Talfahrt der Gefühle von a-n-i ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Talfahrt der Gefühle „Das muss es sein!“ meinte Kareena und zeigte auf das Gebäude vor ihnen. „Bist du dir da sicher? Sieh lieber noch mal nach!“ gab Jannina zu bedenken. „Ich bin mir sicher. Sieh selbst... es ist die gleiche Adresse, wie im Brief“ antwortete Kareena und zeigte Jannina den Brief. „Stimmt, aber das sieht eher wie ein Schloß und nicht wie eine Schule aus.“ Die beiden 16 und 17 Jahre alten Mädchen standen vor einem riesigen Eisentor. Dahinter erstreckte sich eine begrünte Parkanlage mit mehreren Steinwegen und Bänken, die zum spazieren gehen und entspannen einluden. Die Wege trafen alle an einer steinernen Statur, die einen Engel glich und führten dann in Richtung Schuleingang. Das Schulgebäude selbst sah wie ein prächtiges weißes Schloß aus, mit hohen Türmen und spitzzulaufenden Dächern. Hinter dem Gebäude gab es die verschiedensten Sportanlagen. Auf der rechten Seite ging es einen kleinen Hang hinab, wonach sich ein wunderschöner See umzäunt von Bäumen erstreckte. Es war einfach atemberaubend, wie die beiden Mädchen fanden. An so etwas hatten sie nun nicht einmal im Traum gedacht, als sie den Brief ihres Patenonkels Shion Toudo, erhalten hatten. „Na wenn das mal gut geht“ gab Kareena zu bedenken. „Wird schon, Augen zu und durch“ „Na dann los“ „Warte!“ „Was ist?“ „Hm... das ist doch eine Jungenschule... na ja... und da dachte ich es wäre vielleicht besser nicht gleich aufzufallen- als Mädchen meine ich.“ „Da hätte ich was“ Kareena holte zwei Kaputzenshirts und Basecapes aus ihrer Tasche „hiermit sollten wir nicht so auffallen.“ „Du bist klasse!“ lächelte Jannina und zog sich das Shirt über. „Tja wir sind halt Schwestern“ gab Kareena lachend zurück und tat es Jannina gleich. „Und gehen wir als Jungs durch?“ fragte Kareena Augenzwinkernd. „Das werden wir gleich wissen.“ Mit diesen Worten und einem mulmigen Gefühl traten sie durch das große Tor. Auf dem Weg zum Schulgebäude trafen sie auf einige Jungen, welche den verkleideten Mädchen aber keine Beachtung schenkten. „Es funktioniert“ flüsterte Kareena Jannina zu. Als sie an der großen Statur ankamen blieben die Mädchen stehen und sahen sich diese genauer an. Die Statur zeigte eine Frau in einem langen Kleid, Engelsflügeln und langen gewellten Haar. „Sie ist sehr schön“ stellte Kareena bewundernd fest. „Ja aber sieh doch nur an ihren Hals die Kette“ Jannina zeigte mit zitternden Finger darauf. Jetzt schaute auch Kareena hin und traute ihren Augen nicht. Am Hals der Frau hing eine Kette mit einem Engelsflügel als Anhänger. „Aber... aber das ist doch die gleiche wie unsere. Wie ist das möglich? Wir haben die Ketten von unserer Mutter als Zeichen unseres Erbes erhalten. „Ich habe keine Ahnung, aber wir werden es heraus finden.“ gab Jannina, die sich wieder gefangen hatte, zurück. „Ich glaube jetzt können wir die Shirts und Capes ausziehen. Es scheint ganz egal zu sein ob wir Jungs oder Mädchens sind“ meinte Kareena. Gesagt getan. Plötzlich wurden sie durch ein Poltern aus ihren Gedanken gerissen. Vor ihnen am Eingang zur Schule etwa 10 Meter entfernt hockte ein Junge mit Brille und um ihn herum lagen lauter Bücher und Hefte. „Warte wir helfen dir!“ riefen die Mädchen zu selben Zeit und fingen an die Bücher aufzusammeln. „Danke, danke“ stammelte der Junge und lief rot an. „Ah ihr müsst neu hier sein.“ erklang eine Stimme hinter ihren Rücken. Kareena und Jannina drehten sich erschrocken um. „Ja...ja“ gab Jannina stockend zurück. Der Junge lächelte. „Na nun mal keine Angst wir beißen nicht.“ Erst jetzt bemerkten die Mädchen das noch weitere Jungen um sie herum standen. „Ich bin Kyohei und der Tollpatsch mit der Brille hier heißt Anrie“ dann zeigte er auf zwei Jungen zu seiner rechten. „diese beiden heißen Kai und Nagi und die anderen zwei sind Naoto und Shou“. „Hallo“ brachten die Mädchen verlegen heraus und gaben sich alle Mühe das Lächeln der Jungen zu erwidern. „Mein Name ist Jannina und das ist meine jüngere Schwester Kareena“ „Ah Schwestern also“ lächelte Kai. „Toll ein paar Mädels mal was anderes, und süß noch dazu“ gaben Nagi und Naoto zum besten. „Wir wollten gerade zum Kendoclub. Kommt doch einfach mit...wenn ihr Lust habt natürlich“ meinte Naoto. „Ja gerne ich liebe Kendo“ gab Jannina zurück. „Und du, magst du es auch? fragte Nagi Kareena. „Na ja eigentlich nicht so. ich mag mehr Bogenschießen“ erwiderte Sie lächelnd. Und so zogen alle gemeinsam los. „Dies hier ist unser Sportgelände“ meinte Shou und zeigte auf ein riesiges Gelände mit mehreren eingezäunten Plätzen. Auf jeden dieser Plätze befand sich auch ein kleines Gebäude, welches einer Sporthalle glich. Als Kai die geweiteten Augen der Mädchen bemerkte, erklärte er ihnen. „Auf jeden dieser Plätze befindet sich ein Sportclub und in den jeweiligen Hallen kann man trainieren wenn es regnet“ „Oder man alleine sein möchte“ gab Kyohei seinen Senf dazu. Die beiden Mädchen nickten verständnisvoll während Kai sprach. „Beeindruckend, nicht?“ fragte Kyohei grinsend. „Ja“ gaben beide knapp zurück. „Dies dort ist der Kendoclub, los komm mit“ grinste Naoto, nahm Janninas Hand und zog sie mit sich. Diese war so überrascht das sie sich nicht wehrte. „Halt wartet auf uns!“ riefen Shou und Anrie den beiden hinterher und folgten ihnen. Dies alles spielte sich in wenigen Sekunden ab, so das Kareena ihnen nur noch verwundert nachsehen konnte. „Nun gut“ riss Nagi sie aus ihrer Verwunderung „dann wollen wir mal zum Schützenverein gehen. Er ist dort hinten“ er zeigte in Richtung See. „wird dir bestimmt gefallen“ meinte Nagi und legte Kareena den Arm um die Schultern. Kai tat es ihm gleich und fügte noch lächelnd hinzu „die haben auch Pfeil und Bogen da“. Kareena erwiderte sein Lächeln und gemeinsam gingen sie weiter. Kyohei folgte ihnen mit ein wenig Abstand. ....5 min später im Kendoclub „Ah da ist ja Chris“ sagte Anrie mit leiser aber sehr erfreuter Stimme und in seinen Augen lag ein eigenartiges schimmern, ja schon fast ein Strahlen. ~Sieht so aus als ob Anrie in diesen Chris verliebt ist.