Ältere auch einfach den Kopf von dem Mädchen abwandte und sie nicht weiter beachtete. Einige Zeit lang schaute die 16-Jährige ihre Cousine noch an, als sie jedoch bemerkte, dass sie dieses Mal bei ihr tatsächlich keine Chance hatte, ließ sie das Mädchen in Ruhe und wandte sich den beiden Jungs zu: „Und wie sieht’s mit euch beiden aus?“ „Nein danke, lass mal. Ich möchte auch lieber noch etwas Sonne tanken und ein bisschen an meinen Forschungsunterlagen weiterarbeiten“, redete sich Shigeru ebenfalls heraus, der demonstrativ seinen Laptop auspackte und kurz darauf auch begann, sich mit einem Programm zu beschäftigen, von dem Haruka keinen blassen Schimmer hatte. „Na gut… und was ist mit dir, Shuu?“, wandte sie einfach nun an den letzten der Runde. Doch dieser gab ihr keine Antwort, sondern blickte sie einfach nur gespannt an. Dies deutete Haruka als Bestätigung, denn immerhin kannte sie Shuu schon sehr lange und wenn er ebenfalls keine Lust haben würde, hätte er es ihr schon längst mitgeteilt. Also beugte sich zu dem jungen Mann hinunter, um ihn an seinem Arm auf die Beine zu ziehen. Doch ganz so leicht wollte er es ihr offensichtlich ebenfalls nicht machen, denn er wollte sich nicht so ohne weiteres von ihr auf die Beine ziehen lassen, weswegen er sich so schwer wie ein Stein machte. Es amüsierte ihn sehr, wie sie sich anstrengte, ihn dazu zu bewegen, mit ihr zu kommen, und der Grünäugige war sehr gespannt darauf, was sie sich dafür noch alles einfallen lassen würde. Seufzend ließ das Mädchen irgendwann seinen Arm los und schaute den jungen Mann schmollend an: „Könntest du bitte etwas kooperativ sein und dich nicht so schwer wie ein Sack Backsteine machen?“ Doch der Angesprochene erwiderte darauf nichts, sondern schaute sie einfach nur weiterhin grinsend an. Also wollte es die junge Prinzessin noch einmal versuchen, doch dieses Mal machte er sich sogar einen Spaß daraus, seine Arme immer wieder aufs Neue ihren Griffen entgleiten zu lassen. Was der Grünäugige jedoch als Unterhaltung empfand, brachte das Mädchen langsam aber sicher zum Kochen. „Was soll das, Shuu? Wenn du nicht mitspielen willst, dann sag es, aber hör auf mich hier vorzuführen, ja! Mach den Mund auf oder beweg deinen Hintern endlich zum Spielfeld!“, schnauzte sie den 17-Jährigen wütend an. Doch auf einmal umgab den Grünschopf ein bläuliches Leuchten und wie von Zauberhand verschwand er von seinem Platz auf der Decke und tauchte drüben am Rand des Spielfeldes, an dem Masato und die anderen auf die beiden Koordinatoren warteten, wieder auf. Die Anwesenden konnten nicht anders als staunen, und auch Shuu selbst blickte ziemlich verwundert drein. Erstaunt wandte er sich zu Haruka um, die mit dem Rücken zu ihm gewandt stand. Als diese ihre Augen wieder öffnete, die sie zuvor vor Wut geschlossen hatte, blickte sie allerdings ins Leere. Verwundert über die Tatsache, dass ihr Lieblingsrivale so einfach verschwunden war, und das auch noch ohne einen Laut zu verursachen und in den wenigen Sekunden, begann sie die nähere Umgebung nach ihm abzusuchen. Erst nach einigen Augenblicken bemerkte sie, wie das Paar vor ihr sie erstaunt anblickte. „Was?“, fragte Haruka nichts wissend nach und drehte sich herum, um endlich zum Spielfeld zu gehen, als sie die von ihr gesuchte Person erblickte, „Ja, aber… wie bist du denn so schnell nach dort hinten gekommen?“ ‚Sie weiß es nicht? Anscheinend weiß sie nicht, wie sie ihren Kristall einsetzen kann, und Shuus Teleport gerade war nur eine unbewusste Reaktion auf ihre Wut. Dann wäre es aber auch besser es dabei zu belassen!’, dachte sich Shona und suchte nach einem Weg, so schnell wie möglich die Aufmerksamkeit aller auf sich zu ziehen. „Können wir dann endlich mit dem Spiel beginnen? Ansonsten wird das nämlich heute nichts mehr…“, äußerte sich das Evoli schließlich laut und hatte damit ihr Ziel erreicht. „Wie? Du willst auch mitspielen? Wie willst du das denn machen?“, fragte Shuu nun interessiert nach, denn er hatte noch niemals ein Pokémon Volleyball spielen sehen. „Ich dachte, du würdest den Schiedsrichter machen…“ „Und euch alleine den Spaß haben lassen? Vergiss es! Ich will dir und den Turteltauben da drüben zusammen mit Nefer und Haru einen verpassen“, kam es mit einer fiesen Lache von dem Fuchspokémon, wobei Masato hinzufügte: „Ich werde der Schiedsrichter sein und Pikachu wird mir dabei helfen.“ „Aha…“, meinte der Grünäugige knapp und fügte noch, als Haruka endlich zu ihnen getreten war, an, „…aber du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ihr mit Haruka in eurem Team gewinnen könnt, oder?“ „Was soll das denn bitte wieder heißen?“, beschwerte sich das angesprochene Mädchen. Doch bevor erneut der übliche Streit beginnen konnte, trat Nefer dazwischen und brachte die beiden auseinander, schließlich konnten sie diese Differenzen auf dem Spielfeld klären. Dies taten sie auch und zu Shuus Überraschung spielten seine Gegner hervorragend zusammen, weswegen ihm der Gedanken kam, dass die drei wahrscheinlich in Harukas früherem Leben oft gemeinsam gespielt hatten. Und wie es kommen musste, hatten sie es doch tatsächlich geschafft die Mannschaft des Koordinators zu schlagen, was aber auch verstärkt daran lag, dass die drei jedes Mal aufs Neue ihre ‚tödliche’ Kombination einsetzten, der weder Kasumi noch Satoshi gewachsen waren. Aber immerhin hatte es Shuu doch einige Male geschafft, den Ball zu erwischen und damit einen Punkt für seine Gegner zu verhindern. Aber wer konnte denn auch ahnen, dass Shona in der Lage war so gut mit Kopf und Schweif zu spielen. Inzwischen war es schon recht spät geworden und die Sonne war auch schon vor einiger Zeit untergegangen. Als die Truppe endlich wieder auf dem Schloss war, wünschten sich alle eine angenehme Nachtruhe und jeder begab sich in sein Zimmer. Haruka war vollkommen erschöpft, aber es hatte ihr sehr gut getan, mal wieder gegen Shuu zu gewinnen, auch wenn es nur im Volleyball war und kein Wettbewerb. Sein Gesichtausdruck, als er sich die Niederlage eingestehen musste, war einfach nur herrlich, und daran würde sie sich noch lange erinnern… und ihn noch lange damit aufziehen. Müde ließ sie sich in ihr Bett fallen und war auch schon innerhalb weniger Minuten eingeschlafen, ebenso Shona, die es sich in ihrem großen Körbchen bequem gemacht hatte. „Okay, du gehst zu ihr und ich zu den anderen. Wir treffen uns dann am besten wieder hier“, flüsterte eine Gestalt einer zweiten zu, die ihm durch ein Nicken zustimmte. Leise schlichen sich die beiden auf den Gang, auf dem sie schließlich getrennte Wege gingen. Die zweite Gestalt hatte sich auf den Weg zu Harukas Zimmer gemacht und ohne Aufsehen zu erregen in dieses gestohlen. ‚Gut, hinein habe ich es schon mal geschafft, aber ich muss versuchen sie zu wecken ohne dass sie schreit oder Shona aufwacht…’, ging dem Schatten durch den Kopf, als er auf Zehenspitzen zum Bett ging. An diesem angekommen rüttelte er etwas an ihrem Arm, doch sie schien nicht aufwachen zu wollen, weswegen er es noch einmal mit etwas mehr Kraft versuchte. Es gelang auch und das Mädchen erwachte aus seinem festen Schlaf. Doch erkennen konnte sie den Störenfried nicht, sondern sah nur seine Silhouette. Nun vollkommen wach riss sie ihre Augen auf und wollte zu schreien beginnen, als sich plötzlich eine Hand auf ihren Mund legte und sie daran hinderte auch nur einen Laut verläuten zu lassen. „Shh… beruhig dich, ich bin es doch nur!“, flüsterte der Unbekannte und hoffte, dass das kleine Pokémon nicht ebenfalls aus seinem Schlaf geschreckt war. „Shuu? Was machst du denn hier? Weißt du eigentlich, wie spät es ist?“, flüsterte die jüngere ebenfalls, da auch sie ihre Freundin weiterschlafen lassen wollte. „Sei leise und komm mit!“, forderte er sie auf, aus dem Bett zu steigen und ihm zu folgen, was sie kurz darauf auch tat. Schnell nahm Shuu noch ihren Rucksack, die Hüfttasche und ihre normale Kleidung, die über einem Stuhl hing, an sich, bevor sie schließlich gemeinsam das Zimmer verließen und zurück zu seinem gingen, das er sich mit ihrem Bruder teilte. In diesem angekommen, wurden die beiden schon vom Rest erwartet. Verwirrt und vor allem noch ziemlich verschlafen, blickte Haruka ihre Freunde an und wollte von ihnen wissen, warum sie alle zu dieser frühen oder späten Uhrzeit, wie man es sehen wollte, auf waren. „Hier, zieh dich um, damit wir endlich los können“, meinte Shuu nur und warf ihr ihre Klamotten zu. „Endlich geht’s wieder nach Hause. Ich glaube, als erstes werde ich zurück nach Hoenn gehen und Mam und Dad einen Besuch abstatten!“, kam es über Masatos Lippen, und erst jetzt verstand Haruka die Worte ihres Rivalen. Sie wollten diese Welt verlassen und zurück in ihre kehren. Sie konnte ihrem Bruder nur zustimmen, denn auch sie wollte vor dem Festival noch einmal ihre Familie in Blütenburg besuchen. Doch so sehr sich Haruka schon auf ihre jenseitiges Zuhause freute, irgendwie machte sie der bloße Gedanken daran diese Welt zu verlassen sehr traurig. Wollte sie denn wirklich von hier fort gehen? Schnell zog sich das Mädchen nebenan im Badezimmer um, bevor sie sich endlich auf den Weg machen konnten. „Neferti, komm heraus!“, befahl Haruka und warf einen ihrer Pokébälle. Aus dessen Lichtschein erschien mitten im Zimmer die Gestalt einer anmutigen Stute mit großen, weißen Flügeln, die sich sofort an Haruka schmiegte. Lächelnd umarmte ihre Trainerin das Pferdepokémon, welches sie damals als Ei erhalten und seitdem aufgezogen hatte. „Libelldra, ich brauche dich!“ – „Komm heraus, mein süßes Pummeluff!“ – „Glurak, du bist dran!“, riefen auch Shuu, Midori und Satoshi ihre flugtüchtigen Pokémon zu Hilfe, mit denen sie aus dem Zimmer entkommen wollten. Doch kaum hatten sie das Zimmer verlassen und flogen auf die Außenmauern des Palastes zu, wurden sie plötzlich von fliegenden Steinen und anderen Dingen attackiert. Nicht nur, dass auf einmal auch ohrenbetäubende Sirenenlaute ertönten, die nicht nur die Konzentration der Pokémon erheblich störte, sondern auch das Licht von Scheinwerfern wurde auf sie gerichtet, das die Sicht erheblich beeinträchtigte. „Los, holt sie herunter!“ – „Nein, sie haben die Prinzessin bei sich!“ – „Nun tut doch endlich etwas, weckt sofort Galagladi und Nefer!“, ertönten die Befehle der hochrangigeren Wächter, während alle anderen entweder versuchten, die Freunde zum Landen zu zwingen, oder durch die Palastgänge rannten, um ihren Feldführer zu wecken. „Was sollen wir denn jetzt machen? Mit denen im Nacken werden wir nicht weit kommen, wir werden auf jeden Fall mehr Zeit brauchen!“, rief Masato ihrem Anführer zu, der zusammen mit Shuu auf Libelldra ritt. „Ich weiß, aber wir müssen es einfach versuchen…“, antwortete der Forscher ihm, als auf einmal ein orangener Lichtstrahl an ihnen vorbeischnellte und das fliegende Pferd am Flügel erwischte, woraufhin es zusammen mit seinen Reitern abstürzte. „Nein, Haruka!“, brüllte Shuu und wies im nächsten Moment seinem Libelldra an den Geschwistern zu folgen. ‚Das wird knapp…’, bemerkte Shuu, als er die Fallgeschwindigkeit der beiden mit der Entfernung zum Boden und mit seiner eigenen Fluggeschwindigkeit abglich. Dies fiel auch Masato auf, der keine Möglichkeit für Shuu und sein Pokémon sah, sie beide noch rechtzeitig zu erreichen. „Galagladi, Teleport!“, befahl der Brillenträger und öffnete den entsprechenden Pokéball, aus dem sein bester Freund erschien und auch keine Zeit verlor. Schnell fassten sich die Geschwister bei der Hand und eine von Haruka berührte noch ihre treue Freundin, bevor das Psychopokémon schließlich seine telekinetischen Kräfte einsetzte und sie alle sicher auf den Boden beförderte. „Alles in Ordnung bei dir, Schwesterherz?