Mitternachtssonne von Noleen (Edwards Sicht aus Band 1) ================================================================================ Kapitel 1: Flucht ----------------- Mitternachtssonne Vorwort Muh, dies ist also meine neue FF, da meine andere bald abgeschlossen ist ^^. ( Okay, hab zwar noch 2 andere, aber es stört ja niemanden XD. ) Diese FF erzählt also den ganzen Band 1 noch einmal durch, allerdings aus Edwards Sicht oo. Eigentlich war es ja klar, dass diese FF irgendwann kommen MUSSTE XD. ( Wie oft hab ich das nun eigentlich schon geschrieben? *schwitz* ) Es ist einfach Übel, dass es noch so lange bis Midnight Sun dauert >_<... ( vermutlich Ende 2008/ Anfang 2009 ) Deswegen schreibe ich dies nun ^^‘. Wichtig!: Diese FF fängt sofort damit an, dass Edward Carlisle im Krankenhaus aufsucht, um ihn davon zu berichten, was vorgefallen war und ihm in seinen Plan einzuweihen, dass er nach Alaska fahren würde. Ich hab also quasi das erste Kapitel von Midnight Sun von SM als ‚Vorgeschichte‘ ( Prolog ) genutzt. ( Ich fand es einfach unsinnig, das Kapitel noch einmal zu schreiben, da die grundlegenden Aspekte gleich wären x_x. Vielleicht schreibe ich es irgendwann mal nach, so als Prolog XD. ) Für alle, die das Kapitel noch nicht gelesen haben, man kann es sich kostenlos auf der Carlsen Seite zu Bis(s) herunterladen (http://www.bella-und-edward.de ). *Blub* Vorläufige Entschuldigen für meine Fehler :D Ich hab nämlich keine Beta XD. ( So, nun wisst ihr alle Bescheid xD ) ---------------------------------------------- Edwards Sicht Kapitel 1. Flucht Ich fühlte mich unbehaglich, während ich die Straße wie von Panik ergriffen entlang fuhr. Eine heiße Welle des Schames durchzog meinen Körper, während ich an die Reaktionen der anderen dachte. Ich hatte die Wahl - noch. Würde ich nach Forks zurückkehren und Bella Swan einen verdammten Tod bescheren, um mir damit meine letzte zusammengeraffte Hoffnung zunichte machen? Oder wählte ich den Weg der Flucht, damit keine Unschuldigen sterben mussten? Damit ich nicht wieder das Monster wurde, das ich niemals sein wollte? Egal welchen Weg ich gehen würde, ich wusste nun, dass ich schwächer war, als angenommen; dass all die jahrzehntelange Übung völlig umsonst gewesen war. Nein, ich wollte mir nicht eingestehen, dass alles Umsonst gewesen war. Ich hatte widerstanden! Ich konnte widerstehen, das hatte ich erkannt. Jedoch war es nur eine Frage der Zeit, bis ich dem drängenden Gefühl in mir nachgab, und zu dem wahren Monster wurde, vor dem ich mich fürchtete – tief in mir wusste ich das. Ich konnte Carlisle nicht enttäuschen; zu viel Hoffnung und Zuneigung hatte er schon für mich hingegeben , ich konnte sein Vertrauen, das er mir fast neunzig Jahre lang schenkte, nicht zerstören. Das hatte er einfach nicht verdient. Der Tacho sank langsam von hundertvierzig auf hundertzehn. Ich wollte nicht fliehen, doch ich tat es. Mir viel keine bessere Lösung ein, als diesen Ort zu verlassen. Forks war meine Heimat, das spürte ich genau, doch wenn ich nicht fortging, würde es bald nur noch de Hölle sein. Ich würde alles verraten; meine Bemühen, Carlisle und den Rest meiner Familie. Ich konnte das einfach nicht tun. Deswegen wählte ich den einzigen richtigen Weg in meinen Augen. Ich fuhr mit meinem Volvo zurück nach Forks, Richtung Krankenhaus. Carlisle würde mich verstehen, da war ich mir sicher. Ihm würde mein Plan sicherlich nicht gefallen, aber mir blieb schlussendlich keine andere Wahl. Das Krankenhaus war nicht sonderlich groß, typisch für eine Kleinstadt wie Forks. Doch Carlisle arbeitete dort gerne und solange er sich dort wohl fühlte, war es meiner Familie und mir immer egal gewesen, wo er seine Arbeit verrichtete. Ich parkte meinen Volvo auf dem Parkplatz und ging hinüber zum Eingang des Krankenhauses. Die Lüftung wehte mir einige süße Gerüche zu mir, doch ich ignorierte sie. Es war nichts im Vergleich zu dem Gefühl, das Bellas Geruch in mir auslöste. Jedoch reagierte mein Körper, meine Muskeln spannten sich an und ich spürte deutlich das Gift in meinem Mund. Doch ich ließ mir wie immer nichts anmerken. Ich ging hinüber zur Information, muss zu erfragen, wo sich mein Vater gerade befand. Die Krankenschwester, die dort saß und einige Akten durchsah, hob ihren Kopf in meine Richtung betrachtete mich erschreckt, mit einer Spur der Erkenntnis in ihren Augen. -... Himmel! Man würde denken sie sind Vater und Sohn, so gut wie die beiden aussehen! Vielleicht...