Echte Kerle von moko-chan (Dean+Sammy) ================================================================================ Kapitel 26: Gegen die Wand -------------------------- „Hier, das wird besser funktionieren als das Pentagramm.“ Sam reichte Jo ein Blatt Papier, auf dem ein kompliziertes Binde-Siegel zum Festhalten von Dämonen abgebildet war, und Jo warf ihm einen langen Blick zu, bevor sie genervt aufstöhnte und sich dann daran machte, es über dem Bett an die Decke zu bringen. Dean war sich nicht ganz sicher, aber er glaubte, dass wenn dieser Job erledigt war, Sam und Jo sich gegenseitig umbringen würden. Weil Jo nicht wissen durfte, dass er und Sam es – leider noch nicht – trieben, hatte er ein kleines Problem damit, sie sich wirklich effektiv vom Hals zu halten, und er war nur froh, dass Sam nicht im Zimmer sein würde, wenn es später daran ging, möglichst naturgetreu Geschlechtsverkehr mit ihr nachzustellen. Dean konnte sich nicht daran erinnern, dass die Vorstellung, mit einer gutaussehenden jungen Frau im Bett zu liegen und dabei nur wenig bis gar nichts anzuhaben, ihn schon jemals so nervös gemacht, oder auch nur annähernd dieses Gefühl von Unwohlsein in ihm ausgelöst hatte. Ganz toll – Sammy hatte ihn anscheinend völlig umgepolt. So verquer sich das auch anhörte, das gab fünfzehn Bonuspunkte auf der Männlichkeitsskala – für Sam. Er beobachtete kurz, wie Jo und Sam in stiller Feindseligkeit Clavicula Solomonis – den Schlüssel von Salomon – an die Decke pinselten, dann machte er sich daran, die Flakons mit Weihwasser in den Nachtschränken zu verstauen. Asmodi mochte ja ein ziemlicher Obermotz unten in der Hölle sein, aber Dean war sich ziemlich sicher, dass ihr Begrüßungsgeschenk ihn ziemlich schnell in seine Schranken weisen würde. Zur Not würde er ihn einfach mit Jo und Sam im Zimmer einsperren und warten, bis er von selbst aufgab. Es dauerte ein Weilchen, bis Sam und Jo ihre Deckenmalerei beendet hatten, und Dean vertrieb sich die Zeit damit, an den Inhalt der unauffälligen braunen Plastiktüte zu denken, die noch immer unangetastet auf dem Rücksitz des Impalas lag, und was er alles mit Sammy anstellen würde, wenn sie wieder frei über sich und vor allem ihre Körper verfügen konnten. Er musste bei ihrem nächsten Einkauf unbedingt daran denken, ein Glas Honig zu besorgen. Was er mit dem Honig aus Bobbys Küchenschrank angestellt hatte, schien Sam gefallen zu haben, auch wenn der natürlich wieder mal viel zu huschig-wuschig gewesen war, um es genießen zu können. Dean würde schon dafür sorgen, dass er es beim nächsten Mal ganz sicher genoss – und wenn er ihn festbinden musste. Allein der Gedanke daran, wie Sam ans Bett gefesselt unter ihm lag und ihn mal wieder ansah wie eine verhuschte Haselmaus, während er langsam und genüsslich Honig auf seine nackte Brust tropfte - „Was grinst du denn jetzt so?“ Dean fand in die Realität zurück, als Jo ihn schmunzelnd in die Seite boxte, und räusperte sich nachdrücklich. „Du scheinst dich ja sehr auf nachher zu freuen“, stellte sie fest, und Dean sah Sam sehr deutlich an, wie gern er ihr gesagt hätte, WIE verdammt falsch sie damit lag. „Mach doch einfach“, formte er mit den Lippen in Sams Richtung, und der schüttelte stur den Kopf und ballte die Hände zu Fäusten. Dean verdrehte die Augen, unterdrückte ein Knurren und klopfte Jo kumpelhaft auf den Rücken. „Wir werden das Kind schon schaukeln.