Todesengel von Alaiya (Eine Geschichte in acht Gedichten) ================================================================================ Kapitel 8: Verblassen --------------------- Verblassen Und blickt sie auf, die Angst verblasst, sieht sie einen Mann dort stehen, Ihr Gesicht von den Tränen nass. Sie weint nicht mehr, sie ist schon tot, ist er doch wie ein Engel, der holt sie, zieht sie aus der Not. „Mein Engel“, ruft sie. „Führ mich fort, will nicht mehr länger bleiben, Verlorn die Träum der Heimat Ort. Ich will nicht länger leiden.“ „Mein Kind“, sagt er, das Gesicht voll Leid. „Ich hüll dich in das tiefe Kleid, des Schlafes, der für ewig währt, Auf das dein Herz zur Ruhe kehrt.“ So darf er sich ihr nähren, so wird sie sich nicht wehren. „Mein Kind“, sagt er. „Ich werde dich berühren, schließ deine Aug, lass mich dich führen.“ „Mein Engel“, flüstert sie und tut, was er ihr sagte. Verblasst die Furcht, verblasst der Mut. „Ich führ dich…“ Verblasst das Leben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)