“, wollte der Jüngere von ihr wissen, doch Haruka hörte ihn gar nicht, denn sie war viel zu sehr um das Wohlergehen ihres Pokémon besorgt. Behutsam besah sich die Trainerin den verletzten Flügel und musste feststellen, dass ihre Freundin so schnell nicht wieder in die Lüfte aufsteigen könnte. Masatos Galagladi hatte sie bis zum Waldrand gebracht, an dem sie nun auf die anderen warten mussten, bevor sie sich gemeinsam weiter auf den Weg machen konnten, was sicherlich noch einige Zeit dauern würde, denn zwischen ihnen und dem Schloss lag noch das kleine Dorf, das es zu überqueren gab. Und so machte sich Haruka daran, ihr Elektropokémon so gut es ging zu verarzten. Währenddessen war im Palast selbst die Hölle los. Inzwischen wurde Galagladi aufgeweckt, der sofort hinaus auf dem Hof stürmte. Auf diesem fand er allerdings nichts weiter als die Überbleibsel des Aufruhres, sprich die wieder heruntergekommen Steine, herumlaufende Wächter, verwirrte Schlossbewohner und Nefer, der auf dem Dach der Scheune saß und in den Himmel starrte. „Los, komm schon, Nefer! Wir müssen sie so schnell es geht einholen und finden“, forderte er den kleinen Krieger auf, sich mit ihm und den Wachen auf den Weg zu machen. „Ja… ich komme sofort nach…“, meinte der 12-Jährige und richtete seinen Blick wieder zum Himmel, als er sich erhob. Doch kaum hatten diese Worte seine Lippen überquert, hatte das Kampfpokémon auch schon die Verfolgung aufgenommen. Noch immer in Gedanken versunken, sprang Nefer nach einiger Zeit schließlich vom Dach, auf dem Boden erwartete ihn jedoch schon jemand. „Was wirst du jetzt tun?“, fragte ihn eine bekannte Stimme und er konnte Shona sehen, die ihn mit ernster Mine anblickte. Seufzend wandte er sich wieder von ihr ab und richtete seinen Blick zum wiederholten Male zum Sternenfirmament: „Gar nichts! Ich werde sie weder unterstützen noch aufhalten…“ Der Junge erinnerte sich an die Worte seiner ‚Schwester’. Sie hatte ihm angeboten, sie zu begleiten, doch dies wollte er nicht, denn er wusste, dass hier, in dieser Welt, sein Zuhause war. Und wie sie ihn darum gebeten hatte, sie gehen zu lassen, so tat er es auch, wie schwer es ihm auch fallen mochte. Wenn es wirklich das war, was sie wollte… „Da seid ihr ja endlich.“ Wild mit den Armen fuchtelnd begrüßte Masato seine Freunde am Waldrand und auch Haruka war gerade mit der notdürftigen Verarztung ihres Pokémon fertig geworden. Nun konnte es sich erst einmal in seinem Pokéball ausruhen, bis sie es ins nächste Pokémoncenter bringen konnte. „Wie geht es euch, ist euch etwas passiert?“, fragte Satoshi, als er von Glurak abstieg und Kasumi ebenfalls von dessen Rücken half. „Bis auf Nefertis verletztem Flügel ist uns nichts weiter passiert“, beruhigte der Brillenträger seine Freunde. „Ich hätte nie gedacht, dass sie tatsächlich angreifen würden… und dann auch noch gleich mit so einem gewaltigen Hyperstrahl, immerhin wussten sie doch, dass Haruka bei uns ist…“, kam es verwundert von der Grünäugigen, als ihr Freund sein Feuerpokémon zurückrief, ebenso wie die anderen beiden es mit ihren Freunden taten. „Unterhalten könnt ihr euch später auch noch. Jetzt müssen wir erst einmal den Weg zurück zur Höhle finden“, erinnerte Shigeru die Freunde an ihr eigentliches Vorhaben. Seine Freundin stimmte ihm dabei auch zu und lieferte auch gleich den alles überzeugenden Grund, weshalb sie schnell ihren Weg fortsetzen sollten: „Und das so schnell wie möglich, denn da vorne kommen schon unsere Freunde…“ „Los, beeilt euch, sie werden sicherlich auf dem Weg zum Weltentor sein!“, wies Galagladi seine Truppen an, einen Zahn zu zulegen. „Leutnant, macht Euch mit Eurer Einheit schon einmal auf den Weg und haltet sie davon ab, die Höhle zu betreten.“ „Jawohl!“, antwortete das Staraptor und wies seine Vogelpokémon an ihm zu folgen. „Da vorne ist sie ja“, kam es erfreut von Satoshi, der noch einmal einen Schritt schneller rannte, um endlich in den Berg vorzustoßen. Doch eher er den Eingang erreichen konnte, wurde er durch einen starken Wirbelwind zurückgeschleudert. „Satoshi! Ist alles in Ordnung?“, erkundigte sich Kasumi besorgt bei ihrem Freund und kniete sich neben ihn, als auf einmal ein Lachen ertönte, das sie alle zum Himmel aufschauen ließ. Auf der kleinen Lichtung über dem Höhleneingang scharte sich eine Truppe von Staravia und Staralil, vornan flog der Anführer der Einheit, Staraptor, welches auch zu den Trainern sprach: „Keinen Schritt weiter! Ihr habt wohl geglaubt, dass ihr so einfach unsere Prinzessin entführen könnt, aber da habt ihr euch schwer getäuscht. Galagladi wird auch gleich hier sein und bis es soweit ist, bewegt ihr euch nicht vom Fleck!“ Wütend blickten sie alle den Falken an und überlegten angestrengt, was sie nun tun sollten. Könnten sie einen Kampf denn gewinnen und in die Höhle gelangen bevor die Verstärkung eintreffen würde? Denn andernfalls hätten sie keine Chance gegen die Übermacht. Oder war es vielleicht doch besser, erst einmal zu fliehen und sich einen neuen Plan zu überlegen? Aber täten sie dies, dann würde es sicherlich auch ziemlich schwer werden, den bewachten Eingang zu erreichen, allerdings wären sie dann darauf vorbereitet… Mit entschlossenen Blicken schauten Shigeru, Shuu und Kasumi sich nickend an, denn sie wussten, was am Besten zu tun war. „Auf geht’s, Garados, Hyperstrahl!“ – „Elevoltek, Sternschauer!“ - „Leana, los Feuersturm!“, riefen die drei Trainer, und es erschienen die gerufenen Weggefährten aus ihren Pokébällen. Sofort entfesselte das Drachenpokémon der Arenaleiterin seinen gewaltigen Energiestrahl und blendete damit einen Teil ihrer Gegner, während das Elektropokémon einen weiteren Teil mit seinen fliegenden Sternen ablenkte, und der Löwe mit seinen lodernden Flammen übernahm den Rest der vordersten Truppe. Nachdem auch der aufgewirbelte Staub sich wieder gelegt hatte, schaute die Schar erstaunt drein, denn die Menschen waren alle verschwunden. „Los, schaut sofort in der Höhle nach und durchsucht die Gegend nach ihnen. Sie können noch nicht weit gekommen sein“, orderte der Leutnant das weitere Vorgehen an, obwohl er bezweifelte, dass sie es geschafft haben konnten, ins Innere des Berges vorzudringen, denn dies wäre ihm trotz der Ablenkung sicherlich nicht entgangen. So schnell ihre Füße sie tragen konnten, eilten die Freunde zurück in Richtung Dorf, denn sie wussten ganz genau, wo sie für die Planung ihres weiteren Vorgehens einen sicheren Unterschlupf finden könnten. Allerdings benutzen sie nicht den direkten Weg zurück, denn die Wahrscheinlichkeit, auf ein weiteres Bataillon zu stoßen, war einfach zu groß. Schnell bemerkten sie allerdings, dass dies auch nicht ihre beste Idee gewesen war, denn seltsamerweise wurden sie doch schnell von ihren Verfolgern eingekreist. Auf einmal schnellte ein Donnerblitz auf Shuu zu, der Harukas Hand bei ihrem ersten Fluchtversuch ergriffen hatte und nun noch immer hielt. „Pikachu, setz auch Donnerschock ein“, wies der Trainer aus Alabastia seine Elektromaus an, die schnell reagierte und die feindliche Attacke noch rechtzeitig ablenkte, bevor sie den Koordinator erreicht hatte. „Gar nicht schlecht… aber ich bin dennoch besser! Lasst sofort die Prinzessin frei!“, forderte ein Wesen, das Pikachu nicht unähnlich sah. Allerdings hatte es einen ganz anderen Schweif, was darauf schlussfolgern ließ, dass es sich bei diesem Pokémon in menschlicher Gestalt eigentlich um ein Raichu handelte. „Du bist ein Raichu, nicht wahr?“, fragte Satoshi sicherheitshalber noch einmal nach, damit er sich richtig auf seinen Gegner einstellen konnte. Sein Gegenüber hingegen amüsierte dies sehr: „Und wenn dem so wäre?“ „Wie konntest du uns überhaupt so schnell finden? Nicht einmal die Schar Staravia hat uns so schnell einholen können“, verlangte der Forscher nun von der menschlichen Elektromaus zu erfahren, da es ihn doch sehr erstaunte, dass ein Raichu zu so etwas im Stande war. Oder war es am Ende nur Zufall gewesen? Wie auch immer, wenn Shigeru es wüsste, würde ihm das beim Analysieren der gegnerischen Vorgehensweise wesentlich weiterhelfen. „Eigentlich kann es dir ja egal sein, da es dir jetzt ohnehin nichts mehr nützt, aber falls es euch noch nicht aufgefallen ist, ich bin nicht allein hier, ich habe noch einen Freund mitgebracht“, kam es grinsend von dem Gefragten, der rechts von sich ins Dickicht schaute. Aus dem Schutz der Schatten trat nun ein weiteres Pokémon hervor. Zwar hatte es ebenfalls seine menschliche Gestalt angenommen, jedoch verrieten seine noch immer vorhandenen großen, blauen Ohren, dass es der Grund für das schnelle Aufspüren verantwortlich war. „Ach so, verstehe…“, kam es nur lächelnd von dem Forscher, als er das Pokémon als ein Marill erkannte, wobei Shuu noch hinzufügte: „Vielen Dank für die Auskunft, aber trotzdem müssen wir uns jetzt verabschieden! Libelldra, los Sandsturm!“ „Und was nun? Wenn das so weitergeht werden sie uns sicherlich sehr schnell wieder finden“, bemerkte Midori, die mit den Übrigen immer tiefer in den Wald hineinlief. „Am Besten wir trennen uns, vielleicht gelingt es uns ja so, ihnen zu entkommen. Und wenn die Luft rein ist, treffen wir uns im Haus des Nido-Pärchens“, schlug ihr Freund vor und so teilten sie sich in drei Gruppen auf. Die beiden Koordinatoren und Masato nahmen den linken Weg, während jeweils die beiden Pärchen geradeaus und nach rechts weiterliefen. „Wisst ihr, wo wir uns nachher mit den anderen treffen sollen?“, fragte das Mädchen nach, schließlich war sie bei der Begegnung zwischen dem älteren Ehepaar nicht anwesend gewesen. „Ja, aber ich glaube, darüber sollten wir uns jetzt keine Gedanken machen“, antwortete ihr Bruder, woraufhin die Blauäugige ebenfalls einen Blick hinter sich warf und schon die Schatten von sich nähernden Gestalten wahrnehmen konnte. „Haruka, Vorsicht!“ Der Grünäugige reagierte schnell und ergriff sie am Handgelenk, als er bemerkte, dass seine Rivalin nicht wie der Junge und er selbst stehen blieb. „Das war ganz schön knapp. Vielen Dank, Shuu!“, bedankte sich das Mädchen, als sie vor sich in die schwarze Tiefe schaute. „Verdammt! Das muss die Sackgasse sein, von der Satoshi und Kasumi erzählt haben. Das bedeutet aber auch, dass es hier in der Nähe auch keine Brücke mehr gibt…“, stellte der 17-Jährige fest und in seinem Kopf begann es wie wild zu arbeiten, „…schnell, wir laufen flussaufwärts, es wird sicherlich noch eine zweite Brücke geben.“ Doch zu spät! Alle Fluchtwege wurden bereits von ihren Verfolgern versperrt und der einzige freie Weg war nur noch der Sprung in die Schlucht. „Tut mir sehr leid, aber hier ist nun endgültig Endstation für euch.“ Es war eine Gruppe von Bodenpokémon, die sie dieses Mal gefunden hatte, und ihr Anführer war ein Rihornior, das erstaunlicherweise seine richtige Gestalt behalten hatte. „Das riecht nach einer großen Beförderung, wenn ich die Prinzessin zurück zu Galagladi bringe“, meinte es und malte sich in Gedanken schon seine neue Position aus, als es plötzlich mit gefährlicher Stimme hinzufügte, „Also, macht bitte keinen Unfug und begleitet mich, Eure Hoheit!“ Erschrocken starrte Haruka das Pokémon vor sich an. Doch die beiden Jungen dachten nicht im Traum daran, Haruka diesem Widerling zu übergeben, erst recht nicht ihm! Doch ehe auch nur einer von ihnen ein Pokémon zu Hilfe rufen konnte, lenkte eine ihnen allen bekannte Stimme die Aufmerksamkeit auf sich: „General Rihornior! Lasst meine Haru in Frieden, verstanden?“ Mit funkelnden Augen stand nun Shona zwischen den Menschen und den Bodenpokémon. Doch ihr Erscheinen belustigte den Heeresführer nur: „Ich wusste schon immer, dass du nichts als Unfug im Sinn hast, Shona! Aber dass du eine Verräterin bist, hätte selbst ich nicht gedacht… was willst du kleines Ding schon gegen mich ausrichten? Los, geh zur Seite, wir werden die Prinzessin jetzt zum Schloss zurückbringen!“ „Vergiss es, ihr werdet nirgendwo mit ihr hingehen, nur über meine Leiche!“, konterte das Evoli und formte vor ihrem Maul einen schwarz und lila leuchtenden Energieball, den sie auf den Anführer abfeuerte. Eine Menge Staub wurde aufgewirbelt, doch als dieser wieder fiel, erkannten sie, dass diese Attacke ihre Wirkung verfehlt hatte, denn ihr Gegner stand noch immer an derselben Stelle und hatte nicht einen Kratzer abbekommen. „War das etwa schon alles? Wie jämmerlich.“ Mit langsamen Schritten ging es auf sie zu und hatte seine Blick nur auf Haruka gerichtet. Als Shona schließlich einen erneuten Angriffsversuch wagte, wurde sie mit einer kurzen Armbewegung gegen den nächsten Baumstamm geschleudert, an dem sie schließlich zusammenbrach. „Nein, Shona!“, rief das Mädchen und wollte am liebsten zu ihrer Freundin laufen, doch sie war zu sehr geschockt, um auch nur einen Schritt zu machen. „Los, übergebt mir endlich unsere Prinzessin!“, forderte das Rhinozeros die beiden Menschenjungen auf, doch sie blieben in seinem Weg zu Haruka stehen. Plötzlich regnete es eine Spukballattacke nach der anderen. Sie umkreisten ihr Ziel und durch einen weiteren wurde eine Kettenreaktion ausgelöst, die einen Ball nach dem anderen explodieren ließ. Verwundert richteten nun alle ihre Blicke in die Richtung des Angreifers. Es war Shona, die sich durch ihren starken Willen recht schnell wieder auf die Pfoten gerappelt hatte. „Das werde ich nicht zulassen, habe ich gesagt. Ich werde Haru mit allen Mittel helfen, zurück nach Hause zu kommen!