“ „Liegt es eigentlich an mir, oder ist Sam irgendwie anders als sonst?“ Jo zog sich ihr Shirt über den Kopf und blickte Dean fragend an, der eben dabei war, seinen Gürtel zu öffnen. Dean spielte kurz mit dem Gedanken, ihr endlich die Wahrheit zu sagen – dass Sam tatsächlich ziemlich anders war als sonst, und dass es zumindest teilweise an ihr lag – dann sagte er sich, dass er auch sehr gut damit leben konnte, sich Sam nicht bis zu seinem Lebensende zum Feind zu machen. „Schätze, er ist noch nicht ganz wieder über den Berg“, brummte Dean also stattdessen ausweichend. „Er hatte gerade ne ziemlich üble Grippe.“ Jo hob die Augenbrauen, und ihr skeptischer Blick machte deutlich klar, was sie davon hielt, dann zog sie ihre Jeans aus. „Ich kann jedenfalls nur sagen, dass ich ihn noch nie so zickig erlebt hab.“ In Dean regte sich unwillkürlich der Drang, seinen Sammy zu verteidigen, wurde jedoch heldenhaft unterdrückt. Das fehlte jawohl gerade noch, dass er Sams dummes Verhalten auch noch in Schutz nahm! „Kann sein“, erwiderte er nur schulterzuckend und war froh, dass Jo nicht weiter darauf einging. Es wäre ihm unangenehm gewesen, hätte er sich dazu hinreißen lassen, ein Mädchen zu schlagen, nur weil das über seinen anbetungswürdigen … Geliebten? Freund? … Sam … gelästert hatte. Er sollte sich wirklich langsam Gedanken darüber machen, was Sam nun eigentlich genau für ihn war. Im Prinzip hatte sich ja nicht viel an ihrer Beziehung geändert – vom Knuddeln und Knutschen mal abgesehen – und wenn er ganz ehrlich war, dann waren seine Gefühle für Sam manchmal sogar noch recht brüderlich. Gott sei Dank hatte er keinen Psychotherapeuten, der hätte ihn ja sofort in die Geschlossene einweisen lassen, wenn er ihm das erzählte. „Ähm … Dean?“ Dean stellte fest, dass Jo sich während seines Gedankenganges weiter ausgezogen und unter die Bettdecke gelegt hatte, und stieg endlich aus seinen Jeans, um es ihr gleich zu tun. Sie rückte sofort dichter an ihn heran, sobald das geschehen war, und Dean fragte sich unwillkürlich, ob jetzt, da er auf Sam stand, alle Frauen anfangen würden, sich ihm derartig an den Hals zu werfen. Großartig überraschend wäre das nun wirklich nicht. „Und nun?“, fragte er brummig, was Jo ein wenig zu verwirren schien, sie rutschte allerdings trotzdem prompt auf ihn drauf und sah ihm auf eine Art in die Augen, die ihn bis vor kurzem vermutlich noch sehr angeregt hätte. „Jetzt machen wir unseren Job.“ Sie versuchte, ihn zu küssen, worauf er lediglich mit fest geschlossenen Lippen einging und ihn zu befummeln, worauf er überhaupt nicht einging, und Dean war ernsthaft kurz davor, sie aus dem Bett zu werfen und wortwörtlich den Schwanz einzuziehen, weil er den Gedanken an Sam, der sich im Nebenzimmer befand und sich vermutlich in den blühendsten Farben ausmalte, was sich im bereits erwähnten Bett abspielte, nicht ertragen konnte – als ihr Ehrengast auf den Plan trat. Die Tür zum Motelzimmer öffnete sich und herein kam: Tyra Banks – oder zumindest jemand, der ihr erschreckend ähnlich sah. Jo blinzelte die verboten gutaussehende Frau verwirrt an – offenbar hatte nicht nur Dean mit einem Mann gerechnet – und Dean seufzte und machte sich klar, dass das Schicksal wirklich einen merkwürdigen bis grausamen Sinn für