Love and Pain von Shinichi_Kudou (Farfarello x Ran) ================================================================================ Prolog: Beginning ----------------- Fandom: Weiß Kreuz Autoren: Ran_Fujimiya & Jei PG: 18 ~Teil 01~ Mal wieder waren Schwarz in zwei Teams aufgeteilt und Farfarello schlenderte neben Nagi den Gang entlang, während Schuldig und Brad den Personenschutz übernahmen. Keiner von ihnen sprach ein Wort, doch der Ire spürte deutlich die Anwesenheit der Kätzchen. Das hatte er schon geahnt bevor sie losgefahren waren, doch als Schuldig ihnen dann auch noch davon berichtet hatte dass sie kommen würden, und Brad dies aufgrund einer Vision bestätigte, war sich auch Farfarello sicher gewesen. Warum genau wusste er nicht, doch er freute sich insgeheim schon auf ein Wiedersehen mit dem rothaarigen Leader. Alleine schon, weil er bei ihrer letzten Begegnung deutlich dessen Hass gespürt hatte. Sie bogen um eine Ecke und Naoe besprach irgendetwas mit einem rum stehenden Wachmann - worauf Farfarello nicht wirklich lauschte - bevor sie ihren Weg fortsetzten. Wie befohlen - achtete Farfarello genauestens auf ihre Umgebung, darauf ob er irgendwo die ernsten und konzentrierten Kätzchen wahrnahm... Weiß hatten sich ebenfalls aufgeteilt. Omi und Ken waren eingeteilt die Zielperson zu beseitigen, während Yohji und Aya durch das Gebäude streiften. Sie hatten alle mit Schwarz gerechnet und sich daher für diese Variante entschieden. Die beiden ältesten sollten, wenn möglich, Schwarz aufhalten, wenn sie auf diese trafen. Auch wenn fest damit gerechnet wurde das Schwarz sich ebenfalls aufteilte - wenn überhaupt alle da waren. Leise, kaum hörbar, schritten Aya und Yohji durch das Gebäude. Beide waren bis aufs höchste Konzentriert und achteten sehr genau auf ihre Umgebung. Besonders Aya war höchst aufmerksam. Hatte er das Ereignis von vor ein paar Tagen noch nicht ganz verarbeitet. Sein Hass richtete sich gegen den weißhaarigen Iren, welcher seine Schwester getötet hatte. Doch in seiner Gruppe lies er sich nichts anmerken. Auch hatte er niemandem von dem Vorfall erzählt, sondern behauptet, dass Aya-chan bereits im Ausland wäre. Es dauerte nicht lange und Farfarello blieb stehen, lauschte und wich dann in den Schatten zurück. Ohne zu fragen folgte sein Kollege diesem Beispiel, als auch schon Abyssinian und Balinese um die Ecke kamen. Farfarello grinste leicht und nickte Nagi zu, diesem war klar das Farfarello den Leader übernehmen würde. Und so setzte er zum Angriff aus dem Schatten an - nagelte Balinese telekinetisch fest, trat aus dem Schatten und grinste leicht. Der Ire folgte diesem Beispiel, kam ebenfalls aus dem Schatten und sein Blick war genau auf Abyssinian gerichtet. Leicht grinste er, hielt seine Messer bereit. Deutlich spürte er den Hass in seinem Feind aufwallen, spürte er dessen Wut, und wurde fast davon erschlagen. Doch dies ließ ihn nur noch breiter grinsen. Hass und Rachsucht würden das Kätzchen blenden - und so würde der Ire sicher eine Menge Spaß mit dem Rothaarigen haben können. Ruckartig drehte sich Aya um und sah Nagi aus dem Schatten treten. Sofort wanderte sein Blick weiter zu Yohji, welcher wohl telekinetisch festgehalten wurde. Als er ein weiteres Geräusch hinter sich hörte, wand er sich erneut um. Farfarello trat aus dem Schatten und grinste ihn an. Sofort wallten Erinnerungen in dem Rothaarigen auf. Was vor ein paar Tagen geschehen war lies ihm keine Ruhe - lies Hass und Rachlust in ihm emporsteigen. Ayas Blick verfinsterte sich, als er sein Katana hervorzog und es auf Farfarello richtete. Amüsiert und belustigt beobachtete Farfarello den anderen dabei. Nagi und dem Braunhaarigen schenkte er keine Beachtung mehr. Er verbannte sie vollkommen aus seinem Sichtfeld und blickte in die Augen seines Gegenübers, umschloss die Griffe seiner beiden Messer schraubstockfest und schien dabei dennoch entspannt zu sein. "Trau dich, Kätzchen.... Ich hab' keine Angst vor dir...", sagte Farfarello mit dunkler und drohender Stimme, in der das Grinsen deutlich zu hören war. Mehr sagte er auch nicht, obwohl ihm noch so vieles im Kopf rumschwirrte womit er Ran hätte reizen können. Doch er schwieg. Stattdessen ging er in eine Stellung, welche zum perfekten Ausweichen geeignet war aber gleichzeitig zum Angriff genutzt werden konnte. Auf seine Schnelligkeit war verlass und so hielt er seine Deckung nur mehr oder weniger aufrecht. Aufmerksam folgten die Augen des Weiß den Bewegungen des Schwarz. Allein seine Gegenwart vermochte es schon ihn einfach nur rasend zu machen. Doch das letzte, was der Leader von Weiß wollte war, das er sich einfach so in den Kampf stürzte und verlieren würde. Aufmerksam hörte er Berserkers Worten zu, der Griff um sein Katana verfestigte sich. Leicht vor Wut zitternd versuchte Aya sich dennoch unter Kontrolle zu halten. Auch wenn ihm dies schwer fiel. Dennoch schaffte er es - ging lediglich in Verteidigungsposition und lies seine Augen auf Farfarello ruhen. Doch es sah nicht so aus, als würde der Ire ihn vorläufig angreifen wollen. Und Aya selbst wusste nicht, wie lange er sich noch unter Kontrolle halten konnte. Aus dem Hintergrund war ein schmerzerfülltes Keuchen zu hören, als Yohji hart gegen die Wand und dann die Decke und wieder gegen die nächste Wand geschleudert wurde. Farfarello grinste nun noch eine Spur breiter und musterte den Weißleader weiterhin. "Ihr seht euch ganz schön ähnlich...", sagte er dann und ließ die Klingen seiner Messer aufeinander klingen, was leise widerhallte. Gefährlich blitzten die scharfen Klingen auf. "Sie war jünger, nicht wahr?" Gezielt darauf aus, Ran noch weiter zu reizen - seinen Hass zu spüren, neckte er ihn weiter. Den Kopf leicht drehend, lauschte er weiter Berserkers Worten. Trotz dem Wissen, das er seinem Teamkameraden zu Hilfe eilen musste, konnte er sich nicht vom Fleck bewegen. Zur sehr traf ihn das, was der Ire dort von sich gab. Dieser hatte nämlich recht mit jedem Wort das er sagte. Und das war eine Tatsache die Aya nicht passte. Schließlich war es seine Schwester. Und der Weißhaarige war derjenige, der sie ihm weggenommen hatte. Bevor Aya weiter darüber nachdenken konnte, wandte er seinen Kopf erneut ganz in Richtung Farfarello. Leicht knirschten seine Zähne, als er sich in Angriffsposition brachte, und so jeden Moment angreifen konnte. Seinen Vorsatz ,sich nicht provozieren zu lassen, warf der Weiß-Leader nun ganz über Bord. Schließlich ging es hier um etwas, dass nur ihn etwas anging und er würde sich von nichts und niemandem reinreden lassen. Der Ire lachte kalt auf und warf einen Blick hinter Ran, auf den keuchend am Boden liegenden Balinese. Doch das ließ ihn nur noch mehr grinsen und er sah wieder in das violette Höllenfeuer seines bedrohlichen Feindes, straffte seine Position und setzte wieder zum Sprechen an. "Sie war wirklich....hübsch...fast so schick wie du, Kätzchen....lässt du dich auch ausweiden? wirst du genauso schreien..?". Die letzten Worte hauchte er dem anderen entgegen und sein Auge blitzte auffordernd. Bereit jeden Moment auszuweichen und gleichzeitig einen Gegenangriff zu starten stand er da und wartete ab. Im Gegensatz zu Rans Sinnen waren seine nicht getrübt von Hass und Rachsucht. Ganz im Gegenteil. Das, was seinem Feind die Konzentration raubte, stachelte ihn nur an noch besser zu sein.... Bei jedem einzelnen Wort verspannte sich die Muskulatur in Aya. Jedes einzelne Wort raubte ihm seine Sinne. Bis er sich nicht mehr unter Kontrolle hatte. Mit einem lauten Aufschrei stürzte er sich nun auf seinen, selbst auserkorenen, Feind. "Du verdammter Bastard!!". Völlig seiner Sinne beraubt und nur noch die Wut in sich spürend, versuchte Aya den Weißhaarigen zu treffen, musste aber sogleich feststellen, das dieser mit Leichtigkeit auswich. Ja... ohne Probleme wich der Ire den Angriffen des schnaubenden Leaders aus. Immer wieder wehrte er die kräftigen Hiebe des Katanas mit gekreuzten Klingen ab und stieß ihn weg, sprang immer wieder bei Seite und duckte sich. Seine Beinarbeit war perfekt. doch auch in den Armen hatte er Kraft. Immer weiter ging es so und der Ire schien einfach nicht außer Atem zu kommen. Immer wieder stachelte er den anderen weiter an. "Aya-chan hat sich mehr gewehrt als du...aber sie hat auch mehr geschrieen...mehr geblutet....", sagte er und holte aus. Im nächsten Moment verletzte er Ran an der Seite. Mit einer unheimlichen Leichtigkeit durchtrennte die Klinge den Ledermantel, den Stoff darunter, die blasse Haut. Es war zum verrückt werden, wie der Ire andauernd auswich. Diese Tatsache machte Ran nur noch wütender - ließ ihn wirklich alles um sich herum vergessen. Nicht einmal die provozierenden Worte des Schwarz nahm er noch wahr. Erst als er einen plötzlich brennenden Schmerz in seiner Seite spürte zuckte er zusammen und wich zurück. Die Klinge entzog sich so automatisch seiner Haut. Doch dieser kleine Schmerz war nur ein Teil derer, die nun noch folgen konnten. Seine rechte Hand wanderte automatisch auf seine linke Seite, denn da befand sich die Einstichstelle. Sein Katana befand sich in der linken Hand, denn er selber wusste, dass er sich nicht auch noch leisten konnte, es fallen zu lassen. "Verdammt...", leise murmelte er die Worte zu sich selbst. Farfarello schmunzelte kühl und blickte den anderen an, sah wie das Blut über die schlanken Finger des Weiß-Leaders rann und grinste noch eine Spur breiter. Doch das waren nur Sekunden. Dann setzte er auch schon zum Angriff an. Wohl darauf bedacht den anderen nicht gleich umzulegen und das ganze zu beenden, bewegte er sich flink und schnell - schon stach er erneut zu, diesmal in den linken Oberarm des anderen, er zog das Messer gleich wieder zurück nachdem er es minimal gedreht hatte. Er genoss es den Schmerz des anderen zu spüren als sei es seine eigener und grinste immer noch leicht, trieb ihn immer weiter in die Ecke. "Was ist los mit dir, Ran? Schon müde??", fragte er leise und war bedrohlich nahe, schnitt einmal hart über den linken Unterarm des anderen und trat das, nun zwanghaft zu Boden fallende, Katana beiseite. Etwas unsicher sah er in Farfarellos Gesicht. Doch im nächsten Moment war keine Spur der Unsicherheit mehr in Ayas Gesicht zu erkennen. Nur noch pure Entschlossenheit. Diese wandelte sich jedoch schnell in eine schmerzverzerrte Grimasse, als Berserker ihm in den linken Oberarm stach und dafür sorgte, das der Weiß-Leader nur noch mit mühe die Kraft aufbringen konnte sein Katana zu halten. "Ahhh...!". Ein lauter Aufschrei ertönte, als Farfarello ihm die Klinge entzog. Immer weiter wurde er zurückgedrängt. Doch erst als die Klinge des Iren seinen Unterarm entlang schnitt, lies Aya ergeben sein Katana fallen, und musste zusehen wie sein Katana beiseite gestoßen wurde. Ruckartig riss Ran seinen Kopf herum und Blickte entsetzt in das Gesicht des Iren. Und dieser ließ die, vom Kätzchen-Blut besudelte, Klinge vor Rans Augen aufblitzen. Er sah ihm genau in das violette Feuer und hatte ihn gegen die Wand gedrängt. Leicht leckte er das Blut von der Klinge. "Das schmeckt ja noch besser als das Blut deiner Schwester.... Was ist los mit dir, Ran? Gibst du schon auf ?", fragte er ,und sein goldenes Auge blitze ihn leicht an. Dann trat er einen Schritt zurück und stach sich das Messer in die Seite, dann in den Oberarm, fügte sich dieselbe Schnittwunde am Unterarm zu und warf die Waffe dann beiseite, grinste leicht. "Na los.....trau dich....wir haben dieselben Vor- und Nachteile...Räch deine Schwester... du hast einmal versagt was diese Sache angeht....und du wirst wieder versagen....". Sein Auge blitzte wieder auf und, als wenn ihm die Wunden rein gar nichts ausmachten, ging er wieder in Angriffsstellung. Noch immer leicht entsetzt folgte Rans Blick den Bewegungen des Iren. Nur am Rande nahm er war, das dieser sich haargenau die selben Verletzungen zufügte wie er selbst sie erlitten hatte. Nur mit einem Unterschied nahm er es war. Farfarello konnte sich noch immer so Bewegen, als sei überhaupt nichts geschehen. Durch die neuen Worte Farfarellos provoziert, stieß der Rothaarige sich von der Wand ab. Seine erste Bewegung galt seinem rechten Arm, welcher ja wohl noch in Ordnung zu schein schien. Er nahm ihn von der Wunde an seiner Seite und ließ seine Faust auf Farfarello zujagen. Mit dem linken Arm fing er den Schlag ab - mit dem rechten boxte er in die Magengrube seines Gegners, sodass diesem die Luft wegblieb. "Konzentrier dich, Ran! Das bringt ja gar keinen Spaß!", stachelte er ihn an. "Weißt du etwa nicht mehr was ich getan habe??", die letzten Worte hauchte er ihm ins Ohr und grinste dabei leicht, stieß den anderen von sich - gab ihm somit erneut die Chance anzugreifen, obwohl er ihn schon längst hätte umlegen können. Yohji lag inzwischen regungslos am Boden und Nagi stand daneben - beobachtete die beiden anderen. "Farfarello....könntest du es jetzt bitte beenden? Wir müssen los!", sagte er leicht genervt. Der Schlag wurde abgefangen. Eine Tatsache, die Ran nicht wirklich wunderte. Doch zum nachdenken hatte er keine Zeit, denn schon im nächsten Moment blieb im sprichwörtlich die Luft weg und er knickte leicht ein. Schwer um Atem ringend, musste er sich erneut Berserkers Worte anhören. Und natürlich wusste er noch was dieser getan hatte. Er hasste ihn abgrundtief dafür. Er wollte, dass dieser Kerl dafür büßen würde - dafür würde er fast alles geben. Langsam richtete Ran sich auf, funkelte Farfarello aus wütenden Augen an. Auch wenn Aya wusste, das der andere eigentlich viel schneller war als er und durchaus mehr Kraft besaß, konnte er sich nicht zurückhalten. Erneut versuchte er zuzuschlagen und erneut musste er feststellen, dass auch dieser Schlag verschwendete Energie darstellte. Immer wieder wich Farfarello aus oder aber er schlug hart zurück. Jeder einzelne Schlag schmerzte und er fragte sich, wie lange er das noch durchhalten könnte. Doch solange der Rothaarige seine Rache wollte, konnten ihn vorerst nichts und niemand davon abbringen. Nach dem Naoe diese Worte ausgesprochen hatte, hatte Farfarello nichts mehr gesagt. Weder zu seinem Kollegen, noch zu seinem Feind. Stattdessen hatte er diesem noch ein paar Schläge verpasst und wich perfekt denen des anderen aus. Doch dann... seine Hand schnellte vor und schloss sich um den Hals Rans und schon presste er ihn gegen die nächste Wand, nahm ihm jede Luft zum atmen, die ihm ja eh schon knapp war. "Ihr habt verloren, Kätzchen. Und du bist schuld daran...denn durch deinen Hass geblendet.... Habt ihr einen Kollegen verloren...". Er lächelte leicht. Es war unglaublich wie viele Emotionen er von diesem sonst so kalten Leader entlocken konnte. Dann ließ er ihn los und warf noch einen Blick auf den toten Balinese, entfernte sich dann mit Nagi und verschwand schließlich mit ihm im Schatten. Ja... , das hatte gut getan. Und er würde es wieder spüren wollen, diese wundervollen Emotionen des Weiß-Leaders, sie taten ihm immer wieder gut. Hart wurde Ran gegen die Wand gepresst. Sofort rang er um Atem, der ihm durch den Iren genommen wurde. "Lass..", keuchte er Farfarello entgegen und versuchte die Hände von seinem Hals zu befreien, welche sich schraubstockartig um diesen geklammert hatten. Die nächsten Worte waren ein Schock für Ran. Er konnte nicht glauben dass er dafür verantwortlich sei. Schließlich waren es Schwarz, die Yohji getötet hatten. Doch bevor er sich nicht selbst davon überzeugt hatte, würde er Berserker kein Wort glauben. Als Aya endlich dem Griff entlassen wurde, sank er keuchend zu Boden - presste alle Luft in seine Lunge, die er kriegen konnte. Das Schwarz sich vom Schauplatz entfernten bekam er nur am Rande mit, denn seine nächste Aufmerksamkeit galt Balinese, welcher wirklich reglungslos am Boden lag. Und Ran würde sehen, dass Balinese durchbohrt war von seinem Katana. Nagi hatte es offenbar gleich genutzt ,dass das Schwert Ran entrissen worden war, und hatte es gleich verwendet. Blut war überall zu sehen und Yohji war tot. Farfarello und Nagi kamen wieder bei Schuldig und Brad an, die schon am Helikopter warteten, denn die zu schützende Person musste ja hier weggebracht werden. Farfarello saß da und schaute hinab als der Helikopter startete. Dann warf Schuldig ihm Verbandszeug zu und er verarztete sich mehr oder weniger konzentriert, blickte immer noch hinunter wo er Ran wusste und lächelte leicht. Geschockt starte Ran auf das Szenario vor sich. Er konnte einfach nicht glauben, was dort passiert war. Nach ein paar Minuten des Starrens raffte er sich jedoch auf und ging Richtung Yohji, welcher nicht weit entfernt von ihm lag. "Yohji....", es waren nur geflüsterte Worte, welche einem Hauchen gleich kamen. Zu geschockt war der Weiß Leader. Wie automatisch griff er nach seinem Headset, das er die ganze Zeit über ausgeschaltet hatte, da Yohji eins an gehabt hatte. Er rief die anderen von Weiß her. Sein Katana lag noch daneben. Was würden die anderen Beiden wohl denken, wenn sie sahen das es sein Katana war, welches Balinese durchbohrt hatte? Sie würden wohl ihn in Verdacht ziehen. Doch darüber machte Aya sich nun keine Gedanken, sondern wartete auf Ken und Omi, welche wenige Minuten später bei ihm eintrafen und ihn geschockt musterten. Den Rest des Tages verbrachte der Ire mal wieder in seinem Keller. Glücklicherweise war er so nachdenklich, und noch berauscht vom Hass des anderen, dass Schuldig es nicht für nötig hielt ihn in seine Zwangsjacke zu stecken. So saß er nun an seiner Wand im Zimmer, schaute auf die blutgetränkten Verbände und überlegte wie er Ran noch andere Emotionen entlocken konnte. Ihm wurde klar, dass er es genoss ihn so zu sehen - wie aus ihm Gefühle heraus brachen und fast schon gierig trachtete er nach mehr. Den Hass würde er wohl immer spüren können und dieser Schmerz in ihm war einfach nur köstlich für den Iren. Er konnte nur hoffen, dass Ran auch bei der nächsten Mission auftauchen würde, damit er wieder... Doch dann stockte sein denken und schlug um. Wenn er Ran so sehr zerstörte würde er nie etwas anderes als Hass von ihm bekommen. Und es wäre sicher auch mal interessant andere Emotionen des Eisklotzes zu spüren... Es gab so viele und die wollte er am liebsten durch Ran kennen lernen... warum wusste er allerdings nicht. Niemand hatte ein Wort gesagt. Stumm hatten sie ihre Arbeit getan. Yohji nahmen sie mit nach Hause. Ran saß stumm im Auto. Eigentlich wollten sie ihn in ein Krankenhaus gebracht haben, doch vorerst weigerte sich der Leader dagegen. Er wusste selber nicht, warum er das tat, denn ärztliche Hilfe war schon angebracht. Doch zu viele Gedanken schwirrten in ihm, als das er nun ruhig irgendwo in einem Krankenhaus sitzen könnte. Außerdem musste er mit Kritiker reden. Denn Aya war sich sicher, das er am Ende alles zu Verantworten hatte. Schließlich war es seine Nachlässigkeit, welche dafür verantwortlich war - für den Tot eines Kollegen. Doch Ran wollte sich nun nicht zu viele Gedanken machen. Er wusste zwar, dass er sich welche machte, doch er wollte es eigentlich nicht. Was er wollte, das war Ruhe. So schloss er einfach die Augen und sah nicht die besorgten Blicke, die ihm ab und an zugeworfen wurden. Nach einer Weile blickte Farfarello dann auf und erhob sich. Ein wenig frische Luft und fremde Emotionen waren nun von Nöten um sich abzulenken. Also schlich er sich aus dem Haus und fand sich schließlich im Park wieder. Auch wenn es irgendwann mitten in der Nacht war und der Park wie ausgestorben wirkte, hier würde er keinerlei Emotionen finden. Doch dann spürte er zwei Menschen in der Nähe, ein besoffenes Pärchen unter einem Baum. Er hielt sich verborgen im Schatten und ließ ihre betrunkenen und kichernden Geräusche auf sich wirken. Seine Erregung und ihre Lust. Ob Ran auch in der Lage war so etwas zu fühlen? Vielleicht....würde er es noch raus finden... er setzte sich unter einen Baum und konzentrierte sich auf die beiden, lenkte sich so von dem ab was in ihm an Gedanken aufkam. Im Koneko angekommen wurden erst einmal Rans Wunden versorgt. Noch immer sprach niemand von ihnen ein Wort. Die anderen nicht, weil sie sich nicht trauten - und Ran nicht, weil er keine Lust hatte. Stattdessen genoss er die Ruhe, die er noch hatte. Morgen würden sie mit ihm ins Krankenhaus fahren. Das war sicher. Und Morgen könnte er sich auch sicher nicht mehr dagegen wehren. Denn der Rothaarige war einfach nur ausgelaugt, auch wenn er auf den ersten Blick vielleicht nicht so wirkte. Nachdem er verbunden worden war, zog Aya es vor, sich in sein Zimmer zu verziehen. Denn wenn es außer reden noch was anderes gab was er nun nicht konnte, dann war es, das er womöglich in Vorwurfsvoll Blickende Gesichter sehen musste. Und das wollte er nun wirklich nicht. Verantwortung hin oder her. Auch er war ein Mensch und hatte Gefühle. Sein erster Blick viel aus dem Fenster. Draußen wäre es sicher ruhig. Dort könnte er wirklich Ruhe genießen. Doch wie sollte er hier raus kommen? Die anderen hatten ihm zwar nicht das geringste zu sagen, doch wusste Ran, das er mit seinen Wunden nicht weit kommen würde. Es vergingen einige Wochen in denen Schwarz und Weiß nicht mehr aufeinander trafen. Farfarello hatte sich damit abgefunden das er den Weiß-Leader so schnell nicht wieder in seiner Nähe haben würde. In diesem Moment schlenderte er die Straße entlang, die vom Sonnenuntergang in ein gemütliches Licht getaucht wurde, hatte die Hände in den Taschen und besah sich die Umgebung. Er sah richtig harmlos aus und nur die unzähligen Narben und das fehlende Auge bildeten dazu einen Kontrast. Der Ire bog um die Ecke und blieb vor einem Schaufenster stehen. Sein Blick glitt über eine Messergarnitur und ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen kurz bevor er weiter ging. Die letzten Wochen waren wahrlich nicht angenehm gewesen. Bis heute hatten sie keinen Auftrag mehr angenommen. Seine eigenen Wunden waren zwar so gut wie verheilt, doch die anderen Zwei trauten sich nicht noch eine Mission anzunehmen, weil sonst vielleicht noch jemand von Weiß sterben würde. Außerdem war die Trauer um Yohji viel zu groß. Ran machte sich darüber scheinbar keine Gedanken. In letzter Zeit war er immer weniger zu Hause. Er machte sich Vorwürfe. Aber er wollte nicht haben, dass die anderen Zwei etwas davon mitbekamen. Auch wenn er sich sicher war, das Sie sich so etwas in der Art dachten. Sie waren ihm nicht einmal böse gewesen deswegen. Alles wurde nur Schwarz in die Schuhe geschoben. Ran wusste nicht, ob diese Einstellung die Beste war, doch dazu sagte er nichts. Wir so oft in den letzten Tagen und Wochen schlenderte Ran alleine durch die Stadt. Hier war es zwar laut, aber niemand kümmerte sich um ihn. Und das fand er ganz gut. Denn er wollte alleine sein. Er hatte Angst, dass noch einmal jemand zu schaden kommen würde - wegen ihm. Gerade wollte Ran um die nächste Ecke biegen als er abrupt stehen blieb und auf den vor ihm stehenden blickte. Sofort verengten sich seine Augen. "Berserker...", flüsterte Aya mehr zu sich selbst als zu dem anderen. ~tbc~ Kapitel 1: ----------- ~Teil 02~ Und Farfarello blieb mindestens ebenso abrupt stehen, wich bei dessen Blick und dem aufkommenden Hass sogar einen kleinen Schritt zurück. Hart schluckte der Ire und machte auf Ran sicher ein sehr merkwürdigen Eindruck, denn er war...anders. Es war kein provokantes Grinsen auf seinem Gesicht zu erkennen, keine neckenden Worte, verließen seine Lippen und sein goldenes Auge blitzte nur kurz erschrocken auf, bevor es wieder matt war. "Abyssinian...", sagte er trocken und leise und trat noch einen Schritt zurück. So viele Passanten waren in dieser Seitenstraße nicht, doch darum machte Farfarello sich grade weniger Gedanken. Viel eher war er etwas eingeschüchtert von dem stechenden Blick des Anderen und dem Hass und Zorn der von ihm ausging. Genauestens verfolgte Ran mit den Augen die Bewegungen seines Feindes. Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Jetzt stand Farfarello dort und tat so, als sei nie etwas geschehen. Diese Tatsache ließ noch stärkeren Hass in Aya aufkeimen. Er machte einige Schritte auf den Iren zu. Ihm war nicht so wichtig, dass er keine Waffe mit sich trug, denn anscheinend trug Farfarello auch keine. "Ja... Abyssinian", sagte der Rothaarige fest und näherte sich mit ein paar letzten Schritten dem Iren. Irgendwie schien dieser heute anders zu sein. Es wunderte Ran, das sein Feind offensichtlich erschrocken war über sein Auftreten. Kein Grinsen. Keine bissige Bemerkung. Dies stimmte Aya schon recht nachdenklich. Doch ehe er genau darüber nachgedacht hatte, was er denn nun tun sollte hatte er Farfarello schon fest gegen die nächste Wand gedrückt und hielt ihn so fest, das der andere vorerst zumindest nicht weg konnte. Seine Augen sprühten nur so vor Zorn. Farfarello wich immer weiter zurück. "Was...", stockte er und starrte ihn an. Als er die wand im Rücken spürte schluckte er wieder hart. "Abyssinian.....Du ....", doch dann sagte er auch schon nichts mehr, erschlagen von dem Zorn und dem Hass. Es tat richtig weh ihn zu spüren, schmerzte in jedem cm² seines Körpers. Oh wie er es doch hasste, dass es immer so wehtat. "Lass mich....geh weg...", flehte er schon fast und wehrte sich gegen den Griff des Anderen, stemmte seine Arme nach einer Weile gegen die des Anderen und konnte sich befreien. Ohne Abyssinian aus den Augen zu verlieren stolperte er rückwärts von ihm weg und ehe er es sich versah landete er auf seinem Hintern. Ran lauschte den Worten Farfarellos. Die Wut in ihm blieb bestehen. Vielleicht wallte sie nur noch ein bisschen mehr auf. "Ich soll weg gehen!? Hast du sie noch alle!??". Mit schnellen Schritten näherte sich Ran erneut dem Schwarz und maß ihn mit einem durchdringenden Blick. Nur die Tatsache, dass er keine Waffe dabei hatte hinderte ihn daran, den Iren hier und jetzt auf der Stelle umzubringen. Die ganze Muskulatur in Aya verspannte sich als er mit der rechten Faust ausholte und dem Iren einen brutalen Kinnhaken verpasste. Und Farfarello wich nicht aus. Zu geschockt war er von all den Emotionen des Anderen. Mit einem Keuchen wurde sein Kopf zurückgeschlagen und hart biss er sich auf die Unterlippe die aufplatzte und stark zu bluten begann. Er schmeckte das Blut und leckte es von seiner Lippe, wich am Boden bleibend weiter zurück. "Warum...? Ich hab doch gar nichts...getan..", kam es von ihm und die aufsteigende Panik war deutlich in seiner Stimme zu hören – in seinem Auge zu sehen. Immer weiter wich er vor dem Näherkommenden zurück. Ran atmete schnell ein und aus. Da er noch stand konnte er Farfarello ohne Probleme schnell folgen und stand schon wieder direkt vor diesem. Seine Hände festigten sich um den Hemdkragen des Iren - zog diesen in die Höhe. "Nichts gemacht sagst du!?", Ran konnte nicht glauben was er da hörte. Natürlich hatte der Schwarz etwas gemacht. Sogar etwas sehr schwerwiegendes. "Und wie nennst du es, wenn du meine Schwester tötest und mir den halben Arm aufschlitzt? IST DAS NICHTS!??". Die Hände festigten sich immer stärker um den Kragen und Ran ließ den Iren mit Schwung gegen die nächste Wand knallen. Dort hielt er ihn fest. Nur eine Hand lockerte sich und war bereit wieder als Faust auf das Gesicht des Weißhaarigen zu treffen. Wieder keuchte der Ire erschrocken auf als er gegen die Wand geschleudert wurde und sah den anderen verwirrt und panisch an. "Was? Ich hab doch nicht...nein..", stotterte er und hob die Arme vors Gesicht um die Faust nicht im Gesicht spüren zu müssen. Offenbar konnte er sich an all das gar nicht erinnern, wusste gar nicht was hier vor sich ging. "Lass mich los....Abyssinian...", bat er immer wieder panisch und ängstlich. Dieses Bild erinnerte viel mehr an einen kleinen Jungen. Nicht an Farfarello oder Berserker, der wie ein Wahnsinniger auf Hass und Leid aus war, sondern an Jei... Er schluckte wieder hart, sah zwischen seinen Armen hindurch in die funkelnden Augen des Anderen, der in seinem Zorn eine unglaubliche Kraft hatte. "Was auch immer passiert ist....es tut mir Leid...ich...". Durch das Bild das sich ihm bot, ließ Ran seine Faust sinken. Er wusste nicht so recht, was er nun tun sollte. Einerseits wusste er was Farfarello alles angerichtet hatte. Andererseits konnte er aber nicht auf jemanden einschlagen, der vor ihm Stand und ihn um Gnade bat. Auch wusste Aya nicht, ob das nun alles Spiel war oder tatsächlich echt. So ließ er nur seine Hand sinken, hielt den Körper des Iren aber weiterhin an die Wand gedrückt. "Willst du mich verarschen", zischte ihm Ran fragend entgegen. Er musste sich unbedingt Klarheit verschaffen. Farfarello schluckte und ließ ebenfalls langsam die Arme sinken, schüttelte auf dessen Frage hin leicht mit dem Kopf. "Nein ich.....weiß nicht wovon...du sprichst....", sagte er leise. "Ich tu doch...niemandem etwas....". Es war wirklich ein merkwürdiges Bild das sich Ran dort bot. Das sonst so kalte abweisende Auge des Größeren war wie das eines ängstlichen Kindes. Und man konnte deutlich sehen, dass er die Wahrheit sprach. Er rührte sich nicht und sah den Anderen nur verwundert an. Dann senkte er kurz den Blick und schluckte wieder. "Bitte...ich...hab nichts getan...". Ran wusste einfach nicht mit der Situation umzugehen. Letztendlich ließ er Farfarello dann ganz los. Ran sah, wie der Ire langsam zu Boden sank. "Farfarello....was soll das ganze?". Noch einmal fragte Ran nach. Es musste wohl in den letzten paar Minuten immer ein und dieselbe Frage gewesen sein, die er dem Iren gestellt hatte. Doch er wollte unbedingt wissen, was los war. Er verstand es einfach nicht. Langsam kniete der Rothaarige sich herunter und musterte das zitternde Menschenknäuel, das da vor ihm hockte. Sein Auge weitete sich und sogar unter der Augenklappe schien sich etwas zu regen. Der Weißhaarige starrte den anderen. "Far...WAS?", er wich erschrocken zurück, presste sich gegen die Wand. "Ich bin nicht Farfarello...nein...nein...mein Name ist Jei....ich bin nicht....ich hab doch gar nichts....getan...ich..", stammelte er und der Name schien ihm richtig Angst zu machen. Aber dies lag wohl daran, weil er dessen Bedeutung kannte. Er schluckte hart, sah den Anderen immer noch leicht panisch an. Leise seufzte der Rothaarige. Irgendwie war die Situation so gar nicht das, was er erwartet hatte. Statt eines provozierenden Schwarz fand er hier einen winselnden Jungen vor, welcher auch noch behauptete, dass er Jei heißen würde. "Jei? Wieso Jei? Wie kommst du auf den Namen? Deine Kameraden nennen dich doch alle Farfarello.". Nun war der Weiß-Leader tatsächlich verwirrt und zeigte es offen. Er wusste nicht, was er tun sollte. "Nein...mein Name ist Jei...", sagte er und wandte das Gesicht zur Seite. "Jei...mein Name ist Jei..." seine Schultern sackten hinab und noch immer blutete seine Lippe leicht und er fuhr sich mit dem Ärmel darüber. "...Jei...", den anderen Namen schien er so absurd zu finden wie es gar nicht mehr anders ging. Ran seufzte leise und beobachtete, wie der Junge sich das Blut abwischte. Ja... ein Junge. Mehr war er in diesem Moment nicht für ihn. Ran kniete sich hin und sah zu Jei. "Hey... ist doch gut...". In seinem Kopf spielten sich gerade alle möglichen Dinge ab. Immer noch wusste Aya nicht, ob das nun Spiel oder Wirklichkeit war. Und er wusste auch nicht, warum er instinktiv darauf vertraute, dass es Wirklichkeit war. Genauso wenig wie er wusste, warum er nur freundlich zu Farfarello war, wenn dieser einen kleinen, hilflosen Jungen darstellte. "Was ist denn los? Was ist mit dir passiert?". Allmählich entspannte sich der Andere und sah recht bald wieder einigermaßen erwachsener aus, auch wenn er sich nicht wirklich anders benahm immer noch leicht ängstlich wirkte. "Ich...Ich weiß es nicht...wie ich in all das...geraten bin...was passiert ist...ich weiß es nicht...". Er schaute in die violetten Augen des Anderen, spürte noch immer den abschwellenden Hass, Hass war da und Wut. Und Jei wusste nicht was er getan hatte - womit er diese Abneigung verdient hatte. Neben seiner Wut und den Hass auf den Anderen, mischte sich jetzt auch noch etwas Mitleid dazu. Ran wusste nicht, was mit dem Iren passiert war. Aber heute schien er wie ausgewechselt. Den Kopf schüttelnd stand der Weiß-Leader auf und zog Farfarello so mit sich nach oben. Langsam wirkte die Gestalt des Weißhaarigen nicht mehr ganz so kindlich wie vor einigen Minuten noch. Also musste Ran auch nicht mehr so tun, als würde er mit einem kleinen Kind sprechen. "Also hast du keine Ahnung", fragte Aya nachdenklich nach. Sein Blick ruhte dabei ebenfalls fragend auf seinem Gegenüber. Und der Weißhaarige ließ sich auf die Beine ziehen und schaute den Anderen an. Leicht schüttelte er den Kopf. "Nein....hab ich nicht...", stimmte er zu und senkte den Blick leicht. "Ich hab keine Ahnung was das alles soll...alles ist merkwürdig...", er griff nach seiner Augenklappe und zog sie sich aus dem Gesicht, sah sie an und blickte dann zu dem anderen auf. Das traurige und gebrochene Auge das bis eben noch verborgen gewesen war ging einem unter die Haut. Zu sehen waren nur Leid und Schmerz. "...alles ist durcheinander...nichts passt....". Gebannt starrte der Rothaarige auf das ,ihm neu offenbarte, Auge des Iren. So viel Leid und Schmerz hatte er noch nie gesehen. Geschweige denn, dass er überhaupt einmal solche Gefühle bei seinem Gegenüber wahrgenommen hatte. Das hier konnte wahrlich nicht der Farfarello sein, den er kennen gelernt hatte. Irgendetwas musste geschehen sein, das der Junge so geworden war. "Willst du jetzt irgendwie etwas tun", war Rans einzige Frage. Er wusste nicht, was er tun sollte. Wieder einmal. Die letzten paar Minuten hatte ihm ein völlig anderes Bild des Weißhaarigen vermittelt und Aya war immer noch darüber verwundert. Er blickte sich leicht in der Gegend um. Nur wenige Leute fanden ihren Weg durch diese Gasse. Und wie zu erwarten war, kümmerte sich auch niemand um sie beide. Sie waren hier also quasi privat. Jei blickte den Anderen an und das Leiden des linken Auges nahm nun auch Besitz vom Rechten, das sonst immer kalt und abweisend gewesen war. Ganz anders sah der Ire nun aus. Er schüttelte leicht den Kopf. "Was...sollte ich schon machen...er wird mich finden....und dann wird alles wieder weg sein....", flüsterte er und starrte hinab auf die Augenklappe in seiner Hand. "...dann wird alles wieder weg sein....". Er erzitterte leicht und besah sich seine Arme die von Narben überseht waren, strich leicht darüber als würde er sie zum ersten Mal sehen und eine Träne lief ihm über die Wange, ein trauriges lächeln. "...er wird mich finden....". Nun hatte Jei es endgültig geschafft. Alles was an Wut und Hass in Ran gewesen war, wich komplett dem Gefühl des Mitleids. Es tat ihm so leid, wie er Farfarello dort stehen sah. Er wirkte so dermaßen verloren. Aya beobachtete den Iren die ganze Zeit. Drehte nur den Kopf leicht weg, als er aus zwei trauernden Augen angesehen wurde. "Wer wird dich finden", wollte er stattdessen wissen. Irgendetwas musste hier geschehen sein. Auch wenn Aya glaubte, das er nicht sehr lange Bekanntschaft mit diesem kindlich wirkenden Iren machen konnte.... so wollte er doch wissen was los gewesen war. Es musste einen triftigen Grund für die Veränderungen des Weißhaarigen geben. "Er...", sagte Jei und schluckte hart, schaute wieder auf seien Augenklappe und kniff dann die Augen zusammen. "...Crawford...". Er schlang die Arme um sich selbst und ließ dabei die Augenklappe fallen. Er zitterte am ganzen Leib und wich an die Wand zurück. "Farfarello....Farf...arello...", hauchte er dann immer wieder und starrte den Anderen dann an. "Nein...es soll aufhören....", keuchte er und dann... der Mann stieß sich von der Wand ab und rannte. Er rannte einfach und war dabei unglaublich schnell, verschwand um die nächste Ecke und war weg, hatte noch irgendetwas auf irisch gemurmelt bevor er verschwunden war. Kopfschüttelnd blieb der Weiß zurück. Für einen Moment hatte er den Drang unterdrücken müssen, dem Iren nachzulaufen. Doch nun stand Aya selbst an die Wand gelehnt und machte sich Gedanken. Was war nur mit dem Schwarz los gewesen? Langsam glaubte Ran selber, dass das kein Spiel war. Warum auch? Der Ire spielte anders. Und dies war nicht die Art Spiel, die zu Farfarello passte. „Jei….“ Ran schloss die Augen. Lies den Namen erst einmal auf sich wirken. Er hatte ihn noch nie in Bezug auf den Iren gehört. Aya sah auf die Geschäfte, welche nicht weit von ihm entfernt waren. Es war schon etwas später geworden. Doch das Treiben auf der Straße war nicht weniger geworden. Er wagte sogar zu behaupten, dass es sogar noch weiter zugenommen hatte. Doch das war ihm egal. Mit einem Ruck stieß Aya sich von der Wand ab und ging nach Hause. Tage verstrichen, die Wochen gingen vorüber und die Beiden sahen sich nicht. Denn entweder kam Jei nicht mit auf die Mission, oder aber sie trafen einfach nicht aufeinander. doch dann... Der Ire stand vor der Tür des Raumes, an die Wand gelehnt und wachsam darauf achtend, dass niemand sich der Tür nähern konnte, hinter der die Geschäfte liefen. Er wusste, dass Weiß hier auftauchen würden und deswegen hatte er zur Verstärkung mal wieder Nagi mit hier. Diese Mission mussten Weiß einfach annehmen, denn noch mal würden sie sicher nicht so schnell an Takatori persönlich rankommen können. Und Farfarello wusste, dass Weiß eine Mission bekommen hatten, denn auf Anonyme Weise hatte Brad sie ihnen geschickt, hatte dafür gesorgt, dass sie hier auftauchten. Seit kurzem nahm Weiß wieder Missionen an. Es war für Ran ein ganzes Stück Arbeit gewesen, die Anderen dazu zu bringen. Denn bei Kritiker durfte man nicht von einen auf den nächsten Tag aufhören. Außerdem brauchte Aya sein Team, denn alleine konnte er nicht auf Missionen gehen. Und diese Mission hier war mehr als merkwürdig gewesen. Die Nachricht wurde Anonym verschickt und Omi konnte auch nicht herausfinden, vorher sie gekommen war. Nichtsdestotrotz hatte sie die Mission angenommen und waren nun auf dem Weg. Leise schlichen wie durch das Gebäude. Sie mussten unbedingt auf der Hut sein, denn Schwarz würden hier sicherlich auch sein, da es um Takatori ging. Und Aya wusste nicht, wie ein Aufeinandertreffen der beiden Seiten sich auswirken würde. Und doch war er ein wenig gespannt darauf, dem Iren wieder zu begegnen. Ihm war nicht aus dem Kopf gegangen was vor einigen Wochen auf der Straße passiert war. Doch jetzt hatte er keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Sie setzten ihren Weg fort, bis sie unmittelbar in der Nähe der Tür standen. Ran blickte um die Ecke und sein Atem gefror. Dort Stand Farfarello und behielt die Lage im Überblick. Der Weiß Leader hoffte, dass er nicht gesehen worden war. Denn dann konnte er noch einmal umdenken. Farfarello stand da. Und ja... Es war Farfarello. Nicht Jei der da vor der Tür stand und Wache hielt. Er spürte deutlich die gespannten Weiß näher kommen und ein Grinsen huschte über seine Züge. Als Ran um die Ecke luscherte, drehte er das Gesicht in seine Richtung und bevor der Weiß-Leader sich wieder zurückziehen konnte, trafen sich ihre Blicke für einen Moment und Farfarellos goldenes Auge blitzte kampflustig auf. "Da seid ihr ja..:", ließ er verlauten und drehte sich zu der Ecke, hinter der er die drei Weiß wusste. So realisierten auch die anderen Schwarz im Raum, dass sie Besuch gekommen hatten. Nagi drehte sich ebenfalls in die Richtung und ausdruckslos sah er auf die Ecke, wartete, dass die drei hervortraten. Nun war es also wieder passiert. Nach langer Zeit würden sie sich wieder sehen. Zwar kochte in Ran die Wut auf, doch war sie nicht so stark wie vor einigen Wochen, denn er hatte Farfarello in einer ganz anderen Art und Weise kennen gelernt. Wenn auch nur kurz. Und wenn es auch nur ein paar Sekunden waren, in denen sie sich angesehen hatten, so wusste Ran doch, dass das da vorne nicht mehr Jei war, sondern Farfarello. Sein Blick wanderte zu den anderen zwei Weiß und er seufzte leise. Er wusste, dass die anderen nicht auf Schwarz treffen wollten, doch er konnte sich auch nicht alleine in Gefahr begeben. Besser wäre es, wenn sie die Mission hier einfach abbrechen würden. Doch das kam für Aya gar nicht erst in Frage. Ernst wanderten seine Augen zu Ken und Omi. Sie durften selber entscheiden. Entweder gingen sie jetzt oder sie würden mit ihm kommen. Denn auch wenn Ken und Omi Angst hatten, so würden Sie ihn sicher nicht alleine lassen. Und genau so war es. In beiden Augenpaaren flackerte nur Entschlossenheit auf. Denn auch sie wollten sich für das Rächen, was Schwarz ihnen angetan hatte. So nickte Ran nur und sie alle traten aus ihrem Versteck hervor. Bereit, sich mit Schwarz anzulegen. Farfarello spürte die Unsicherheit der zwei Anderen und grinste noch eine spur breiter. Heute war es der Auftrag die restlichen drei Weiß zu eliminieren. Sie sollten nicht entkommen können. Nagi musste ebenfalls kurz schmunzeln und seine jungen Augen glitten zu Omi. Farfarello wusste genau, dass sein jüngster Kollege ein Narren an dem Weiß-Chibi gefressen hatte und dass er ihn sicher nicht einfach so töten würde, doch es war ihm egal. Er wollte nur Ran. In diesem Moment trat Mastermind aus dem Raum und grinste die drei Weiß an. "Drei gegen drei....", sagte der Telepath und verschränkte die Arme vor der Brust. Den Gedanken seiner Kollegen nach zu schließen war es Ken um den er sich zu kümmern hatte. Und ein Problem hatte er offenbar nicht wirklich damit. Die Drei standen nebeneinander und versperrten Wasserdicht den Durchgang zur Tür, jeder von ihnen grinste leicht seinen künftigen Gegner an. Nun standen sie sich also gegenüber. Keiner von Weiß sah der Sache sehr zuversichtlich entgegen, denn sie alle wussten, wie stark Schwarz waren. Ran wusste, das er gegen Farfarello kämpfen würde, doch wen würden sich die anderen Zwei vornehmen? „Passt auf“, war Ran’s einzige Anweisung. Mehr konnte er nicht tun. Sich eine Taktik zu überlegen wäre Sinnlos gewesen und im Entferntesten an eine Flucht zu denken war genauso irrational für ihn. Die zwei anderen Weiß-Member hatten lediglich genickt. Auch für sie war die Lage mehr als klar und keiner wusste, ob er noch einmal lebend von hier weg kommen würde. Doch darüber konnten sie sich nun keine Gedanken machen. Alle Konzentration lag auf ihren Gegnern. Es war schließlich Aya, der sein Katana zog und sich auf Berserker stürzte. Was die beiden anderen taten wusste er ab nun nicht mehr. Nur dass sie in eine Verteidigungsposition dort standen, hatte er noch registriert. Für ihn war der Einzige, der im Moment noch zählte Jei…. Der Rothaarige wollte versuchen, wieder den kleinen Jungen von vor ein paar Wochen hervorzulocken. Doch so leicht würde Farfarello es ihm nicht machen und sein anderes Ich frei geben. Er machte zwar einen Satz zurück, doch nur um Schuldig und Nagi nicht im weg zu sein. Schon hatte er seine Messer gezückt und wich wieder geschickt den Angriffen des Anderen aus, grinste leicht und setzte dem Anderen entgegen, startete immer mal zu einem Gegenangriff und erwischte zumindest schon mal eine einzelne Haarsträhne Rans, die zu Boden viel. Er grinste noch eine Spur breiter. Auch für ihn war nun egal was die anderen taten. Nur der Hass und die Wut Rans waren wichtig. Doch was war passiert, dass dieser nicht wirklich deutlich zu spüren war? Er hatte nachgelassen... warum? "Was ist los mit dir Kätzchen? Bist du es müde geworden mich zu hassen dafür, dass ich den kümmerlichen Rest deiner Familie ausgelöscht habe?". Eine Strähne fiel langsam zu Boden. Doch das war Aya egal. Sein Blick verfinsterte sich, als Farfarello diese Worte aussprach. Es war wirklich genau dasselbe Arschloch wie vorher. Hier musste Ran keine Gnade walten lassen. Erneut flammte Hass in dem Rothaarigen auf. Doch so stark wie vor einigen Wochen war er noch lange nicht. Er drehte sein Katana leicht und stand so nun weiter vor dem Iren. Die Geräusche aus dem Hintergrund hatte er vollkommen ausgeblendet. Er hörte nicht das leise keuchen, welches hier und da mal von seinen Kameraden zu hören war. Das Einzige was er hörte, waren die Worte des Iren und sein eigenes Blut, das in seinen Ohren rauschte. Er schloss einen Moment die Augen, öffnete sie aber auch gleich wieder. Er durfte nicht nachlässig werden. Er wollte sich rächen. Mehr wollte er nicht. Bevor Ran wusste, was er tat, war er schon wieder auf den weißhaarigen Schwarz zugestürzt und griff diesen an. ~tbc~ Kapitel 2: ----------- ~Teil 03~ Doch diesmal war es an Farfarello Nachlässigkeit zu zeigen. Im Gegensatz zu Ran hatte er keine ärztliche Versorgung auf die Wunden hin bekommen und so waren sie nicht ganz so effektiv verheilt, was dafür sorgte, das sein Messer der rechten Hand zu Boden ging, als er dem Schlag des Katanas nicht standhalten konnte und die scharfe Klinge des Kampfschwertes ihm eine tiefe Wunde an der Hand zufügte. Doch er ließ sich dadurch nicht entmutigen, wich weiter aus und startete Gegenangriffe. Doch sagen tat er nichts mehr. Immer wieder blitzte sein Auge auf und erst als das Katana seine Schläfe strich und die provisorische Augenklappe abtrennte konnte Ran sehen, dass das Auge unter eben dieser noch immer das von Jei war und nicht von Farf. Doch der Berserker kniff es zu, sodass Ran nicht lange Zeit hatte hineinzusehen. Und doch hatte Ran gesehen, wie das Auge leicht unsicher aufgeblitzt war. Nun war Ran es, der einen kurzen Moment Bewegungslos verharrte und Berserker anstarrte. Es war also keine Einbildung gewesen, was er da vor einigen Wochen gesehen hatte. Doch nur ein paar Sekunden später spürte Ran einen festen Schlag in seinem Gesicht, der ihn nach hinten taumeln lies. Sofort war er mit seinen Sinnen wieder im Kampfgeschehen und beobachtete den Weißhaarigen sehr genau. „Jei!“, Ran hatte so laut gerufen, das jeder es hatte hören können. Doch das war ihm egal. Es war ihm nur wichtig, das Farfarello diesen Namen hörte. Noch immer hielt er sich das Katana schützend vor, bereit auf einen Angriff es anderen reagieren zu können. Grade hatte Farfarello sein Messer im Bauch des anderen versinken lassen wollen, da hörte er den Namen und erstarrte. Er rührte sich nicht mehr, starrte in die violetten Augen des anderen und öffnete nun beide Augen langsam, sah ihn fast schon ungläubig an. "W-Was?", hauchte er ihm entgegen. Langsam wich er zurück, aber nur ganz langsam. "Farfarello!", rief Schuldig dann gereizt und funkelte ihn an, während er noch immer mit Ken zugange war. "Reiß dich zusammen und mach ihn kalt!". Doch Farfarello hörte ihn gar nicht. Sein Blick galt nur Ran, der da stand und...seinen Namen kannte. Ran musste hart schlucken. Das war mehr als nur knapp gewesen. Noch immer traute er sich nicht, sich in irgendeiner Weise zu Bewegen. Er stand da und hatte das Katana etwas gesenkt. Hielt es jedoch auch so, dass er es jeden Moment wieder hätte hoch reißen können. „Hey…Jei!“. Anscheinend hatte der Name Wirkung auf Farfarello. Denn der Stand nur vor Aya und wusste nicht so recht was los war. Ran war es auch egal. Es war nur gut, das Berserker ihn zurzeit nicht mehr angriff. Rans Augen musterten jede noch so kleine Bewegung seines Feindes. Schuldig’s Worte hatte er auch vernommen. Doch der Ire schien nicht darauf zu reagieren. Statt auf Schuldig zu reagieren sah er in die Augen des Anderen. Er stand da und schluckte hart, sah sich dann das Geschehen an, schaute wieder in die Augen seines Feindes. "Woher...kennst du diesen Namen...?", fragte er leise und umklammerte sein Messer, während noch immer Blut von seiner Hand zu Boden tropfte. Er wusste nicht so Recht was er tun sollte. Auch das Kampfgeschehen bei den anderen Vier hatte aufgehört. Sie standen nun da und beobachteten wie gebannt, was passierte. Farf oder Jei oder wer auch immer nun dastand und in die violetten Augen des Weiß-Leaders schaute, schluckte wieder leicht. "Wer um alles in der Welt bist du?". Das war seine Gelegenheit. Ran erwiderte Farfarellos Blick und sah niemals weg. Langsam näherte er sich dem Iren. Vielleicht konnte er ihn nicht besiegen, aber zumindest ruhig stellen. Es musste funktionieren. Sonst würden sie alle nicht mehr lebend hier raus kommen. Außerdem konnte Ran eine Spur des Mitleids nicht leugnen. Sein Hass schwoll ab, während er einige Schritte auf den Weißhaarigen losging. „Jei.... Ich weiß schon länger, wie du heißt….“. Ran wusste nicht so recht, wie er nun mit der Situation umgehen sollte. Er hatte zwar die Grundlegendsten Dinge dafür, um Farfarello ruhig zu stimmen, doch wusste er nicht, wie er mit seinen Mitteln umgehen sollte. So näherte er sich nur ganz dem Iren und achtete gar nicht erst auf seine zwei Kollegen, welche versuchten ihn davon abzuhalten. Auch Schuldig konnte ihn nicht daran hindern, der nochmals versuchte Jei dazu zu bringen, Ran zu töten. Bei Jei angekommen legte Ran seine Hände auf die des Iren. Sofort spürte er das Blut, das aus der Wunde getreten war und noch immer nicht aufgehört hatte zu laufen. „Ganz ruhig….