“ Zum Erstaunen aller sendete der Körper des Fuchspokémon auf einmal ein gleißendes Licht aus und ihre Gestalt veränderte sich. „Shona… entwickelt sich weiter…“, kam es erstaunt über Harukas Lippen. „Gleich haben wir ein Nachtara auf unserer Seite“, freute sich Masato schon. Als das Licht jedoch wieder erlisch, stand zur Verwunderung aller nicht das Unlichtpokémon vor ihnen, sondern ein Psiana. ‚Kann es sein…’, kam es Shuu in den Sinn, weswegen er sich herumdrehte. Und er hatte Recht, die ersten Sonnenstrahlen waren schon zu sehen und hatten aus dem Evoli das Psychopokémon gemacht. Mit wütendem Blick sah das katzenartige Wesen seinen Gegner an und konzentrierte sich auf seine Psychokräfte, mit denen sie ihn daran hinderte, sich weiter fortzubewegen. „Jetzt steht da nicht einfach so rum, greift endlich an“, befahl das Bodenpokémon wütend, woraufhin sich seine Truppe aus der Starre löste und sie alle gemeinsam Shona angriffen. Doch diese schaffte es noch rechtzeitig auszuweichen und die Angriffe trafen niemand anderen als Rihornior. Allerdings hatte sie bei ihrer Aktion nicht bedacht, dass sich die anderen hinter ihm befanden, denn durch die Wucht seines Aufpralls wurde der Felsvorsprung gelöst. Einzig Masato gelang es rechtzeitig auf den noch festen Untergrund zu springen, doch seine Schwester und Shuu fielen zusammen mit dem Leutnant in die schwarze Tiefe der Schlucht. Geschockte musste der 14-Jährige mit ansehen, wie die beiden Koordinatoren immer kleiner wurden: „Nein, Haruka! Shuu!“ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ So, das war's erst einmal wieder! Hoffe, es hat euch gefallen ^-^ Und wenn einer weiß, was Elevoltek für ein Viehch darstellen soll, der kann es mir ja mal schreiben, denn für mich ist das bis dahin ein Steckdosenpokémon XD Bis zum nächsten Mal, das wie versprochen hoffentlich bald sein wird... eure Kimie ^.^o Kapitel 14: Reliquien der Vergangenheit --------------------------------------- So, hier kommt endlich das nächste Kapitel... habe auch 'nur' zwei Wochen länger gebraucht, als ich eigentlich wollte, sorry >_< Wie dem auch sei, jetzt erfahrt ihr endlich, was nach dem Absturz von Shuu und Haruka alles passiert und auch ansonsten kann ich nur sagen, dass dieses Kapitel sehr informativ ist, was Haruka vergangenes Leben angeht! Also, viel Spaß beim Lesen... Kapitel 14 – Reliquien der Vergangenheit Ich laufe… ich laufe panisch zurück in den Palast hinein, durch die weiten Gänge. Doch warum habe ich es so eilig? Und warum verspüre ich eine bisher ungekannte Angst in meinem Herzen? Auf meinem Weg laufe ich an vielen Personen vorbei, Menschen wie auch Pokémon. Sie sehen besorgt aus. Besorgt um mich? Warum? Miraya stellt sich mir plötzlich in den Weg und versucht auf mich einzureden umzukehren, meine Weg nicht fort zu setzten… ich verstehe sie nicht, doch ich kann ihr ihre Worte und Besorgnis ansehen. Doch warum hatten hier alle Angst und warum waren alle um mich besorgt? Was geschah nur außerhalb des Palastes? Ich erwidere meinem Kindermädchen etwas, doch seltsamerweise kann ich meine eigenen Worte nicht hören, bevor ich sie zur Seite schiebe und meinen Weg fortsetze. Mit jedem Schritt breitet sich die Angst in mir immer weiter aus, auch wenn ich noch immer nicht weiß, was der Grund dafür ist und um wen ich eigentlich bange. Von draußen sind Kampfesschreie zu hören und immer wieder durchziehen helle Blitze den Himmel. Kaum bin ich draußen angekommen, blicke ich mich auch schon wie wild um. Offensichtlich suche ich etwas… oder jemanden – nur wen? Dort! Dort hinten ist jemand. Es sind sogar zwei Personen, die sich einen erbitterten Kampf liefern. Doch ich kenne keinen von ihnen… dennoch lenken mich meine Füße mit eiligen Schritten zu diesen beiden hin. Sie scheinen mich nicht zu bemerken, sind zu sehr auf ihren Gegner fixiert. Aber was ist das? Der Mann mit dem boshaften Grinsen im Gesicht hebt sein Schwert an und will es auf seinen Feind schnellen lassen, um ihn zu töten. Meine Schritte werden schneller und verzweifelt rufe ich etwas, das die Aufmerksamkeit des am Boden liegenden auf mich lenkt. Im letzten Augenblick, noch bevor das Schwert ihn erreichen kann, werfe ich mich schützend über ihn, warum? - Ich weiß es nicht! Alles was ich nur noch mitbekomme, ist der Schmerz, als mich das Eisen durchbohrt und die verzweifelten Rufe desjenigen, den ich durch mein Handeln gerettet habe. Selbst jetzt, wo ich ihn seinen Armen liege und bemerke wie allmählich alles um mich herum schwarz wird, kann ich sein Gesicht nicht sehen, ihn nicht erkennen, nur seine Stimme, die mir irgendwie vertraut ist, dringt zu mir hindurch. „Harumi! Harumi, sag doch etwas! Harumi… Harumi… Haru… ka… Haruka… Haruka, wach doch endlich auf!“ Mit einem Mal schlug die Angesprochene ihre Augen auf und blickte, schwer atmend, in das besorgte Gesicht Shuus, der sich über sie gebeugt hatte. „Ein Glück, dir geht es gut und du scheinst auch nicht verletzt worden zu sein“, stellte der junge Mann erleichtert fest, als er ihr beim Aufstehen half. Noch vollkommen benommen und nicht begreifend was nun Traum war und Realität ist, hielt sich das Mädchen ihren Kopf, als sie ihn fragte: „Wo sind wird und was ist denn passiert?“ „Erinnerst du dich nicht mehr? Scheinst wohl doch etwas an den Kopf bekommen zu haben, aber das ist ja nichts Neues…“, kommentierte er ihre Aussage, was ihm einen wütenden Blick einhandelte, woraufhin er sofort hinzufügte, „Wir sind die Klimmen hinuntergefallen und dann von der Strömung des Flusses mitgerissen worden. Das hast du aber schon gar nicht mehr mitbekommen, weil du beim Aufprall auf das Wasser direkt ohnmächtig geworden bist. Nach einer ganzen Weile sind wir dann in diese Höhle gespült worden und ich konnte uns irgendwie ans Ufer ziehen. Tja und seit dem habe ich versuche dich zu wecken, was auch eine ganze Weile gedauert hat.“ Stille kehrte zwischen den beiden ein, die nur von dem schnell fließenden Gewässer durchbrochen wurde. Angestrengt versuchte sich Haruka an alles zu erinnern, doch irgendwie hatte sie, trotz seiner Erzählung, noch immer ziemlich viele Lücken in ihrem Gedächtnis. Auf der einen Seite waren ihre Gedanken bei dem eben geschehenen und andererseits versuchte sie herauszufinden was es mit diesem Traum auf sich hatte. Sie fühlte sich seltsam… „Hast du eigentlich geträumt? Und wenn ja, von was, dass du hast dich ständig hin und her gewälzt und seltsame Dinge gerufen hast? Du klangst ziemlich aufgebracht“, wollte Shuu von ihr wissen und schaute sie erneut mit einem etwas besorgten Ausdruck in seinen Augen an. Wieder hielt sich die Gefragte den Kopf und versuchte angestrengt zu verstehen was dieser Traum ihr mitteilen wollte, doch es gelang ihr einfach nicht. Mit eher flüsternder Stimme antwortete sie ihm nach einiger Zeit: „Ich weiß es nicht… es war ganz seltsam. Ich bin gerannt und wusste nicht warum. Ich habe jemanden gesucht, aber ich wusste nicht wen… ich hab… Shona, Masato! Shuu, was ist mit den beiden passiert?“ Ganz aufgebracht verlangte sie von ihm zu erfahren was mit ihrer Freundin und ihrem Bruder geschehen war, denn mit einem Mal waren all die Erinnerungen vor ihrem Absturz zurückgekehrt. Die Flucht, der Kampf, Shonas Entwicklung von einem Evoli in ein Psiana und der Fall… Beruhigend legte der Grünäugige seine Hände auf ihre Schultern: „Sie sind nicht mit uns abgestürzt. Ich bin mir aber sicher, dass es ihnen gut geht. Bestimmt konnten sie entkommen und sind jetzt wieder bei den anderen, mach dir also keine Sorgen.“ Noch immer besorgt ließ Haruka den Kopf hängen, stimmte ihm allerdings mit einem Nicken zu. Mit einem Lächeln ließ der Koordinator sie wieder los und blickte sich in der Höhle um: „Wir sollten nach einem Ausgang suchen. Hier wird es sicherlich auch noch einen anderen Ausweg geben, als der, den der Fluss nimmt. Und danach müssen wir schnell die anderen finden, damit wir endlich wieder zurück in unsere Welt können…“, erläuterte der 17-Jährige ihre nächsten Schritte, als er feststellte, dass es genau zwei weitere Tunnel gab, die sie hinaus aus dem Berg führen könnten. Nur welcher war der Richtige? „Hm… am Besten wir lassen uns von unseren Pokémon helfen…“, überlegte der junge Mann und zückte sogleich einen seiner Pokébälle, „Leana, los geht’s!“ Erneut rief er seinen Feuerlöwen zur Hilfe, in der Hoffnung, dass dieser mit Hilfe seiner Schwanzflamme herausfinden konnte, aus welchem der Gänge ein stärkerer Luftzug wehte. Und so positionierte sich das Feuerpokémon für einige Augenblicke vor jeweils einen möglichen Ausgang, um so seinem Trainer mitteilen zu können, welchen Weg sie am Ehesten nehmen sollten. „Leana meint, dass auf dem rechten Gang ein stärkerer Luftzug weht. Sicherlich kommen wir auf diesem Wege auch nach draußen, los komm!“, forderte der Grünäugige seine Begleiterin auf ihm zu folgen, während sein Pokémon voranging, um ihnen Licht zu spenden. Der Aufforderung nachkommend setzte auch Haruka sich in Bewegung. Plötzlich blieb sie allerdings wieder stehen, denn als sie gerade den Rechten Höhlengang betreten wollte, hörte sie eine Stimme, die nach ihr rief. Erschrocken wandte sie sich herum und suchte nach dem Besitzer, den sie jedoch nicht finden konnte. „Wo bleibst du denn? Los, komm endlich!“, hörte sie Shuus Stimme weit entfernt und wie in Trance folgte sie der anderen, ihr unbekannten und doch irgendwie vertrauten Stimme, die sie in genau die andere Höhle führte. Verwundert über ihr Verhalten, rief der Koordinator nach ihr. Als sie jedoch weder antwortete, noch sich herumdrehte, rannte er ihr schnell nach. Die Angst sie erneut zu verlieren übermannte ihn, doch zu seiner Erleichterung konnte er sie noch sehen und schließlich auch einholen. „Was ist nur los mit dir? Du hättest mir wenigstens antworten können.“ Etwas säuerlich ergriff er ihr Handgelenk, was sie aufschrecken ließ und wieder zurück aus ihrer Trance holte. Doch noch immer gab sie ihm keinerlei Erklärung, sondern sagte einfach, dass ihr Gefühl ihr sagen würde, dass sie besser diesen Weg entlanggehen sollten. Das sie in Wirklichkeit eine Stimmt rief, wollte sie ihm lieber nicht sagen, da sie befürchtete er würde sie für verrückt halten oder ähnliches. Da Shuu nicht mit ihr streiten wollte und dieses Gefühl ihrerseits vielleicht wirklich Recht behalten könnte, wollte er ihr eine Chance geben und so setzten sie gemeinsam ihren Weg schweigend fort. ‚Diese Stimme… ich habe sie schon einmal gehört. Aber warum habe ich keine Angst vor ihr, sondern verbinde sie mit etwas angenehmen?’, fragte sie das Mädchen im Stillen, während es einen Fuß vor den andere setzte, ‚Sie wird lauter! Kommen wir ihr etwa näher?’ Ihrem Rivalen entging die Abwesenheit von Harukas Gedanken nicht. Schon allein deswegen, weil sie es sonst nicht ertragen konnte, wenn Stille zwischen ihnen herrschte, denn dann begann sie sogar über die unmöglichsten Dinge mit ihm zu sprechen. Sie tat immer alles dafür, dass die Ruhe verschwand, doch nun… „Und du bist dir sicher, dass das hier der richtige Weg ist?“, erkundete er sich noch einmal bei ihr. Nicht nur um sicher zu gehen, sondern auch in der Hoffnung, dass sie ihren besorgten Gesichtsausdruck vielleicht verlieren würde. Nach einer ganzen Weile blickte das Mädchen ihren Konkurrenten an. Auch sie konnte ihm seine Sorgenfalten ansehen und auch, dass sie der Grund für diese war. Aus diesem Grund zwang sie sich schließlich zu einem Lächeln, als sie antwortete: „Ich bin mir sicher, dass wir gleich da sind.“ Zu ihrer Verwunderung fanden sie sich allerdings nicht am Ausgang, sondern vor einer hohen Steinmauer wieder. „Hm… und was jetzt?“, murmelte der junge Mann nachdenklich, als er die Wand hinaufschaute. „Leana, leuchte doch mal bitte dort hoch“, bat er den Löwen, der daraufhin seinen Schweif mit der lodernden Flamme in die Höhe hielt und somit auch den letzten verborgenen Rest zwischen Decke und Mauer beleuchtete. „Wie ich es mir dachte, dort oben geht es weiter. Dein Lohgock müsste doch eigentlich in der Lage sein dich dort hinauf zu bringen, oder?“, wollte der Grünäugige von ihr wissen. Seine Worte fasste Haruka allerdings nicht als Frage, sondern mal wieder eher als Herausforderung auf, weswegen sie entrüstet erwiderte: „Natürlich ist das kein Problem für Lohgock!