Humor hatte. Naja, wenigstens konnte er dank des Umstandes, dass er jetzt auf Sam stand, relativ gelassen auf die dunkeläugige Schönheit reagieren und sie mit einem sehr überzeugenden notgeilen Grinsen ins Bett einladen. Asmodi schloss lasziv lächelnd die Tür hinter sich, legte ihre ohnehin knapp bemessene Kleidung ab und folgte seiner Einladung. Dean hätte beinahe einen frauenfeindlichen Witz auf ihre Kosten gemacht, beherrschte sich jedoch und rutschte auf der linken Seite aus dem Bett, während Jo es ihm auf der rechten gleichtat. Asmodi war wohl inzwischen aufgefallen, dass etwas nicht ganz nach Plan lief – zumindest nicht nach ihrem – denn sie blickte an die Decke, und als sie anfing zu fluchen, wie es nur ein Dämon konnte, war Dean mit einem Mal unglaublich stolz auf seinen Sammy, denn von dem stammte schließlich das großartige Deckengemälde-Bannsiegel. Dann fand er sich jedoch plötzlich mit dem Rücken zur Wand wieder – und das sehr schnell und sehr schmerzhaft – und ihm wurde klar, dass Asmodi mehr draufhatte, als der Dämon von nebenan. Er hörte Jo gequält aufstöhnen, als sie direkt neben ihn an die Wand knallte, versuchte, sich zu bewegen, scheiterte kläglich und tat das Erste, das ihm in den Sinn kam. Sam war schneller auf den Beinen als ein Pika auf Futtersuche, als er Deans Hilferuf vernahm, griff sich das Buch mit dem Exorzismus und rannte hinüber ins angrenzende Motelzimmer. Das Erste, das er sah, waren Dean und Jo, beide halbnackt an der gegenüberliegenden Wand, und für einen kurzen Moment wollte er Dean einfach nur das Buch ins Gesicht werfen und wieder verschwinden. Dann sah er den Ausdruck auf Deans Gesicht, sah, dass dieser wirklich mehr als glücklich war, ihn zu sehen, und plötzlich war die Eifersucht auf Jo verschwunden. Er schlug das Buch auf, wandte sich dem Dämon auf dem Bett zu – war wohl als Einziger nicht überrascht, eine Frau vorzufinden – und fing an, den Exorzismus vorzutragen. Er wunderte sich ein wenig, nicht ebenso an die Wand genagelt zu werden, wie es bei Dean und Jo der Fall war, dann fiel ihm wieder ein, gelesen zu haben, dass Asmodis Kräfte nur bei jenen besonders stark wirkten, die er – oder in diesem Fall sie – berührt hatte. „Amen!“, schloss Sam schließlich den ersten Teil des Rituals ab, und Dean spürte die Erinnerung an seinen eigenen Exorzismus als unangenehmes Echo in seinem spärlich bekleideten Körper. Der erste Teil hatte genügt, ihn von seinem Dämon zu befreien, aber sein Dämon war auch – wie konnte er das ausdrücken, ohne unhöflich zu werden – ein minderbemittelter Schwachkopf gewesen. Asmodi mochte Vieles sein, aber ganz bestimmt kein minderbemittelter Schwachkopf – die Gute sah aus, als habe sie schon so Einiges auf dem Kerbholz. „Exorcizo te, immundissime spiritus, omnis incursio adversarii, omne phantasma, omnis legio, in nomine Domine nostri Jesu Christi eradicare, et effugare ab hoc plasmate Deo!“, setzte Sam das Ritual fort, und Asmodi gab einen Laut von sich, der an das Knurren eines geschlagenen Hundes erinnerte, dann fand Sam sich doch noch mit dem Rücken zur Wand zwischen Dean und Jo wieder. Offensichtlich hatte Asmodi befunden, dass der Aufwand, auch ihn außer Gefecht zu setzen, sich durchaus lohnte. „Ihr Narren!“, erklang ihre überraschend tiefe Stimme. „Wisst ihr denn nicht, wer ich bin?!