~ ging es Jannina durch den Kopf. In der Halle trainierte ein Junge mit schlanker, muskulöser Statur. Er trug eine blaue Jeans und ein schwarzes Muskelshirt über das er ein weißes Hemd gezogen hatte. Seine blaue Haare die im locker ins Gesicht fielen bildeten einen guten Kontrast zu seinen Klamotten. Doch am Faszinierernsten fand Jannina seine Augen welche zwei unterschiedliche Farben hatten. Eines war goldbraun und das andere grünblau. ~Wow ist der süß~ Jannina lief ein Schauer über den Rücken. „Hey Chris!“ rief Naoto und riss Jannina aus ihren Gedanken. Dieser blickte zu ihnen rüber und sein Blick fiel auf Jannina die neben Naoto stand. ~Wer mag das sein? Wie hübsch sie ist! Was ist nur los mit mir, was ist das für ein merkwürdiges Gefühl? Mir wird ganz flau im Bauch so als hätte ich einen ganzen Bienenschwarm verschluckt.~ Sein Blick wanderte über ihren schlanken, sportlichen Körper. Sie trug blaue Jeans und ein enganliegendes orangenes Shirt mit weiß abgesetzten Nähten, welches ihre Figur gut zur Geltung brachte und ihren nackten flachen Bauch nicht verhüllte. Ihre langen schwarzen Haare, welche sie zu einen Zopf gebunden hatte, passten super zu ihrem Shirt. Dann wanderte sein Blick über ihr Gesicht und blieb an ihrem haselnussbraunen Augen hängen. ~Was für schöne Augen~ dachte er. Ohne den Blick von ihnen abzuwenden ging er auf sie zu. ~Oh mein Gott jetzt kommt er auch noch her. Was mache ich nur? – Was soll denn das, was ist denn nur los mit mir? Ich bin doch sonst nicht so schüchtern. Aber da ist dieses Gefühl, mir wird ganz kribbelig im Bauch und weiche Knie hab ich auch....nein Schluss damit. Reiß dich zusammen, du bist hier auf einer Jungenschule und die meisten hier sind schwul, also verrenn dich da nicht in etwas. So gut wie der aussieht ist der garantiert auch schwul.~ überlegte Jannina. Vor Jannina blieb Chris stehen, sein Blick immer noch an ihre Augen geheftet. Dann reichte er ihr seine Hand. „Hallo, du musst neu hier sein. Ich heiße Chris“ „Hallo ich bin Jannina“ gab diese mit einem lächeln zurück und schüttelte seine Hand. Beide sahen sich dabei tief in die Augen und hofften nicht rot zu werden. „Lust auf einen Kampf, oder wollt ihr turteltauben noch etwas alleine sein?“ neckte Naoto Chris. „Sicher, lass uns kämpfen“ antwortete Chris schnell damit keiner mitbekam wie er rot wurde. Gespannt sah Jannina ihnen zu. „Süß oder?“ fragte Shou Jannina und deutete auf Chris. Diese lief daraufhin rot an und wendete verlegen den Blick ab. Dann ertönte eine Stimme aus den Lautsprechern: „die beiden neuen Schüler unserer Akademie möchten sich bitte im Direktoroffice einfinden“. ...zur selben Zeit im Schützenverein... „Hier drüben ist die Anlage für die Schusswaffen....also ich meine Pistolen, Gewehre und so.“ erklärte Kai. Doch Kareena hörte ihm gar nicht mehr richtig zu. Ihr war ein Junge am Schießstand aufgefallen, der einen Volltreffer nach den anderen erzielte. Er war groß, schlank, gut gebaut und seine roten Haare passten super zu seinen faszinierenden blauen Augen. Sein Markenzeichen schienen Gürtel zu sein, welche er nicht nur um die Hüfte trug, sondern auch um Hals und Beine. Was aber wiederum zu den Rest seiner Sachen super passte da sie schwarz waren und ihm daher einen geheimnisvollen Ausdruck verliehen. ~Wow ist der gut. Und wie der aussieht. Aber hier sind ja leider alle schwul.~ ging es Kareena durch den Kopf. „Wer ist das?“ fragte Kareena und deutete auf den Typen. „Das ist Sena der beste Schütze an unserer Schule“ antwortete Nagi. „Ja, und der einzigste und beste Mediziner weit und breit.“ ergänzte Kai „So, so ein Multitalent also“ gab Kareena lachend zurück. Daraufhin musste alle so laut loslachen das Sena auf sie aufmerksam wurde. Als erstes bemerkte er Kareena. ~Was für ein hübsches Mädchen~ schoss es ihm durch den kopf. Sein Blick wanderte über ihren schlanken, gutgebauten Körper. Sie trug dunkelblaue Jeans und ein enganliegendes weißes Shirt mit rot abgesetzten Rändern, welches ihre Rundungen gut zur Geltung brachte und einen uneingeschränkten Blick auf ihren flachen Bauch zuließ. Ihre langen dunkelbraunen Haare, welche sie offen trug bildeten einen tollen Kontrast zu ihren braunen Augen. Er beendete seine Schießübungen und kam zu ihnen rüber. Währenddessen kam Kyohei mit Pfeil und Bogen bei Kareena an und drückte ihr diese in die Hand. „Hier dann zeige uns mal was du kannst“ „Klar dann geht schon mal in Deckung“ witzelte Kareena. „probiere doch lieber erst einmal auf die Zielscheibe zu schießen bevor du uns wehrlose Jungs ins visier nimmst“ gab Nagi lachend zurück. Dann nahm er Kareena in den Arm und führte sie zur Zielscheibe. Sie begann auch gleich damit zu zeigen was sie kann. Zur Verwunderung aller umstehenden traf sie immer wieder ins schwarze. Unterdessen war auch Sena zu ihnen gestoßen und fing an Nagi auszufragen. „wer ist dieses Mädchen und wo kommt sie her?“ „sie heißt Kareena und wo sie herkommt weiß ich nicht. Sie scheint es dir ja ganz schön angetan zu haben.“ antwortete Nagi. „Wie kommst du denn darauf?“ wollte Sena wissen „ na ja...vielleicht weil du mich so ausfragst“ gab Nagi zurück. „was heißt hier ausfragen? Ich wollte lediglich wissen wie sie heißt“ verteidigte sich Sena. „so, so nur das wolltest du wissen. Du glaubst wohl auch, mir ist dein Blick nicht aufgefallen wie du sie dir vorhin angesehen hast“ spottete Nagi „ na da scheine ich ja bei dir auf einen wunden Punkt gestoßen zu sein. Du willst sie wohl für dich allein haben oder?“ gab Sena witzelnd zurück. „Ich? Du weist doch das ich mit Kai zusammen bin. “ protestierte Nagi. „das ist ein Grund aber kein Hindernis“ gab Sena grinsend zurück. „ ach rede doch keinen Unsinn. Ich liebe nur Kai“ Nagi drehte ihm beleidigt den Rücken zu. „Könnt ihr vielleicht mal leiser sein, Kareena muss sich konzentrieren?“ meldete sich jetzt auch Kai zu Wort „und was euren dummen Streit angeht, ich bin mit Nagi zusammen und damit basta. Sonst noch Fragen?“ Kai blinzelte Sena herausfordernd an. „Wenn du das sagst! Umso besser für mich, da hebe ich weniger Konkurrenz!“ gab Sena grinsend zurück. Kareena hatte alle Mühe so zu tun als würde sie dies alles nicht mitbekommen, dennoch amüsierte es sie sehr. Sie hatte gerade ihren letzten Pfeil verschossen als eine Stimme über die Lautsprecher ertönte. „Die beiden neuen Schüler unserer Akademie möchten sich bitte im Direktoroffice einfinden.