“ „Gut, dann lass uns weitergehen“, kam es lächelnd über seine Lippen, als er auch schon auf Leanas Rücken stieg und sich von diesem hinaufbringen ließ. Auch die Blauäugige rief kurz darauf ihr treues Feuerpokémon zu Hilfe und mit nur einem kleinen Sprung, landete es auch schon neben dem Koordinatoren. Anschließend rief das Mädchen es dankend zurück in seinen Ball. „Du bist echt unverbesserlich…“, sagte Shuu auf einmal und ging an ihr vorbei. ‚Was soll das denn schon wieder heißen?’, fragte sich seine Begleiterin in Gedanken und wollte diese gerade laut aussprechen, als sie plötzlich erneut, dieses Mal lauter und deutlicher diese Stimme wahrnehmen konnte. Sie hatte es im Gefühl, sie mussten ganz nah sein. Mit eiligen Schritten rannte sie, ohne auf ihn Rücksicht zu nehmen, an ihrem Rivalen vorbei und bog immer wieder in weitere Gänge hinein, so dass ihr Gefährte keinen Augenblick unachtsam sein durfte, denn andernfalls hätte er sie verloren. Mit einem Mal jedoch war sie stehen geblieben. Dies hatte der Grünäugige allerdings nicht kommen sehen, weswegen er sich stark abbremsen musste, um nicht mit ihr zu kollidieren. „Was ist los? Erst rennst du wie von einem Ariados gestochen los und dann hältst du abrupt…“ Als der Koordinator allerdings sah, weswegen seine Begleiterin stehen geblieben war, konnte auch er nur dastehen und erstaunt auf das vor sich liegende starren. „Wow, so einen großen Diamanten habe ich ja noch nie gesehen…“ Shuu war einfach sprachlos, denn vor ihnen befand sich doch tatsächlich ein mindestens zwei Meter hoher und fünf Meter breiter Edelstein, der ihnen einladend entgegenfunkelte. Die Stimme, die Haruka zuvor immer wieder gehört hatte, war nun vollkommen verstummt, dennoch zog dieser Kristall sie auf eine magische Weise an. „Was glaubst du wie der hierher gekommen ist?“, fragte Haruka nach, als sie ihre rechte Hand auf die glatte Oberfläche legte. Seltsamerweise war dieser Diamant nicht durchgehend klar, sondern wurde immer trüber, je weiter es in ihn hinein ging. Auch Shuu trat nun zu ihr und besah sich das wertvolle Stück genauer, als er ihr antwortete: „Wer weiß… aber es ist schon etwas seltsam, wenn man bedenkt wie groß er ist.“ Erneut richtete die Brünette ihren Blick in das kostbare Glas. ‚Was ist das? Da ist doch etwas drin…’, stellte sie fest und versuchte noch angestrengter zu erkennen um was es sich handelte. Und wie von Geisterhand klarte der Kristall auf einmal etwas auf und gab das Innere preis. Ein erschrockener Schrei hallte in der Höhle wieder und Haruka nahm auf einmal panisch Abstand von dem Diamanten, als sie brüllte: „Shuu! Shuu, schau da! Da ist jemand drin!“ Das Gesicht des Mädchens war kreidebleich und sie zitterte am gesamten Körper. Dies war das Erste, das der Angesprochene wahrnahm, weswegen er sich zu ihr begab und sie erst einmal in den Arm nahm, in der Hoffnung sie würde sich wieder etwas beruhigen. Anschließend wagte auch er einen Blick zurück auf den gigantischen Edelstein und zu seiner Erstaunung hatte das Mädchen in seinen Armen Recht. Auch er konnte nun dort, wo zuvor noch die Trübung war, ein Gesicht erkennen, das Gesicht einer wunderschönen Frau. „Beruhig dich, Haruka! Wir dürfen jetzt keine Zeit verlieren. Lass uns versuchen die Frau zu befreien… uns müsste nur einfallen, wie man diesen Diamanten zerstören kann…“ „Gar nicht!“, erklang auf einmal eine fremde Stimme und als die beiden Teenager sich herumdrehten, stand von ihnen ein alter Mann mit langem Bart und einem großen Stock. „Ukon? Was machen Sie denn hier?“, sprach die junge Frau verwundert, als der Fremde in den Lichtschein des Kristalls trat und sie ihn schließlich als eine der Kampfkoryphäe wieder erkannte. Ihr Gegenüber schüttelte allerdings nur lächelnd mit dem Kopf: „Tut mir sehr leid, Prinzessin, aber ich bin nicht der, für den Ihr mich haltet! Mein Name ist Anem und ich bin ein so genanntes Kristallkind, außerdem bin ich ein Gestaltenwandler und sehe für jedes Lebewesen anders aus. Für Euch habe ich allerdings eine Gestalt angenommen, die Euch aus Eurer Welt vertraut ist, damit Ihr nicht erschreckt.“ „Was willst du hier? Und warum willst du uns daran hindern diese arme Frau aus ihrer Gefangenschaft zu befreien?“, mischte sich nun Shuu in die Diskussion mit ein, wobei er sich schützend vor Haruka stellte. Der Angesprochene trat jedoch mit langsamen Schritten einfach immer näher, bis er unmittelbar neben den beiden Jugendlichen und direkt vor dem Edelstein stand, bevor er schließlich erneut seine Stimme erhob: „Ich bin der Hüter dieser Höhle, müsst ihr wissen! Ich beschütze sie und die Geschichte.“ „Die Geschichte?“, fragte die Brünette noch einmal verwirrt nach. „Kommt sie Euch nicht bekannt vor?“, stellte Anem stattdessen eine Gegenfrage an Haruka, wobei er sie mit einem durchdringenden Blick anschaute, „Habt Ihr nicht das Gefühl, dass ihr diese Person kennt, ihr schon einmal begegnet seid? War es nicht sie, die euch beiden erst hierher geführt hat?“ Neugierig schaute nun auch Shuu das Mädchen an, denn auch er war auf ihre Antwort sehr gespannt. Immerhin war er ihr einfach gefolgt und hatte auf ihr ‚Gefühl’ vertraut. War es am Ende doch nicht ihr Gefühl, sondern die Stimme dieser Frau gewesen, die Haruka dazu gebracht hatte hierher zu kommen? Aber er konnte allein an ihrem Blick schon entnehmen, der nachdenklich hin und her wanderte und dennoch nichts fixierte, dass sie angestrengt versuchte sich an die Stimme und deren Besitzerin zu erinnern. „Wer… ist… sie?“, kam es murmelnd über ihre Lippen, während sie noch immer selbst nach der Antwort suchte. „Wenn Ihr so sehr nach der Antwort sucht, dann schaut in den Diamanten!“, forderte der alte Mann sie mit seinem Stock auf, sich die Frau im Edelstein ganz genau zu betrachten. Shuu war das Ganze irgendwie nicht ganz geheuer, dennoch sagte er kein einziges Wort. Irgendwie konnte er es aber auch nicht, selbst wenn er gewollte hätte. Im Stillen fragte er sich allerdings, ob dieser seltsame Anem ihn vielleicht verzaubert hatte oder all dies um ihn herum sein Werk war. Wenn dem jedoch so war, wozu das alles? Was wollte er damit bezwecken und wieso versuchte er mit all seinen seltsamen Fragen und Aussagen Haruka dazu zu bringen sich diese Gestalt im Kristall anzuschauen, in der Hoffnung sie würde die Unbekannte erkennen? Wer war sie und warum erzählte er ihnen es nicht einfach, wenn er ohnehin darauf aus war, dass sie es erfuhren? Doch bevor er eine Antwort auf seine Frage finden konnte, geschweige denn sie laut aussprechen konnte, entschloss sich der 17-Jährige doch lieber dafür diese Gedanken beiseite zu schieben und ein wachsames Auge auf seine Begleiterin zu legen. Erneut legte das Mädchen eine Hand auf die kalte Oberfläche und versuchte angestrengt die Person im Inneren zu sehen und zu identifizieren. Nach und nach wurde die Substanz um das Gesicht der Gestalt, das zuvor noch von der Trübheit des Kristalls verschleiert wurde, klar. Dieses Mal war es der Koordinatorin sogar möglich jedes einzelne Detail ihres Gesichtes zu sehen. ‚Kenne ich diese Frau wirklich?’, fragte sich die Blauäugige im Stillen, als sie durch das inzwischen glasklare Material blickte, ‚Dieses Gesicht… dieses Haar… sie kommt mir irgendwie schon sehr vertraut vor.’ Ob du es möchtest oder nicht, eines Tages wirst du fortgehen. Doch denke immer daran, egal wo du auch sein magst, ich werde immer bei dir sein! ‚Was war das? Es war wieder diese Stimme…, aber warum wird mir auf einmal so warm ums Herz und warum fühle ich mich so geborgen, wenn ich an diese Worte denke?’ „Haruka? Ist alles in Ordnung?“, holte Shuus besorgte Stimme sie wieder aus ihrer Gedankenwelt zurück. Als sie ihn anblickte, konnte sie sehen, dass er sehr besorgt um sie war und am Liebsten auf der Stelle mit ihr dieses Ort verlassen hätte. Vielleicht wäre das auch besser für sie alle, wenn sie einfach gehen würde. Wollte sie die Wahrheit wirklich erfahren? Irgendwie war es ihr doch sehr wichtig die einzelnen Zusammenhänge zu verstehen und mehr über ihre früheres Leben zu erfahren. Auf der anderen Seite hatte allerdings auch eine ziemlich große Furcht davor. Natürlich, sie wusste was geschehen war, immerhin kannte sie die Geschichte auswendig. Doch die Geschehnisse, die um sie herum passierten, waren nicht einfach nur eine Gutenachtgeschichte! Hier war es ihr nicht möglich das Buch einfach zu zuschlagen, wenn sie etwas nicht wissen wollte. Sie konnte die Geschichte nicht einfach so unterbrechen, wenn sie sie einmal begonnen hatte. Zwar kannte sie die Geschichte, die es in ihrer Welt als Kinderbuch zu kaufen war, auswendig. An ihrem ersten Tag hier in Pokétopia wurde ihr allerdings schon bewusst, dass das Buch zwar die eigentlich Story wiedergab, jedoch fehlten viele Details. Es war eben doch nur eine Geschichte, die die wesentlichen Teile, die ihr damaliges Leben betrafen, ausließ. War sie wirklich schon bereit dazu die Wahrheit zu erfahren? Unsicher warf sie einen erneuten Blick auf ihren Begleiter, dessen Gesichtsausdruck die ganze Zeit über nicht verändert hatte. Doch allein zu wissen, dass er bei ihr war und sich um sie sorgte, gab ihr die nötige Kraft, die sie brauchte, um sich allen Gefahren, Herausforderungen und Hindernissen zu stellen, das hatte er ihr schon so oft gezeigt und versucht klar zu machen. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen wandte sie sich schließlich dem alten Mann zu, bereit alles was er ihr erzählen würde, zu verkraften. „Sag mir bitte Anem… wer ist diese Frau nun?“, bat die Brünette ihn darum, endlich mit der Sprache herauszurücken, „Du haste Recht, wenn du sagst, dass ich diese Frau kenne. Ja, ich spüre, dass uns irgendetwas Vergangenes verbindet. Hier in ihrer Nähe fühle ich mich geborgen und sicher… dennoch kann ich mir beim besten Willen einfach nicht daran erinnern, wer sie ist und wie wir zueinander standen. Bitte sag mir, was für eine Rolle hatte diese Frau in meinem früheren Leben?“ Mit ernstem Gesichtsausdruck schaute das magische Wesen zu beiden hinüber. Er hatte nicht erwartet, dass sich einer von ihnen an sie erinnert, doch zu wissen, dass Haruka die positive Verbindung spüren konnte, war für ihn ausreichend, um ihr die Wahrheit zu sagen: „Sie war Eure Mutter!“ Mit vor Schock geweiteten Augen starrte die Angesprochene den allwissenden Mann an. Auch Shuu war etwas überrascht, auch wenn er es sich nach ihren vorherigen Worten und dem drängen des alten Mannes schon fast gedacht hatte. Seine Vermutung bestätigt zu hören, war dennoch etwas unerwartet. Der Grünäugige konnte seiner Rivalin die unzähligen, nun aufkommenden Fragen ansehen, denn jetzt wo sie auf diese Frage eine Antwort erhalten hatte, traten mit dieser gleich zig Weitere auf. Bevor sie allerdings in der Lage war auch nur Eine von ihnen auszusprechen, fuhr das Kristallkind selbst fort: „Diese Frau, die ihr dort eingeschlossen seht, ist niemand anderes als Königin Isara, die damalige Herrscherin über Pokétopia. Eure leibliche und Nefers Ziehmutter.“ „Wie kam es dazu, dass sie nun in diesem gigantischen Diamanten eingeschlossen ist?“, unterbrach Shuu ihn schließlich, denn dass diese Frau einst die Herrscherin über dieses Land gewesen sein musste, konnte man zuvor auch schon der Aussage entnehmen, dass sie Harumis Mutter gewesen war. Wie sie allerdings in diese Situation geraten und ob sie in diesem monströsen Kristall noch am Leben war, konnten er sich noch nicht zusammenreimen. „Dieser große Diamant ist nichts anderes, als ihr Kristall! Auch sie war eine Kristallträgerin und trotz des Wissens, was mit ihr geschehen würde, hat sie seine gesamten Kräfte entfaltet, für ihre Tochter und den Frieden…“ „Für mich und den Frieden?“, kam es verwirrt von dem Mädchen. Ihre Begleiter wurde das Ganze allerdings etwas zu bunt. Es störte ihn sehr, dass sein Gegenüber ständig in Rätseln sprach, anstatt einmal mal tacheles zu reden, was er ihm auch ziemlich gereizt mitteilte: „Könntest du vielleicht mal aufhören ständig in Rätseln zu sprechen! Wir sind hier nicht in einer Gameshow, sondern wollen wissen, was genau und wie es passiert ist. Entweder sagst du es uns endlich oder wir verschwinden auf der Stelle von hier.