Tu nur das, was dein Herz dir sagt von Cawaii (wenn ein geliebter Mensch schrumpft..) ================================================================================ Kapitel 7: Endless Sorrow ------------------------- Kapitel 7 – Endless Sorrow Miwako hatte am nächsten Morgen die Wohnung bereits zeitig verlassen. Sie wollte ihm nicht schon wieder über den Weg laufen, vor allem nicht mehr seit letzter Nacht. Sie wusste nicht, ob sie sich gern zurückerinnerte oder nicht. Warum musste ausgerechnet jetzt alles so auf sie einprasseln? Es war doch so schon schwer genug und dann kam auch noch Wataru hinzu, der ihr alles noch viel schwerer machte. Dieser Idiot… Sie erreichte kurz darauf das Präsidium, welches sie mit leisen, vorsichtigen Schritten betrat. Sie durfte auf keinen Fall gesehen werden. Denn eine gute Ausrede für ihr Erscheinen hatte sie sich bis jetzt noch nicht ausgedacht. Neugierig sah sie sich weiter um, als sie plötzlich Schritte auf sie zukommen hörte. Schnell versteckte sie sich hinter einem großen Blumentopf, der in einer Ecke stand. Etwas gutes hatte ihre Größe ja. Sie würde wohl hinter dem braunen Gefäß nicht so schnell auffallen. „Und du bist dir sicher, dass das Zeug nicht in falsche Hände geraten ist?“ Der Angesprochene schüttelte nur verneinend mit dem Kopf. „Natürlich nicht… dieser trottelige Polizist hat sie doch sofort bei uns abgegeben. Bis jetzt wurde auch nicht weiter wegen dieser Kapseln nachgefragt. Es kann also nichts passiert sein..“ „Das hoffe ich auch…ansonsten gibt das einen Skandal…die Öffentlichkeit darf davon auf keinen Fall erfahren, haben wir uns da verstanden?!“ „Natürlich..!“ Die beiden Männer gingen weiter, den Gang entlang, ohne Miwako zu bemerken. Die jedoch hatte kräftig ihre Ohren gespitzt und schluckte. Redeten die etwa…über diese Tabletten?! Es hatte sich jedenfalls so angehört. Aber Moment! Das war doch absurd. Wie sollte sie denn mit diesen in Verbindung gekommen sein?! Sie runzelte die Stirn. Es gab doch keinen…. Das junge Mädchen zuckte leicht zusammen, als es ihr wieder einfiel. Die Kopfschmerztablette! Das war die einzig logische Erklärung. Sie dachte weiter angestrengt darüber nach, was an jenem Tag ihrer Schrumpfung passiert war. Takagi hatte sie doch fallen gelassen… Langsam wurde ihr alles klar.. so allmählich konnte sie sich alles erklären… „Dann sind also diese verdammten Tabletten daran Schuld, die wir diesen Verbrecher abgenommen haben..“ nuschelte sie nur leise vor sich hin. „Und weil Wataru ein paar hatte fallen lassen.. habe ich sie mit einer Kopfschmerztablette verwechselt und…“ Die Kommissarin strich sich durchs Gesicht. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Das durfte nicht wahr sein?! Jetzt kannte sie zwar den Grund, der an ihrem jetzigen Zustand Schuld war, aber wirklich weiter brachte sie das auch nicht. Diese Laboranten, die vorhin an ihr vorbei gegangen waren, sahen nicht gerade so aus, als würden sie ihr, einem kleinen Kind verraten… Sie brach den Gedanken ab und schaute wieder auf, da sie wieder Schritte vernehmen konnte. Noch etwas verschlafen, dennoch mit einem ziemlich besorgten Gesichtsausdruck ging Wataru den Gang entlang Wo steckte sie nur? Warum hatte Miwako nicht auf ihn gewartet? Er kannte den möglichen Grund, trotzdem brachte es doch nichts, wenn sie einfach vor ihm weglief. Er musste mit ihr reden, unbedingt! Das konnte doch nicht ewig so weitergehen… Satô wartete einen kurzen Moment, folgte ihm dann mit leisen Schritten bis zum Büro. Sie blieb kurz vor der großen Tür stehen, in welche er bereits hineingegangen war. Einen Moment zögerte sie, ging dann aber doch hinein und schloss die Tür hinter sich wieder. Sofort blickte ihr Kollege auf und sah zu ihr herunter. „Miwako…“ Erleichterung machte sich in seinem Gesicht breit. Er ging einen Schritt auf sie zu, wollte sie am liebsten umarmen, machte dann aber doch halt. Er wollte nicht schon wieder etwas falsch machen. „Wo warst du denn? Ich habe mir Sorgen um dich gemacht!“ Miwako drehte ihren Kopf zur Seite, antwortete nicht. Stattdessen gingen ihr gerade ganz andere Sachen durch den Kopf. „K-kannst du dich noch an die Tabletten erinnern, die du vor ein paar Tagen ins Labor bringen solltest?