“. Der Ire stand da und sah den Anderen auf sich zukommen. Er entspannte sich langsam bei dessen Worten und als er seine Hände spürte ließ er das Messer fallen. Wieder schluckte er hart, ließ die Emotionen des anderen auf sich wirken. Doch dann... "Verdammt!", fluchte Schuldig im Hintergrund. Er zog die Knarre und richtete sie auf Ran. "Du verweigerst deinen Befehl, Farf! Dein Auftrag ist es ihn zu töten!! Also tu es...sonst tu ich es und das wird dein Tod sein!", sagte der Telepath scharf, während Nagi die beiden anderen Weiß mit seiner Kraft gegen die Wand gepresst hielt, so dass keiner von ihnen sich rühren konnte. Schuldig entsicherte. Jei blickte noch immer Ran an. "Nein....", sagte er dann leise und mit einem Satz hatte er Ran beiseite gestoßen, sein Messer wieder aufgehoben und geworfen. Es traf Nagi in der Schulter, genau da wo es hatte hingehen sollen und dieser ließ die anderen beiden weiß los. Der Rest ging sehr schnell. Jei machte wieder einen Satz und stieß Ran aus der Schussbahn, sprang auf Schuldig vor, der auch schon die beiden Weiß im Nacken hatte und trat ihm die Waffe aus der Hand. Bei Schuldig’s Worten war Ran regelrecht erstarrt gewesen. Hätte er jetzt nur einen Mucks von sich gegeben, dann hätte ihn der Telepath auf der Stelle erschossen. Doch ehe er wusste was nun los war, wurde er auch schon von Farfarello aus der Schussbahn gestoßen. Es dauerte einige Sekunden, bis Ran begriff, was dort nun los war. Doch nachdem er wieder voll bei der Sache war schnappte er sich sein Katana. Das war die einzige Chance, Schuldig nun zu töten. Der Rothaarige wollte schon mit seinem Katana angreifen, als sein Blick auf die Waffe Schuldigs fiel, welche nun alleingelassen auf dem Boden lag. Die anderen beiden Weiß standen dort und waren ebenfalls bereit einzugreifen. Doch sie trauten es sich nicht, weil sie nicht wussten, was mit dem Iren los war. Erst ein Schuss und das zusammensacken des Telepathen brachte alle wieder in die Realität zurück. Ran stand, weniger Meter entfernt, mit der Schusswaffe in der Hand. Aya starrte auf den zusammengesunkenen Schuldig, auf den er eben geschossen hatte. Das hatte er getan ohne nachzudenken und war nun selber regelrecht geschockt. Die Waffe fiel ihm aus der Hand. Und Ran war nicht der einzige, der geschockt war. Auch der am Boden kniende Nagi, dem die Angst ins Gesicht geschrieben stand und die anderen beiden Weiß sahen geschockt aus. Jei fasste sich als erster wieder, ging zu Schuldig hinüber und kniete sich neben ihn. Dieser sah ihn aus müden und fast toten Augen an, als der Ire ihm eine Strähne aus dem Gesicht strich. "Ver...schwinde...hier, Jei...", flüsterte Schuldig, doch jeder konnte es hören. "Sie werden dich...töten...". Jei blickte in die grünen Augen und er neigte sich hinab, küsste Schuldig auf die Stirn und dessen Kopf sackte bei Seite. Leicht biss sich der Ire auf die Unterlippe, ließ den Leib dann in Ruhe und richtet sich auf, kam zu Nagi und der sah ihn ängstlich an. Doch Jei tat ihm nichts, er zog das Messer aus seinem Rücken, wusste, dass er hier keine Organe getroffen hatte, sondern nur seine Fähigkeiten außer Kraft gesetzt hatte. "Verräter...", hauchte Nagi und Jei sah ihn weiter an, löste sich dann aber und warf das Messer beiseite. Er sah niemanden mehr an. Seine Gedanken galten Schuldigs Worte, als er den Gang langsam entlangging, an Ken und Omi vorbei, die zu Ran gestürzt waren und an dem Leader vorbei, den er kurz ansah. Es war als wenn etwas auf seinen Lippen zu sehen gewesen war, dass einem minimalen Lächeln glich, doch vielleicht war es auch Einbildung gewesen. Wie erstarrt stand Ran immer noch auf ein und derselben Stelle. Er hatte sich noch nicht gerührt. Auch nicht, als die beiden Jüngeren auf ihn zugestürzt kamen. Sein Blick lag auf dem nun toten Telepathen. Eigentlich müsste Aya so etwas wie Genugtuung verspüren, das sein Feind von damals nun endlich tot war. Doch stattdessen spüre er nichts. Er war selbst viel zu geschockt. „Kommt… gehen wir……“. Es war nicht mehr als ein Murmeln gewesen. Sein Katana hielt er noch in der linken Hand, während er sich umdrehte und langsam Jei nachging. Die anderen Beiden würden ihm schon folgen. So wirklich wusste Ran nun auch nicht, was sie nun tun sollten. Schnell schloss er zu dem Iren auf. „Jei? Was wirst du nun tun?“, Ran schaute nicht zu dem Weißhaarigen, sondern stetig geradeaus. Aus seiner Stimme konnte man raushören, wie geschockt er selber war über das Geschehene. Und der Angesprochene ging einfach weiter, sah ebenfalls nicht zur Seite. "Ich...weiß es nicht....", sagte er nur. Er wusste noch nicht wo er hinsollte. Seine Hand pochte und noch immer blutete sie stark. Inzwischen war deutlich zu sehen, dass Ran da eine wohl sehr wichtige Ader getroffen hatte. Doch Jei schien das nicht weiter zu stören, zu tief saß noch was eben passiert war. Er hatte keine Ahnung was das sollte. Die verschiedensten Bilder waren zu sehen und momentan befand er sich in einem Stadium zwischen Jei und Farfarello. Der Ire verließ das Gebäude und ging einfach weiter gerade aus. Wenn er hier bleiben würde, dann würden Schwarz ihn recht bald bekommen und das wäre sein Todesurteil. Sicher. Schuldig war tot und Nagi außer Gefecht gesetzt, doch Brad war nicht zu unterschätzen. Immer weiter folgten die drei Weiß dem einen Schwarz. Jeder wusste wie wichtig es nun war, von hier weg zu kommen. Doch sie konnten auch nicht ins nirgendwo laufen. Nach einer weile des Laufens waren es schließlich Ken und Omi, die stehen geblieben waren. „Aya…“ Ran drehte sich um als er die Stimme des jüngsten hörte und blieb ebenfalls stehen. Sie hatten sich schon etwas vom Gebäude entfernt. Der Weiß Leader drehte seinen Kopf und sah zu Jei. Kurz überlegte er. „…. Jei? Kommst du mit?“. Er achtete nicht auf die geschockten Gesichtsausdrücke der zwei Anderen, sondern starrte stur in Farfarellos Richtung. So recht wusste Ran nun auch nicht, was er nun tun sollte. Aber irgendwie wollte er auch den Iren nicht alleine lassen. Schließlich verdankten sie ihm alle ihre Leben. Jei blieb stehen als er wieder seinen Namen hörte. Er sah zu Ran hinüber und schweigend stand er da, sah in seine Augen. Er wollte ihn wirklich mitnehmen? Mit zu Weiß? Oder würde es ihm doch das Leben kosten, wenn er mitging? Doch allein der Blick in die violetten Augen sagte ihm, dass Ran nicht länger sein Feind war, dass Ran der Einzige war, bei dem er sicher war.... Also nickte er leicht und kam zu ihm, sah ihn dabei die ganze Zeit an. Omi und Ken beachtete er gar nicht, denn ihr Geschocktes dasein, war nicht halb so interessant, wie die Hilfsbereitschaft Rans. Ran nickte lediglich. „Also. Wir fahren.“, er duldete keine Widerrede. Er hatte beschlossen, das sie den Iren mitnehmen würden, und so würde es nun auch bleiben. Erst jetzt konnte Aya auch wegsehen. Das funkelnde Auge hatte ihn schon die ganze Zeit gefesselt. Nur schade, das er es heute nur einmal hatte sehen können. Doch er würde schon noch raus finden, was es mit dem Weißhaarigen auf sich hatte. Jetzt mussten sie allerdings erst einmal nach Hause. Weg von diesem Gebäude und vor allem weg von dem einzigen Schwarz, der heute noch in der Lage war in irgendeiner Hinsicht zu agieren. Das konnten sie nun wirklich nicht gebrauchen. So gingen alle zum Auto. Da sie nur zu dritt waren, war also noch ein Platz frei. „Steig ein.“ Ran vermied es nun, den Iren anzusehen. Er war sich nicht sicher, ob er nicht einen Fehler beging. Auch wenn er das nicht glaubte. Doch Vorsicht war bekanntlich besser als Nachsicht. „Du kannst dich auf den Beifahrersitz setzen.“. Er tat wie ihm geheißen und setzte sich auf den Beifahrersitz, neben Ran. Er spürte die Angst der beiden Anderen, die hinten saßen und ihn nicht aus den Augen ließen und das Zögern Rans. Doch er sagte nichts, tat einfach was Ran gesagt hatte. Sein Blick galt dem Gebäude, in dem er den toten Schuldig wusste. Seine Augen glitzerten leicht, verrieten aber keine Emotion die mit dem Vorfall zu tun zu haben schienen. Es war nur das Verletzte und Leidende in ihnen zu sehen, das Ran schon vor ein paar Wochen gesehen hatte und das so tief zu sitzen schien, wie es kaum noch möglich war. Schweigend saß er da, schaute in die Nacht hinaus und strich sich dann leicht mit den Fingern über das linke Auge, senkte den Blick. Seine Augenklappe lag noch immer in dem Gebäude, doch er brauchte sie nicht mehr wie es schien. Nein die brauchte er wahrlich nicht mehr. Ran wusste bereits, wie es mit ihm Aussah. Auch er beachtete die beiden Anderen hinter ihnen nicht. Nachdem alle eingestiegen waren fuhr er wortlos los. Auch die Fahrt schien wortlos von statten zu gehen. Die zwei anderen Weiß trauten sich nicht einen Ton zu sagen und Ran selber hielt es nicht für nötig, etwas zu sagen. Wie das mit Farfarello aussah wusste er nicht. Doch das war jetzt egal. Der Rothaarige war beruhigt, das Farfarello anscheinend ruhig geblieben war. Er hoffte inständig, dass es auch so bleiben würde. Denn wenn der Ire die Kontrolle verlieren würde, dann hätten sie so gut wie keine Chance. Doch momentan sah Jei nicht so aus, als wenn er wirklich in Stande wäre die Kontrolle zu verlieren und wieder zu einem Berserker zu werden. Stattdessen saß er regungslos da und sein Blick wurde von Mal zu mal glasiger. Er schien in die Ferne zu sehen, in unendliche Weiten und in die Vergangenheit. Er sah alles andere als gefährlich aus, viel eher als wenn ihm gleich stumme Tränen über die Wangen laufen würden. Ab und an warf Ran einen Seitenblick zu Jei. Doch der schien sich nicht weiter zur rühren. Dazu sagte Ran nichts. Wahrscheinlich musste Jei einmal selbst mit sich ins Reine kommen. Zurzeit war er ja ruhig. Erst als sie anhielten berührte Ran leicht die Schulter des Iren. „Kommst du mit rein“, fragte er leise. Die anderen Zwei waren schon regelrecht aus dem Auto geflüchtet und wollten so wenig wie möglich mit dem Weißhaarigen zu tun haben. Leicht zuckte Jei zusammen und sah dann in die Augen des anderen. Er hatte offenbar gar nicht wirklich realisiert das sie angekommen waren. Leicht nickte er, doch bevor Ran aussteigen konnte, schnellte seine Hand vor und hielt ihn am Handgelenk fest. So fest, dass es fast schon wehtat. "Ab...", begann er, brach dann aber ab. "Ran.... ich danke dir....", sagte er leise und sah in die Augen des anderen. Seine eigenen hatten sich nicht verändert. Noch immer waren sie gebrochen und schienen in Schmerzen zu ertrinken. "Dafür das...du mich aus all dem Scheiß ziehst....". Die Hand, die sein Handgelenk festhielt, fügte ihm leichte Schmerzen zu. Doch nicht solche, die er nicht aushalten konnte. Eher einfach nur einen leichten Druck, den jemand verübte, wenn er Angst hatte. Und Ran hatte recht. Die Augen des Iren hatten sich in keinster Weise verändert und strahlten immer noch Unsicherheit und Angst aus. Leises seufzen war zu vernehmen. „Komm. Wir gehen erst einmal rein, ja? Ich werde mich um deine Hand kümmern.“ Natürlich würde Ran sich darum kümmern. Er glaubte nicht, das es jemand anderes aus seinem Team tun würde und so wirklich wollte er Jei jetzt auch nicht einfach von sich weg zu den anderen schubsen. Langsam löste er seinen Griff wieder und nickte leicht. Schweigend und bis zur letzten Sekunde in die rettenden Augen blickend die ihm so gut taten, stieg er schließlich aus und schloss die Wagentür hinter sich. Er fror. Sein Blick ging das Haus empor und er legte die Arme um sich selbst. Seien hand blutete immer noch nicht zu knapp, doch er hatte eine Faust gemacht und diese um ein Stück Stoff geschlossen, sodass die Blutung etwas gedämmt war. Langsam und fast schon unsicher folgte er dem anderen ins Haus, sah sich die ganze Zeit um und spürte die Angst der beiden Anderen noch immer. Er wollte ihnen doch gar nichts tun. „Komm…“, Ran nahm die Hand des Iren und führte ihn Richtung Badezimmer. „Ich werd deine Hand jetzt versorgen, okay?“. Auf keinen Fall wollte er etwas tun, das den Weißhaarigen störte. Denn im Moment kam der Ran einfach nur unsicher und ängstlich vor. Er wusste, das Jei spüren konnte, das Ken und Omi Angst hatten. Doch dazu sagte er gleich erst einmal etwas. „Setz dich da hin.“ Der Weiß Leader zeigte auf den Wannenrand und drehte sich selbst weg, um das Verbandszeug zu holen. Er nickte leicht auf die Ankündigung des Anderen hin und folgte ihm brav. Auch setzte er sich, als der Andere es sagte und hielt die Hand bewusst über die Wanne, löste den Stoff und das Blut tropft gleich in den Abfluss. Er sah der roten Flüssigkeit dabei zu und dann ertönte seine leise Stimme. "Es ist...irgendwie schön...findest du nicht..?". Er meinte damit das Rot des Blutes und wie es seine ganze Hand besudelte und in den Abfluss tropfte. Der Verbandskasten wurde nicht weit weg von Farfarello abgestellt. Ran sah zu dem Rot, das dort langsam den Abfluss hinunter lief. „Ja… es ist schön. Aber ich glaube, aus einem anderen Grund als du vielleicht denkst.“ Ran zuckte mit den Schultern. Er wusste nicht wirklich was er darauf antworten sollte. Vielleicht wären ihre Gründe doch die selben. Jedenfalls war er selbst ein wenig neugierig darauf zu erfahren, was Jei so schön an dem Blut fand. „Erzählst du mir, was es so schön macht“, fragte er dann leise und begann, die Hand zu desinfizieren. Er ließ es zu und zuckte nicht mal zusammen. Zu viele neue Emotionen drangen grade auf ihn ein, als das er den Schmerz seiner Hand realisieren könnte.. Er sah auf die Hände des Anderen, die seine eigene verarzteten und schwieg eine ganze Weile. "Es ist....einfach beruhigend es zu sehen....ich weiß auch nicht...es ist warm und angenehm...und hat eine schöne Farbe...Es ist das Elixier des Lebens..." Seine Stimme war leise und viel zu sanft. So kannte man es gar nicht von ihm. Nun sah er in Rans Gesicht, der noch immer auf seine Hand sah und diese einfach nur wirklich gekonnt verarztete. Die Hand war schnell verarztet. Ran war es gewöhnt, so etwas zu tun. Sein Blick wurde leicht überlegend. „Vielleicht…. Teilen wir ja doch die gleiche Meinung.“. Tatsächlich war das, was Jei ihm da erzählt hatte dasselbe, was er selber gedacht hatte. Es wunderte ihn schon. Aber irgendwie machte es ihn glücklich. Vielleicht war Jei jemand, der ihn verstehen konnte. Und so jemanden zu haben….das hatte Ran sich schon immer gewünscht. Jei spürte das kleine Glücksgefühl in dem andern aufkommen und sah ihm in die Augen, schweigend und nicht wegsehen wollend. Er hatte so lange gehofft mal etwas anderes bei diesem Mann zu spüren als Hass und jetzt tat er es. Ran war glücklich. Nicht viel aber ein wenig und Jei musste minimal lächeln als ihm dies bewusst wurde. "Ja...vielleicht...", sagte er leise und bewegte leicht die Finger, ohne den Blick aus den Augen seines gegenüber zu nehmen. Ja. Ran war schon etwas glücklich. Er erwiderte den Blick des Iren. Doch nur kurz. „So. Das wars ja dann erst einmal.“. Er stand auf und räumte das Verbandszeug weg. Dann sah er wieder zu Jei. Er musste nachdenken, wo denn der Ire nun übernachten konnte. Zu den anderen konnte er ihn sicher nicht stecken. Und zu ihm selbst? Na ja…. Er schien irgendwie der einzige zu sein, der den Iren ruhig stellen konnte. Doch wenn er mal ausflippte, dann könnte Aya mit seinem Leben auch sofort jetzt abschließen. Doch er brauchte sich jetzt nicht unbedingt darüber Gedanken zu machen. Der Weißhaarige würde einfach bei ihm im Zimmer schlafen. Das wäre sicherer für alle. „Du schläfst bei mir im Zimmer. Ist das in Ordnung?“. Es war eher eine Rhetorische Frage gewesen. Denn wenn der Schwarz das nicht wollte, hätte er genauso gut auf dem Pflaster draußen übernachten können. Sie hatten hier sonst noch keinen Platz für jemand neuen. Zwar wäre da noch das Zimmer von dem verstorbenen Yohji gewesen, doch es war klar, dass der Weiß-Leader Farf dort nicht unterbringen wollte. Außerdem hatte Farf eh kein Problem damit, nickte leicht. "Wenn das in Ordnung ist...", er sah noch immer Ran an. Auch wenn dieser Blick noch immer der sanfte aus gebrochenen Augen war, so konnte es einem doch schon einwenig Angst machen, wenn man so angesehen wurde... Doch Ran hatte keine Angst vor dem Blick. Im Gegenteil, war er doch der Meinung, Farfarello ein klein wenig verstehen zu können. Und das, obwohl er noch nicht die genauen Hintergründe kannte. Wieder nahm er Farfarello an der Hand und führte diesen nach draußen. Es war für ihn kein Problem, das der Weißhaarige bei ihm schlafen würde, auch wenn er noch ein wenig Angst in sich spürte. Doch Yohjis Zimmer an den Iren zu geben.... das wollte er den anderen beiden nicht antun, denn sie alle waren noch nicht über Yohjis Tod hinweg gekommen. Nur Kritiker hatte hier und da einmal verlauten lassen, dass sie einen neuen Teamkameraden brauchen würden. Doch sie alle hatten immer wieder abgelehnt, denn schließlich war Yohji niemand, den man einfach ersetzen konnte. Und mit jedem mal, wenn Ran an den ehemals Ältesten der Gruppe dachte, wallten nur Selbstvorwürfe in ihm auf, denn er dachte, das er es damals hätte verhindern müssen. Jei ließ sich führen, spürte die Angst in ihm und biss sich leicht auf die Unterlippe. Als sie in dem Zimmer ankamen blickte er sich um. Es war gemütlich und ganz anders als sein Keller. Und es gefiel ihm. Auch wenn es für seinen Geschmack etwas zu hell war. Doch dann blickte er wieder Ran an, ließ langsam seine Hand los. "Ich werde...keinem von euch etwas tun....", versprach er dann leise und blieb einfach stehen wo er war. Er wusste nicht wie er den Anderen ihre Angst nehmen konnte, doch vielleicht würde sie bald von selber verschwinden. Allerdings... je länger Jei über das nachdachte, was er nun durch Ran über sich wusste... 'Ich kann mir selbst nicht trauen.... Wie sollen es die anderen dann je schaffen?', fragte er sich und senkte dann den Blick. Ran ging ins Zimmer und setzte sich aufs Bett, nachdem Farfarello seine Hand losgelassen hatte. Irgendwie war nun wieder alles anderes als es eben angefangen hatte und er wusste selber nicht ganz genau warum das nun so war. Die Stimmung wurde irgendwie drückend, da Ran wieder angefangen hatte zu viel nachzudenken. Nicht das er etwas dagegen hatte, das der Schwarz nun hier war….Es war nur so, das er nicht wusste, wie er das Kritiker erklären sollte. So wie der Rothaarige die beiden Anderen einschätzte, hatten sie sicher schon bescheid gegeben, denn wer wollte denn auch schon einen Irren im Haus haben? Leise seufzend lies Ran sich rücklings auf die schwarze Satin Bettwäsche fallen und sah zur Decke empor. ~tbc~ Kapitel 3: ----------- ~Teil 04~ Als von Ran nichts auf seine Worte hin kam, schluckte er leicht und stellte sich ans Fenster. Er blickte hinaus schwieg ebenfalls. Seine Konzentration galt den bedrückten und nachdenklichen Emotionen Rans. Er spürte nur zu deutlich, dass dieser arg unsicher war, was ihn in seinem Haus anging. Aber dennoch wusste er, dass der Weiß-Leader ihn nicht einfach wieder rauswerfen würde. Er legte eine Hand an die kalte Scheibe und musste nach einigen Minuten leicht lächeln. Ran hatte sich etwas gedreht, sodass er Jei sogar ein wenig beobachten konnte. Was er sah, gefiel im ehrlich gesagt sehr gut. So hatte er den anderen noch nie erlebt und wenn er ehrlich war, dann hatte er den Schwarz sowieso noch nie Privat erlebt. Langsam setzte er sich auf und ließ seine Hand ein wenig über die Bettwäsche gleiten. Doch er sagte nichts, weil er den Iren gerne noch ein wenig beobachten wollte. Und so wie er den Anderen einschätzte, würde der sowieso schon sein aufkommendes Interesse bemerkt haben. Der Ire spürte es wirklich und nach einer Weile wandte er das Gesicht zu Ran. Doch das Lächeln war noch da. Dann blickte er wieder auf die Hand. "Weißt du.... Manchmal kühlt die Nacht und die Dunkelheit alles ab.... Doch wenn man sich etwas Zeit nimmt.... kann man es wieder aufwärmen...." Die eine Hand noch immer an der Scheibe hielt er die andere nun Ran entgegen. "Komm her...:", sagte er leise und sanft. Draußen schien der Mond und tauchte im Zimmer alles in ein silbriges Licht, sodass die Augen des Iren minimal leuchteten. Das Lächeln dazu, dass seine Lippen noch immer zierte, wirkte schon fast hübsch. Gebannt starrte der Rothaarige auf den Iren, welcher dort am Fenster stand und ihn anlächelte. Ohne darüber nachzudenken was er tat, stand Ran auf und ging mit kleinen Schritten auf den Iren zu. Er schluckte leicht, weil er nicht wusste, was nun los war, doch irgendwie schien ihn Farfarello immer mehr zu fesseln. In seinen Augen erschien Jei irgendwie…geheimnisvoll und das Mondlicht, welches einen wunderschönen Kontrast bildete, tat sein übriges. Vor dem Iren angekommen, musterte Ran ihn nur mit einem fragenden Blick, denn er wusste nicht, was der nun von ihm wollte. Er würde wohl einfach einmal abwarten und sehen was kam. Vielleicht würde er noch mehr solcher Worte zu hören bekommen. Das wäre schön…. Denn die Worte des Anderen waren nicht einfach so daher gesprochen. Nein. Sie hatten etwas an sich, das Ran mehr und mehr zu faszinieren schien. Jei beobachtete ihn, wie er näher kam und nahm dann sanft seine Hand, löste seine von der Fensterscheibe und legte die des anderen auf diese Stelle. Das Glas war an dort nicht kalt und ungemütlich. Sondern warm und schön. Der Ire lächelte Ran an, beobachtete seine Reaktion und genoss es, dass dieser sich etwas zu entspannen schien. "Verstehst du...was ich meine...?". Es war an sich ganz offensichtlich, dass Jei sich nur so dankbar zeigen wollte, dafür, dass Ran ihm die Augen geöffnet hatte und ihm wieder gezeigt hatte wer er war. Denn es schien ihm, als wenn er dies eine ganze Zeit lang vergessen hatte. Nun musste Ran lächeln, als er die warme Stelle berührte. Es war irgendwie wunderschön. „Egal wie kalt es außen rum ist…. Innen drin ist es immer noch warm. Und egal wie klein der Fleck ist… er ist dennoch vorhanden…“ Ran flüsterte diese Worte lediglich, denn er wollte die Atmosphäre nicht stören. Und das, was der Ire dort tat war doch genau das, was Ran sich schon immer gewünscht hatte. Denn es war einfach nur ruhig und angenehm, so ganz anders als bei allen Anderen im Haus. Mit ihnen konnte man nicht in dieser Art und Weise reden und seine Denkweise hielt er deshalb immer weiter unter Verschluss. Der Rothaarige schloss die Augen und blieb einfach so stehen. Und Jei stand da, beobachtete Ran und lächelte wieder leicht bei seinen Worten, nickte. Wie haargenau diese Worte doch auf sie Beide passten. Als Ran die Augen schloss, lehnte er sich lautlos gegen die Wand neben dem Fenster und beobachtete den Rothaarigen weiter, versank in seinen Gedanken...und dem Anblick des anderen. Es war angenehm dessen innere Ruhe zu spüren, denn sie schien auf ihn überzugreifen und tat richtig gut. Solch eine innere Ruhe hatte der Mann lange nicht, wenn überhaupt schon mal, gespürt. So ruhig war er schon seit langem nicht mehr gewesen. So wunderschön war es einfach, so schön, dass er sich immer noch nicht bewegte. Ganz ruhig, als wäre es das normalste der Welt, blieb Ran dort am Fenster stehen. Zum Glück hatten sie gar nicht erst das Licht im Zimmer angemacht, sodass es die ganze Zeit über dunkel blieb. Nur das wunderschöne Licht des Mondes fiel ins Zimmer und setzte alles in einen wunderschönen Kontrast zueinander. Doch all das bekam Ran nicht mit. Er stand nur da, blendete alles aus und konzentrierte sich nur auf seine eigenen Gedanken. Selbst den Iren, welcher direkt neben ihm stand, nahm er nicht mehr wahr. Noch lange standen sie so da und Jei beobachtete den Anderen weiter. Doch dann streckte er irgendwann, als die Sonne drohte alles zu zerstören, die Hand aus und strich ganz zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht des Anderen, berührte dabei unglaublich sanft sein Gesicht. Doch gleich zog er sie auch wieder zurück als ihm bewusst wurde, was er da tat. Auf keinen Fall wollte er, dass Ran wieder Angst bekam, denn die schien zum jetzigen Zeitpunkt wie weggeblasen, was ihm mehr als nur gefiel. Alle hatten sie immer Angst gehabt vor ihm. Und jetzt stand er hier und der junge Mann vor sich hatte keine Angst, das wollte er nicht riskieren. Sofort schlug er die Augen auf, als Jei ihn so berührte. Nach kurzem suchen, da seine Augen so lange zeit geschlossen gewesen waren, blieb sein Blick auf dem Iren hängen. Erst jetzt wusste Ran wieder, wer dort neben ihm stand und selbst die Fensterscheibe unter seiner Hand war kühl geworden. „Ich glaube, was einmal kalt ist, braucht lange Zeit, bis es stetig warm bleibt.“ Mehr sagte er nicht, als er sich umdrehte und wieder auf das Bett setzte. Die Sonne würde bald aufgehen und sie hatten bis jetzt noch nicht geschlafen. Sein Blick maß auffordernd den weißhaarigen Iren und Ran legte den Kopf leicht schief. „Schlafen oder wach bleiben?“. Mehr wollte er nicht wissen, denn er selbst brauchte nun keinen Schlaf mehr. Den würde er in der nächsten Nacht einfach nach holen. Die Worte des Anderen trafen ihn nicht grade wenig. Wenn man ihm wehtun konnte, dann mit der richtigen Wortwahl und er wandte den Blick ab. Seine Finger glitten über das Glas und er lauschte der Frage des anderen. "Ich schlafe selten...", sagte er nur leise. "Ich bin nicht müde..." Dann ließ er die Hand sinken und sah den anderen an, war noch immer voller Blut. "Aber eine Dusche wäre ganz gut...", fast schon tonlos war seine Stimme. Doch ihm wurde klar, das Ran recht hatte. So einfach konnte es gar nicht sein, dass seine gefühllose Kälte verschwand. Er sollte sich einfach nichts vormachen. Doch die Zeit würde dafür sorgen, dass es ihm irgendwann besser ging, wenn er diese Zeit denn auch überlebte. Ran beobachtete seinen Gegenüber und war dabei etwas zusammengezuckt. Er hatte genau gewusst, wie er diese Worte ausgesprochen hatte und er hatte Recht, was er natürlich wusste. Doch dass der Ire sofort irgendwie abweisend reagieren würde hatte er nicht gewusst. Aber auf eine bestimmte Art und Weise war das doch vorherzusehen gewesen, denn schließlich waren es Worte gewesen, die den Weißhaarigen betrafen und sicherlich getroffen hatten. Doch obgleich der Reaktion des Iren musste Ran lächeln. Er hatte eine Reaktion auf seine Worte hin bekommen die ihm zeigte, das Jei sich wirklich um das kümmerte, was er sagte. Also war der Ire nicht ohne Gefühle, sondern hatte vielleicht sogar richtig viele. Jedenfalls glaubte Ran das zu Spüren. Auch wenn er sich nicht sicher war, ob das nun sein Gefühl oder einfach nur seine Intuition war. „Eine Dusche findest du den Gang entlang.