- „Guten Tag“, grüßte ich sie höflich mit meiner sanften, weichen Stimme und unterbrach damit ihre Gedanken. Ihre Wangen färbten sich ein wenig rötlich und ich konnte das Blut unter ihrer Haut riechen. Mein Hals wurde trockener, doch ich zwang mich dazu, auch dieses Gefühl zu ignorieren. Wenn ich erst einmal aus Forks war, würde ich jagen müssen. „Was kann ich für dich tun, Edward?“, fragte sie mit sanfter Stimme und legte behutsam ihre Akten beiseite. „Wissen Sie vielleicht, ob mein Vater zu sprechen ist?“, fragte ich und meine schwarzen Augen leuchteten. „Nun“, stotterte sie „Doktor Cullen müsste eigentlich in seinem Büro sein.“ „Ich danke Ihnen“, sagte ich und drehte mich um, um Carlisle in seinem Büro aufzusuchen. Sein Büro lag in einem Zimmer, im hintersten Gang des Krankenhauses. Ich bog um eine Ecke und klopfte am dritten Zimmer auf der linken Seite. „Herein“, hörte ich Carlisles sachliche Stimme und ich öffnete leise die Tür. „Carlisle, wir müssen reden“, sagte ich leise, während ich die Tür schloss und mich hinsetzte. Er saß mir gegenüber und schob die Hände ineinander und seine Augen spiegelten Besorgnis. „Ist etwas passiert, Edward?“, fragte er mich besorgt. Was für eine Schande. Ich wollte nicht zugegeben, dass heute mein Widerstand auf den kleinsten, minimalsten Teil in mir zusammengeschrumpft war und dass ich dafür fast Unschuldige getötet hätte. Jedoch würde Carlisle zuhören, er würde mich verstehen und mir Rat geben, genauso wie er es schon vor langer Zeit getan hatte. „Ja, es ist etwas passiert“, murmelte ich und senkte meinen Blick auf die Tischkante. „Und das wäre?“, drängte mich Carlisle sanft während er sich ein Stück zu mir hinüber beugte. „Carlisle, ich weiß nicht, wie ich es formulieren soll“, gestand ich und hob gequält den Blick. „Versuch es.“ Ich atmete tief ein und schlagartig erinnerte ich mich wieder an den Geruch von Bella Swan, abgeschwächt, aber gegenwärtig. Ich musste mich zusammenreißen, um mir diese Tatsache nicht anmerken zu lassen. „Wie du weißt, sollte heute eine neue Schülerin an unsere Schule kommen, Isabella Swan“, sprach ich hastig und Carlisle sah verwirrt aus. „Jedenfalls...“ Ich presste meine Zähne einen Moment aufeinander, aber lockerte sogleich wieder meine Anspannung. „ Sie hat das köstlichste Blut, das ich jemals in meinem Leben gerochen hatte.“ Nun hatte ich meine Schwäche gestanden und ich war froh, dass mein Körper nicht meine Scham abzeichnen konnte. Carisle sah mich immer noch ratlos an. „Was willst du damit sagen, Edward?“, fragte er mit besorgter Stimme. Mein Gesicht verzog sich gequält. „Ich hätte sie beinahe getötet“, sagte ich schließlich gequält und senkte meinen Blick. „Ich war durstig genug und als sie dann auch noch in Biologie neben mir saß, konnte ich mich kaum beherrschen. Ich hatte wahrhaftige Mordgedanken!“ Ich verstummte und dachte noch einmal gequält an diese qualvolle Biologiestunde. „Vielleicht solltest du einfach jagen gehen, Edward. Deine Augen sind auch schon ganz schwarz, vielleicht wird alles besser, wenn du erst einmal jagen warst“, schlug er vor und betrachtete mich immer noch mit seinen dunklen goldenen Augen. „Wohl kaum“, antworte ich niedergeschlagen. „Ich war kurz davor... so kurz davor zwanzig Menschen zur gleichen Zeit zu töten... Verstehst du, Carlisle? Ich will nicht zum Monster werden!