“ „Wie Ihr wünscht, verzeiht“, entschuldigte sich der Graubärtige mit einer leichten Verbeugung, bevor er sich dran machte ihnen alles zu erzählen… oder zumindest das, was im Augenblick von Bedeutung war, „Wie Ihr sicherlich schon erfahren habt, gab es vor etwa einem Jahrhundert in Pokétopia eine heftige Auseinandersetzung zwischen der Königin und einem Unbekannten. Wer oder was diese Wesen war, woraus es bestand, ist bis heute ein Rätsel. … Wie dem auch sei, dieses mächtige Geschöpf tauchte von einer Sekunde auf die andere in Pokétopia auf und begann damit die Bevölkerung, Menschen wie auch Pokémon, zu töten. Königin Isara konnte dies natürlich unter gar keinen Umständen dulden und so machte sie sich schnell zu den Stadttoren auf, um den Eindringling zur Strecke zu bringen, damit dieses Massaker ein Ende finden würde. Als sie allerdings nach dem erfolgreichen Kampf zurück in den Palast kehrte, musste sie feststellen, dass sie das Wichtigste in ihrem Leben verloren hatte… Euch, Prinzessin Harumi!“ „Mich?“, fragte sie noch einmal nach und durchbrach damit die für kurze Zeit aufgekommene Stille. Mit einem Nicken bestätigte Mann ihre Frage, woraufhin er dies noch weiter erläuterte: „Während die Königin von diesem seltsamen Wesen abgelenkt wurde, hatte sich jemand anderes ins Schloss geschlichen und Euch das Leben genommen. Aus Trauer über den Verlust ihrer einzigen Tochter, setzte Königin Isara die Kräfte ihres Kristalls vollständig frei, obwohl sie wusste, was die Konsequenzen für sie sein würden. Sie erschuf eine völlig neue Welt in einer anderen Dimension und brachte die hier lebenden Menschen dorthin. Sie wollte ihnen die Möglichkeit geben noch einmal ganz von vorne zu beginnen, ohne Pokémon, ohne uns Kristallkinder und generell ohne Magie. Die Menschen sollten dort in Frieden leben und wir hier! Doch viele Pokémon fühlten sich den Mensch zu sehr verbunden und beschlossen sie zu begleiten. So ist schließlich über die Jahrtausende die jenseitige Welt entstanden, so wie ihr sie heute kennt. Isara sorgte ebenfalls dafür, dass ihre Tochter und alle anderen Opfer des Kampfes wiedergeboren werden konnten. Sie wollte Euch in Sicherheit wissen und versperrte deswegen auch das Tor zwischen den Welten, damit Ihr dort glücklich werden könnt, doch nun…" ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ Das war's erst einmal wieder! Hoffe, es hat euch gefallen und schaut auch beim nächsten KP wieder vorbei, das ich am Besten jetzt schon einmal anfange zu schreiben… mal schauen, ob ich es schaffe in etwa drei Wochen das nächste online zu stellen… Also, bin in hoffentlich drei Wochen dann ^.^o PS: Lob, Kritik, Morddrohung, wie immer alles gerne gesehen XD Kapitel 15: Ursaki, das allwissende Orakel ------------------------------------------ „…nun hat Shona Euch hierher zurückgebracht. Ihr habt die Welt Eures vergangenen Lebens betreten. Ihr seid nun wieder durch Euren Kristall mit diesem Ort verbunden und könnt diese Welt nicht so einfach wieder verlassen.“ „Aber es muss doch irgendeine Möglichkeit geben von hier wieder zu verschwinden“, warf Shuu ein, weil er auf keinen Fall wollte, dass Haruka nun dazu gezwungen war für immer in dieser Dimension zu bleiben. Aber er wusste ganz genau was er tun würde, wenn dies tatsächlich der Fall sein sollte… „Es gibt sicherlich einen Weg für Euch in Eure Welt zurückzugelangen. Was Ihr jedoch dafür tun müsst, kann ich Euch leider auch nicht sagen.“, erzählte ihnen der alte Mann, „Aber ich gehe davon aus, dass die Antwort auf eure Fragen Kristallgöttin Sima euch geben kann.“ „Und wo können wir sie finden?“, wollte der Koordinator sofort erfahren, da er im Hinterkopf hatte sich sofort auf den Weg zu machen. Diesen Plan musste er allerdings sofort wieder verwerfen, als sein Gegenüber ihm mitteilte: „Tut mir Leid, aber das kann ich Euch auch nicht sagen… es liegt an Euch es herauszufinden.“ „Aber du bist doch ein Kristallkind und soweit ich weiß, ist dort wo Göttin Sima sich befinde, auch dein eigentliches Zuhause. Wie kannst du also nicht wissen, wo sich dieser Ort befindet?“, wollte Shuu skeptisch von ihm erfahren, da er ihm nicht abkaufte, dass er nicht einmal wusste wo er selbst wohnte. An Anems sich bildenden Lächeln konnte der junge Koordinator erkennen, dass er mit seiner Vermutung Recht behielt, dennoch verwehrte das Kristallkind ihm die konkrete Antwort auf seine Frage: „Du hast Recht. Das ist ein Teil Eurer Prüfung und deswegen kann ich Euch die gewünschte Information nicht mitteilen, aber ich bin sicher, dass Ihr in der Bibliothek im Schloss etwas finden werdet!“ „Im Schloss? Himmel, wir können doch nicht einfach so zurück in den Palast spazieren, nicht wo wir gerade erst aus ihm geflohen sind! Was sollen wir diesem Galagladi sagen? ‚Hallo, wir sind wieder von unserem Fluchtversuch zurück. Bitte lass doch das Bad schon einmal vorbereiten’?“, kam es zornig von Shuu, der in ihrer Rückkehr die offensichtlichen Probleme sofort erkannte. Beruhigend legte Haruka ihm daraufhin eine Hand auf die Schulter und zwang den 17-Jährigen damit sie anzuschauen: „Es kann zwar sein, dass es einige Probleme geben wird, wenn wir jetzt zurückkehren, aber… vergiss nicht, dass Galagladi und all die anderen auf mich hören werden. Dir und den anderen wird also nichts geschehen. Lass uns zurückgehen und versuchen etwas in der Bibliothek zu finden, okay?“ „Du hast Recht, eine andere Wahl haben wir ohnehin nicht…“, stimmte er ihr nun zu und schämte sich doch etwas für sein sonst so untypisches Verhalten, „Komm, wir müssen die anderen finden und so schnell wie möglich zurück in den Palast!“ Lächelnd bestätigte die Brünette sein Vorhaben und wandte sich anschließend zu dem alten Mann herum: „Habe vielen Dank für alles, Anem!“ „Dankt nicht mir, sondern Königin Isara. Immerhin war sie es, die Euch hierher geführt hat. Ich war lediglich das Medium, um Euch die Geschichte mitzuteilen. Aber glaubt bitte nicht, dass das schon alles gewesen ist! Ich kann deutlich spüren, dass auf Euch noch eine harte Zeit zukommt.“ „Gut zu wissen… bis dann, vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder!“, verabschiedete sich das Mädchen und begab sich mit Shuu erneut auf die Suche nach einem Ausweg aus diesem Höhlenlabyrinth. Zu ihrer Verwunderung fanden sie ihn dieses Mal recht schnell und sie fragten sich, ob die Königin selbst zuvor vielleicht ihre Finger im Spiel gehabt hatte. Im Palast angekommen, fanden die beiden ihre Freunde, wie vermutet hinter Gittern vor. Aber wie Haruka es schon vorausgesagt hatte, blieben sie dort nicht lange, da auf ihren Befehl hin alle wieder frei gelassen wurden. Dies passte Galagladi natürlich überhaupt nicht, da er sehr stark damit rechnen musste, dass sie einen erneuten Fluchtversuch starten würden. Also beschloss er diese Angelegenheit direkt anzugehen und mit dem Drahtzieher des Ganzen direkt zu sprechen, denn hatte nicht vor die Prinzessin, nachdem sie alle so viele Jahre auf sie gewartet hatten, einfach so wieder gehen zu lassen. „Glaubt bloß nicht, nur weil es euch einmal gelungen ist mit der Prinzessin zu fliehen, dass ich es noch ein weiteres Mal zulassen werde. Ihr verschwendet eure Zeit, in dieser Welt, ihr gehört hier nicht her. Es wäre für uns alle das Beste, wenn ihr einfach wieder verschwinden würdet!“ Es war inzwischen später Abend geworden und Shuu war gerade auf dem Weg zurück in sein Zimmer, nachdem er noch einmal kurz nach Haruka geschaut hatte und sich sicher war, dass es ihr gut ging, als aus dem Nichts plötzlich Galagladi vor ihm auftauchte und ihn daran hinderte seinen Weg fortzusetzen. „Warum tust du dir und ihr nicht einen Gefallen und lässt sie gehen?“, erwiderte der Angesprochene daraufhin mit ernster Mine, „Ich kann wirklich nicht nachvollziehen warum ihr sie dazu zwingen wollt an einem Ort zu leben, der schon lange nicht mehr ihr Zuhause ist und an dem sie auch niemals wieder glücklich werden wird!“ Der Grünäugige bemerkte die aufkommende Wut seines Gegenübers, die ihm wiederum nur das Gefühl des Triumphes gab, was ihm auch ein selbstbewusstes Grinsen auf die Lippen brachte: „Du lebst in der Vergangenheit, Galagladi! Genauso wie alle anderen hier! Nur weil Haruka die Wiedergeburt von Harumi sein mag, heißt es noch lange nicht, dass sie hierher gehört oder hier bleiben will. Die jenseitige Welt ist jetzt ihr Zuhause. Sie hat dort ihre Familie und Freunde. Ihr solltet euch eher damit abfinden, dass es nie mehr so sein wird wie damals…“ Mit diesen Worten wollte der junge Mann seinen Weg fortsetzen, als er erneut daran gehindert wurde. „Du bist hier der Träumer! Egal wie oft ihr versucht die Prinzessin in eure Welt wieder mitzunehmen, es wird jedes Mal an der Barriere vor der Höhle scheitern. Auch wenn du es nicht wahrhaben willst, sie gehört nun einmal doch in diese Welt und das ist der beste Beweis dafür.“ Nun war es an dem Psychopokémon einen überlegenen Gesichtsausdruck zu zeigen, der jedoch nach den Worten des Fremdlings wieder verschwand. „Dessen sind wir uns durchaus bewusst und auch, dass es etwas mit ihrem Kristall zu tun hat. Deswegen werden wir auch Göttin Sima um Hilfe bitte.“ Auf einmal hörte Shuu sein Gegenüber lauthals lachen, was ihn ihm selbst nicht nur Verwirrtheit, sondern auch Zorn aufkommen ließ. Bevor er allerdings großartig nachfragen konnte, erklärte das männliche Pokémon seinen Lachanfall von selbst: „Wer hat euch denn diesen Blödsinn in Ohr gesetzt? Es ist jedem bekannt, dass die Insel Trilga von niemandem gefunden werden kann, außer den Kristallkindern. Aber bitte, wenn ihr eure Zeit damit verschwenden wollt, dann könnt ihr gerne nach ihr suchen. Und solltet ihr sie wirklich finden und Göttin Sima euch helfen, werde ich ohne Widerworte die Prinzessin mit euch zurück in die andere Welt kehren lassen.“ „Glaub mir, wir werden die Insel finden und ehe du dich versiehst, werden wir auf dem Rückweg in unsere Welt sein!“ … „Habt ihr noch immer nichts gefunden?“ – „Jetzt hör endlich auf alle zwei Minuten nachzufragen, Shuu! Wenn wir etwas finden, dann sagen wir es dir schon“, kam es genervt von Shigeru, der sich zusammen mit seiner Freundin die nervige Fragerei von Shuu nun seit gut zwei Stunden anhören durfte, wobei Midori ihn die ganze Zeit über so gut es ging aus ihrer Wahrnehmung ausblendete. Direkt nach dem Frühstück hatten sich die drei, sowie auch die anderen in die Bücherei begeben, um nach einem Hinweis auf die Göttin selbst oder die geheimnisvolle Insel zu finden. Nach wenigen Minuten mussten sie allerdings schon feststellen, dass sie alle keine große Hilfe bei den Nachforschungen waren, da jedes Buch, das sie aufgeschlagen hatten, für sie nur unleserliche Zeichen enthielt. Doch zu ihrem Glück waren zumindest Shigeru und Midori, als angehende Forscher, in der Lage die uralte Schrift zu entziffern. Und so blieb mal wieder alle Arbeit an ihnen hängen, während sich die anderen einen schönen Tag machten. Der Einzige, der den beiden Gesellschaft leistete, war Shuu. Aber wenn die beiden ehrlich waren, hätten sie darauf auch getrost verzichten können. Denn bis auf die Tatsache, dass er ihnen immer wieder neue Bücher hinlegte und manchmal auch die Durchsuchten zurückbrachte, tat er nichts weiter, als alle paar Minuten nach ihrem Fortschritt zu fragen. Auch wenn die beiden den Koordinator als Freund schätzten und auch mochten und ihnen ebenfalls bekannt war, dass er sonst nicht so drauf war, ging er ihnen in diesem Moment einfach nur auf die Nerven! „Warum gehst du eigentlich nicht zu Haruka und verbringst mit ihr und den anderen einen schönen Tag?“, kam die beiläufige Frage der Brünette, während sie sich das nächste Buch nahm, um im Inhaltsverzeichnis nach etwas Hilfreichem zu suchen. Doch der junge Mann weigerte sich strikt seinen Platz an ihrer Seite zu verlassen, was er ihnen auch gleich mit einem ernsten Blick sagte: „Vergiss es! Ich will keine Zeit verlieren! Je schneller wir von hier weg kommen, desto besser. Nicht nur für uns, sondern auch für Haruka…“ Verwirrt schauten die beiden ihren Kameraden an, wussten zwar nicht genau, was er mit seinen Worten meinte, wollten aber auch nicht weiter nachfragen und stattdessen ihm den Gefallen tun und lieber schnell die nötigen Informationen beschaffen. Zur selben Zeit befanden sich die Anderen in dem riesigen Garten hinter dem Palast und genossen dort das Zusammensein bei einem ausgewogenen Picknick. Dies kam dadurch zustande, dass Satoshi, der sich nach dem Misserfolg in der Bibliothek zum Training zurückgezogen hatte, mal wieder ein starkes Hungergefühl verspürte. Und so hatten die Freunde kurzerhand beschlossen sich etwas in der Schlossküche zubereiten und auf der Terrasse servieren zu lassen. Zwar hatten sie vor nicht allzu langer Zeit erst gefrühstückt und auch wenn noch niemand von ihnen den Drang zum Mittagessen verspürte, leisteten sie dennoch sie ihrem Freund Gesellschaft und waren einem erfrischenden Glas Limonade nicht abgeneigt, vor allem nicht bei den schon recht hohen Temperaturen an diesem sonnigen Vormittag. „Glaubt ihr die drei werden in absehbarer Zeit einen nützlichen Hinweis finden?