“ Ran stand auf, denn er würde es dem Iren am besten einfach zeigen. Und wenn gerade Ken oder Omi auf dem Gang rumlungerten, würden sie sicher einen Schock bekommen. So war es das Beste, er brachte den Schwarz lieber selber zum Bad und überlegte gleichzeitig, dass er auch mal eine Dusche vertragen konnte. Sehr dringend sogar. Jei nickte leicht und ließ sich von dem anderen führen. Er sah ihn nicht direkt an, war nachdenklich gestimmt und dachte über das nach was er gesagt hatte ,und das was Ran später noch meinte. Immer wieder lief ihm ein Schauer über den Rücken, wenn er meinte die Stimme des Rothaarigen wieder hören zu können, wie er diese Worte sprach. Genau wusste Jei nicht, was er davon halten sollte, dass ihn diese Worte so getroffen hatten. Oder lag es einfach daran, dass er wusste, wie Recht Ran hatte? Auf dem Gang war keine Menschenseele. Doch als sie an Kens Zimmertür vorbeikamen wusste Jei das die beiden schliefen,...allerdings hatten sie wohl beschlossen, dass es sicherer für sie war, wenn sie zusammen in einem Zimmer übernachteten. Jei machte sich darüber keine weiteren Gedanken mehr. Viel eher um Ran und sich selbst.... Er ließ sich das Bad zeigen, sagte aber nichts mehr, trat nur stumm ein und blickte sich um. „Hier sind Handtücher und alles was du brauchst.“ Ran ließ die Schranktür offen stehen, damit sich der Ire nehmen konnte was er brauchte. Das Duschzeug selber stand in der Dusche und der Weißhaarige würde sicher alleine zurecht kommen. Ein kleines schmunzeln konnte Ran sich nicht unterdrücken als er überlegte, die Rasierklingen lieber mit raus zu nehmen. Doch der Rothaarige vertraute auf den Iren und verzichtete auf solch eine Aktion. Er selbst konnte es ja auch nicht leiden wenn man ihm Misstraute, was sollte also Jei denken wenn der Weiß Leader das nun tun würde? Sicher nichts gutes und Ran wollte die Stimmung einfach nicht zwischen ihnen stören. „Du weiß wo mein Zimmer ist. Möchtest du noch frische Anziehsachen haben?“, Ran hatte sich die Kleidung des Iren begutachtet und beschlossen, das der unbedingt neue brauchte. Die Alte war voller Blutspritzer und hier und da waren sogar Risse zu sehen, die wohl aus früheren Kämpfen entstanden waren. Jei blickte sich um und dann sah er Ran an, blickte an sich hinunter. "Ja...gerne...", sagte er noch leise. Dann glitt seine Weste auch schon zu Boden und er suchte sich ein Handtuch raus, legte es sich schon mal bereit. Dann blickte er auf seien verbundene Hand. Ob er so einfach würde duschen gehen können ohne den Verband eh hinter her wechseln zu müssen? - wahrscheinlich nicht. Also blickte er auf. "Und....wo sind die Mullbinden?", fragte er noch mal nach. Dass dies vielleicht etwas zu Misstrauens erweckend klang bei dem, was eben noch durch Rans Kopf gegangen war, daran dachte er nicht, denn er war schließlich Empath und kein Telepath. Ran drehte seinen Kopf ruckartig zum Anderen im Raum und starrte diesen etwas geschockt an. Er hoffte, das der Ire wirklich nicht das vor hatte, was der Rothaarige bis eben noch selber gedacht hatte. „….wofür? Wenn es was zu verbinden gibt werd ich das tun. Das ist ordentlicher.“ So sicherte Ran sich dann fürs erste einmal ab, denn so würde er auch die noch so kleinste Verletzung des Iren bemerken ,und er wollte auch nicht das Farfarello sich noch einmal in irgendeiner Weise verletzte. Doch Aya wusste, das es absurd war so zu denken, denn schließlich konnte man nicht einfach aufhören, wenn man sich bisweilen immer geschnitten hatte. „Also ich hol dir jetzt einfach frische Sachen…“, damit war der Weiß schon aus dem Badezimmer verschwunden und hatte dem Iren keinen Blick mehr zugeworfen, weil er selbst etwas unsicher geworden war. In diesem Moment war Jei klar was Ran durch den Kopf ging. Er starrte ihm nach und wieder war er arg getroffen. In den Augen des Weiß-Leaders war er offenbar der verrückte Ire, der nichts besseres vorhatte als sich selbst zu verstümmeln. Das Herz wurde ihm schwer und das aufsteigende Vertrauen war nun wieder vollends niedergerissen. Er sah wieder auf seine Hand und riss sich den Verband ab. Eine Wut quoll in ihm auf, wie er sie nur selten gekannt hatte. Sonst hatte er ja immer nur die Wut anderer gekannt, doch jetzt spürte er sie selber, versuchte aber sie im Zaum zu halten. Er entledigte sich seiner Klamotten und stieg unter die Dusche, zog den Vorhang wieder zu. Die Wunde an seiner Hand blutete wieder leicht, doch es war ihm egal. Wenn Ran in ihm nicht mehr sah...dann konnte er vielleicht auch nichts anderes sein. Doch es war nicht so, wie Jei vielleicht dachte, denn Ran hielt ihn nicht für einen irren Iren. Ganz im Gegenteil. Ran war wohl einer der Wenigen die glaubten, das der Ire eigentlich ein ganz normaler Kerl war. Doch da Jei sich immer nur auf die Gefühle anderer verließ, konnte er das ja nicht wissen und so war Ran verschwunden, um dem Weißhaarigen neue Kleidung raus zu suchen. Allerdings kam der rothaarige Weiß sehr schnell ins grübeln, da er Farfarellos Größe nicht kannte. So konnte er sich nur auf sein Gefühl verlassen und kramte etwas an schwarzer Kleidung aus seinem Schrank die er anschließend ins Bad brachte. Ran wusste natürlich nicht, das Jei nun wütend auf ihn war, doch nun war es nur noch Angst um den Iren, die Ran mit sich trug. „Ich leg sie dir auf die Kommode. Bitte sei vorsichtig, ja?“. Ohne eine Antwort abzuwarten war Ran auch schon wieder in seinem Zimmer verschwunden und hatte sich aufs Bett gelegt, um etwas nachdenken zu können. Denn das hatte er nun bitter nötig nach allem, was passiert war. Der Ire stand unter der Dusche und säuberte sich. Das Erste mal seit Jahren weinte er. Und es rannen nicht nur Tränen über seien Wangen. Nein... Er weinte. Das Gesicht in den Händen begraben kniete er schließlich unten in der Dusche und schluchzte immer wieder leise auf, zitterte am ganzen Leib. Die ganzen Emotionen, die er nun wieder spüren konnte, seine eigenen. Sie waren noch schlimmer als all die Kälte der letzten Jahre. Vor allem machten sie ihn so weich und sorgten dafür, dass er die Emotionen der anderen nicht mehr wirklich wahr nahm. Er spürte nichts von der Angst, die Ran um ihn hatte. Er spürte nur seine Wut auf sich und auf Ran, spürte seine Wut auf Ken und Omi weil sie ihn noch immer so fürchteten und seinen Hass auf sich weil sie Recht hatten damit. Er spürte den Schmerz von damals und die Angst eines kleinen Jungen, spürte alles was er die letzten Jahre nicht hatte spüren können. Doch er hatte auch nichts gehabt, was ihm ein wohliges Gefühl hätte vermitteln können. Zitternd kniete er da, unterdrückte das Schluchzten und weinte stumm. Das Salzwasser mischte sich mit dem Duschwasser und spülte die Spuren fort. Was um alles in der Welt sollte er jetzt tun? Er war nichts mehr. Schwarz würde ihn töten wollen und Weiß wollten ihn auch nicht wirklich hier haben....hielten ihn für verrückt. Langsam ließen die Tränen nach und die einzige Lösung die ihm dazu einfiel, war wohl auch die letzte Entscheidung, die er je treffen würde. Er erhob sich wieder und trat aus der Dusche. Dürftig trocknete er sich ab und zog sich schließlich die neuen Klamotten an, die Ran ihm hingelegt hatte. Eine schwarze Jeans die ziemlich perfekt saß und ein etwas zu enger Rollkragen Pulli, der ihm dennoch stand. Er trat aus dem Bad und mit blutiger hand kam er zurück in Rans Zimmer, setzte sich auf einen Stuhl und hielt nur seine wieder blutende Hand Ran entgegen, sagte aber nichts und seine Miene war...leer. Seien Augen nur verrieten, dasselbe wie immer. Leiden und Schmerz. Und vielleicht sogar mehr als zuvor. Bevor Ran das Bad verlassen hatte, konnte er ein kleines Schluchzen vernehmen. Er hatte Angst um den Iren gehabt, war dann aber auch wieder irgendwie glücklich, als er diesen Weinen gehört hatte. Zwar hätte er ihm lieber als Stützte gedient, doch der Rothaarige wollte auch nicht zu aufdringlich wirken. Also hatte er den Schwarz einfach alleine gelassen, auch wenn er an ihn gedacht hatte und hoffte, dass es ihm einigermaßen gut ging. Als Jei das Zimmer betrat, sah Ran das erste mal auf, denn er hatte die ganze Zeit über nur den Boden angestarrt und hatte nachgedacht. Doch er war zu keinem Schluss gekommen. Nun sah er auf die Hand, die er verbinden sollte. Das Verbandszeug hatte er sich mitgenommen, da Farfarello sofort danach gefragt hatte und so drückte er den Iren wortlos aufs Bett, als er anfing die Hand erneut zu verbinden. „Geht es dir jetzt besser? Hat es gut getan, noch einmal zu weinen?“. Nur sehr leise stellte er diese Fragen, denn er wusste nicht, ob Jei nun empfindlich reagieren würde oder nicht. Doch Ran empfand es als sehr wichtig, wenn sich jemand ausweinen konnte. „Weißt du… manchmal fühlt man wirklich extrem. Es kommt so viel auf einmal oder es sind Dinge, die du schon seit Jahren in der trägst, aber nicht raus lassen konntest. Manchmal ist weinen einfach nur das Beste was du tun kannst. Damit zeigst du, das du voller Gefühle bist.“ Ganz ruhig wurden diese Worte gesprochen und Ran war sichtlich erleichtert, das Jei ihm zugehört hatte. Nachdem die Hand verbunden war, sah Ran in die Augen seines Gegenübers und sah dort nach wie vor nur Leid und Schmerz. Er hatte einfach nur dagesessen und den Worten des Anderen gelauscht. Einerseits passte es alles, doch auf der anderen Seite... Als Ran fertig war mit seiner Hand ließ er sie in den eigenen Schoß sinken und sah sie an, sah dann in die violetten Augen des anderen. "Nein...mir geht es alles andere als gut...", sagte er ebenso leise. Doch seine Stimme war so leer, dass es einem Angst machen konnte. Er erhob sich. "Und ich werde....zurückgehen.... Bei Schwarz behandelt man mich auch wie einen Irren...dann kann ich es besser selbst glauben..." Er sah Ran dabei nicht mehr an. Er spürte, dass seine Beine schwach waren und er jeden Moment zusammenbrechen könnte, doch er hielt sich aufrecht. "Du hast recht, Ran.... Was kalt ist braucht ewig um warm zu werden.... aber diese Zeit habe ich nicht.... nicht unter Menschen die Angst vor mir haben...." Er ging wieder zum Fenster und legte die Hand auf die Scheibe. Doch nur kurz. Die Scheibe blieb kalt und bestätigte seine Worte. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Züge und er sah wieder zu dem Weiß-Leader. "Ich kann nicht hier bleiben...". Ran musste leise seufzen. Das konnte ja noch schwierig werden, denn bisher war es das geblieben. Dabei hatte er sich für einen Augenblick eingebildet, dass es doch noch gut enden könnte. Doch nun sah die Sache schon wieder komplett anders aus. Einmal tief durchatmend stand Ran auf und sah auf seinen Gegenüber. „Jei… ich weiß nicht, wo das Problem ist. Wir alle haben dich nur als Farfarello kennen gelernt und ich weiß nicht, warum die anderen dich nicht für einen Irren halten sollten. Schließlich bin ich der Einzige, der deine andere Seite kennen gelernt hat. Und ich halte dich ganz gewiss nicht für einen Irren. Ich bin…. Nur vorsichtig….“ Seine letzten Worte hatte er lediglich gemurmelt. Er wollte nicht, das Jei ihn irgendwie falsch verstand und schon gar nicht wollte er, das Jei nun einfach wieder gehen würde. Er hatte Angst um den Iren und würde ihn nicht so einfach gehen lassen wollen. Und dieser sah den anderen an und schluckte minimal. "Du warst vorhin der festen Überzeugung, dass ich mir was antun will! Und leugnen brauchst du es nicht! Du kennst mich doch gar nicht! Du hast keine Ahnung von Farfarello und auch von mir nicht!!" Seine Stimme war lauter geworden und er war einen drohenden Schritt auf Ran zugekommen. "Wie soll ich bei jemandem leben, dem ich nicht vertraue? Und wie soll ich jemandem vertrauen, der mir nicht traut?." Er wich wieder von dem Anderen zurück als er merkte, dass er ihn regelrecht anschrie. "Das habe ich lange genug getan...ich habe lange genug für jene gearbeitet, die mehr Angst vor mir hatten als ihr...." Er wandte sich zur Seite und lehnte sich gegen eine Wand, lehnte die Stirn dagegen und die Hände ebenfalls. Die Augen geschlossen, stand er da und atmete langsam aber sich wieder ruhiger. "Ich weiß...einfach nicht...was ich hier soll...", hauchte er dann kraftlos und müde. Ran konnte nicht anders, und war einige Schritte zurückgewichen. Bei den Worten musste er hart schlucken. Er hatte keine Angst vor Jei... vor Farfarello aber schon. Und so wie er da gerade angeschrieen wurde, wusste er nicht, wen er nun vor sich hatte und das machte ihm Angst. "Jei.... tut...mir leid..." Ran wandte den Blick nur einen Moment ab, doch im nächsten Moment schaute er dem Iren direkt in die Augen, als dieser sie öffnete. "Du bleibst hier. Ich möchte nicht, das dir irgendetwas geschieht. Ich leugne nicht, das ich wirklich daran gedacht habe, das du dir etwas antust, doch wenn man deine Narben sieht die du überall hast dann ist das natürlich. Ich bin auch nur ein Mensch genau wie du. Normale Schlussfolgerungen sind meist die einfachsten.", eindringlich sah er den Iren an und atmete noch einmal tief durch. "Bitte....bleib hier..." Nicht laut wurden diese Worte ausgesprochen, doch man konnte raushören, das der Rothaarige es wirklich ernst meinte. Er wollte nicht, das der Ire nun ging. Er wollte, das der Schwarz blieb, der ihn doch so gut verstehen konnte. Der Ire stand da, an der Wand und lehnte sich schließlich mit dem Rücken dagegen. Er versuchte seine eigenen Gefühlte hinunterzuschrauben und konzentrierte sich auf die des anderen. Er spürte, dass er Angst hatte und spüre auch die Ehrlichkeit seine Worte, dass Ran trotzdem wollte das er blieb. Lange stand er so da, blickte dem Japaner vor sich in die Augen und ließ sich dann an der wand hinab zu Boden gleiten. "Du hast mich...verändert, Ran.... Jei und Farfarello zusammengeführt....", sprach er dann leise und sah noch immer direkt in die Augen des Anderen. "Du bist...der letzte der Angst....haben brauch....". Wenigstens Ran wollte er die Angst nehmen, wenn es denn ging, denn er war es, auf den er sich verlassen musste wenn er hier blieb. Und auf jemanden, der Angst vor einen hatte, konnte sich der Ire nicht verlassen. Ran kniete sich zu dem Iren runter und nickte leicht. Auch er hatte den Augenkontakt bisweilen nicht unterbrochen. „Wirst….du so bleiben wie du jetzt bist?“, wenn das der Fall wäre, dann müsste Ran auch keine Angst mehr haben. Es ging ihm schließlich nicht nur um sich selber, sondern auch um seine anderen im Team. Die würden nämlich wohl noch eine ganze Weile Angst haben. „Beachte die Anderen einfach nicht, okay?“. Den Kopf leicht schief legend setzte er sich auf den Teppich der dort lag und sah immer noch auf den Weißhaarigen. Ran wusste wie schwierig es war, jemanden nicht zu beachten, der solche Angst vor einem hatte. Doch was sollte er auch schon machen? Er hatte nicht die Kraft dafür, den anderen die Angst zu nehmen, weil er selber noch mit sich am hadern war. Zwar hatte er nicht wirklich Angst, aber er wusste nicht wie er nun mit dem Iren umgehen sollte. Er hatte seine Schwester auf grausame Art und Weise getötet. Doch auch wenn ihm das nicht egal war, so wollte er dafür sorgen, das der Schwarz nicht noch einmal so etwas tat. Der Rothaarige wollte, das der Andere nicht mehr so viel Leiden musste. Es reichte, wenn er selber derjenige war der litt. ~tbc~ Kapitel 4: ----------- ~ Teil 05 ~ Der Ire sah den Anderen an. Würde es so bleiben? Er senkte den Blick nach einer Weile und schwieg noch eine ganze Zeit. "Ich weiß es nicht....", gab er dann ehrlich zu und blickte wieder auf. "Aber....ich will es..." Auch wenn das bedeutete, das er fühlte...das all sein Schmerz deutlich zu spüren war. So spürte er dennoch inzwischen auch Dankbarkeit. Dankbarkeit dafür, dass Ran so viel Geduld beweisen wollte, dass er versuchte für ihn da zu sein... "Aber ich weiß nicht ob ich…es kann....". Sein Blick wurde etwas trauriger und er sah den Andere weiter an. Er wollte, dass Ran ihm dabei half, doch das zu fragen traute er sich nicht. also schwieg er nun lieber. Weiterhin nachdenklich sah Ran auf den Iren, welcher plötzlich einfach nur noch verloren wirkte. Es wäre auch zu einfach gewesen, wenn es sofort immer so geblieben wär. "Du weißt es nicht? Aber... du wirst es versuchen, ja?". Es würde ihm ja schon reichen, sollte Farfarello diese Frage bejahen. Denn es wäre ja schon einmal ein Anfang und wenn Jei nun verneinen würde, dann würde sowieso alles Weitere keinen Sinn haben. Also saß der Leader nur da und sah stumm, aber doch etwas hoffnungsvoll, auf den Iren. "Ich weiß wie schwer es für dich wird. Vielleicht kenne ich nur einen Teil davon. Aber... wenn es dir hilft, dann bleibe ich bei dir, ja? Ich... helfe dir.". Der Ire nickte, brauchte dafür nicht mal lange zu überlegen. "Ja...das werde ich...wenn ich nicht...alleine bin...", er lächelte leicht und nickte ihm dankend zu. "Danke, Ran...danke...". Dann lehnte er den Kopf nach hinten an die Wand und schloss die Augen. Er würde es versuchen...und er würde es schaffen... Schon alleine, weil er auch mehr über den Rothaarigen wissen wollte, der hier vor ihm saß und ihn ansah, an ihn glaubte und ihm seine Hilfe anbot. Schon alleine das war ein Grund um es zu versuchen. Nachdem er eine Weile auf den Iren gesehen hatte, stand Ran auf. „Möchtest du noch sitzen bleiben? Ich gehe nach unten.“ Ran überlegte schon, was sie alles brauchen würden. Der nun ehemalige Schwarz brauchte neue Kleidung und vor allem bald ein eigenes Zimmer. Doch wo sollten sie das her nehmen? Yohjis Zimmer konnte er nun wirklich nicht vergeben. Das würde sicher Mord und Totschlag unter den Weiß Mitgliedern geben. Also blieb Ran nun stehen und überlegte ernsthaft über die Lage. Es störte ihn ja auch nicht weiter, wenn der Ire erst einmal bei ihm im Zimmer bleiben würde, denn Jei wusste sich ja zu benehmen. Der Ire erhob sich und nach einer Weile sagte er leise, "Ich...komme mit wenn es dich nicht stört...". Alleine wollte er jetzt wirklich nicht sein. Auch wenn er das so nicht sagen würde. Er sah sich noch mal im Zimmer um und blickte dann wieder zu Ran. "Also...nur wenn ich nicht störe...", er lächelte leicht, aber nur kurz und minimal. Noch immer sah er traurig, müde und verletzt aus....verletzt aus mehreren Jahren... Ran nickte lediglich und sah dann Jei an. "Natürlich kannst du mitkommen. Aber sei nachsichtig, weil die Anderen wohl Angst haben, wenn sie dir über den Weg laufen.". Ran hoffte ja so was von inständig, das sie Jei nicht angreifen würden wollen, denn dann hatte er ein Problem. Er konnte das nämlich nicht zulassen. Es war ja alleine schon ein Problem, das er den Iren überhaupt mit hierher genommen hatte. Das alles wurde dem Weiß Leader jetzt erst bewusst. Die würden ihn bei Kritiker doch förmlich auseinander nehmen. Nun, mit dieser Erkenntnis versorgt, sank seine Laune irgendwie etwas nach unten. Auch wenn Ran sich nicht ansehen ließ, dass ihn etwas bedrückte, so konnte Jei es doch deutlich spüren. Er sah ihn fragend an, folgte ihm durch den Flur und fragte dann leise. "Was ist los? Du machst dir Sorgen...", stellte er fest und suchte den Blick Rans. Dass ihm Omi oder Ken jetzt über den Weg liefen, das befürchtete er nicht, denn im Gegensatz zu Ran wusste er genau, dass sie Beide schliefen. Und das tief und fest und dicht aneinander geschmiegt. Ja... So musste man sich sicher fühlen... Auch wenn Jei keine Erfahrung damit hatte, wie es war in den Armen von jemandem zu schlafen, dem man bedingungslos vertraute, so war er clever genug zu wissen, dass es besser war, als alleine in der Kälte zu liegen und die Angst nur noch deutlicher zu spüren, wenn man die Augen schloss. "Mh... na ja...". So wirklich wusste Ran nicht, was er nun sagen sollte ohne das Farfarello sich nun auch wieder anfing sorgen zu machen. "Ich glaub... Kritiker... werden sauer sein... wenn.... sie mich nicht gerade kalt machen wollen...". Ran seufzte leise und mied den Blick des anderen. Auch wenn er selber etwas Angst davor hatte, so würde er Jei garantiert nicht noch einmal hergeben. Er war so froh, dass der Ire hier war und sich weitest gehend normal verhielt. Das war doch schon einmal ein Anfang und Ran wollte, das es noch weiter so ging. Er sah ihn eine Weile schweigend an und nickte dann leicht. "Wenn sie Fragen stellen...sag ihnen die Wahrheit....Ihr seid doch die Guten, oder? Dann wird das schon irgendwie klappen..", sagte er und lächelte minimal. Ein merkwürdiges Bild...und diese Worte...sie klangen so viel zu optimistisch für den Iren. Doch Jei spürte wie froh Ran über seine Anwesenheit war. Immer deutlicher wurde ihm, dass er hier nicht am falschen Fleck war und dass er - zumindest von Ran - durchaus Willkommen war. "Na ja... das Problem ist, das ihr für Kritiker zu den Bösen gehört...", Ran seufzte leise und blieb einfach stehen. "Außerdem...das andere Ich in dir hat meine Schwester getötet... was würden sie wohl denken, wenn ich mit dir dort aufkreuze? Ich würde alles gefährden.... aber... weißt du was?", Ran hob den Kopf leicht an und sah dem Iren genau in die Augen. "Es gibt Dinge... für die lohnt es sich zu kämpfen...". Nur leise hatte er die Worte ausgesprochen, denn er wusste selber nicht so wirklich, warum er gerade das sagte. Doch... irgendwie beruhigte er sich mit den Worten selbst, denn es entsprach der Wahrheit und Ran wollte diese Wahrheit nun nicht mehr leugnen. Er mochte den Iren.. auf eine Gewisse Art und Weise.. der Ire schien ihn zu verstehen und deswegen hatte der Weiß-Leader den Anderen so gerne in seiner Nähe. Und daran konnte nun wirklich nichts falsch sein, denn schließlich würde Jei niemandem etwas antun. Auch nicht den Anderen im Team. Der Ire lauschte dem Anderen und ein harter Schlag traf ihn in die Magengrube bei seinen Worten. Ran schien direkt zugeschlagen zu haben mit den Worten über seine Schwester. Doch dann wanderte diese imaginäre Hand höher und...schloss sich um sein Herz, ließ es schwerer schlagen. Und Ran verbrannte sich daran nicht die Finger... Der Ire stand da und spürte, wie die Worte des anderen Wirkung in ihm hatten. Die Hand löste sich langsam wieder von seinem Herz und es schlug umso schneller weiter. "Ich...", begann er und brach dann doch ab. Ihm fehlte für einige Sekunden die Worte. Sekunden in denen er in die Augen des Anderen blickte und sich fragte, was dies für ein merkwürdiges Gefühl war, das sich in ihm breit machte. "Danke...das du mir vertraust, Ran.... Ich weiß das ich es sonst nicht...schaffen könnte....wieder zu einem Mensch zu werden...". Nun musste der Rothaarige doch lächeln. "Jei... du bist immer ein Mensch und wirst auch immer einer bleiben. Nur.... ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll... Andere halten dich nicht für normal, was du ja nun wirklich nicht bist." Ran sprach sehr langsam, denn er wollte den Iren jetzt nicht mit irgendwelchen falschen Worten verletzten oder dergleichen. "Wurdest du.... denn schon einmal beschimpft?" So rum würde sich das doch schon eher gestalten lassen, dachte sich Ran und er hoffte, das der Weißhaarige ihn irgendwie verstehen würde. Jei spürte ganz deutlich die Sorge des Anderen ihn mit falschen Worte wieder zu verletzten. Doch er nahm sich fest vor, sich so leicht nicht mehr durch Worte aus der Bahn werfen zu lassen. Denn dann würde er es sicher nicht schaffen... sich zu Befreien und aus den Fesseln von Schwarz zu entkommen. Doch dann sah er ihn etwas verwirrt an. "Be..schimpft?", fragte er nach und schaute ihm direkt in die Augen, stand zusammen mit Ran mitten auf dem Flur. Doch es störte ihn nicht weiter. Er neigte den Kopf leicht zur Seite und runzelte schwach die Stirn. "Wie...meinst du das?". "Na ja..." Ran stieß sich von der Wand ab und näherte sich dem Iren. "nehmen wir mal an...das ich dich schlagen würde...du würdest es nicht spüren? Oder wie muss ich das verstehen? Eigentlich versteh ich es gar nicht. Was hat es damit auf sich, das du nie aufschreist wenn man dir weh tut und das du dich dann immer noch ganz normal bewegen kannst?". Nun war der Rothaarige durchaus etwas neugierig geworden und das sie mitten im Gang standen störte ihn auch nicht weiter. Schließlich wohnte er hier und durfte hier stehen wann und mit wem er wollte. "Ich wollte nur wissen ob das schon immer so war. Auch als du kleiner warst oder so... ob dich die anderen Kinder deswegen beschimpft haben oder Angst vor dir hatten.". Plötzlich war Ran sich nicht mehr so sicher, das er die Frage wirklich hätte stellen sollen. Es war schließlich was ganz persönliches und er wusste nicht, ob Jei es überhaupt hören wollte. "Musst nicht antworten, wenn du nicht willst," hängte er deswegen noch schnell dran. Jei beobachtete, wie der Andere Näher kam und sah ihm weiter in die Augen, schluckte leicht bei dessen Worten. Doch er wich nicht zurück, wandte nicht den Blick ab und wich dem anderen auch nicht aus. Seine Gedanken streiften zurück in die Vergangenheit. Seit er denken konnte hatten andere Leute Angst vor ihm. Er war nicht lange zur Schule gegangen und in den Kindergarten gar nicht. Nichts der gleichen.... Er sah noch immer in die Augen des Anderen und während die Geister seiner Vergangenheit in ihm aufkamen und seinen Blick glasiger werden ließen, ihn wirken ließen, als würde er in weit entfernte Galaxien schauen, sah er alles was damals geschehen war... Erst nach einigen Minuten, die er nur so dastand und den Anderen anzusehen schien ohne ihn wirklich zu sehen, löste er sich aus seiner Starre und ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. "Ja es...war immer so...", antwortete er und nickte leicht. So war es... immer schon war es so gewesen. "Was weißt du über mich, Ran?". Ein kleines Lächeln bildete sich aus Rans Lippen. Er hatte also recht gehabt mit seiner kleinen Vermutung und er war auch noch etwas glücklich, das Jei ihm das nun einfach so anvertraute. "Eigentlich weiß ich gar nichts über dich. Ich habe vermutet, das es so gewesen sein könnte." Ran wandte sich zum gehen und deutete Farf ihm zu folgen. "Weißt du... es ist irgendwie komisch. Wenn man nur ein wenig anderes ist als alle anderen, dann ist man sofort ein Außenseiter. Man wird gemieden oder gehänselt. Und dabei ist es egal, ob du anders aussiehst oder einfach andere Interessen hast oder so wie du einfach ganz anders bist." Damit war Ran erst einmal ruhig und führte den Iren in die Küche, denn er hatte nun wirklich etwas Hunger bekommen. Er folgte dem Anderen und neigte leicht den Kopf bei Seite. "Ich bin nicht...mehr anders als alle anderen, als du es bist...", sagte er dann und dieser Satz war eindringlich und hatte fast schon eine fesselnde Wirkung, hallte im Kopf des Rothaarigen wider. "Ich fühle nur anders…als jeder andere...". Er setzte sich in der Küche auf einen Stuhl und blickte Ran noch immer an. Ein wenig nachdenklich, aber sonst fast wie ein normaler Mensch. Schmerz und Leid konnte man nur noch sehen wenn man tief in die Augen blickte. Denn Jei wollte nicht, dass jemand sehen konnte wie es ihm ging. Er merkte, dass er kein Problem damit hatte, wenn Ran es wusste, doch bei den anderen Beiden war er sich nicht so sicher, denn ihnen vertraute er noch nicht. Ran musste nun leicht lächeln als er dem Iren genau in die Augen sah. Er war wohl der Einzige, der das durfte, denn man konnte wirklich genau sehen, wie es dem Anderen ging. „Ich sag ja… du bist genau wie ich oder andere Menschen auf dieser Welt. Aber deine Denk- und Handlungsweise ist eine andere. Und das ist es, was dich - und mich auch - zu einem Außenseiter macht. Verstehst du, was ich dir sagen will?“. Er wollte den Iren ja nicht verletzten, er wollte ihm nur klar machen, warum ausgerechnet ihm so etwas passiert war. Denn viele Verstanden es nicht, wenn so was passierte. Auch Ran hatte lange Zeit daran zu knabbern gehabt. Er sah den anderen an und seufzte leise. "JA....ich denke schon..:", sagte er und lächelte leicht. Er glaubte wirklich zu verstehen, was der Andere ihm sagen wollte, kannte er doch die Emotionen des anderen inzwischen fast schon besser als er selbst. Er war dem Anderen immer noch dankbar dafür, dass er ihn aufgenommen hatte, auch wenn er innerlich noch immer daran zweifelte, dass es alles so simpel laufen würde, wie sie es sich beide wünschten... Damit war das Gespräch in dieser Hinsicht erst einmal für den Rothaarigen beendet. Stattdessen wand er sich dem Kühlschrank zu und öffnete diesen. "Was willst du essen? Willst du überhaupt was essen? Ich kann uns was machen wenn du willst. Oder du machst dir selber was." Jei konnte seiner Meinung nach selber entscheiden was und ob er was wollte. Es war Ran im Grund egal, denn er selber aß ja auf jeden Fall nun etwas. Er sah den Anderen an und lauschte seinen Worten. "Nein ...heute will ich nichts mehr...", sagte er und lehnte sich zurück, beobachtete den Rothaarigen nachdenklich und versuchte nicht mal seine Gedanken zurückzuhalten. Wieso auch? Jetzt wo er seine eigenen Gefühl hatte, hatte er auch Zeit darüber nachzudenken was in ihm vorging... "Okay. Dann mach ich nur mir was." Am besten machte er sich einfach mal eine Suppe, denn sein Essen hatte heute schon wahrlich gelitten. Denn gegessen hatte er heute noch kaum was und so würde er sich seinen Magen nun einmal richtig füllen. "Du siehst aus, als würdest du nachdenken." Ran setzte sich neben Jei und musterte ihn. Dieser hatte den Kopf auf die Hand gestützt und beobachtete den Anderen die ganze Zeit. Erst als Ran ihn ansah lächelte er wieder leicht und zeigte wieder eine Regung, merkte erst jetzt, dass er Ran beobachtete. Doch es machte ihm nichts aus und solange auch der Japaner kein Problem damit hatte, würde er es auch nicht einfach unterlassen. "Was meinst du...wie lange werden mir Bombay und Siberian noch misstrauen?". Nun war es an Ran, ein wenig nachdenklich zu wirken. Er wusste es nicht. "Nun... leider kann ich dir darauf keine Antwort geben... vielleicht werden sie dir niemals vertrauen können und werden immer Angst haben...". Leise seufzend lehnte sich der Rothaarige gegen seinen Stuhl und sah auf den Topf, der da auf der Platte stand und seine Suppe am aufwärmen war. "Ist das so schlimm für dich", hakte er auch gleich einmal nach und war sich sicher, die Antwort sowieso schon zu kennen. Er seufzte lautlos und malte mit dem Zeigefinger das Muster des Holztisches nach. "Hm...ich weiß nicht... an sich wäre es mir egal...aber ich selber werde...nie vertrauen zu jemandem haben der vor mir Angst hat...". Er hatte nie Vertrauen zu Schuldig, Brad oder Nagi aufbauen können. Weil sie Angst vor ihm gehabt hatten, sie hatten ihn eingesperrt, ihn außer Gefecht und unter Drogen gesetzt damit er keinen Terz machte. Wie sollte er so noch Leuten vertrauen können, von denen er wusste wie sehr sie ihn fürchteten. "Das verlangt ja auch niemand von dir...", Ran stand auf und kümmerte sich weiter um seine Suppe. Nur ab und an sah er zurück zum Iren und musterte ihn. "Hast du...Vertrauen zu mir? Ich mein....ich hab auch etwas Angst... zwar nicht mehr so viel, aber doch manchmal ein bisschen. Ich kenne dich noch nicht gut genug und ich weiß nicht, wie ich dich so einschätzen soll.". Die Schranktür wurde geöffnet und der Rothaarige zauberte einen Teller hervor, welchen er sofort mit Suppe füllte. Das würde ihm sicher gut schmecken. Die Platte wurde abgestellt und der Topf etwas nach hinten geschoben. So kam er dann mit seinem Essen zum Tisch und setzte sich hin. Sein Blick ruhte immer noch auf Jei. Jei schwieg und dachte über die Worte des Anderen nach. Doch er wartete darauf, dass Ran wieder bei ihm saß. Dann nickte er leicht, "Ja... ich denke dir vertraue ich....zumindest mehr als...jedem anderen...", er schaute ihm in die Augen. "Denn auch wenn du....Angst hast...willst du mich hier haben....Und das ist sehr viel mehr als ich je von irgendwem bekommen habe..." Er lächelte leicht und schaute auf seien Finger, die noch immer das Muster nachfuhren. Dies hatten sie auch gekonnt, als er noch zu Ran aufgesehen hatte, und sie hatten ihre Bahn nicht einmal verfehlt. Und Ran konnte nur nicken. Er fing bereits an zu Essen und war eine ganze Weile still, denn er musste selber für sich erst einmal nachdenken. So groß war seine Angst gar nicht vor dem Anderen. Es war nur, das Jei ihm ein wenig zu unberechenbar schien, was ihn nur unsicher machte. Doch Angst war es nicht, das begriff er jetzt. Er hatte es einfach nur mit Vorsicht verwechselt. Doch jetzt war es egal. Die Worte waren ausgesprochen und er musste sich ja nicht gleich benehmen wie ein ängstliches Tier. "Ja... ich will gerne haben, das du hier bleibst. Einsperren werde ich dich ja auch nicht. Das wird niemand hier tun. Das ist Quälerei und sorgt nur dafür, das du im Endeffekt wirklich Irre wirst.". Er nickte nur, sagte nichts mehr. Damit hatte er deutlich genug Erfahrung gemacht. Seine Gedanken streiften wieder ab und eine Gänsehaut überkam ihn, die er fasziniert beobachtete. Er fühlte wieder diese Kälte in sich aufkommen und lächelte leicht. "Ich...ich denke ich leg mich doch schlafen...", sagte er dann leise ohne den Blick von seiner Gänsehaut auf dem linken Unterarm abzuwenden. Doch dann erhob er sich und sah Ran an. "Danke noch mal....", flüsterte er und verließ dann die Küche, verzog sich wieder auf Rans Zimmer. Er warf einen Blick auf das Bett und nahm sich dort die Überdecke weg, legte sich auf das kleine Sofa am anderen Ende des Zimmers und rollte sich leicht zusammen, schloss die Augen. Doch schlafen würde er noch nicht können. Viel zu aufgewühlt waren seine Gedanken und vor allem ...seine Gefühle... was er ja gar nicht kannte... Ran ließ den Iren gehen, doch nicht, ohne diesem einen verdammt besorgten Blick hinterher zu werfen. Hatte er es vielleicht doch übertrieben und der Weißhaarige flüchtete nun vor ihm? Mit diesem Gedanken konnte Aya irgendwie nicht weiter essen. Sein Appetit war ihm vergangen und er machte sich daran, alles wieder weg zu räumen. Am besten wäre es, er würde einfach mal nach dem Iren sehen. Doch was war, wenn der ihn nun nicht sehen wollte? Er seufzte leise und ging ins Wohnzimmer, nachdem alles weggeräumt war. Die anderen Beiden waren noch nicht zu sehen und so konnte der Leader in aller Ruhe nachdenken. Es würde eine Menge Ärger geben. Was würde passieren, wenn Kritiker ihn wieder erpressten? Das konnte er nicht verantworten. Er musste etwas dagegen tun, denn sonst würde er ihrer aller Leben gefährden. Und das wollte er nicht. Es dauerte noch eine Weile. Jei spürte wie Ran sich Sorgte und seufzte leise. Tatsächlich dachte er darüber nach zu ihm zu kommen. Und gut 15 Minuten später, als sich Rans Sorgen noch immer nicht gelindert hatten, erhob er sich wieder und verließ das Zimmer, stand recht bald schon lautlos in der Wohnzimmertür und sah Ran an. "Du denkst...zu viel nach, Ran...", sagte er leise in die Stille hinein und sah ihn an. Er hatte ihn nicht stören wollen, doch nach einer Weile hatte er sich gedacht, dass Ran sicher nichts dagegen haben würde. Und sollte er das Gegenteil spüren, würde er ihn wieder alleine lassen...wenn er es denn so wollte. Es störte ihn so mal überhaupt gar nicht, das der Ire nun wieder bei ihm war. Nur aufgeschreckt war er, weil er so plötzlich aus seinen Gedanken gerissen worden war. "Ich dachte...Also...woher weißt du, das ich mir so viele Gedanken mache?", Ran blinzelte den Iren an und man sah ihm an, das er wirklich verwundert war. Über Farfarellos Kräfte wusste er nun immer noch nicht irgendetwas, denn darauf hatte der Ire ihm bisher noch keine Antwort gegeben. Also musste Ran sich wohl oder übel weiter in Unwissen üben. Er sah den Anderen an und setzte sich dann zu ihm aufs Sofa. "Ich hab einfach...gemerkt das du dich sorgst....Und daraus geschlossen, dass du viel nachdenkst...und als ich dich dann hier auch noch so ruhig gesehen habe....", er lächelte kurz minimal, "Vielleicht solltest du dich auch ein wenig hinlegen....und das alles einfach kommen lassen...zur Not tauche ich unter wenn du Ärger am Hals hast...und war nie hier...". Er zog die Beine an und schlang die Arme um diese. Wieder einmal seufzte Ran und musste zusehen, wie sich der Andere auf der Couch quasi zusammenkauerte. "Genau das ist es ja... Ich will nicht, das du auf einmal verschwindest wenn es Ärger gibt und wieder auftauchst, wenn alles okay ist.". Nun setzte er sich auch wieder normal auf die Couch, denn er hatte sich ja eben komisch zurückgedreht und diese Sitzlage war ziemlich unbequem für ihn. "Ich nehm dich nicht mit, damit du immer in Angst leben musst... nur weil ich vielleicht Ärger am Hals hab...Dafür hab ich dich nicht her geholt.". Ran suchte den Blick von Jei und hoffte, das dieser ihn ansehen würde. Er sah den Anderen an und blickte ihm bei seinen Worten direkt in die Augen. "Ran... Wenn du willst das ich bleibe...dann bleibe ich...egal was passiert.... Ich würde alles machen was du von mir verlangst...oder worum du mich bittest...", sagte er und sah ihm dabei direkt in die Augen. "Nicht nur weil...ich der Meinung bin, dass ich es dir schulde...sondern auch weil ich inzwischen weiß...", er stockte kurz und sah ihm noch immer tief in die Augen. "...weil ich weiß, dass du mich genauso sehr brauchst....wie ich dich....". Er wusste das er wahrscheinlich Worte getroffen hatte, die missverstanden wurden, doch er hoffte, dass Ran ihn wenigstens ansatzweise verstand...auch wenn dies in seinen Augen schon ne Kunst war. Er lauschte aufmerksam den Worten des Iren und konnte nicht anders, als einfach einmal zu lächeln. "Alles was ich will ist, das du ein neues Leben anfängst und dich nicht mehr zu fürchten brauchst." Aya rückte etwas näher als er die nächsten Worte aussprach. "Wie meinst du das...wir brauchen einander? Ich meine... jeder Mensch braucht jemanden, den er hat... doch was genau meinst du damit?". So wirklich hatte er es nicht verstanden und er schämte sich ein wenig dafür. Hatte er doch vorher nur daran gedacht, wie sehr sie sich ähneln würden. Doch das war wohl doch etwas zu weit hinausgeschossen gewesen. Es gab wohl lediglich einige Gemeinsamkeiten. Doch das versetzte Rans aufkommender Heiterkeit keinen Dämpfer, denn er war froh gewesen, das der Ire ihm vertraute und bleiben würde, wenn Aya ihn nur darum bat. Und er hatte ihn ja bereits darum gebeten. Der Weißhaarige war ja noch da... ~tbc~ Kapitel 5: ----------- ~Teil 06~ Der Ire überlegte eine Weile und drehte sich dann zu ihm, saß nun im Schneidersitz seitwärts auf dem Sofa und konnte Ran so direkt ansehen. Er sah ihm in die Augen und sein Blick schien immer tiefer zu gehen, schien bis auf den Grund von Rans Seele zu gehen. "Du bist alleine.....und hast Angst zu vertrauen.....und zu verlieren....", sprach er leise. "Und...du würdest gerne reden....weißt aber nicht wie und mit wem.....du willst verstanden werden.....aber jeder scheint noch weiter entfernt als ein Anderer....ist es nicht so...Ran?" Seine Stimme war durchdringend und sanft. Sein Herz schlug sonst wo und er hoffte, dass er nichts falsches gesagt hatte, hoffte, dass er Ran nun nicht verschreckte. Ran sah den Iren einen kurzen Moment an, bevor er seinen Blick abwandte. "Ja... ich..." Mehr als stottern bekam er nun nicht mehr heraus. Vielleicht verstand der Ire ihn besser, als er selber Jei verstand. Doch es war alles richtig, was Jei ihm dort erzählt hatte. Der Weiß starrte vor sich her und merkte selber nicht, wie es einfache Worte vermochten ihn zum Nachdenken zu bringen. Und er dachte nach. So sehr sogar, das er nach kurzer Zeit bereits gar nichts mehr um sich herum wahr nahm und lediglich auf einen Punkt am Boden starrte. Eine Weile ließ er den Anderen machen. Dann streckte er die Hand aus drehte sanft das Gesicht des Anderen wieder zu sich, lächelte ihn leicht an. "Komm mit hoch....du solltest auch schlafen gehen....", sagte er und ließ die hand wieder sinken, erhob sich langsam und streckte ihm dann die Hand entgegen. Er wusste, dass es schwer für Ran sein würde zu wissen, das es so plötzlich jemanden gab, der mehr über ihn zu wissen schien, als er selbst. Doch Vielleicht würde er Ran helfen können...und so es besser hinbekommen Hilfe von ihm entgegen zu nehmen... So richtig hatte er sich noch nicht gefangen, als er nach der Hand griff, die ihm dort angeboten wurde. Es war alles so merkwürdig. Nun fing er an und machte sich nur noch mehr Gedanken über sie Beide. Er hatte die Situation einfach unterschätzt, auch wenn es nichts Schlimmes war. Er war ja schon glücklich, das Jei derjenige war, der ihn verstand und ihm sogar helfen wollte. Doch konnte er diese Hilfe wirklich annehmen? Wollte er, dass jemand ihn so gut kennen lernte, wie er sich selber nicht einmal kannte? Eigentlich… ja… er wollte es. Er brauchte jemanden zum reden. Er brauchte einfach die Nähe eines Menschen, den er mochte. Wenn er schon nicht bei seinen so genannten Freunden reden konnte, dann doch sicher bei dem Iren. Über das ganze Nachdenken hinweg hatte Aya auch gar nicht gemerkt, wie Müde und kaputt er selber gewesen war. Doch nun, da der Ire ihn mehrmals darauf angesprochen hatte, konnte er spüren wie seine Glieder immer schwerer wurden und er einfach nur noch ausgelaugt war. Und recht bald hatte Jei den Anderen ins ein Zimmer geführt. Erst als er mit ihm an seinem Bett angekommen war, ließ er ihn los. Die Tür war geschlossen und die Vorhänge zugezogen. Es würde besser für den Anderen sein sich eine Weile hinzulegen und zu schlafen. Denn auch wenn sein Denken noch immer auf Hochtouren lief, so würde Ran müde genug sein um schlafen zu können...das wusste er. "Schlaf...", sagte er leise und lächelte sanft. "Und hab keine Angst..." Er löste sich und trat einen Schritt zurück und wieder zum Sofa. Dort setzte er sich und blickte zu dem anderen. Dann zog er den schwarzen Rollkragenpulli aus und legte sich wieder hin. Die Hose behielte er einfach an, weil er nichts darunter trug. Ran fuhr sich mit seinen Fingern zittrig durch sein rotes Haar. Die letzten paar Minuten hatten ihn mehr als nur unruhig gestimmt. Dennoch konnte er seine Müdigkeit nicht mehr länger unterdrücken. So zog er sich sein Oberteil aus und ebenfalls die Hose und stieg nur noch mit Boxershorts bekleidet ins Bett. Trotzdem blieb er noch eine ganze Weile wach, da er ein wenig zitterte und sich nicht erklären konnte, warum er das auf einmal tat. Es war doch eigentlich gar nichts weiter passiert.... Letztendlich schloss Ran dennoch seine Augen und schlief kurz darauf ein. Diesmal konnte er etwas ruhiger schlafen als sonst. Nicht alles war voller Alpträume. Er war froh, das er nicht mehr von Blut träumte oder von Verletzungen oder wie er sich selber umbrachte. Doch nun waren seine Träume voller Gedanken. Jei lag länger wach als der Andere und beobachtete ihn noch eine ganze Weile. Doch irgendwann fielen auch ihm die Augen zu. Er lag ruhig da und entspannte sich das erste Mal im Schlaf vollkommen, schien sich wirklich sicher zu fühlen mit dem Anderen im selben Raum. In einem gemütlichen Zimmer, freien Armen. Und doch hatte er die Arme vor der Brust verschränkt und rührte sich kaum im Schlaf. Seine Träume waren gefüllt von Schwarz die hier auftauchten und ihn zurückholen wollten. Und doch war da Ran.... Ran der sich ihnen in den Weg stellte und für ihn kämpft. Ein leichtes Lächeln stahl sich im Schlaf auf seien Lippen. Dann sah er jedoch fremde Männer.... Männer die ihn töten wollten. Und wieder war es Ran, der sich für ihn mit Blut besudelte, seine Seele in Tod badete. Dann fiel ein Schuss und noch einer....und Ran sackte auf die Knie. Kerzengrade saß Jei da und starrte auf das ruhige Gesicht des schlafenden Weiß-Leaders. Schwer atmend saß er da und sah ihn an. Rans Schlaf war alles andere als ruhig. Er schwitzte und hatte sich im Schlaf bereits mehrmals hin und her gedreht. Er träumt verschiedene Dinge aus seiner Vergangenheit, dann ein weiteres Mal von seinem Job als Killer. Alles vermischte sich miteinander, bis plötzlich er derjenige war, der seine Eltern tötete. Alles war voller Blut und Ran verstand nicht, was nun los war. Er wollte hier weg. Doch er wurde verfolgt und von allen angeklagt er sei der Schuldige. Alle gaben sie ihm die Schuld. Kleine Tränen bildeten sich und liefen über seine Wangen herab. Eine Hand hatte sich bereits im Bettlaken verkrallt und man konnte deutlich seinen hastigen Atem wahrnehmen. Erst als er sah, dass er sich das ruhige Gesicht des anderen nur eingebildet hatte und es Ran alles andere als gut ging erhob er die Stimme. "Ran...", kam es von ihm und er stand auf, setzte sich schließlich neben den Rothaarigen, strich ihm sanft durchs Haar. "Ran....ruhig...", flüsterte er, versuchte ihn nicht zu wecken, sondern nur zu beruhigen, sodass er ruhig weiter schlafen konnte. Er blieb neben ihm sitzen und versuchte unsicher ihn zu beruhigen. Ein warmes Gefühl durchströmte ihn, als er auf einmal in Jei’s Armen lag. Die Leute verschwanden, die ihn anklagten, das Blut war weg... seine Eltern lebten. Er hatte wieder einen schönen Traum. Nun war er wieder glücklich, was sich dadurch zeigte, das er im Schlaf nun wieder lächelte. Der Tag war einfach nur anstrengend gewesen und daher rührte wohl dieser Alptraum. Zu viele Gedanken um viele Dinge konnte nicht immer nur gut sein. Er war unendlich dankbar dafür, dass er es nicht war, der die Visionen bekam. Denn dann wäre er so bald wie möglich gegangen. Er wollte nicht, dass Ran wegen ihm starb... Auf keinen Fall. Doch nun saß er da und beruhigte sich allmählich wieder. Das Ran die Arme um ihn legte sorgte dafür, dass er nicht gehen konnte. Und es war okay... Er blieb sitzen, streichelte Ran beruhigend weiter und schmiegte sich leicht an ihn, blieb so bei ihm sitzen und gab sich seinen Gedanken hin. Er fühlte sich nun im Schlaf richtig wohl. Er wollte nicht, dass derjenige einfach verschwand, der ihm seine Wärme gab und ihn durch Streicheleinheiten beruhigte. So schlang er seine Arme im Schlaf noch etwas fester um den anderen Körper und konnte so in aller Ruhe weiterschlafen. Der nächste Morgen würde auch nicht mehr lange auf sich warten lassen, denn sie waren ja die halbe Nacht auf gewesen und hatten nicht schlafen können. Jei beobachtete den Anderen die ganze Zeit und rührte sich nicht weiter, um ihn nicht zu wecken. Stattdessen streichelte er ihn einfach leicht weiter, blickte ihn sanft an und sorgte dafür, dass er sich entspannen konnte. Er dachte über seinen Traum nach, darüber was Ran ihm über Kritiker gesagt hatte und über die Anderen und dachte an Schwarz, die wahrscheinlich schon wussten wo er war. Er brachte Weiß in unglaublich große Gefahr. Und doch...blieb er. Doch lange währte sein Schlaf nicht mehr. Bereits wenige Stunden nach seinem Alptraum schlug Ran die Augen auf. Erst wusste er nicht, wer da bei ihm lag und wollte sich befreien, doch dann glitt sein Blick zu Jei und ließ in leicht lächeln. "Morgen...", das Wort war nur geflüstert und Ran setzte sich erst einmal aufrecht hin. "Ich... was war los?". Er beobachtete Ran beim Wachwerden und hörte mit dem Streicheln auf, saß nur da und ließ den Anderen aufwachen. Die Sonne war bereits aufgegangen und tauchte das Zimmer in angenehmes Licht. "Du hattest einen Alptraum...und ich bin aufgewacht...", erklärte er und sah ihn an.