“ Am Eingang der Akademie trafen die Geschwister wieder auf einander, in Begleitung von Chris und Sena, welche ihnen ihre Hilfe bei der Suche nach dem Direktoroffice angeboten hatten. „Ah Schwesterchen da bist du ja. Alles okay bei dir? Wie ich sehe bist du in Begleitung“ Jannina zwinkerte ihrer jüngeren Schwester zu. „Oh ja, das ist Sena“ stellte sie ihren Begleiter vor. Dann fügte sie spottend hinzu „Du bist aber auch nicht allein wie ich sehe!“ „Darf ich vorstellen, das ist Chris...und dies ist meine kleine Schwester und zugleich beste Freundin Kareena.“ erklärte Jannina freundlich. Als sich alle mit einen freundlichen „Hallo“ begrüßt hatten, brachten die Jungs sie zum Direktoroffice. Kareena klopfte an die Tür zum Büro. „Herein!“ erklang eine freundliche, aber auch bestimmende Stimme. Daraufhin traten die Mädchen etwas ängstlich ein. Vor ihnen, am Fenster, stand ein massiver Schreibtisch, hinter dem ein Mann mit langen weiß silberglänzenden Haaren saß. Er lächelte sie freundlich an. Direkt neben ihm stand ein weiterer Mann mit kurzen schwarz blauen Haaren die vorne etwas länger waren und eine Gesichtshälfte verdeckten. Er trug eine Brille und lächelte sie ebenfalls freundlich an. Zu freundlich wie die Mädchen fanden. „Ihr müsst also Jannina und Kareena sein. Ich bin der Direktor dieser Schule, und es freut mich euch hier begrüßen zu dürfen. Ich bin mir sicher das es euch hier sehr gut gefallen wird und ihr euch schnell einleben werdet.“ „Auch wenn es euch im Moment etwas eigenartig und fremd erscheinen mag...da wir ja eine Jungenschule sind.“ ergänzte der Typ mit der Brille. „oh wie unhöflich von mir... mein Name ist Ran Sakakibara und ich unterrichte hier Kunst und Geschichte.“ „Guten Tag“ stammelten die beiden Mädchen. Sie fühlten sich beide unwohl in der Nähe dieser Typen. Obwohl diese sehr nett waren und sie stets anlächelten, lief ihnen ein eisiger Schauer über den Rücken, und eine innere Stimme rief sie zur Vorsicht. „Herr Sakakibara, gehen sie doch bitte die Herren Chris und Sena holen!“ „Jawohl Herr Direktor“ mit diesen Worten verließ er das Büro. „So und nun wieder zu euch beiden. Euer Onkel Shino Toudo musste unvorhersehbarer Weise zu eurer Mutter ins Krankenhaus fahren und kommt daher nicht vor heute Abend zurück. Ich schlage daher vor, das ihr eure Sachen erst einmal hier im Büro last, und euch Sena und Chris den Campus zeigen und alles erklären.“ „So da wären wir schon!“ Herr Sakakibara betrat, mit Sena und Chris, im Schlepptau das Büro. „Sehr gut“ empfing sie der Direktor „seien sie bitte so nett meine Herren und führen die Damen durch unser Akademie und zeigen ihnen alles“. „Jawohl mit Vergnügen Herr Direktor!“ Somit verließen sie zu viert das Büro. „Wie wär’s wenn wir mit der Cafeteria? Es ist kurz vor 12 Uhr und da könnten wir gleich zu Mittag essen.“ Fragte Chris die Mädchen. „Klingt super für mich“ gab Kareena zurück. „Oh ja, ich könnte einen ganzen Bären verschlingen“ witzelte Jannina. „Das will ich sehen“ lachte Sena auf. “Na dann los!“ und so machten sie sich gemeinsam auf den Weg. Als sie ankamen, drang ihnen der angenehme Duft des Essens entgegen. Sie betraten einen riesigen Raum in den mehrere Tische mit jeweils vier Plätzen standen. Die Mädchen sahen, dass die Tische schon gedeckt waren. Und das richtig nett. Blaue Plastiksets, weißes Geschirr mit blauem Rand und blauen Blumen, weiße Papierservietten und Besteck, die am Griff weiße Keramikeinlagen hatten. Leise Musik ertönte aus den Lautsprechern. „Darf ich die jungen Damen an den Tisch bitten?“ Sena deutete auf einen der Tische. „Danke!“ murmelte Kareena, und wich seinen Blick aus. In seiner Gegenwart fühlte sie sich ein wenig verlegen. Sie konnte ihn nicht so richtig einschätzen. Seine Ironie machte ihr ein wenig Angst, gleichzeitig fand sie ihn auch ganz nett, aber das würde sie ihm jetzt auf keinen Fall schon zeigen. Nachdem sich die Mädchen gesetzt hatten, gingen die Jungs das Essen vom Büffet holen. Jannina welche der Blick ihrer Schwester nicht entgangen war schmunzelte sie an. „Was hältst du von Sena? Er scheint Interesse an dir zu haben.“ „Ich weis nicht so genau“ „Er läst zwar ab und zu lockere Sprüche vom Stapel, scheint aber dennoch ganz in Ordnung zu sein. Na und sein Aussehen ist doch genau dein Typ.“ „Das mag ja alles sein“ räumte Kareena ein „aber schlau werde ich nicht so richtig aus ihm. Und was ist mit dir?“ „Was meinst du, was soll mit mir sein?“ „Zwischen dir und Chris hat es doch gefunkt, oder!? Und jetzt fang gar nicht erst an es zu leugnen, ich habe nämlich Augen im Kopf“ meinte Kareena spöttisch. Jannina spürte wie ihr die Hitze in die Wangen stieg. „Ich glaube du hast recht...aber wehe du sagst auch nur ein sterbends Wörtchen!“ drohte Sie „ich will erst abwarten wie sich alles entwickelt.“ „Meine Lippen sind versiegelt wie ein Grab“ gab ihre Schwester lachend zurück. Jede von ihnen wusste, dass sie sich auf die andere verlassen und ihr voll vertrauen kann. Sena und Chris kamen mit den Essen zurück. Das Gespräch plätscherte locker zwischen ihnen hin und her. Nachdem sie gegessen hatten überlegten sie gemeinsam was sie als nächstes tun könnten. „Wie wär’s mit den heißen Quellen?“ fragte Chris nachdenklich. „Heiße Quellen?“ wiederholte Jannina fragend, und warf ihrer Schwester einen Blick zu, die daraufhin mit den Schultern zuckte. Sena lächelte „Das ist eine super Idee, ein wenig Entspannung ist genau das richtige und gut für die Gesundheit, oder was meinen die Damen!?“ „Schaden kann’s ja nicht“ gab Kareena daraufhin etwas verlegen zurück. „Aber unsere Badesachen sind im Büro der Direktors“ gab Jannina zu bedenken. „Das ist kein Problem, die braucht ihr nicht!“ warf Chris mit einen unverschämten grinsen ein. „WAS...??? Wir gehen doch nicht nackt mit euch…” stieß Jannina empört hervor. „Schade eigentlich“ gab er immer noch grinsend ,gelassen zurück. „Die Quellen sind in Männer und Frauen unterteilt“ erklärte Sena lächelnd. „Ach so, sag das doch gleich“ gab Jannina versöhnlich und zugleich verlegen zurück. Doch der Blick den sie Chris zuwarf war alles andere als freundlich. Sie war verdammt sauer auf ihn. Wie konnte er sie nur so ins offene Messer laufen lassen? Dieser sah reumütig Kareena an. „Na da bist du jetzt wohl abgeschrieben“ meinte diese nur. Dann wandte er sich zu Jannina. „Es tut mir leid, das war doch nur ein Spaß“ Diese jedoch drehte ihn den Rücken zu und ging mit Sena und Kareena los. Chris trottete bedrückt hinterher. Er hatte sie wirklich nicht beleidigen wollen, doch jetzt war es zu spät sie schien wirklich verdammt sauer auf ihn zu sein. Kareena hackte sich bei ihrer Schwester ein und flüsterte ihr zu. „Bist du nicht ein bisschen gemein zu Chris. Es war doch nur ein Spaß und entschuldigt hat er sich auch. Sieh ihn dir doch mal an, wie geknickt er aussieht, richtig mitleid erregend!