“, fragte Satoshi zwischen zwei Häppchen nach der Meinung seiner Freunde. Masato, der gerade in ein Schachspiel gegen Nefer vertieft war, warf nur kurz: „Du meinst wohl Shigeru und Midori…“, ein, woraufhin Kasumi mit einem leichten Lachen hinzufügte: „Genau, ich glaube Shuu geht den beiden eher auf die Nerven, als das er ihnen wirklich hilft.“ Und auf diese Worte hin begannen nun auch die übrigen Anwesenden in Gelächter auszubrechen. Alle bis auf Haruka und Nefer. Während der junge Krieger sich lieber auf sein Spiel konzentrierte und kam über Harukas Lippen nur ein besorgtes und auch nachdenkliches: „Hoffentlich bald…“, wodurch schlagartig erneut die Stille einkehrte. „Ich kann mir vorstellen, wie es für dich sein muss, von hier nicht weggehen zu können, auch wenn du es noch so sehr willst… aber denk daran, wird werden diese Welt nicht ohne dich verlassen, versprochen!“ Mitfühlend legte die Grünäugige eine Hand auf ihre Schulter und hoffte sie so etwas trösten zu können. „Die werden das schon machen und sobald sie etwas gefunden haben, machen wir uns gleich auf den Weg und anschließend auf in unsere Welt. Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht noch vor dem großen Festival in Hinto hinbekommen würden, nicht wahr, Pikachu?“, wollte der junge Mann die Zustimmung seines besten Freundes einholen, die ihm auch gleich mit der passenden Pfotengeste gegeben wurde. Was jedoch niemand wusste, was dass die junge Prinzessin mit ihren Gedanken an einem vollkommen anderen Ort war und sich eigentlich nicht wirklich um die Rückkehr in ihre Dimension sorgte, sondern um etwas vollkommen anderes… „Hey Jungs, ich glaube ich habe etwas gefunden!“, verkündete die Trainerin nach einigen weiteren Stunden des Suchens. „Wirklich? Weißt du jetzt, wo sich Sima aufhält?“, fragte der Koordinator sofort mit hohen Erwartungen. Doch die Blauäugige musste seine Frage leider direkt verneinen: „Nein, das nicht, aber in diesem Buch steht etwas drin, das uns bei der Suche helfen kann.“ „Tatsächlich? Lass mich mal sehen!“ Seiner Aufforderung nachkommend überreichte sie ihrem Freund das Buch, der daraufhin ebenfalls den dort niedergeschriebenen Text aufs ausführlichste studierte. „Hm… also hier ist von einem Orakel die Rede, das angeblich auf jede Frage eine Antwort geben kann“, gab der angehende Forscher den Text wieder, damit auch Shuu verstand, was dort geschrieben stand. „Steht da auch wo sich dieses Orakel befindet oder müssen wir das auch erst suchen?“, erkundigte sich der Koordinator, da er herzlich wenig Lust hatte, eine endloslange Schlange von zu suchenden Personen beginnen wollte. Zu seiner Erleichterung konnten die beiden Trainer aus Alabastia seine Frage bejahen. „ „Hm… aber es scheint eine Art Rätsel zu sein“, bemerkte der Brünette, als er den Text entzifferte, „Hier steht: ’Wo prachtvoller Glanz herrscht, versteck ich mich auf der anderen Seite. Schaue in den geblümten, hellblauen Spiegel, wenn die Sonne ihren Rücktritt beginnt. Aber sehen tu ich mich dennoch nicht.’“ „Nicht schon wieder ein Rätsel… langsam reicht es mir wirklich damit. Warum müssen alte Legenden und so ein Quatsch eigentlich immer so kompliziert beschrieben sein? Warum kann nicht einfach klipp und klar da stehen, was Sache ist!“, beschwerte sich der Shuu, sichtlich genervter als vorher, dennoch Froh zumindest irgendeinen Hinweis gefunden zu haben. „Wo wäre denn da der Spaß, wenn es nur Fakten gäbe?“, erwiderte Midori lachend und ebenfalls erleichtert, dass diese endloslange Sucherei nun ein Ende fand… zumindest was die Bücher anging, „Los, lasst uns zu den anderen gehen und dann versuchen das Rätsel zu lösen. So spannend diese Welt auch ist, ich möchte langsam wirklich wieder zurück!“ „Die Zeit, um die anderen noch zu holen, haben wir aber nicht mehr!“, unterbrach Shigeru die beiden, die sich schon auf den Weg machen wollten. Und anstelle einer ausführlicheren Antwort, konnten sie nur noch sehen, wie der 18-Jährige mit schnellen Schritten die Bibliothek verließ und durch unzählige Gänge des Palastes lief, wobei sie ihm natürlich folgten. „Was hast du denn auf einmal?“, rief das Mädchen ihm zu, als er für kurze Zeit bei einem riesigen Fenster zum Stehen kam und einen Blick aus diesem hinunter auf di prachtvolle Gartenanlage warf. Vollkommen in Gedanken versunken suchte der junge Froscher die ihm dargebotene Umgebung ab. „Die Zeit rennt uns davon, wir haben nicht einmal mehr eine halbe Stunde…“, war allerdings das Einzige, das er sagte, bevor er weiterlief. Anscheinend hatte er gesichtet, was er sich erhoffte zu finden. Noch während er Shigeru durch die Gänge hindurch, hinaus in den Garten verfolgte, begann Shuu auf einmal schlagartig zu verstehen, was sein Freund mit seinen Worten meinte. Nach kurzer Zeit erreichten sie auch schon ihr Ziel, den großen Teich, der mitten auf der Anlage errichtet worden war. Dennoch kam der junge Trainer erst vor diesem zum Stehen und warf erwartungsvoll einen Blick auf die Wasseroberfläche, was ihm seine beiden Verfolger gleichtaten. „Was ist los, Shigeru?“, wollte Midori, die verwirrt sein Spiegelbild betrachtete, von ihm erfahren. „Hm… ich dachte, dass die Lösung des Rätsels ein Blick auf den Teich zur Mittagstunde sein, also wenn die Sonne am Höchsten steht und anschließend wieder absinkt…“, erklärte er seine Hypothese, während er diese erneut in Gedanken durchging und angestrengt versuchte dahinter den Fehler oder das fehlende Puzzelteil zu finden. Auch Midori, die nun verstand, empfand seinen Gedanken als schlüssig. Das Einzige, dass vielleicht fehlerhaft sein konnte, war der Ort: „Vielleicht ist es einfach nur der falsche Teich.“ „Kann ich mir nicht vorstellen, denn es ist der Einzige in dieser Gartenanlage! Vielleicht stimmt der Zeitpunkt doch nicht…“ Auch Shuu dachte angestrengt nach, kam allerdings wie die Brünette ebenfalls auf die einzige vernünftige Schlussfolgerung, dass es einfach das falsche Gewässer sein musste. Auch Shigerus Worte ließ er sich noch einmal durch den Kopf gehen: ‚Das einzige Gewässer…’ „Im Labyrinth, im hinteren Teil der Anlage, ginge es auch einen kleinen Teich, glaube ich…“, warf der Grünäugige, noch immer in Gedanken versunken, ein. „Wirklich? Warum hast du das nicht eher gesagt?“, beschwerte sich der Forscher und zückte einen seiner Pokébälle, aus dessen Lichtschein schließlich sein treues Feuerpokémon Arkani erschien, „Wir dürfen nicht noch mehr Zeit verschwenden, bis zur exakten Mittagszeit sind es nur noch wenige Minuten und die können wir nicht mit der Suche nach dem Herzen des Irrgartens zubringen.“ „Stimmt, also nehmen wir die leichtere Methode, wir nutzen die Hilfe unserer Pokémon. Komm heraus, mein süßes Pummeluff!“ Mit diesem Worten holte auch Midori ihr Feenpokémon hervor und auch Shuu ließ seinen grünen Drachen auf der Bildfläche erscheinen. „Da vorne ist er, ich kann ihn schon sehen“, rief das Mädchen begeistert, während es sich mit nur einer Hand am Bein des Ballonpokémon festhielt. In Windeseile landeten die drei auf der etwas größeren Rasenfläche, riefen ihre Partner zurück in ihre Bälle und traten an den Teich heran. „Und was machen wir jetzt? Die Spiegelung in dem Teich sieht auch nicht anders aus, als die in dem Anderen…“, bemerkte das Mädchen seufzend. „Jetzt vielleicht noch… aber gleich nicht mehr!“ Mit einem zuversichtlichen Grinsen schaute Shuu aus etwas, das sich hinter seinen Freunden befand, eine Sonnenuhr! „Ich verstehe! Du glaubst, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, wird es zu einer Reaktion mit dem Stein dort oben kommen und den Blick auf die Wasseroberfläche verändern?“, schlussfolgerte die Blauäugige begeistert, während ihr Freund seinen Blick die ganze Zeit über auf den Spiegel richtete, dessen Ränder von wunderschönen Blumen und saftig grünem Gras geschmückt wurde. Auch die übrigen beiden Richteten ihre Augen wieder auf die Oberfläche und warteten gespannt den Zeitpunkt ab, an dem die ersten Sonnenstrahlen den Sonnenstein treffen würden und hofften inständig, dass sie das Rätsel richtig gelöst hatten. Und wie vermutet gab es tatsächlich eine Reaktion mit dem Stein auf der Spitze der Sonnenuhr. Als die gebündelten Strahlen Sonne direkt auf den Stein trafen, warf dieser sie wiederum auf den kleinen Teich, dessen Oberfläche erst in hellem, weißem Licht aufleuchtete. Nachdem die aufgekommene Helligkeit wieder verschwunden war, war an deren Stelle vollkommene Dunkelheit getreten und wenn man auf den Teich sah, konnte man einen sehr dunklen Raum, statt seines Spiegelbildes erkennen. „Ich schätze mal, dass wir mit unserer Vermutung richtig lagen…“, kam es überflüssigerweise von Midori, die erwartungsvoll ihre beiden Begleiter anschaute. Mit dem Wissen, was sie nun als nächstes zu tun hatten, betraten die drei Freunde die Wasserüberfläche. Doch anstatt wie üblicherweise nasse Füße zu bekommen, befanden sie sich auf einmal in dem eben noch gesehenen Raum. „Und was nun, Shigeru?“ Ohne viel Zeit zu verlieren, schlug der Angesprochene das Buch wieder auf und las darin ihr weiteres Vorgehen: „Also hier steht, dass man das Orakel Ursaki rufen kann, indem man die Hand auf den Kristall mit dem Zeitzeichen legt und um Antworten bittet…“ Kaum hatte der Froscher seinen Satz beendet, stand der Jüngste der Runde auch schon vor besagtem Edelstein. „Allwissendes Orakel, ich bitte dich um Antwort auf meine Frage!“, sprach der Grünäugige die magischen Worte, die das magische Wesen aus seinem Schlaf befreien sollten. Tatsächlich begann das Zeichen in dem Kristall aufzuleuchten und der Lichtschein formte sich zu dem Körper einer jungen Frau, der durch die Helligkeit dennoch nur schemenhaft zu sehen war. „Du wünschst eine Antwort, also stelle deine Frage! Aber wähle sie mit Bedacht, denn die Regeln sind eindeutig: Eine Frage, eine Antwort!“, sprach sie mit hallender Stimme und ausdrucksloser Mimik, die durch das Leuchten ohnehin nicht zu erkennen gewesen wäre. „Mehr als eine Frage habe ich auch gar nicht!“ „Dann frage!“, forderte sie ihren Gegenüber auf, woraufhin Shuu auch sofort sein Anliegen äußerte: „Wo können wir die Kristallgöttin Sima finden?“ „Die Heimat der Kristallkinder und ihrer Königin ist die Insel Trilga. Sie befindet sich außerhalb dieser Welt, die von hier aus nur von einem Ort erreichbar ist. Ihr müsst euch als erstes zu dem See begeben, der sich im norden von Pokétopia befindet. Sobald ihr das Ufer nicht mehr erblicken könnt, sprecht die magischen Worte und ihr werdet die Dimensionsbarriere überwinden können!“ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ Wow, kaum zu glauben, aber ich habe es tatsächlich noch rechtzeitig geschafft. Hoffe, dass ich die Zeiten jetzt richtig habe, hatte nämlich leider keine Zeit mehr es durchzulesen... aber spätestens wenn Anmerkungen diesbezüglich kommen, wird es sofort geändert. Hoffe, es hat euch gefallen & sage dann schon einmal: Bis hoffentlich in 3 Wochen!! Kapitel 16: Die Insel Trilga ---------------------------- „Hey Leute, wir wissen jetzt, wie wir die Kristallkönigin finden können!“, rief die Brünette freudig ihren Freunden zu, als sie zusammen mit ihren beiden Begleitern zu ihnen eilte. Sofort waren alle Augen auf die drei Freunde gerichtet, wenn auch mit gemischten Gefühlen. Satoshi ergriff natürlich sofort die Abenteuerlust, was man ihm auch nicht verübeln konnte, während Kasumi und Masato einfach nur erleichtert waren, endlich eine Lösung für ihr Problem gefunden zu haben. Bei Nefer sah das Ganze wiederum ganz anders aus. Der junge Krieger hatte nämlich Angst, seine ältere ‚Schwester’ nun erneut zu verlieren, denn er hatte schon lange für sich entschieden, dass er in dieser Welt bleiben würde. Allerdings würde er Haruka auch nicht im Wege stehen, wenn sie wirklich gehen wollte, und somit hielt er sich einfach wortlos im Hintergrund. „Wirklich? Das ist ja fantastisch, ihr habt tatsächlich unter den tausend Büchern so schnell etwas finden können“, kam es erfreut und anerkennend von dem Brillenträger. „Es stand zwar nicht direkt in einem Buch drin, aber dadurch haben wir ein Orakel gefunden, das sich unter dem Schlossgarten befindet und das man durch den Teich erreichen kann“, begann Midori freudig zu erzählen, was sie alles erlebt hatten und natürlich auch, was Ursaki ihnen bezüglich der Insel erzählt hat. „Dann lasst uns keine Zeit mehr verlieren und sofort aufbrechen. Je früher wir die Insel und diese Königin gefunden haben, desto eher können wir auch wieder in unsere Welt zurückkehren! Bist du bereit, Pikachu?