“Und dann hast du...gut geschlafen..." Er konnte für sich nicht leugnen, dass ihm das Gefühl gefiel, dass der Andere sich in seiner Gegenwart entspannte und keine Angst mehr hatte. Das nahm auch ihm die letzten Zweifel an seinem Hiersein. "Mh...", nun richtete der Rothaarige sich erst einmal auf und sah sich um. "Tut mir leid dass ich dich geweckt hab." Damit begann er, sich erst einmal anzuziehen. Sofort hallten die Worte in ihm wieder, die Jei ihm gestern vor dem Schlafen gehen gesagt hatte. Das er auch jemandem zum reden brauchte. "....Jei?". Sein Kopf wandte sich in Richtung des Iren um und musterte diesen. Er sah den anderen an und sein Blick wurde fragend. "Du hast mich nicht geweckt...ich bin vorher aufgewacht...". Doch noch immer sah er den anderen an und wollte wissen was der Grund dieses kleinen fragenden 'Jei' war. Er selbst dachte bereits daran, dass Ran vielleicht etwas aus Grund ihren Gesprächs gestern oder seines Traumes sagen wollte und wartete regelrecht gespannt ab. Ran ging einige Schritte näher und setze sich aufs Bett, sodass er Jei in die Augen sehen konnte. "Du lässt mich nicht allein, oder?." Nur leise konnte er die Frage stellen und sah auch während der Frage weg - es war ihm irgendwie peinlich. Er hatte sich noch nie seine Schwächen eingestanden und nun auf einmal fing er damit an. "Ich mag dich...", er wusste nicht so recht, wie er es ausdrücken sollte, doch er mochte den Iren so sehr... Er sah den Anderen an und neigte leicht den Kopf zur Seite. "Nein...ich lass dich nicht alleine...", sagte er leise und lauschte ihm dann weiter. Seine Augen verließen die des Anderen nicht und er sah ihn wieder sanft an. Dann musste er leicht lächeln, setzte sich näher zu ihm und strich ihm leicht über die Wange. "Weißt du...es ist....", er ließ die Hand langsam wieder sinken und schaute ihn weiter mit leicht schief gelegtem Kopf an. "...eins schönes Gefühl dies zu wissen....". Dann zog er Ran leicht zu sich und tat etwas, was er sich so einfach wie es eigentlich war, nicht vorgestellt hatte. Er umarmte Ran einfach, drückte ihn leicht an sich und hielt ihn fest an sich. "Ich mag dich...auch...". So gut hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Ran wusste gar nicht, wie lange seine letzte Umarmung her gewesen sein musste. Seit Jahren konnte er sich erneut geborgen fühlen, wusste das dort jemand ist, der ihn halten würde. Das alles machte Ran glücklich. Er umarmte den Iren und drückte sich selber noch etwas an ihn. Er wollte dieses Gefühl nur noch einen Moment weiter auskosten. Solang der Ire es zuließ und Ran ihn umarmen durfte. "Danke...", flüsterte Ran nur noch, bevor er verstummte und sich glücklich an den Iren drückte. Und dieser saß da und hielt Ran einfach nur fest. Dessen Danke entlockte ihm ein leichtes lächeln, dass keiner sehen konnte. "Ist doch kein Ding...es hilft mir doch...genauso viel endlich jemanden halten zu können...der keine Angst hat das ich ihn jeden Moment umbringe...oder so...", sagte er leise und streichelte ihm leicht über den Rücken. "Ich hab dich...verdammt gerne, Ran.... und du bist der Erste und Einzige von dem ich das sagen kann...". Erneut musste Ran lächeln und löste sich leicht aus Jeis Umarmung. "Ich bin der Erste....dem du es sagen kannst", hakte er leise nach. "Warum ist das so?", Ran konnte sich einfach nicht erklären, das die Leute Angst hatten vor Jei. Der war doch so lieb zu ihm und verstand ihn sogar. Warum konnte niemand Jei verstehen? Im inneren fragte sich der Weiß, ob er überhaupt in der Lage war, den Iren zu verstehen. Er wäre so froh, wenn er es denn könnte, denn dann könnte er Farf das zurückgeben, was er selber bekommen würde. Er schmunzelte minimal und sah ihn an, schüttelte leicht den Kopf. "Nein...nicht der erste dem ich es sagen kann...also schon.. aber..", er sortierte seine Worte, blickte dabei kurz aus dem Fenster, dann sah er ihn wieder an, "sondern auch der Erste von dem ich so was für mich sagen kann...der Erste bei dem ich überhaupt eigene Gefühle spüre....und nicht nur....die der Anderen...". Damit war dann wohl nun auch für Ran klar, dass Jei die Gefühle derer spüren konnte, die in seiner Umgebung waren. "Man nennt es wohl... empathische Fähigkeiten....Da war lange kein Platz für eigene Gefühle... Verstehst du? Ich habe seit ich denken kann nur die Gefühle Anderer gehabt...nie eigene...". "Aber nun nimmst du deine eigenen Gefühle wahr", fragte Ran noch einmal vorsichtshalber nach. "Was ist mit Schmerzen? Spürst du auch die Schmerzen der Anderen? Und was ist mit deinen eigenen? Hast du sie lange Zeit selber nicht wahrgenommen?". Dies würde jedenfalls erklären, warum der Ire allerlei Verletzungen hatte haben können und sich dennoch immer frei bewegen konnte. Und Ran fand es sehr interessant und traurig zu gleich. Doch das konnte er dem Iren ja nicht gerade sagen. Er nickte. Ja jetzt fühlte er seine eigenen Gefühle. Und dann nickte er wieder. "Ja...genau ... ich habe nichts gespürt...ich konnte immer nur spüren...das die Anderen spürten...", sagte er leise und senkte den Blick dann. Damit war das schon mal raus und Ran würde sehr viel mehr über ihn wissen, wenn er nur eine Weile nachdachte. Würde verstehen, dass sich dies auf Farfarello bezog, aber nicht auf Jei. Würde verstehen, warum ihn diese ganzen Emotionen der Anderen irgendwann in den Wahnsinn getrieben hatten und er Schmerz durch Andere spüren wollte. Ran wusste nicht wie er seine neuen Gefühle einordnen sollte. Vielleicht hätte er Jei nicht danach fragen sollen. Doch irgendwie war er froh, das der Ire ihm auch alles anvertraute, wenn Ran nur fragte... jedenfalls hatte dieser es bisher so gemacht und Ran war unendlich glücklich darüber. Endlich noch mal jemand, der ihm richtig vertraute. "Jei...", seine Hand legte er auf die Wange des Weißhaarigen und streichelte langsam und sanft darüber. "Ich... weiß nicht... was ich sagen soll... deswegen bin ich einfach mal.... still... okay?", Ran wollte nun keinesfalls etwas falsches sagen, wo der Ire ihm schon so viel anvertraute. Deswegen wäre Schweigen wohl die bessere Alternative, dachte sich Ran. Er lehnte das Gesicht in die Hand des Anderen und sah ihm tief in die Augen. Lange schwieg auch er. "Du brauchst keine Angst...mehr zu haben etwas Falsches zu sagen Ran...gar nicht...", sagte er dann lächelnd und neigte sich zu ihm, küsste ihn leicht auf die Stirn und sah ihn wieder an. "Ich finde es gut...wenn du mir das sagst was in deinem Kopf vorgeht...dann verwirren mich.. deine Gefühle vielleicht auch nicht so....". Er schmunzelte minimal über sich selbst und lehnte sich gegen den Anderen, bette die Stirn an seiner Schulter und schloss die Augen. "Ich vertraue dir, Ran... und das werde ich auch...immer tun, denke ich...". Immer mehr neue Gefühle durchströmten seinen Körper. Er war glücklich und... er empfand irgendwie Zuneigung dem Iren gegenüber. "Ich... will jetzt aber nichts sagen.. ich bin nur froh, das du bei mir bist.. und das du mir vertraust...", Ran hob seine Arme etwas an und schlang sie um den Körper des Anderen. Hielt ihn so fest und wollte ihn am liebsten nicht mehr gehen lassen. Er nickte nur leicht. "Okay...", sagte er leise und hatte die Hände an den Seiten des Anderen. "Du bist...unglaublich, Ran...", kam es dann leise von ihm. Das musste einfach gesagt werden. Er lehnte sich weiter an ihn und hielt ihn nah bei sich. Wieder musste er an den Traum denken, den er gehabt hatte. Er frage nicht nach dem Traum des Anderen...das würde er später machen können...dieser Moment war zu schön um sich über so was wie Alpträume unterhalten zu können... Er lächelte leicht, sagte jedoch nichts. Stattdessen schloss Ran die Augen und konzentrierte sich nur auf die Wärme, die der Andere verströmte. Vielleicht hatte sich nun doch ein Traum erfüllt? Das er nicht mehr alleine sein musste sondern ab sofort immer wen hatte, der ihn Verstand? Das wäre so wunderschön... "Jei... Ich... ", Ran verstummte und Sprach die letzten Worte nicht aus. Er wollte sie auch gar nicht mehr aussprechen aus Angst, zurückgewiesen zu werden. Doch sein Gefühl allein sprach bereits Bände. Und der Ire spürte es... er spürte genau, was in dem Anderen vor sich ging und er sah ihn einfach nur an und lächelte leicht. Kein Schmerz...kein Leid... war in seinem Blick zu sehen. Er legte nur leicht einen Finger auf die Lippen des Anderen und strich dann sanft darüber. "Ich...weiß...", sagte er leise und sah ihm tief in die Augen. Er wusste nicht wie lange sie so dasaßen und einander einfach ansahen, wie lange seine Finger auf den Lippen des Anderen ruhten. Doch irgendwann zog er sie sanft weg und langsam. Ganz langsam neigte er sich zu ihm und verschloss seine Lippen. Nur ganz leicht, wie ein Windhauch, schien es zuerst. Er sah noch immer in die Augen des Anderen. "Ich lass dich...nicht alleine...nie wieder...", hauchte er dann leise und löste sich so wieder. Überwältig war der Rothaarige gar nicht fähig, sich irgendwie zu bewegen. Zu schön war einfach das, was der Ire ihm dort bot. Und Ran war unglaublich glücklich. "Ja.. ich weiß...", flüsterte und lächelte seinen Gegenüber dabei an. "Ich... lass dich auch nicht mehr gehen...". Damit war ja dann wohl schon das meiste gesagt und Ran hoffte, das der Ire ihn nicht falsch verstand. Doch er war sich sicher, das dies nun nicht mehr passieren würde. Farf blickte den Anderen an und strich ihm leicht über die Wange. "Machen wir...Frühstück?"; fragte er dann leise und erhob sich, zog Ran an der Hand leicht mit sich. "Ich bekomm langsam Hunger...". Es schien dem Iren besser zu gehen. Viel besser. Dass er grade alles was er im Traum gesehen hatte nur noch unterstrich, daran dachte er gar nicht. All die Alpträume waren vorerst vergessen, verdrängt von den Gefühlen die in ihm aufkamen...und in Ran... "Ja. Das ist eine gute Idee", meinte Ran als er die Hand des Iren schnappte und aufstand. "Hast du was dagegen", fragte er jedoch aus Vorsicht noch einmal nach," Sonst lass ich wieder los...". Doch erst einmal tat er nichts weiter als den Iren ansehen. Als dieser jedoch nichts weiter sagte machten sie sich auf den Weg nach unten. Auch Ran hatte so langsam Hunger bekommen. Doch was er sah war erst einmal der Rest essen von Gestern Nacht. ".....ich sollte aufräumen.". Der Ire sah ihn an und lächelte nur leicht, drückte die Hand des Anderen und ließ sich dann von ihm ziehen. Nein... Er hatte sich nichts dagegen. Als sie unten angekommen waren ging Jei zu den Restessensabfällen und begann sie in den Müll zu schütten. "Das...schaff ich schon...mach du was zu essen...so was kann ich nicht...", lächelte er und begann dann die dreckigen Teller in den Geschirrspüler zu stellen. "Das ist echt lieb von dir." So machte sich Ran daran, das Frühstück herzurichten. Mal sehen was die Anderen so wollten und was der Kühlschrank so alles her gab. Doch zuerst begann er, den Tisch zu decken und das diesmal seit langer Zeit wieder für vier Personen. Er glaubte zwar, das es den Anderen nicht passen würde, aber man konnte sich ja nicht um jede treue Seele kümmern. "Ist es dir recht, wenn wir uns Brote machen?", sonst hätte er ja noch etwas anderes machen können wenn der Ire so gewollt hätte. Der Ire schaute den Anderen an und biss sich leicht auf die Unterlippe. Er sollte auch mit den Anderen essen? Die hatten doch noch immer solche Angst vor ihm. Doch er sagte nichts dagegen und suchte Messer raus. "Nein... Kein Problem..", sagte er nur, öffnete eine Schublade und sah sich sämtlichen Messern gegenüber, die ihn fröhlich anblitzen und funkelten. Er hielt die Luft an, starrte auf die scharfen Klingen. Langsam streckte er die Hand nach einem großen Fleischmesser aus und strich darüber, wich dann aber zurück und schlug hart die Schublade zu, sodass das Besteck darin klirrte. "Verdammt!", fluchte er und wandte der Schublade den Rücke zu, trat gegen die nächste Wand und lehnte sich dann mit dem Gesicht dagegen, schloss die Augen. Erschrocken wandte Ran sich um und sah auf den Iren, welcher dort an der Wand stand. "Was ist los", fragte er auch gleich nach und ließ alles stehen und liegen um zu Jei zu gehen. "Hast du dir weh getan oder so?". Ran hatte schon immer Angst um den Iren, konnte das aber auch nicht immer wieder so offensichtlich zeigen wie nun gerade eben. Und schließlich hatte der Rothaarige sich schon sehr erschrocken, als Jei auf einmal so laut rumgeflucht hatte. "Willst du nicht mit den anderen zusammen essen?". Der Ire sah den Anderen an und spürte, dass Ken und Omi durch seinen Schrei wach geworden waren und von neuen Angstanfällen geplagt wurden. Er sah zu Ran und drehte sich um, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und sah ihn an. "Tu mir einen Gefallen und rede vorher mit den Beiden...ich will nicht...wenn sie es nicht wollen...dann ess ich ...oben oder später...", sagte er leise und sah den Anderen an, schaute dann zu der Schublade, die er eben zugeknallt hatte und die dadurch wieder aufgesprungen war. Ran musste leise seufzen als er Jei's Blick verfolgte und bei besagter Schublade ankam. Er konnte sich denken, warum er aufgeschrieen hatte, nachdem die Schublade geöffnet war. "Hey... mach dir keinen Kopf, ja? Ich red mit ihnen wenn du möchtest, aber ich lass dich nicht alleine Essen. Notfalls geh ich mit dir zusammen hoch oder wir essen später zusammen hier unten, ja?". Er hatte dem Iren versprochen, das er ihn nicht alleine lassen würde, also würde Ran sich auch daran halten was er gesagt hatte. Auf das Problem mit den Messern würde er wohl später einmal zurückkommen müssen. ~tbc~ Kapitel 6: ----------- ~Teil 07~ Der Ire sah den Anderen an und nickte leicht, lächelte schwach und kam zu ihm. Nur ganz zögerlich lehnte er sich an ihn. Wieder rief er sich in Erinnerung, dass er Ran helfen wollte und auch seine Hilfe angenommen hatte. Und das sollte auch so bleiben. Also legte er die Arme um ihn und verbarg das Gesicht in der Halsbeuge des Anderen. Recht bald ging es ihm besser und er löste sich wieder. "Geh mit ihnen reden ...ja? Ich würde gerne...mit euch zusammen essen...sonst verlieren sie ihre Angst nie....", sagte er leise und ging dann zurück zu der Schublade. Fast schon nervös nahm er die Messer heraus. Vier normale zum Brot schmieren, eins um das Brot zu schneiden und eins für Wurst und Käse. Fast schon, als hätte er sich verbrannt, warf er sie mehr auf den Tisch als das er sie legte. Immer wieder erinnerte er sich daran, was er getan hatte. Was er alles mit Messern getan hatte und wen er getötet hatte....nur so aus Spaß...Sein erstes und sein letztes Opfer gingen ihm dabei nicht mehr aus dem Kopf. Noch war er nicht weg gegangen und hatte zugesehen, wie Jei mit den Messern umgegangen war. Anscheinend bereute der Ire das, was er getan hatte und wollte am liebsten nichts mehr mit irgendwelchen scharfen Gegenständen zu tun haben. Jedenfalls nicht, wenn es ein Messer war. "Jei..." Ran kam ein Stück näher und nahm die Hände des Iren in seine eigenen. "Ich weiß... dass du viel angerichtet hast... und das du vielleicht keine Messer oder dergleichen sehen willst... aber versuch dir doch einmal selber zu verzeihen. Das würde es dir leichter machen und mir auch. Und uns allen sowieso. Versuchst du es wenigstens?". Ran fragte von Grund auf immer, ob jemand überhaupt etwas versuchen wollte. Denn wenn jemand nichts versuchen wollte, dann würde auch alles keinen Sinn haben. So sah er dem Weißhaarigen in die Augen und wartete auf eine Antwort. Die Hände des Anderen hatte er nicht los gelassen. Er sah den Anderen an und musste schwach lächeln, zuckte dann aber wieder stark zusammen. "Lass ihn los, Berserker!!", fauchte Omi von der Tür aus, hatte vier Darts in jeder Hand und neben ihm stand Ken mit seinen Krallen. Die Beiden konnten nicht sehen, dass Ran es war, der die Hände des Iren hielt, dann Ran stand mit dem Rücken zur Tür. Jei starrte die Beiden an und verengte die Augen leicht beim Anblick ihrer Waffen, auch wenn sein Blick traurig war, was die beiden Weiß wohl nicht wahrnehmen würden. Jei erinnerte sich ans einen Traum und zog Ran hinter sich, sodass dieser keine Chance hatte in die Wurfbahn Omis zu geraten. Erschrocken sah Ran zu den beiden Anderen, die da am Türrahmen standen und Jei wütend ansahen. "Hey. Lasst das." Der Weiß-Leader hielt es für Unsinn, was Omi dort tun wollte und schob Jei etwas zur Seite, damit dieser nicht auf einmal die Kontrolle verlieren würde. "Es ist nichts passiert. ICH habe Jei festgehalten." Ran hoffte, das die Beiden zur Besinnung kommen würden und endlich ihre Waffen runter nahmen. Denn er würde nicht zulassen, das sie den Iren angreifen würden. "Aya! Komm da weg!", kam es von Ken und er blitzte die Beiden an. "Es reicht dass du ihn hergeholt hast! Du brauchst ihn jetzt nicht auch noch in Schutz nehmen! Das geht eindeutig zu weit!". Doch Jei wollte sich nicht einfach bei Seite schieben lassen. Mit einem fester Griff zog er Ran wieder weg und brachte sich vor ihn, stand nun mit dem Rücken zu den beiden feindseligen Weiß. "Ran...bitte...lass mich...okay?", sagte er leise und schob ihn weiter zurück in die Küche und ging dann auf die Beiden zu. Beide gingen in Angriffsstellung und blitzen ihn an. Er wusste genau was Angst in Menschen auswirken konnte und wich wieder leicht zurück. "Hört auf...mit dem Scheiß! Ich hab...keinem was getan...", sagte er und wurde etwas unsicherer. Er spürte, dass die Angst der beiden stieg und hatte den Tisch schließlich hinter sich. "Und ich habe auch nicht vor einem was zu tun...denn sonst hätte ich es schon längst!!" Unsicher sah Ran zwischen ihnen allen hin und her. Langsam war auch seine Geduld am Ende, denn er wollte nicht zulassen, das Jei auf einmal von seinen eigenen Teamkameraden bedroht wurde. "Hört endlich auf mit dem Scheiß!". Er ging einfach an Jei vorbei zu den anderen Beiden und blieb genau in der Mitte stehen. "Packt eure Waffen weg oder ich schmeiß euch eigenhändig aus dieser Wohnung und lass euch nicht mehr rein!". Oh ja... er war wirklich wütend und er würde sich nicht auf etwas anderes einlassen wollen. In Jei wallte Angst auf. Wenn sie Ran nun etwas antaten? "Du Verrätst Weiß, Aya!! Du weißt was das bedeutet!", sagte Ken und ballte die Hände zu Fäusten, fuhr so die Krallen aus. Der Ire verengte noch weiter die Augen und tastete sich über den Tisch. In den Augen des Chibis glitzerten Tränen und auch die Kens wurden feucht. Doch die Angst in ihnen blieb und endlich fand Jei was er suchte umschloss fest den Griff des Brotmessers als Ken auf Aya zutrat. Er spürte nur noch Angst. Die Angst von sich, das Ran etwas geschah, und die Angst Rans, dass die Beiden ihm etwas antaten. Die Angst der anderen Beiden, vor ihm und davor, was sie eigentlich nun mit Aya zu tun hatten...dass sie es Kritiker melden müssten und dass Rans Urteil der Tod sein würde. Doch das wollte Jei nicht zulassen. Er riss Ran am Kragen nach hinten und knurrte auf, das Brotmesser blitze auf, als er auf Ken zustürzte. "Rühr ihn nicht an!!!", brüllte er und sah aus den Augenwinkeln Omis Darts blitzen, der augenblicklich reagierte und warf. "Hört doch endlich auf!!" Bevor Ran selber wusste was er tat, hatte er Jei so zurückgezogen, das dieser auf den Boden fiel. Doch dadurch konnte er nicht verhindern, das ihn zwei von Omis Darts in Schulternähe trafen. "Merkt ihr denn nicht, das ihr ihn nur Provoziert? Er... hat euch doch gar nichts tun wollen!" Ran spürte etwas Blut aus den Wunden laufen und setzte sich lieber auf den nächstbesten Stuhl, als er die Darts mit einem Ruck raus zog. Auf den geschockten Zustand von Ken und Omi achtete er gar nicht. Es war ihm egal. Was zählte war Jei, welcher sich gerade wieder aufrappelte. Der Ire ging zu Boden, nahm es sich aber nicht, mit einer geschickten Drehung aus liegender Lage den beiden Weiß die Beine wegzutreten. Er sah Rans Verletzung und blitze die Beiden an. "Du...", knurrte er Omi an und seine Augen blitzen gefährlich auf. Das Messer noch immer in der Hand, schleuderte er es nun auf Omi zu, doch Ken zog ihn rechtzeitig aus dem Weg, bevor es Omis Brust durchbohren konnte. Augenblicklich stand Farf wieder auf den Beinen und vor Ran. Auch ohne Waffen wirkte er nun gefährlich, blitze die beiden Anderen an. "Haut ab!! Lasst die Finger von ihm!!" Seine Stimme war dunkel, laut und drohend. "JEI!", Ran war aufgestanden und zog den Iren bestimmend hinter sich. "Hör auf damit! Und ihr auch!". Anscheinend würde hier so schnell keine Harmonie ins Haus kommen. Die Beiden hatten einfach viel zu viel Angst und das konnte Ran den beiden schon förmlich ansehen. "Verschwindet oder ich kann nicht sagen, was er als nächstes tun wird. Haut endlich ab!" Nun wusste er selber nicht, wie das ganze hier noch weiter gehen würde. Er hatte Angst, das die anderen Zwei Jei verletzten und er hatte Angst, das Jei die anderen Beiden verletzte, weil er Ran beschützen wollte. Doch die Beiden wollten nicht. Jei stand da und wandte sich dann ab. Ohne noch jemanden anzusehen stürmte er aus der Küche, spürte wie die anderen Beiden zurückwichen. Er schluckte hart und zog Ran hinter sich her aus der Küche ohne es wirklich zu realisieren. "Ich glaub das nicht...nein... nein...", murmelte er immer wieder und zog Ran mit ins Bad. Ohne ihn wirklich anzusehen begann er sanft seinen Oberkörper freizulegen und setzte ihn leicht bestimmend auf den Badewannenrand. Etwas überrumpelt hatte Ran sich mitziehen lassen und saß nun auf dem Badewannenrand. "Jei. Ist gut jetzt." Ihm war egal, dass er leicht verletzt worden war. Was für ihn zählte war, dass er den aufgebrachten Iren wieder ruhig stellen konnte. Um das zu erreichen zog er den Anderen bestimmend zu sich auf den Schoß und schloss dann seine Arme um den Anderen. "Ist alles okay? Beruhige dich wieder... es ist nichts passiert...", Ran flüsterte lediglich, denn er wollte den Iren beruhigen und ihn schließlich nicht verschrecken. Was die anderen Beiden trieben war ihm egal. Und doch konnte er laute Schritte wahrnehmen die Richtung Bad kamen. Auch Jei spürte das und sah zur Tür. Er sah dann in Rans Augen und erhob sich langsam wieder, schloss die Tür ab, statt diese zu öffnen. Er kam wieder zu Ran und sah ihn traurig an. "Ich...es tut mir leid...", sagte er leise und stand wieder vor ihm, strich über den blutenden Oberarme und die Schulter des Anderen. Doch er wusste, dass Omi und Ken vor der Tür standen und schwieg nun. Es wurde an der Türklinke geruckelt und er schluckte hart, spannte sich an und stellte sich näher und schützend vor Ran. Er selbst war egal...aber nicht Ran....Immer wieder sah er ihn sterben und das konnte er einfach nicht riskieren... Ran schüttelte den Kopf und stand auf. So konnte das ganze nicht weiter gehen. Schnell zog er sich sein Hemd über, ohne auf seinen Blutenden Oberarm Rücksicht zu nehmen. "Bleib einfach mal ruhig, okay?". Ohne auf eine Antwort des Iren zu warten öffnete Ran die Tür und sah sich bereits Ken und Omi gegenüber. "Was ist los? Habt ihr nicht genug und wollt riskieren das hier ein Massaker geschieht?", Ran konnte nicht verantworten, das plötzlich noch jemand aus seinem Team tot vor seinen Augen lag. Die Erinnerung an den toten Yohji traf ihn nun geradezu wie ein Faustschlag, doch er ließ sich nichts anmerken. Er sah dem Anderen nach und schluckte hart. Doch er blieb an der Wanne stehen, sah in diese hinein, als er Ken und Omi sah. Er versuchte einfach nicht darauf zu achten, was diese taten und sagten. "Aya...Du weißt das wir...immer hinter dir standen aber das..", Omi blickte bei seinen Worten kurz zu Jei, "...das geht...einfach zu weit...". Der Ire konnte hören, dass Omi unsicher war und immer noch geschockt. Er spürte auch die Angst der Beiden...doch sie waren unbewaffnet... Ran sah Omi eindringlich in die Augen. "Habt ihr schon vergessen, dass ihr ohne ihn Tot wärt? Er hat euer scheiß Leben gerettet! Ihr könntet wenigstens ein bisschen Dankbarkeit zeigen! Er gehört nicht mehr zu Schwarz. Das da ist nicht Farfarello. Das da ist Jei! Habt ihr das verstanden?". Man konnte ihm deutlich ansehen und aus seiner Stimme heraus hören, wie sauer er war. Und niemand wusste wie weit Ran gehen würde, wenn er erst einmal richtig wütend geworden war. "Ab sofort werdet ihr ihm nicht mehr feindselig entgegen treten und eure Waffen bleiben da wo sie hingehören. Wenn ihr ihn nicht leiden könnt, dann geht ihm gefälligst aus dem Weg!". Damit war das Thema für ihn soweit beendet doch er würde noch auf eine Antwort der Beiden warten. "Und zum Schluss wüsste ich noch gerne ob das deine normalen Darts waren oder ob Gift dran war. Bei zweiterem hätte ich dann gerne das Gegenmittel." Omi zückte augenblicklich das Fläschchen und reichte es seinem Leader. Sanft zog Ken ihn dann weg. Seine Miene war kalt und ausdruckslos, während Omi schon wieder Tränen über die Wangen rannen, als sie sich entfernten und er noch sagte: "Ja...schon okay...". Jei merkte, dass die Beiden gingen, ließ sich auf dem Boden nieder und lehnte sich an die Badewanne. Er legte den Kopf nach hinten und schloss kurz die Augen. Endlich war das Thema fürs Erste beendet. Ran ließ die Tür zufallen und strich sich mit seinen Fingern durch die roten Haare. Dann wandte er sich um und sah auf den sitzenden Jei runter. "Hab ich... was falsches gesagt", fragte er leise an den Iren gewandt, denn der sah irgendwie nicht gut aus. Ran hoffte, das er nicht würde gehen wollen, denn dann würde er sicher auch nicht mehr hier bleiben wollen. Während er hoffte, das Jei ihm eine Antwort gab nahm er erst einmal das Gegenmittel ein. Wer wusste schon, was das nun schon wieder für ein Gift gewesen war? Nur gut das Omi immer das Gegenmittel parat hatte für den Fall, das auf einmal eigene Teammitglieder getroffen wurden. Er beobachtete den Anderen dabei schließlich und erhob sich langsam, trat auf ihn zu und legte dann die Hände an sein Gesicht. Ohne etwas zu sagen verschloss er die Lippen Rans und zog ihn ein wenig ans ich, schloss die Augen und schmiegte sich gegen ihn. Das war seine Antwort. In seinen Augen hatte Ran im Grunde nichts falsch gemacht. Er war es gewesen, der seinen Traum verwirklich hatte durch sein Verhalten, auch wenn ihm das noch nicht so ganz klar war. Im ersten Augenblick schien Ran ein wenig verwundert, doch schon im nächsten schloss er ebenfalls seine Augen und zog den Iren in einen zärtlichen Kuss. Ein Glücksgefühl durchströmte seinen Körper, als er den Iren auf diese Art und Weise spüren durfte. Er schlang seine Arme um seinen Gegenüber und war nun erst einmal nicht gewillt, diesen los lassen zu wollen. Zu gut fühlte es sich an. Der Ire seufzte leise und strich durch das Haar des Anderen und schmiegte sich an ihn. "Ran...", hauchte er dann leise und sah ihm in die Augen, löste den Kuss nach einer Weile langsam. Doch er blieb nah bei ihm. "Ran....ich...glaube ich...ich...liebe dich...", er sah ihn unsicher an und rührte sich nicht, biss sich dann leicht auf die Unterlippe. "Ist das....Unsinn...?". Der Ire kannte diese Gefühle nicht wirklich, doch er hatte von ihnen gehört und sie sich gewünscht...vielleicht hatte er sie nun endlich... Der Rothaarige konnte nicht anders als lieb lächeln, als er das Gesicht des Anderen in seine Hände nahm und sanft über seine Wangen streichelte. "Nein.. natürlich ist das kein Unsinn...", Ran war froh, das der Ire ihm das sagte, denn er selber hatte auch Gefühle für den Anderen entwickelt. "Ich bin froh... das du mich liebst... denn... ich habe auch eine gewisse Zuneigung für dich entwickelt und glaube... das ich dich ebenfalls liebe...", Ran schluckte leicht und sah den Iren dann schüchtern an. Er lächelte und strich ihm wieder durchs Haar. "D-Danke....", sagte er und küsste ihn sanft. Doch dann... Streng sah er ihn an. "Setz dich hin! Und lass dich endlich verarzten..:" Er lächelte wieder leicht und drückte ihn auf den Klodeckel und suchte das Verbandszeug raus. "Zieh das Hemd aus...". Er holte Desinfektionszeug raus und eine Mullbinde, sowie eine Wundauflage. Er tat wie ihm geheißen und setzte sich brav hin. Sein Hemd fand sofort den Weg in den Wäschekorb, denn am Ärmel hatte es sich leicht rot verfärbt durch seine Wunde. Zum Glück waren die Beiden nicht so schlimm, da sie keine Gelenke getroffen hatte. So wie Ran das sah, musste er wohl die nächsten zwei Tage seinen Arm etwas schonen und möglichst nicht mit dem Katana rumkämpfen. Dann wäre es schnell wieder in Ordnung. Doch darüber konnte er sich später Gedanken machen. Nun sah er erst einmal zu, wie der Ire ihm den Arm verarztete. Er stand vor dem Anderen und begann gekonnt und sanft mit einem Tupfer die Wunde zu desinfizieren. Dann legte er einen guten Verband an, der auch halten würde und streichelte leicht über die Brust des Anderen, dann über eine feine Narbe an seiner Seite. Er lächelte minimal, als er sich erinnerte, wie er Ran diese Wunde zugefügt hatte. "Du wirst...keine Narben behalten an der Schulter...", sagte er dann leise und schaute wieder in die Augen des Anderen. Das hatte er sich auch schon gedacht und irgendwie war er froh, das nicht noch eine Narbe zurückbleiben würde. Er hatte schließlich schon genug Narben aus etlichen Kämpfen mit dem Iren zurück behalten, auch wenn es nicht solche waren, die man nun auf den ersten Blick sah. Auch waren sie nicht sonderlich groß. Sie waren einfach nur da. "Dann lass uns jetzt endlich frühstücken gehen. Die Anderen werden ja jetzt uns Beiden aus dem Weg gehen." Ran war etwas traurig darüber, das die Anderen wohl nicht einmal versuchen wollten mit dem Iren klar zu kommen, doch das wäre ja dann auch schon wieder zuviel verlangt gewesen, dachte er sich. Jei sah den Anderen an und lächelte leicht, zog ihn dann sanft auf die Beine und nickte. "Geht das mit dem Verband so? Oder ist er zu eng?". Er strich leicht darüber und sah ihn dann fragend an. Das letzte was er wollte war, dass er nun etwas Falsches tat. Innerlich beschloss er auch schon, dass er versuchen würde seinen Traum zu vergessen und solch eine Situation nie wieder zu riskieren....nie wieder... "Ja. Er sitzt genau richtig. Nicht zu fest und nicht zu locker.", Ran lächelte dem Iren entgegen um diesen wenigstens ein wenig lockerer zu machen, denn scheinbar machte der sich so etwas wie Vorwürfe. Doch ohne ein weiteres Wort zu sagen ging Ran aus dem Bad Richtung Küche. Langsam hatte er wirklich Hunger bekommen und wollte jetzt endlich was festes Essen, bevor er hier noch vor lauter Hunger aus den Latschen kippte. Er sah dem Anderen nach und lächelte ihm ungesehen glücklich nach. Doch dann folgte er ihm und auch wenn er wusste, dass grade alles schief ging und nichts wirklich in Ordnung war... So war er entspannter und glücklicher...seit diesem Gespräch im Bad. 