“ Verdutzt schaute der Angesprochene zu ihr und runzelte die Stirn. „Nun… ich denke schon…“ meinte er nur leise, unwissend, was diese jetzt mit allem zu tun hatten. Miwako holte tief Luft, schloss für einen Moment die Augen, um sie kurz darauf leicht zusammen zu kneifen. „Genau diese sind Schuld..an allem…an meiner Körpergröße…“ „Wie?“ Jetzt war er erst recht überrascht. Die Tabletten? Deswegen sollte sie rum laufen wie eine Grundschülerin? War doch wohl ein Witz! Sie war doch gar nicht in Berührung mit dem Zeug gekommen. „Miwako… ich glaube kaum, dass das etwas mit dir zu tun hat. Ich hab sie doch alle ins Labor gegeben..“ „Bevor du sie einige Male verloren hattest und wieder zusammensuchen musstest, richtig?“ Sie sah ihn erwartungsvoll an, wusste, dass sie Recht hatte. Er konnte es einfach nicht leugnen. „Ja, schon aber… ich hab sie doch alle wieder eingesammelt, da bin ich mir ziemlich sicher..“ „Ja… ziemlich ist aber nicht hundertprozentig! Ich hab eine Tablette genommen, die auf den Boden gelegen hatte, in der Annahme, dass es sich dabei um eine Kopfschmerztablette gehandelt hatte, die ich zuvor verloren hatte. Dem war aber nicht so…“ Langsam wurde ihm alles klar. Der Polizist schluckte. Dann war das also der Grund gewesen, aber das hieße dann ja… Miwako vermied weiterhin jeden Blickkontakt mit ihm. Sie war wütend.. sehr sogar. Warum konnte er nicht einmal etwas richtig machen? Immer wenn es darauf ankam…. „Es..tut mir leid…“ kam es mit schwacher Stimme aus seinem Mund, doch das brachte sie nun auch nicht weiter. „Weißt du eigentlich.. wie das ist..? Plötzlich so klein zu sein? Nicht mehr in seinen normalen Körper leben zu dürfen?“ Mit großen Augen schaute sie nun zu ihm auf. „Du hast echt alles vermasselt! Warum machst du nicht einmal etwas richtig?? Warum ausgerechnet du??“ Ihre Stimme wurde von Mal zu Mal lauter, fing an zu zittern. Der Angesprochene sah schuldbewusst zu ihr herunter. Sie hatte ja Recht. Er hatte Schuld.. wie immer. Wann war es denn mal anders? „Ich weiß…es tut mir wirklich Leid, hätte ich gewusst, dass gleich…“ „Du hättest nicht nachdenken sollen! Du hast alles kaputt gemacht! Jetzt werde ich vielleicht nie wieder groß, muss so bleiben. Und wem habe ich das zu verdanken?? Dir! Weil du nie etwas richtig machen kannst. Manchmal frage ich mich wirklich, wie du deine Polizeiprüfung überhaupt bestehen konntest! Du hast schon so viel Mist gebaut, aber dieses Mal kannst du das nicht wieder gut machen, nie!“ Miwako war sauer, sehr sauer. Und das ließ sie ihn richtig spüren, sagte Sachen, die sie eigentlich nicht so meinte. Sie mochte ihn doch…. „Miwako… ich..“ Er versuchte sich zu rechtfertigen, was ihm aber nicht gelang. Viel zu sehr schmerzten ihn ihre Worte. Und dabei schien sie auch noch recht zu haben, er bekam einfach nichts mehr auf die Reihe. „Nein! Nichts ‚Miwako’! Ich will es nicht mehr hören! Ich hab die Nase voll von dir und deiner Schussligkeit! Lern endlich, gewissenhaft an die Sache heran zu gehen, ich meine, eigentlich geht es ja nicht noch schlimmer, du hast es ja schon geschafft, jemanden zu verletzen der….“ Sie hielt wieder inne, senkte den Blick und musste schlucken. Langsam kam die Verzweiflung wieder hoch, die sie so gerne zurückgehalten hätte. Aber es ging einfach nicht. Wataru schien genauso fertig wie sie selbst. Ihre Worte ließen ihn jedes Mal einen Stich im Herzen verspüren. Wie recht sie doch hatte… Er hatte sie einfach nicht verdient.. warum sah er das erst jetzt ein?! Er wollte noch was sagen, da wurde auch schon die Bürotür zugeschlagen. Miwako war hinausgerannt. Er wollte ihr folgen, tat es dann aber doch nicht. Er wollte nicht schon wieder irgendwas Falsches sagen oder tun. Nicht schon wieder…. Mit Tränen im Gesicht lief Miwako weiter, einfach nur weg, nicht zu wissen wohin. Sie musste weg, wollte ihn nicht weiter verletzen. Geschafft hatte sie das allemal, dass wusste sie bereits. Warum war sie nur so gemein gewesen? Sie bereute es, immerhin war es wirklich nicht fair, ihm die ganze Schuld in die Schuhe zu schieben. Dennoch brauchte sie jetzt Abstand… um sich zu beruhigen. Eh sie das nicht getan hatte, brauchte sie sowieso nicht zurückgehen… Es würden ja wieder nur verletzende Worte über ihre Lippen kommen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)