“ „Ich habe mich gerade, dank ihm, völlig lächerlich gemacht, weil ich seinen blöden Spruch ernst genommen habe. Das verzeihe ich ihm nie. So ein Blödmann!“ gab Jannina schmollend zurück. Als sie an den Heißen Quellen ankamen, zeigte ihnen Sena wo sie sich umziehen können. Die Jungs verstanden wenig später in der Männerkabine. Jannina war als erste der Schwestern umgezogen. „Bis gleich ich gehe schon mal rein“ rief sie Kareena zu und verschwand. Diese war gerade noch dabei sich auszuziehen, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde. Erschrocken fuhr sie herum, und ihre Augen blickten fassungslos und ungläubig, als sie sah wer in der Tür stand. „SENA!“ Kareena wurde jetzt bewusst, dass sie ja nichts anhatte außer ihrem BH und Slip, und diese waren so dünn, dass sie ihren Körper kaum verhüllten, sondern ihre weiblichen Rundungen eher reizvoll unterstrichen. Deutlich schimmerten ihre Brüste durch den Stoff, und das hauchzarte Tangahöschen war auch kaum mehr als ein textiles Feigenblatt. Die Röte der Verlegenheit schoss ihr ins Gesicht, und sie blickte sich suchend nach etwas um, das sie vor ihren Körper halten konnte. Das Badetuch! Hastig griff sie danach und hielt es sich vor. „Was...was willst du hier?“ stammelte sie, von seiner Ruhe und Selbstsicherheit völlig aus dem Gleichgewicht gebracht. Sena schmunzelte „Sorry, ich nahm an ihr seid schon im Bad. Uns sind die Badetücher ausgegangen und da dachte ich hier wären noch welche.“ Sein lockerer Tonfall verstärkte ihre Verlegenheit und machte sie gleichzeitig ärgerlich. „Dort drüben, und jetzt raus hier!“ Er ging zur Tür drehte sich aber dort noch einmal zu ihr um. „Das mit dem Badetuch wäre übrigens nicht nötig gewesen. Wer so hübsch ist wie du, braucht sich nicht hinter Frotee zu verstecken.“ „VERSCHWINDE!“ schrie Kareena ihn jetzt an. „Bis später dann! Gab er fröhlich zurück und ließ zu nun allein. Sie schleuderte das Badetuch in die Ecke. Himmel! Was für ein Tag! Da hatte sie sich ihm doch tatsächlich in ihrer fast durchsichtigen Unterwäsche präsentiert. Und wie dreist er sie gemustert hatte. Kareena beeilte sich, das sie ins Bad kam. Dort erzählte sie Jannina ihr zusammentreffen mit Sena. „Da steht er plötzlich in der Tür. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie bescheuert ich mich gefühlt habe, als ich so in Unterwäsche vor ihm stand. Ich wäre am liebsten im Erdboden Versunken. „Er hat es bestimmt nicht mit Absicht getan.“ räumte Jannina ein. „Aber weggeschaut hat er nicht gerade, als ich in den fast durchsichtigen Fummel vor ihm stand.“ Jannina schmunzelte „Na ja, eigentlich kann ich ihm das nicht verdenken. Du siehst ja auch nicht gerade unscheinbar aus. Und nun sei mal ehrlich: Hättest du an seiner Stelle weggeschaut, wenn sich dir plötzlich ein hübsches Mädchen in BH und Slip präsentiert hätte?“ Kareena konnte nicht umhin, das schmunzeln ihrer Schwester zu erwidern. „Vermutlich nicht“, gab sie ehrlich zu. „Sieh nur diese Aussicht, einfach umwerfend“ sagte Jannina „der See, die Berge dahinter und dazu der Sonnenschein...das ist ein toller Anblick.“ „Mhm, der Blick lohnt sich aber auch von hier“ kam es vom Zaun, welcher das Mädchen- und Jungenbad trennte, als antwort zurück. „Weißt du, ich...“ sie brach mitten im Satz ab. Diese Stimme! Das war nicht Kareenas Stimme. Erschrocken blickte sie sich suchend um, und entdeckte Chris am Zaun. Er lächelte sie bewundernd an. „Sag ihm bitte er soll damit aufhören, sonst bringe ich ihn um!“ sagte Jannina wütend zu ihrer Schwester. Kareena wandte sich an Chris. „Lass den Quatsch, okay? Sie ist nicht nur meine Schwester, sondern auch beste Freundin, und ich verlange, das du sie mit Respekt behandelst“. Chris hob beide Hände als Zeichen der Kapitulation. „Okay, Okay, tut mir leid, ich werd´s nicht wieder tun, obwohl ich deine Schwester wirklich sehr süß finde“. Kareena hob drohend die Hand. „Schon gut! Schlag mich nicht! Ich gelobe von nun an vorbildliches verhalten!“ „Du und vorbildliches Verhalten?“ meldete sich jetzt auch Sena herzhaft lachend zu Wort. „Du brauchst gar nicht so zu lachen! Für dich gilt das gleiche meiner kleinen Schwester gegenüber!“ Jannina funkelte Sena wütend an. „Aua, wenn Blicke töten könnten....ich gelobe ebenfalls Besserung“ gab er schnell versöhnlich zurück. „Das will ich dir auch geraten haben!“ „Sehr wohl, zu Befehl, gnädige Damen“ gaben Sena und Chris witzelnd zurück und fingen an zu lachen. Jannina und Kareena konnten nicht anders und mussten lautstark mitlachen bis ihnen die Tränen in die Augen schossen. Die Stunden mit den Jungs vergingen wie im Fluge. Plötzlich nahmen sie eine bekannte Stimme war, die ihnen vom weiten zurief: „Da seit hier ja, ich habe euch schon überall gesucht“. „Onkel Shion!“ riefen die Mädchen freudig aus und rannten ihm entgegen. Nachdem sie sich innig umarmt hatten meinte ihr Onkel: „Ich habe euch jemanden mitgebracht.“ Er pfiff einmal laut auf. Im selben Augenblick rannte etwas fellartiges auf Kareena zu. „Ryou! Komm her mein Kleiner!“ rief diese freudig und hielt ihm ihre offenen Arme entgegen. Doch Ryou konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und rutschte an hier vorbei, und den verdutzten Sena um, und landete Bauchlinks auf dessen Brust. „Na hallo, wen haben wir denn da?“ Sena lächelte Ryou und streichelte ihn über den Kopf. „Sorry, das ist Ryou, mein kleiner Wolf.“ Kareena hob Ryou von Senas Brust und behielt ihm im Arm. Der kleine schwarz weiß gefleckte Welpe begann sofort ihr Gesicht abzulecken. „Er ist ein klein wenig tollpatschig“ versuchte sie sich zu endschuldigen. „Kein Problem, stehe jederzeit zur Verfügung“ gab Sena zurück. „Wie geht es unserer Mutter?“ fragte Jannina an Shion gewandt. Dieser senkte betroffen den Blick. „Es sieht nicht gut aus, es geht ihr von Tag zu Tag schlechter. Sie hat mich gebeten euch bei mir aufzunehmen und mich um euch zu kümmern. Das habe ich ihr versprechen müssen. Der Krebs befindet sich im Endstadium, und sie möchte das ihr nach ihrem Tod bei mir bleibt. Ich werde also eure neue Familie sein, aber dies wusstet ihr ja bereits.