“ „Doch, wissen wir“, konnte Dean sich nicht beherrschen. „Aber wir dachten, wir versuchen’s trotzdem einfach mal …“ Das Ergebnis dieser Rede war, dass Dean einmal quer durch den Raum flog und mit der gegenüberliegenden Wand eine fast schon symbiotische Beziehung einging. „Dean!“ Sam versuchte das merkwürdige Ziehen in seinem Magen darüber zu ignorieren, dass er Deans Namen genau gleichzeitig mit Jo gerufen hatte, und fixierte seinen Blick auf das noch immer aufgeschlagene Buch in seiner Hand. „Ipse tibi imperat, qui te de supernis caelorum in inferiora terrae demergi praecepit!“ Asmodi lachte abfällig, und Sam spürte, wie er fester an die Wand gepresst wurde. „Ipse tibi imperat, qui mari, ventis, et tempestatibus imperavit!“, fuhr er dennoch gemeinsam mit Jo fort, Asmodi kreischte, und Sam machte einen Schritt auf das Bett zu, weil er sich plötzlich wieder bewegen konnte. „Audi ergo, et time, satana, inimice fidei, hostis generis humani, mortis adductor, vitae raptor, justitiae declinator, malorum radix, fomes vitiorum, seductor hominum, proditor gentium, incitator invidiae, origo avaritiae, causa discordiae, excitatory dolorum: Quid stas -“ Sam hielt entsetzt inne, als Dean und Jo plötzlich aufschrieen, einmal quer durch den Raum flogen, gegen die jeweils gegenüberliegende Wand knallten und dann besinnungslos zu Boden gingen. „Dean!“ Es war diesmal nur seine Stimme, die in dem kleinen Zimmer erklang, und er war unglaublich erleichtert, als er Dean hinter sich gequält aufstöhnen hörte – zumindest war er noch am Leben. „Quid stas, et resistis, cum scias”, setzte er das Ritual hastig fort, „Christum Dominum vias tuas perdere? Illum metue, qui in Isaac immolatus est, in Joseph venumdatus, in agno occisus, in homine crucifixus, deinde inferni triumphator fuit!“ Dean schrie erneut auf, als Sam den Absatz beendet hatte, und knallte wieder mit dem Rücken an die Wand neben der Tür. Sam beobachtete entsetzt, wie sein Körper an der Wand nach oben glitt und knapp unter der Decke verharrte – Asmodi schien inzwischen herausgefunden zu haben, an wem in diesem Raum Sam am meisten lag, und noch dazu, wie sie in Sam ein paar sehr unangenehme Erinnerungen wecken konnte. Sie grinste ihm doch tatsächlich frech ins Gesicht, als er sich ihr wieder zuwandte, und strich sich das lange dunkle Haar über die Schulter zurück. „Wenn du jetzt aufhörst, wird ihm nichts Schlimmeres passieren, mein Kleiner – wenn du willst, können wir sogar noch ein wenig Spaß zusammen haben …“ Sam biss die Zähne zusammen und versuchte, nicht an Dean zu denken, der die ganze Zeit vor Schmerz stöhnte. „Sequentes cruces fiant in fronte obsessi!“, schleuderte er ihr wie zur Antwort entgegen, und ihr Lächeln verschwand und wurde durch eine hässliche Fratze ersetzt, die ihr hübsches Gesicht völlig entstellte, „Recede ergo in nomine Patris et Filii, et Spiritus Sancti: Da locum Spiritui Sancto, per hoc signum sanctae Crucis Jesu Christi Domini nostri: Qui cum -“ „AAH!“ Sam ließ beinahe das Buch fallen, als Dean mit einem mal entsetzlich laut aufschrie, und ihm so kalt wurde, dass er seine Hände nicht mehr spürte. Nich haun! Alles wird gut! Geht zunächst mal auf Youtube und findet raus, was ein Pika ist - dann geht's euch sofort besser, versprochen! Guckt mal unter "Damn Cute Pika"!!! moko-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)