“ Nicht nur der Trainer, sondern auch seine Elektromaus war voller Tatendrang und bereit für alles, was ihnen bevorstehen mochte. In seiner Aufbruchsstimmung begann besagter Trainer aus Alabastia sogar sofort drauflos zu laufen. Weit kam er allerdings nicht, denn als er Kasumi passieren wollte, schnappte sich diese sein rechtes Ohr und zwang ihn damit zum Stillstand. „Nichts überstürzen, Satoshi! Wir müssen uns erst einmal einen Plan überlegen und Vorbereitungen treffen“, äußerte sich die Grünäugige und befreite sein Ohr endlich aus ihrem Griff, als sie merkte, dass ihr Freund nicht wieder weglaufen wollte. Mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht murmelte Satoshi allerdings nur: „Jetzt weiß ich, wie sich Takeshi all die Jahre gefühlt haben muss…“ „Pika-pi!“, kam es von Pikachu, das sich am Hinterkopf kratzte und dankbar dafür war, dass es selbst diese schmerzvolle Erfahrung nicht machen musste. „So viel vorzubreiten gibt es eigentlich gar nicht“, kam es nachdenklich von dem Forscher, der in Gedanken durchging, was sie alles noch zu tun hatten, „Eigentlich brauchen wir nur eine Karte von Pokétopia, damit wir wissen, wo sich dieser See befindet, und halt Proviant.“ „Wir wissen aber nicht, was uns dort erwarten wird. Unsere Pokémon müssen also in Hochform und bei voller Gesundheit sein. Ich würde deswegen sagen, dass wir heute noch für alles vorsorgen und uns dann morgen früh auf den Weg begeben“, schlug Shuu vor, der einen Erfolg der Mission nicht durch ein im Vorfeld verletztes Pokémon einbüßen wollte. „Außerdem haben wir Satoshi und Haruka dabei, also werden wir einen großen Essensvorrat mitnehmen, je nachdem wie lange wir unterwegs sein werden. Und das Ganze muss auch schon vorher zubereitet werden, immerhin ist unser Koch nicht mit von der Partie“, spielte Masato auf die Gefräßigkeit der beiden Gruppenmitglieder an, woraufhin er von seiner Schwester einen Blick zugeworfen bekam, der ihn wohl getötet hätte, wenn dies möglich wäre. Die Sonne war schon lange untergegangen, als Shuu sich nach dem Training endlich auf den Weg zu seinem Zimmer begab, um dort seinen wohlverdienten Schlaf zu finden. Den ganzen Tag über hatten sie mit den entsprechenden Vorbereitungen verbracht und nach dem Abendessen empfand der Koordinator, dass es mal wieder Zeit wurde, seine Pokémon zu trainieren, immerhin hatte er dies, bis auf die wenigen Kämpfe, vollkommen vernachlässigt, seit er und die anderen in dieser Welt angekommen waren. Doch nun fühlte er sich gerüstet für den bevorstehenden Tag und hoffte insgeheim doch, dass alles ohne große Komplikationen verlaufen würde. „Guten Abend, Shuu!“, hörte er plötzlich eine ihm recht bekannte Stimme, und als sich der Grünäugige herumdrehte, konnte er zu seiner Rechten Galagladi erblicken. Höflich wie er war, wünschte auch er dem Pokémon einen guten Abend und wartete gespannt auf das, was das Psychopokémon ihm zu sagen hatte. „Uns allen hier im Palast ist sehr wohl bekannt, dass Ihr einen Weg gefunden habt, um zur Insel Trilga zu gelangen. Meinen Respekt, ich hätte wirklich nicht erwartet, dass Ihr so schnell Erfolg haben würdet“, sprach der Kämpfer und lenkte seine Schritte nun langsam von Shuus Rechten vor ihn. „Ihr habt also vor, morgen aufzubrechen?“ „Allerdings, und glaube nicht, dass du uns davon abhalten könntest“, erwiderte der Gefragte daraufhin leicht zornig. „Oh, das hatte ich auch keinesfalls vor. Ihr könnt tun und lassen, was ihr wollt. Die Prinzessin wird allerdings bis zu Eurer Rückkehr im Palast bleiben, falls Ihr jemals zurückkehren solltet.“ Die Art, wie Galagladi das ‚falls’ betonte, ließ Shuu schon vermuten, dass dieser nicht an eine Rückkehr glaubte. Mit anderen Worten, es würde ziemlich gefährlich werden und er würde es nicht riskieren die Prinzessin des Reiches erneut zu verlieren. „Hoffst du darauf, dass wir nicht zurückkehren werden, oder wirst du selbst dafür sorgen?“, kam es bissig von dem Koordinator, der sich innerlich schon auf einen eventuell bevorstehenden Hinterhalt bei ihrer Rückkehr einstellte. „Ich gab Euch mein Wort, dass ich Euch an Eurem weiteren Tun nicht hindern würde und somit werde ich auch nichts der Gleichen tun. Allerdings ist es bisher noch niemandem gelungen, die Insel zu finden, und es übersteigt meine Vorstellungskraft, dass Euch die Kristallkinder dort willkommen heißen werden. Es ist meine Aufgabe das Reich und die Prinzessin zu schützen, und somit wird ihr der Ausflug zur Insel verwehrt bleiben.“ Shuu ließ Haruka nur ungern zurück, denn wer konnte schon wissen, was sie hier während seiner Abwesenheit alles mit ihr anstellen würden, um sie doch noch zum Bleiben zu überreden. Andererseits, hatte er denn eine andere Wahl? Galagladi würde sie nicht gehen lassen, und auch er wollte sie nicht unnötig in Gefahr bringen. Vielleicht wäre es wirklich das Beste, wenn sie hier bleiben würde… „Gut, einverstanden! Haruka wird hier bleiben, bis wir wieder zurück sind“, stimmte er schließlich zu. Mehr wollte der Psychokämpfer auch nicht hören, weswegen er sich einige Augenblicke darauf mittels Teleportation wieder verabschiedete. Genervt setzte der junge Mann seinen Weg schließlich fort, kam jedoch einen Korridor weiter erneut zu stehen. „Haruka? Warum ist sie noch auf?“, fragte sich der 17-Jährige. Als er durch das riesige Fenster des Ganges zu seiner Linken schaute, erblickte er dort besagtes Mädchen, welches allein auf dem Balkon stand und in den sternenreichen Himmel hinaufblickte. „Was ist los, Haruka? Kannst du nicht schlafen?“, fragte er vorsichtig, als er zu ihr hinaustrat. Die Angesprochene erwiderte daraufhin jedoch nichts und ließ ihren Blick weiterhin in den Himmel gerichtet. Mit langsamen Schritten ging er auf sie zu und stellte sich neben sie, um ebenfalls in die Sterne zu schauen. Erneut versuchte er, von ihr zu erfahren, was sie bedrückte: „Du hast irgendwelche Sorgen, nicht wahr? Ich kann es dir an der Nasenspitze ansehen.“ „Ich… ich habe mich entschieden hier zu bleiben!“, murmelte die Prinzessin, wagte es jedoch nicht, den jungen Mann anzuschauen und sah deswegen über den Balkon hinaus auf die Gartenanlage unter ihr. Erschrocken über ihre Worte blickte der Koordinator seine Rivalin an. Als er allerdings Harukas angespannte Körperhaltung sah, erleichterte ihn diese ein wenig, denn nun konnte er sich denken, weswegen sie auf einmal so etwas sagte. Nicht etwa, weil sie wirklich entscheiden hatte in dieser Dimension zu bleiben, sondern aus einem anderen Grund, den er nur noch nicht kannte. Ein Lächeln huschte über seine Lippen – das war mal wieder typisch seine Haruka. Vorsichtig legte er seine Hand auf dir ihre, die sich auf dem Geländer befand. Dies zwang sie indirekt dazu ihn anzuschauen, hatte sie doch mit einer vollkommen anderen Reaktion gerechnet. „Warum sagst du so etwas, Haruka? Glaubst du wirklich, dass ich jetzt einfach so gehen und dich zurücklassen würde? Ich weiß, dass du wieder mit uns zurück möchtest, und ich werde alles Nötige dafür tun, damit du Hoenn wieder siehst“, versicherte er ihr mit einem sanften Lächeln. Die Jüngere wollte dies allerdings nicht hören, weswegen sie nur verzweifelt mit dem Kopf schüttelte: „Sag so etwas nicht, Shuu! Ich will nicht, dass du oder einer der anderen... dass ihr euer Leben für mich aufs Spiel setzt, während ich hier tatenlos herumsitze und auf euch warte. Bitte! Bitte geht morgen nicht nach Trilga. Geht nach Hause, geht zurück in eure Welt!“ Sanft zog er das Mädchen zu sich in seine Arme und flüsterte ihr ins Ohr: „Unsere Welt! Es ist unsere Welt und unser Zuhause. Wir werden gemeinsam zurückkehren.“ Nach einiger Zeit des Schweigens bemerkte er erst, was genau sie gesagt hatte. Sie musste das Gespräch zwischen ihm und Galagladi mitbekommen haben, andernfalls könnte sie nicht wissen, dass er vorhatte, sie hier in Sicherheit zu lassen. „Du hast unser Gespräch eben mitbekommen, nicht wahr?“, stellte er diese unnötige Frage, deren Antwort er bereits wusste, und die Haruka mit einem leichten Nicken dennoch bestätigte, „Mach dir keine Sorgen, ich werde Masato bitten, bei dir zu bleiben, damit Galagladi nicht noch einmal versucht, dich zu verzaubern wie mit der blauen Rose. Und nun leg dich schlafen und versuch, dir nicht zu viele Gedanken zu machen!“ Während seiner Worte hatte er sie wieder hinein und zu ihrem Bett geleitete. Auf dieses bettete er sie mit sanftem Druck, gab ihr noch einen kleinen Kuss auf die Stirn und erhob sich anschließend wieder von der Bettkante. Doch als er sich gerade auf den Weg machen wollte, ergriff sie sein Handgelenk und brachte ihn damit zum Stoppen: „Shuu, bitte geh nicht! Was ist... wenn du nicht mehr zurückkommst?“ Haruka hatte Angst, große Angst, ihn wohlmöglich zu verlieren und nie wieder zu sehen. Der junge Mann konnte diese Furcht deutlich in ihren Augen sehen und auch wenn er ihre Gefühle nachempfinden konnte, so wusste er, dass ihm keine andere Wahl blieb, als sich dieser gefährlichen Reise anzunehmen. Was waren schon einige Schrammen, schwere Kämpfe und vielleicht auch ein gebrochenes Körperteil, wenn er ihr damit helfen konnte, diesen Ort für immer zu verlassen? Es war ein Preis, den er gern bezahlte und bekanntlich machte alles, was einen nicht umbrachte, noch stärker. Ein sanftes Lächeln zierte seine Lippen, als er sich wieder zu ihr setzte und beruhigend über den Rücken strich. „Mach dir keine Sorgen um mich, Haruka! Du weißt doch ganz genau, dass du mich nicht so einfach los wirst, selbst wenn du es noch so sehr wolltest“, erwiderte er lachend, was sie allerdings keineswegs beruhigte. Dies bemerkte auch der junge Mann, weswegen er noch hinzufügte: „Habe ich dir jemals Grund zur Sorge gegeben? Du bist es doch immer von uns beiden, um die ich mich sorgen musste. Ich kann auf mich aufpassen und so lange ich dich hier in Sicherheit weiß, ist alles gut.“ „So wie damals auf Wundereiland, als du die Klippe hinuntergestürzt bist und ich dich nach dem Wasserfall über Wasser halten musste, damit du mir nicht ertrinkst…“, konterte das Mädchen und schaute ihn skeptisch, aber dennoch besorgt, an. „Das war ja wohl eine einmalige Angelegenheit. Und außerdem, wer musste dich später vor Team Rocket retten? Und nicht zu vergessen die unzähligen Male, die du auf Harley hereingefallen bist und…“ „Ist ja schon gut, ich habe verstanden…“, unterbrach die Brünette ihn und zog einen leichten Schmollmund. Allmählich bemerkte Haruka allerdings, dass sie müde wurde, was auch ihrem Gesprächspartner nicht verborgen blieb - schon allein, weil sie ihren Kopf an seine Schulter lehnte und daraufhin die Augen schloss. Dennoch weigerte sie sich seinen Arm freizugeben, selbst als Shuu bemerkte, dass sie schon längst eingeschlafen war. Und so blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als bei ihr zu blieben. Vorsichtig legte er sich auf die weichen Kissen, immer darauf bedacht, seine schlafende Schönheit nicht aufzuwecken. Mit zwei kurzen Bewegungen entledigte er sich noch schnell seiner Schuhe, bevor er sich nun vollkommen aufs Bett legte und es irgendwie noch fertig brachte die Decke um sie beide zu wickeln. Eigentlich was Shuu noch kein bisschen müde und so entschloss er sich dazu, seine Prinzessin noch eine Weile zu betrachten. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er ihren friedlichen Schlaf beobachtete und wie sie sich in diesem immer mehr an ihn kuschelte. Nach einer ganzen Weile, er hatte schon lange jegliches Zeitgefühl verloren, übermannte auch ihn die Müdigkeit. Somit legte er schützend seinen rechten Arm um ihre Taille und zog sie noch ein Stückchen näher an sich heran, bevor auch er ins Traumland einzog. Am nächsten Morgen verloren die Freunde keine Zeit. Die anderen wurden von Shuu darüber in Kenntnis gesetzt, dass Haruka im Palast bleiben würde, und er bat dabei auch gleich ihren jüngeren Bruder, ebenfalls dazubleiben und sie zu beschützten. Diese Aufgabe übernahm Masato mit Freuden und so konnte sich der Rest der Truppe auch gleich auf den Weg machen. Mit Hilfe ihrer Flugpokémon konnten sie die zwei Tagesmärsche bis zum See im Norden von Pokétopia erheblich verkürzen und erreichten das Seeufer bereits am frühen Abend. „So, und was nun? Sollen wir mit den Pokémon weiterfliegen oder zur Insel schwimmen?