“ Jannina trieben bei seinen Worten die Tränen in die Augen und sie musste schwer schlucken. Leise fragte sie mit belegter Stimme „Wie viel Zeit bleibt ihr noch?“ Shion antwortete den Blick noch immer am Boden geheftet „ein bis zwei Wochen etwa“. „NEIN!!!“ schrie Kareena auf und warf sich in die Arme ihres Onkels Mit lauten schluchzen lies sie ihren Tränen freien lauf. Auch Jannina rollten jetzt die Tränen über die Wangen. Chris legte seine Hand auf ihre Schulter und sah sie bedrückend und mitfühlend an. „Schon gut, ich bin okay“ sagte sie leise und blickte zu ihrer kleinen Schwester, die noch immer in Shions Armen weinte. Dieser schien offensichtlich nicht so recht zu wissen was er tun solle. Sie muss jetzt stark sein, für sich selbst und für Kareena, der sie nun kraft geben müsse. Jannina wischte sich die Tränen ab, und ging zu Kareena. Sie legte ihre Hand auf den Arm ihrer Schwester „Komm bitte höre auf zu weinen, ja!? Du hast doch noch mich und ich verspreche dir ich werde dich nie alleine lassen“ versuchte sie, sie zu trösten. Kareena hörte auf zu weinen und sah sie aus großen, verweinten Augen an, dann lächelte sie. „Du hast vollkommen recht, wir haben uns, und das wird immer so bleiben“. „Okay, dann zeige ich euch euer Zimmer, ihr seid sicherlich müde und geschafft von den vielen neuen Eindrücken und Informationen“ meinte Shion sichtlich erleichtert. Nachdem er die Mädchen auf ihr Zimmer gebracht hatte, gingen diese auch gleich ins Bett. Ryou schlief als erstes ein. Währenddessen saßen Shion, Chris und Sena noch gemeinsam in der Cafeteria. „So also, Onkel Shion? Was hast du uns denn noch verheimlicht?“ spottete Chris. „Ja genau, seit wann bist du Onkel?“ hackte jetzt auch Sena nach. „Wohl ehr Patenonkel. Die beiden Mädchen sind die Töchter einer sehr engen Freundin von mir, und als sie geboren wurden habe ich die Patenschaft für beide übernommen. Ihr müsst wissen, das ihre Mutter schon damals an Krebs erkrankt war und es stand fest, das sie eines Tages daran sterben würde.“ Erklärte Shion mit betroffener, leiser Stimme. „Und jetzt liegt sie im sterben!?“ informierte sich Chris. „Ja“ gab Shion knapp zurück. „Die armen Mädchen“ meldete sich nun auch Sena zu Wort „wie können wir ihnen nur helfen?“ „Wir müssen sie auf andere Gedanken bringen, und somit von ihrer Trauer ablenken“ kam von Chris die Antwort. Sie blieben noch eine Weile schweigend sitzen, dann wünschten sie Shion eine gute Nacht und gingen auf ihre Zimmer. Jannina konnte einfach nicht einschlafen, zu viele Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Sie richtete sich auf und sah zu ihrer Schwester. Diese schlief tief und fest, und auch Ryou der es sich an Kareenas Fußende bequem gemacht hatte, schien fest zu schlafen. Jannina musste lächeln, wie friedlich sie doch aussahen. Nach kurzen zögern schlug sie die leichte Bettdecke zurück, und trat hinaus in die Sternenklare Nacht. Ihr Weg führte sie direkt zum See. Dort angekommen bemerkte sie eine Silhouette im Mondschein. Ist das Chris? Es war wirklich Chris, der da am Wasser stand und in die Nacht hinaus blickte. Dann zog er Hemd und Hose aus, und legte beides auf einen Baumstamm ab. Jannina sagte sich, dass sie jetzt wo sie wusste, dass es Chris war, wieder in ihr Zimmer zurückkehren konnte. Doch aus einem unerfindlichen Grund tat sie es nicht, sondern blieb, versteckt hinter einen Baum, stehen und schaute weiter zu ihm. Chris schien einen Augenblick zu zögern. Hatte er sie bemerkt? Doch dann streifte er ohne Hast seine Shorts ab, warf sie auf die anderen Klamotten und sprang ins Wasser. Er schwamm gemächlich ein wenig hin und her, als hätte er sich nur abkühlen wollen. Dann stieg er wieder aus dem Wasser, streckte sich, fuhr sich mit beiden Händen durch das nasse Haar, strich sie glatt nach hinten zurück und stand einen Augenblick wie versunken so da. Wasser tropfte von seinen sehnigen, nackten Körper. Und das silbrige Licht des Mondes ließ die Wasserperlen auf seiner Haut glitzern wie silberne Pailletten. Jannina war einen langen Augenblick völlig versunken in seinen Anblick. Es war als läge ein magischer Bann über dieser schönen, fast unwirklichen Szene. Doch dann wurde ihr bewusst, was sie da tat...und sie schämte sich, dass sie ihm in einem Moment, wo er sich völlig alleine mit sich und der Nacht wähnte, so schamlos beobachtete. Schnell kehrte sie in ihr Zimmer zurück, immer darauf bedacht nicht entdeckt zu werden. Sie lag noch lange wach, bevor ihr die Müdigkeit die Augen schloss. Und das Bild, wie er so reglos da stand, die Hände im Nacken und den Blick in die Nacht gerichtet, nahm sie mit in ihren Traum. „Guten Morgen“ weckte Kareena ihre Schwester fröhlich. „na du musst ja einen schönen Traum gehabt haben! Hast du etwa von Chris geträumt?“ neckte sie. „wie kommst du denn darauf?“ entgegnete ihr Jannina genervt. Sie verstand einfach nicht wie man am frühen Morgen schon so gute Laune haben konnte. „Du hast die ganze Zeit gegrinst wie ein Honigkuchenpferd....würde wirklich zu gerne mal Mäuschen in deinen Traum spielen“ Bei den Gedanken an die letzte Nacht stieg Jannina die Röte ins Gesicht. „Das hättest du wohl gern“ gab sie ihrer Schwester verlegen zurück. Diese musste daraufhin laut loslachen. Der Anblick ihrer großen Schwester, mit den feuerroten Kopf, war einfach zu komisch. „Nun krieg dich mal wieder ein“ schimpfte Jannina schmollend. „Tut mir leid, aber dein Anblick ist zu komisch“ Kareena liefen schon die Tränen vor lauter lachen übers Gesicht. Jetzt wurde Jannina langsam sauer. „Wer weis von was du die Nacht geträumt hast, so wie du gesabbert hast!? Ich wette Sena hat eine entscheidende Rolle dabei gespielt!“ Kareena hörte schlagartig auf zu lachen. „Hey, wie gemein, hör sofort auf damit!“ „Okay, Waffenstillstand?“ fragte Jannina „Waffenstillstand!“ antwortete Kareena. Die Mädchen gaben sich als Geste der Versöhnung die Hand und lächelten sich an. „Ich gehe dann mal schon zum Frühstück, Onkel Shion wollte uns dort treffen.