“ Ich war total aufgebracht und wütend auf mich selbst und meine Gedanken spielten verrückt. „Du hast aber widerstanden, Edward. Du wirst nicht zu dem Monster unserer wahren Natur werden, dafür bist du zu gutmütig“, versicherte er mir. Am liebsten hätte ich ihm gesagt, dass er falsch lag. Ich war niemals so gut, wie sie alle von mir dachten. Ich hatte es nicht verdient, dass sie mich wie jemanden behandelten, der keine Schuld in seinem Nicht-Leben hatte. Ich war sehr wohl schuldig. „Carlisle, ich bekomme wieder Angst vor mir selbst. Ich...“ Meine Stimme versagte, während ich nach den richtigen Worten suchte. „Ich schaffe es einfach derzeit nicht mehr. Ich will unsere Familie nicht verraten, und die einzige Möglichkeit, die ich sehe, ist, dass ich euch verlasse.“ Carlisles Gesicht verzog sich nun auch schmerzlich. „Du willst uns verlassen? Wo willst du denn hin, Edward?“ „Nach Alaska, zu den Denali. Mir fällt keine bessere Möglichkeit ein“, antworte ich und meine Stimme offenbarte meine Traurigkeit bei diesem Gedanken. Carlisle blieb stumm, aber ich hörte seine Gedanken, ein jede schmerzlicher als die andere, bis ich schließlich eine feste Frage in seinem Gedankengang hörte. -...Wie lange?...- Ich hatte gewusst, dass meine Entscheidung meine Familienmitglieder verletzten würde, aber würde ich sie nicht noch mehr verletzten, in dem ich schlußendlich Menschen tötete? Wohl kaum. „Ich weiß nicht, wie lange ich fort sein werde“, gestand ich. „Solange, wie es nötig ist. Tut mir leid, ich sehe keine andere Möglichkeit.“ Es schmerzte mich zu sehen, wie Carlisle darunter litt, dass ich gehen wollte. „Wie kann ich dir helfen?“, fragte Carlisle mit leiser Stimme. „Könnte ich seinen Mercedes fahren, Carlisle? Ich würde dir dafür meinen Volvo da lassen. Dein Mercedes ist vollgetankt, und ich könnte sofort nach Alaska fahren.“ „Ja, natürlich Edward.“ Obwohl er mir zustimmte, dachte er etwas anderes. Er wollte nicht dass ich ging, er wusste aber auch, dass er mich nicht aufhalten durfte und konnte. Genauso wie damals, als ich ihn einige Jahre verlassen hatte, um meine eigenen Wege zu gehen. „Vielen Dank. Ich werde zurückkehren“, versprach ich, aber ich wusste nicht, wann ich nach Forks zurückkehren würde, solange mein persönlicher Dämon dort lauerte. Carlisle griff in seine Tasche und legte mir seinen Autoschlüssel auf den Tisch, ich tat dasselbe und steckte den Schlüssel von ihm ein. „Wissen die anderen Bescheid?“, fragte er traurig, während er mich betrachtete. „Ja, sie wissen es. Alice meinte, ich würde das richtige tun. Sie werden es schon alle überstehen, wenn ich einige Zeitlang nicht da sein werde.“ Das einzige war, dass sie mich bestimmt vermissen würden und ich genauso sie. Sie waren meine Familie und ich liebte sie. Ich wollte ihnen das alles einfach nicht antun. „Ich bin davon überzeugt, dass du das richtige tun wirst“, sagte Carlisle. „Mach keine Dummheiten.“ Es klang eher wie ein Befehl, statt einem Vorschlag und ich stimmte ihm zu. Ich stand auf und warf noch einmal einen gequälten Blick auf meinem Mentor und Vater. „Vielen Dank, Carlisle“, sagte ich noch einmal und verließ leise den Raum. Die unterschiedlichsten Gefühle plagten mich, während ich das Krankenhaus verließ und statt auf meinem Volvo auf den schwarzen Mercedes zusteuerte. Traurigkeit, Wut, Hass und Scham konnte ich in meinem Gefühlschaos zählen und ich war mir sicher, es waren nicht alle. Traurigkeit, dass ich meine Familie verlassen musste... Wut und Hass gegen mich selbst, dass ich zu diesen Taten möglich war... Jedoch war es falsch, dieses Menschenmädchen Bella auch dafür zu hassen, welchen Drang sie in mir auslöste. Das war nicht richtig. Und dann noch Scham, dass ich ein solches Verhalten überhaupt zeigte. Ich drehte das Zündschloss um und fuhr mit dem Mercedes Richtung Highway. Letzten Endes floh ich doch tatsächlich aus Schwäche und Angst, während das rotäugige Monster in mir frohlockte und mich fest in seinem Griff hielt. -------------- So, das war dann das erste Kapitel! ^_^ Bis(s) zum nächsten mal lg Noleen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)