“ „Du bist mal wieder höchstintelligent, Satoshi. Wie willst du denn nach Trilga schwimmen, wenn du noch nicht einmal weißt in welcher Richtung sie liegt?“, kam es spöttisch von Midori, die darauf wartete, dass ihr Freund ihnen nun die nächsten Anweisungen geben würde. „Also wenn ich das Orakel richtig verstanden habe, brauchen wir nichts weiter tun, als mit den Booten dort aufs Wasser hinauszufahren und die magische Formel zu sprechen, die uns dann nach Trilga bringen wird“, berichtete der Forscher seinen Freunden. Natürlich wollte Satoshi keine Zeit verlieren und rannte nach diesen Worten zusammen mit Pikachu sofort zu den beiden Schiffchen. Als sie wie angewiesen das Ufer nicht mehr erblicken konnten, schon allein weil die Sonne inzwischen komplett untergegangen war und ihre Umgebung somit in tiefe Dunkelheit getaucht war, wies Shigeru den Grünäugigen an, seinen Smaragd hervorzuholen. „Brenne die Mauern des Raumes nieder und führe uns nach Trilga!“, sprach Shuu diese Worte auf Anweisung des Forschers laut aus. Wie schon zuvor in den Ruinen in Hinto begann auch dieses Mal der Kristall hell zu leuchten. Doch dieses Mal erlosch das Licht recht schnell und sie sahen nur noch, wie sie mit ihren Booten immer weiter in eine dichte Nebelwand hinein fuhren. „Woher kommt denn so plötzlich der ganze Nebel?“, stellte Satoshi seine Frage laut und sah dabei zu, wie sich ihre Sicht immer weiter zuzog. Seltsam, er hätte schwören können, dass vor Shuus Worten die komplette Sicht frei gewesen war, auch wenn man wegen der Dunkelheit nicht weit schauen konnte. „Oh weh, der Nebel wird immer dichter! Sind wir überhaupt noch auf dem richtigen Kurs?“, fragte Kasumi besorgt nach, als sie ihren Blick umherwandern ließ und nichts als weiß entdeckte. Auch den anderen bereitete diese Tatsache große Sorgen, denn niemand wusste, was sie jetzt genau erwarten würde. „Pi…pika-pi!“, meldete sich urplötzlich die Elektromaus zu Wort und deutete von der Schulter seines Trainers aus in die Richtung, in die die Boote steuerten. „Was ist denn, Pikachu?“, fragte Satoshi seinen kleinen Freund, als er sah wie die Nebelwand mit einem Mal aufbrach und ein riesiges Schiff vor ihnen freigab. „Okay… und was soll das jetzt?“, kam es perplex aus dem Mund des Schwarzhaarigen, der genauso wie seine Freunde nicht mit solch einem großen Tanker gerechnet hatte. An Deck des Schiffes flackerten große Feuerkelche, die in der Dunkelheit als einzige Lichtquelle dienten. „Davon hat das Orakel aber nichts gesagt“, beschwerte sich Midori, die verzweifelt versuchte, einen Weg um das Schiff zu finden, den sie einschlagen könnten. Doch zu ihrem Leidwesen war das schwimmende Holz vor ihnen nicht nur gigantisch groß, sondern von ihm weg führten auch noch lange Seile, an denen Bannzettel hingen, die in der Schwärze verschwanden. „Seht mal dort, auf dem Schiff!“, forderte der Koordinator seine Begleiter auf, ihre Blicke auf besagtes Objekt zu lenken. Auf diesem tauchte nun inmitten der Fackeln ein junger Mann auf, der etwa Shuus Alter hatte. Er war gekleidet in ein langes, weißes Gewand und trotz seines recht geringen Alters hatte sein langes Haar bereits eine weißliche Farbe. „Es ist mir ein Rätsel, wie es euch Menschen möglich war, die Dimensionsbarriere zu überschreiten. Wie dem auch sei, ich bitte euch zur Umkehr und das auf der Stelle!“, sprach der Unbekannte und bat sie darum wieder zu gehen. Natürlich würden die Freunde genau dies nicht tun. Jetzt, wo sie nach all den Strapazen endlich so gut wie auf der Insel angekommen waren und sie wussten, dass sich auf dieser die Lösung zu ihrem Problem befand, würden sie nicht einfach so umkehren, nur weil irgendein Grünschnabel sie dazu aufforderte. „Wir sind nicht grundlos hergekommen und bitten deswegen darum, passieren und die Insel betreten zu dürfen!“, versuchte Shigeru sein Gegenüber davon zu überzeugen, sie durch zu lassen. Doch der junge Mann ließ sich von seinen Worten keinesfalls beeindrucken: „Was auch immer eure Beweggründe sein mögen, so sind sie mir gleich, denn die Regeln dürfen nicht überschritten werden! Nur den Kindern dieser Insel ist es auch erlaubt, sie zu betreten. Dies trifft somit nicht auf euch Menschen und eure Pokémon zu. Ich bitte euch noch einmal höflichst darum zu gehen, andernfalls werde ich mich persönlich eurer entledigen müssen!“ „Wir werden nicht gehen! Geh du lieber beiseite, sonst werden dich unsere Pokémon angreifen“, drohte nun Shuu seinerseits dem Langhaarigen und zückte sogleich zwei seiner Pokébälle, um kurz darauf Libelldra und Roselia aus diesen zu rufen. Ohne weiterhin viel Zeit zu verlieren, ließ der Koordinator seine Pokémon angreifen, damit dieser Unbekannte auch merkte, dass es ihm todernst mit seiner Drohung war: „Libelldra, setz Hyperstrahl ein, und du, Roselia, Zauberblatt!“ Wie angeordnet feuerten die beiden ihre mächtigsten Attacken auf den jungen Mann ab. Durch die Explosion der beiden aufeinander prallenden Angriffe wurde natürlich eine ganze Menge Staub aufgewirbelt und man konnte auch vernehmen, wie das Holz des Schiffes laut zerbarst. Ein triumphierendes Grinsen legte sich auf Shuus Lippen. Dieses wurde ihm buchstäblich wieder aus dem Gesicht gewischt, als der aufsteigende Rauch sich mit einem Mal in alle Richtungen verteilte und den zornigen Wächter freigab. Mit erzürnten Gesichtszügen und weiß leuchtenden Augen hatte er den Qualm beiseite gefegt. „Ihr wagt es, den Wächter der Insel anzugreifen, und glaubt auch noch, eine Chance zu haben? Wie töricht und doch so typisch für Menschen!“ „Geht in Deckung!“, rief Shigeru den anderen noch zu, während er sich schützend über Midori beugte, ebenso wie Satoshi über Kasumi. Shuu hingegen warf nur seine Arme vors Gesicht, als er dabei zusah, wie das Kristallkind eine leuchtende Kugel aus reiner Energie auf die beiden kleinen Boote schleuderte. Doch als nach einigen Augenblicken noch immer nichts geschehen war, wagte es der 17-Jährige, seine Augen wieder zu öffnen und einen Blick vor sich zu werfen. „Was zum…“ Erstaunt blickte der junge Mann auf die Energiekugel, die nur wenige Meter vor ihm zum Stehen gekommen war, was ihn sehr verwunderte. Erst einige Momente später bemerkte er die drei Flügel, die die Kugel umhüllten und daran hinderten, ihn und die anderen zu erreichen. „Ihr? Was soll das, warum helft ihr diesen Menschen?“, kam es entrüstet von dem Weißhaarigen, der nicht mit solch einer Einmischung gerechnet hatte. „Wow, das sind ja die drei legendären Vogelpokémon…“, kam es mit funkelnden Augen von Midori, da sie noch nie das Glück gehabt hatte, den drei Legenden persönlich zu begegnen. Auch ihr Freund schien überrascht und begeistert zu sein, die Vögel hautnah sehen zu dürfen. Allerdings fragte er sich auch, warum sie ausgerechnet hier auftauchten. „Ja,… aber was machen sie hier? Ich dachte immer, dass sie auf den Orange Inseln leben würden. Können sie etwa auch durch die Dimensionen reisen oder sind es am Ende ganz andere als in unserer Welt?“ „Wir sind hier um dafür zu sorgen“ – „dass sie auf die Insel gelangen“ – „denn wie du weißt, Pirgo, ist es nicht allen Menschen verboten, das holde Eiland zu betreten!“, sprachen die drei Vögel und führten dabei den Satz des jeweils anderen fort, während sie zusammen die Lichtkugel verschwinden ließen und noch immer über den Bötchen flatterten. „Ihr kennt doch die Regeln. Niemandem außer den Kristallkindern ist es gestattet, die Insel zu betreten. Der einzige Mensch, dem es bislang gestattet wurde, war die Kristallträgerin Isara. Und euch ist genauso gut bekannt wie mir, dass inzwischen nur noch der junge Krieger aus Pokétopia existiert, der einen Kristall trägt. Somit haben diese Menschen nicht einmal das Privileg eines Kristallträgers, um die Insel betreten zu dürfen“, diskutierte Pirgo mit Arktos, Zapdos und Lavados. Doch ehe diese irgendetwas erwidern konnten, schaltete sich auch schon Shuu in das Streitgespräch mit ein: „Auch ich bin ein Kristallträger, und wenn es diesen gestattet ist die Insel zu betreten, so fordere ich mein Recht ein, dies auch zu tun!“ Ungläubig wurde er von dem Wächter betrachtet und sofort als Lügner hingestellt: „Das kann nicht möglich sein! Die letzten Kristallträger wurden vor der Dimensionstrennung alle getötet und der letzte ist seitdem auch der einzige Mensch in Pokétopia. Wie kannst du dir also anmaßen, den Rang eines Kristallträgers besitzen zu wollen?“ Ohne weiterhin unnötige Worte zu verlieren, zückte der Koordinator seinen Smaragd aus der Hosentasche und hielt ihn dem Ungläubigen entgegen. „Das… das ist ja der grüne Kristall…“, kam es nur gebrochen über die Lippen des erstaunten Kristallkindes. Doch nachdem der erste Schock überwunden war, schaute er kurz die drei Vögel an, bevor er seinen Blick hinunter auf Shuu gleiten ließ und diesen ausgiebig musterte, bevor er schließlich weiter sprach: „Das erklärt natürlich einiges. Da Ihr bewiesen habt, dass Ihr tatsächlich ein Kristallträger seid, ist es mir nicht gestattet, Euren weiteren Weg zu behindern. So schreitet voran und begebt Euch auf die Insel. Möget Ihr finden, wonach ihr auch immer suchen solltet!“ Mit einer kurzen Verbeugung und der entsprechenden Handbewegung tat sich ein Weg direkt durch das Schiff auf, der mit den Booten passierbar war. Die Freunde wollten sich schon auf ihren weiteren Weg machen, als sie plötzlich noch einmal durch Pirgos Stimme zurückgehalten wurden: „So leid es mir tut, aber den Freunden des Kristallträgers ist es nicht gestattet, die Insel zu betreten, da sie gewöhnliche Menschen sind, und auch Eure Pokémon müsst ihr bei ihnen lassen!“ Ungläubig schauten die Freunde den Wächter an. Zwar hatten sie sich so etwas irgendwie auch schon gedacht, aber dennoch hatten sie gehofft, dass sie zusammen weiterreisen konnten. Somit verließen Midori und Shigeru das Schiffchen, auf dem sich auch Shuu befand, und stiegen in das Zweite zu Satoshi und Kasumi. „Pass du auf meine Pokémon auf, bis ich wieder zurück bin!“, bat der Grünäugige den Forscher, als er diesem seine Pokébälle. Mit einem „Das versteht sich doch von selbst!“ nahm Shigeru diese entgegen und verstaute sie sicher in seinem Rucksack. „Auch wenn wir dich nicht begleiten können, wir sind bei dir, Shuu!“, sprach Satoshi ihm Mut zu und legte ihm als Zeichen dafür seine Hand auf die Schulter. Nickend bestätigte dieser seine Aussage, fügte allerdings noch eine Bitte an seine Freunde hinzu: „Könnten vielleicht zwei von euch zurück zum Palast gehen und Masato helfen, auf Haruka aufzupassen? Ich möchte sie einfach wirklich in Sicherheit wissen. Und wenn die anderen beiden auf meine Rückkehr warten könnten, wäre das auch gut. Ich möchte nicht, dass Haruka erfährt, dass ich allein losgehe. So wie ich sie kenne, würde sie dann total ausflippen und vor Sorge fast umkommen, sie wollte ja schon nicht, dass wir überhaupt losgehen…“ „Mach dir da mal keine Sorgen, Satoshi und ich werden das schon regeln. Deiner Freundin wird also nichts zustoßen!“, gab Kasumi zwinkernd als Antwort, was Shuu die Röte ins Gesicht trieb. Doch inzwischen versuchte er schon gar nicht mehr, seine wahren Gefühle für seine Rivalin vor deren Freunden zu verbergen. Es hatte ohnehin keinen Sinn, wenn man beachtete, wie anders er sich doch benahm, seit sie hier waren, und er so sehr dafür kämpfte, dass sie mit ihm zusammen Pokétopia wieder verlassen konnte. Haruka selbst hatte zu ihm zwar noch nichts gesagt, aber selbst sie hatte es inzwischen sicherlich schon bemerkt. ‚Wenn wir wieder in unserer Dimension sind, werde ich es ihr endlich sagen…’, beschloss er für sich, als er sich daran machte, mit den Rudern das Boot in Bewegung zu setzen. „Seid gewarnt, nur weil Ihr als Kristallträger die Insel betreten dürft“ – „bedeutet dies noch lange nicht, dass Ihr so leicht mit der Königin sprechen könnt.“ – „Die eigentliche Prüfung wird erst noch kommen…“, offenbarten die drei Vogelpokémon dem 17-Jährigen, als er seinen Weg zur Insel fortsetzte, während seine Freunde zurück ans Ufer paddelten. ‚Was auch immer für Prüfungen auf mich warten, ich werde sie alle bestehen und zu Haruka zurückkehren!’ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)