“ Meinte Kareena und öffnete die Tür. „Okay, ich gehe nur noch schnell unter die Dusche und komme dann auch“ rief ihr Jannina hinterher und verschwand im Badezimmer. Als Kareena in der Cafeteria ankam, herrschte dort bereits ein wildes treiben. Alle Tische waren besetzt und sie sah an einen von ihnen Onkel Shion mit Chris und Sena sitzen. Shion winkte ihr zu, und so setzte sie sich in Bewegung Richtung ihres Onkels. „Hallo Kareena, gut geschlafen?“ rief ihr Nagi von einen der Tische zu. Bei ihm saßen Kai, Anrie und Kyohei. Alle lächelten ihr zu. Sie nickte ihnen zu und ging weiter. Als sie bei Shions Tisch angekommen war, begrüßte sie alle mit einen freundlichen „Guten Morgen!“ „Den wünsche ich dir auch“ gab Shion mit einen lächeln zurück. Dann fragte er nach Janninas verbleib. „Sie wollte nur noch schnell unter die Dusche.“ Antwortete Kareena ihren Onkel. Nachdem sie sich kurz über belanglose Dinge unterhalten hatten, wendete sich Shion zu Chris. „Sei doch bitte so nett, und sieh mal nach wo Jannina bleibt!“ bat er ihn. „Pass aber auf morgens ist sie unausstehlich“ warnte ihn noch Kareena. Daraufhin erhob sich Chris und ging zum Zimmer der Mädchen. Er klopfte an die Tür und wartete. Als keiner öffnete klopfte er erneut, aber diesmal lauter. „Ja ja, ich komme ja schon!“ hörte er dann Janninas ärgerliche Stimme. Im nächsten Augenblick ging die Tür auf. „Chris!“ „Ach du schreck!“ entfuhr es ihm, als er sie mit triefend nassem Haar und nur mit einen weißen Badetuch, das sie sich um den Körper gewickelt hatte, bekleidet vor sich stehen sah. „Sag bloß ich habe dich aus der Dusche geholt!?“ „Aus dem Aquarium bestimmt sicherlich nicht!“ erwiderte Jannina ungehalten und strich sich eine nasse Haarsträhne aus der Stirn. Er machte eine betroffene Mine. „Tut mir wirklich schrecklich leid. Das du unter der Dusche sitzt, habe ich nicht geahnt.“ murmelte er, konnte jedoch nicht umhin festzustellen, dass sie nicht nur in Jeans eine tolle Figur machte. Diese nackten Schultern und Beine, die noch feucht glänzten, und dieses hübsche Gesicht mit den dunklen Augen. „Nein, ich saß nicht, sondern ich stand – und zwar unter der Dusche, wie du richtig vermutest hast. Und wenn du mir jetzt sagen würdest, weshalb du geklopft hast?“ „Was? Ach so, ich...ich wollte dich zum Frühstück abholen.“ Stammelte er, obwohl er sonst gar nicht unter mangelnden Selbstbewusstsein litt. Jannina sah ihn an und macht den Eindruck als wolle sie ihm im nächsten Moment die Tür vor der Nase zuschlagen. „Zum Frühstück abholen? Warum?“ Er grinste verlegen „Ja, dein Onkel hat mich darum gebeten.“ „Komm herein, ich brauche nur noch einen Moment“. Leicht Röte überzog sein Gesicht. „Oh, danke!“ Jannina war genervt, doch als sie ihn da so hilflos stehen sah sagte sie sich, dass es gemein war ihre Laune ausgerechnet an ihm auszulassen. Ein bisschen Freundlichkeit sollte sie wohl doch zeigen, mahnte sie sich selber. Und es blieb nicht ohne Wirkung. Ihr Gesicht verlor den grimmigen Ausdruck. Sie wandte sich um und verschwand im Badezimmer. Chris erhaschte gerade noch einen Blick auf ihre reizvolle Rückseite, wo das Handtuch über dem Po etwas aufklaffte. Er wünschte, dieser Blick wäre ihm verwehrt geblieben. Die Qualen unerwiderter Sehnsüchte waren das letzte, was er jetzt gebrauchen konnte. Ein paar Minuten später kam Jannina angezogen und mit offenen Haar aus dem Badezimmer. Sie lächelte Chris an, während sie sich die Haare zu einem Zopf band. „So fertig, wir können!“ Er erwiderte ihr lächeln und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Cafeteria. Dort angekommen fragte Chris höfflich „Was möchtest du essen?“ „Danke, nichts! Aber eine Tasse schwarzen Kaffee wäre wunderbar“ „Kommt sofort!“ zwinkerte er ihr zu und ging Richtung Kaffeeautomat. Jannina setzte sich derweilen zu Shion und den anderen. „Ah da bist du ja! Hast du gut geschlafen?“ erkundigte sich Shion. „Ja, danke!“ antwortete Jannina fröhlich, deren Stimmung sich deutlich gehoben hatte. Chris kam zum Tisch und stellte eine Tasse herrlich duftenden Kaffee vor ihre Nase ab. „Danke! Mein Retter des Morgens!“ zwinkerte sie ihn zu und setzte dabei ihr verführerischstes Lächeln auf. Und dies blieb auch prompt nicht ohne Wirkung. Chris Gesicht lief rot an und er senkte verlegen den Blick. „ Ja, ganz schön heiß hier, nicht wahr Chris?“ spottete Sena. Daraufhin brachen alle in Gelächter aus. Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten, meinte Shion sich an die Mädchen gewandt. „Es wäre gut wenn ihr ein wenig trainieren würdet, um euch im Notfall verteidigen zu können.“ Die Schwestern sahen sich fragend an. Ihr Onkel fuhr fort „ich schlage daher vor, das du Jannina mit Chris Kendo und Kareena mit Sena schießen übt.“ „Wie du wünschst!“ gaben die Mädchen zeitgleich zurück, ohne es jedoch so richtig zu verstehen. Was für ein Notfall sollte ihr schon eintreten? Aber da sie ihren Onkel nicht wiedersprechen wollten und ja auch sonst nix besseres zu tun hatten, taten sie wie von ihnen verlangt wurde. So verging der Tag wie im Fluge. Am nächsten Morgen, als Kareena aufwachte bemerkte sie sofort, das ihre Schwester schon auf war. Sie schaute auf die Uhr, welche neben ihren Bett stand. Oh mein Gott schon so spät!? Warum hat mich denn niemand geweckt, und wo steckt Ryou schon wieder? Ach der ist bestimmt bei Onkel Shion. Schnell sprang sie aus dem Bett und machte sich fertig. Sie wollte gerade die Tür öffnen, als es klopfte. Sie öffnete und sah in Senas überraschtes Gesicht. „gut geschlafen?“ begrüßte er sie. „Ja...ja danke“ stotterte Kareena verwundert über sein plötzliches Auftauchen. Er schmunzelte. „Das höre ich gern. Möchtest du es denn heute noch mal mit dem schießen versuchen? Wenn man einmal angefangen hat, sollte man auch dranbleiben. Wäre schade, wenn du nicht weitermachen würdest, denn du hast wirklich schnell gelernt.“ Sie lachte. „Ja, daneben zu schießen!“ Er schüttelte ernst den Kopf. „Klar, allzu gut bist du noch nicht, aber wenn du dir mal andere Anfänger anschaust, dann siehst du sie nur daneben schießen. Während du aber schon mehrmals ins schwarze getroffen hast.“ Sie fühlte sich geschmeichelt. „Naja, Spaß hat es mir schon gemacht. Und wenn es dir nicht zu viel Mühe macht...“ „Mühe macht es immer, jemanden etwas beizubringen, aber für dich nehme ich diese Mühe sehr gerne auf mich“ erwiderte er und schaute ihr dabei in die Augen. Kareena hatte das Gefühl, als überzöge eine flammendheiße Röte ihr Gesicht. „Oh, danke“ „Also, versuchen wir es?