'Danke, Ran.... Du bist alles...', dachte er bewusst, fast als wenn er es sagte, nur dass keiner es hören konnte, außer ihm selbst. Anscheinend musste er wirklich etwas lockerer werden, wenn er die ganze Situation mit Farf und den beiden Anderen Retten wollte, denn so wie es aussah, schien es dem Iren nun etwas besser zu gehen als vor einigen Minuten noch. "Also was möchtest du? Setz dich nur hin. Ich werde den Tisch jetzt erst einmal weiter decken. Und rühr dich nicht vom Fleck.". Wieder lächelte Ran den Iren an und tat so, als wäre es das normalste der Welt und als sei überhaupt nichts geschehen. Und dieser gehorchte und setzte sich an den Tisch. Immer wieder glitt sein Blick zur Tür und er dachte, dass Ken und Omi jeden Moment wieder reinkommen würden. Doch irgendwann ließ er auch dies bleiben. Schließlich wusste er, dass die Beiden nun vermutlich zusammen auf einem Zimmer saßen und sich unterhielten. Er spürte die Angst der Beiden und inzwischen war sie noch stärker geworden. Die Angst, dass Ran es zu weit treiben würde und es für ihn den Tod bedeuten würde....den Tod durch die Hand von Weiß. Ran bekam von alledem nichts mit, denn er selber konnte keine Gefühle auf solch einer Art und Weise wahrnehmen. Er konnte sich nur auf sein eigenes Gefühl verlassen, welches ihm nur durch Zufall dasselbe sagte. Wie lange konnte er wohl noch hier bleiben, ohne der Mittelpunkt von Kritikers nächster Mission zu sein? Sie würden ihn aus dem Weg räumen wollen, weil er sich mit einem ehemals Schwarz abgab. Doch was würde es ihm bringen, wenn er nun damit auf hörte und Jei wegstieß? Er wollte doch, das der Ire bei ihm blieb, selbst wenn er dadurch auf der Todesliste stand. Es war immerhin sein eigenes Leben und das wollte er führen, wie er es für richtig hielt und nicht, wie es ihm ein paar Bürokraten vorschreiben würden. Nachdem er alles auf den Tisch geräumt hatte setzte er sich ebenfalls hin und sein Blick wanderte sofort zu Jei. "Lass es dir schmecken", meinte er aufmunternd in dessen Richtung und nahm sich bereits selber eine Scheibe Brot heraus um sie zu Belegen. Er sollte sein ruhiges Dasein hier solange wie möglich genießen, denn wer wusste schon, wie lange es noch anhalten würde? Der Ire beobachtete den Anderen und spürte deutlich wie bedrückt er neben seiner entspannten Glücklichkeit auch noch war. Er seufzte leise und nickte dann leicht. "Ja...du auch...", sagte er dann leise und nahm sich ein Brot. Seine Gedanken arbeiteten wie verrückt und dann sah er Ran an. "Ran vielleicht....solltest du gehen... Weg von hier...weit weg...Japan verlassen....", sagte er dann leise und schaute ihn an. "Mit mir...das wäre...sicherer als hier zubleiben....". Er wollte einfach nicht, dass sein Traum wahr wurde und Ran sein Leben für ihn ließ. Denn auch wenn er sich einzureden versuchte, dass das alles nicht passiert wäre, wenn er sich zusammengerissen hätte, war es doch so, dass er Angst hatte. Ran legte sein Messer ab und sah zum Iren rüber. Nun machte auch er ein betrübtes Gesicht und es war rein gar nichts mehr von seiner vorherigen Fröhlichkeit mehr zu sehen. Die sollte ja auch nur dazu dienen, das der Andere sich ein wenig entspannte. Doch offensichtlich konnte er seine innersten Gefühle und Sorgen nicht verstecken, sodass der Ire wohl wahrgenommen haben musste, wie betrübt er dennoch gewesen war. „Jei… ich weiß, das ich des Todes bin, wenn ich hier bleibe…“, fing er leise an und war sich noch nicht so ganz sicher, ob er wohl doch nicht lieber weg sollte. „Aber…. Ich werde meine Heimat nicht verlassen. Ich kann das nicht. Ich möchte hier bleiben. In Japan, dort wo ich hingehöre. Ich kann doch nicht einfach verschwinden, nur weil mir ein paar Bürokraten Vorschriften machen und mir erzählen, mit wem ich zu tun haben darf und mit wem nicht.“. Er seufzte leise und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. „Ich… sollte einfach mit den Beiden da oben reden… ganz in Ruhe… ohne dich. Sonst bekommen sie nur wieder mehr Angst und das muss nun wirklich nicht sein.“. Er sah den Anderen an und nach gut einer halben Scheibe Brot war sein Appetit weg. "Ran ich....", doch er brach ab und aß langsam das Brot noch auf. "...vergiss es...". Er konnte nicht glauben, dass Ran das Ernst meinte. Wie sollte er sein Versprechen halten können und bei ihm bleiben, wenn er wusste, dass Ran damit bewusst den Tod in Kauf nehmen würde? Ihm wurde kalt bei dem Gedanken. Und er wusste, dass er ohne Ran auf keinen Fall mehr hier bleiben wollte...Hier auf dieser Welt. Egal wie es vorher war, nun war Ran der Appetit vergangen und er aß nur eine halbe Scheibe Brot, um dennoch etwas im Magen zu haben. "Ich such eine Lösung. Ja? Aber...". Sein Blick galt Jei, welcher ihn irgendwie traurig anzusehen schien. "Jetzt mach doch nicht so ein Gesicht. Ich werde schon nicht sterben. Das Verspreche ich dir...". Er wollte auf keinen Fall sterben, er wollte Leben. Nun, da er jemanden gefunden hatte, den er gern hatte und... sogar liebte konnte er einfach nicht sterben. Er schaute den Anderen an und ein minimales Lächeln zierte seien Lippen. "So etwas kann man nicht versprechen....das weißt du...vor allem nicht in deinem Job...", kam es leise von ihm und er streckte die Hand aus, streichelte leicht die Hand des Anderen und sah auf ihre beider Finger, die ein leichtes Spiel miteinander anfingen. "Ich brauch dich Ran....sonst geh ich...vor die Hunde...das weiß ich....", flüsterte er um das Zittern seiner Stimme zurückzuhalten. ~tbc~ Kapitel 7: ----------- ~Teil 08~ Der Rothaarige seufzte leise, als er sich auf einen Stuhl setzte und seinen Gegenüber ansah. "Natürlich kann ich dir nicht versprechen, das ich nicht sterben werde... ich kann dir nur Versprechen, das ich nicht sterben will und auch alles dafür tun werde...", seine Stimme war immer leiser geworden, denn eigentlich fehlten ihm die Worte und er wusste nicht, ob er nicht den größten Mist erzählen würde. "Jei... Lass uns zusammen eine Lösung suchen, ja? Auch wenn es schwer fällt... wenn das da wirklich meine Freunde sind, so wie sie es mir all die Jahre erzählt haben, dann müssten sie wenigstens ein bisschen Verständnis für mich aufbringen... meinst du nicht auch?". Seine Stimme war unsicher geworden, denn mehr und mehr wurde er sich ihrer Situation bewusst und je mehr Aya nachdachte, desto mehr versank er im nichts. Er sah den Anderen an und nickte leicht. "Okay.... wir finden was...", sagte er leise, spürte wie pessimistisch doch auch Ran war. "Ran darf ich...dich was fragen?", kam es dann leise von ihm und er suchte den Blick des Anderen. Dies Frage lag ihm schon eine Weile auf der Zunge und da er keine Geheimnisse vor dem Anderen haben wollte, beschloss er einfach zu fragen. Etwas ehrlich verwundert lag der Blick des Rothaarigen auf seinem Gegenüber. "Natürlich.... du darfst mich fragen was du willst.." Schließlich machte er kein Geheimnis aus irgendwelchen Dingen... oder doch? Er wusste es nicht genau, sah aber auch keinen Grund darin, das der Ire ihn nichts fragen durfte. Er sah den Anderen an und neigte leicht den Kopf zur Seite. "Warum...Warum nennen dich die anderen 'Aya'? Dein Name...ist doch Ran...", sagte er leise und lächelte leicht. "Es...verwundert mich ein wenig..." er hatte nicht gefragt während die Anderen dabei gewesen waren, denn da hatte er deutlich andere Gedanken gehabt. Leicht lächelnd zog Ran den Iren auf seinen Schoß und hielt ihn so fest. "Na... weil...". Er wusste nicht so recht, wie er anfangen sollte, doch er wollte es dem Iren gerne anvertrauen. "Eigentlich ist es der Name meiner Schwester. Sie heißt Aya... Ich kam zu Weiß, nachdem Schwarz einen Auftrag ausgeführt hatte und meine Eltern tötete. Meine Schwester lag lediglich im Koma. Niemand hier wusste von ihr und Sie haben es auch erst später erfahren. Jedenfalls...". Nun musste Ran schmunzeln als er wirklich an seine erste Begegnung mit Weiß dachte. "Als ich hier ankam hab ich mich zu aller erst mit Ken geprügelt. Yohji muss mich wohl aufgesammelt haben und hat mich in sein Zimmer gebracht nachdem Ken und ich uns gegenseitig K.O. geschlagen hatten. Als ich wach wurde flüsterte Yohji mir den Namen meiner Schwester ins Ohr, da ich ihn vermutlich im Schlaf gerufen hatte. Na ja.. ich hab ihnen also nie meinen wirklichen Namen verraten und meinte, sie sollen mich alle 'Aya' nennen. Es gibt nicht viele, die meinen richtigen Namen kennen und ich bin froh, dass es so geblieben ist. Denn ich wollte nie wirklich viel von mir Preis geben.". Er lauschte dem Anderen und schmunzelte dann minimal. So war das also. Er schmiegte sich leicht gegen den Anderen und sah ihn an. "Danke...dass du es mir erzählt hast meine ich...", er strich ihm sanft durchs Haar und lächelte leicht. Was er nicht merkte war, dass Omi in der Tür stand. Er stand hinter ihm und so konnte er ihn nicht sehen. Und abgelenkt durch seine eigenen Gefühle, spürte er die des Chibis nicht wirklich, der einfach nur dastand und die Zwei beobachtete, dann aber leicht lächelte. Ran lächelte leicht als er sein Kinn auf die Schulter des Anderen legte. Auch er hatte den Kleinen nicht bemerkt, welcher da am Türrahmen stand. "Vielleicht... wird ja doch noch alles gut... Was meinst du so?" Er drückte den Iren fest an sich und konnte selber nicht leugnen, dass er unendlich glücklich war, das der Andere hier war. "Ich weiß...dass wir das hinbekommen..", sagte er sanft und streichelte ihn weiter leicht, küsste ihn dann sanft auf die Stirn. Omi beobachtete sie eine Weile und verzog sich dann wieder ungesehen. Der Ire sah in Rans Augen und lächelte leicht. "Geh mit ihnen reden...dann sehen wir weiter...okay?", sagte er leise lächelte wieder sanft, schien durch die Nähe des Anderen motivierter zu sein. "Ja.. du hast Recht. Vielleicht lassen Sie ja mit sich reden..." Leicht lächelnd entließ Aya sich selbst und schob den Iren auf den nächstbesten Stuhl. "Du wartest hier, hab ich recht?". Auf keinen Fall wollte er, dass der Ire sich nun einmischte oder einfach abhauen würde, doch er vertraute auf das Wort, das Jei ihm geben würde. Und auf dessen Nicken hin machte er sich auf nach oben. Mal sehen, wo er die Beiden finden würde... Zuerst sah er in Omis Zimmer nach, doch da dort niemand war, sah er in Kens Zimmer vorbei... auch dort war niemand... blieb nur noch Yohjis Zimmer. Ran wusste zwar nicht, was die Beiden dort sollten, sah aber dennoch nach und fand sie auch. "Wir... müssen reden..", brachte er nun leise hervor und sah unsicher zu den beiden anderen Weiß. Er sah den Anderen an und nickte leicht, blieb dann sitzen und malte wieder leicht auf dem Tisch rum, knabberte an einem Brot. Omi und Ken standen in Yohjis Zimmer und blickten aus dem Fenster. Omi hatte dem anderen grade erzählt was er gesehen hatte und schienen beide ziemlich nachdenklich. Als Ran rein kam wandten sie sich beide zu ihm um und Omi nickte leicht. Auch Ken nickte. Doch keiner von beiden sagte etwas. Ran kam ganz in das Zimmer und ließ die Tür hinter sich zufallen. Er setze sich auf einen Stuhl und sah zu, wie die anderen Beiden sich auf das Bett setzten. "Okay... Ich glaube wir müssen darüber reden war hier heute Morgen passiert ist, meint ihr nicht auch?". Sein Blick ging forschend durch die Runde und er seufzte leise. "Wo liegt für euch das Problem darin, wenn Jei hier bleibt? Er tut doch niemandem etwas. Ich hab euch schon mal gesagt, dass das da unten nicht Farfarello ist sondern Jei.". Ken sagte nichts und blickte nur zu Omi und dieser zurück. Dann trat der Kleinere auf seinen Leader zu und schaute unsicher zu Boden, blickte dann auf in die violetten Augen. "Aya ich...", begann er leise. "Was heute Morgen passiert ist tut uns leid...", Ken nickte leicht im Hintergrund. "Ich habe euch eben gesehen und...na ja...und mir ist klar geworden, dass es ein Fehler war nicht auf dein Urteil zu vertrauen...das heute morgen....es..es kommt nicht wieder vor...", sagte Omi leise und sah ihn unsicher an. "...wirklich...". Auch Ken trat nun neben Omi und ergriff das Wort. "Ja... Wir haben uns nur Sorgen gemacht...ich meine wir kennen ihn nur als den Berserker von den Missionen und das es in diesem Iren auch noch wen anders gibt...das hätten wir nie gedacht...". Fragend wanderte sein Blick auf den anderen Beiden auf und ab. "Was genau... habt ihr denn gesehen?". Irgendwie war er sich nicht so sicher, ob er die Antwort wissen wollte, doch er konnte sich sowieso schon denken, was Omi wohl gesehen haben musste. ".....". Omi blickte Ran und lächelte, trat auf ihn zu. "Genug um zu wissen, dass ich falsch reagiert habe und...das du Recht hattest mit dem was du gesagt hast...", sagte er und sah ihn unsicher an. "Tut mir wirklich leid...ich..ich würde es gerne versuchen...aber du musst auch an ..Kritiker denken....". Rans Blick wurde etwas ernst, als Omi Kritiker erwähnte. "Nein. Es reicht jetzt. Ich lass mir nicht weiterhin mein Leben versauen!". Jedes mal wenn er an Kritiker dachte, wurde er nur noch wütender. Wie konnte sich eine Gruppe von Auftraggebern anmaßen, über sein Leben zu bestimmen? Es machte ihn wild. "Vielleicht... bekomm ich das doch hin, wenn ihr mir helft...". Omi schluckte leicht und seufzte dann. Hatte er wohl das falsche Thema angeschnitten, kratzte sich leicht am Hinterkopf. Doch dann sah er Ran in die Augen, blickte zu Ken und dann nickten sie beide. "Ja...wir halten zu dir, Ran....", sagte Omi dann und Ken trat auch zu ihnen, nickte leicht und legte seine Hand auf die Schulter seines Leaders. "Ja...", sagte er und lächelte leicht. "Schön. Das hört man immer wieder gerne." Sichtlich erleichtert seufzte Ran leise und sah die Anderen an. "Kommt ihr vielleicht mit runter zu Jei? Diesmal vielleicht... ohne Angst zu haben?". Also wenn sie schon zu ihm und Jei standen, dann bitte auch richtig. Sie sollten keine Angst haben... Ran wollte das nicht, denn es würde das Klima im Team sehr behindern. Omi nickte leicht und sah fragend zu Ken. Auch dieser nickte. "Aber ich kann nicht lange...", sagte er dann vorsichtig, “... ich muss bald zum Training...", erklärte Ken. Omi lächelte leicht und schaute wieder Ran. "Aber ich bleibe...", versicherte er und lehnte sich dann leicht gegen den Rothaarigen, umarmte ihn kurz und schaute zu ihm auf. Jei saß noch immer unten, malte leicht auf dem Tisch mit dem Zeigefinger rum und mal wieder spürte er eine Veränderung. Oben bei den Dreien schien alles einigermaßen gut zu laufen. Von seitens Ken spürte er noch ein wenig Angst...doch Omi schien optimistisch genug zu sein und hatte schon viel bessere Laune... "Ist schon gut.", Ran nickte und zusammen gingen sie alle runter. Ken hatte zwar noch einen kleinen Tritt von Omi nötig, kam dann aber auch ganz freiwillig mit. Offenbar schien alles gut zu werden und Ran hoffte, das sich nun wieder alles einrenken würde. Er hatte nämlich die nächste Zeit nicht vor, einen Sarg von innen zu bestaunen. Dafür hatte er noch viel zu viel vor im Leben... mit Jei. Und dieser saß da und sah auf, als die anderen Beiden mit Ran eintraten. Er erhob sich gleich und wich leicht zurück, musterte sie leicht skeptisch. Er hatte gelernt vor jenen Angst zu haben, die sich vor ihm fürchteten. Und ganz war die Angst der anderen Beiden noch nicht verschwunden. Doch dann... Omi trat auf ihn zu und streckte ihm die Hand entgegen. "Tut mir leid...wegen vorhin.... Mein Name ist Omi... Ich hab eingesehen...dass das eben etwas übertrieben war alles...", brach es auch gleich aus dem Blonden hervor. Etwas ratlos schaute er zu Ran auf, ergriff dann aber die angebotene Hand und schüttelte sie minimal, bevor Omi sich an den Tisch setze. Zufrieden folgten die Augen des Rothaarigen den zwei Weiß. Omi hatte sich ja immerhin schon mal ganz zu Jei getraut. Mit Ken würde er da noch was machen müssen. Er grüßte zwar den Anderen, setzte sich dann aber dicht neben Omi und starrte Ran und Jei an. Na toll... würde doch nicht ganz so einfach werden, wie er sich das gedacht hatte. Doch es war ja schon einmal ein Anfang. "Komm her Jei." Er zog einen Stuhl raus und zeigte darauf. Sie konnten ja wenigstens mal ein wenig zusammen sitzen bleiben... Der Ire blickte zu Ran und auf den Stuhl, dann zu Ken. Doch er beschloss, dass er Ran da wohl vertrauen könnte und setzte sich einfach, blickte noch mal zu ihm auf. Schweigen herrschte. Eine Stille wie Jei sie nicht mochte. Omi blickte verlegen auf den Tisch, schien auch ausnahmsweise nicht zu wissen was er sagen sollte und schwieg daher lieber. Oh das konnte ja nur noch schwierig werden. Was um alles in der Welt hatte er sich denn da angetan? Ran seufzte leise und ließ seinen Blick über alle anderen gleiten. Die Stille hier war irgendwie unangenehm und er wollte nicht, das sie herrschte. Was könnten sie denn tun? "Also.... ich hab noch Hunger", meinte er dann und stand auf. "Wollt ihr auch was haben", fragte er in die Runde als er sich neue Sachen auf den Tisch nahm und Omi und Ken sowieso schon wortlos Besteck und kleinen Teller hinlegte. "Omi? Möchtest du ein Brötchen? Ken?". Jei beobachtete die Anderen, sagte aber weiterhin nichts. Er wusste nicht so recht was er von all dem hier halten sollte und beobachtete vor allem Ken, dessen Angst dadurch nur noch angetrieben wurde, wie es ihm vorkam. Doch der Ire wagte es nicht den Anderen aus den Augen zu lassen. "Ich nicht...ich...ich muss los!", kam es dann von Ken, er küsste Omi kurz und verließ dann die Küche, verfolgt von Jeis Blick. "Ja...ich gerne...", sagte Omi, nachdem er den Kuss glücklich erwiderte hatte und half Ran weiter beim Tischdecken. Missmutig hatte Ran dem Fußballspieler nachgesehen. Doch dann konnte er nur den Kopf schütteln und war froh, dass wenigstens Omi geblieben war und die Sache ziemlich locker sah. Ken würde sich schon daran gewöhnen und es war ja erst einmal einen Tag her, seit der Ire bei ihnen wohnte. Aya hoffte, das es noch etwas länger so gehen würde, denn er wollte Jei bei sich behalten. "Okay~ Alles auf dem Tisch. Lasst uns Frühstücken.". Dann glitt sein Blick zu Jei, welcher wohl immer noch nicht ganz sicher über die Situation zu sein schien. "Jei? Möchtest du auch noch was essen? Beachte Ken einfach nicht. Er wird sich schon noch an dich gewöhnen und dann ist alles wieder in Ordnung.". Vielleicht würde er Jei ja wenigstens ein bisschen Mut machen können. Jedenfalls hoffte er das... Der Ire zuckte zusammen als er angesprochen wurde und sah Ran in die Augen. "Es ist nicht leicht Ken zu ignorieren...er hat immer noch tierische Angst..:", murmelte er und sogleich meldete sich Omi zu Wort: "Keine Sorge...das bekomm ich auch noch hin...", lästelte er und Jei sah den Jungen, lächelte dann unsicher auch ein wenig. Omi schien kaum mehr Angst vor ihm zu haben und in seiner leichtgläubigen Art nun doch schnell Vertrauen zu ihm gefasst zu haben. Doch Jei sah wieder zu Ran und schüttelte den Kopf. "Ich will nichts mehr.. danke...". "Okay. Wenn was ist, dann sag es." Ran wurde den Gedanken immer noch nicht los, das Jei hier bei ihnen wirkte, als wäre er selber total ängstlich und als ob er sich hier wegwünschen würde. Hoffentlich würden sich seine Gedanken als totaler Unsinn rausstellen, dann müsste er sich wenigstens keine Gewissensbisse machen. Denn er wollte doch, das es dem Iren gut ging... Doch ohne ein weiteres Wort zu sagen nahm er sich wieder Brot und fing schweigend und nachdenklich an zu essen. Wie die Drei da so schweigend am Tisch saßen, entspannte sich Jei so allmählich wieder. Er beobachtete beide und lauschte nach einer Weile dann Omis Worten, der begann zu erzählen wie er mit Ken zusammen gekommen war und wie glücklich er doch jetzt war. Es war wirklich unglaublich wie viel der Jüngste doch reden konnte und wie gekonnte er die Laune des Empathen zu bessern schien mit seinem ungebändigten Optimismus und der Unbekümmertheit, die sich in ihm breit machte. Es war, als wenn das alles auf Jei übergriff und immer wieder lächelte er leicht, saß mit seinem Stuhl inzwischen nah bei Ran und streichelte leicht dessen Bein ohne es wirklich zu merken. Ran spürte deutlich, das Jei bei ihm saß und leicht über sein Bein streichelte. Er konnte gar nicht sagen, wie glücklich er darüber war und war sowieso mit seinen Gedanken schon ganz woanders. Wen interessierten schon Ken und Omi? Was für ihn zählte war zurzeit nur der Ire, wie er hier ganz dicht an ihm dran saß und ihm sanft über das Bein streichelte. Verdammt was konnte Liebe schnulzig sein wenn sie einmal richtig da war. Und wer hätte gedacht, das ausgerechnet ihr sonst so kalter Leader sich einmal verlieben würde? Und dann noch ausgerechnet in einen vom gegnerischen Team. Na ja... aber Jei gehörte ja nun eigentlich nicht mehr zu Schwarz und so musste dem ja auch nicht unbedingt etwas im Wege stehen. Doch Ran war sowieso alles egal. Er saß da, hatte längst aufgehört mit dem Essen und träumte vor sich hin. Recht bald brach Omi enttäuscht sein Reden ab. Er sah, dass Ran aufgehört hatte zu Essen und Jei, der ihm eben noch gelauscht hatte, hatte seine Aufmerksamkeit nun voll Ran zugewandt, beobachtete diesen leicht lächelnd. Der Ire ließ das wohlige Gefühl, dass in seinem geliebten Kätzchen aufkam, auf sich wirken und seine Hand glitt höher und über die Seite Rans, seine Brust hinauf zu seinem Kinn und streichelte ihm leicht über die Wange. Eine Weile beobachtete Omi das noch, dann schlich er sich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, aus der Küche und ließ die Zwei alleine. "Was geht in dir vor...?", fragte Jei leise und drehte das Gesicht Rans sanft zu sich, schaute ihm in die Augen und war richtig fasziniert von dem, was in dem Rothaarigen vorging. "Glück... einfach nur Glück..", flüsterte Ran und konnte Jei nunmehr träumerisch ansehen. "Es tut gut, von dir so berührt zu werden. Ich mag es.". Wenn der Rothaarige das sagte, dann musste es wohl stimmen und es war im Übrigen auch eine Meisterleistung. Denn normalerweise hatte er niemanden an sich heran gelassen und wenn, dann war es sicher nicht ganz angenehm gewesen für ihn. Er hatte jegliche Berührungen immer vermieden oder einfach nur abgewiesen. Doch bei Jei.... er wollte von dem Iren berührt werden und das wohltuende Gefühl weiter in sich aufnehmen. Der Ire lächelte leicht. "Ich mag es...wenn es dir gut geht....ich genieße es.. wenn du dich wohl fühlst...", sagte er leise und streichelte leicht durch sein Haar. "Ich fühle mich dann ebenfalls gut...verstehst du?". Er nickte leicht und wusste, dass Ran genau verstand was er meinte, auch wenn es für ihn selbst schon etwas verwirrend war, so wusste er einfach, dass Ran ihn verstand. Ran nickte ein wenig und konnte nicht anders, als den Iren einfach zu sich in seine Arme zu ziehen. Er wollte ihn nun ganz nah bei sich spüren. Wollte einfach die Ruhe genießen, die immer zwischen ihnen zu herrschen schien und wollte einfach glauben können, das Jei hier bei ihm bleiben würde. Wann hatte er das letzte Mal wohl so geliebt? Ran glaubte, das er noch nie in dieser Hinsicht geliebt hatte und genoss einfach die Zeit, die er bisher mit dem Iren hatte haben können. Nur jetzt wollte er bewusst nur noch viel mehr Zeit mit dem Anderen verbringen. Jei ließ sich ziehen und setzte sich dann einfach auf den Schoß des Anderen und verbarg das Gesicht in dessen Halsbeuge, schmiegte sich gegen ihn. Er genoss diese Nähe. Außer Ran hatte er noch nie freiwillig wen so nah an sich rangelassen und es auch noch genossen. Er küsste den Hals des Anderen kurz sanft bevor er das Gesicht wieder darin vergrub und wohlig seufzte. Ran seufzte ebenfalls wohlig auf, als er die Küsse des Anderen spürte. Seine Arme legte er noch etwas fester um den Körper an ihm und schloss die Augen. Einfach mal genießen war nun angesagt. Wieso hatte er sich nicht vorher verliebt, wenn es doch so ein schönes Gefühl war? Doch... er war froh, das er es vorher nicht getan hatte, denn jetzt war er hier mit Jei zusammen und war einfach nur mehr als glücklich. So konnte die Welt doch einfach nur schön sein.... Er blieb einfach in den Armen des Anderen liegen. Doch lange würde es nicht so schön bleiben. Nach wenigen Minuten spannte sich Jei an und krallte sich in das Hemd Rans. 