Der Regen hat es mir gesagt von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Der Regen hat es mir gesagt Als der Bus auf die Haltestelle zufuhr an der er aussteigen musste, sah er schon von weitem jemanden mit einem auffälligen gelben Oberteil an der Haltestelle sitzen. Als der Bus an der Haltestelle hielt, sah er dass es ein Mädchen war. Sie saß mit angezogenen Beinen auf dem blauen Sitz und ihr Gesicht hatte sie in ihren Armen vergraben. Er stieg aus und wollte schon an ihr vorbei gehen, doch dann bemerkte er ... es war SIE!!! Sie saß da und schluchzte leise. Christian blieb unschlüssig vor ihr stehen. Schließlich fragte er: "Isabel...?" Ihr schluchzen hörte aufeinmal auf und sie hob langsam den Kopf. Ihre wunderschönen dunklen braunen Augen kamen zum Vorschein, schwarz umrandet von zerlaufender Schminke. Er sah sie an, ihr Gesicht, selbst vom Weinen angeschwollen und mit zerlaufender Schminke, sah so wunderschön aus. Er sah sie an uns sein Herz tat weh. Wie schön sie war! Was sollte er tun? Schweigend sahen sie sich eine Weile an, schließlich fragte er: "Möchtest du vielleicht mit zu mir kommen?" Sie saß einfach da, sagte nichts, sie blickte an ihm vorbei in die Ferne. Doch dann senkte sie ihren Blick uns sagte: "Ja...gern." Sie stand auf und schweigend gingen sie los. "Was ist mit dir?" fragte er nach einiger Zeit. Ihr Blick war schon wieder irgendwo in der Ferne, vielleicht sogar in einer anderen Welt, eine Welt die niemand sonst kannte. "Ich weiß nicht..." Sein Herz tat so unendlich weh weil sie so traurig war und er nicht wusste was er tun soll. Er hätte alles gegeben um sie jetzt in seine Arme schließen zu können, aber er tat es nicht. Als sie an einer Wiese ankamen fing es plötzlich an in Strömen zu regnen. Er nahm ihre Hand und rief: "Komm lass uns rennen!" Doch sie sträubte sich. Ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. "Ist das nicht wunderschön?" fragte sie. Sie ließ seine Hand los und begann sich um ihre eigene Achse zu drehen. Der Himmel war wunderschön blau und dann dieser Sommerregen, wunderschön. Sie schloss ihre Augen und mit ausgebreiteten Armen drehte sie sich. Sie rief: "Kannst du sie hörn? Kannst du die Melodie hörn?" Wäre er nicht so verzaubert von ihr gewesen, wie sich ihr zierlicher Körper- die Bluse eng an der Haut klebend und fast durchsichtig- im Sommerregen drehte, wie ihr Kettenanhänger durch die Luft flog und wie sie ihr Gesicht dem Regen entgegenstreckte- hätte er gedacht sie sei verrückt. Er sah sie, als ob sie sich in Zeitlupe drehte... so wunderschön. Plötzlich hörte sie auf sich zu drehen, machte die Augen auf und wandte sich ihm zu. "Los komm!" rief sie und streckte ihm ihre Hände entgegen. Er wusste nicht was er tun sollte also nahm er ihre Hände und sie begannen sich zu drehen. Sie drehten sich und drehten sich, und die Fliehkraft begann an ihren Händen zu reißen. Sie fragte ihn noch mal: "Kannst du sie hörn? Die Melodie?" "Nein..." Er hörte nichts. "Schließ deine Augen, entspann dich, spüre den Regen auf deiner Haut und meine Hände, vergess alles andere." Er schloss die Augen. Seine Hände schmerzten schon durch das drehen aber langsam merkte er auch eine leichte Benebeltheit durch das drehen mit geschlossenen Augen. Er tat es ihr gleich und streckte sein Gesicht gen Himmel und spürte wie der Regen auf seine Haut tropfte. Nach einiger Zeit dachte er an nichts anderes mehr. Er konnte jeden einzelnen Regentropfen der seine Haut traf spüren. Der Regen war nicht warm und nicht kalt. Nach einiger Zeit hörte er eine leise Melodie. Sie war wunderschön, er hätte noch nie einen so wundervollen Klang gehört. Und er war gar nicht störend. Jede andere Musik hätte ihn jetzt gestört aber diese Melodie nicht. Aber was war das? Woher kam diese Melodie? Plötzlich ließ sie seine Hände los, er wurde etwas zurückgeschleudert. Er öffnete die Augen Und sah das sie sich auf die Wiese fallen ließ und mit geschlossenen Augen lag sie da, still und ruhig. Er legte sich neben und schaute in den Himmel, sie und sie fragte ohne die Augen zu öffnen "Konntest du sie hörn?" "Ja" antwortete er nur. Dann lagen sie schweigend nebeneinander bis es aufhörte zu regnen. "Sollen wir gehen?" fragte sie. Als er die Augen öffnete lag sie seitlich neben ihm und sah ihn an. "Ja, lass uns gehen." Sagte er. Sie standen auf und brachten die letzten 200m zu seiner Wohnung schweigend zurück. Dort angekommen fragte er: " Willst du nicht kurz warm duschen? Sonst wirst du noch krank." "Ja gern", sagte sie mit einem Lächeln. "Du kannst Sachen von mir haben solange deine trocknen wenn du willst." "Hm." Er gab ihr ein Handtuch und schloss die Badezimmertür hinter sich. Sie zog ihre Schuhe und Socken aus, machte die Dusche an und stellte sich ansonsten voll bekleidet darunter. Sie schloss die Augen und genoss das Gefühl wie das warme Wasser an ihrem Körper entlangfloß und sie innerlich und äußerlich wärmte. Sie verlor das Zeitgefühl. Nach einiger Zeit klopfte es an der Tür und er fragte: "Hey, lebst du noch? Ich hab hier die Sachen für dich. Wo soll ich die hinlegen?" "Komm ruhig rein, ich bin angezogen." Er fragte sich wie das sein konnte. "Bist du dir sicher?" fragte er vorsichtshalber. "Ja" sagte sie nur. Er machte Tür auf, Dampf strömte ihm entgegen und dann sah er sie da stehen, völlig angezogen, sie hatte die Augen geschlossen. Er liebte sie, ja er liebte sie. Er hatte versucht diese Liebe zu verdrängen aber wo er sie da so stehen sah da wusste er verdammt noch mal dass er sie noch immer liebte. Er legte die Sachen für sie auf die Toilette. Er ging näher auf sie zu, sie sah so unschuldig aus. Er streckte seine Hand langsam nach ihr aus, ganz langsam, kurz vor ihrem Gesicht hielt er inne. Er hatte Angst er würde sie zerbrechen wenn er sie berührte so unschuldig und schön sah sie aus. Der Wasserdruck löste eine Strähne von ihrem Haar und er strich sie ihr sanft zurück. Ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Er streichelt ihre linke Wange und sah auf ihre Lippen. Er kam ihrem Gesicht immer näher. Sie hatte die Augen noch immer geschlossen, sie sagte nichts. Dann küsste er sie. Und sie erwiderte den Kuss. Dann öffnete sie die Augen und sie sahen sich an. Aus ihren Augen konnte er lesen dass er nicht aufhören sollte. Sie küssten sich noch einmal und noch einmal und immer wieder. Sie zog ihn mit unter die Dusche. Mit seinen Händen fuhr er ihr sanft unter die Bluse... Sie liebte ihn, da war sie sich jetzt sicher. Er hatte die Melodie auch gehört. Der Regen hatte es ihr gesagt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)