“ „Ja gerne“ antwortete sie und fragte dann „ sag mal...hast du meine Schwester gesehen? Sie war schon weg als ich aufgewacht bin.“ „Ja, Chris war auch schon sehr früh aufgestanden. Er meinte sie wollen schon früh mit dem Training beginnen. Na ja ich glaube ehr er konnte es nicht abwarten Jannina wieder zu sehen. Meinst du da läuft was zwischen den beiden?“ „Dazu möchte ich nix sagen!“ „Warum denn nicht?“ „Weil ich es versprochen habe“ „Aha also habe ich recht, und zwischen den beiden hat es gefunkt.“ „Wenn du meinst. Können wir jetzt das Thema wechseln und mit dem Training anfangen?“ „Ja, wenn du willst“ gab Sena verwundert über ihre Verschlossenheit zurück, beließ es aber dabei. Das Training der Mädchen verlief ohne weiteren Zwischenfall. Ab und zu fragten zwar Chris und Sena nach der jeweils anderen Schwester, doch diese schwiegen wie ein Grab. Letztendlich mussten sie aufgeben. Am frühen Abend trafen sich die Mädchen in ihrem Zimmer. Auch Ryou war wider da und hatte es sich auf Kareenas Bett bequem gemacht. „Ach sieh mal einer an, wer uns da mal die Ehre seiner Anwesenheit beschert“ spottete Kareena über Ryou. „Ja Onkel Shion meinte er könne ihn nicht länger mit sich nehmen, und das du das jetzt wieder übernehmen müsstest. Wir sollen aber aufpassen das er auf keinen Fall in den Wald läuft, dort wäre er verloren“ informierte sie Jannina. „Alles klar, dass ist kein Problem für uns, oder Ryolein!?“ Kareena streichelte den kleinen Wolf über den Kopf. Ryou legte daraufhin den Kopf schief und schaute sie mit großen Kulleraugen an, fast so als würde er sie verstehen. „Wer könnte diesen Blick wiederstehen?!“ lachte Jannina und auch Kareena musste laut loslachen. „Sag mal Kareena, wollen wir heute mit zum Lagerfeuer am See gehen? Chris hat mich gefragt ob wir kommen.“ „Lagerfeuer? Ach so ja, Sena hatte so etwas erwähnt.“ „Und, gehen wir hin?“ „Klar, warum nicht? Könnte lustig werden!“ Eine Stunde später machten sich die Schwestern auf den Weg zum See. Am Feuer war schon eine menge los als sie ankamen. „He wen sehen meine erfreuten Augen denn da?“ rief plötzlich eine bekannte Stimme ihnen entgegen. Es war Shou der ihnen zuwinkte. „Jannina setz dich zu mir“ Naoto winkte ihr zu. „Okay“ sie setzte sich zwischen Naoto und Shou, zum Leidwesen von Chris, der Naoto einen bösen Blick zuwarf. Dieser jedoch legte seinen Arm provokativ um Jannina, und redete wie ein Wasserfall auf sie ein. Chris hätte ihn am liebsten auf der Stelle erwürgt. „Kareena hier komm zu uns!“ rief Nagi währenddessen und winkte sie zu sich. „Danke“ Kareena setzte sich, mit Ryou auf den Arm, zwischen Nagi und Kai. Nagi legte sofort seinen Arm um sie und warf Sena einen triumphierenden Blick zu. Nach einer gemütlichen Zeit am Feuer und einigen Kuschelattacken von Nagi und Naoto, welche den Mädchen aber ehr schmeichelten als unangenehm waren, da sie ja wussten das sich diese für Jungs und nicht für Mädchen interessierten, später standen Sena und Chris plötzlich auf. „Was ist los? Wo wollt ihr hin?“ fragt Kyohei der Anrie im Arm hielt überrascht. „Wir brauchen neues Feuerholz, wir gehen und holen welches“ gab Chris mit gereizter Stimme zurück. Die Schwestern, denen Senas und Chris wütender Blick nicht entgangen war, tauchten miteinander die Blicke. Mehr brauchten sie nicht zu tun um zu wissen was die jeweils andere dachte. Dann sprangen sie ebenfalls auf. „Wartet wir kommen mit und helfen euch.“ „Was? Ist das euer ernst?“ fragte Sena völlig überrascht. Und auch Chris sog fragend die Augenbrauen hoch. „Würden wir es sonst sagen?!....aber wenn ihr uns nicht dabei haben wollt bitteschön“ gab Kareena beleidigt zurück. „Doch, doch sehr gern sogar“ Senas Mine erhellte sich und er lächelte sie an. „Na dann last uns gehen!“ sagte Chris schnell aus angst die Mädels könnten es sich noch anders überlegen. Nachdem sie einige Minuten am Waldrand Holz gesammelt hatten schrie Kareena plötzlich auf. „Ryou....Ryou wo bist du?“ „Was ist passiert?“ fragte Jannina besorgt ihre Schwester. „Ryou ist weg, er ist in den Wald gelaufen, wir müssen ihn suchen!“ Tränen schossen Kareena in die Augen „er ist doch mein Baby und noch so klein und hilflos“ „Bitte höre auf zu weinen wir werden ihn finden, das verspreche ich dir. Komm!“ Jannina nahm ihre Schwester bei der Hand und gemeinsam betraten sie den Wald. Sena und Chris hatten von alle dem nichts mitbekommen, da sie etwas weiter weg standen. Sie sahen nur noch aus den Augenwinkeln, wie die Mädchen im Wald verschwanden. „HALT! WARTET!“ riefen sie und rannten ihnen hinterher. Es dauerte nicht lange da hatten sie, sie auch schon eingeholt. „Seit ihr verrückt geworden, das ist viel zu gefährlich in der Dunkelheit im Wald umherzuirren.“ fauchten sie die Schwestern wütend und auch besorgt an. „Moment“ meinte Jannina zu Kareena und zog die Jungs zur Seite. Sie erklärte ihnen kurz was geschehen war und meinte das sie auf jeden fall nach Ryou suchen werden. Entweder mit oder ohne ihre Hilfe. Danach kehrte sie zu ihrer Schwester zurück. Die Jungs berieten sich kurz, dann wandten sie sich zu den Mädchen. Sena sah Kareena besorgt und verständnisvoll an. „Wir werden euch begleiten und beschützen“. „Ja genau, wir werden nicht zulassen das euch etwas passiert!“ bestätigte Chris, nahm Janninas Hand und sah ihr tief in die Augen. Diese wurde Verlegen und wendete den Blick von ihm ab. „Wir werden deinen Ryou schon finden, versprochen!“ nun nahm auch Sena Kareena bei der Hand und gemeinsam machten sie sich auf die Suche. Nach knapp zwei Stunden des Rufens vernahmen sie ein leises wimmern. „Habt ihr das auch gehört?“ fragte Sena leise. „Das kam von da drüben“ meinte Chris und zeigte in die Richtung aus der das Geräusch kam. Alle rannten los um nachzusehen. Und tatsächlich es war Ryou der zitternd vor Angst an einem Baum kauerte. Kareena nahm in auf den Arm, wo er sich sofort an sie schmiegte, und streichelte in beruhigend über den Kopf. „Na mein kleiner, ich bin ja so froh das wir dich gefunden haben.“ Dann wandte sie sich an Sena. „Danke, vielen Dank das werde ich dir nie vergessen.“ „Das war doch selbstverständlich“ winkte dieser lächelnd ab. „last uns jetzt aber zurück gehen“. Diesmal gingen Sena und Kareena voran. Er hatte seinen Arm um ihre Schultern gelegt. „Was für ein schönes Paar“ seufzte Jannina glücklich. „Ja, da könnte man glatt neidisch werden.