'Hast du wirklich gedacht, dass du damit durchkommst, Jei??', hörte er die Stimme des Schwarz-Telepathen in seinem Kopf und konzentrierte sich stark um ihn dort wieder raus zu bekommen. 'Nein nein, Jei... Ich hab dich schon lange gefunden und wir kriegen unseren Farfarello zurück....'. Das waren die letzten Worte Schuldigs gewesen, bevor Jei es erfolgreich schaffte den Telepathen aus seinem Kopf zu verbannen. Das war doch echt nicht die Möglichkeit... Er löste sich leicht von Ran und sah diesem in die Augen, ängstlich und angespannt, krallte sich noch immer leicht in sein Hemd. Jetzt war er einmal glücklich, hatte sich für einige Minuten richtig entspannen können und sich wohler gefühlt denn je, und dann kam das... Sofort hatte Ran die Veränderung in Jei wahrgenommen und sah ihn nun besorgt an. "Jei? Was ist los?" Wieso war der Ire plötzlich so aufgewühlt und sah nun schon wieder so ängstlich aus? Ran drehte sich um und sah sich in der Küche um, doch niemand war zu sehen und der Rothaarige wusste nun nicht, was los war. "Jei", fragte er deswegen noch einmal leise nach und wartete auf eine Antwort des Anderen. Und dieser starrte ins nichts. Was wenn Schwarz herkommen würden? Was wenn sie Ran etwas antaten?? Sein Blick fokussierte sich wieder auf die violetten Augen, die ihn so besorgt musterten. "Sie wissen wo ich bin...", sagte er leise und tonlos, krallte sich noch etwas mehr in das Hemd des Anderen. "Sie werden herkommen, Ran... Schwarz werden herkommen....". "WAS!?" Erschrocken wollte Ran aufgesprungen sein, krallte sich aber lediglich nur an den Körper vor ihm fest und zitterte leicht. "Nein. Das darf doch nicht wahr sein. Woher weißt du das eigentlich?" War das denn die Möglichkeit? Warum ausgerechnet jetzt? Konnten sie ihn nicht einfach mal in Ruhe lassen? Er schob Jei von sich und sah ihn mindestens genauso ängstlich an. "Komm mit. Wir gehen zu Omi und erzählen ihm was lost ist." Was anderes wusste Ran nun nicht zu tun und nahm Jei einfach an der Hand. Er musterte ihn eindringlich. "Jei... solange du hier bei mir bleiben möchtest, werde ich dafür sorgen, das dir niemand ein Haar krümmt. Verstanden?". ~tbc~ Kapitel 8: ----------- ~Teil 09~ Als Antwort auf Rans Frage hatte er nur ein leises 'Mastermind' von sich gegeben, ließ sich dann von Ran aus der Küche ziehen und packte ihn dann fest an den Handgelenken. "Ran!", sagte er scharf und presste ihn gegen die Wand. Er sah ihn hart an und stand dicht vor ihm. "Es ist mir scheiß egal ob ich einen Kratzer abbekomme oder nicht.... Sie werden mich nicht töten... Dich dagegen ohne zu zögern..." Er sah ihm tief in die Augen und lehnte seien Stirn dann gegen die des Anderen. "Ran....Wenn ich dich verliere....dann bin ich nichts mehr...dann bin ich ein Teufel der wieder für das kämpfen muss was ihr bekämpft....verstehst du??? Schwör mir, dass du nichts tust was dich in Gefahr bringt...versprich es, Ran....". Er schlang seine Arme um den Iren und drückte diesen fest an sich. "Ich... will alles tun, um dich zu beschützen, damit du eben nicht mehr zu ihnen zurück musst und wieder wahllos Menschen tötest ohne deine Gefühle zu kennen.", Ran flüsterte nur und doch konnte der Weißhaarige ihn sicher gut verstehen. "Ich... werde für dich am Leben bleiben, okay? Denn wenn ich sterbe, dann kann ich dich nicht mehr Beschützen und das wäre ja nicht Sinn der Sache. Okay?", Ran schmunzelte ein wenig selbst, als er die Worte aussprach und sich fest an Jei drückte. Er wollte ihn nicht mehr verlieren.... Er sah den Anderen an, hielt sich dann an ihm fest und spürte die Angst. Diese Angst zurückzumüssen und wieder gefangen zu werden in seinem eigenen Körper. Er wollte nie wieder zurück zu Schwarz....zu SZ... Hart musste er wieder schlucken und verbarg das Gesicht in der Halsbeuge des Anderen. "Ich würde...weder dir noch mir...deinen Tod verzeihen ....also pass auf dich auf....", sagte er leise und strich ihm durchs Haar. "Und vergiss nie....was ich für dich...empfinde...egal was passiert.... Um dich zu retten würde ich alles tun...". "Jei. Dann versprich mir, dass du niemals zu ihnen zurückgehen wirst. Niemals mehr... egal was sie dir androhen was sie mir tun oder sonst was. Wenn du erst einmal da bist, dann werde ich dich da auch raus holen. Und du willst doch nicht, das ich mich unnötig in Gefahr begebe.", Ran lächelte leicht und vergrub seine rechte Hand im Haarschopf des Anderen. Er fing an den Anderen sanft zu kraulen. "Wenn sie mit mir drohen, dann beschütz mich lieber, anstatt das du aufgibst, ja?". Er sah ihn ängstlich an und schmiegte sich näher an ihn. Dann nickte er leicht und streichelte Ran sanft über den Rücken. "Ja... Ich werde dich beschützen... immer...", hauchte er leise und sah ihm in die Augen, lächelte leicht und streichelte sanft sein Gesicht. "Weil ich....keinen Augenblick mehr ohne dich verbringen will... Hörst du? Keinen einzigen Augenblick ohne dich...". Er beugte sich ein Stück vor und küsste den Iren zärtlich. Nein... auch er wollte nie mehr ohne den Anderen sein und würde alles dafür tun, das sie ihr Ziel erreichen würden. Auch sie hatten es verdient einmal glücklich zu sein und nicht immer Leid und Schmerz ertragen zu müssen. Seine Hände lagen fest auf dem Rücken des Anderen und hielten ihn so nah an sich gedrückt. Ran seufzte wohlig auf als er spürte, wie sein kleiner Kuss fast innig erwidert wurde. Erst sanft und nur leicht erwiderte er den Kuss des Anderen. Dann vertiefte er ihn und ließ ihn leidenschaftlicher und liebender werden. Er drückte Ran nah an sich, umspielte dessen Zunge endlich wieder und schloss die Augen genießend. Wieder wurde ihm deutlich bewusste wie viel Glücksgefühl durch seinen ganzen Körper strömte, wenn er Ran küsste, ihm so nah war und seine Hände spürte. Viel zu schnell ließ der Weiß-Leader diesen Kuss enden und sah Jei genau in die Augen. Er zog es vor, erst einmal nichts zu sagen, da er das, was er dachte, erst später laut aussprechen wollte. Er wollte dem Iren sagen, das er ihn liebte. Zwar musste der es auch schon gemerkt haben und auch Jei schien ihn zu lieben... doch es in Worten zu hören war immer etwas anderes. Doch Ran wollte sich das für Später aufbewahren, wenn sie Schwarz aus dem Weg geräumt hatten, bevor es nur zu mehr Schmerzen kam. Stattdessen streichelte er dem Anderen nur zärtlich über die Wange und sagte gar nichts. Etwas enttäuscht seufzte er auf, als Ran den Kuss löste, doch er ließ es geschehen, schmiegte sich in die streichelnde Hand des Anderen. Ja.... Auch Jei war sich nun sicher, dass er Ran liebte...nein...dass er in Ran verliebt war... Das traf es schon viel eher. Er lächelte leicht und schmiegte sich weiter an ihn. "Wollen wir...jetzt warten bis sie hier auftauchen? Oder etwas unternehmen??" . Jei wusste, dass es egal war wo hin sie gehen würden, Schuldig würde ihn überall finden. "Ist mir egal... was können wir denn schon groß tun? Wir sind Weiß und haben nicht so viele Möglichkeiten." Ran seufzte leise und wurde nachdenklich. Doch dabei hörte er nicht auf Jei immer weiter in den Haaren zu kraulen, damit der sich wenigstens etwas besser fühlte. "Aber... ich dachte, das ich Mastermind erschossen hätte.". Der Ire zuckte leicht mit den Schultern. "Sie haben ihn offenbar wieder hinbekommen...ich weiß auch nicht....", sagte er leise und schaute ihm in die Augen, strich ihm durchs Haar. "Jedenfalls war er in meinem Kopf....Ich habe seine Stimme gehört....". Verstehend nickte der Rothaarige und genoss die Hände des Anderen in seinen Haaren. Doch was trieben sie hier eigentlich? Es war... "Jei? Es ist nicht wirklich die Zeit jetzt hier Rumzustehen und zu schmusen", meinte er entschuldigend und lächelte den Iren sanft an. "Das holen wir später nach, meinst du nicht auch? Wir sollten erst einmal was für unsere Sicherheit tun." Dem Iren wurde schwer ums Herz. Doch augenblicklich löste er sich. "Tut mir leid...ich wollte nicht...also..:", kam es leise von ihm und er sah den Anderen nicht an. "Du solltest....Omi bescheid geben...", sagte er dann und machte sich auf den Weg zurück in die Küche. Er wusste schon, warum es so positiv gewesen war keine Gefühle zu haben. Man war nicht abgelenkt und so was wie ein Angriff wäre nie in Vergessenheit geraten. Ran musste leicht den Kopf schütteln als er Jei nachsah, welcher in die Küche zurück ging. Der war doch eigentlich gar nicht Schuld gewesen. Es war doch Aya, der ihn umarmt hatte und sogar geküsst. Doch darüber konnten sie später Diskutieren - wenn überhaupt. Jetzt machte er sich erst einmal auf den Weg zu Omis Zimmer. "Omi?", Ran klopfte an die Tür und wartete gespannt auf Antwort. Jei durchsuchte die Küche und auch wenn es ihm schwer viel und ihm arges Herzklopfen verpasste, so rüstete er sich nun auf. Er befestigte die schärfsten Messer die er finden konnte unsichtbar ans einem Körper und sorgte konzentriert dafür, dass Schuldig sich keinen Zugriff zu seinen Gedanken macht konnte. Omi blickte auf. Er telefonierte grade mit Ken, öffnete aber die Tür und lächelte Ran leicht an. Es dauerte nicht sonderlich lange, dann hatte er das Gespräch mit Ken beendet und mit einer leichten Röte im Gesicht ihm noch einmal gesagt, dass er ihn liebte, dann wandte er sich zu Ran. "Was...Was gibt’s?", fragte er verlegen. "Schwarz. Sie wissen bescheid das Jei hier ist und werden ihn holen wollen", brach Ran auch sofort mit der Haus in die Tür. Sie hatten bereits genug Zeit verschwendet und sie sollten so schnell wie möglich richtig Handeln, bevor es zu spät war. "Ruf Ken an, das er zurückkommen soll wenn er uns helfen will. Du wirst sicher dabei sein, oder? Bitte...." Ran wollte nicht, das sich Andere wegen ihm und Jei in Gefahr begaben, doch er musste unbedingt für ihrer aller Leben garantieren können. Omi riss die Augen auf und wählte sofort wieder die Nummer Kens. "Sicher!", sagte er und lief aufgebracht durchs Zimmer, sammelte wieder Darts zusammen, warf kleine Giftampullen aufs Bett und das Gegenmittel dazu, schnappte sich seine Armbrust und warf alles aufs Bett. "Ken! Komm nach hause! Schnell...es ist ein Notfall...", begann er und musste dann kurz sanft lächeln. "Ja...ich vermiss dich...aber das ist nicht alles....Schwarz sind im Anmarsch.. sie wollen Jei holen...". Er nickte leicht und sah zu Ran, lauschte Kens Worten und schmunzelte leicht. "Gut...beeil dich...!". Und das Gespräch war beendet. Das verursachte nun ein kleines Schmunzeln beim Rotschopf. Es galt also als Notfall wenn Omi seinen Ken vermisste? Na ob er das mal bei Jei versuchen sollte? Aber... dazu hatten sie erst einmal keine Zeit, denn sie hatten sich um wichtigeres zu kümmern. "Gut. Ich bin im Zimmer wenn ihr mich braucht." Damit verschwand er, um sich fertig zu machen. Ganz sicher würde er Schwarz dafür umbringen, wenn sie Jei etwas antun würden. Omi nickte nur, machte sich ebenfalls fertig und begann dann sogar schon den ganzen Kram für Ken zusammen zu legen. Dieser kam auch recht bald an und machte sich fertig. Jei hingegen stand noch immer in der Küche und bewaffnete sich mit allen Messern die er finden konnte. Dann machte er sich auf den Weg nach oben. Dass er bewaffnet war konnte man ihm nicht ansehen. "Ran?", fragte er als er die Treppe hochkam, da dieser offenbar nicht mehr nach unten kam. "Der ist in seinem Zimmer...", kam es aus Omis Zimmer. Die Tür war offen und so nickte Jei dankend hinein, klopfte dann bei Ran an. "Ja. Komm ruhig rein. Tür ist auf." Ran war gerade dabei, sein Katana noch einmal auf Hochglanz zu bringen bevor er es wieder einsetzen würde. Er saß auf dem Bett und sah erst auf, als Jei sein Zimmer betreten hatte. "Gibt es was besonderes? Omi und Ken wissen schon bescheid.". Er trat ein und schloss die Tür hinter sich. "Ehm nein...ich dachte nur ich komm hoch...weil du nicht zurück in die Küche gekommen bist", sagte er und lehnte sich gegen die Tür, beobachtete den Anderen. Das er Ran vermisst hatte und seine Nähe wollte, das sagte er nicht. Schließlich hatte dieser Recht gehabt als er gesagt hatte, dass es ein schlechter Moment zum Kuscheln war. Also würde Jei jetzt sicher nicht seine Nähe bekommen, die er gerne hätte. Der Rothaarige legte sein Katana zur Seite und stand auf. "Tut mir leid...", flüsterte und kam zu Jei, den er leicht gegen die Wand drückte. Er hauchte einen leichten Kuss auf die Stirn von Jei und sah ihm dann genau in die Augen. Auf keinen Fall wollte er den Iren vernachlässigen. Am liebsten würde er doch selber lieber mit dem Anderen kuscheln und er war sich sicher, das Jei das eigentlich spüren müsste. Doch er versuchte es so weit wie möglich zu Unterdrücken, schließlich hatten sie etwas Anderes zu tun. Der Ire ließ es zu und lehnte sich gegen die Wand. Er strich Ran leicht durchs Haar und schüttelte schwach den Kopf. "Ist doch okay... Ich...setz mich aufs Dach... Dann seh ich sie wenn sie kommen...", sagte er und küsste Ran auf die Wange. Er wusste, was in Ran vorging, ohne Frage, doch momentan waren es nicht Waffen die er brauchte, sondern eigentlich die Nähe des Anderen. Er schob Ran sanft wieder weg und lächelte ihn noch mal leicht an, bevor er das Zimmer auch schon wieder verließ. Eigentlich hatte er den Iren aufhalten wollen doch ehe er ein Wort raus gebracht hatte, war der auch schon nach draußen verschwunden. Also setzte er sich seufzend aufs Bett und dachte etwas nach. War er wirklich imstande den Anderen zu beschützen? Oder würde er einfach nur Unschuldige mit in einen Aussichtslosen Kampf ziehen? Der Rothaarige schluckte hart als er von diesen Gedanken nicht los kam. Doch so durfte er nicht denken. Er hoffte nur, das er das Katana ordentlich führen konnte wenn es drauf an kam, denn eigentlich hatte er seinem Arm ein paar Tage ruhe gönnen wollen. Doch daraus wurde anscheinend nichts. Recht bald fand sich Farfarello wirklich auf dem Dach des Hauses wieder. Doch sein Konzentration war nicht wirklich die Beste, sodass er sich immer wieder ermahnen musste nach Schwarz Ausschau zu halten. Ihn plagten in etwa die selben Gedanken wie Ran. Nur im Gegensatz zu dem rothaarigen Weiß-Leader wusste er, dass sie gegen Schwarz keine Chance hatten. Er wusste, dass Brad und Schuldig herkommen würde und dass sie ihn holen würden. Und wenn es sein musste, würde sie ihn auch halb Todprügeln, Ran etwas antun, ihn mit seinem Geliebten unter Druck setzen und die anderen beiden Weiß töten. Und dann? Was würde dann passieren? Er konnte doch nicht riskieren, dass Ran etwas passierte. Nein...Das wollte er einfach nicht. So kam es, dass er wieder unachtsam da oben saß und erst viel zu spät merkte, dass Brad und Schuldig in dem schwarzen Wagen vorfuhren und ausstiegen. "Fuck", murmelte er und mit einem Satz sprang er hinab und verpasste Schuldig dabei einen heftigen Tritt. Er konnte nur hoffen, dass Ran ihn nicht gesehen hatte, an dessen Zimmerfenster er vorbei gesprungen war. Dann würde er es vielleicht schaffen alleine gegen die Beiden anzukommen. Den sobald Ran hier war, würde Brad schnell merken, dass er ihn perfekt als Druckmittel verwenden konnte. "Verschwindet!", fauchte Jei und hielt bereits die Messer in der Hand, während Schuldig sich auf dem Boden krümmt, weil seine Schulter von dem harten Sturztritt Farfarellos, ausgerenkt schien. Vielleicht hatte Abyssinian nicht gesehen, das Jei an seinem Fenster vorbei gesprungen war, doch er hatte das Auto gehört, welches vorgefahren war und hatte bereits interessenhalber nach draußen gesehen. Doch im nächsten Moment hatte er sich sein Katana geschnappt, Omi bescheid gegeben und war so schnell wie möglich nach draußen gerannt. Es wunderte ihn, das Schuldig bereits am Boden lag und seine Schulter hielt. Doch das war ihm nun egal und er widmete seine größte Aufmerksamkeit nun Oracle. "Verschwindet von hier!", er wollte nicht, das ihm jemand Jei wegnahm. Und wie er bereits versprochen hatte, würde er wenigstens versuchen seinen Iren zu beschützen. Ja... es war seiner und niemand anders würde ihn jemals mehr bekommen! Jei spürte nur zu deutlich dieses Besitzergreifende in Ran und er konnte nicht leugnen, dass es ihm gefiel. Das zweite Mal kämpfte er nun mit Ran, Omi stand oben am Fenster und schoss den ersten Dart. Doch wie nicht anders zu erwarten wich das Oracle aus. "Ich werde nicht mitkommen!", knurrte der Ire und hob die Messer. Er würde Schuldig nicht töten können. Doch bei Brad hätte er sich keine Probleme damit. "Dann wirst du sterben, Farf...Das weißt du!", kam es auch schon kalt von diesem und er zog die Waffe. Doch statt sie auf Farf zu richten, schoss er nach oben und traf Omi zwischen Hals und Schulter. Augenblicklich stürmte Ken wieder zu ihm nach oben und Jei und Ran waren wieder alleine. Brad griff nach Schuldigs Arm, zerrte ihn auf die Beine und renkte ihm mit einem Knack den Arm wieder ein, ohne die anderen Beiden aus dem Auge zu lassen. Ein Aufschrei entfuhr Schuldig, doch schon hielt auch er seine Waffe in der Hand, richtete sie dann schweren Herzens auf Ran, blickte dabei aber Farf an. "Komm zurück Farf... Du weißt dass du aus dem Leben nicht mehr raus kommst!". Oh. Da hatten sie ja besagte Situation. Wie zwinge ich einen Teamkameraden am besten, das wir zurück kommen? Oh nein. Nicht mit ihm. "Hör auf mit dem Scheiß und Kämpfe gefälligst mit fairen Mitteln!", Ran kam näher und stellte sich genau neben Jei auf. Er gab ihn nicht her und sollte etwas Schlimmes passieren. Er würde ihn nie wieder hergeben! Und Jei hatte ihm versprochen, das er auch nicht einfach zu ihnen gehen würde und er vertraute dem Iren. Sogar mehr als allen anderen und das wollte schon was heißen. Und Jei stand da, blickte auf den Lauf der Pistole, der genau auf Rans Gesicht zielte und schaute diesem dann in die Augen. Ihm wurde schwer ums Herz, doch er wollte nicht das Ran etwas geschah. Also würde er sich lieber selbst in Gefahr bringen. Er schaute wieder zu Schuldig und dann ging alles sehr schnell. Zeitgleich schubste er Ran bei seite, griff nach Schus handgelenk und drehte es in Brads Richtung, wobei ihm ein knacken verkündete, dass die Hand gebrochen war, und trat Schu heftig in die Magengegend. "Du raubst mir nicht mein Glück!", hauchte er Schu entgegen und schlug ihm gart gegen die Schläfe. Wenn Jei ihn etwas sanfter beiseite gestoßen hätte, sodass er nicht gerade sein Gleichgewicht hätte halten müssen, hätte er seinerseits ebenfalls den Telepathen angreifen können und hätte jetzt nicht nur stiller Beobachter spielen können. Hoffentlich ging alles gut, denn seine Wut stieg immer weiter an und er würde sich jetzt erst einmal kräftig um den Schwarz-Leader kümmern. Doch der hatte das schon geahnt und schoss ebenfalls mit der Waffe auf die Schulter von Ran, die sowieso schon etwas verletzt gewesen war. Ran schluckte und hielt für einen Moment inne, als er sich dennoch auf Oracle stürzte. Sie würden Jei nicht bekommen. Nie und nimmer. Und wenn er sich nur ein wenig Mühe gab, dann würde er den Schmerz schon gar nicht richtig wahrnehmen und konnte einfach so weiterkämpfen. Er würde Kämpfen... für Jei... für sich.. Doch Jei ließ es nicht zu. Er reagiert blitzartig, versperrte Ran wieder den Weg und Schu ging lädiert zu boden. Die Waffe wurde bei Seite gekickt und der Ire setzte sich mit Brad auseinander. Er wollte nicht dass Ran so verletzt alleine gegen ihn kämpfte. Wieder zog er ein Messer und begann damit Brad zu attackieren, auch wenn dieser seinen Angriffen geschickt auswich. Es dauerte nicht lange und auch Jei bekam einen Schuss ab. Doch dieser Schuss war mehr. Er durchbohrte seinen Bauch und Jei erstarrte. Deutlich spürte er den heißen Schmerz und die Luft bleib ihm weg. Triumphierend sah Brad zu ihm hinab. "Hast du echt gedacht, dass ich dich ich töten darf... Jei?", kam es kalt von ihm. Und die Augen des Iren loderten auf. "Das ist....dein Tod!", keuchte er und das Küchenmesser bohrte sich hart in Brads Brust, kurz bevor Jei zu Boden sackte. "Jei!" Sofort war Rans Katana zur Seite geflogen und er stürzte sich auf den Iren. "Hey. Sag doch was." Zum Glück hatte Jei die Augen offen und war offensichtlich noch bei Bewusstsein. Irgendetwas musste doch schließlich von Farf hängen geblieben sein und sei es nur, das er dadurch weniger Schmerzen wahrnahm. Ran war seine eigene Verletzung egal. Sie war nicht so schlimm und er würde schon nicht daran sterben. Auch die zwei Schwarz vor ihrer Haustür waren ihm egal als er Jei hoch hob und einfach ins Haus trug, hoch zu den anderen Zwei, die sich ja bereits auch gegenseitig am Versorgen waren wie er die Sache einschätzte. Und die beiden Schwarz zogen erstmal ab. Ein Krankenhaus war jetzt das mindeste was sie beide brauchten. Jei lag in den Armen des Anderen und atmete stoßweise, blickte zu Ran auf. "Tut...mir leid...Ran...", presste er angespannt hervor. "Ich ...konnte nicht....anders....ich..." Er krallte sich an Ran und ließ sich einfach weiter von ihm tragen. Wo sie waren und wo Ran mit ihm hinwollte wusste er nicht. Und es war ihm egal. "Mir...ist kalt....". Ran konnte nur schwach nicken und verfrachtete Jei auf ein Bett in seinem Zimmer. Dann wickelte er eine Decke um den Iren und griff sofort zum Telefon. "Tut mir leid Jei, aber da muss ein Arzt her.", der wurde auch sofort gerufen und ein zweiter Patient gleich mit angegeben. Ran hoffte, das Jei noch fit genug war und strich diesem leicht über die strubbeligen Haare. Er hatte nur noch Angst und hätte nun in Tränen ausbrechen können. Doch dafür war keine Zeit, weil Omi und Jei endlich versorgt werden mussten. Und Ran war wieder dabei, sich allein die Schuld zu geben. Wieso lief immer alles schief? Der Ire lag da, seiner Kräfte beraubt und um sein Bewusstsein ringend. "Ran..:", hauchte er und es war ihm als wenn er im Schnee liegen würde. Seine Haut wurde überzogen von einem Schweißfilm und er zitterte. "Es ist...schön....es zu spüren...." Er griff nach der Hand des anderen und sein schwacher griff war beängstigend. "Ich ....liebe dich....Ran....", hauchte er fast schon tonlos, schloss die Augen dann einige Sekunden später aber. Ihm war unglaublich schlecht und es schmerzte in seinem Inneren alles heftigst. In der ferne hörte er die Sirenen der Krankenwagen. Ängstlich blieb Ran bei dem Iren sitzen und streichelte ihm so lange durch das Haar, bis die Krankenwagen ankamen und die von Ken hereingelassenen Leute ihn vom Bett wegzogen, damit sie sich um den Iren kümmern konnten. Ran konnte nicht sagen, wann er das letzte Mal so viel Angst gespürt hatte und zitterte sogar ein wenig. Das auch Omi versorgt wurde wusste er zwar, aber bekam es nicht mit, da all seine Konzentration auf Jei lag, der nun mitgenommen wurde. Auch er sollte mitkommen, damit man sich die Wunde an der Schulter einmal genauer ansehen konnte. Und so fuhren gleich alle vier in Richtung Krankenhaus davon, da auch Ken bei Omi bleiben wollte, welcher aber zum Glück nicht lebensgefährlich verletzt worden war. ~tbc~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)