“ Chris legte Jannina ebenfalls den Arm um die Schultern und zog sie dicht an sich heran „so wie bei uns“ fügte er dann noch hinzu. Sie schloss für einen Augenblick die Augen und genoss seine Wärme. „Chris?“ „Ja“ „Ich habe mich noch gar nicht bei dir für deine Hilfe bedankt!“ „Das brauchst du auch nicht. Es war Ehrensache“ „Trotzdem“ sie hob den Kopf und küsste ihn auf die Wange „danke“. Er sah sie überrascht an und meinte dann lächelnd „Wenn man so belohnt wird, kann Ryou ruhig öfters weglaufen“. Erschöpft und glücklich Ryou wieder zu haben schliefen die Mädchen am späten Abend ein. Am nächsten Morgen wachten beide ausgeruht und mit bester Laune auf. Sogar Jannina hatte gute Laune, wie Kareena verwundert feststellte. „So gut gelaunt und das am Morgen? Du freust dich wohl schon auf dein heutiges Training mit Chris?!“ zog sie ihre Schwester auf. „Ja ja rede du nur! Und wenn es so wäre?“ „Dann würde ich mich für dich freuen. Das er dich sehr mag sieht ja sogar ein Blinder mit Krügstock“ „Dein Wort in Gottes Ohr! Und wie sieht’s bei dir und Sena aus?“ „Ach wenn ich das mal wüsste“ „Du liebst ihn sehr, oder?“ „Ja schon, aber ich werde noch immer nicht schlau aus ihm. Aber lassen wir das Thema.“ „Okay, wie du willst. Ich gehe dann mal. Tschau!“ „Tschau! Bis später“ Als Kareena später im Schützenverein ankam wurde sie Zeuge eines Gespräches zwischen Nagi und Sena. „Einer muss ja mal Tacheles mit dir reden.“ „Nagi, das ist ja wirklich nett von dir, dass du dir Gedanken um mich machst...“ „Nicht nur um dich, sondern auch um Kareena. Ich mag sie nämlich sehr.“ „Ich etwa nicht?“ „Himmel das ist es ja! Es ist doch ganz offensichtlich, das du dich in sie verliebt hast! Doch statt die Sache wie ein Mann anzugehen, schleichst du wie die Katze um den heißen Brei.“ „Das ist aber ein sehr missglückter Vergleich!“ Sie glaubte nicht was sie da hörte. Was hatte Nagi gesagt? Sena wäre in sie verliebt? Das konnte doch nicht wahr sein! Sie hielt den Atem an und lauschte mit wachsender Glückseligkeit dem Gespräch der beiden. „Versuche jetzt bloß nicht abzulenken, Sena! Ich kapiers einfach nicht. Worauf wartest du? Du bist von Morgens bis Abends mit ihr zusammen. Wenn du schon soviel Zeit mit ihr verbringst, und so verliebt in sie bist, dann musst du ihr das doch endlich einmal sagen!“ „Ich habe dir doch erklärt, warum ich es nicht tue! Sie hatte bisher noch keinen festen Freund. Da kann ich doch nicht gleich in die vollen gehen. So etwas muss man vorsichtig und langsam angehen.“ „Woher willst du das denn wissen? Fragte Nagi skeptisch. “auf mich hat sie jedenfalls einen aufgeschossenen Eindruck gemacht.“ „Danke für deine Nachhilfe in Psychologie“ spottete Sena. „Aber fest steht ja wohl, dass sie dich mag, das sieht ja wohl ein Blinder. Wie sie dich anschaut...“ „Jemanden mögen und jemanden lieben ist nicht das selbe, da liegen Welten dazwischen. Und ich möchte ihr Vertrauen jetzt nicht missbrauchen. Sie kommt ja bald, dann sehen wir weiter...“ „Ich fürchte, mit einem Verliebten kann man nicht vernünftig reden. Da sind die besten Argumente nutzlos.“ gab Nagi auf. Sie hatte genug gehört. Mehr als genug! Innerlich fühlte sie sich ganz schwach und zittrig, als sie schließlich den Raum betrat. Sie wagte es nicht, Sena anzusehen, weil sie fürchtete, sich zu verraten. „Na dann bis später“ verabschiedete sich Nagi grinsend. Sena fasste sich ein Herz „Kareena?“ „Ja!“ „Weißt du, seit ich dich kenne...da...“er brach verunsichert ab und zog eine ernste Mine. „ach, ich weis nicht, wie ich es sagen soll...“ Sie wusste, dass sie den Anfang machen musste, wenn sie einen ersten Kuß von ihm haben wollte. „Warum machst du es so kompliziert, Sena? Du brauchst mir nichts zu sagen. Tu es einfach“ bat sie ihn. „Was denn?“ „Mein Gott, mich küssen natürlich“ sagte sie leise und legte ihre Arme um seinen Hals, und ihre Lippen trafen auf seinen Mund. Seine Arme schlangen sich um ihren Körper, zogen ihn fest an sich, während sie sich küssten, dass ihr der Atem wegblieb. Welch ein himmlisches Gefühl, ihn endlich zu spüren, seine Lippen, seine Arme, seinen Körper – seine Liebe. „Kareena...“ er streichelte zärtlich über ihr Gesicht. „...ich liebe dich!“ Währendessen trainierte Jannina mit Chris im Kendoverein. „Du bist wirklich gut geworden!“ meinte Chris mit bewundernder Stimme. „ich weiß nicht was ich dir noch beibringen kann“. „Ach, jetzt übertreibst du aber“ winkte Jannina lachend ab. „Weiter?“ fragte Chris „Sicher! Los!“ Es gefiel ihr mit Chris zusammen zu sein, denn er war humorvoll und geduldig. Und er war ein Mann, dessen Ausstrahlung auf sie wirkte. Gerade als sie eine Pause einlegen wollten, wurde ihr auf einmal schwindlig und sie drohte nach hinten umzukippen. Doch Chris stand direkt hinter ihr, und als sie seinen Körper an ihrem spürte, löste das ein verwirrend aufregendes Gefühl in ihr aus. Und im selben Augenblick hatte sie wieder das Bild vor Augen, wie er sich im Mondlicht ausgezogen hatte und ins Wasser eingetaucht war. Und wie er dann wassertriefend und in Gedanken versunken in die Nacht hinausgeblickt hatte. Und es war dieser gutgebaute Körper, den sie nun so deutlich spürte. Es war ein so angenehmes Gefühl, dass sie sich wünschte, es möge niemals enden. Seine Hand auf ihren Körper – sie stellte es sich vor und ein Schauer durchlief sie. „Alles in Ordnung mit dir?“ fragte Chris mit besorgter Mine. „Oh ja alles okay“ Chris hielt Jannina noch immer im Arm. „Als das du erst umkippen musst, damit ich dich im Arm halten kann...“begann er zu scherzen. „Sehr witzig, wenn du mich loslassen würdest, dann...“ „ Und wenn ich das gar nicht möchte? Vielleicht gefällt es mir ja dir so nah zu sein!“ viel er ihr ins Wort. Doch seine Stimme klang ernst und zärtlich zugleich. „Ach, du Spinner!“ wehrte Jannina verlegen und leicht gerötet ab. Sie löste sich aus seiner Umarmung, doch er hielt sie fest und zog sie wieder sanft an sich. Seine Hände streichelten über ihren Rücken. Diese behutsame Zärtlichkeit ließ sie innerlich erschauern. Sie schloss die Augen und schmiegte sich an ihn. „Wie habe ich mir diesen Moment herbeigesehnt.“ Flüsterte er leise in ihr Ohr. „Jannina ich liebe dich und möchte dich nie wieder verlieren.“ Er hob ihren Kopf und ihre Lippen trafen aufeinander und sie küssten sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)